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Abdomen

Synonyme: Bauch, Wanst

Abschnitt des Rumpfes der kaudal durch den Beckeneingang und kranial durch den Rippenbogen begrenzt wird.

abdominal

Zum Bauch (Abdomen) gehörend, bauchseitig, den Bauch betreffend

Aberratio testis

Enorchismus, Hodenhochstand, Kryptorchismus

Die Hoden befinden sich nicht im Skrotum, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal.
Ursache dafür ist ein unterbliebener oder unvollständiger Hodenabstieg. Kryptorchismus führt zu Störungen der Spermiogenese.

Aberratio testis

Enorchismus, Hodenhochstand, Kryptorchismus

Die Hoden befinden sich nicht im Skrotum, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal.
Ursache dafür ist ein unterbliebener oder unvollständiger Hodenabstieg. Kryptorchismus führt zu Störungen der Spermiogenese.

Aberratio testis

Enorchismus, Hodenhochstand, Kryptorchismus

Die Hoden befinden sich nicht im Skrotum, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal.
Ursache dafür ist ein unterbliebener oder unvollständiger Hodenabstieg. Kryptorchismus führt zu Störungen der Spermiogenese.

Abiotrophie

Wachstumshemmung oder vorzeitiges Absterben von einzelnen Geweben und Organen

Abklatschpräparat

Eine Probe, die zur mikroskopischen Untersuchung auf einem Objektträger von einer biologischen Oberfläche entnommen wird. Zur Probennahme wird entweder der Objektträger selbst auf die ausgesuchte Stelle gedrückt oder es wird ein durchsichtiger Klebestreifen verwendet.

Abort

Abgang und/oder Tod einer nicht lebensfähigen Frucht vor Erreichen der unteren Grenze der physiologischen Tragezeit.

Abprobieren

Das Heranführen eines Hengstes an eine Stute zum Überprüfen der Paarungsbereitschaft.

Abschlagen

Die Stute wehrt den Hengst mit Tritten beim Abprobieren aufgrund mangelnder Paarungsbereitschaft ab.

Absencen

Kurze Bewusstseinspausen bzw. Bewusstseinsstörungen ohne Sturz, die im Zusammenhang mit einer generalisierte Epilepsie auftreten. Es sind beide Gehirnhälften in das Anfallsgeschehen einbezogen.

Absorption

Physik: Abnahme der Strahlungsintensität von elektromagnetischen Wellen und von ionisierender Strahlung beim Durchgang durch Materie.

Physiologie: Synonym für Resorption

Pharmakologie: Aufnahme von Stoffen vom Applikationsort durch Übertritt/Passage durch biologische Membranen in die Blutbahn.

Immunologie: Entfernung unerwünschter Antikörperkomponenten aus Antiseren durch Zusatz von Antigen, das nicht mit dem zur Antiserumgewinnung verwendeten identisch ist.

Abszedierung

Abszessbildung

Eine entzündliche Gewebeeinschmelzung wird vom Körper von einer Kapsel umschlossen. Es entsteht ein Abszess.

Abszess

Ein Abszess ist eine Eiteransammlung, die durch entzündliche Gewebseinschmelzung entstanden ist und von einer Kapsel vollständig umschlossen ist.
Abszesse können ohne offenbare äußere Ursache auftreten oder auch als Folge einer Operation, eines Fremdkörpers oder durch eine Abwehrschwäche des Betroffenen begünstigt sein.

Abwehrmechanismen

Mechanismen, mit denen das Immunsystem den Organismus gegen eingedrungene Antigene verteidigt. Man unterscheidet:
– Humorale Abwehr
– Spezifische Abwehr
– Unspezifische Abwehr
– Zelluläre Abwehr

ACE-Hemmer

Hemmer des Angiotensin-Converting-Enzymes, Angiotensin-Konversions-Enzym-Hemmer.

Das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) ist für die Regulation des Blutdrucks, des Blutvolumens und der Natriumkonzentration im Körper sehr wichtig. ACE-Hemmer hemmen die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II. Angiotensin II wirkt gefäßverengend (vasokonstriktiv), den Blutdruck erhöhend (hypertensiv), hemmt die Ausscheidung von Kochsalz und Wasser über die Niere (antidiuretisch) und stimuliert die Sekretion von Aldosteron, was wiederum zu einem Blutdruckanstieg führt.
Am Herzmuskel wirken sich ACE-Hemmer positiv auf die Schlagkraft des Herzens aus und erhöhen somit das Herzzeitvolumen. Sie werden als Gefäßerweiterer (Vasodilatatoren) und als Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertonika) eingesetzt.
Zur Gruppe der ACE-Hemmer gehören z.B. Ramipril, Enalapril und Captopril.

Acetylcystein, ACC

Acetylcystein (ACC) wirkt als Hustenlöser.
Er wird zur Schleimlösung bei Atemwegserkrankungen mit zähem Schleim angewendet und führt durch Verflüssigung des Schleims zu einer besseren Möglichkeit des Abhustens.

ACTH-Stimulationstest

Test zur Diagnostik einer Nebennierenrindeninsuffizienz. Durch die Injektion von synthetisch hergestelltem ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) wird die Aktivität der Nebennierenrinde durch die Messung des Kortisolspiegels im Blut vor und nach der Injektion bestimmt. Sinnvoll ist eine gleichzeitige Bestimmung des ACTH-Spiegels, um zwischen primärer und sekundärer Nebennierenrindeninsuffizienz differenzieren zu können.

ACTH, Adrenocorticotropes Hormon

ACTH gilt aufgrund seiner Ausschüttung bei verschiedenen Formen von Stress als Stresshormon. Es stimuliert das Wachstum der Nebennierenrinde (NNR) sowie die dortige Abgabe von Glukokortikoiden, Mineralokortikoiden und Sexualhormonen ins Blut. ACTH wird in der Hypophyse gebildet.

Acyclovir

Wirkstoff gegen Herpesviren. Häufig verwendet in Arzneimitteln gegen Lippenherpes (Herpes simplex) beim Menschen.

ad libitum

Nach Gutdünken, nach Belieben.

In der Tierernährung heißt das, dass das Tier rund um die Uhr Futter zur uneingeschränkten Verfügung hat.

