Legehennenhaltung

Die Mindestanforderungen f�r die Haltung von Legehennen definiert in Deutschland die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung auf Basis des Tierschutzgesetzes in Verbindung mit den EU- Vermarktungsnormen f�r Eier. Bei der Haltung von Legehennen ist generell eine Vielzahl von Kriterien zu ber�cksichtigen, die in einem komplexen Zusammenhang zueinander stehen. Wichtige Aspekte sind das Wohlbefinden der Tiere, die Eiqualit�t, der Umweltschutz und die Wirtschaftlichkeit. Damit sich eine Legehenne wohlf�hlen kann, sind verschiedene Parameter zum Tierschutz, zum Verhalten, zur Umwelt und zur Tierbetreuung zu beachten.
Alle zugelassenen Haltungsformen gen�gen diesen Anforderungen in unterschiedlich hohem Ma�e. Bis vor wenigen Jahren stammte der �berwiegende Teil der in Deutschland produzierten Konsumeier aus der konventionellen K�fighaltung. Diese ist seit dem 1. Januar 2010 in Deutschland endg�ltig verboten. Deutschland setzte die diesbez�gliche EU-Richtlinie (1999/74/EG) damit bereits zwei Jahre fr�her als vorgeschrieben um.

Aktuelle Situation
Dieses Verbot und ein Umdenken im Kaufverhalten der Verbraucher begleitet von einem gesellschaftlichen Trend hin zu mehr Tierschutz haben zu einem massiven Strukturwandel in der Legehennenhaltung in Deutschland gef�hrt. Derzeit bev�lkern rund 39,6 Millionen Legehennen die deutschen Eierzeugerbetriebe. Im Jahr 2008 wurden noch ca. 62 Prozent der Legehennen in K�figen untergebracht. Anstelle des �berholten konventionellen K�figsystems gibt es nun die sogenannte Kleingruppenhaltung, die lediglich ein etwas erh�htes Platzangebot und bestimmte Einrichtungen wie Nester und Sitzstangen bietet. Diese Haltungsform stellt allerdings l�ngst nicht mehr die Mehrheit der Haltungen. Aktuell (Stand Jun. 2016) betr�gt der Anteil der Kleingruppenhaltung nur noch ca. 9 Prozent. Zwei Drittel (64 Prozent) aller Legehennen leben stattdessen in Bodenhaltung. Damit hat sich der Anteil der Bodenhaltung seit 2008 um das Dreifache erh�ht. Auch der Anteil der in Freilandhaltung lebenden Legehennen hat sich gesteigert. Hier kam es zu einem Anstieg um etwas mehr als sechs Prozentpunkte auf 18. In der �kologischen Erzeugung leben derzeit 9,0 Prozent der Legehennen. 2008 waren es erst 5,1 Prozent.

Rechtliche Lage
Nachdem zu Beginn des Jahres 2010 die konventionelle K�fighaltung in Deutschland verboten wurde, ist die politische Zukunft der Legehennenhaltung stark umstritten. Schon 2010 erkl�rte das Bundesverfassungsgericht aufgrund einer Normenkontrollklage, die vom Bundesland Rheinland-Pfalz eingereicht worden war, dass die Kleingruppenk�fighaltung gegen den Tierschutz und damit gegen das Grundgesetz versto�e. Die Einigung �ber eine �bergangsfrist der Kleingruppenhaltung bis 2025 scheiterte im M�rz 2012, nachdem sich der Bundesrat daf�r ausgesprochen hatte und die Bundestagsfraktionen von SPD und B�ndnis 90/Die Gr�nen mit Nachdruck auf deren Umsetzung gedr�ngt hatten. Die schwarz-gelben Koalitionsfraktionen stimmten jedoch dagegen und kippten so den Beschluss des Bundesrats. Auf Grund dieser Ereigniskette ist es seit dem 1. April 2012 L�ndersache, wie mit der Legehennenhaltung in Zukunft verfahren wird.

Dieses Fokusthema informiert Sie dar�ber, wie die aktuell zugelassenen Haltungsverfahren genau aussehen, welche Vor- und Nachteile f�r H�hner und Verbraucher sie bieten und wie man ein gl�ckliches Huhn eigentlich erkennt.

Anforderungen an Haltungseinrichtungen f�r Legehennen

H�hner hinter Maschendrahtzaun

Allgemeine Haltungsanforderungen
Die Tierschutz-Nutztierverordnung von 2001 mit der aktuellen Version vom 1.10.2009 schreibt die Anforderungen f�r die Haltungseinrichtungen f�r Legehennen (Gallus gallus) sowie f�r die �berwachung der Hennen vor.
Seit dem 1. Januar 2010 ist in Deutschland die Legehennenhaltung in konventionellen Batterie-K�figen verboten. Eu-weit trat dieses Verbot erst zwei Jahre sp�ter, also 2012, in Kraft. Seitdem gibt es f�r die Legehennenhaltung nur noch vier m�gliche Haltungssysteme: Das sind die sogenannte Kleingruppen-, Boden- und Freilandhaltung sowie die �kologische Erzeugung.

