Trockenstellen von Milchk�hen

mit freundlicher Unterstützung von

Intervet Deutschland GmbH

Einleitung

Die Zeit des Trockenstehens ist eine wichtige und kritische Phase im Laktationszyklus einer hochleistenden Milchkuh. In der Vergangenheit neigten Landwirte und Tier�rzte gleicherma�en dazu, trockenstehende K�he zu vergessen. Dies ist naheliegend, da diese nicht mehr gemolken werden und somit aus dem t�glichen Blickfeld entschwunden sind. In den letzten Jahren hat sich jedoch die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Trockenstehzeit mit dem �bergang zur Laktation (Transitionsphase) ein wichtiger Grundstein nicht nur f�r die Tier- und Eutergesundheit, sondern auch f�r die Milch- und Fruchtbarkeitleistung darstellt.

Alle wesentlichen und kostspieligen Erkrankungen der Milchkuh nehmen ihren Ausgang in der Regel in der Trockensteh- bzw. Transitionsphase. Dazu geh�ren Puerperalerkrankungen wie Nachgeburtsverhaltung und der Metritis-Endometritis Komplex als auch Stoffwechselst�rungen wie Ketose und Milchfieber sowie die Labmagenverlagerung.

Dar�ber hinaus beeinflusst die Trockenstehzeit die Konzentration an Immunglobulinen im Kolostrum und damit die Gesundheit der Nachzucht. F�r die Eutergesundheit ist die Trockenstehphase von besonderer Bedeutung. Zum einen ist das Risiko f�r das Entstehen einer intramamm�ren Infektion durch umweltassoziierte Mastitiserreger sehr hoch. So finden in dieser Phase 60% der Neuinfektionen mit diesen Erregern statt. Zum anderen bietet die Zeitspanne des Trockenstehens die besten Aussichten, eine bestehende subklinische Infektion z. B. mit S. aureus auszuheilen.

F�r den Tierarzt bietet die Trockenstehphase somit effektive Ansatzpunkte, die Tier- und Herdengesundheit positiv zu beeinflussen:

  • Verbesserung der Eutergesundheit.
  • Verringerung von Stoffwechselerkrankungen wie Ketose und Milchfieber.
  • Verringerung von Geburtsst�rungen und Puerperalerkrankungen.
  • Steigern der Herdenfruchtbarkeit.
  • Verbesserung der K�lbergesundheit.

Dar�ber hinaus werden hochaktuell verschiedene Fragen in Zusammenhang mit dem Trockenstehen von Wissenschaftlern, Tier�rzten und Milchproduzenten diskutiert. Dazu geh�ren unter anderem die Art des Beendens des Milchentzuges am Ende der Laktation, die Dauer der Trockenstehphase und M�glichkeiten intensiverer Prophylaxema�nahmen. �berraschend ist, dass im einschl�gigen Schrifttum nur relativ wenige "harte Zahlen" zu diesen Aspekten vorliegen.
Deshalb wollen wie Ihnen mit diesem Fokusthema eine informative und aktuelle Zusammenfassung zum Trockenstellen von Milchk�hen geben. Wir w�nschen Ihnen viel Spa� beim Lesen.

Ziel des Trockenstellens

Kuh mit Kalb

Milchk�he werden am Ende einer Laktation bis zur n�chsten Abkalbung trockengestellt. In der Regel wird eine Trockenstehdauer von etwa 45 bis 60 Tagen angestrebt. Ziel des Trockenstellens ist es, dem gesamten Organismus der Milchkuh eine Phase der Regeneration und Vorbereitung auf die n�chste Laktation zu gew�hren. Dar�ber hinaus bietet das Trockenstellen auch die M�glichkeit, die Tier- und Eutergesundheit positiv zu beeinflussen.
Zu den Zielen einer optimalen Trockenstehzeit geh�ren im Einzelnen:

1. Vorbereiten der Milchdr�se auf die n�chste Laktation.
2. Vorbereiten des Verdauungsapparates auf die n�chste Laktation.
3. Die angemessene Versorgung des sich entwickelnden Kalbes.
4. Das Erhalten einer optimalen K�rperkondition.
5. Verringern von Stoffwechselst�rungen und Infektionserkrankungen.

Insbesondere der Pansen und die Milchdr�se sind in der Phase der Laktation enorm beansprucht worden und bed�rfen der Regeneration. In der Trockenstehzeit laufen folgende Umbauvorg�nge ab:

Involution der Milchdr�se. In den ersten drei Wochen wird die Milchsekretion unterbrochen und die Restmilch sowie abgestorbene Epithelzellen resorbiert.

Aufgrund der geringeren Energiedichte zu Beginn der Trockenstehphase bilden sich die Pansenzotten zur�ck. In dieser Zeit k�nnen auch Pansengeschw�re ausheilen, die sich durch gro�e Kraftfuttermengen und/oder hohe Energiedichten in der Ration gebildet haben.

Der Wiederaufbau des milchbildenden Epithels in der sp�ten Trockenstehphase dauert wiederum etwa drei Wochen. Dieser Vorgang ist f�r die Bildung des Kolostrums mit einem hohen Antik�rperspiegel als auch f�r die Milchproduktion in der n�chsten Laktation von gro�er Bedeutung.

