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Salazosulfapyridin, Sulfasalazin

Entzündungshemmender Wirkstoff, der vor allem zur Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn) und Gelenksentzündungen eingesetzt wird. Das Mittel wird erst durch bakterielle Spaltung im Dickdarm in seine wirksame Form überführt, sodass die frühzeitige Aufnahme des Wirkstoffes im Dünndarm verhindert wird.

Salivation

Speicheln, vermehrter Speichelfluss.

Samenstrang, Funiculus Spermaticus

Im Samenstrang verlaufen die Leitungsstrukturen für den Hoden (Arterie und Vene, der Samenleiter und Nerven).

Sarkom

Aus mesenchymalem Gewebe (meist Bindegewebe) hervorgehende bösartige Geschwulst. Tritt in verschiedenen Formen auf. Neigt zu früher Metastasenbildung.

Sarkom, osteogenes

Bösartige, zerstörende Geschwulst, die vom Knochengewebe (osteoblastenähnliche Zellen) ausgeht und zur Metastasierung neigt.
Es können knorpelähnliche Strukturen (Osteochondrosarkom, chondroplastisches Osteosarkom) oder kollagene Fibrillen (Osteofibrosarkom, fibroplastisches Osteosarkom) entstehen.

Sarkosporidiose/Sarkozystiose

Infektion mit Sarcocystis, einem einzelligen Parasiten. In der Regel infizieren sich die Tiere durch die Aufnahme von wenigen Sarcocysten subklinisch (ohne Ausprägung klinischer Symptome). Manchmal kann es allerdings auch zu einer akuten Infektion kommen, die mit Fieberschüben und Anämie (Blutarmut) einhergeht. Dabei ist die Schwere der Erkrankung von der Anzahl der aufgenommenen Erreger abhängig. Eine akute Infektion kommt unter natürlichen Bedingungen allerdings nur selten vor.

Schächten

Rituelle Schlachtmethode (koscheres Schlachten), die den Gläubigen (vor allem im Judentum und Islam) den Verzehr von unblutigem Fleisch ermöglicht. Dabei werden den Tieren die Halsschlagader und die Luft- und Speiseröhre mit einem Schnitt durchtrennt. Auf eine Betäubung wird meist verzichtet, so dass das Tier aufgrund des noch aktiven Kreislaufes vollständig ausbluten kann. Der Verzehr von Blut ist sowohl im Judentum als auch im Islam verboten.

Schalm-Test

California Mastitis Test (CMT);
Verfahren zur indirekten Bestimmung des Zellgehaltes der Milch. Bei diesem Verfahren wird durch das zur Milch zugegebene Reagenz die Zellmembranen zerstört und somit die DNA freigesetzt. Die DNA reagiert dann mit der Testsubstanz zu einem Gel und bewirkt einen Farbumschlag. Anhand der Konsistenz und Farbe kann eine Erhöhung des Zellgehaltes, und damit eine subklinische Mastitis (Entzündung des Euters ohne Symptome), erkannt werden.

Scheidenhautfortsatz, Processus vaginalis Peritonei

Handschuhfingerartige Ausstülpung des Bauchfells (Peritonaeum parietale) nach außen.

Schirmer-Tränen-Test (STT)

Test zur Messung der Menge gebildeter Tränenflüssigkeit. Dazu wird ein spezielles Testpapier unter das untere Augenlid geklemmt und das Ergebnis nach 60 sec. abgelesen. Es dient in der Tiermedizin vor allem dem Nachweis der Keratokonjunktivitis sicca (KCS, Syndrom des trockenen Auges).

Schlachtung

Töten von Tieren durch möglichst vollständigen Blutentzug nach vorheriger Betäubung zum Zwecke der Gewinnung von Fleisch für die menschliche Ernährung.

Schleifendiuretika

Gruppe von harntreibenden Medikamenten (Diuretika), die an der Henleschen Schleife, einem Teil des harnbildenden Systems der Nieren, wirken. Da sie über kurze Zeit stark wirksam sind, werden sie auch mit dem englischen Fachbegriff high ceiling diuretics bezeichnet.

Schmierinfektion

Direkte Übertragung von Krankheitserregern durch Berührung eines Objektes oder Lebewesens.