Adams-Stokes-Anfälle

Als Adams-Stokes-Anfälle werden epileptiforme Anfälle bezeichnet bei denen der Betroffene durch einen anfallsartig auftretenden kurzen Herzstillstand kurz das Bewusstsein verliert. Kennzeichnend ist, dass die Betroffenen aus einem Zustand des Wohlbefindens heraus ohne Vorboten bewusstlos werden und daher häufig stürzen.

adäquat

angepasst, entsprechend

Adenitis equorum

Coryza contagiosa equorum, Druse

Akute, fieberhafte und hochkontagiöse Infektionskrankheit der Pferde durch das Bakterium Streptokokkus equi.
Betroffen sind in der Regel der Atmungsapparat und die regionären Lymphknoten.

Adenom

Gutartige Geschwulst, die von Drüsengewebe oder Schleimhaut ausgeht und generell jedes Organ betreffen kann.

adenomatös

Die Beschreibung einer gutartigen, meist von Drüsenepithel ausgehenden, Geschwulst (Adenom).

Adenosin

Adenosin ein Nukleosid und Baustein der Ribonukleinsäure (RNA). Die RNA dient als Vermittler bei der Umsetzung der genetischen Information (DNA) in Proteine. Adenosin bewirkt eine Weitung der Blutgefäße und damit eine Blutdrucksenkung.

Adenosinmonophosphat (AMP), zyklisches (cAMP)

AMP kommt als Bestandteil der RNA in allen Lebewesen vor. Die RNA dient als Vermittler bei der Umsetzung der genetischen Information (DNA) in Proteine. AMP kann das Bitterempfinden auf der Zunge blockieren. Damit wird versucht Nahrungsmittel und Medikamente schmackhafter zu machen.

Adenosintriphosphat (ATP)

= Adenosintriphosphorsäure;
ATP besteht aus Adenin, Ribose und 3 Phosphoranteilen. Es enthält 2 energiereiche Bindungen. ATP ist wichtig zur Aktivierung von Nährstoffen vor dem Abbau und für die Biosynthese zahlreicher Verbindungen (Nukleinsäuren, Eiweißstoffe). ATP ist Energielieferant bei zahlreichen Zellfunktionen (z.B. Muskelkontraktion, Informationsverarbeitung).

Adenylatzyklase

Die Adenylatzyklase ist das Enzym, das Adenosintriphospat zu Adenosinmonophosphat abbaut.

ADH

=Antidiuretisches Hormon

Vasopressin, Adiuretin

Ein Hormon, das bei höheren Dosen eine gefäßverengende Wirkung hat.

Adhäsine

In der Membran bestimmter Zellen vorkommende Proteine, die für die Anlagerung an andere Zellen verantwortlich sind.

Adhäsionsfaktoren

Bakterielle Oberflächenstrukturen mit eingelagerten Adhäsinen, die durch spezifische Interaktion mit Wirtszell-Rezeptoren die Besiedelung des Wirts vermitteln. Die Rezeptoren sind Kohlenhydratstrukturen und Proteindomänen.

adipös

fettleibig

Adipositas

Fettsucht, Verfettung, Fettleibigkeit

Adjuvans

Ein Hilfsstoff, der die Wirkung eines Arzneistoffes verstärkt. Wird zum Beispiel bei Totimpfstoffen zur Wirkverstärkung eingesetzt.

Adjuvansvakzine

Sammelbezeichnung für alle Vakzine, bei denen das inaktivierte Antigen bzw. die immunogen wirksame Substanzen an ein Adjuvans gebunden sind (Adsorbatvakzine). Dadurch wird der erste Schritt der Immunreaktion, die Wechselwirkung zwischen Antigen und Gewebsmakrophagen, unterstützt. Dies führt zu einer Aktivierung und Stimulierung des immunogenen Effekts.

Adrenalin

Adrenalin ist für die Anpassung des Stoffwechsels in Notfallsituationen verantwortlich. Es hemmt im Allgemeinen glattmuskuläre Organe und erhöht den Blutzuckerspiegel, die Fettverbrennung (Lipolyse), den Sauerstoffverbrauch und den Grundumsatz.

adrenergisch

Eigenschaft von Nervenfasern, deren Erregungsübertragung durch Adrenalin erfolgt.

Adrenocorticotropes Hormon, ACTH

ACTH gilt aufgrund seiner Ausschüttung bei verschiedenen Formen von Stress als Stresshormon. Es stimuliert das Wachstum der Nebennierenrinde (NNR) sowie die dortige Abgabe von Glukokortikoiden, Mineralokortikoiden und Sexualhormonen ins Blut. ACTH wird in der Hypophyse gebildet.

Adrenozeptorantagonisten, Sympatholytika

Sympatholytika blockieren das sympathische Nervensystem. Man unterscheidet Alphablocker, Betablocker und Antisympathotonika.

Adsorbatimpfstoff, -vakzine

Bei dieser Art des Impfstoffes ist das Erreger-Antigen, gegen das immunisiert werden soll, an ein Adjuvans gebunden und wird über einen längeren Zeitraum kontinuierlich freigegeben. Dadurch ist die aktive Immunisierung effektiver.

Adsorptionsmittel/ Adsorbens

Wasserunlösliche poröse Materialien, die aufgrund ihrer großen Oberfläche Wasser oder andere Moleküle durch physikalische Kräfte an sich binden. Die Mittel werden zur Adsorption eingesetzt.

Adspektion

Optische Überprüfung im Rahmen der Allgemeinuntersuchung.

adult

ausgewachsen, erwachsen

aerob

mit Sauerstoff, in Verbindung mit Sauerstoff, beschreibt ein Sauerstoff haltiges Milieu

aerogen

Mittels Luft übertragen; über die Luftwege erworben.

Aerosacculitis

Luftsackentzündung

Aerosol

Gemisch aus festen oder/und flüssigen Schwebeteilchen und Luft. In seltenen Fällen dienen auch andere Gase als Träger.

Afferent

Hinführend, hineinführen.