In den letzten zwei bis drei Wochen vor der Abkalbung wird durch die Vorbereitungsf�tterung das Wachstum der Pansenzotten angeregt. Dies steigert die Absorption freier Fetts�uren und verbessert die Energiebilanz nach der Abkalbung.

Euterpathogene Erreger

Schalmtest

Euterpathogene Erreger werden pathophysiologisch und epidemiologisch in verschiedene Klassen eingeteilt. Die pathophysiologische Einteilung erfolgt in "Minor" und "Major Pathogens" entsprechend ihrer Bedeutung f�r die Pathologie des Euters. Zu der Gruppe der "Minor Pathogens" geh�ren Corynebacterium bovis (C. bovis) und Koagulase Negative Staphylokokken (KNS). Zu der Gruppe der "Major Pathogens" werden alle weiteren euterpathogenen Erreger wie Streptococcus agalactiae, Staphylococcus aureus, und Escherichia coli gez�hlt.

Eine epidemiologische Einteilung der "Major Pathogens" erfolgt nach dem Verbreitungs- und �bertragungsschema in die beiden Klassen euter- und umweltassoziierte Mastitiserreger.3 Umweltmastitis und kontagi�se Mastitis sind dementsprechend Begriffe, um die Verbreitung (Epidemiologie) der Erreger zu beschreiben, die im Euter eine Infektion hervorrufen k�nnen.17

Kontagi�se Mastitiden
Zu den kontagi�sen Erregern z�hlen u.a. Sc. agalactiae, S. aureus und Mykoplasmen. Euterassoziierte Erreger zeichnen sich durch eine gute Adaptation an das Euter aus. Das Haupterregerreservoir ist dementsprechend das infizierte Euter. Die �bertragung der kontagi�sen Erreger erfolgt besonders w�hrend des Melkens von Euter zu Euter und von Viertel zu Viertel.3 Kontagi�se Mastitiden verlaufen h�ufig subklinisch und erh�hen die Zellzahl in der Milch. So wurde in vielen Untersuchungen in Herden mit erh�hter Tankmilchzellzahl ein hoher Anteil kontagi�ser Erreger aus Eutern isoliert.10,12 Jedoch kann es auch zu akuten oder perakuten Verl�ufen besonders bei S. aureus kommen.

Umweltassoziierte Mastitiden
Die wichtigsten Erreger dieser Gruppe sind Sc. uberis, Enterococcus spp, andere Streptokokken Spezies und gramnegative Erreger wie E. coli und Klebsiella spp..20,18 Einige Autoren 20,18 z�hlen auch Sc. dysgalactiae zu den umweltassoziierten Erregern. Die Zuordnung von Sc. dysgalactiae ist jedoch umstritten, da sich dieser Erreger epidemiologisch unterschiedlich verhalten kann.

Umweltassoziierte Erreger haben ihr Reservoir in der Umwelt und gelangen im Allgemeinen �ber die Umwelt in das Euter. Sie verursachen klinische, subklinische und latente Euterentz�ndungen. Bei mehr als der H�lfte der Streptokokken-Infektionen konnten in Untersuchungen keine klinischen Symptome beobachtet werden.17,18 Klinische Mastitiden, die durch Umwelterreger verursacht werden, stellen h�ufig ein Problem von gut gef�hrten Betrieben mit niedrigen Zellzahlen dar.11,15 Diesbez�glich scheint eine "Konkurrenzsituation" zwischen kuh- und umweltassoziierten Erregern zu bestehen.

Umweltstreptokokken haben eine Persistenz von durchschnittlich 30 Tagen im Euter. Im Gegensatz dazu haben etwa 40% der von gramnegativen Erregern verursachten Mastitiden eine durchschnittliche Dauer von nur 7 Tagen.17 Diese kurze Dauer von Infektionen mit coliformen Keimen ist ein Grund f�r die typischerweise relativ niedrigen Herdenpr�valenzen. E. coli St�mme k�nnen aber auch persistierende intramamm�re Infektionen hervorrufen2,9 und chronisch werden. 19

Abwehrmechanismen*und Risiken

K�he im Laufstall mit Stroh-Einstreu

Risiko f�r intramamm�re Infektionen ausgesetzt. Andererseits bestehen verschiedene Abwehrmechanismen, die die Pr�disposition der trockenstehenden Milchdr�se f�r eine intramamm�re Infektion beeinflussen.

Abwehrmechanismen
Die Bildung eines Keratinpropfes im Strichkanal ist f�r die Prophylaxe von Neuinfektionen vermutlich der wichtigste Abwehrmechanismus. Dieser wirkt als mechanische Barriere gegen eindringende Erreger. Zum anderen enth�lt der Keratinpfropf veresterte und nichtveresterte Fetts�uren, die das Bakterienwachstum hemmen.6 Ein weiterer Abwehrmechanismus besteht in erh�hten Konzentrationen von Laktoferrin und Laktoperoxidase im Trockenstehersekret. Laktoferrin ist ein eisenbindendes Protein mit bakterizider Wirkung auf grampositive und ?negativer Erreger. Gramnegative Keime zeigen sich empfindlicher als grampositive. Weiterhin sind die Zahl und die Aktivit�t der Leukozyten in der Trockenstehphase erh�ht. Die Konzentrationen von Milchfett und Milcheiwei� als Substrat f�r Wachstum von Bakterien sind dagegen erniedrigt.