Schock, anaphylaktischer

Klinische Symptomatik, die zu einem lebensbedrohenden Zustand durch Dezentralisierung des Kreislaufs (Kreislaufversagen) führen kann.
Reaktion auf eine Allergie vom Soforttyp (Typ I), bei der es zur Freisetzung verschiedener pharmakologisch wirksamer Substanzen, u.a. von Anaphylatoxin, Histamin, Bradykinin und Serotonin kommt.

Seborrhoisches Ekzem

Mit starker, kleieartiger, fettiger Schuppenbildung oder mit fettigem, verklebtem Haarkleid und der Bildung öliger, schmieriger Schuppen einhergehendes chronisches Ekzem.

Sedation, sedieren, sediert

Beruhigung, Dämpfung

Sehnenbein, Sehnenknoche, Gleichbein, Sesambein

Gehört zu den kurzen Knochen (Ossa brevis).
Sie entwickeln sich in den Gelenkkapseln einiger Gelenke bzw. in Sehnen. Sie vergrößern Gelenkflächen, setzen die Reibung der Sehnen herab, ändern die Richtung der Sehnen oder vergrößern die Hebelwirkung von Muskeln oder Sehnen

Sehnenscheide, Vagina synovialis tendinis

Scheide, die die Sehne an Stellen umgibt und schützt, wo diese größeren Bewegungen oder häufigen Richtungswechseln ausgesetzt ist.
Sie besteht aus einer doppelblättrigen Membran, deren Zwischenraum mit Gelenkschmiere (Synovia) gefüllt ist.

Sekret

Von Drüsen oder drüsenähnlichen Zellen abgegebene körpereigene chemische Stoffe.

Sekretolytikum

Gehört zu den Hustenlösern. Fördert die Bildung von flüssigem Bronchialschleim, das leicht abgehustet werden kann. Während der Einnahme sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.

Sektion

Schnittförmige und fachgerechte Zerlegung verendeter Lebewesen zur Feststellung der Krankheits- und/oder Todesursache sowie von Tierseuchen oder anderer Gefahren für die Tierbestände oder den Menschen.

Sekundär lymphatisches Gewebe

Als sekundär lymphatische Organe bezeichnet man all diejenigen Gewebe, in denen die Immunzellen schließlich aktiv werden. Dazu gehören die Lymphknoten, Mandeln, Milz sowie das lymphatische Gewebe.

Sekundäre Immunantwort

Reaktion des Immunsystems auf ein Antigen, mit dem das Immunsystem bereits zuvor Kontakt hatte. Sie läuft erheblich schneller und effektiver ab als beim Erstkontakt (-> primäre Immunreaktion). Dafür ist die Bildung so genannter immunologischer Gedächtniszellen verantwortlich, die zusammen mit den Effektorzellen im Rahmen der primären Immunantwort gebildet werden.

Sekundärerreger

Mikroorganismen, meist Bakterien, die nicht ursächlich für das Entstehen einer Erkrankung verantwortlich sind, sondern von der Schädigung des Gewebes oder die Schwächung des Wirtes durch die Primärerreger profitieren. Sie rufen dann ein für sie charakteristisches Erkrankungsbild hervor.

Sekundärinfektion

Zweitinfektion
Zusätzliche Ansteckung eines bereits infizierten Organismus mit einem anderen Erreger. Dabei siedeln sich die Sekundärerreger in den durch Primärinfektion vorgeschädigten Organen und Geweben an.

Selektion

Zuchtwahl
Zuchtverfahren, bei dem ausgewählte, erwünschte Individuen mit bestimmten Eigenschaften verwendet werden.

Selektionsdruck

Einwirkung (der „Druck“) eines Selektionsfaktors auf eine Population von Lebewesen. Selektionsfaktoren sind Umweltfaktoren, die einen Einfluss auf das Überleben einer Population in einer bestimmten Umwelt haben.

Selektionskonzept

Ziel des Selektionskonzeptes bei der BHV1-Sanierung (Bovines Herpesvirus 1) ist es, BHV-1-freie Tiere, Bestände und Regionen zu schaffen. Dies erfolgt durch serologische Untersuchung auf Antikörper in Einzelblutproben und Poolmilch und Abschaffung positiver Tiere.

Semilunarklappen, Aortenklappen, Valva semilunaris

Halbmondförmige Klappen, die in den Pulmonalis- und Aortenklappen vorkommen. Es handelt sich dabei um Endokardduplikaturen mit bindegewebigem Gerüst.

