Radikale, freie;
Radikale sind ein- oder mehrwertige Atomgruppen, die ungepaarte Elektronen aufweisen. Als Reste oder Fragmente meist von organischen Verbindungen sind sie sehr instabil und kurzlebig. Es gibt Kohlenstoff-, Stickstoff- und Sauerstoffradikale. Freie Radikale sind chemisch äußerst aggressiv und reagieren leicht mit Molekülen ihrer Umgebung.
Ramipril
Arzneistoff der Gruppe der ACE-Hemmer, der zur Behandlung der arteriellen Bluthochdrucks und der Herzinsuffizienz. Das Wirkprinzip beruht auf der Hemmung des Angiotensin Converting Enzyme (ACE).
Random sample performance test
Stichprobenleistungsprüfung (Stichprobentest)
Leistungsprüfung von Zuchttieren zur Ermittlung des Zuchtwertes durch Stichprobenentnahme von Nachkommen meist verschiedener Bestandsherkünfte aus der laufenden Produktion und deren Prüfung unter standardisierten, den Produktionsebenen angepassten Umweltbedingungen. Die Stichprobenentnahme erfolgt nach dem Zufallsprinzip oder auf der Basis von Stichprobenplänen.
Randomisierung, randomisiert
Randomisierung ist ein statistischer Begriff, der die zufällige Auswahl bezeichnet. Die Zuteilung der Patienten z.B. auf verschiedenen Therapieformen wird nach dem Zufallsverfahren vorgenommen. Auf diese Weise wird die Zufälligkeit von Stichproben durch Ausschaltung systematischer Fehler und/oder anderer Einflüsse sichergestellt. Ziel einer Randomisierung ist es beispielsweise die Risikofaktoren der einzelnen Patienten auf die Behandlungs- und Kontrollgruppe gleichmäßig zu verteilen.
Ranula
Meliceris, Froschgeschwulst
Halbkugelige, dem Kehlsack des Frosches ähnelnde Zyste am Mundhöhlenboden. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Retentionszyste der Speicheldrüse –> Speichelzyste.
Rasseprädisposition
Krankheitsbereitschaft die mit der Rasse zusammenhängt, also erblich ist.
Rauhfutter
Übergeordneter Begriff für Heu, Stroh und Spreu.
Realtime-PCR
Die Methode ermöglicht über den gesamten Verlauf der PCR die direkte Messung der Anzahl der angereicherten DNA-Abschnitte mithilfe von Fluoreszenzfarbstoffen. Diese lagern sich in die Doppelstränge der DNA ein. Das Signal der durch eine Lichtquelle angeregten Farbstoffe ist proportional (verhältnisgleich)zur Menge der vervielfältigten DNA-Abschnitte und kann in Echtzeit (real-time) dargestellt werden.
Reassortanten
““Nachkommen““ von durch den Austausch von Genomsegmenten (Neuverteilung genetischer Information, Reassortment) entstandener Viren.
Reassortment
Austausch von Genomsegmenten im Rahmen der Antigenshift bei Viren. Neuverteilung genetischer Information.
Rechtsherzinsuffizienz, Rechtsinsuffizienz
Gegenüber den Anforderungen des Kreislaufes ungenügende Leistung der rechten Herzhälfte.
Die Rechtsinsuffizienz kann zu einem Rückstau des Blutes in den großen Kreislauf mit Anstieg des Venendruckes führen.
Reflexzonenmassage
Behandlungsform, die zu den alternativmedizinischen Behandlungsformen gezählt wird und auch in der Wellnessbranche Anwendung findet. Basierst auf den Zusammenhang von bestimmten Hautarealen und inneren Organen. Durch die Massage dieser reflektorischen Zonen können Störungen der entsprechenden Organe manipuliert werden. Wissenschaftlichen Studien zufolge ist die Reflexzonenmassage weitgehend wirkungslos.
Refraktärzeit
Zeitraum, in der die Ansprechbarkeit erregbarer Gewebe (Herzmuskulatur, Nerven) auf Reize aufgehoben bzw. vermindert ist.
Refraktärzeit (immunolog.)
Vorübergehende passive Immunität in den ersten Lebenswochen. Die Refraktärzeit entspricht der Zeitspanne, in der eine aktive Immunisierung aufgrund von noch im Blut vorhandenen maternalen (mütterlichen) Antikörpern nicht durchgeführt werden kann, obgleich diese keinen ausreichenden passiven Schutz mehr gewährleisten.
Regurgitation
1. Zurückströmen des Blutes bei Herzklappeninsuffizienz;
2. Wiederherauswürgen von Futter, Wasser oder Speichel sofort nach der Aufnahme über Mund oder Nase;
3. Beförderung von Nährstoffen von einem Abschnitt des Verdauungskanals in eine anderen entgegen der normalen Richtung ohne Antiperistaltik;
Reiki
Aus dem Japanischen ““Rei““ universelle Energie und ““ki““ persönliche Energie. Bei dieser Methode wird durch sanftes Handauflegen Energie übertragen wird. Methodisch korrekt durchgeführte wissenschaftliche Studien belegen keine Wirksamkeit.
