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Floh- und Zeckenbekämpfung beim Hund

mit freundlicher Unterstützung von

Intervet Deutschland GmbH

Einleitung

Zu den externen Parasiten oder Ektoparasiten beim Hund zählen neben Flöhen und Zecken auch Milben, Läuse, Haarlinge, Stechmücken, Fliegen und Sandmücken. Jedoch haben Zecken und Flöhe die größte Bedeutung, da sie gefährliche Krankheitserreger auf den Hund übertragen können.

Alle genannten Ektoparasiten haben gemeinsam, dass sie

• beim Wirt Hautveränderungen (Dermatitiden) hervorrufen können, die bisweilen durch Sekundärinfektionen mit Bakterien oder Pilzen (Malassezia spp.) verschlimmert werden können

• allergische Reaktionen (z.B. allergische Flohdermatitis, FAD) hervorrufen können

• Krankheitserreger auf das Wirtstier, aber teilweise auch auf den Menschen übertragen können (z.B. Einzeller, Bakterien, Viren, Endoparasiten), die zu schweren Krankheiten führen

• die Mensch-Tier-Beziehung beeinträchtigen können

In Deutschland kommen vor allem dem Katzenfloh, dem Gemeinen Holzbock und der Auwaldzecke als Überträger von Krankheitserregern auf den Hund große Bedeutung zu.

 

Floh

Gemeiner Holzbock

Auwaldzecke

Braune
Hundezecke

Erreger

Infektionszeit

Anaplasmose

 

X

   

Anaplasma phagocytophilum

< 24-36 Stunden

Babesiose

   

X

X

Babesia canis

< 48 Stunden

Borreliose

 

X

   

Borrelia burgdorferi sensu lato

17-72 Stunden

Ehrlichiose

     

X

Ehrlichia canis

Einige Stunden

FSME

 

X

   

FSME Virus

Wenige Minuten

Hepatozoonose

     

X

Hepatozoon canis

Mit dem Abschlucken der Zecke

Gurkenkern-bandwurm

X

     

Dipylidium caninum

Mit dem Abschlucken des Flohs

Daher ist es umso wichtiger, dass das Tier immer wirksam gegen Flöhe und Zecken geschützt ist.

Dieser Schutz gegen einen Befall mit Flöhen und Zecken wurde durch den Wirkstoff  Fluralaner revolutioniert!

Dieser wird dem Hund lediglich alle 12 Wochen in Form einer schmackhaften Kautablette verabreicht.

Fluralaner zeichnet sich neben seiner guten Wirksamkeit vor allem durch seine gute Verträglichkeit aus.

Gemäß Zulassungstext; sofortige und anhaltende abtötende Wirkung gegen Flöhe (Ctenocephalides felis) über 12 Wochen, sofortige und anhaltende Zecken-abtötende Wirkung gegen Ixodes ricinus, Dermacentor reticulatus und D. variabilis über 12 Wochen, sofortige und anhaltende Zecken-abtötende Wirkung gegen Rhipicephalus sanguineus über 8 Wochen.

Potenter Schutz

Die Revolution: 12 Wochen Schutz gegen Flöhe und Zecken

Ab sofort gibt es einen bis zu 12 Wochen andauernden, systemischen Schutz für Hunde gegen Flöhe und Zecken, der in Form einer schmackhaften Kautablette verabreicht wird.

Ermöglicht wird der lang anhaltende Schutz durch den exklusiv für die Veterinärmedizin entwickelten Wirkstoff Fluralaner.

Diese langanhaltende Wirksamkeit bietet Hunden mehr Schutz und den Haltern mehr Sicherheit. Zeigt doch eine Studie, dass etwa nur 11% der Hundehalter Präparate zur Zeckenprophylaxe korrekt, also gemäß der Gebrauchsinformation anwenden. Hierbei werden u.a. häufig die Behandlungsintervalle nicht eingehalten und es kann zu Anwendungsfehlern bei der Applikation kommen. Hieraus ergibt sich ein fehlender bzw. unzureichender Schutz gegen Zecken und Flöhe (Beck et al 2012).

Die einmalige orale Gabe der neuen 12 Wochen wirksamen Kautablette schützt das Tier nicht nur länger als manch andere Präparate, es gibt dem Tierhalter in der Anwendung auch mehr Sicherheit (Walther 2014c). Zudem wird der Einsatz des Wirkstoffes im Rahmen der Behandlung der allergischen Flohdermatitis (FAD) empfohlen. Eine europäische Studie zeigt, dass nach einmaliger Gabe von Fluralaner 86% der Hunde mit Symptomen einer FAD am Studienende (Tag 84) frei von Symptomen waren (Rohdich 2014).