Semilunarklappenstenose

Verengung (Stenose) der Pulmonal- oder Aortenklappen (Semilunarklappen) des Herzes.

Seminom

Bösartigen Keimzelltumor des Hodens, bei dem die Spermatogonien (Keimgewebe) entartet sind.

Senium, senil

Senium = Alter,
senil = alt

Sensitivität

Beschreibt bei einem Test zum Nachweis einer bestimmten Erkrankung den Anteil der Tiere, bei denen der Test positiv ausfällt, in Prozent von allen infizierten Tieren. Das heißt, es ist ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es ist, dass der Test bei einem erkrankten Tier positiv ausfällt. Werden alle erkrankten Tiere durch diesen Test erkannt, liegt die Sensitivität bei 100%.

Sentineltiere

Tiere, die zum Nachweis von latent vorhandenen Erregern in Zucht- oder Versuchstierpopulationen dienen. Es ist darauf zu achten, dass die ausgewählten Sentineltiere bevorzugte Wirte für die nachzuweisenden Erreger sind.

Sepsis, Septikämie

Blutvergiftung;
Allgemeinerkrankung, hervorgerufen von im Blut befindlichen Mikroorganismen (Bakterien, Toxine, Viren). Häufig existiert ein so genannter Sepsis-Herd, von dem aus es immer wieder zu einer Erregerstreuung ins und über das Blut kommt. Unbehandelt ist eine Septikämie meist tödlich.
Mögliche Symptome: Fieber, Herzrasen, starke Erhöhung der weißen Blutzellen (Leukozytose) mit Linksverschiebung, erhöhte Blutsenkungsreaktion und Gerinnungsstörungen. Pathologisch-anatomische Anzeichen: Gewebeblutungen, Schwellung von Milz, Lymphknoten, Leber, Niere und Herz.

Sequenzhomologie

Maß der Ähnlichkeit von Proteinen bzw. Nukleotidsequenzen in mehr oder weniger ausgedehnten Teilbereichen. So kann man den Grad der Verwandtschaft von Individuen bestimmen und bei Allergieauslösenden Stoffen die Ausprägung einer Kreuzimmunität festlegen.

Sera

Im Sinne des Arzneimittelgesetzes sind Sera Arzneimittel, die aus Blut, Organen, Organteilen oder Organsekreten gesunder, kranker, krank gewesener und immunisatorisch vorbehandelter (z.B. geimpfter) Tiere gewonnen werden. Diese enthalten spezifische Antikörper für therapeutische oder prophylaktische Anwendungen.

Serogruppe

Gruppe von Mikroorganismen derselben Spezies/Gattung, die nachweisbar gemeinsame Antigeneigenschaften aufweisen. Alle Serovare einer Serogruppe unterscheiden sich jedoch nur geringfügig voneinander. Dient der Klassifizierung von Bakterien und Viren.

Serokonversion

Produktion von Antikörpern gegen spezifische Antigene. Nach der Serokonversion ist ein zuvor negativer Nachweistest für Antikörper positiv.

Serologie

Bezeichnet die Wissenschaft und Lehre von den Antigen-Antikörper-Reaktionen und ist ein Teilgebiet der Immunologie. Die Serologie beschäftigt sich mit dem Nachweis von Antigenen (z.B. Krankheitserregern) und Antikörpern.

Serologische Kreuzreaktion

Dazu kommt es, wenn Antigene ähnlich Strukturen besitzen, die von den gleichen spezifischen Antikörpern erkannt werden (Antigen-Antikörper-Reaktion).

seronegativ

Kurzbezeichnung für eine mangelnde serologische Reaktion.

seropositiv

Kurzbezeichnung für den positiven Ausfall einer serologischen Reaktion.

Seroprävalenz

Häufigkeit, mit der seropositive Tiere in einer Population vorkommen.

serös

Aus Serum bestehend, auf Serum bezogen

Serosa

Unter Serosa versteht man die glatte Auskleidung von Bauchhöhle, Brusthöhle und des Herzbeutels. Sie sorgt zusammen mit einem leichten Flüssigkeitsfilm für eine gute Verschieblichkeit der inneren Organe gegeneinander.

Serovar

Untergruppe einer Bakterien bzw. Virenart, die nur mit immunologischen Methoden erfasst werden kann.Taxonomische Stellung unterhalb der Spezies.

