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Ebastin

Antihistaminikum mit gering sedierender Wirkung.

Ecchinococcose/Echinokokkose

Infektion des Dünndarms von Fleischfressern mit geschlechtsreifen oder heranwachsenden Bandwürmern der Gattung Echinococcus oder Befall der Weichteile und Muskeln von Säugetieren und dem Menschen mit deren Finnen (Metazestoden).

Ecdysis

Häutung
Hormonell gesteuerter Vorgang in der Entwicklung von so genannten Häutungstieren (Ecdysozoa) und Reptilien.

Echinacea

Die medizinische Wirkung ist in der Wissenschaft umstritten. Es soll helfen bei Husten, Halsschmerzen und Mandelentzündung.

Echinacea purpurea

Purpursonnenhut;
Angewandter Pflanzenteil ist Echinaceae purpureae herbae (Purpursonnenhutkraut).

Echogenität

Reflexions- bzw. Streuungseigenschaften einer Struktur gegenüber Schallwellen beim Ultraschall. Strukturen mit hoher Echogenität (z.B. Knochen) werden hell bis weiß dargestellt. Strukturen mit geringer Echogenität (z.B. Wasser) werden dunkel bis schwarz angezeigt.

Echokardiographie

Methode der Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall. Echokardiographie eignet sich unter anderem zur Beurteilung der Herzklappenfunktion, zu Messungen verschiedener Herzstrukturen, Diagnose von Herztumoren und Thromben, Perikardergüssen und für Funktionsanalysen des Herzmuskels (Myokards).

EDTA

Ethylendiamintetraacetat
Salz der Editinsäure. Sehr schwer wasserlösliches weißes Pulver, das als Komplexbildner verwendet wird.
Findet Verwendung z. B. als gerinnungshemmender Zusatz zu Blutproben (Calciumbindung). Kann zudem zur intravenösen Gabe (Ca-Na2-EDTA) bei Schwermetallintoxikation (v.a. Blei) verwendet werden.

Efferent

Wegführend, herausführend.

Effizienz

Erbrachte Leistung im Verhältnis zum Aufwand.

Effloreszenz

Sammelbegriff für krankhafte Hautveränderungen, die in primäre und sekundäre Veränderungen eingeteilt werden können.
Zu den primären gehören u.a. Macula, Papula, Nodulus, Nodus, Vesicula, Bulla, Pustula und Urtica.
Im Bereich der sekundären sind es u. a. Squama, Crusta, Erosion, Ulcus und Zyste.

Einschlusskörperchen

(engl. Inclusion Bodies) sind mikroskopisch sichtbare Einschlüsse in bakteriellen Zellen. Meist bestehen sie aus Ansammlungen von fehlerhaft gefalteten oder nur teilweise gefalteten Proteinen. Ursache von Einschlusskörpern kann beispielsweise die Synthese von Fremdproteinen sein, etwa in durch Gentechnik modifizierten Organismen.

Eisen-reguliertes Oberflächenprotein

Iron Restricted Protein (IRP).
Eiweißprodukte auf der Oberfläche bestimmter Mikroorganismen, die unter Eisenmangel gebildet werden und für die Stimulation der Immunabwehr verantwortlich sind.

EKG

Elektrokardiogramm
Das EKG zeichnet die während der Herztätigkeit entstehenden elektrischen Potentialänderungen zwischen 2 Ableitungspunkten auf. Ausgemessen werden Zacken und Strecken, die bestimmten Vorgängen im Herzen zugeordnet werden.

Eklampsie

(Geburts)tetanie
In Zusammenhang mit dem Ende der Gravidität bzw. der Geburt stehende lebensbedrohende Krampfzustände, die auf einer Störung des Stoffwechsels von Kalzium, Phosphor und Magnesium beruhen.