Affinität

Neigung, Hingezogenheit, Anziehungskraft

Agalaktie

Absolutes Fehlen der Milchsekretion unmittelbar nach der Geburt als Folge einer Fehlbildung oder hormonellen Störungen bzw. Infektionen der Milchdrüse.

Agglutinat

Zellverklumpung, hervorgerufen durch eine Antigen-Antikörper-Reaktion.

Agglutination

Bezeichnung für die netzartige Verflechtung und Zusammenballung von korpuskulären Antigenen unter der Einwirkung spezifischer und zumindest bivalenter agglutinierender Antikörper und Bildung eines Agglutinats.

Agonist

Chemische Substanz, die verglichen mit einem anderen Wirkstoff die gleiche bzw. eine ähnliche biologische Wirkung besitzt und auch am gleichen Rezeptor angreift.

Agranulozytose

Starke Verminderung der Granulozyten, einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen.

Ähnlichkeitsprinzip

Das Ähnlichkeitsprinzip ““Ähnliches kann durch Ähnliches geheilt werden““, ist eines der Grundregeln der Homöopathie. Dabei werden die klinischen Symptome des Patienten durch ein homöopathisches Mittel behandelt, das die Lebenskraft des Patienten genau in den Bereichen unterstützt, in denen sie geschwächt ist. Bei einem gesunden Individuum würde das Mittel hingegen ähnliche Symptome wie die, an dem der Patient leidet, hervorrufen.

Akantholyse

Auflösung des Zellverbandes der hornbildenden Zellen (Keratinozyten) im Stratum spinosum der Epidermis.

akarizid

Wirkstoffe aus der Familie der Pestizide oder Biozide zur Bekämpfung von Milben und Zecken. Häufig besitzen Akarizide auch insektizide Wirkungen.

Akromegalie

Hormonelle Erkrankung, die durch eine Überproduktion des Wachstumshormons Somatotropin (STH) verursacht wird. Es kommt zu einer ausgeprägten Vergrößerung der Körperendglieder oder vorspringenden Teile des Körpers (Akren).

Aktive Immunisierung

Erzeugen einer langfristigen Immunität durch eine gezielte Verabreichung von abgeschwächten Antigenen, die jedoch keine Erkrankung verursachen können. Die Antigene führen zur Bildung spezifischer Antikörper und zur Ausbildung langlebiger Gedächtniszellen.

Akupunktur

Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Es werden Nadeln in bestimmte Körperpunkte eingestochen. Dies soll zur Regulierung der Körperenergie(Ying und Yang) führen.

akut

Bezeichnung für einen Krankheitsverlauf infolge stark ausgeprägter Noxe mit deutlich ausgeprägten klinischen Symptomen bei einer Dauer von 2-14 Tagen.

Akutes Abdomen

Klinische Bezeichnung für eine meist akut einsetzende Symptomatik bei häufig lebensbedrohlichen Erkrankungen im Bereich der Bauchhöhle.

akzessorisch

hinzutretend, zusätzlich

Albumin

Albumine bilden die Hauptgruppe tierischer und pflanzlicher Proteine.
Sie sind weit verbreitet und finden sich u.a. in Blut, Lymphe, Muskeln und Milch. Die im Blut vorkommenden Albumine werden als Serumalbumine bezeichnet. Sie dienen dem Transport körpereigener und köperfremder wasserunlöslicher Stoffe und der Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Druckes im Gefäßsystem.

Aldehyd

Vertreter einer vielgestaltigen organischen Verbindungsklasse, die durch die Aldehyd- oder Formylgruppe gekennzeichnet ist. Die Aldehydgruppe ist sehr reaktiv. Aldehyde sind in der Natur weit verbreitet /Zucker, etherische Öle, ranzige Fette).

Aldosteron

Steroid-Hormon der Nebennierenrinde (NNR).
Es wird in der Nebennierenrinde synthetisiert und wird auch als Dursthormon bezeichnet, da es bei Flüssigkeitsmangel vermehrt ausgeschüttet wird.

Alkaloide, pflanzliche

Stickstoffhaltige Naturstoffe, die in vielen Pflanzen vorkommen. Sie reagieren basisch, sind relativ kompliziert aufgebaut und besitzen eine ausgeprägte pharmakologische Wirkung. Alkaloide werden in der Medizin als Therapeutika verwendet, obwohl sie im Allgemeinen hochtoxische Verbindungen darstellen.

Alkylantien, Alkylanzien

Alkylierende Verbindungen, besitzen eine hemmende Wirkung auf Zellteilungsvorgänge.
Durch die Übertragung von Alkylresten auf die Nukleinsäure wird die Zellteilung gehemmt. Zu dieser Substanzgruppe gehören u.a. Chlorambucil, Cyclophoaphamid und Busulfan.

Allgemeinanästhesie

Schlafähnlicher Zustand mit zentraler Schmerzausschaltung infolge reversibler partieller Lähmung der Ganglienzellen des Zentralnervensystems durch chemische oder physikalische Mittel. Die Narkose beinhaltet Bewusstlosigkeit, Schmerzlosigkeit (Analgesie), Verminderung oder Ausschaltung der Reflexaktivität und ggf. Muskelrelaxation. In diesem Zustand können Operationen bei erloschenem Bewusstsein ohne Schmerzempfindung und Abwehrreaktionen vorgenommen werden.

Alopezie

Haarlosigkeit, (Federlosigkeit), Haarausfall
Bezeichnung für das Fehlen von Haaren in Hautbereichen, die physiologisch behaart sein sollten. Es treten verschiedene Formen auf: angeboren (Alopecia congenita) oder erworben, lokal (Alopecia areata) oder generalisiert (Alopecia generalisata). Als mögliche Ursachen werden Missbildungen, schwere Organ- oder Infektionskrankheiten, Vergiftungen, endokrine Störungen und Ernährungsstörungen genannt.

ALT

ALT, Alaninaminotransferase;
ALT ist die Abkürzung für Alaninaminotransferase. Dieses Enzym kommt v.a. in der Leber vor. Bei Erkrankungen der Leber ist der ALT-Wert erhöht.