Ganz allgemein schreibt die Tierschutz-Nutztierverordnung vor, dass die Grundfl�che einer gewerblichen Legehennenhaltung mindestens 2,5 Quadratmeter betragen muss. Die Tiere m�ssen sich darauf ihrer Art und ihren Bed�rfnissen entsprechend bewegen k�nnen. Des Weiteren m�ssen M�glichkeiten zum artgem��en Fressen, Trinken, Ruhen, Staubbaden und zum Aufsuchen eines Nestes vorhanden sein. Die Beleuchtung muss mindestens dazu ausreichen, dass sich die Tiere untereinander erkennen k�nnen und durch das beauftragte Pflegepersonal in Augenschein genommen werden k�nnen. Anlagen, die nach dem 12.M�rz 2002 gebaut werden, m�ssen mit Licht�ffnungen versehen sein, die mindestens 3 Prozent der Grundfl�che entspricht. Die Beleuchtung ist f�r mindestens acht Stunden w�hrend der Nacht auf weniger als 0,5 Lux zur�ckzuschalten, damit die Hennen ausreichend ruhen k�nnen. Nach M�glichkeit sollte der Dunkelphase eine D�mmerphase vorgeschaltet sein, damit sich die Tiere beim Aufsuchen der Ruhepl�tze nicht verletzen.

Die L�ftungseinrichtungen m�ssen Mindestluftraten gew�hrleisten, wobei der Ammoniakgehalt der Luft einen Wert von 10 cm3 /m3 nicht �berschreiten soll und 20 cm3 /m3 dauerhaft nicht �berschreiten darf.

Der Stallboden muss den Legehennen einen festen Stand bieten. Alle Hennen in einer Haltungseinrichtung m�ssen jederzeit gleicherma�en Zugang zu den F�tterungseinrichtungen haben. Das gleiche gilt f�r den Zugang von Tr�nkeeinrichtungen (Rinnentr�nken: 2,5 cm/Tier, Rundtr�nke: 1 cm/Tier). F�r Nippel- oder Bechertr�nken ist die Anzahl der Tiere entscheidend. Jeder Legehenne steht ein Nest zu, das zumindest in der Legephase uneingeschr�nkt zur Verf�gung steht. Die Henne darf im Nest nicht mit Drahtgitter in Ber�hrung kommen. Au�erdem muss ein Einstreubereich zur Verf�gung stehen. Dieser soll den Tieren das artgem��e Scharren, Picken und Staubbaden erm�glichen. Es m�ssen ausreichend Sitzstangen f�r alle Hennen zur Verf�gung stehen, die ihnene das ungest�rte Ruhen erm�glichen sollen. Eine Vorrichtung zum Krallenabrieb ist ebenfalls vorgeschrieben.

Spezielle Anforderungen an die Kleingruppenhaltung
Im Gegensatz zur mittlerweile verbotenen konventionellen K�fighaltung bietet die Kleingruppenhaltung den Legehennen mehr Platz und eine strukturiertere Umgebung. Das hei�t, es m�ssen ein Nest, Einstreubereich und Sitzstangen zur Verf�gung stehen. Die Tiere werden in der Regel etagenweise in Gruppen von 65 Tieren gehalten. Es muss permanent eine Fl�che von mindestens 800 Quadratzentimetern pro Legehenne von einem Gewicht von max. zwei Kilogramm zur Verf�gung stehen. Bei der konventionellen K�fighaltung waren nur 550 Quadratzentimeter pro Tier vorgeschrieben. In der Kleingruppenhaltung ist also festgelegt, dass etwa zw�lf Tiere auf einem Quadratmeter gehalten werden k�nnen. Bei einem Gewicht �ber zwei Kg erh�ht sich der vorgeschriebene Platzbedarf um 100 Quadratzentimeter. Die H�he der Haltungseinrichtung muss mindestens 50 cm, direkt �ber dem Futtertrog sogar 60 cm betragen. F�r je eine Gruppe von zehn Hennen ist des Weiteren ein Einstreubereich und ein Gruppennest von je mindestens 900 Quadratzentimetern zur Verf�gung zu stellen. Bei einer Gruppengr��e von mehr als 30 Tieren muss die Fl�che pro weiterer Henne um 90 Quadratzentimeter erweitert werden. Pro Henne ist eine Kantenl�nge des Futtertroges von mindestens 15 cm vorgeschrieben. Der Gang zwischen den Haltungseinrichtungen hat mindestens 90 cm zu betragen. Den Tieren m�ssen zwei Reihen von Sitzstangen unterschiedlicher H�he zur Verf�gung gestellt werden. Die �ffnung der Haltungseinheit muss das schmerzfreie Herausnehmen der Tiere gew�hrleisten.

Spezielle Anforderungen an die Bodenhaltung
F�r je neun Legehennen muss eine Fl�che von einem Quadratmeter zur Verf�gung stehen. Das bedeutet, dass eine Fl�che von 0,11 qm pro Legehenne zur Verf�gug stehen m�ssen. Befindet sich die nutzbare Fl�che in einer Haltung auf mehreren Ebenen, d�rfen auf einem Quadratmeter nutzbare Stallgrundfl�che maximal 18 Hennen gehalten werden. Eine Gruppe von 6000 Hennen stellt die H�chstzahl f�r einen Stall ohne r�umliche Trennung dar. Je Legehenne muss die Kantenl�nge der Futtertr�ge mindestens zehn Zentimeter, bei Rundtr�gen vier Zentimeter betragen. Maximal sieben Legehennen teilen sich ein Nest mit den Ma�en 35 mal 25 cm. Maximal 120 Legehennen d�rfen sich einen Quadratmeter Gruppennest teilen. Die Einstreufl�che muss mindestens 250 Quadratzentimeter pro Legehenne betragen. Diese Fl�che muss den Tieren mindestens �ber zwei Drittel der Hellphase des Tages zur Verf�gung stehen. Pro Henne m�ssen 15 cm Sitzstange zur Verf�gung stehen. Die Stangen m�ssen mindestens 20 cm von der Wand und 30 cm von der n�chsten Sitzstange angebracht sein. Eine besondere Form der Bodenhaltung stellt die Volierenhaltung dar. Dabei befindet sich die Haltungseinrichtung in mehreren Ebenen. Diese darf aus maximal vier Ebenen bestehen, die mindesten 45 cm von einander entfernt sein m�ssen. Au�erdem muss sichergestellt sein, dass kein Kot von oberen Ebenen die darunterliegenden Ebenen verschmutzen kann. Erm�glichen die Haltungseinrichtung den Zugang zu einem abgetrennten Scharrraum oder einem Auslauf im Freien, muss es mehrere Zug�nge mit den Mindestma�en von 35 x 40 cm geben. Haltungen, die nach August 2006 in Betrieb gegangen sind, m�ssen einen Kaltscharrraum aufweisen. Stehen den Tieren Auslauffl�chen zur Verf�gung, m�ssen diese mindestens so gro� sein, dass sie von allen Tieren gleichzeitig genutzt werden k�nnen. Bei Bedarf m�ssen sie mit Tr�nken ausgestattet werden.