Serovarshift

Änderung der Serovarverteilung

Serum (serum sanguinis) / Blutserum

Die nach der Blutgerinnung durch Retraktion der Blutgerinnsel abgepresste gelbliche Flüssigkeit. Blutserum enthält keine Blutzellen und im Gegensatz zum Blutplasma die bereits verbrauchten Gerinnungsfaktoren nicht mehr.

Serumneutralisationstest

Der Serumneutralisationstest wird zum Nachweis und zur Mengenbestimmung neutralisierender Antikörper aus dem Blut verwendet. Meist werden dafür Virusstämme eingesetzt, die die Fähigkeit besitzen Zellen zu zerstören. Antikörper verhindern das Eindringen des Virus in die Zellen. Je mehr Antikörper also im Blut vorhanden sind, desto weniger Zellen werden zerstört. Um die genaue Konzentration der Antikörper im Blut zu bestimmen, werden die Zellen mit verschiedenen Verdünnungsstufen versehen.

Sesambein, Gleichbein, Sehnenbein, Sehnenknoche

Gehört zu den kurzen Knochen (Ossa brevis).
Sie entwickeln sich in den Gelenkkapseln einiger Gelenke bzw. in Sehnen. Sie vergrößern Gelenkflächen, setzen die Reibung der Sehnen herab, ändern die Richtung der Sehnen oder vergrößern die Hebelwirkung von Muskeln oder Sehnen.

sessil

festsitzend

Sexualzyklus

Als Sexualzyklus auch Brunstzyklus werden die periodisch wiederkehrenden Veränderungen an den weiblichen Geschlechtsorganen bei Säugetieren bezeichnet. Der Sexualzyklus wird in verschiedene Phasen unterteilt:
Proöstrus
Östrus
Metöstrus
Diöstrus

Shaker foal syndrome

Tödliche Erkrankung, vor allem bei 2-4 Wochen alten Fohlen, die Folge einer Vergiftung mit dem Toxin von Clostridium botulinum ist. Sie äußert sich in einer Lähmung des Bewegungsapparates. Bei einem akuten Krankheitsverlauf sterben die Tiere innerhalb 1 bis 2 Tagen. Bei langsamerem Verlauf kommt es zur Lähmung der Hinterbeine, anschließend des übrigen Körpers, wobei der Tod als Folge von Atemstillstand eintritt.
Infektionsquelle ist vor allem verwesendes tierisches Gewebe. Der Erreger kann aber auch in der Vegetation vorkommen. Außer dem Pferd sind noch Rind, Schaf, Nerz und Vögel sowie der Mensch empfänglich.

Shunt (intra-, extrakardial)

Querverbindung, Nebenschluss;
Ein durch pathologische Öffnungen oder Verbindungen bedingter Blutfluss von einer Herzhälfte in die andere oder vom großen in den kleinen Kreislauf.

Shuttleprogramm

Begriff aus der Geflügelfütterung. Bei der Langmast wird im Mittelmastperiode ein anderes Antikokzidiostatikum als in der Anfangsmast verwendet, um die Resistenzbildung zu verringern.

Simultanimpfung

Gleichzeitige, jedoch örtlich getrennte Verabreichung von Impfstoffen und Heilseren.

Sinus-Knoten

= Keith-Flack´Knoten;
Der Sinus-Knoten ist Bestandteil des Reizleitungssystems des Herzens. Er dient als Schrittmacher der Herzmuskelfunktion und ist im Bereich der Sinus-Vorhof-Grenze lokalisiert.

Sinusarrhythmie

Eine vom Sinusknoten ausgehende Arrhythmie (Herzrhytmusstörung).

Sinusitis

Entzündliche Nebenhöhlenerkrankung

Skatol

Fäkalähnlich riechende Indolverbindung, die als Abbauprodukt der Aminosäure Tryptophan entsteht und zusammen mit dem Hormon Androstenon für den Ebergeruch verantwortlich ist. Skatol ist zwar nicht geschlechtsspezifisch, tritt aber vermehrt bei unkastrierten männlichen Tieren, insbesondere bei Ebern auf. Seine Bildung lässt sich jedoch durch Haltung und Fütterung beeinflussen.