Risikofaktoren
Zu den tierindividuellen Risikofaktoren f�r die Entstehung von Mastitiden in der Trockenstehphase z�hlen die verz�gerte Ausbildung des Keratinpfropfes, hohe Zellgehalte in der Milch, hohe Milchleistung, das Milchablaufen und Ver�nderungen an der Zitzenkuppe.

Zwei gro�e Feldstudien haben �berzeugend gezeigt, dass die Bildung des Keratinpfropfes h�ufig verz�gert ist.7,21 So wies sieben bis zehn Tage nach dem Trockenstellen die H�lfte aller Zitzen noch keinen funktionsf�higen Keratinpfropf auf. Sechs bis sieben Wochen nach dem Trockenstellen fehlte ein Keratinpfropf noch bei 5 beziehungsweise 23 Prozent der Strichkan�le. Zitzen mit einem vollst�ndig ausgebildeten Keratinpfropf hatten ein 1,8-fach geringeres Risiko einer intramamm�ren Neuinfektion in der Trockenstehperiode.

Infektionen mit pathogenen Erregern stellen den wichtigsten Einflu�faktor auf den Zellgehalt dar. Euterviertel, bei denen eine Infektion mit Koagulase Negativen Staphylokokken (KNS) oder Corynebacterium spp. besteht, haben ein deutlich erh�htes Risiko einer Neuinfektion in der Trockenstehphase insbesondere mit Sc. uberis. Auch eine hohe Milchleistung zum Zeitpunkt des Trockenstellens geht mit einem erh�hten Risiko f�r Neuinfektionen einher. Eine hohe Milchleistung f�hrt nicht nur h�ufig zu einem spontanen Ablaufen der Milch, sondern auch zu der og. verz�gerten Bildung des Keratinpfropfes. Zudem f�hren Milchr�ckst�nde in Liegeboxen zu einer Keimanreicherung und stellen eine erhebliche Kontaminationsquelle dar. Bei den Ver�nderungen an der Zitzenkuppe sind Risse und Hyperkeratosen als Risikofaktoren f�r Infektionen bedeutsam. Insbesondere geht eine mittel- und hochgradige Hyperkeratose der Zitzenkuppe zum Zeitpunkt des Trockenstellens mit einer deutlich gesteigerten Mastitisgefahr in der Folgelaktation einher.

Zeiten erh�hten Risikos
Im Verlauf des Trokenstehens sind die drei Phasen Involution, Steady State und Kolostrogenese zu unterscheiden. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Empf�nglichkeit der trockenstehenden Milchdr�se in den drei Phasen des Trockenstehens unterscheidet (1).

W�hrend in den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Trockenstellen und in den letzten zwei Wochen vor der Kalbung das Risiko f�r die Entstehung einer intramamm�ren Infektion ansteigt, ist die vollst�ndig zur�ckgebildete Milchdr�se relativ resistent hinsichtlich Neuinfektionen.

Insbesondere w�hrend der Involution ist das Risiko f�r eine intramamm�re Infektion erh�ht.1 Ursachen daf�r sind der Wegfalls des Sp�leffektes im Bereich des Strichkanales und die Druckerh�hung in der Milchdr�se durch den Wegfall des Melkens. Auch die Unterbrechung des Zitzendippens und die Kompression des Strichkanales erh�hen das Infektionsrisiko. Au�erdem verz�gert die langsame R�ckbildung der Milchdr�se die sch�tzende Wirkung von Laktoferrin und den Immunglobulinen im Trockenstehersekret. Dar�ber hinaus sind die Konzentrationen von Milchfett- und Milcheiwei� w�hrend der Involution noch hoch und die Leukozytenaktivit�t verringert.

In den letzten zwei Wochen vor der Abkalbung steigt mit dem Einsetzen der Kolostrumbildung und dem Aufeutern die Empf�nglichkeit der Milchdr�se f�r intramamm�re Neuinfektionen wieder an. Dies wird durch den Verd�nnungseffekt bei den bakteriziden Faktoren, die Zerst�rung des Keratinpfropfes und eine beeintr�chtigte Funktion der Leukozyten kurz vor der Abkalbung verursacht. Bei antibiotisch trockengestellten Vierteln sinken zu diesem Zeitpunkt die Konzentrationen der antimikrobiellen Wirkstoffe unter die minimale Hemmstoffkonzentration (MHK). Dieses ist insbesondere bei Trockenstellern der Fall, die eine kurze Wirkungsdauer haben. Dadurch ist am Ende der Trockenstehphase keine antimikrobielle Schutzwirkung mehr gegeben.