Spezielle Anforderungen an die Freilandhaltung
Zus�tzlich zu den Anforderungen an die Bodenhaltung muss den Legehennen ein Auslauf im Freien mit �berwiegendem Bewuchs zur Verf�gung stehen. Dieser schlie�t sich an den Kaltscharrraum an und darf nicht �berdacht sein. 4 qm Auslauffl�che pro Henne m�ssen zur Verf�gung stehen. Der Auslauf muss �berwiegend begr�nt sein und beispielsweise durch B�ume, Str�ucher oder Unterst�nde den Tieren Schutz vor nat�rlichen Feinden bieten. Die Gr��e der Auslauffl�che ist nicht in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, sondern in den Vorschriften der Vermarktungsnormen f�r Eier vorgeschrieben.

Spezielle Anforderungen an die �kologische Haltung
Auch bei der �kologischen Haltung muss jeder Legehenne 4 qm Auslauf zur Verf�gung gestellt werden. Die Stallfl�che pro Tier muss etwas gr��er als in der Freiland- und Bodenhaltung sein und 0,16 qm betragen. Das bedeutet, dass ein Quadratmeter Stallfl�che f�r sechs Tiere zur Verf�gung stehen muss. Au�erdem gibt es strenge Richtlinien f�r das Futter der Hennen, das haupts�chlich aus dem �kologischen Landbau sowie m�glichst aus eigener Erzeugung stammen muss. Au�erdem darf jeder Gefl�gelstall nur maximal 3000 Legehennen beherbergen. Mindestens ein Drittel des Stalles muss mit Einstreumaterial wie Stroh oder Holzsp�nen ausgekleidet sein. In den Richtlinien ist au�erdem vorgeschrieben, dass phytotherapeutische und hom�opathische Medikamente zun�chst den konventionellen wie Antibiotika vorzuziehen sind. Erst wenn diese alternativen Heilmethoden fehlschlagen, ist die Anwendung der konventionellen Mittel zul�ssig. Es gibt eine H�chstgrenze der Behandlungsh�ufigkeit mit konventionellen Medikamenten. Wird diese �berschritten, d�rden die Erzeugnisse nicht mehr als �kologisch vermarktet werden.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Haltungssysteme

H�hner im Kaltscharrraum

F�r die Erzeugung und Vermarktung von Konsumeiern gibt es in Deutschland f�r Legehennen seit dem 1. Januar 2010 nur noch vier verschiedene Haltungsformen. Legehennen k�nnen entweder in Kleingruppen-, Boden- oder Freilandhaltung oder in der �kologischen Erzeugung gehalten werden. Die konventionelle K�fighaltung ist seit diesem Datum verboten. Aufgrund der ver�nderten Gesetzeslage und einem Umdenken im Kaufverhalten der Verbaucher ist der Anteil der Legehennen, die in Kleingruppenhaltung untergebracht sind auf einen Anteil von nur noch 9 Prozent gefallen (Stand Jun. 2016). Der Gro�teil der Legehennen wird mit 64 Prozent in der Bodenhaltung gehalten. Es folgt die Freilandhaltung mit 18 Prozent. Auf die �kologische Erzeugung entfallen immerhin 9 Prozent der Legehennen. Die nachfolgenden Ausf�hrungen enthalten eine kurze Zusammenfassung der Haltungsanforderungen, die bereits unter Anforderungen an Haltungseinrichtungen f�r Legehennen ausf�hrlich abgehandelt wurden, und die Aufz�hlung der Vor- und Nachteile jeder Haltungsform, die bei der Beurteilung gegeneinander abzuw�gen sind. Die Volierenhaltung entspricht rechtlich weitgehend der Bodenhaltung. Aufgrund einiger Besonderheiten wird hier darauf gesondert eingegangen.

Kleingruppenhaltung
In der Regel werden die Legehennen in dieser Haltungsform etagenweise in vergleichsweise kleinen Gruppen von ca. 65 Tieren gehalten. Es muss permanent eine Fl�che von mindestens 800 Quadratzentimetern pro Legehenne zur Verf�gung stehen. Pro Quadratmeter d�rfen 12 Tiere gehalten werden. Die H�he der Haltungseinrichtung muss mindestens 50 cm, direkt �ber dem Futtertrog sogar 60 cm betragen. Es muss insofern eine strukturierte Umgebung geschaffen werden, dass ein Einstreubereich, ein Nest (pro zehn Tieren 900 Quadratzentimeter Gruppennest) und Sitzstangen zur Verf�gung stehen. Die Sitzstangen m�ssen in zwei H�hen angebracht sein.