Gemäß Zulassungstext; sofortige und anhaltende abtötende Wirkung gegen Flöhe (Ctenocephalides felis) über 12 Wochen, sofortige und anhaltende Zecken-abtötende Wirkung gegen Ixodes ricinus, Dermacentor reticulatus und D. variabilis über 12 Wochen, sofortige und anhaltende Zecken-abtötende Wirkung gegen Rhipicephalus sanguineus über 8 Wochen.

Eigenschaften, die überzeugen: Sofortige und anhaltende abtötende Wirkung sowie gute Verträglichkeit.

Der Wirkstoff gehört zur Wirkstoffgruppe der Isoxazoline. Nach der oralen Gabe wird er über den Darm schnell resorbiert und gelangt ins Blut. Kommen die Ektoparasiten damit in Kontakt, sterben sie innerhalb weniger Stunden (Flöhe: 8 Stunden; Zecken: 12 Stunden). Daher ist eine Übertragung der bei uns vorkommenden Krankheitserreger über den Speichel der Ektoparasiten frühestens 24-48 Stunden nach Beginn des Blutsaugens möglich.

Fluralaner wird nach der oralen Gabe systemisch im Organismus verteilt und erreicht die höchsten Konzentrationen im Fettgewebe, gefolgt von Leber, Niere und Muskel. Die lange Persistenz im Blutplasma (12 Wochen) und die langsame Elimination aus dem Blutplasma (t1/2 = 12 Tage) sowie das Fehlen einer extensiven Verstoffwechselung gewährleisten wirksame Fluralaner-Konzentrationen für die Dauer der Dosierungsintervalle (Kilp 2014).

Die neue Kautablette gegen Flöhe und Zecken der MSD Tiergesundheit kann bereits ab einem Alter von 8 Wochen und 2 kg Körpergewicht sowie bei trächtigen und säugenden Hündinnen angewendet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Tablette auch bei Hunden mit einem MDR1-Gendefekt unbesorgt angewendet werden kann. Behandlungsbedingte klinische Symptome treten nicht auf (Walther 2014b).

Die Kautablette hat in Studien eine gute Verträglichkeit bewiesen. Selbst bei mehrmaliger, deutlicher Überdosierung wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. Lediglich bei 1,6% der behandelten Hunde traten milde, vorübergehende gastrointestinale Effekte wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und vermehrter Speichelfluss auf. Obgleich die neue Kautablette erst seit April 2014 erhältlich ist, gibt es Studien, die die ausgezeichnete Verträglichkeit des neuen Wirkstoffs aufzeigen.

Erwähnenswert ist auch, dass während der klinischen Feldstudien keine Wechselwirkungen zwischen dem Wirkstoff und routinemäßig verabreichten Tierarzneimitteln wie Impfstoffen, Entwurmungspräparaten, Antibiotika, NSAIDs, Herzwurmprophylaxe, Scalibor, Kortikosteroide, Hormonen und Anästhetika beobachtet wurden.

Nicht zuletzt spricht auch von Seiten des Umweltschutzes nichts gegen den Einsatz des Wirkstoffs Fluralaner. Im Rahmen des Zulassungsverfahrens und der Bewertung konnten keine Umweltbedenken identifiziert werden.

92 % der Hunde fressen die Kautablette freiwillig.

Aufgrund des hinzugefügten, synthetischen Schweineleberaromas ist die Akzeptanz der Hunde für die Kautablette groß, wie eine Feldstudie zeigt. 92% der an der Studie beteiligten Hunde nahmen die Kautablette im heimischen Umfeld freiwillig auf. Aber auch in der Tierarztpraxis wurde die Kautablette von 73% der Hunde freiwillig gefressen. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, kann die Kautablette auch zusammen mit dem Futter verabreicht werden. Die Kautablette sollte sogar zum oder um den Fütterungszeitpunkt verabreicht werden, da durch das Futter die Bioverfügbarkeit erhöht ist.

Studien zeigen, dass die Kautablette bei der Elimination von Flöhen in Haushalten äußerst effektiv ist (Rohdich et al 2014).