Allgemeine Ma�nahmen zur Prophylaxe von Euterentz�ndungen

Dipp- und Vormelkbecher

Mastitiden sind typische multifaktorielle Krankheitsgeschehen. Sie stellen ein klassisches Beispiel f�r die Interaktion zwischen Keim, Wirt und Umwelt dar. Es ist notwendig, Risikofaktoren spezifisch f�r bestimmte Erreger zu analysieren. Kontrollprogramme zur Pr�vention von durch Umweltkeime hervorgerufenen Mastitiden m�ssen sich auf verbesserte Umweltbedingungen und gesteigerte wirtseigene Immunit�t konzentrieren (18). Konzepte zur Kontrolle der kontagi�sen Erreger in einer Herde beziehen sich auf die Reduzierung der Verbreitung der Erreger von Kuh zu Kuh w�hrend des Melkens und die Minimierung oder Eliminierung der Erregerreservoire.

Eine Verringerung der Pr�valenz subklinischer kontagi�ser Mastitiden ist mit Hygieneprogrammen m�glich, die sich besonders auf die Ausf�hrung des Melkens beziehen (14). Zu einer guten Melkhygiene geh�ren Einmaleutert�cher, Zwischendesinfektion der Melkbecher, Zitzendippen nach dem Melken sowie regelm��ige Kontrolle der Melktechnik. Das Trockenstellen unter antibiotischem Schutz, das Schlachten chronisch infizierter K�he und die antibiotische Therapie intramamm�rer Infektionen sind weitere wichtige Prophylaxe- oder Sanierungsma�nahmen (4). Der Effekt zeigt sich in einer erniedrigten Tankmilchzellzahl. Die Inzidenz klinischer Mastitiden wird damit jedoch nicht beeinflusst.

Umwelterreger gelangen im Allgemeinen �ber die Umwelt in das Euter. Eine zentrale Rolle bei der Bek�mpfung von Problemen spielt daher die Minimierung der Exposition der Zitzenenden mit Umwelterreger in der Umgebung der Tiere. Zu den vier wichtigsten Bereichen geh�ren Trockensteher- und F�rsenstall, Abkalbebereich, Stall der laktierenden K�he sowie der Melkstand (16). Dabei ist die Eliminierung von Feuchtigkeit die wirksamste M�glichkeit, Umweltmastitiden in einer Herde zu reduzieren. Eine stressfreie Umgebung und die Minimierung von Zitzenverletzungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Pr�vention von Umweltmastitiden (16).

Trockenstellen unter antibiotischem Schutz
Seit den f�nfziger Jahren wird ein Trockenstellen unter antibiotischem Schutz in vielen L�ndern mit intensiver Milchproduktion praktiziert. Dieses Verfahren bietet die M�glichkeit, bestehende, durch sensible Erreger verursachte, intramamm�re Infektionen auszuheilen. Au�erdem wird in der Anfangsphase der Trockenstehzeit intramamm�ren Neuinfektionen durch empfindliche Erreger wirksam vorgebeugt (13, 2). Bisher erfolgte in der Regel eine routinem��ige Behandlung aller K�he. Behandlungsprotokolle, die zwischen gesunden und erkrankten Eutern bzw. Eutervierteln sowie "Risikoeutern" differenzieren, k�nnen durch ein selektives antibiotisches Trockenstellen von K�hen oder Eutervierteln mit besonderem Risiko einen wertvollen Beitrag zur Reduktion von Antibiotika leisten. Allerdings ist die Effizienz derartiger Behandlungsprotokolle bedauerlicherweise nur wenig untersucht. Zum anderen ist unklar, welche Akzeptanz in der Praxis durch den diagnostischen Mehraufwand gegeben w�re.

Die Herausforderung beim selektiven Trockenstellen ist die Entscheidung, ob ein Tier eine intramamm�re Infektion aufweist oder eutergesund ist. Daf�r sind eine Vielzahl von Testverfahren oder Ger�ten verf�gbar. Dazu geh�ren u. a. der California Mastitis (CMT) Test und Ger�te zur Messung der elektrischen Leitf�higkeit und der Zellzahl des Gesamtgemelkes des Tieres (MLP). Als Grenzwert f�r das Vorliegen einer intramamm�ren Infektion wurde eine Zellzahl von 200.000/ml festgelegt. Zu Bedenken ist, dass der Zellgehalt der Milch am Ende der Laktation auch physiologischerweise mehr oder minder stark ansteigt. Deshalb ist es bei diesem Grenzwert m�glich, falschpositive Entscheidungen zu f�llen. So m�ssen Tiere, die einen Zellgehalt von �ber 200.000/ml aufweisen, nicht unbedingt eine intramamm�re Infektion aufweisen. In diesem Fall w�rden K�he behandelt, die tats�chlich keiner Behandlung bed�rften. Auf der anderen Seite wird die Festlegung dieses relativ niedrigen Grenzwertes damit begr�ndet, dass auch nur bei geringen Zweifeln an der Eutergesundheit eines Tieres, dieses als infiziert angesehen werden sollte (1) und ein Behandlungsbedarf in Form einer antibiotischen Trockenstelltherapie besteht. Dieses Vorgehen bietet die beste M�glichkeit, subklinische Infektionen auszuheilen.