Nachteile
Obwohl im Vergleich zur konventionellen K�fighaltung vor allem in Bezug auf die Strukturierung der Umgebung eine Verbesserung eingetreten ist, besteht der gr��te Nachteil der Kleingruppenk�fighaltung noch immer in der starken Einschr�nkung des nat�rlichen Verhaltens und dem geringem Platz pro Tier. Bei einer duchschnittlichen Gruppengr��e von 65 Tieren stehen insgesamt 5,2 qm zur Verf�gung. Das ist f�r eine ann�hernd freie Entfaltung von nat�rlichen Verhaltensweisen zu wenig. Die Folge des Bewegunsgmangels sind gesundheitliche Sch�den wie Fettleber, Fu�ballengeschw�re und Knochenschw�che. Verhaltensst�rungen wie Federpicken und Kannibalismus sind in dieser Haltungsform ebenfalls besonders ausgepr�gt.

Vorteile
Durch den recht hohen Hygienestandard, da der Kot an den meisten Stellen durch den Gitterboden f�llt, ist der Infektionkreislauf �ber den Kot ausgeschlossen. Daher werden statistisch wenig Krankheits- sowie Todesf�lle registriert. Der Einsatz von Arzneimitteln ist im Vergleich mit den anderen Haltungssystemen gering. Da angenommen wird, dass H�hner bis zu ca. 60 Artgenossen individuell erkennen k�nnen, f�hrt die relativ geringe Gruppengr��e zu einer stabilen Rangordnung und reduziert so die sozialen Belastungen des Einzeltieres. Au�erdem ist die Staubbelastung durch die geringere Einstreu niedriger als in anderen Haltungsformen.
Dar�ber hinaus ist der Arbeits- und Personalaufwand durch die vollautomatisierten Abl�ufe klein.
Die Kleingruppenhaltung wird von vielen Experten derzeit als das umweltfreundlichste sowie preiswerteste Produktionsystem beurteilt. Es engt jedoch das Tier deutlich in seiner Entfaltung ein und l�sst vor allem eine Reihe von Verhaltensweisen nicht zu. Besonders in Hinblick auf eine artgerechte Haltung weist die Kleingruppenhaltung viele Defizite auf.


Bodenhaltung
Die Bodenhaltung erfolgt im Stall. Eine zus�tzliche Auslaufhaltung ist zwar theoretisch m�glich, jedoch nicht vorgeschrieben. In Bodenhaltung k�nnen bis zu neun Hennen pro Quadratmeter gehalten werden, d.h., dass einer Henne 1100 cm2 Stallfl�che zur Verf�gung steht. Die Stallfl�che hat mit Sitzstangen und Legenestern ausgestattet zu sein. Au�erdem muss 1/3 der Fl�che Eintreu wie Sand, Holzsp�ne oder Stroh aufweisen. Dieser Teil dient den Tieren als Scharraum. Die �brigen 2/3 der Stallfl�che dienen der Aufnahme des Kotes. In der Regel ist auch eine Kotgrube vorhanden, �ber der Sitzstangen angebracht sind. Au�erdem sind die Kotgruben gew�hnlich mit Latten- oder Gitterrost �berdeckt, um zu verhindern, dass der Kot durch die Tiere aufgenommen werden kann. Bei der Bodenhaltung k�nnen alle Tiere miteinander in Kontakt treten. Es d�rfen bis zu 6000 Hennen zusammen ohne r�umlich Trennung gehalten werden.

Nachteile
Die Nachteile der Bodenhaltung sind zum einen der gro�e soziale Stress f�r die Tiere durch viel zu gro�e Gruppen. Sch�tzungsweise kann ein Huhn etwa 60 Artgenossen auseinanderhalten und einordnen. Bei gr��eren Gruppen entstehen st�ndig neue Rangordnungsk�mpfe, die f�r das Tier sowohl Stress als auch das Risiko von Verletzungen bedeuten. Der soziale Stress wirkt sich negativ auf die Leistung der Henne aus. Federpicken, Pickverletzungen und Kannibalismus ist recht h�ufig zu beobachten. Die Zahl der Krankheits- und Todesf�lle sowie der Arzneimittelverbrauch ist gr��er, als sie es in der nun verbotenen konventionellen K�fighaltung waren, da sich Krankheiten durch den Kontakt zu Artgenossen und zum Kot der Artgenossen schnell ausbreiten.
Besonders im Winter ergeben sich durch feuchte Bodeneinstreu und der davon abh�ngigen Stallluftqualit�t Nachteile f�r die Eiqualit�t, das Tier und den Tierpfleger. Der Verschmutzungsgrad der Eier und die Verlustrate ist ebenfalls gr��er als bei der konventionellen K�fighaltung.
Im Sommer hingegen kann sehr trockene Einstreu zu hohem Staubgehalt der Luft f�hren. Die Produktionskosten f�r ein Ei sind aufgrund der relativ gringen Besatzdichte h�her als bei der K�fighaltung. Werden verlegte �ltere Eier eingesammelt, besteht die M�glichkeit, dass weniger frische Eier auf den Markt kommen.

Vorteile
Die Bodenhaltung erm�glicht den Hennen ein gr��eres Repertoir an artgerechten Verhaltensweisen. Die Hennen k�nnen Staubbaden und Gefiederpflege betreiben. Au�erdem k�nnen sie sich etwas besser bewegen, obwohl Standortwechsel stets mit Rangordnungsk�mpfen aufgrund der hohen Tierzahl verbunden sind.
Gegen�ber der Freilandhaltung hat sie den Vorteil, dass keine Verluste durch Greifv�gel oder andere J�ger auftreten k�nnen. Au�erdem gibt es keinen Erregereintrag durch Wildv�gel.