Flöhe

Entwicklungszyklus des Flohs

Allgemeines

Flöhe sind blutsaugende Parasiten verschiedener Säugetierspezies, Vögeln und des Menschen.

Der häufigste bei Hund und Katze vorkommende Floh ist der Katzenfloh (Ctenocephalides felis). Da Flöhe recht wirtsspezifisch sind, kommt es nur in Ausnahmefällen vor, dass der Mensch vom Katzenfloh gebissen wird.

In Bezug auf die Übertragung von Krankheiten fällt dem Floh eine Bedeutung als sogenannter Zwischenwirt im Entwicklungszyklus von Bandwürmern zu, weshalb sich der Hund durch das Zerbeißen des Flohs mit Bandwurmlarven infizieren kann.

Im Darm des Hundes entwickelt sich die Larve dann zum erwachsenen Wurm. Die erwachsenen Würmer werden im Mittel 13 cm lang. Die Eier gelangen teilweise durch aktives Auswandern von Bandwurmgliedern oder mit dem Kot in die Außenwelt und u.U. auch in das Haarkleid des Hundes. Dort sind sie über Wochen hinweg infektiös und der Mensch kann sich mit dem Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) infizieren (Zoonose!).

Entwicklungsstadien

Die erwachsenen (adulten) Flöhe machen nur rund 5% einer Flohpopulation aus. Die restlichen 95% bestehen aus Eiern, Larven und Puppen, die die einzelnen Entwicklungsstadien des Flohs darstellen. Die Entwicklung vom Ei zum erwachsenen Tier findet in 5 Schritten in der Umgebung des Tieres statt.

Nachdem die Flohweibchen über einen Zeitraum von 4-6 Wochen pro Tag ca. 30-50 Eier auf dem Hund abgelegt haben, fallen die Floheier aus dem Haarkleid in die Umgebung des Hundes. Dort schlüpft aus jedem Ei nach 1 - 6 Tagen eine augenlose, beborstete Larve. In dunklen Ritzen oder auf dem Grund des Teppichbodens häuten sie sich dreimal innerhalb von 1-5 Wochen und die dritte Larve spinnt dann einen losen Kokon, in welchem sie die Puppenruhe durchmacht. Bei optimalen Bedingungen, wie sie bei Temperaturen von 20-23°C und einer Luftfeuchtigkeit von 50-90% gegeben sind, schlüpft nach 5-9 Tagen der erwachsene Floh. Bei für den Floh ungünstigen Umweltbedingungen kann die Puppenruhe aber auch einige Monate dauern.

Nach dem Schlupf saugt der Floh beim Hund innerhalb weniger Minuten Blut und ist schon nach einem einzigen Tag geschlechtsreif und nach einem weiteren Tag beginnt bereits die Eiablage. Die kürzeste Entwicklungszeit beträgt bei günstiger Ernährung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit beim Katzenfloh (Ctenocephalides felis) 11 Tage, beim Hundefloh (Ctenocephalides canis) 18 Tage.

Erwachsene Flöhe können unter günstigen Bedingungen bis zu 160 Tage auf dem Wirt überleben. In der Regel ist ihre Überlebenszeit jedoch auf 3-4 Wochen beschränkt. In dieser Zeit legen sie jedoch jede Menge Eier.

Erkennen

Befallene Tiere kratzen und "flöhen" sich häufig mit der Schnauze.

In Bereichen mit weniger dichtem Haarwuchs (Bauch, Flanke) können die winzigen braunen Parasiten bei starkem Befall auch häufig mit bloßem Auge ausgemacht werden.

Ein anderer Nachweis gelingt über die typischen, bräunlichen Krümel oder Würstchen im Fell des Tieres. Dazu sollte man das Tier über einer weißen Unterlage kämmen und anschließend die heruntergefallenen braunen Würstchen mit einem feuchten, weißen Tuch aufnehmen. Handelt es sich dabei um das beim Blutsaugen der Flöhe bereits wieder ausgeschiedenes unverdautes Blut, zeigen sich Blutflecken im Tuch.


Bekämpfen

Die Kautablette gegen Flöhe und Zecken der MSD Tiergesundheit lässt einen Großteil der Flöhe innerhalb von acht Stunden nach dem Stich absterben und führt so zu einer massiven Reduktion des Flohdrucks.

Aus den bereits vorhandenen Puppen neu geschlüpfte Flöhe, die dann beim Hund Blut saugen, werden abgetötet, noch bevor lebensfähige Eier gelegt werden können. Daher ist keine erneute Behandlung nach Sichtung von Flöhen notwendig.