Alternans

Begriff aus der Kardiologie (Lehre vom Herzen).
Als elektrische Alternans werden im Elektrokardiogramm (EKG) die Schwankung von Höhe oder Richtung der QRS-Komplexe bezeichnet. Der QRS-Komplex spiegelt die Erregungsweiterleitung am Herzen während der Herzaktion wider.

alveolär

Die “Alveolen betreffend“ also “die Lungenbläschen betreffend“.

Alveoläre Echinokokkose

Eine schwerwiegende und lebensbedrohliche Erkrankung der inneren Organe der Menschen, bevorzugt der Leber. Hervorgerufen durch die Finnen des Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis. Der Mensch stellt für den Parasiten einen Fehlwirt dar.

Alveolarlumen

Die Größe (Fassungsvermögen) der Lungenalveolen, die für den Gasaustausch bei der Atmung zur Verfügung steht.

Alveolarmakrophagen

In der Wand der Lungenbläschen (Alveolen) integrierte Zellen monozytärer Herkunft, die aerogen aufgenommenes oder örtlich freigesetztes Material phagozytieren.

Alveole

Lungenbläschen

Alzheimer Krankheit

= Neurofibrillenveränderung;
Als Alzheimer Krankheit werden Veränderung der Faserbestandteile im Neuroplasma der Nervenzellen und in deren Fortsätzen bezeichnet.

Amantadin

Arzneistoff, der zur Behandlung der vom Influenza A Virus ausgelösten Virusgrippe sowie zur Parkinson-Behandlung eingesetzt wird.

Amine

Aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe.

Aminoglykosid-Antibiotikum

Stark bakterizid wirkendes Antibiotikum, das die Proteinbiosynthese der Bakterien hemmt und zur Synthese von fehlerhaften Proteinen führt, die dann den Untergang des Bakteriums, z.B. durch die Zellwandlyse bewirken. Sie wirken vor allem gegen gramnegative Enterobakterien und Pseudomonas aeruginosa sowie gegen grampositive Staphylokokken. Gegen anaerobe Bakterien sind sie wirkungslos.
Zu den Aminoglykosid-Antibiotika zählen u.a. Gentamicine, Kanamycin und Streptomycin.

Aminosäuren

Aminocarbonsäuren
Klasse kleiner organischer Verbindungen mit mindestens einer Carboxylgruppe (–COOH) und mindestens einer Aminogruppe (–NH2). Es gibt 23 proteinogene Aminosäuren, die die Bausteine der Proteine sind. Das Spektrum der Klasse der Aminosäuren geht aber weit über diese hinaus. So sind bisher 250 nicht-proteinogene Aminosäuren bekannt, die biologische Funktionen haben.

Amlodipin

Blutdrucksenkender Arzneistoff aus der Gruppe der Calciumkanalblocker des Nifedipin-Typs (Dihydropyridine), der als Basistherapeutikum bei einem essentiellen Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) eingesetzt wird. Durch seine hohe Halbwertszeit besitzt er eine lang anhaltende Wirksamkeit.

AMP

Adenosinmonophosphat
Nukleotid, das aus Adenin, Ribose und Phosphat besteht. Teil des Energiestoffwechsels von Zellen.

Amyloid

Als Amyloid werden Immunglobulin- oder Paraglobulinablagerungen im Gewebe bezeichnet. Sie können durch bestimmte Farbstoffe (z.B. Kongorot) sichtbar gemacht werden.

Amyloidose, vaskuläre

Die Amyloidose ist eine Defekterkrankung des Immunsystems, die auf einer Hyperaktivität beruht. Es handelt sich um eine Gewebsentartung durch Ablagerung von Amyloid und die dadurch bedingte Organdegeneration. Die Amyloidose entwickelt sich primär oder sekundär im Gefolge chronischer Entzündungen, die starken Gewebszerfall verursachen.

anaerob

ohne Sauerstoff, unter Sauerstoff freien Bedingungen

analeptisch

Belebend, anregend, stärkend.

Analgesie, Analgie

Aufhebung der zentralen Schmerzempfindung.

Analgetikum

Mittel zur Schmerzstillung;
Einteilung in schwache (nicht-steroidale Antiphlogistika) und starke Analgetika vom Morphin- oder vom Xylazintyp.

analgetisch

schmerzlindernd.

Analogon

Ein synthetisch hergestellten Stoff, der im Organismus die gleiche Wirkung hat wie ein natürlicher Stoff.

Anämie

Blutarmut.
Verminderung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und/oder des Gehalts an rotem Blutfarbstoffs (Hämoglobin) pro Volumeneinheit unter die physiologischen Grenzwerte. Klinisch treten v.a. blasse Schleimhäute, kalte Haut, ein kleiner, schneller Puls, metallisch klingende, pochende Herztöne sowie zentralnervöse und Atmungsstörungen auf. Es werden verschiedene Formen der Anämie unterschieden. Diese lassen sich in regenerative und nicht regenerative (aplastische) Anämien einteilen.

Anamnese

Vorbericht;
Erfragen der Angaben zu Herkunft, Haltung, Fütterung, Nutzung, Verhalten und Besonderheiten, um die Erkrankung des Tieres zu ermitteln, inklusive der Erfragung vorangegangener Behandlungen.

Anaphrodisie

siehe Anöstrie

Anaphylaktischer Schock

Klinische Symptomatik, die zu einem lebensbedrohenden Zustand durch Dezentralisierung des Kreislaufs führen kann.
Reaktion auf eine Allergie vom Soforttyp (Typ I), bei der es zur Freisetzung verschiedener pharmakologisch wirksamer Substanzen, u.a. von Anaphylatoxin, Histamin, Bradykinin und Serotonin kommt.

anaphylaktoid

Anaphylaxie ähnlich, mit anaphylaxieähnlichen Erscheinungen einhergehend.

Anaphylatoxin

Pharmakologisch aktive Substanz, die am anaphylaktischen Schocksyndrom beteiligt ist.
Sie wirkt toxisch auf Gewebszellen und führt zu einer Freisetzung von Histamin.

Anaphylaxie

Reaktion einer Allergie vom Soforttyp, die von zirkulierenden Antikörpern abhängig ist. Diese systemische Reaktion kann unter dem Bild eines anaphylaktischen Schocks innerhalb weniger Minuten, infolge einer spastischen Asphyxie, zum Tode führen.