"Volierenhaltung"
Die Volierenhaltung entspricht der Bodenhaltung, allerdings auf mehreren Ebenen. Die Volieren sind mit max. vier �bereinander angebrachten Ebenen ausgestattet, die als Lauf- und Ruhefl�chen mit Tr�nke- und F�tterungseinrichtungen dienen. Dadurch k�nnen mehr Tiere je Stallgrundfl�che gehalten werden. Die Bestandsdichte betr�gt hier bis zu 18 H�hner pro Quadratmeter. Das Voliereninnere muss �ber Sitzstangen, Nester und Scharrfl�chen verf�gen. Idealerweise sind die Sitzstangen pyramidenf�rmig aufgebaut, sodass sich auch hier die nat�rliche Rangordnung einstellen kann. Bei diesem System leben kleine Gruppen, die sich untereinander kennen, auf jeder Etage. Maximal d�rfen 18 H�hner pro Quadratmeter Stallfl�che gehalten werden. Bei der Volierenhaltung bilden sich in der Regel auf jeder Etage eine Gruppen aus, in der sich die Hennen untereinander kennen.
Volieren sind meist hochmechanisierte Systeme, die mit breiten Transportb�ndern zur Kotbeseitigung unter den erh�hten Ebenen und einer automatisierten F�tterungsanlage ausgestattet sind.

Nachteile
In Bezug auf die Tiergesundheit gilt das Gleiche wie bei der Bodenhaltung. Die Ammoniakbelastung der Luft ist zudem oft recht hoch. In der Volierenhaltung sind verlegte Eier ebenso ein Problem wie in der Bodnhaltung. Das gleiche gilt f�r den Verschmutzungsgrad und den Keimgehalt der Eier.

Vorteile
In der Volierenhaltung k�nnen die Hennen die meisten ihrer arteigenen Verhaltensweisen ausleben und sich bewegen. In der Regel kommt es bei dieser Haltungsform nicht zu Rangordnungsk�mpfen. Die Futterverwertung der Tiere ist gegen�ber der Bodenhaltung besser und die Tiere zeigen eine gr��ere Leistung. Wenn die Volieren mit Transportb�ndern zur Kotbeseitigung ausgestattet sind, ist die Hygiene gegen�ber der Bodenhaltung deutlich verbessert, reicht aber nicht an den Standard in der K�fighaltung heran.

Freilandhaltung
Die Freilandhaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass den Tieren tags�ber ein Auslauf von jeweils 4 m2 unter freiem Himmel mit Bewuchs zur Verf�gung stehen muss. Der Auslauf muss �berwiegend begr�nt sein und den Tieren m�ssen zum Schutz vor nat�rlichen Feinden B�ume, Str�ucher oder ein Unterstand zur Verf�gung stehen.

Nachteile
Die Nachteile entsprechen auch hier denen der Bodenhaltung. Hinzu kommt, dass die Eierqualit�t sehr ungleichm��ig sein kann - besonders hinsichtlich der Dotterfarbe und der Schalenstabilit�t. Das Verlegen der Eier ist bei dieser Haltungsform ein gro�es Problem. Hinzu kommt, dass hier st�ndig die Gefahr eines Erregereintrags durch Wildv�gel und andere Vektoren besteht, die Krankheits- und Seuchengeschehen beg�nstigen. Auch die Aufnahme von Kot sowie die Bodenbelastung durch die Exkremente ist ein ernstzunehmendes Problem. Experten empfehlen daher mobile Wechselausl�ufe und die Entkeimung des Bodens. Weiterhin werden �berdachte Stall�ffnungen empfohlen, um den Eintrag von Schmutz und N�sse insbesondere bei Regenwetter zu verringern.
Die Produktionskosten bei dieser Haltungsform sind im Vergleich zu den anderen am h�chsten, bedingt durch hohe Tierverluste (Beute), geringere Leistung und einen sehr hohen Platz- und Arbeitszeitbedarf.

Vorteile
Die Hennen k�nnen bei dieser Form der Haltung alle artgerechten Verhaltensweisen ausleben. Durch die gro�e Tierzahl kommt es zwar auch hier zu Rangordnungsk�mpfen, doch sind diese selten, da sich die Tiere aufgrund des Platzangebotes besser aus dem Weg gehen k�nnen. Beobachtungen zeigen jedoch, dass der Auslauf h�ufig nur von einem kleinen Teil der Hennen und nur in Stalln�he genutzt wird. Ausl�ufe ohne B�ume werden von noch weniger Tieren angenommen.
Bei den Hennen in Freilandhaltung konnte eine St�rkung der Abwehrkr�fte beobachtet werden.

�kologische Erzeugung
Auch bei der �kologischen Erzeugung m�ssen jeder Henne 4 qm Auslauf im Freien zur Verf�gung stehen. Im Stall ist das Platzangebot mit 0,16 qm pro Tier jedoch leicht erh�ht. F�r einen Quadratmeter Stallfl�che werden hier nur sechs Tiere veranschlagt. Weitere strenge Richtlinien betreffen zus�tzlich die Herkunft des Futters, das m�glichst aus eigener Erzeugung und dem �kologischen Landbau stammen muss. Die Obergrenze f�r die Belegung eines Stalles betr�gt hier maximal 3000 Legehennen. Ein Drittel der Stallfl�che muss aus eingestreut sein. In den Richtlinien ist vorgeschrieben, dass phytotherapeutische und hom�opathische Medikamente zun�chst den konventionellen wie Antibiotika vorzuziehen sind. Erst wenn diese alternativen Heilmethoden fehlschlagen, ist die Anwendung der konventionellen Mittel zul�ssig. Es gibt eine H�chstgrenze der Behandlungsh�ufigkeit mit konventionellen Medikamenten. Wird diese �berschritten, d�rfen die Erzeugnisse nicht mehr als �kologisch vermarktet werden.