Die antibiotische Trockenstelltherapie hat sich als sehr wirksam hinsichtlich der Ausheilung von bestehenden Euterinfektionen und der Prophylaxe von Neuinfektionen am Anfang der Trockenstehzeit erwiesen. Dennoch sind einige Aspekte kritisch zu beurteilen:

1. Eine antibiotische Trockenstelltherapie ist bei eutergesunden K�hen nicht notwendig und widerspricht den Leitlinien f�r einen zur�ckhaltenden Einsatz von Antibiotika.
2. Der Schutz vor Neuinfektionen ist bei einer antibiotischen Trockensteherbehandlung unvollst�ndig, wenn die Infektion durch nicht sensible Erreger verursacht wird.
3. Am Ende der Trockenstehphase f�llt die Wirkstoffkonzentration unter die minimale Hemmstoffkonzentration ab. Somit entf�llt die antimikrobielle Wirkung in der kritischen Phase des Aufeuterns.

Antibiotisches Trockenstellen*- aber richtig

Mastitis

Beenden des Melkens
Grunds�tzlich gibt es zwei Arten, den Milchentzug am Ende der Laktation zu beenden. Zum einen den abrupten Abbruch des Melkens und zum anderen eine Verringerung der Melkfrequenz f�r eine bestimmte Zeit bis zum letzten Melken. Dabei werden unterschiedliche Methoden sowohl f�r die Melkfrequenz (einmal t�glich, jeden zweiten Tag) als auch f�r den Zeitraum (1 bis 2 Wochen) beschrieben. In beiden F�llen wird i.d.R. eine antibiotische Behandlung im Anschluss an das letzte Melken vorgenommen. Es gibt Hinweise, dass ein Verringern der Melkvorg�nge in den letzten zwei Wochen vor dem Trockenstellen die Milchleistung reduziert und dadurch die H�ufigkeit intramamm�rer Neuinfektionen im Vergleich zu einem abrupten Trockenstellen reduziert.5

Dar�ber hinaus kann die Milchleistung vor dem Trockenstellen durch eine Reduktion der Energiedichte der Ration und eine Begrenzung der Wasseraufnahme vermindert werden. Weiterhin sind die jeweiligen Trockenstellma�nahmen spezifisch an einen Betriebs anzupassen. Hierbei spielen die Art des Stalles, die Verf�gbarkeit von Arbeitskr�ften und das Management eine Rolle.8

Vorgehen beim antibiotischen Trockenstellen
Vor dem Einbringen der antibiotischen Salbe ("Trockensteller"), d.h. nach dem letzten Melken, m�ssen die Zitzenkuppen gr�ndlich ges�ubert werden. Zu empfehlen ist auch ein Dippen. Dabei ist wichtig, dass das Dippmittel mindestens 30 Sekunden einwirken kann, bevor es abgewischt wird. Danach werden die Zitzenkuppen mit einem mit 70%-igem Alkohol getr�nkten Zellstofftuch desinfiziert. F�r jede Zitze muss ein neues Zellstofftuch verwendet werden. Zuerst werden die Zitzen auf der Seite des Euters gereinigt, die der durchf�hrenden Person abgewandt ist. Danach die gegen�berliegenden Zitzen.

Das Einbringen des Trockenstellers erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst werden die Zitzen behandelt, die der durchf�hrenden Person zugewandt sind. Danach kommen die Zitzen auf der gegen�berliegenden Seite an die Reihe. Durch dieses Vorgehen wird vermieden, dass die bereits desinfizierten Zitzenkuppen versehentlich mit der Hand oder dem Arm erneut kontaminiert werden. F�r eine optimale Hygiene sind auch saubere H�nde und/oder das Tragen von Handschuhen wichtig. Nach dem Einbringen und Hochmassieren der antibiotischen Salbe sollten die Zitzen gedippt werden. Nach dem Trockenstellen sollten die K�he f�r etwa 2 bis 3 Wochen t�glich kontrolliert werden. Damit wird einerseits ein ggf. auftretendes Ablaufen der Milch erkennbar und zum anderen werden beginnende Euterentz�ndungen fr�hzeitig diagnostiziert.

Wissenswertes zur Pharmakologie von Cefquinom

Wirkungsweise
Cephalosporine geh�ren wie die Penicilline zu den �-Laktam-Antibiotika. Typisch f�r diese Gruppe der Antibiotika ist der β-Laktam-Ring. W�hrend die Struktur der Penicilline auf der 6-Aminopenicillans�ure aufbaut, leiten sich die Cephalosporin von der 7- Aminocephalo-sporans�ure ab.

Penicilline und Cephalosporine haben grunds�tzlich denselben Wirkungsmechanismus. Sie wirken antimikrobiell durch eine Hemmung der Zellwandsynthese der Bakterien. Daf�r m�ssen die β-Laktam-Antibiotika durch die Zellmembran der Bakterien penetrieren und eine Bindung mit bestimmten, an der Innenseite der Bakterienwand gelegenen Eiwei�en eingehen. Diese werden auch als Penicillin-Binde-Proteine (PBP) bezeichnet. Der β-Laktam-Ring geht eine Bindung mit dem aktiven Zentrum eines Enzyms (Murein-Transpeptidase) ein. Diese ist f�r die Quervernetzung des Mureins der Bakterienzellwand notwendig. In der Folge ist der Aufbau der Zellwand gest�rt. Durch die entstehenden L�cken kommt es infolge des wachsenden Innendrucks zur Aufl�sung der Bakterienzelle. Da die Angriffsziele der β-Laktam-Antibiotika (d.h. die bakteriellen Enzyme) in tierischen Zellen fehlen, ist die Zytotoxizit�t gering.