Anaplasmose

Granulocytäre Ehrlichiose. Eine durch die Zecke Ixodes ricinus übertragene Erkrankung, bei der Anaplasma phagocytophilum die weißen Blutkörperchen (Granulozyten) zerstört. Nach einer Inkubationszeit von Tagen bekommen die Tiere Fieber, sind schlapp, verlieren an Gewicht, es kommt zu Ödemen in den Gliedmaßen, zur Blutarmut (Anämie) und zu Beeinträchtigungen des Zentralnervensystems. Zusätzlich können Gelenkentzündungen auftreten.

Anästhesie

Empfindungslosigkeit, Unempfindlichkeit;
Wird überwiegend für die medikamentelle Schmerzausschaltung verwendet, zu der die zentrale (Narkose) und die lokale (Lokalanästhesie) Schmerzausschaltung gehören. Lässt sich aber auch in eine natürliche (kaum sensible Versorgung) oder erworbene (Trauma, Nekrose) Unempfindlichkeit einteilen.

Anästhetika

Arzneimittel, die eine reversible Verminderung oder Ausschaltung der Schmerzempfindung bewirken und unter anderem einer Narkose zu Operationszwecken dienen. Unter dem Begriff werden zahlreiche Substanzen mit unterschiedlichen Wirkungsspektren und –mechanismen zusammengefasst.

Anastomose

Verbindung von zwei Blutgefäßen.
Auf diese Weise werden zwei Gefäßgebiete miteinander verbunden, die so wahlweise über einen der beiden Gefäßstämme versorgt werden können. Die Häufigkeit von Anastomosen nimmt mit der Entfernung vom Herzen zu.

Anatomie

Lehre über den strukturellen Aufbau eines Organismus und über die Zerlegung des Organismus in seine Bestandteile.

Andrologie

Die Lehre von der Physiologie und der Pathologie männlicher Individuen sowie der Heilung geschlechtsgebundener Erbkrankheiten.

Androstenon

Ein Steroidhormon (Androgen) und ein Metabolit des Sexualhormons Testosteron, das bei verschiedenen Säugetieren und auch beim Mann als Pheromon (Botenstoff zur Kommunikation zw. Lebewesen) dient. Beim Schwein (Eber) ist Androstenon gemeinsam mit Skatol verantwortlich für den Ebergeruch.

Anergie

Fehlende Immunreaktion auf ein Antigen, da der exogene Reiz, z.B. ein Erreger oder ein Allergen, keine Immunantwort hervorruft.

Anflutungszeit

Die Zeit, die ein Narkotikum benötig, bis das gewünschte Stadium der Narkose (Toleranzphase) erreicht ist.

Angiose

Degenerative Gefäßerkrankung

Anisozytose

1. Im Blutausstrich zeigen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) abweichend von der normalen Größenverteilung unterschiedliche Größen. Ihre Form ist dabei jedoch unverändert. Neben den normal großen Erythrozyten (Normozyten) finden sich zahlreiche kleinere Mikrozyten sowie größere Makrozyten. Dieses Bild ist typisch für das Vorliegen einer Anämie.
2. Unterschiedliche Gestaltung der Form von Tumorzellen.

Ankylose

Versteifung von Gelenken mit Verlust der Gelenkfunktion durch bindegewebige (Ancylosis fibrosa) oder knöcherne (Ancylosis ossea) Verschmelzungsprozesse der Bestandteile des Gelenkes.

Anorexie

Verminderte Fresslust, Appetitlosigkeit
Unvollständige, träge bis hin zur vollständig fehlenden Futteraufnahme (Inappetenz). Mögliche Ursachen sind schmerzhafte Prozesse in der Mundhöhle, Gastritis, fieberhafte Erkrankungen, Stress u.a.

Anöstrie

Anaphrodisie
Verminderte sexuelle Ansprechbarkeit durch zu geringe Bildung weiblicher Geschlechtshormone (Estrogenisierung) bei weiblichen Tieren. Merkmale sind u.a. Libidomangel, Brunstlosigleit, fehlende oder schwach ausgeprägte äußere Brunsterscheinungen, kein ausgeprägter Duldungsreflex. I.d.R. ist jedoch ein regelmäßiger ovarieller Zyklus mit Ovulation vorhanden. Ursache für die Anöstrie ist meist eine innersekretorische Insuffizienz durch Belastung, die u.a. durch Haltungsfehler, Mangelernährung und klimatische Einflüsse bedingt sein kann. Physiologisch ist die Anöstrie nach der Geburt.

anöstrisch

brunstlos, nicht brünstig

Anöstrus

Fehlen des Sexualzyklus und des Befruchtungsvermögens. Die Ursachen können pathologischer oder physiologischer Natur sein.

ANP

Atriales natriuretisches Peptid

Antagonist

Gegenspieler

Anthelminthikum

Wurmmittel
Chemotherapeutikum zur Bekämpfung des Befalls mit Helminthen (Nematoden, Zestoden, Trematoden).

Anthropozoonose

Infektion, bei der die Erreger von einem Wirbeltier auf einen Menschen übertragen werden.

antiarrhythmisch

Als antiarrhythmisch wird eine herzregulierende Wirkung bezeichnet, die eine Störung der Herzschlagfolge (Veränderungen der Frequenz bzw. Unregelmäßigkeiten der Herztätigkeit) behebt.

Antibiogramm

Verschiedene Testverfahren zur Bestimmung der Empfindlichkeit von Mikroorganismen gegenüber Chemotherapeutika (Antibiotika).

Antibiose

Von Stoffwechselprodukten von Mikroorganismen ausgehende wachstumshemmende oder abtötende Wirkung auf andere Bakterien, Pilze oder auch zum Teil Pflanzen höherer Ordnung. Umgangssprachlich wird darunter die Behandlung mit Antibiotika verstanden.

Antibiotika

Sammelbegriff für bestimmte Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, Streptomyzeten oder Bakterien und deren (semi)synthetischer Derivate mit bakteriostatischer (die Erregervermehrung hemmende) oder bakterizider (erregerabtötende) Wirkung.