Nachteile
Die Nachteile entsprechen denen der Freilandhaltung.

Vorteile
Zus�tzlich zu den Vorteilen der Freilandhaltung ist das Platzangebot der Legehennen im Stall etwas erh�ht. Aufgrund der Gabe von Futtermitteln aus eigenem �kologischem Anbau ist die Lebensmittelsicherheit erh�ht, da das Risiko des Eintrags von unerw�nschten Stoffen und Verunreinigungen in das Futter durch die gesicherte Herkunft erniedrigt ist. Aufgrund der Richtlinien bzgl. der Anwendung von Medikamenten ist davon auszugehen, dass eine vorbeugende und �berm��ige Anwendung beispielsweise von Antibiotika nicht vorliegt.

Bewertung von ausgestalteten K�figen/Kleingruppenhaltung

H�hner aus Hobbyhaltung auf der Wiese

Die Richtlinie 1999/74/EG schreibt das Verbot der konventionellen K�fighaltung f�r Legehennen der Konsumeierproduktion vor. Ab Anfang 2012 ist die K�fighaltung von Legehennen nur noch erlaubt, wenn die K�fige speziell ausgestaltet sind. In Deutschland besteht das Verbot der konventionellen K�fighaltung bereits seit dem 1. Januar 2010. Dies wird in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung geregelt.

Entsprechend der Richtlinie m�ssen die K�fige u.a. Nester, Einstreu und Sitzstangen mit einem Platzangebot von mindestens 15 cm je Henne enthalten. Au�erdem m�ssen sie �ber Abriebfl�chen zum K�rzen der Krallen verf�gen. Jedem Huhn muss ein uneingeschr�nkt nutzbarer Futtertrog von mindestens 10 cm L�nge zur Verf�gung stehen. Jeder K�fig muss mit einer geeigneten Tr�nkvorrichtung ausgestattet sein. Mehr zu den Anforderungen an Hennenhaltungssysteme in Deutschland k�nnen Sie dem Punkt "Anforderungen an Haltungssysteme von Legehennen" entnehmen.

Ziel der EU-Richtlinie ist es, dass Hennen ihr Verhaltensrepertoire besser aus�ben k�nnen. Dar�ber hinaus gesteht die Richtlinie jeder Henne ein gr��eres Platzangebot von mindestens 750 cm2 je Tier zu, wovon 600 cm2 nutzbare Fl�che sein m�ssen. In Deutschland werden Legehennen in dieser Haltungsform sogar 800 qm zugesprochen.

In Hinblick auf das Verbot der konventionellen K�fighaltung hatte die Bundesregierung die Untersuchung verschiedener Modelle entsprechend ausgestalteter K�fige in Auftrag gegeben. In dem "Modellvorhaben ausgestaltete K�fige" wurde u.a. vom Institut f�r Tierschutz und Tierhaltung der Bundesforschungsanstalt f�r Landwirtschaft (FAL) untersucht, wie sich die Haltung in diesen K�figen auf die Hennen auswirken und wo die Vor- bzw. Nachteile dieses Haltungssystems liegen.

Das Ergebnis der Untersuchung konnte zeigen, dass die Leistungen in den ausgestalteten K�figen durchschnittlich als gut beurteilt werden konnten. Sie besa�en das Niveau der von den Z�chtern angegebenen Referenzwerte. Durch die gelegentliche Fehlnutzung des Nestes kam es teilweise zu erh�hter Verschmutzung der Eier (Schmutzeier). Um das zu vermeiden, empfiehlt das Institut, vorrangig Nest, Einstreubereich und Sitzstangen vom Umfang her an die Tierzahl im K�fig anzupassen.

Ein tats�chliches Problem waren dagegen die h�ufig aufgetretenen Ver�nderungen an den Fu�ballen der Tiere. Das Institut wollte sich allerdings hier nicht festlegen, worauf diese zur�ckzuf�hren sind. Sollten sie auf eine Fehlnutzung der Sitzstangen zur�ckzuf�hren sein (Nutzung als Verkehrsweg und nicht nur zum Ruhen), dann w�re eine eindeutigere Trennung in Ruhebereich (Sitzstangen) und Laufbereich (K�figboden) angeraten.

Das in den ausgestalteten K�figen gezeigte Verhalten der Tiere fassten die Wissenschaftler wie folgt zusammen:
Das Haltungsverfahren "ausgestaltete K�fige" war in Hinblick auf die weitgehend unbehinderte Bewegungsfreiheit und den st�ndigen Zugang zu einem mit Substrat versehenen Staubbad akzeptabel. Allerdings wiesen die Staubb�der je nach K�figtyp Schwachstellen auf. Entweder befanden sie sich in einigen K�figtypen im dunkelsten Teil des K�figs, hatten einen zeitlich begrenzten Zugang, enthielten zu wenig oder gar kein Substrat oder waren schlicht zu klein. Da der Ausl�ser f�r das Sandbaden Licht und Substrat sind, wurde ein gro�er Teil der Sandbadeaktivit�ten auf dem Boden vor dem Trog ausgef�hrt.
Eine unbehinderte Fortbewegung war nicht zu beobachten. Die auf Stangen sitzenden oder am Trog stehenden Hennen behinderten das Vorbeikommen sich fortbewegender Tiere. Dennoch wurden die Einrichtungen und der Platz des ausgestalteten K�figs von den Hennen gut angenommen. Die Hennen hielten sich zu jedem Beobachtungszeitpunkt in oder auf diesen Einrichtungen auf. Die Hennen nutzen die Stangen w�hrend der Lichtphase f�r unterschiedliche mobilen und immobilen Aktivit�ten. W�hrend der Dunkelphase ruhte zwar die Mehrzahl der Hennen auf den Stangen, ein Teil der Tiere sa� jedoch auf dem Boden. Die Ursache f�r dieses Verhalten vermochten die Wissenschaftler jedoch durch dieses Versuchsmodell, nicht zu benennen.
Das Nest wurde f�r die Eiablage sehr gut angenommen. Die Hennen legten ihre Eier nur woanders (Sandbad, Boden) ab, wenn das Nest voll besetzt war. Au�erhalb der Legephase diente das Nest als R�ckzugsm�glichkeit. Da es st�ndig zug�nglich war, konnte es von den Hennen u.a. zum Ruhen genutzt werden.