Historisches
Das erste Cephalosporin wurde 1945 aus dem Pilz Cephalosporium acremonium isoliert. 1953 wurde seine chemische Struktur aufgekl�rt. In den letzten drei Jahrzehnten wurden die klinische Wirksamkeit und das antimikrobielle Erregerspektrum durch verschiedene chemische Ver�nderungen erweitert. Heute werden die Cephalosporine in vier Generationen eingeteilt. Jede Generation hat ihre eigenen chemischen und antimikrobiellen Eigenschaften.

Resistenzen
Bei β-Laktam-Antibiotika treten Resistenzen insbesondere durch die Bildung von spezifischen Enzymen (β-Laktamasen) durch die Bakterien auf. Diese f�hren durch hydrolytische Spaltung des β-Laktam-Ringes zu mikrobiell inaktiven Verbindungen. Die β-Laktamasen werden in Penicillinasen (Staphylokokken) und in Cephalosporinasen unterschieden. Dar�ber hinaus werden Resistenzen durch eine Minderung der Durchl�ssigkeit der bakteriellen Zellwand und eine Ver�nderung der Struktur der Penicillin-Binde-Proteine verursacht. Die H�ufigkeit von Resistenzen h�ngt insbesondere vom Erreger und dem antimikrobiellen Wirkstoff sowie -bei Cephalosporinen- von der Generation ab.

Vier Generationen von Cephalosporinen
Cefquinom ist das erste Cephalosporin der vierten Generation in der Tiermedizin. Diese Generation zeichnet sich durch verbesserte Eigenschaften aus:

  • Chemische Struktur eines Zwitterions. Dadurch extrem schnelle Penetration der �u�eren Bakterienzellwand
  • Hohe Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum bakterieller Krankheitserreger
  • Hohe Stabilit�t gegen�ber β-Laktamasen. Damit geringes Resistenzrisiko
  • Hohe Affinit�t zu Penicillin-Binde-Proteinen

Cefquinom ist ein halbsynthetisches Cephalosporin. Die besondere Struktur eines Zwitterions (eine positve und eine negative Ladung in einem Molek�l) erm�glicht eine extrem schnelle Penetration der Bakterienzellwand. Ferner besteht eine hochgradige Stabilit�t gegen�ber β-Laktamasen. Die Gefahr einer Resistenzentwicklung gegen Cefquinom ist somit sehr gering.

Im Rahmen von Empfindlichkeitspr�fungen von bakteriellen Mastitiserregern gegen�ber Cefquinom (insgesamt 1.229 Isolate) im Zeitraum von 1994 bis 1997 wurden f�r KNS lediglich in 1,9% der F�lle und f�r E. coli bei 0,38% der Isolate Resistenzen nachgewiesen. F�r die anderen Mastitiserreger (Sc. agalactiae, Sc. dysgalactiae, Sc. uberis, S. aureus, A. pyogenes, andere Enterobacteriaceae) wurden gar keine Resistenzen gefunden.

Das antibakterielle Spektrum von Cefquinom ist weit. Es werden sowohl die wichtigen Erreger von Atemwegserkrankungen (P. multocida, M. haemolytica, H. somnus) als auch die f�r Mastitiden beim Rind relevanten Bakterien (Sc. agalactiae, Sc. dysgalactiae, Sc. uberis, S. aureus, A. pyogenes, E. coli, KNS und andere Enterobacteriaceae) abgedeckt .

Pharmakokinetik*und Diffusion

Cefquinom ist bis zu f�nf Wochen nach der Anwendung im Sekret des trockengestellten Euters nachweisbar. Die minimale Hemmstoffkonzentration von Sc. uberis wird auch drei Wochen nach der Anwendung noch �berschritten. Eine optimale Verteilung im Eutergewebe wird dadurch erreicht, dass der Wirkstoff durch ein spezielles Verfahren feingemahlen wird. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Wirkstoffkonzentration an der Euterbasis 7 Tage nach der Verabreichung vergleichbar war mit der Wirkstoffkonzentration im Bereich der Zisterne. Die gleichm��ige Verteilung �ber das ganze Euter stellt sicher, dass auch Keime erfasst werden, die sonst schwer zug�nglich sind.

Publikationen

Warum die Trockenstehzeit so wichtig ist ?

Autor: Prof. Wolfgang Heuwieser
Professor f�r Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung, FU Berlin
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Die Trockenstehzeit mit dem �bergang zur Laktation (Transitionsphase) legt den Grundstein f�r eine solide Gesundheit sowie f�r eine hohe Milch- und Fruchtbarkeitsleistung. Im Gegensatz dazu nehmen auch alle wesentlichen und kostspieligen Erkrankungen der Milchkuh ihren Ausgang in der Regel in der Trockensteh- bzw. Transitionsphase. Erfahren Sie hier mehr �ber die Bedeutung des Trockenstehens sowie �ber das richtige Vorgehen beim Trockenstellen.

