Innerhalb der Europäischen Union (EU) ist Frankreich nach Deutschland der größte Milcherzeuger sowie der größte Produzent von Rindfleisch. Um die Klimaziele zu erreichen, wurde die Rinderproduktion bereits im vergangenen Jahr um knapp 4% im Vergleich zu 2021 zurückgefahren. Doch der französische Rechnungshof mahnt eine weitere Verringerung der Rinderbestände an. Wie am Dienstag mitgeteilt wurde, müsse der Viehbestand deutlich verkleinert werden, um die Methanemissionen zu verringern, die bei knapp 12% lägen. Die Rinderzucht sei ein bedeutender Teil der französischen Landwirtschaft. Sie nimmt knapp ein Drittel der Agrarnutzfläche ein, teilte der Rechnungshof mit. Damit korrelieren die Forderungen des Rechnungshofes stark mit den Plänen des französischen Agrarministeriums, die größere Weideflächen und damit auch einen Zuwachs an Viehbestand beinhalten, was wiederum zu einem Ansteigen der Treibhausgase führen würde.
„Wenn Frankreich seine Klimaverpflichtungen einhalten will, muss es zwangsläufig eine erhebliche Reduzierung des Viehbestands vornehmen. Nicht genug, um die Ernährungssouveränität des Landes zu gefährden, wenn man bedenkt, dass ein Drittel der Franzosen mehr als die von den Gesundheitsbehörden empfohlene Obergrenze von 500 Gramm rotem Fleisch konsumiere“, lautete das Fazit des Rechnungshofes. Dieser rät der Regierung zu klaren Prioritäten bei den Beihilfen, um zu einer leistungsstarken und nachhaltigen Viehzucht zu kommen. Betriebe ohne wirtschaftliche Perspektive und ohne sozioökologischen Mehrwert müssten bei einer Umwandlung weg von der Viehzucht begleitet werden.