Wichtig ist jedoch, dass außer des nachweißlich befallenen Tieres auch alle anderen im Haushalt lebenden Tiere behandelt werden, auch wenn sie keine Anzeichen eines Flohbefalls zeigen.

Eine In-vitro-Studie zeigte ebenfalls, dass bereits sehr niedrige Konzentrationen des neuen Wirkstoffs Fluralaner die Produktion lebensfähiger Eier bei Flöhen unterbinden. Der Lebenszyklus der Flöhe wird durch den raschen Wirkungseintritt und die lang andauernde Wirkung gegen adulte Flöhe (12 Wochen) auf dem Tier sowie durch die Unterdrückung der Produktion lebensfähiger Eier unterbrochen.

Weiterhin ist eine gründliche Reinigung der unmittelbaren Umgebung des Hundes unabdingbar, um abgelegte Eier, Larven und Flohpuppen zu eliminieren. Hier sollte auch an das Wochenendhaus oder ans Auto, in dem der Hund mitfährt, gedacht werden.

Im Anschluss an die Behandlung der Flöhe sollte eine Bandwurmbehandlung des Hundes erfolgen!

Merke: Ein Hund der Flöhe hat, sollte immer auch gegen Bandwürmer entwurmt werden.

Zecken

Entwicklungszyklus der Zecke

Allgemeines

Zecken gehören zu den Spinnentieren und kommen in allen Ländern der Welt vor.

Es sind rund 850 Arten bekannt. Viele davon leben in Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten wie Auenwäldern. Dort warten sie auf warmblütige Wirtstiere, um bei ihnen Blut zu saugen. Dabei können für Mensch und Tier gefährliche Krankheitserreger übertragen werden.

Während das Vorkommen solcher typischen "Zeckenkrankheiten" noch vor wenigen Jahren auf mediterrane Länder beschränkt war, sind sie auf Grund von Klimaerwärmung, Globalisierung und Renaturierung nun auch hierzulande bedeutende Erkrankungen, die unbehandelt für Tier und Mensch durchaus tödlich enden können.

Für den Hund sind Zecken vor allem als Überträger folgender Krankheiten von Bedeutung

• Babesiose (auch als Hundemalaria bezeichnet)
• Borreliose
• Anaplasmose
• Ehrlichiose
• Hepatozoonose
• FSME (sehr selten)


Entwicklungsstadien

Bevor eine Zecke erwachsen ist, macht sie vier Entwicklungsstadien durch:
Ei,
Larve,
Nymphe und
erwachsene Zecke.

Der Zeitraum, in der sich eine Zecke vom Zeitpunkt der Eiablage bis zum erwachsenen Tier entwickelt, ist von Zeckenart zu Zeckenart sehr unterschiedlich. Desweiteren ist die Dauer des Entwicklungszyklus von den Witterungsbedingungen, den Umgebungstemperaturen und der Luftfeuchtigkeit abhängig. Sie kann in wenigen Monaten abgeschlossen sein, aber auch Jahre dauern.

Für die Entwicklung vom Larvenstadium bis zur erwachsenen Zecke benötigt der Parasit jedoch immer das Blut eines Wirts. Beim Blutsaugen können nach einer unterschiedlichen Anhaftungszeit von meist mindestens 24 Stunden verschiedene Krankheitserreger übertragen werden.

Kommen Flöhe und Zecken jedoch in Kontakt mit dem Blut von Hunden, die mit Fluralaner behandelt wurden, setzt eine sofortige und anhaltende abtötende Wirkung auf die Parasiten ein.


Entwicklungszeitraum

Zecken kommen in den hiesigen Breitengraden je nach Witterung vor allem von März bis Juni/Juli und dann wieder von September bis Oktober in großer Zahl vor.

Aber auch schon in der kalten Jahreszeit treten bereits Zecken auf. So werden die ersten Zecken bei ca. 7 °C aktiv.

In trockenen Sommermonaten sind Zecken weniger aktiv. Optimale Lebens- und Entwicklungsbedingungen finden sie bei Temperaturen zwischen 17 bis 20°C und 80 bis 95% Luftfeuchtigkeit.

Ixodes ricinus

Ixodes ricinus

Der Gemeine Holzbock, Ixodes ricinus, lebt als Freilandzecke in Wäldern, Parks, hohen Wiesen und an Wegrändern.
Er befällt vorwiegend Hunde und Katzen, aber auch den Menschen und andere Tierarten.