Sklera

Lederhaut (auch ““weiße Augenhaut““ genannt) des Auges. Sie umschließt den Augapfel fast vollständig und schützt das Auge. Zusammen mit der Cornea (Hornhaut) gehört sie zur äußeren Augenhaut.

Sklerose

Verhärtung von Gewebe und Organen durch Zunahme von Faserbindegewebe.

Sklerosierung

Zunahme von Bindegewebe in Organen oder Gewebe. Dadurch kommt es zu einer Verhärtung der entsprechenden Gewebe/Organe.

Skoliose

Seitliche, dreidimensional Wirbelsäulenverdrehung bei gleichzeitiger Verdrehung der Wirbel.
Sie zählt zu den Wachstumsdeformitäten und tritt in unterschiedlichem Ausmaß auf. Die Verformung der Wirbelsäule kann nicht mehr durch Muskelaktivität ausgeglichen werden.

Sockentupfer

Methode, die der Probenentnahme in Geflügelbetrieben zur Überwachung und zum Nachweis von Salmonellen dient. Es handelt sich dabei um eine Art Schuh- oder Stiefelüberzieher, der vor dem Betreten den Stallungen mit sterilem Wasser befeuchtet wurde und anschließend eingeschickt und auf Salmonellen untersucht wird.

solitär

alleinstehend, abgesondert

Somatische Larvenstadien

Sich im Wirtsorganismus befindende Larvenstadien

Sonnenhut

Echinacea.
Die medizinische Wirkung ist in der Wissenschaft umstritten. Es soll helfen bei Husten, Halsschmerzen und Mandelentzündung.

sonografisch

Mit Hilfe von Ultraschall sichtbar gemachte Strukturen.

Sonographie

Echografie, Ultraschall.
Sich der Ultraschalltechnik bedienendes bildgebendes Verfahren zur Untersuchung von organischem Gewebe.

Sopor

Tiefer Schlaf
Eine Form der quantitativen Bewusstseinsstörung, die sich in einem schlafähnlichen Zustand äußert, in dem die Reflexe erhalten, der Muskeltonus (Muskelanspannung) jedoch herabgesetzt ist. Ausschließlich sehr starke Reize wie Schmerz bewirken noch eine Reaktion.

Sparfloxacin

Antibiotikum, das zur Gruppe der Fluorchinolone (Gyrasehemmer) gehört.
Zeichnet sich durch eine verbesserte Aktivität gegen grampositive und atypische Krankheitserreger aus.

Spasmolytikum

Krampf (Spasmus) lösendes Arzneimittel.

Spat

Sammelbegriff für Gelenksentzündungen des Sprunggelenks beim Pferd. Dies führt zu einer typischen Spatlahmheit.

Spekulum

Röhren-, trichter- oder spatelförmige Instrumente zur Betrachtung von Organen, Körperhöhlen usw., die mit bloßem Auge nicht oder nicht ausreichend inspiziert werden können. Wird zum Beispiel für die Untersuchung der Vagina oder des Ohres genutzt.

Spermatozoon, Spermatozoid, Spermium

Samen
Männliche Keimzelle, enthält nur einen (haploid)Chromosomensatz.

Spezies

Art, Sorte Typ.
In der Biologie ein Synonym für eine Gruppe von Lebewesen, die so viele unverwechselbare Merkmale gemeinsam haben, dass sie anhand der Kombination dieser Merkmale gegenüber jeder anderen Gruppe von Lebewesen als abgrenzbar gelten.

Speziesbarriere

Von der Spezies ausgehende Erregerbarriere, die einen Wirtswechsel der Erreger verhindert.

Spezifität

Maß für die Fähigkeit nicht infizierte Tiere zu identifizieren. Bsp: Spezifität von 97% bedeutet, dass 3 % der Tests falsch positiv sind, die Tiere also nicht infiziert sind, obwohl der Test ein positives Ergebnis lieferte.

SPF-Tiere

Specific pathogen free animals
Bezeichnet in der Versuchstierhaltung die Abwesenheit von bestimmten Krankheitserregern (Pathogenen) bei den Versuchstieren.

Spindelapparat, Kernspindel

Der Spindelapparat wird bei der Kernteilung (Mitose oder Meiose) von Zellen ausgebildet und sorgt dafür, dass die Chromosomen sich an den gegenüberliegenden Polen des Kerns anordnen, sodass sich anschließend ein Chromosomensatz auf jeder Seite des Kerns befindet, welcher sich dann teilen kann.