Reinfektion
Erneute Ansteckung mit demselben Erreger nach erfolgter Eliminierung des Erregers einer vorangegangenen Infektion.
Rekombinanter Impfstoff
Ein einzelnes Merkmal (Antigen) auf der Oberfläche eines Krankheitserregers kann ausreichend sein, um eine Immunantwort auszulösen. Ein solches Antigen kann im Labor künstlich hergestellt werden, indem die DNA (der Bauplan für das Merkmal) in Zellen eingebracht wird, die dann das Antigen produzieren. Dieses Antigen kann dann für rekombinante Impfstoffe verwendet werden.
rektal
Das Rektum (Mastdarm) betreffend.
Remission
(Vorübergehendes) oder dauerhaftes Zurückgehen der klinischen Erscheinungen einer Krankheit.
Remodeling, kardiales
Wenn eine Herzerkrankung vorliegt, kommt es nach einer gewissen Zeit zu Veränderungen am Herzen, die dafür sorgen sollen, dass die Pumpleistung des Herzens erhalten bleibt. Dazu gehören die Verdickung der Muskulatur sowie der vermehrte Einbau von Bindegewebe. Beide Prozesse gemeinsam werden als „kardiales Remodeling“ bezeichnet.
renal
Die Niere betreffend, zur Niere gehörend.
Renin-Angiotensin-Aldosteron System (RAAS)
Ein Regelkreislauf, der im Wesentlichen für die Steuerung des Salz- und Wasserhaushaltes des Körpers zuständig ist und von verschiedenen Hormonen und Enzymen gebildet wird. Zudem gehört es zu den wichtigsten Systemen zur Regulation des Blutdruckes.
Replikation, Reduplikation
Identische Verdopplung von genetischem Material (RNA oder DNA).
Ermöglicht die identische Weitergabe der genetischen Information von Generation zu Generation. Enzymatischer Prozess, der bei doppelsträngiger DNA in 3 Stufen abläuft: Strangtrennung und Entspiralisierung, Verdoppelung durch gerichtete Verknüpfung der Nukleotide und Wiederherstellung der Doppelstrang-Struktur.
Replikationszyklus
Von einem Replikationszyklus spricht man bei der Vermehrung von Viren. Viren können keine eigene Replikation betreiben. Daher sind sie zwingend auf lebende, Zellen angewiesen, die ihnen das Werkzeug zur Replikation (Vermehrung) liefern. Ein Replikationszyklus eines Virus besteht aus drei Schritten:
1. Einschleusen in die Wirtszelle
2. Proteinsynthese und Replikation
3. Ausschleusung aus der Wirtszelle
Reproduktionsstörung
Reservoirwirt
Reservewirt
Dieser erkrankt selber nicht oder nicht stark, stellt aber eine ständige Ansteckungsquelle für andere empfängliche Wirte dar.
Residualvolumen
Luftvolumen, das nach maximaler Ausatmung noch in der Lunge verbleibt.
resistent
Resistenz
Unempfindlichkeit
Widerstandsfähigkeit eines Lebewesens gegen bestimmte schädliche Umwelteinflüsse wie Parasiten, Infektionen und Krankheiten.
Resistogramm
Umfangreicheres Antibiogramm. Außer der Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika wird auch die Empfindlichkeit gegenüber synthetisch hergestellten Chemotherapeutika überprüft.
Respirationstrakt
Restitutio ad integrum
Vollständige morphologische und funktionelle Wiederherstellung des Zustandes, wie er vor der Erkrankung war (z.B. vollständige Heilung einer Wunde, sodass der Ausgangszustand wieder erreicht wird).
Restriktionsanalyse
Analyse einer DNA durch Behandlung mit spezifischen Restriktionsenzymen und Auftrennung der daraus resultierenden DNA-Fragmente nach ihrer Größe. So kann die DNA von verschiedenen Individuen verglichen werden oder auch eine Kartierung der DNA einer bestimmten Art erfolgen.
Restriktionsenzyme, Restriktionsendonukleasen
Enzyme, die bestimmte DNA-Abschnitte erkennen und schneiden können.
Sie werden u.a. zur Auftrennung des Genoms und zur Gewinnung von Proteinen in Bakterien eingesetzt.
restriktiv
beschränkend, einengend, zurückhaltend
Retention
(Zu)Rückhaltung bestimmter Stoffe oder Flüssigkeiten.
retikulonodulär
Beschreibt in der Radiologie (Röntgentechnik) netzförmig und knötchenartig bzw. netzförmig und fleckig Strukturen.
Retikulozyten
Kernlose, unreife rote Blutkörperchen (Erythrozyten).
