B-Lymphozyten; B-Zellen
Gehören zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Sie sind als einzige Zellen in der Lage Antikörper zu bilden und machen zusammen mit den T-Lymphozyten den entscheidenden Bestandteil der spezifischen Immunabwehr aus. Während T-Zellen an der zellvermittelten Immunantwort beteiligt sind, sind die B-Zellen für die Bildung von Antikörpern verantwortlich. Wenn sie durch körperfremde Antigene aktiviert werden, können sie sich zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen oder zu Gedächtniszellen differenzieren.
Bacille Calmette-Guérin, BCG
Eine durch Züchtung auf gallehaltigen Nährböden apathogene Variante des bovinen Typs des Mycobacterium tuberculosis; dient zur Herstellung des humanen BCG-Impfstoffes. BCG wird beim Menschen auch als Immuntherapie bei verschiedenen Malignomerkrankungen angewendet. Beim Pferd dient es dem Therapieren des equinen Sarkoids.
Bakteriämie
Verbreitung von Bakterien bei zyklischen Infektionskrankheiten über die Blutbahn ohne Erregervermehrung.
Bakteriostase
Hemmung des Bakterienwachstums
bakteriostatisch
Das Bakterienwachstum hemmend
bakterizid
Bakterizidie
Abtötung / Absterben von Bakterien
Ballondilatation
Aufdehnung von krankhaft veränderten Blutgefäßen durch Einbringen eines Katheters, der mit einem Ballon versehen ist. Dieser kann an der entsprechenden Stelle aufgeblasen werden, um durch Dehnung den Blutgefäßdurchmesser wieder zu vergrößern.
Bandwurmfinnen
Bar
Nicht mehr zugelassene Einheit des Drucks: 1 bar = 10 hoch 5 Pascal
Bartonellen
Kleine, stäbchenförmige, gramnegative Bakterien, die sowohl beim Menschen als auch bei verschiedenen anderen Säugetieren und Nagern zu Erkrankungen führen können.
Basalganglien
Unterhalb der Großhirnrinde (Cortex cerebri) gelegene, in jeder Hirnhälfte, also beidseits, angelegte Kerne bzw. Kerngebiete zusammengefasst, die für wichtige funktionelle Aspekte motorischer, kognitiver und limbischer Regelungen von großer Bedeutung sind.
Basaliom
Basalzellkrebs
Nicht metastasierende Hautgeschwulst. Die Geschwulstzellen behalten weitgehend den Charakter der epidermalen Basalzellen und zeigen kaum Tendenz zur epidermalen Ausdifferenzierung.
bathmotrop
Eine bathmotrope Substanz beeinflusst die Reizschwelle des Herzen. Positiv bathmotrope Substanzen setzen die Reizschwelle herab, negativ bathmotrope setzen diese herauf.
Bauchfellentzündung, Peritonitis
Entzündung des Bauchfells (Peritoneum).
Diese kann lokal, häufig einhergehend mit Verklebungen und Verwachsungen, oder ausgebreitet bis diffus auftreten.
Besamungsindex
Spiegelt den Gesamtaufwand an Besamungen zur Erreichung einer Trächtigkeit wider. Dazu wird berechnet, wie viele Besamungen im Durchschnitt in einer Herde nötig waren, um eine Trächtigkeit zu erreichen. Der Wert sollte möglichst niedrig sein. Ist der Besamungsindex zu hoch, sollte ermittelt werden, warum die Tiere schlecht aufnehmen und das Besamungsmanagement verbessert werden.
Beta-Lactam-Antibiotika
Antibiotika-Gruppe mit einem Beta-Lactamring.
Sie wirken Bakterien-abtötend (bakterizid). Sie sind nicht wirksam gegen Mykoplasmen, Chlamydien und Legionellen. Zu den Beta-Lactam-Antibiotika gehören Penicilline und Cephalosporine.
Betablocker
Betablocker blockieren im Körper Beta-Adrenozeptoren und hemmen somit die Wirkung des „Stresshormons“ Adrenalin und des Botenstoffes Noradrenalin. Wichtige Wirkungen sind Blutdrucksenkung und Senkung der Herzfrequenz, weshalb Betablocker bei Bluthochdruck und Koronarer Herzkrankheit eingesetzt werden.