Zudem spielt diese Zeckenart als Krankheitsüberträger der Borreliose, der Anaplasmose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bei Hund und Mensch eine wichtige Rolle. Die FSME kommt allerdings beim Hund sehr selten vor.

Rhipicephalus sanguineus

Braune Hundezecke

Rhipicephalus sanguineus wird als Reisemitbringsel aus mediterranen Urlaubsländern nach Deutschland eingeschleppt und hält sich hier in beheizten Räumen, wie z.B. in Zwingern und Ställen, aber auch in Wohnungen auf, wo sie sich schnell vermehren kann.

Die Braune Hundezecke befällt bevorzugt den Hund, auf den sie sowohl die Babesiose als auch die Ehrlichiose und Hepatozoonose übertragen kann.

Dermacentor reticulatus

Auwaldzecke

Dermacentor reticulatus (Buntzecke oder Auwaldzecke) ist gekennzeichnet durch ein marmoriertes Rückenschild und bevorzugte früher als Lebensraum feuchtere Gebiete wie Auwälder - daher ihr Name - und Moore. Heutzutage kommt sie jedoch auch in Parks und Naherholungsgebieten vor.

Als Wirt dienen dieser Zecke große Haus- und Wildsäugetiere sowie Hunde. Sie spielt hier als Überträger der Babesiose auf den Hund eine große Rolle.

Vektorkrankheiten

 

Gemeiner Holzbock

Auwaldzecke

Braune Hundezecke

Erreger

Anaplasmose

X

   

Anaplasma phagocytophilum

Babesiose

 

X

X

Babesia canis

Borreliose

X

   

Borrelia burgdorferi sensu lato

Ehrlichiose

   

X

Ehrlichia canis

FSME

X

   

FSME Virus

Hepatozoonose

   

X

Hepatozoon canis

Anaplasmose

Bei dieser Erkrankung schädigt oder zerstört der Einzeller Anaplasma phagocytophilum die weißen Blutzellen des Wirtes. Die Erkrankung ist durch alle 2-3 Wochen wiederkehrende Erkrankungsschübe gekennzeichnet, die mit Fieberschüben und verschlechtertem Allgemeinbefinden einhergehen.

Häufig können auch Erbrechen und Durchfall sowie zentralnervöse Symptome beobachtet werden. Bei manchen Hunden schafft es das Immunsystem, die von dem Gemeinen Holzbock übertragenen Erreger vollständig auszuschalten.


Babesiose (Piroplasmose, „Hundemalaria“)

Die Babesiose ist eine lebensgefährliche Erkrankung bei Hunden, bei der Babesia canis die roten Blutkörperchen befällt und zerstört, ähnlich wie bei der Malaria des Menschen. Daher wird die Krankheit auch häufig als „Hundemalaria“ bezeichnet. Während die Erreger der Malaria des Menschen (Plasmodien spp.) jedoch durch den Stich bestimmter Mücken übertragen werden, erfolgt die Infektion mit dem Erreger der Babesiose durch den Stich der Bunt- oder Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) bzw. der Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus). In der Regel verläuft die Erkrankung akut und beginnt mit hohem Fieber (bis 42° C).

Im weiteren Verlauf kommt es durch den Befall und die Zerstörung der roten Blutkörperchen zu Blutarmut und Gelbsucht mit rotem oder grünlichem Urin. In Haut und Schleimhäuten können Blutungen zu erkennen sein. Weiterhin können oberflächliche Entzündungen der Schleimhäute, besonders der Maulschleimhaut auftreten.

Sofern auch das zentrale Nervensystem betroffen ist, sind Bewegungsstörungen durch unvollständige Lähmungen sowie epileptiforme Anfälle möglich.


Borreliose – Lyme Disease

Die Borreliose, verursacht durch Borrelia burgdorferi sensu lato, ist eine vom Gemeinen Holzbock übertragene, bakterielle Erkrankung des Hundes. Sie geht vor allem mit Bewegungsstörungen auf Grund von entzündlichen Gelenkserkrankungen einher und muss unverzüglich mit einem Antibiotikum behandelt werden. Außer einer wiederkehrenden Lahmheit sind im weiteren Verlauf auch Organschäden möglich, die vor allem die Nieren und das Herz betreffen. Auch Nervenentzündungen und Überempfindlichkeiten im Rückenbereich sowie akute Hautentzündungen mit wässrigen Ausschwitzungen (Hot spots) können auftreten.