Weitere Informationen
In einer Milchviehherde dreht sich nat�rlich zun�chst alles um die melkenden K�he. Auf vielen Betrieben gelten die Trockensteher immer noch als "K�he zweiter Klasse". Sie bekommen das schlechtere Futter und weniger Aufmerksamkeit. In den letzten Jahren haben wir jedoch erkannt, dass die Trockenstehzeit mit dem �bergang zur Laktation (Transitionsphase) der Grundstein f�r eine solide Gesundheit sowie f�r eine hohe Milch- und Fruchtbarkeitsleistung ist. Alle wesentlichen und kostspieligen Erkrankungen der Milchkuh nehmen ihren Ausgang in der Regel in der Trockensteh- bzw. Transitionsphase. Dazu geh�ren Puerperalerkrankungen wie Nachgeburtsverhaltung und der Metritis-Endometritis Komplex als auch Stoffwechselst�rungen wie Ketose und Milchfieber sowie die Labmagenverlagerung. Dar�ber hinaus beeinflusst die Trockenstehzeit die Konzentration an Immunglobulinen im Kolostrum und damit die Gesundheit der Nachzucht. F�r die Eutergesundheit ist die Trockenstehphase von besonderer Bedeutung. Zum einen ist das Risiko f�r das Entstehen einer intramamm�ren Infektion durch umweltassoziierte Mastitiserreger sehr hoch. So finden in dieser Zeit 60% der Neuinfektionen mit diesen Erregern statt. Zum anderen bietet die Zeitspanne des Trockenstehens die besten Aussichten, eine bestehende Infektion z. B. mit S. aureus auszuheilen.
In der Trockenstehphase k�nnen Sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt die Tier- und Herdengesundheit g�nstig beeinflussen. Dazu geh�rt

  • Eine Verbesserung der Eutergesundheit.
  • Eine Verringerung von Stoffwechselerkrankungen wie Ketose und Milchfieber.
  • Eine Verringerung von Geburtsst�rungen und Puerperalerkrankungen.
  • Ein Steigern der Herdenfruchtbarkeit.
  • Eine Verbesserung der K�lbergesundheit.

Wird eine in Laktation befindliche Kuh versehentlich mit einem Trockensteller behandelt, darf die Milch f�r lange Zeit nicht abgeliefert werden. Auch nach einem sofortigen Ausmelken m�ssen die oben beschriebenen Sperrfristen eingehalten werden. Trockensteller sind deutlich f�r die Indikation des Trockenstellens gekennzeichnet.

Frequently Asked Questions

Warum m�ssen K�he eigentlich trocken gestellt werden?

Mit dem Trockenstellen wird dem gesamten Organismus der Milchkuh eine Zeit der Erholung und Vorbereitung auf die n�chste Laktation zu gew�hrt. Dar�ber hinaus bietet das Trockenstellen die M�glichkeit, die Tier- und Eutergesundheit positiv zu beeinflussen. Insbesondere der Pansen und die Milchdr�se sind in der Phase der Laktation enorm beansprucht worden und ben�tigen Zeit zur Regeneration. Zu den Zielen einer optimalen Trockenstehzeit geh�ren im Einzelnen:

  • Vorbereiten der Milchdr�se auf die n�chste Laktation.
  • Vorbereiten des Verdauungsapparates auf die n�chste Laktation.
  • Die angemessene Versorgung des sich entwickelnden Kalbes.
  • Das Erhalten einer optimalen K�rperkondition.
  • Verringern von Stoffwechselst�rungen und Infektionserkrankungen

K�nnen auch K�he mit Flocken trocken gestellt werden?

Definitiv nicht! Es k�nnen nur klinisch gesunde Euterviertel trockengestellt werden. Als klinische Anzeichen einer Mastitis gelten Schwellung, R�tung, vermehrte W�rme und Flocken im Milchsekret. Derartig erkrankte Euterviertel m�ssen zun�chst m�glichst nach bakteriologischer Untersuchung des Milchsekretes und nach Bestimmung der Resistenz behandelt werden. Erst wenn die Euterentz�ndung klinisch ausgeheilt ist, kann das Euterviertel trockengestellt werden. F�r subklinische Infektionen (z. B. mit S. aureus) bietet die Zeitspanne des Trockenstehens die besten Aussichten auf eine Heilung.

Was ist die optimale Trockenstehzeit?

Einige neuere Untersuchungen aus den USA haben eine aktuelle Diskussion �ber die optimale L�nge der Trockenstehzeit angefacht. So wurde gezeigt, dass die Trockenstehzeit auf 28 bis 30 Tage verk�rzt werden kann oder die K�he sogar durchgehend gemolken werden k�nnen. Als Vorteile werden weniger Rationsumstellungen, eine geringere Gefahr der Verfettung und eine bessere Fruchtbarkeit genannt. Die Ergebnisse sollten jedoch mit gr��ter Vorsicht betrachtet werden. Zum einen wurden die Untersuchungen nur an begrenzten Tierzahlen und auf gut gemanagten Betrieben durchgef�hrt. Zum anderen wurde nur eine Folgelaktation ausgewertet. Bis zum Vorliegen eines �berzeugenderen Zahlenmaterials und eines l�ngeren Beobachtungszeitraumes unterst�tzen wir die bisherige Empfehlung von 45 bis 60 Tagen Trockenstehzeit. Nach der ersten Laktation sollten etwa 60 Tage und nach der zweiten und h�heren Laktation etwa 50 Tage angestrebt werden.