Ektoblast / Ektoderm

Äußeres Keimblatt
Unter anderem Ursprung der epithelialen Anteile der Haut, des Nervensystems, Teile der Sinnesorgane, des Nebennierenmarks und der Paraganglien sowie des Chorion- und Amnionepithels.

ektodermal

Vom Ektoblasten/Ektoderm (äußeres Keimblatt) abstammend.

Ektoparasit

Außenschmarotzer;
Parasit, der sich auf der Körperoberfläche (auf bzw. in der Haut, im Haar- oder Federkleid) eines Organismus bzw. in oberflächlichen Körperhöhlen mit unmittelbarer Verbindung zur Außenwelt (z.B. Kiemen) befindet. Zu den Ektoparasiten gehören unter anderem Flöhe, Zecken und Milben.

Ekzem, Ekzema

Entzündliche, oberflächliche Hauterkrankung, die anfangs nässend und krustenbildend ist, später purpurrot, schuppig und evtl. auch pigmentiert.

Elektrische Impedanzmessung (EIS)

Vielseitige mikrobiologische Methode, die sowohl für den quantitativen Nachweis von einzelnen Keimgruppen als auch zum qualitativen Nachweis geeignet ist. Dabei bedient man sich der Tatsache, dass Mikroorganismen in flüssigen Nährmedien niedrig oder ganz ungeladener Moleküle spalten, wobei geladene Teilchen (Ionen) entstehen. Dies führen zu messbaren Veränderungen der Ladung und des elektrischen Leitwerts des Mediums.

Elektrode

In der Physik metallischer Leiter, der dazu dient, elektrische Ladungsträger in eine Flüssigkeit, in ein Gas, ins Vakuum oder auf die Oberfläche eines festen Körpers zu leiten, z. B. bei der Elektrolyse. Die positive Elektrode heißt Anode und die negative Kathode.
In der Physiologie werden Metalldrähte bzw. –platten oder elektrolytgefüllte Glaskapillaren in Gewebe eingeführt, wo sie der elektrischen Reizung oder der Ableitung von Aktionspotentialen dienen.

Elektrolyte

Stoffe/Elemente, die in wässriger Lösung in der Lage sind, den elektrischen Strom zu leiten. Zu den Stoffen zählen neben Säuren und Basen auch die Salze. Die Verteilung dieser Stoffe im Körper bildet ein empfindliches Gleichgewicht, den Elektrolythaushalt. Zu den wichtigsten Elektrolyten gehören Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphat, Sulfat und Chlorid. Der Austausch der Elektrolyte erfolgt aktiv oder passiv durch die Zellmembran. Durch diesen Ionentransport ändert sich die Spannung an der Zellmembran, wodurch die Steuerung aller Prozesse, die auf Zellebene ablaufen, erst ermöglicht wird.

Elektrolythaushalt, -status

Bestand der Elektrolyte im Organismus, die sich auf den intra- und extrazellulären Raum verteilen. Das Gleichgewicht im Elektrolythaushalt wird durch eine geregelte Aufnahme und Abgabe erhalten. Die Vorgänge im Elektrolythaushalt sichern die Einhaltung einer physiologischen Osmolarität sowie eines bestimmten pH-Wertes in der extrazellulären Flüssigkeit. Außerdem dienen sie der Aufrechterhaltung des Blutvolumens. Es besteht eine enge Beziehung zum Wasserhaushalt.

ELISA

Enzymelinked immuno sorbent assay
Mit Hilfe des ELISA können Proteine, Viren aber auch andere Verbindungen wie Hormone, Toxine und Pestizide in einer Probe (Blut, Milch, Urin, etc.) nachgewiesen werden. Hierbei macht man sich die Eigenschaft spezifischer Antikörper zu Nutze, die an den nachzuweisenden Stoff (Antigen) binden. Antikörper oder Antigen werden zuvor mit einem Enzym markiert. Die durch das Enzym eingeleitete Reaktion dient als Nachweis für das Vorhandensein des Antigens.

Embolie

Teilweiser oder vollständiger Verschluss eines Blutgefäßes durch mit dem Blut eingeschwemmtes Material.