Ehrlichiose (Rickettsiose)

Die Ehrlichiose ist eine durch Ehrlichia canis hervorgerufene Erkrankung der weißen Blutkörperchen und gilt bislang als eine so genannte Reisekrankheit, die vornehmlich in den Mittelmeerländern verbreitet ist. Mittlerweile wird die krankheitsübertragende Braune Hundezecke jedoch auch zunehmend nördlich der Alpen gefunden, wodurch es inzwischen auch hier ein Erkrankungsrisiko gibt.

Anfangs fallen betroffene Hunde durch starke Mattigkeit, Futterverweigerung, Fieber, Gewichtsverlust, Atemnot und Erbrechen auf. Es können auch Blutungen in Haut und Schleimhäuten sowie Nasenbluten beobachtet werden. Der Tierarzt kann in der Regel auch eine Schwellung von Lymphknoten und Milz sowie eine Veränderung des Blutbildes feststellen.

Chronisch an Ehrlichiose erkrankte Hunde sind schwach, matt und magern ab. Neben einer deutlichen Blutungsneigung und Atemnot sind häufig die Augen durch eitrig-schleimigen Ausfluss verkrustet oder eine Trübung der Hornhaut ist zu erkennen. Im weiteren Verlauf können die Tiere erblinden. Ohne Therapie kann es auch zu anderen, irreversiblen Organschädigungen kommen.


FSME - Frühsommer-Meningoenzephalitis

Diese Viruserkrankung führt zu neurologischen Symptomen und kommt vor allem beim Menschen aber sehr selten auch beim Hund vor, insbesondere, wenn das Immunsystem der Tiere zum Zeitpunkt der Infektion geschwächt ist. Das Virus wird durch den Gemeinen Holzbock übertragen und ist inzwischen in weiten Teilen Deutschland verbreitet.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) erstellt in regelmäßigen Abständen eine Übersicht über die aktuellen Endemiegebiete sowie eine Risikoeinschätzung (www.rki.de).

Ähnlich wie beim Menschen führt das Virus bei empfänglichen Tieren zu schweren Erkrankungen, an denen der Großteil der Tiere stirbt oder aufgrund der Schwere der Erkrankung und der damit verbundenen schlechten Prognose euthanasiert werden muss.
Nach der Infektion kommt es zu Fieber, es folgen Krämpfe, Bewegungsstörungen, Lähmungen und andere neurologische Symptome. Charakteristisch sind eine Überempfindlichkeit des Kopf- und Nackenbereiches sowie eine allgemein erhöhte Schmerzhaftigkeit. Es können Verhaltensänderungen von apathisch bis übererregt oder aggressiv auftreten. Durch Ausfälle der Gehirnnerven kommt es zu einer Lähmung der Gesichtsmuskulatur und der Muskeln des Auges.

Literatur

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  Beck S, Schreiber C, Schein E, Krücken J, Baldermann C, Pachnicke S, von Samson-Himmelstjerna G, Kohn B
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7 Ektoparasiten als Vektoren im Lichte der Globalisierung.

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  Poljak S C.
  Inaugural-Dissertation zur Erlangung der tiermedizinischen Doktorwürde der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München


9 A randomized, blinded, controlled and multi-centered field study comparing the efficacy and safety of Bravecto™ (fluralaner) against Frontline™ (fipronil) in flea- and tick-infested dogs.

  Rohdich N, Roepke R, Zschiesche E.
  Parasites &Vectors2014, 7:83


10 Untersuchungen zur Populationsdynamik von Flöhen bei Hunden und Katzen im Raum Mittelhessen.

  Schorm B.
  Inaugural-Dissertation zur Erlangung der tiermedizinischen Doktorwürde der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München


11 Der Katzenfloh Ctenocephalides felis als viraler Vektor.

  Vobis M.
  Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf


12 The effect of food on the pharmacokinetics of oral fluralaner in dogs.

  Walther F M, Allan M J, Roepke R KA, Nuernberger M C
  Parasites & Vectors 2014, 7:84


13 Safety of fluralaner, a novel systemic antiparasitic drug, in MDR1(-/-) Collies after oral administration.

  Walther F M, Paul A J, Allan J, Roepke R KA, Nuernberger M C.
  Parasites & Vectors 2014, 7:86