Betäubung
Verfahren zum Erreichen der Bewusstlosigkeit.
Bicuspidal-Klappen
= Valva atrioventricularis sinistra, Valva bicuspidalis bzw. Valva mitralis;
Zweizipflige Klappe zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer.
Biestmilch, Kolostrum, Kolostralmilch
Unmittelbar nach der Geburt von der Milchdrüse abgegebenes Sekret.
Es weist einen hohen Gehalt an Eiweiß (Immunglobuline), verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen sowie weißen Blutkörperchen auf.
Bifurcatio Tracheae
Übergang der Luftröhre in die Hauptbronchien.
biliär
Bilirubinämie
Krankhafte Erhöhung von Bilirubin (Hauptgallenfarbstoff) im Blut.
Biopsie
Histologische und/oder zytologische Untersuchung einer dem lebenden Organismus entnommenen Gewebsprobe. Gleichzeitig ist die Biopsie auch die Bezeichnung für die Durchführung der Entnahme von Gewebeproben.
Bioresonanztherapie
Bei der Bioresonanz wird von einem individuellen Schwingungsspektrum eines Organismus ausgegangen. Mit einem Gerät werden diese Schwingungen erfasst und verändert. Krankhaft veränderte Schwingungen werden dann spiegelverkehrt an den Patienten zurückgeschickt, um die krankhaften Schwingungen zu neutralisieren.
Biosynthese
Aufbau von Verbindungen in den Zellen des lebenden Organismus. Für die Biosynthese in Säugetierzellen werden mit der Nahrung aufgenommenen Bestandteile herangezogen.
Biotin
Vitamin H
Gehört eigentlich zur Gruppe der B-Vitamine. Wird in der Zelle zum Aufbau des Coenzyms Carboxybiotin eingesetzt. Fördert u.a. das Huf- und Klauenwachstum.
Bioverfügbarkeit
Kenngröße für den Anteil eines Arzneimittels, der nach extravasaler Verabreichung in den systemischen Blutkreislauf gelangt. Die Bioverfügbarkeit ist ein pharmakokinetischer Parameter, der Geschwindigkeit und Ausmaß beschreibt, mit dem ein Arzneistoff resorbiert wird und am Wirkort zur Verfügung steht.
Bivalenz
Bindungsmöglichkeit von Antikörpern mit zwei Bindungsstellen.
Blauzungenkrankheit
Blue Tongue Disease
Eine durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung (Reovirus) bei Wiederkäuern (z.B. Schafe, Rinder, Ziegen). Für den Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr. Die Erkrankung ist eine anzeigepflichtige Tierseuche.
Symptome sind Fieber, Ödeme an Lippen, Augen und Ohren sowie eine blaurote Färbung im Maulbereich, vor allem an der Zunge. Zudem kommt es zu Fruchtbarkeitsstörungen, Missbildungen der Nachkommen und Aborten.
Blepharokonjunktivitis
Blepharospasmus
Ein- oder beidseitigen Lidkrampf als Folge einer Dauerkontraktion eines Lidmuskels (des Musculus orbicularis oculi). Wenn die Muskelkontraktion über einen längeren Zeitraum anhält, behindert dies die Sehfähigkeit und kann zeitweise auch zur Blindheit führen.
Blut-Hirn-Schranke
Stoffwechselbarriere zwischen dem Blut und dem zentralen Nervensystem (ZNS).
Sie bildet einen sehr selektiven Filter und schützt das Gehirn vor Krankheitserregern und Botenstoffen aus dem Blut. Es erschwert jedoch teilweise die medikamentöse Therapie, da auch viele Wirkstoffe die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden können.
Blutvolumen
Gesamtblutmenge, Blutmenge;
Aus Plasma- und Erythrozytenvolumen (rote Blutkörperchen) zusammengesetzte Gesamtmenge des im Organismus vorhandenen Blutes. Die Höhe des Blutvolumens hängt von zahlreichen Faktoren ab, dazu gehören: Tierart, Alter, Leistungszustand, Umgebungstemperatur, Luftdruck u.a.