Verhaltensweisen, die anzeigten, dass die Anpassungsf�higkeit der Tiere �berfordert war, wurden nicht beobachtet, ebenso wenig wie Anzeichen von Nervosit�t oder hoher Erregbarkeit. Aggressives Verhalten war selten. Die Verlustrate war gering. Aussteige- oder Ausbruchsversuche aus dem K�fig wurden nicht registriert, genauso wenig wie Bewegungs- und Pickstereotypien.

Nat�rliches Verhalten und Verhaltensst�rungen

Das Verhalten des Haushuhnes stimmt trotz der langen Zeit der Domestizierung noch weitgehend mit dem Verhalten des Bankivahuhn �berein, von dem es abstammt. Das Bankivahuhn oder auch Rote Kammhuhn ist von Kaschmir bis Java verbreitet und wurde in seiner Heimat vor etwa 5000 Jahren domestiziert. �ber China gelangte es auch in den Mittelmeerraum, wo es seit 700 v.Chr. weitergez�chtet wurde. Heute gibt es ungef�hr 150 Haushuhnrassen, die vom Bankivahuhn abstammen.

Herden & Gruppen
Wildh�hner leben vorzugsweise in lichtem bis dichtem Unterholz. W�hrend Wildh�hner au�erhalb der Brutzeit in gemischtgeschlechtlichen Herden von ca. 50 H�hnern zusammenleben, bilden sich w�hrend der Fortpflanzungszeit Kleingruppen aus. Diese bestehen aus einem dominanten Hahn, zwei bis vier Hennen und ein bis zwei subdominanten H�hnen. Auch w�hrend der Brut- und Aufzuchtphase sondern sich die Hennen innerhalb des Gruppenreviers ab, der Hahn bleibt allein oder mit noch nicht brutbereiten Hennen zur�ck.

Rangordnung
Innerhalb der Herde bestehen zwei nach Geschlechtern getrennte, stabile Rangordnungen, die durch Rangordnungsk�mpfe festgelegt werden. Jeder Hahn dominiert allerdings in der Regel �ber alle Hennen. Als Erkennungsmerkmale dienen den H�hnern die Besonderheiten des Kopfes (Kammform und ?gr��e, Kehllappen, Ohrscheiben und Augen), die Gefiederf�rbung und ?-struktur, die K�rperform sowie die Haltung. Die Rangordnung wird durch Rangordnungsk�mpfe neu festgelegt. Kommen fremde H�hner in die Gruppe oder werden zeitweise aus der Gruppe entfernte Tiere nicht wiedererkannt, kommt es erneut zu Rangordnungsk�mpfen. In sehr gro�en Gruppen konnte auch eine Bildung von Untergruppen beobachtet werden.

Nahrungsaufnahme
Schon in den fr�hen Morgenstunden nach dem Einsetzen der D�mmerung beginnen H�hner mit der Futtersuche. Daf�r legen sie mit kratzenden und scharrenden Bewegungen der F��e den Boden frei, treten zur�ck und picken Fressbares auf. Bei der Futterauswahl kommt dem Tastsinn des Schnabels herausragende Bedeutung zu. Als Auswahlkriterien spielen die Form, Gr��e, H�he, Oberfl�chenbeschaffenheit, H�rte und damit Feuchtigkeitsgehalt sowie Glanz und Farbe eine Rolle. Form und Beschaffenheit eines Weizenkornes kommen der bevorzugten Partikelgr��e am n�chsten. W�hrend die Pickgenauigkeit weiterentwickelt wird, ist das Futterpicken eine dem Huhn angeborene Verhaltensweise.

Gefiederpflege
Zur Mittagszeit unterbrechen die H�hner ihre Nahrungsaufnahme und -suche, um sich ausgiebig zu putzen und zu ruhen. Neben Sonnenb�dern werden auch etwa jeden zweiten Tag ausgiebige Sand- und Staubb�der zur Gefiederpflege durchgef�hrt. Auch Federputzen, Federsch�tteln, Kopfsch�tteln, Kopf- und Schnabelkratzen dienen der Reinigung und Pflege des Gefieders, wobei insbesondere der Schnabel genutzt wird.

Nachtruhe
Bei D�mmerung kehren die H�hner zu ihren Schlafpl�tzen zur�ck, die bevorzugt auf �sten hoch �ber dem Boden liegen.