Spirochäten

Gruppe gramnegativer, schraubenförmiger, sich aktiv bewegender Bakterien, die sich durch einen charakteristischen Bewegungsapparat auszeichnen.

Splenomegalie

Milzvergrößerung;
Diese wird verursacht durch eine Überfüllung der Milzpulpa mit Blut, pathologischen Zellansammlungen, Ablagerungen fremder Stoffe in der Milz oder neoplastischen Milzgewebsveränderungen.

Splitting

Embryonentransfer: Verfahren, das der Erzeugung monozygoter (eineiiger) Zwillinge dient. Zu diesem Zweck werden Embryonen im Stadium der Morula oder frühen Blastozyste mit Hilfe eines Mikromanipulators mikrochirurgisch geteilt.

Kardiologie: Spaltung der Herztöne.

Spontanfraktur, Pathologische Fraktur

Knochenbruch, ohne Einwirkung einer besonderen Gewalteinwirkung
Entsteht im Verlauf einer Knochenerkrankung (z.B. Rachitis, Osteoporose oder Knochentumoren). Vorkommen z.B. beim Pferd an den Gleichbeinen oder am Strahlbein.

sporadisch

Vereinzelt auftretend; vereinzelt vorkommend; verstreut

Sporoplasma

Inhalt der Spore

Sporozoit

Infektiöses Stadium bestimmter Parasiten. Sie befinden sich in der so genannten Oozyste, die mit dem Kot in die Umwelt ausgeschieden wird. Nach der oralen Aufnahme durch den Wirt werden die Sporozoiten im Darm frei gesetzt und dringen in die Darmschleimhaut ein, wo sie mit der Reproduktion beginnen.

Sporozyste

Entwicklungsstadium von Sporozoen (einzelligen Parasiten)

Sporulation

Reifungsprozess der Oozyste von Protozoen (Einzellern), bei dem es zur Bildung von Sporozysten kommt.

Sputum

Auswurf oder Expektorat
Ausgehustete Absonderung von Atemwegsschleimhaut, Speichel, Staub und Zellen. Entsteht meist im Zuge von Infektionen der Atemwege.

Stapelwirt

Ein Stapelwirt wird synonym auch als paratenischer Wirt bezeichnet. In Stapelwirten können sich Parasiten aufhalten und überleben, aber nicht vermehren. Es können auf Grund mehrerer Infektionen verschiedene Stadien des Parasiten vorhanden sein.

Status präsens

Gegenwärtiger Zustand, klinischer Befund.

Stauungsinsuffizienz

Als Stauungsinsuffizienz bezeichnet man eine Erweiterung der Herzkammern (Dilatation) mit Stauung von Blut durch eine ungenügende Herzleistung. Die betroffene Kammer oder Vorkammer ist nicht mehr in der Lage das ihr zugeführte Blut in der Austreibungsphase (Systole) weiterzupumpen. Blut staut sich vor dem Herzen, die im Herzen zurückbleibende Blutmenge ist vergrößert. Der Blutdruck vorwärts im Kreislauf ist erniedrigt, nach rückwärts dagegen erhöht. Eine Stauungsinsuffizienz kann in einzelnen Vorkammern oder Kammern, aber auch am gesamten Herzen auftreten.

Stenose

stenos = eng, schmal, klein;
Eine Stenose ist eine Einengung bzw. Verengung eines Hohlorganes (z.B. Blutgefäß) oder einer Durchtrittsöffnung (z.B. Herzklappen)

Sterile Immunität

Die sterile Immunität ist das Ziel vieler Impfungen. Sie liegt dann vor, wenn der Organismus alle entsprechenden Erreger aufgrund der erfolgten Immunisierung vollständig abtöten kann, sodass das Tier weder Virusträger noch –ausscheider der Erreger ist.

Sternum

Brustbein

Steroidhormon

Aus einem Cholesteringerüst aufgebaute Hormongruppe, die nach den Steroidrezeptoren, an denen sie binden, in Glucocorticoide, Mineralocorticoide, Androgene, Estrogene und Gestagene eingeteilt werden.

Stethoskop

Medizinisches Diagnosewerkzeug zur Beurteilung von Schallphänomenen im Brust- und Bauchraum (Auskultation/Abhören).