Boosterung / Booster-Impfung
Eine im Abstand von einigen Wochen, Monaten oder Jahren nach der ersten Vakzination wiederholte Impfung (Revakzination). Dadurch wird die sekundäre Immunreaktion stimuliert und entsprechend der Immunstatus verstärkt. Für die meisten Impfungen ist dies zwingend vorgeschrieben, um einen ausreichenden Immunschutz zu erhalten.
Bordetellen
Kugelförmig bis ovale, nicht Sporen bildende, gramnegative, strikt aerobe Bakterien der Gattung Bordetella. Einige Arten sind unbeweglich, andere bewegen sich aktiv mit Hilfe von Geißeln. Bordetellen besitzen eine große Affinität zum Flimmerepithel des Respirationstraktes.
Borna Disease
Ansteckende Gehirn- und Rückenmarksentzündung der Einhufer
Bei der Borna Disease handelt es sich um eine langsam fortschreitende, meist fatale Viruserkrankung, die eine nichteitrige Gehirn-Rückenmark-Entzündung bei Pferden, Schafen, selten auch bei Ziegen und ausnahmsweise beim Kaninchen hervorruft. Charakteristisch ist ein abnormes Verhalten der Tiere wie Abnahme der Futteraufnahme und das so genannte Pfeifenrauchen. Eine fortgeschrittene BD zeichnet sich häufig durch Gleichgewichts- und Hirnnervenfunktionsstörungen wie wiederholtes Zusammenbrechen im Stand oder während der Bewegung, Apathien und Lähmungen aus. Darüber hinaus wird ein Zusammenhang mit dem Auftreten endogener Depressionen beim Menschen vermutet. Das verursachende RNA-Virus gehört zur Familie der Bornaviridae.
Borreliose bei Säugetieren
Lyme Disease
Der Erreger, Borrelia burgdorferi, wird durch Zecken auf Hunde, Katzen, Pferde, Schafe und Rinder sowie auf den Menschen übertragen. Die Multisystemerkrankung verläuft in 3 Stadien mit entsprechenden klinischen Symptomen. Im dermatologischen Stadium ist eine sich von der Stichstelle ausbreitende Hautrötung charakteristisch. Das neurologische Stadium ist durch zentralnervöse Störungen gekennzeichnet und das rheumatologische Stadium durch Lahmheiten.
Botulismus
Eine durch Neurotoxine von Clostridium botulinum hervorgerufene Blockade der Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln. Die Toxine werden meist oral durch Lebens- bzw. Futtermittel aufgenommen. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Krankheitssymptome) ist bei den einzelnen Tierarten unterschiedlich. Meist beträgt sie wenige Tage. Die ersten Anzeichen äußern sich in einem unsicheren Gang und leichten Bewegungsstörungen, die im Verlauf zunehmen, gefolgt von Benommenheit und Schläfrigkeit. Besonders gefährdet sind Vögel, Wiederkäuer und Nerze.
Bovine Virusdiarrhoe / Mukosal Disease (BVD/MD)
Erkrankung, die durch das Bovine-Virusdiarrhoe-Virus ausgelöst wird. Betroffen sind Rinder, bei denen unterschiedliche Verlaufsformen unterschieden werden. Die verschiedenen Krankheitsformen unterscheiden sich stark in Bezug auf Krankheitsausprägung und Todesrate. Besonders gefürchtet ist die Ausprägung der Mucosal Disease (MD), die eine immer tödliche Erkrankung meist junger Rinder ist, die durch Erosionen an Schleimhäuten charakterisiert ist. Darüber hinaus können Fruchtbarkeitsstörungen auftreten mit Aborten oder Fehlbildungen des Fetus. Besonders gefürchtet ist zudem die Infektion des ungeborenen Kalbes, die zu einer fehlenden Immunreaktion auf das Virus führt. Geboren wird dann ein Kalb, das keinerlei Krankheitssymptome zeigt, aber massig Viren ausscheidet und so den gesamten Bestand anstecken kann.