Embryonaler Fruchttod

Das Absterben des Embryos vor dem Eintritt in die fetale Phase. Die Ursachen können u.a. Entzündungen, Schädigungen oder degenerative Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometriose), gestörte Eileiterfunktion oder eine Progesteroninsuffizienz sein. Bei alten Tieren kann auch eine verminderte Eizellqualität einen embryonalen Fruchttod verursachen.

Embryotrophe

Uterinmilch
Dabei handelt es sich um die über die Plazenta aufgenommenen Nährstoffe.

emetisch

Erbrechen erregend

Emphysem, Emphysema

Aufblähung, das Aufgeblasen- oder Ausgedehntsein.

Emphysem, interstitiell

Eine im Interstitium (interstitielles Bindegewebe) eines Organs lokalisierte Aufblähung (Emphysem). Ein interstitielles Emphysem kommt häufig in der Lunge vor.

empirisch

Auf bloße Erfahrung begründet, erfahrungsgemäß, durch Erfahrung ermittelt

enchondral

Im Knorpel gelegen

enddiastolischer Druck

In der Diastole füllt sich das Herz unmittelbar vor dem Pumpvorgang (Systole) mit Blut. Die Enddiastole ist die Phase am Ende der Füllungsphase, also das Ende der Diastole. Während sich das Herz mit Blut füllt, entsteht im Herzen ein zunehmender Füllungsdruck. Dieser Druck ist am Ende der Füllungsphase am größten und wird als enddiastolischer Druck bezeichnet.

Endemie

Andauerndes gehäuftes Auftreten einer Krankheit (im engeren Sinne einer Infektionskrankheit), die in einer begrenzten Region oder Population auftritt. Die entsprechende geografische Region wird Endemiegebiet genannt.

endemisch

Im Vorkommen auf ein bestimmtes, relativ eng umschriebenes Gebiet beschränkt. Regelmäßig in einer bestimmten Population auftretende Krankheiten, die auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt bleiben.

endogen

Im Körper entstehend

Endokardiose

Als Endokardiose bezeichnet man eine grauweiße Verdickung der Herzklappen mit wulstförmig-kleinknotiger Deformation der Klappenränder.
Diese entsteht durch eine Bindegewebsfaser- und Grundsubstanzvermehrung. Betroffen sind insbesondere die Atrioventrikularklappen.

Endokarditis

Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard).

endokrin

Absonderung von Stoffen in den Blutkreislauf.
Gegenteil: exokrin

Endokrinologie

Lehre von den Hormonen.

Endokrinopathien

Oberbegriff für Erkrankungen einer Hormon produzierenden (endokrinen) Drüse mit resultierender Störung der Hormonproduktion u. –regulation mit unterschiedlich starker Auswirkung auf den Gesamtorganismus (abhängig vom betroffenen Hormon) .

Endometriose

Degenerative Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut, die sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.

Endometritis

Gebärmutterentzündung
Bezeichnung für Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut. Zumeist wird durch spermizide bzw. die Zygote schädigende Sekretion die Aufnahme einer Frucht verhindert. Bei erfolgter Aufnahme kommt es durch Störung bei der Einnistung des Embryo meist Fruchttod.

Endometrium

Schleimhaut des Uterus (Gebärmutter)

Endoparasit

Innenschmarotzer;
Parasit der im Inneren seines Wirtes lebt und dort schmarotzt. Er steht nur über seinen Wirt mit der Außenwelt in Verbindung. Nach ihrer Lokalisation werden u.a. Blut-, Darm- und Gewebeparasiten unterschieden.

Endoparasitose

Befall eines Wirtes mit Endoparasiten.

Endoplasmatischen Retikulum (ER)

Zellorganell, das aus einem weit verzweigten Membran-Netzwerk aus Röhren und Zisternen besteht. Es wird zwischen einem rauen und glatten ER unterschiedlich. Aufgaben des glatten ERs sind Hormonsynthese, Speicherung von Kohlenhydraten, Entgiftung und die Speicherung von Calcium. Das raue ER spielt eine Rolle bei der Proteinsynthese und der Produktion von Membrananteilen.