Sticker-Tumor, Sticker´Sarkom, venerischer Tumor

Neubildung an den äußeren Geschlechtsorganen bei Hündinnen und Rüden, die durch den Paarungsakt übertragen werden kann.

Stickstoffmonoxid (NO)

Farbloses und giftiges Gas, das aus den Elementen Stickstoff und Sauerstoff aufgebaut ist und zur Gruppe der Stickoxide gehört.

Stimmbandexstirpation

Entfernen der Schleimhaut aus der Stimmtasche bei Kehlkopfpfeifern zum Zweck der Narbenbildung, um eine Weiterstellung der Stimmritze herbeizuführen und dadurch das „Kehlkopfpfeifen“ zu beheben.

Stoffwechselrate

Die Stoffwechselrate ist der Umfang des Energiestoffwechsels (Aufnahme von Stoffen, Stoffumbau und –ausscheidung) während einer bestimmten Zeitspanne.

Strahlbein

Os sesamoideum distale des Pferdes.
Befindet sich handflächen- bzw. fußsohlenseitig am 3. Zehengelenk und ergänzt die Fläche dieses Gelenkes.

Strahlentherapie

Anwendung ionisierender Strahlen zur Therapie von chronisch entzündlichen bzw. von neoplastischen (tumorösen) Erkrankungen.
Angewendet werden vor allem Röntgenstrahlung, Gammastrahlung und Elektronenstrahlung. Ziel der Behandlung von chronisch entzündetem Gewebe ist die Einleitung der Heilung. Bei der Tumorbestrahlung soll das entartete Gewebe geschädigt werden. Die Strahlentherapie kann auch zur Reduktions des Tumorwachstums und zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.

Stratum spinosum

Schicht der Epidermis, Stachelzellschicht

Streptococcus (Sc.)

Streptokken sind grampopsitive Erreger, die in der Umwelt weit verbreitet sind und bei den vielen Tierarten unterschiedliche Erkrankungen hervorrufen.

Stress

Unspezifische Reaktion des Organismus auf jede übermäßige physische oder psychische Belastung (Stressor) des Körpers.

Strichkanal

Ductus papillaris
Enger Kanal innerhalb der Zitze, der vom Zitzenteil der Milchzisterne über die Zitzenöffnung nach außen führt.

Stridor

Ein durch eine Verengung der Luftwege krankhaftes Atemgeräusch, das entweder beim Einatmen (Inspiratorischer Stridor) oder beim Ausatmen auftritt (Exspiratorischer Stridor).

Strobila

Kette aus Bandwurmgliedern

STT

Schirmer-Tränen-Test

Stupor

Erstarrung
Darunter versteht man ein Starrezustand des gesamten Körpers bei wachem Bewusstsein. So werden zwar Umweltreize wahrgenommen, es unterbleibt jedoch jede Art von körperlicher oder psychischer Aktivität. Meist wird weder Nahrung noch Flüssigkeit aufgenommen. Ursache eines Stupors sind meist schwere psychische Erkrankungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten.

sub-

unter, unterhalb, unten, etwas, fast.

subakut

Klinisch kaum oder gar nicht wahrnehmbarer Krankheitsverlauf, weniger heftig als akut (s. dort).

Subaortenstenose

Einengung der Aortenausflussbahn aus der linken Herzkammer unterhalb der Aortenklappen meist durch eine bindegewebige Membran.

subchondral

Unter dem Knorpel gelegen

Subduralraum, Cavum subdurale

Kapillärer Spalt zwischen der harten Hirnhaut und der Spinnwebenhaut des Gehirns. Enthält eine geringe Menge zerebrospinaler Flüssigkeit.

subendokardial

Unterhalb des Endokards (innerste Schicht der Herzwand) gelegen.

subendothelial

unterhalb des Epithels

subfertil

eingeschränkt fruchtbar

subklinisch

Mit klinischen Untersuchungsmethoden nicht erfassbare Erkrankungen.

subkutan

unter der Haut befindlich; unter die Haut verabreicht

subpleural

Unter der Pleura befindlich

Subunitvakzine

Totimpfstoffe, bei denen nur bestimmte Teile (Antigene) eines Krankheitserregers verwendet werden, die besonders geeignet sind eine Immunantwort zu veranlassen. Diese Strukturen werden dann in besonders hoher Konzentration verabreicht. Subunitvakzine sollen aufgrund der umfassenden Reinigung des Erregers weniger Nebenwirkungen haben als Vollimpfstoffe.