Retina
Retinopathie
Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen der Netzhaut des Auges.
retrograd
Retrospektiv
Rezidiv
Rückfall
Wiederauftreten einer Krankheit nach der Abheilung bzw. offensichtlicher klinischer Gesundung. Der Grund kann eine nicht vollständige Beseitigung des Auslösers sein.
rezidivierend
Rheologie
Fließlehre;
Die Rheologie ist die Lehre von den Fließeigenschaften flüssiger Substanzen, ebenso wie die Lehre von der Deformierung plastisch formbarer Stoffe.
Rhinitis
Entzündung der Nasenschleimhaut.
Rhinopharyngitis
Entzündung der Schleimhaut von Nasenhöhlen und Rachen.
RIA
Radioimmunassay
Dient der mengenmäßigen Bestimmung kleinster Substanzmengen. Kleine Konzentrationen von Hormonen, Enzymen, Tumorantigenen, Infektionsantigenen, Arzneimitteln und DNA können mit dieser Methode recht zuverlässig bestimmt werden. Der RIA gehört zu den Immunoassay-Verfahren. Voraussetzung für eine RIA ist die Existenz von spezifischen Antikörpern gegen das zu bestimmende Substrat.
Ribonukleinsäure, RNA (RNS)
Die wesentliche Funktion dieser einsträngigen Nukleinsäure ist die Umsetzung genetischer Information (DNA) in den Aufbau von Proteinen in der Zelle.
Ribosom
Komplexe aus RNA (Ribonukleinsäure) und Proteinen in Zellen. An ihnen werden Proteine nach den in der DNA gespeicherten Informationen hergestellt.
RNA-Virus
auch Ribovirus genannt; Virus, dessen Genom aus
RNA (Ribonukleinsäure) besteht
Roborans
Kräftigendes, stärkendes Mittel.
Röntgenbild, Röntgenaufnahme
Zweidimensionale Darstellung eines dreidimensionalen Objektes mit Hilfe der Röntgenstrahlung auf einem Röntgenfilm oder bei einer Röntgendurchleuchtung. Das Bild entsteht durch unterschiedliche Schwärzung der Filmemulsion. Dichte Teile (wie Knochen) werden hell bis weiß dargestellt, während weniger dichte Teile (wie Luft) dunkel bis schwarz dargestellt werden.
Rossefollikel
Graafscher Follikel, sprungreifes Eibläschen am Ovar, bei dem ein Eisprung ausgelöst werden kann.
Rossesymptome
In der Rosse sind bei Stuten in der Regel typische innere und äußere Rossemerkmale zu beobachten.
Innere: Schlaffer Gebärmutterhals, 1-2 fingerbreit geöffnet, VaginalScheidenschleimhaut ist feucht und rosarot, es findet sich vermehrte Schleimbildung. Auf einem der Eierstöcke befindet sich ein Rossefollikel.
Äußere: Die Stute duldet einen Hengst in ihrer Nähe bzw. drängt sie sogar in seine Nähe. In Gegenwart eines Hengstes blitzt sie mit der Klitoris und sondert mit Harn vermengten Schleim in kleinen Mengen ab.
Rotationsprogramm
Begriff aus der Geflügelfütterung, mit der der Einsatz von bestimmten Futtermitteln bzw. Futterzusatzstoffen über einen längeren Zeitraum mit anschließendem Wechsel in bestimmten Abständen gemeint ist.
Rückstände
Stoffe mit pharmakologischer Wirkung oder deren Umwandlungsprodukte nach Verabreichung im Gewebe bei landwirtschaftlichen Nutztieren, die noch im fertigen Lebensmittel (z.B. Fleisch oder Ei) nachweisbar sind.
Rumen
Pansen;
Der größte der drei Vormägen des Rindes (linke Körperseite). Er ist mit drüsenloser Schleimhaut ausgekleidet, die zur Oberflächenvergrößerung zahlreiche Pansenzotten ausbildet.
Ruminohepatischer Kreislauf
Kreislauf zwischen Pansen und Leber bei Wiederkäuern, was zu einer besseren Ausnutzung des Futter-Stickstoffs (N) führt. Das im Vormagen freigesetzte Ammoniak (NH3) wird direkt resorbiert, gelangt über das Blut der Pfortader direkt in die Leber, wird hier im so genannten Harnstoffzyklus zu Harnstoff umgewandelt und dadurch entgiftet. Der in der Leber gebildete Harnstoff gelangt über die Speicheldrüsen und durch direkte Rückdiffusion über die Pansenwand in den Pansen zurück. Dort wird er mit Hilfe einer Bakteriellen Urease in Ammoniak (NH3) und Kohlendioxid (CO2) gespalten und steht so wieder für die Aminosäurensynthese durch die im Pansen lebenden Bakterien zur Verfügung. Nicht rezirkulierter Harnstoff wird über die Nieren ausgeschieden.
Ruptur
Zerrreißung, Durchbruch, spontane oder traumatische Organ- oder Gewebszerreißung.