Endorphine

Kurze Neuropeptide, die an Opioidrezeptoren binden. Sie regeln Empfindungen wie Schmerz und Hunger. Sie stehen in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen und werden beim Menschen mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie. Die bekanntesten Endorphine sind α-, β- und γ-Endorphin. β-Endorphin scheint in Hinblick auf die Schmerzunterdrückung am wirksamsten zu sein.

Endoskop

Gerät zur Betrachtung von Hohlorganen, kombiniert mit einem Bild gebenden Verfahren.

Endoskopie

Diagnostische Betrachtung von Körperhöhlen oder Hohlorganen mit einem Endoskop. Die Endoskopie kann mit der Entnahme von Gewebeproben und -flüssigkeiten kombiniert werden.

Endosomen

Vesikuläre Zellorganellen tierischer und pflanzlicher Zellen, die durch Endozytose entstehen.

Endothel, Endothelium

Geschlossener, einschichtiger Verband von Zellen, die u.a. die Auskleidung von Gefäßen und Hohlorganen bilden.

endotheliotrop

Endothel bevorzugend, Endothel liebend

Endotoxämie

Eine Vergiftung, die durch den Zerfall von Bakterien verursacht wird, bei dem so genannte Endotoxine frei werden und diese ins Blut gelangen.

Endotoxin

Gifte, die beim Zerfall von Bakterien freiwerden. Gelangen Endotoxine in die Blutbahn, wirken sie vor allem auf den Kreislauf (Endotoxämie, Endotoxinschock).

Endozytose

Form der Stoffaufnahme in die Zelle über eine Einstülpung der Zellmembran mit anschließender Abschnürung des aufgenommenen Materials in Form eines Bläschens (Phagosom).

Endwirt

In diesem Wirt gelangen bestimmte Parasiten die Geschlechtsreife und erzeugen Fortpflanzungsprodukte (Eier, Larven, Oozysten).

Energiebilanz

Erfassung und Berechnung der Differenz zwischen der mit dem Futter aufgenommenen und der abgegebenen Energiemenge (v.a. über den Kot).

Enervation, Enervierung, Neurektomie

Operative Entfernung eines Nervenstückes.
Dieser Eingriff wird häufig beim Pferd wegen chronischer nicht-infektiöser Erkrankungen der Zehengelenke durchgeführt.

Enorchismus, Abberatio testis, Hodenhochstand, Kryptorchismus

Die Hoden befinden sich nicht im Hodensack, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal.
Ursache dafür ist ein unterbliebener oder unvollständiger Hodenabstieg. Kryptorchismus führt zu Störungen der Spermienbildung.

Enteral

Den Verdauungstrakt betreffend; über den Darm.

Enteritis

Entzündung der Gedärme, Darmkatarrh.
Das häufigste klinische Zeichen ist Durchfall. Die Folge ist Austrocknung und eine verringerte Nahrungsverwertung, wodurch es zur Abmagerung kommen kann.

Enterobacteriaceen

Bakterienarten, die in großen Mengen im menschlichen und tierischen Darm vorkommen. Einige dieser Keimarten können Durchfallerkrankungen hervorrufen.

Enteropathien

Allgemeine Bezeichnung für Darmerkrankungen.

Enterotoxine

Von lebenden Bakterien (Enterobacteriaceen) gebildete und in den Darm abgegebene Gifte. Angriffsort sind die Zellen der Darmschleimhaut.

Entwicklungszyklus

Die Abfolge von Entwicklungsstadien vom befruchteten Ei (Befruchtung, Eizelle) bis zum geschlechtsreifen Organismus. Bei vielen Tier- und Pflanzengruppen, insbesondere bei Parasiten, verläuft der Entwicklungszyklus über mehrere Generationen mit unterschiedlicher Lebens- und Fortpflanzungsweise (Generationswechsel, Wirtswechsel).

