Fledermäuse gehören zu den Säugetieren, die als Reservoir für zahlreiche unterschiedliche Viren dienen. Darunter fallen auch Influenza-A-Viren (IAV), die dafür bekannt sind, dass sie schnell mutieren können. Erst vor kurzem haben Wissenschaftler:innen diesen Erreger in Fledermäusen entdeckt. Forscher:innen des Universitätsklinikums Freiburg sowie des Friedrich-Loeffler Instituts (FLI) fanden zudem einen IAV-Subtyp, der den menschlichen Abwehrmechanismus teilweise umgehen kann.
„Dadurch hat es ein höheres pandemisches Potential als andere Viren“, sagt Forschungsgruppenleiter Prof. Dr. Martin Schwemmle vom Institut für Virologie am Universitätsklinikum Freiburg. So konnten die Forschenden belegen, dass der in ägyptischen Fruchtfledermäusen entdeckte Subtyp die Fähigkeit besitzt, die antivirale Aktivität des sogenannten Myxovirus-Resistenzproteins A (MxA) zu unterdrücken und sich stark zu vermehren.
Auch gehen die Wissenschaftler:innen davon aus, dass dieser Virustyp ein relativ hohes Risiko für eine Übertragung auf den Menschen birgt. „Das bedeutet, dass – bei einer potentiellen Übertragung auf den Menschen – in der Bevölkerung eine geringe Immunität gegen das Virus vorliegen würde und bestehende Grippeimpfstoffe möglicherweise nicht wirksam gegen eine neue H9N2-basierte Influenza wären“, erklärt Studienleiter Dr. Kevin Ciminski vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Freiburg.