Sugillation

Flächenhaftes Austreten von Blut aus den Kapillargefäßen in die Haut, die vor allem bei Gerinnungsstörungen (Koagulopathie) auftritt.

Sulfasalazin, Salazosulfapyridin

Entzündungshemmender Wirkstoff, der vor allem zur Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn) und Gelenksentzündungen eingesetzt wird. Das Mittel wird erst durch bakterielle Spaltung im Dickdarm in seine wirksame Form überführt, sodass die frühzeitige Aufnahme des Wirkstoffes im Dünndarm verhindert wird.

Superinfektion

Bei noch bestehendem Erstinfektion und unvollständiger Immunität neuerliche Infektion mit dem gleichen Erreger.

Supplementierung

Gezielte und ergänzende Aufnahme einzelner Nährstoffe neben der gewöhnlichen Nahrung.

Sympathikotonus

Erregungslage des vegetativen Nervensystems durch Überwiegen des Sympathikus (Nerv, der gewisse Körperprozesse – wie z.B. Herzschlag, Körpertemperatur etc. aktiviert).

Sympathikus

Teil des vegetativen Nervensystems. Gegenspieler des Parasympathikus mit Leistungsbereitschaft steigernder (ergotroper) Wirkung.

sympathisch

den Sympathikus betreffend, zum Sympathikus gehörend

Sympatholytika, Adrenozeptorantagonisten

Sympatholytika blockieren das sympathische Nervensystem. Man unterscheidet Alphablocker, Betablocker und Antisympathotonika.

sympathomimetisch

stimulierend auf den Sympathikus wirkend Dadurch wird vor allem eine Erhöhung des Blutdruckes und der Herzfrequenz, eine Erweiterung der Atemwege, eine allgemeine Leistungssteigerung und ein erhöhter Energieverbrauch bewirkt.

Synchronisation

Herstellen von Gleichzeitigkeit.

Synchronität

Das Wort Synchronität ist abgeleitet von griechisch synchron (gleichzeitig) und bedeutet so viel wie Gleichzeitigkeit.

Syndrom

Ein Syndrom ist ein Komplex von Symptomen (Merkmale, An- und Kennzeichen von Krankheiten), die häufig zusammen auftreten. Das Syndrom erfüllt nicht den Begriff einer ““Krankheit““, da es keine einheitliche Ursache (Ätiologie) oder Krankheitsentstehung (Pathogenese) aufweist.

Synkope

Plötzlich einsetzende und kurz andauernde Bewusstlosigkeit, bei dem sich der Betroffene nicht mehr auf den Beinen halten kann. Die Bewusstlosigkeit hört ohne Behandlung wieder auf. Ausgelöst wird der Bewusstseinsverlust durch eine vorübergehende Minderdurchblutung des Gehirns, die verschiedene Ursachen haben kann.

Synovia

„Gelenkschmiere“
Schleimige, visköse Flüssigkeit mit ausgeprägter Gleit- und Schmierfähigkeit für Gelenkknorpelflächen und Sehnen.

Synzytium

Durch Zellverschmelzung entstandener Zellverband ohne Zellgrenzen (zB. Riesenzellen).

Systemisch

Bezeichnet in der Medizin:
1. Eine mehrere Organe betreffende Art von Erkrankung.
2. Die Aufnahme von Arzneistoffen über das Blut- oder Lymphsystem.

Systole

Von griechisch „zusammenziehen“; Auswurfphase des Herzens
Die Systole des Herzens ist die Zusammenziehung (Kontraktion) der Herzkammermuskulatur, wodurch es zur Austreibung des Blutes aus der Kammer bzw. Vorkammer kommt.

Systolische Geräusche

Herzgeräusche, die während der Kontraktion des Herzens, also während der Auswurfphase entstehen.

Systolischer Blutdruck

Blutdruck während der Auswurfphase des Herzens. Entspricht dem Dauerdruck im arteriellen Gefäßsystem.

Szintigrafie

Ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin. Radioaktiv markierte Stoffe, die sich an einer bestimmten Struktur oder einem bestimmten Zielorgan anreichern, werden in den Körper eingegeben. Die abgegebene Strahlung wird anschließend gemessen. Diese Ergebnisse werden in einem Szintigramm dargestellt.