Entzündungsmediatoren

Von Entzündungszellen abgegebene Botenstoffe, die die Entzündungsreaktion koordinieren und verstärken. Die wichtigsten Entzündungsmediatoren sind: Bradykinin, Serotonin, Histamin und die Prostaglandine.

Enzephalitis

Gehirnentzündung

Enzephalitozoonose

Durch Encephalitozoon (E.) cuniculi verursachte Infektionskrankheit bei Kaninchen, Nagern und Fleischfressern. Die Infektion verläuft häufig symptomlos, bei Jungtieren können aber auch akute Erkrankungen mit Kopfschiefhaltung (Torticollis), Gehirnentzündung, Hirnhautentzündung, Leber- und Nierenentzündung auftreten. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem besitzt E. cuniculi ein zoonotisches Potenzial.

Enzephalomyelitis

Entzündung von Strukturen des zentralen Nervensystems (ZNS) (Gehirn und Rückenmark).

Enzephalopathie

Sammelbegriff für krankhafte Veränderungen des Gehirns unterschiedlicher Ursache und Ausprägung. Der Begriff wird im Allgemeinen nur für Veränderungen verwendet, die das Gehirn als Ganzes und nicht nur einzelne Gehirnabschnitte betreffen.

Enzootie

Infektionskrankheit bei Tieren, die durch eine permanente Aktivität in einem relativ begrenzten Gebiet gekennzeichnet ist.

Enzootische Bronchopneumonie

Bestandsweise gehäuftes Auftreten von Bronchopneumonien (Lungenentzündungen) vorwiegend bei Jungtieren. Es handelt sich um ein multifaktorielles Geschehen, an dem Viren (PI-3, Adeno, BRSV) und Bakterien (Mischinfektion) beteiligt sind.

enzymatisch

Vorgang, bei dem ein Enzym beteiligt ist.

Enzyme

Körpereigene, in der Regel spezifische Biokatalysatoren von Stoffwechselreaktionen.

Enzystierung

Entwicklungsschritt im Lebenszyklus eines Parasiten zur widerstandsfähigen Dauerform, der Zyste.

Eosinophile

Unterart der weißen Blutzellen
Kurzbezeichnung für eosinophile Granulozyten, die nach Färbung mit Eosinfarbstoffen rotgefärbte Granula aufweisen. Sie werden im roten Knochenmark gebildet und befinden sich vorwiegend im Bindegewebe, insbesondere bei allergischen Erkrankungen und Parasitenbefall. Ihre Bedeutung liegt in ihrer Fähigkeit zur Phagozytose (aktive Aufnahme von Partikeln mit anschließendem Verdau).

Eosinophilie

Erhöhung der Zahl der eosinophilen Granulozyten im Blut als Reaktion auf parasitäre oder allergische Erkrankungen.

Epidemie

Infektionskrankheit, die zeitlich und territorial begrenzt auftritt und durch eine starke Häufung von Krankheitsfällen gekennzeichnet ist.

Epidemiologie (Epizootiologie)

Wissenschaftszweig, der sich mit der Verbreitung von Krankheiten befasst. Hierbei werden besonders die Verteilung und die Häufigkeit der Erkrankung, Ursache, Risikofaktoren, Entstehung und Entwicklung sowie die Übertragungswege berücksichtigt.

Epidermis

Oberhaut
Äußerste Hautschicht, die ein verhorntes, geschichtetes Plattenepithel trägt. Besteht aus 5 Schichten: Basalschicht, Stachelzellschicht, Körnerschicht, Glanzschicht und Hornschicht.

Epidermitis

Oberhautentzündung
Entzündung der äußersten Hautschicht (Cutis).