Antidepressivum

Psychopharmakon zur Behandlung psychoneurotischer Störungen mit depressiver Verstimmung und depressiver Psychosen.
Unterschieden werden antriebssteigernde, stimmungsaufhellende bzw. angstlösend und antriebsdämpfend wirkende Pharmaka. Der Wirkungsmechanismus beruht wahrscheinlich auf einer Hemmung der Wiederaufnahme oder des Abbaus von Noradrenalin oder Serotonin im ZNS.

Antidiuretisches Hormon (ADH), Vasopressin

= Adiuretin, Tonephin, Pitressin;
Neben den Mineralokortikoiden ist Vasopressin das wichtigste Hormon für die Regulation des Wasserhaushaltes. Vasopressin hemmt die Harnausscheidung durch eine Steigerung der Rückresorption des Wassers in der Niere. Es führt damit zu einer Konzentrierung des Harns und ruft in verschiedenen Organen eine Vasokonstriktion hervor.

Antidot, Antivenenum

Gegengift bzw. Gegenmittel, das bei Vergiftungserscheinungen eingesetzt wird.
Ein funktionelles Antidot wirkt entgegengesetzt (antagonistisch) zu der Wirkung des Giftes (z.B. Atropin bei Alkylphosphatvergiftung).
Ein kausales Antidot interagiert direkt mit dem Giftstoff (z.B. Chelatbildner bei Schwermetallvergiftung).

Antiemetikum

Brechreizlinderndes Mittel;
Mittel zur Verhinderung oder Unterdrückung des Erbrechens. Teilweise wird auch das Stadium der Übelkeit gelindert.

Antigen

Substanz, die den Organismus durch bestimmte Strukturen (antigene Komponenten) zur Bildung von Antikörpern anregt. Ein Antigen verfügt in der Regel über mehrere solcher Teilstrukturen.

Antigenetic shift, Antigenshift

Ein Antigenshift kommt bei bestimmten Virusarten vor, die ein segmentiertes Genom haben, das heißt, ihre DNA ist in verschiedene Einzelstränge geteilt. Durch Austausch eines Segments mit einem anderen Segment eines anderen Virus kann sehr schnell ein stark verändertes Virus entstehen. Besonders bekannt für diesen Prozess und das damit verbundene Auftreten neuer Virusstämme sind die Influenzaviren.

Antigenic drift

Langsame, aber häufige Antigenveränderung durch hohe Mutationsrate des Virusgenoms.

Antigenität

Fähigkeit einer Substanz, eine Immunreaktion auszulösen und spezifisch mit Antikörpern und aktivierten Lymphocyten zu reagieren.

Antigenstruktur

Struktur der Oberflächenantigene

Antigestagene

Substanzen, die die Biosynthes oder die Sekretion von Progesteron hemmen, den Transport oder die Stabilität des Progesterons im Blut beeinflussen oder dessen Wirkung am Progesteronrezeptor aufheben.

antihypertensiv

Blutdruck senkend

Antikoagulans

Gerinnungshemmende Substanzen

antikonvulsiv

Antikonvulsivum = Antiepileptikum;
Antikonvulsive Substanzen hemmen ganz bzw. teilweise das Auftreten oder die Intensität zentral bedingter Krämpfe.

Antikörper

Auch Immunglobuline.
Proteine (Eiweiße), die von bestimmten weißen Blutzellen (den B-Lymphozyten) gebildet werden, wenn körperfremde Stoffe vom Immunsystem erkannt wurden. Sie gehören zum „erworbenen Immunsystem“. Die Antikörper markieren die fremden Stoffe (z.B. Bakterien oder Viren), sodass diese von Fresszellen eliminiert werden können.

Antikörperspiegel

Konzentration bestimmter Antikörper (Immunglobulien) im Blut.

antimikrobiell

Mikroben abtötende Wirkung

Antimykotikum

Arzneimittel, das zur Behandlung einer Pilzinfektion (Mykose) eingesetzt wird.

Antiphlogistikum

Mittel zur Hemmung, Linderung oder Beseitigung von Entzündungen.
Sie wirken über eine Abschwächung degenerativer Prozesse, eine Unterdrückung überschießender Immunreaktionen oder durch die Beeinflussung der Bildung und Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Als wichtigste Gruppen werden nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAID), Glucocorticoide sowie Immunsuppressiva und Immunmodulatoren bei der Rheumatherapie genannt.

antiphlogistisch

Entzündungshemmend.

Antipyretikum

Fiebersenkendes Mittel

antipyretisch

fiebersenkend wirkend.

Antisepsis, Antiseptik

Ziel der Antisepsis ist es die Umgebung einer Verletzung, die Hände des Operateurs und alle mit der Wunde in Berührung kommenden Instrumente in einen Zustand zu bringen, in dem von ihnen keine Infektionsgefahr ausgeht. Zur Anwendung kommen physikalische und chemische Mittel (Desinfektionsmittel).

antitussiv

Husten entgegenwirkend, Husten lindernd

Antivenenum, Antidot

Gegengift bzw. Gegenmittel, das bei Vergiftungserscheinungen eingesetzt wird.
Ein funktionelles Antidot wirkt entgegengesetzt (Antagonist) zu der Wirkung des Giftes (z.B. Atropin bei Alkylphosphatvergiftung).
Ein kausales Antidot interagiert direkt mit dem Giftstoff (z.B. Chelatbildner bei Schwermetallvergiftung).

Anxiolyse

Angstlösung;
Minderung von Angstgefühlen meistens durch den Einsatz von Anxiolytika.

Aortenklappen, Semilunarklappen, Valva semilunaris

Halbmondförmige Klappen, die in den Pulmonalis- und Aortenklappen vorkommen. Es handelt sich dabei um Endokardduplikaturen mit bindegewebigem Gerüst.

Aortenstenose

Einengung der Blutausflussbahn aus der linken Herzkammer (Aorta) meist als Folge einer Entzündung.