Was ist beim Trockenstellen besonders zu beachten?

Grunds�tzlich d�rfen nur klinisch gesunde Euterviertel trockengestellt werden. Klinisch kranke Euterviertel m�ssen vor dem Trockenstellen behandelt werden. Vor dem Einbringen der antibiotischen Salbe m�ssen die Zitzenkuppen gr�ndlich ges�ubert werden. Zu empfehlen ist auch ein Dippen (mindestens 30 Sekunden einwirken lassen). Danach werden die Zitzenkuppen mit einem mit 70%-igem Alkohol getr�nkten Zellstofftuch desinfiziert. F�r jede Zitze muss ein neues Zellstofftuch verwendet werden. F�r eine optimale Hygiene sind auch saubere H�nde und/oder das Tragen von Handschuhen wichtig. Nach dem Einbringen und Hochmassieren der antibiotischen Salbe sollten die Zitzen gedippt werden. Nach dem Trockenstellen sollten die K�he f�r 2 bis 3 Wochen t�glich kontrolliert werden. Damit wird einerseits ein ggf. auftretendes Ablaufen der Milch erkennbar und zum anderen werden beginnende Euterentz�ndungen fr�hzeitig diagnostiziert.

Wa ist zu tun, wenn viele Euterentz�ndungen in oder nach der Trockenstehphase auftreten?

Wenn viele K�he mit einer klinischen Mastitis bei der Abkalbung auffallen, m�ssen alle Aspekte hinterfragt werden, die einen Einfluss auf die Eutergesundheit w�hrend der Trockenstehphase haben. Dazu geh�ren insbesondere folgende Fragen:

  • Waren die K�he zum Zeitpunkt des Trockenstellens klinisch eutergesund?
  • Wurde das Trockenstellen einwandfrei hygienisch umgesetzt?
  • Wurden die Tiere nach dem Trockenstellen auf Ablaufen der Milch und Euterentz�ndungen kontrolliert?
  • Wie war der Zustand der Zitzen zum Zeitpunkt des Trockenstellens (Hyperkeratose, Risse)?
  • Wie ist die Hygiene im Trockensteherbereich (insbesondere Sauberkeit und Trockenheit der Einstreu)?
  • Welches Erregerspektrum herrscht im Betrieb vor und deckt der eingesetzte Trockensteller dieses ab?

Wie lange ist die Wartezeit nach dem Trockenstellen?

Zielsetzung des antibiotischen Trockenstellens ist es, eine Wirkstoffkonzentration des Antibiotikums im Eutergewebe zu erreichen, die m�glichst lange �ber der minimalen Hemmkonzentrationen (MHK-Werte) der wichtigen Mastitiserreger liegt. Diese Zeit h�ngt vom Wirkstoff und der Formulierung ab. Es ist naheliegend, dass nach der Abkalbung die Wartezeit f�r Milch m�glichst kurz sein sollte. Der zeitliche Verlauf der Wirkstoffkonzentration (Kinetik) ist f�r jeden Trockensteller spezifisch und geht von einer bestimmten minimalen Trockenstehphase (40 bis 50 Tage) aus. Nach Ablauf der jeweils angegeben Trockenstehzeit (z.B. 49 Tage beim Cefquinom) ist nur eine recht kurze Wartezeit f�r die Milch einzuhalten (nur 1 Tag beim Cefquinom). Steht ein Tier jedoch eine k�rzere als die angegebene Zeit trocken, ist eine l�ngere Wartezeit einzuhalten. Diese bezieht sich dann auf den Zeitpunkt des Trockenstellens. Wird eine in Laktation befindliche Kuh versehentlich mit einem Trockensteller behandelt, darf die Milch f�r lange Zeit nicht abgeliefert werden. Auch nach einem sofortigen Ausmelken m�ssen die oben beschriebenen Sperrfristen eingehalten werden. Trockensteller sind deutlich f�r die Indikation des Trockenstellens gekennzeichnet

Medien

Kurzes Lehrbuch der Milchkunde und Milchhygiene
Das vorliegende Buch informiert �ber alle relevanten Aspekte der Milchgewinnung und Milchhygiene. Dazu geh�ren die Laktationsphysiologie, die wirtschaftliche Bedeutung und chemische Beschaffenheit der Milch ebenso wie die Gewinnung, Untersuchung und Verarbeitung von Milch als Lebensmittel, dar�ber hinaus die potentiell von Milch ausgehenden Gesundheitsgef�hr ...

Tier�rztliche Bestandsbetreuung beim Milchrind
Die erste Auflage der Tier�rztlichen Bestandsbetreuung beim Milchrind war lange Zeit vergriffen. Nun ist nach langer Wartezeit endlich die zweite Auflage im Enke Verlag erschienen. Um es kurz zu machen: Das Warten hat sich gelohnt. ...

Literatur

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