Epilepsie

Erkrankung des Gehirns, die sich in immer wieder auftretenden epileptischen Anfällen äußert. Sie kann lebenslang bestehen bleiben oder nach kürzerer oder längerer Zeit ausheilen. Bei einem epileptischen Anfall kommt es zu einer anormalen Entladung der Nervenzellen, die sich im Gehirn ausbreitet und in unnatürlicher Weise einzelne Gehirngebiete oder das ganze Gehirn reizt. Den betroffenen Gehirngebieten entsprechend ist die Erscheinungsform der epileptischen Anfälle ganz unterschiedlich ausgeprägt.

Epinephrin

Anderer Name für Adrenalin. Stresshormon, das in der Nebennierenrinde (NNR) gebildet wird. Es führt zu einem Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck sowie zu einer Erweiterung der Bronchien, einer Hemmung der Magen-Darm-Tätigkeit und einem vermehrten Fettabbau.

Episkleralgefäße

Gefäße der Episklera, die der Lederhaut des Auges (Sklera) von außen aufliegt.

Epistaxis

Nasenbluten.
Spontanen Austritt von Blut aus einer oder beiden Nasenöffnungen bzw. die Durchmischung des Nasensekrets mit Blut.

Epitheldesquamation

Abstoßung der obersten Epithelzellen der Haut.

Epithelgewebe

Geschlossene Zellverbände, die
1. als Oberflächen- oder Deckepithel die Körperoberfläche und alle inneren Oberflächen auskleiden,
2. als Drüsenepithel im Dienste der Sekretion oder
3. als Sinnesepithel der Reizaufnahme dienen.
Sie gehen aus allen drei Keimblättern hervor.
Das Oberflächenepithel wird zudem eingeteilt in
1. einschichtiges Epithel
2. mehrstufiges Epithel
3. mehrschichtiges Epithel.

Epithelzellen

Zellen, die häufig durch besondere Haftstrukturen miteinander verbunden sind und so das Epithelgewebe bilden.

Epizootie

Zeitlich begrenzt auftretende Tierkrankheit mit rascher Ausbreitung über größere Landstriche, wie z.B. der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Großbritannien im Jahr 2001.

epizootisch

Begriff der Seuchenlehre. Epizootisch steht für eine grenzüberschreitende Ausbreitung einer Infektionskrankheit, die gleichzeitig auch in den bereits betroffenen Gebieten fortbesteht.

Epsiprantel

Ein Anthelminthikum (Anti-Wurm-Mittel) zur Bekämpfung von Bandwürmern aus der Gruppe der Quinolinderivate.

Equiden

In dieser Gruppe werden alle pferdeartigen Säugetiere zusammengefasst.

Equidenpass

Pferdepass
Er enthält das Signalement und unveränderlichen Kennzeichen des Pferdes und dient zu seiner Identifikation. Des Weiteren enthält er Angaben zur Verwendung des Pferdes. Es wird unterschieden zwischen Pferden, die zur Schlachtung bestimmt sind und solchen, die dies nicht sind. Außerdem sind in den Equidenpass die wichtigsten Impfungen (Influenza) einzutragen. Der Equidenpass ist bei jeder Verbringung des Pferdes mitzuführen und berechtigten Personen nach Aufforderung vorzulegen.

Equine rezidivierende Uveitis

ERU
Die ERU zählt weltweit zu den häufigsten und folgenschwersten Augenerkrankungen der Pferde. Dabei handelt es sich um eine wiederkehrende entzündliche Veränderung der inneren Strukturen des Auges. Als Ursache kommen mehrere Erreger (u.a. Leptospiren, Brucellen, EHV, Salmonellen, Borellia) in Betracht. Die charakteristischen Symptome sind Lichtscheue, Tränenfluss, Schwellung der Augenlider, Bindehautentzündung, eng gestellte Pupille, Flüssigkeitsabsonderung in der vorderen Augenkammer, getrübte Linse und Glaskörper. Die ERU ist auch unter dem Begriff Periodische Augenentzündung oder Mondblindheit bekannt.