Apathie, apathisch

Teilnahmslosigkeit, geringe Lebhaftigkeit
Klinische Bezeichnung für mangelnde Reaktion des Tieres auf Umweltreize.

apathogen

nicht pathogen, nicht krankmachend

Aphte

Schmerzhafte, oft in Vielzahl auftretende Blase im Bereich der kutanen Schleimhaut oder der unbehaarten Haut. Aphten bilden sich im Verlauf von Erkrankungen aus, bei denen das sog. vesikuläre Syndrom auftreten kann (z.B. MKS, Vesikuläre Schweinekrankheit, Stomatitis Vesicularis).

Aplasie

Angeborenes Fehlen eines Organs.

Apokrin

Eine bestimmte Art der Sekretbildung. Findet z.B. in der Milchdrüse, Prostata und Samenblase statt.

Apoptose/Apoptosis

Physiologischer und vorprogrammierter Zelltod.

Applikation

Verabreichung von Arzneimitteln. Dies kann u.a. oral, intravenös, intramuskulär, subkutan, intramammär (ins Euter) und intrauterin (in die Gebärmutter) erfolgen.

Arachidonsäure

Vierfach ungesättigte Fettsäure, die in jedem tierischen Organismus aus der essentiellen Omega-6-Fettsäure Linolsäure synthetisiert oder über die Nahrung aufgenommen wird. Arachidonsäure ist in physiologisch inaktiver Form (veresterter) als Lipidbestandteil vor allem in den Zellmembranen lokalisiert. Über die Metabolisierung ist die Arachidonsäure unter anderem in die komplexe Regulation von Fieber und Entzündung involviert.

Arachnoidalzotten

Sie befinden sich im Subarachnoidalraum. Dieser bildet einen flüssigkeitsgefüllten Raum zwischen Arachnoidea (Spinngewebshaut) und der weichen Hirnhaut (Pia mater), der das Gehirn völlig umgibt. Die Tiefe dieses Raumes ist sehr unterschiedlich. Dort wo die Arachnoidea größere Bezirke überspannt, sammelt sich Liquor an. Die in den Arachnoidalraum reichenden Arachnoidalzotten sind die hauptsächlichen und wichtigsten Resorptionsorte des Liquors in das venöse System. Funktionell handelt es sich dabei um Ventile, die den Fluss nur vom Subarachnoidalraum in das venöse Gefäßnetz zulassen, aber nicht in der Gegenrichtung. Da der Liquordruck erheblich größer ist als der venöse Druck, gestatten die Arachnoidalzotten normalerweise eine kontinuierliche Flüssigkeitsbewegung.

Arbovirus

nicht taxonomisch begründete Zusammenfassung
von Viren aufgrund ihrer
Eigenschaft, von Arthropoden (Insekten,
Krustentieren, Arachniden) übertragen zu werden
(eng. Arthropode-borne Virus)

Aristolochiasäure

Inhaltsstoff in Aristolochia-Arten, der in der Homöopathie (ab D 11) zur Wundheilung, bei rheumatischen Beschwerden und zur Immunstimulation eingesetzt wird. Nicht bei Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.

Arrhythmie

Unregelmäßigkeit im normalen Herzrhythmus.

Art, Sorte, Typ

In der Biologie ein Synonym für die Art von Lebewesen, der eine Gruppe von Lebewesen charakterisiert, die so viele unverwechselbare morphologische bzw. physiologische Merkmale gemeinsam haben, dass sie anhand der Kombination dieser Merkmale gegenüber jeder anderen Gruppe von Lebewesen als abgrenzbar gelten.

Arthritis

Aseptische oder septische Gelenksentzündung.

Arthropathia deformans, Arthrose, Arthrosis deformans, Osteoarthrose

Degeneratives, nichtentzündliches Gelenkleiden.
Das Endstadium ist nicht von dem einer Arthritis chronica deformans zu unterscheiden. Die Ursachen sind vielfältig, der Gelenkknorpel ist stets zuerst erkrankt.

Arthroskopie

Gelenkspiegelung mit Hilfe eines Endoskops zur Darstellung von Knorpeldefekten oder Absprengungsfrakturen.

Arthrozentese, Gelenkpunktion

Einführen einer Kanüle oder Hohlnadel in einen Gelenkspalt bzw. –raum zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken.

articularis, -e; artikulär

Zum Gelenk gehörend, das Gelenk betreffend.

Aryknorpel, Cartilago arytaenoidea, Gießkannenknorpel

Knorpel, der zu den paarigen Kehlkopfknorpeln gehört.
Er trägt unter anderem den für die Kehlkopfpfeiffer-Operation bedeutsamen Proc. Vocalis.

Asepsis, aseptisch

Keimfreiheit;
Durch Anwendung von Desinfektion bzw. Sterilisation erreichter Zustand der Keimfreiheit zur Vermeidung einer Infektion oder Kontamination.

Aspergillose

Infektion mit Schimmelpilzen der Gattung Aspergillus, die besonders oft bei Vögeln auftritt. In der Regel ist die Lunge betroffen, es kann aber auch zu Streuung in andere Organe wie Herz, niere oder Gehirn kommen.

Asphyxie

Spezielle Art des Atemstillstandes. Ursachen können Herz-Kreislauf-Versagen, Atemlähmung oder eine Verlegung der Atemwege sein. Es kommt zu einem Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut bei einem gleichzeitigen Anstieg von Kohlendioxid (CO2), da dieses nicht abgeatmet wird. Durch die erhöhte CO2-Konzentration kann es zu Bewusstseinstrübung und Koma kommen.

Aspirationsbiopsie

Saugbiopsie, Feinnadelaspiration
Entnahme einer Gewebeprobe für die histologische oder zytologische Untersuchung durch Ansaugen von Zellmaterial, z.B. mittels einer Spritze oder Hohlnadel. Die Entnahme erfolgt in der Regel unter Ultraschall-, Röntgen -oder endoskopischer Kontrolle.

Astrozyten

Sternförmig verzweigte Zellen im Nervengewebe. Sie ernähren Nervenzellen durch Kontakt zu Blutgefäßen und sind an der Bildung der Blut-Hirn-Schranke und der Flüssigkeitsregulation im Gehirn beteiligt.

Aszites

Bauchwassersucht.
Eine pathologische (krankhafte) Flüssigkeitsansammlung in der freien Bauchhöhle.