Bradyarrhythmie
Rhythmusstörung mit Abnahme der Herzfrequenz (Bradykardie).
Bradykardie
Abnahme der Herzfrequenz unter die Schlagfrequenz des physiologischen Bereiches.
Mögliche Ursachen sind Angst, Infektionen, neurogene Probleme (Hirndrucksteigerung), Medikamente (Digitalis, Betarezeptorenblocker), Vergiftungen und Unterkühlung.
Bradykinin
Gewebshormon der Kinin-Gruppe, dessen Wirkung die Weitstellung von Blutgefäßen ist. Bei Entzündungen ist es an der Steigerung der Schmerzempfindlichkeit an der entsprechenden Stelle mit verantwortlich.
Bradyzoit
Entwicklungsstadium bestimmter einzelliger Parasiten, das sich in Zysten im Gewebe befindet und sich dort langsam teilt. Das schnell-teilende Stadium nennt man Tachyzoit.
Breitspektrum-Antibiotikum
Antibiotikum mit großem Wirkungsspektrum gegen grampositive und gramnegative Keime.
Bronchiolen
Kleinste Verzweigungen der Bronchien von nur noch 1 mm Durchmesser. Im Gegensatz zu den Bronchien besitzen sie keine Knorpelverstärkungen mehr, sondern bestehen nur noch aus Muskelfasern.
Bronchiolitis
Entzündung der Bronchiolen.
Bronchitis
Entzündung der Bronchien (luftleitende Wege der Lunge).
Tritt akut oder chronisch auf.
bronchoalveolär
Die Bronchien und die Alveolen (Lungenbläschen) betreffend.
Bronchodilatatoren
Wirkstoffe, die die Bronchien weitstellen und so für einen besseren Luftfluss in der Lunge sorgen.
Bronchokonstriktion
Bronchienverengung, Bronchialverengung Verengung (Konstriktion) der Luftwege innerhalb der Lungenbronchien. Damit geht eine funktionelle Erhöhung des Atemwegswiderstandes einher, der zu einer Verminderung und Verlängerung der Ausatmung und damit zur Atemnot (Dyspnoe) führt. Eine akute, krampfartige Verengung der Bronchien wird auch als Bronchospasmus bezeichnet.
Bronchopneumonie
Akute oder chronische Entzündung der Bronchien und Lungenbläschen (Alveolen). Die Ursache sind meist Viren oder Bakterien, seltener handelt es sich um physikalische Einwirkungen. Die Bronchopneumonie entwickelt sich häufig im Anschluss an eine Bronchitis. Es ist meist keine klare Begrenzung auf einzelne Lungenlappen erkennbar oder hörbar.
Bronchospasmus
Verkrampfen der Muskeln, welche die Atemwege umspannen.
Bronchus
Luftleitender Weg in der Lunge, der aus der Aufzweigung der Trachea entspringt. Ein Bronchus ist ein Teil der Bronchien.
Brunst
Die Brunst ist die Bereitschaft weiblicher Tiere zur Paarung. Sie tritt bei den Säugetierarten in unterschiedlichen Zeiträumen auf. Innerhalb einer Art sind die zeitlichen Abstände regelmäßig. Steht normalerweise in zeitlichem und funktionellem Zusammenhang mit der Ovulation (Eisprung). Wird angezeigt durch psychische und körperliche Brunstanzeichen.
Brunstanzeichen
Man unterscheidet innere und äußere Brunstanzeichen. Sie zeigen die (aufkommende) Paarungsbereitschaft weiblicher Tiere an.
Brunstsynchronisation
Bei der Brunstsynchronisation wird die bei den weiblichen Tieren einer Herde und/oder Gruppe zu unterschiedlichen Zeiten auftretende spontane Brunst und Ovulation zu einem vorher festgelegten Termin ausgelöst und gleichgeschaltet. Sie kommt in der Rinder-, Schweine- und Schafproduktion zum Einsatz und bietet wesentliche betriebstechnische und züchterische Vorteile.
Brunstzyklus
Zeit bis zur Wiederkehr der Brunstsymptome