Equine Virusarteritis

EVA
Durch das equine Arteritisvirus hervorgerufene akute fieberhafte Allgemeinerkrankung bei Pferden, die bei Stuten auch einen Abort (Fehlgeburt) verursachen kann. Typische klinische Symptome sind Bindehautentzündung, Nasenausfluss und Gefäßnekrosen. Durch letztere kann es zu Einlagerung von Flüssigkeiten an den Gliedmaßen, Brust und Unterbauch kommen. Auch Störungen des Magen-Darm-Traktes sind häufig zu beobachten.

Equines Herpesvirus

EHV
Die Subtypen EHV 1-4 rufen beim Pferd verschiedene Erkrankungen hervor.
EHV1: Aborte (Fehlgeburten), Erkrankungen des Nervensystems
EHV2: Horn- und Bindehautentzündungen
EHV3: Hautausschlag nach dem Deckakt
EHV4: Erkrankungen der oberen Atemwege

Eradikation

Ausmerzung, Ausrottung

Erhaltungsbedarf

Beschreibt die Menge an Energie, die zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen benötigt wird.

Erosion

Ein nässender und nicht blutender Substanzverlust der Haut oder Schleimhaut, der nur das Epithel betrifft.

Erregerinaktivierung

Vorgang, bei dem durch unterschiedliche Faktoren der Verlust der Vermehrungsfähigkeit eines Erregers erreicht wird.

Erregerreservoir

Bezeichnung für einen ohne Symptome (latent) infizierten Wirt, der eine ständige Infektionsquelle für andere empfängliche Wirte darstellt.

Erregerspektrum

Alle Erreger, die in der Lage sind, ein bestimmtes klinisches Symptom bzw. eine bestimmte Krankheit hervor zu rufen.

Erythem, Erythema

Hautrötung
Flächige, geringgradigere entzündliche Rötung der unpigmentierten Haut infolge Hyperämie.

Erythropoese

Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) aus Stammzellen und kernhaltigen im Knochenmark.

Erythropoetin

Erythropoetin ist ein Hormon, das die Bildung von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) stimuliert. Es wird bei Sauerstoffmangel vermehrt in der Niere gebildet und veranlasst eine rasche Zunahme der Vorläuferzellen der Erythrozyten im Blut.

Erythrozyten

Rote Blutkörperchen, die u.a. für den Transport des Sauerstoffs im Blut verantwortlich sind.

Erythrozytose

Vermehrung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut über die Referenzwerte hinaus.

Ester

Reaktionsprodukt einer Säure mit einem Alkohol.

ESWT

Extracorporeal Shock Wave Therapy
Extrakorporale Stoßwellentherapie

Stoßwellentherapie mit der u.a. nicht heilende Knochenbrüche, schmerzhafte Fersenspornbildung, Sehnenverkalkungen oder chronisch offene Wunden behandelt werden können.

Ethnomedizin

Medizinisches Wissen, das von Naturvölkern überliefert wurde. Dazu gehören Behandlungen mit pflanzlichen Substanzen in verschiedenen Zubereitungen, aber auch spirituelle Therapien.

Ethologie

Verhaltenslehre
Untersuchung und Beschreibung der Abläufe des äußeren Verhaltens unter Einfluss der ihnen zugeordneten Umgebungsbedingungen.

euchromatisch

Beschreibt den Feinaufbau von Chromosomen. Das Gegenteil von heterochromatisch.
Euchromatisch beschreibt eine gleichmäßige Struktur, die nur schwach anfärbbar ist, z.B. Chromatin in der Interphase der Mitose.

Euthanasie

Einschläfern
Schmerz und angstfreie Tötung eines Tieres, ohne dass dieses die Maßnahmen für die Tötung wahrnimmt.

Euthyreot

Eine normale Schilddrüsenfunktion aufweisend

Eutokie

Leichtes, stressarmes Geburtsgeschehen. Die Geburt verläuft physiologisch und ohne nennenswerte Verzögerungen.