Ataxie

Störung der Bewegungskoordination und Haltungsreflexe, denen ätiologisch und pathogenetisch unterschiedliche degenerative oder entzündliche Veränderungen des Nervensystems oder der Wirbel zugrunde liegen.

Atelektase

Nichtausdehnung.
Lungengewebe mit nicht entfalteten oder zusammengefallenen oder zusammengedrückten Lungenbläschen (Alveolen) ohne Gasaustausch.

Atemfrequenz

Die Atemfrequenz ist als Anzahl der Atemzüge pro Minute definiert.

Atemgeräusch, vesikulär

Physiologisches Atemgeräusch mit Ursprung in den Lungenalveolen. Es ist tief, brausend u. während der Alveolenentfaltung beim Einatmen besonders deutlich hörbar. Es ist verstärkt bei tiefer Atmung u. Bronchitis, abgeschwächt bei Emphysem, Pleuraschwarten.

Atherom

Grützbeutel, Talgdrüsenretentionszyste
Mit Talgsekret gefüllte, die Hautoberfläche vorwölbende Zyste der Haut und der Unterhaut. Dabei wird zwischen einem echten Atherom (versprengte embryonale Talgdrüsenkeime ohne Ausführungsgänge) und einem falschen Atherom (durch den Verschluss von Ausführungsgängen der Talgdrüsen verursacht) unterschieden.

Ätiologie

Die Lehre von der Krankheitsursache. Der Begriff wird aber im weitesten Sinne auch für die Ursache selbst gebraucht.

Atonie

Erschlaffung, Schlaffheit, fehlender Muskeltonus, fehlende oder mangelnde Kontraktionsfähigkeit der glatten Muskulatur.

Atopie

Neigung des Organismus, mit Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie vom Soforttyp) auf den Kontakt mit ansonsten harmlosen Substanzen aus der Umwelt zu reagieren, die mit einer krankhaft erhöhten Bildung von Immunglobulin E-Antikörpern (IgE) einhergeht.

Atopische Dermatitis

Allergisch bedingte Hauterkrankung bei Hunden, die durch intensiven Juckreiz gekennzeichnet ist und im weiteren Verlauf zu schweren Hautveränderungen führen kann. Es scheint eine genetisch bedingte Rassedisposition für Boxer, Dalmatiner, English Setter, Golden Retriever, Irish Setter, Labrador Retriever, Lhasa Apso, Shar-Pei, Shih-Tzu und verschiedene Terrierrassen zu bestehen. Die Erkrankung wird nach dem Hautkontakt mit einem Allergen über eine allergische Reaktion vom Sofort-Typ hervorgerufen, die durch Immunglobulin E vermittelt wird.

Atrialer natriuretischer Faktor (ANF), atriale natriuretische Peptide (ANP)

ANP wird in den Herzzellen des Vorhofes synthetisiert. Es wird auf einen Dehnungsreiz der Vorhöfe hin in das Blut freigesetzt. Es führt zu einer Steigerung der Harn- und Natriumausscheidung über die Niere (Diurese und Natriurese) sowie zu einer Weitstellung der Gefäße (Vasodilatation).

Atrioventrikulärer Block (AV-Block)

Häufige Herzrhythmusstörung, bei der die Erregungsleitung zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern am Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) des Herzens verzögert, zeitweise oder dauerhaft unterbrochen ist.

Atrioventrikularklappen, AV-Klappen

Herzklappen zwischen Vorkammer und Kammer des Herzen.
Sie werden auch als Taschen-, Segel- oder Zipfelklappen bezeichnet.

Atrium

Vorhalle, Vorkammer, Herzvorkammer

Atrophie

Verminderung lebender Substanz. Vormals normale Gewebeformen erfahren durch Mangelernährung einen Schwund, der durch Verminderung der Zahl und/oder durch Verkleinerung der Gewebeelemente verursacht wird.

Atropin

Tropan-Alkaloid, das in Nachtschattengewächsen vorkommt. In der Medizin wird Atropin zur Blockade des Parasympathikus (Parasympatholytikum bzw. Vagolytikum) verwendet. Atropin hat unter anderem folgende Wirkungen: Erhöhung der Herzfrequenz, Weitstellung der Lungenbronchien, Weitstellung der Pupillen und Hemmung der Magen-Darm-Tätigkeit.

Attenuierung, attenuiert

Gezielte künstliche Abschwächung oder Aufhebung der krankmachenden Wirkung eines Krankheitserregers unter Erhalt seiner Vermehrungsfähigkeit.

Aufeutern

Vergrößerung und Ödematisierung des Euters auf Grund der Milchbildung kurz vor der Geburt.

Aufsetzer, Krippensetzer

Aufsetzen der Schneidezähne des Pferdes auf den Krippenrand beim Koppen.
Dabei wird die vordere Hals- und Kehlkopfmuskulatur angespannt, der Schlundkopf wird erweitert. Bei dem Einströmen der Luft in den Schlund bzw. in den Magen entsteht gelegentlich der sogenannte Kopperton.

Aufwachbox

Eine ausgepolsterte Box, in die die Tiere nach der OP zum Aufwachen aus der Narkose verbracht werden. Gerade bei Pferden ist diese stark mit Gummi gepolstert, um Verletzungen in der Aufwachphase zu vermeiden.

Auskultation

Horchen, Abhorchen, Behorchen der im Körper durch Herz- und Verdauungstätigkeit und anderer Aktivität entstehender Töne mit Hilfe eines Steto- oder Phonendoskops.

Autoimmunerkrankung

Überbegriff für Krankheiten, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ist, da das Immunsystem dieses als fremd erkennt. Die Folge sind schwere Entzündungsreaktionen, die zur Zerstörung der betroffenen Zellen/Gewebe/Organe führt.

Autolyse

Selbstverdauung, Selbstauflösung
Bestimmte, Eiweiß abbauende Enzyme werden nach dem Zelltod frei. Es folgt ein von Bakterien unabhängiger Proteinabbau. Dieser Vorgang kommt partiell in lebenden Organismen vor, tritt aber auch nach dem Tod, z.B. bei der Fleischreifung auf.

Automutilation

Selbstverstümmelung, Abfressen und Befressen von Schwanz oder Gliedmaßenspitzen.