Exanthem

Sich rasch entwickelnder, entzündlicher Hautausschlag, der große Teile der äußeren Haut betrifft. Die Haut ist an diesen Stellen gerötet und über das normale Niveau erhaben.

Exkret

Körpereigene oder körperfremde Ausscheidungen der Lunge, Haut, Nieren, Leber, Darm, Talg- oder Schweißdrüsen.

exogen

Von außen, durch äußere Ursachen bewirkt, außerhalb

Exophthalmus

““““Glotzauge““““
Vorlagerung des Augapfels, die verschiedene Ursachen haben kann. Möglich ist eine Vergrößerung des Augapfels, raumfordernde Prozesse in der Augenhöhle (Orbita) oder lediglich eine flache Augenhöhle.

Exostose

Überbein
Abgegrenzte Zubildung von Knochensubstanz, das nach außen gerichtet ist.

Exotoxin/Ektotoxin

Bakterielles proteinhaltiges Gift, das während der Wachstumsphase von vielen grampositiven und einigen gramnegativen Bakterien gebildet und ausgeschieden wird. Eine streng spezifische Wirksamkeit und eine antigene Wirkung sind wesentliche Merkmale dieser Gruppe von Giften.

Exozytose

Ausschleusen von Stoffen, Partikeln oder Erregern aus der Zelle. Die Exozytose ist ein komplexer Prozess, der in mehreren Schritten verläuft.

Expektorantien

Schleimlösendes und auswurfförderndes Mittel für die Atemwege.

Expiratorische Dyspnoe

Beim Ausatmen auftretende Atemnot.

Exposition

Als Exposition bezeichnet man den beabsichtigten oder unbeabsichtigten Kontakt bzw. das Ausgesetztsein des Organismus oder seiner Teilstrukturen (Gewebe, Zellen, Moleküle) gegenüber externen Einflüssen, z.B.:
– biologische
– physikalische
– chemische
– psychische oder
– andere Einflüsse der Umgebung.

Exsikkose

Austrocknung der Gewebe durch Flüssigkeitsverlust, Dehydratation. Die Hautspannung (Tugor) ist herabgesetzt, die Augen fallen ein, die Körpermasse ist verringert.

Exspiration

Ausatmung

Exstirpation

Operative Entfernung oder Teilentfernung von erkranktem Gewebe oder Organen.

Exsudat

Ausschwitzung
Eiweißreiche, aus den Gefäßen durch Entzündung freigesetzte Flüssigkeit in Geweben und Körperhöhlen. Die ausgeschwitzte Flüssigkeit zeigt einen wechselnden Gehalt an Eiweißen wie Albuminen, Globulinen und Fibrinogen.

exsudativ

Mit der Ausschwitzung oder Freisetzung von eiweißreicher, aus den Gefäßen durch Entzündung freigesetzter Flüssigkeit in Geweben und Körperhöhlen (Exsudat) einhergehend.

extraintestinal

Außerhalb des Darmes, des Verdauungstraktes

Extrasystole

Einzelne oder gehäufte Herzaktionen, die vorzeitig außerhalb des normalen Herzrhythmus auftreten.

Extrinsisch

Von außen her (angeregt), außerhalb, exogen

Exzision

Das Herausschneiden.
Chirurgische Exzision: das Herausschneiden eines Gewebe- oder Organteils mit einem scharfen Instrument (Skalpell, Schneideelektrode)

Exzitation

Erregungszustand des Organismus;
Aktivierung einer Muskelkontraktion

Exzitationsphase

Phase der Erregung

Exzitationsstadium

Stadium II der Narkose, das durch erhöhte Reaktion auf äußere Reize trotz bereits eingetretener Bewusstlosigkeit charakterisiert ist.

Exzystierung

Entwicklungsschritt im Lebenszyklus eines Parasiten von der Zyste (widerstandsfähige Dauerform) zur Larve.