Verhaltensst�rungen
Als Folge der starken Intensivierung von Landwirtschaft und Tierhaltung nach Ende des zweiten Weltkrieges, wurden die Bed�rfnisse der Tiere immer mehr in den Hintergrund gedr�ngt und die M�glichkeit zum Aus�ben artspezifischer Verhaltensweisen blieb nahezu unber�cksichtigt. Das hat dazu gef�hrt, dass vermehrt Verhaltensst�rungen auftreten. Genauere Untersuchungen der Verhaltensst�rungen konnten die Genese kl�ren und die St�rung einem bestimmten Funktionskreis zuordnen. Es wird zwischen folgenden Funktionskreisen unterschieden:
  • Nahrungsaufnahmeverhalten
  • Fortbewegungsverhalten
  • Ruheverhalten
  • K�rperpflegeverhalten/Komfortverhalten
  • Soziale Interaktionen
  • Fortplanzungsverhalten
  • Nestverhalten

Beeintr�chtigungen des Wohlbefindens der Tiere erfolgen haupts�chlich durch die Bodenbeschaffenheit des K�figs, die eingeschr�nkte und nicht abgeteilte den Legehennen zur Verf�gung stehende Fl�che, die stark begrenzte H�he des K�figs und die unstrukturierte Umgebung ohne manipulierbares Material mit Ausnahme des Futters.

Beeintr�chtigung des Wohlbefindens von Legehennen durch K�fighaltung (nach APPLEBY 1993)

K�fig-Eigenschaft Beeintr�chtigung des Wohlbefindens durch:
Begrenzter Platz eingeschr�nkte Bewegungsfreiheit, dadurch Knochenschwund (Osteo-porose); Restriktion bestimmter Verhaltensmuster und daraus resultierende Frustration
Begrenzte H�he K�rperpflegeverhalten kann nur eingeschr�nkt ausgef�hrt werden
Abfallender Gitterrostboden Krallen- und Sohlenballenbesch�digung
Keine verhaltensgem��e Unterteilung Keine M�glichkeit, einem Aggressor oder Federpicker zu entkommen
Unstrukturierte Umgebung, kein manipulierbares Material Sandbade-, Nahrungsaufnahmeverhalten und nestorientiertes Verhalten k�nnen nicht artgem�� ausgef�hrt werden, dadurch Frustration; Besch�digung der Krallen; Federpicken


Federpicken
Die Verhaltensst�rung Federpicken ist dem Funktionskreis der Nahrungssuche und -bearbeitung zuzuordnen und tritt bei Legehennen sowohl in der Aufzucht als auch in der Legephase auf. Es f�hrt zu Sch�den am Gefieder, in schlimmeren F�llen auch zu Verletzungen der Haut und zu Todesf�llen (BVET 1997).

Das zur Pr�vention des Federpickens angewendete Kupieren des Schnabels ist aus tiersch�tzerischer Sicht sehr umstritten, da der Eingriff markante und langandauernde Verhaltens�nderungen zur Folge hat, die wahrscheinlich auf chronische Schmerzen zur�ckzuf�hren sind. (BVET)

Kannibalismus
Als Kannibalismus (von span. Caribales bzw. Canibales f�r den Stammesnamen der Kariben) wird das Verzehren von Artgenossen oder Teilen derselben bezeichnet. Genau wie die Verhaltensst�rung Federpicken stellt der Kannibalismus ein erhebliches Problem in der Legehennenhaltung dar. Die Konsequenzen der Verhaltensst�rungen reichen bis zum Tod eines erheblichen Anteils der Herde bei massiven Kannibalismusausbr�chen. Damit verbunden sind wirtschaftliche Einbu�en durch geringere Eizahlen, h�here Ausf�lle und h�here Futterkosten. Ausl�ser f�r solche Ausbr�che k�nnen blutige Durchf�lle oder blutige Kloaken infolge zu gro�er Eier (Bestmann 2002) sein.

Das Leben einer Legehenne

Legehennen in Drahtk�fig

Ein Huhn hat eigentliche eine Lebenserwartung von 15-20 Jahren. Wird das Huhn allerdings als Legehenne f�r Konsumeier geboren, reduziert sich ihre Lebenserwartung auf maximal 80 Wochen, in der Regel weniger. In diesen maximal eineinhalb Jahren sieht die durchschnittliche Legehenne nicht ein einziges Mal Tageslicht oder hatte das Vergn�gen zu fliegen. Auch andere nat�rliche Verhaltensweisen k�nnen die meisten der Legehennen je nach Haltungsform niemals ausleben, bevor sie bereits nach einer Legeperiode als Legehenne ausgedient hat. Nach etwa 15 Monaten Arbeit und einer Leistung von etwa 300 Eiern, kommt sie zum Schlachter und wird am Ende ein Suppenhuhn.

Das K�ken wird im Brutschrank bebr�tet, im Schlupfschrank kommt es terminiert gemeinsam mit unz�hligen anderen K�ken zur Welt.
Das weitere Schicksal eines K�kens einer modernen Hybridhenne entscheidet sich dann innerhalb von Sekunden. M�nnliche K�ken werden zu so genannten Eintagsk�ken, die gleich nach dem so genannten Sexen mit Hilfe von Gas oder durch Zerschreddern get�tet werden. Dieses Schicksal erwartet etwa 50 Mio. K�ken j�hrlich (Stand 2015) allein in Deutschland. Masth�hnchen besitzen besser geeignete genetische Veranlagungen zur Bildung von Muskelfleisch als m�nnliche Legehennennachkommen, daher sind sie Ausschussware und dienen maximal als Tierfutter.
Die weiblichen Nachkommen kommen zusammen mit tausenden anderer Artgenossen in einen Stall, in dem sie 18 Wochen lang f�r ihr sp�teres Leben als Legehenne aufgezogen werden. Mit jedem Gramm, das die Tiere in dieser Zeit zunehmen, verringert sich das Platzangebot pro Huhn.

Mit der 18. Lebenswoche werden die Junghennen in andere St�lle "eingestallt", in denen sie schlie�lich ihrer Funktion als Legehennen nachkommen. Dort verbleiben sie f�r eine Legeperiode von durchschnittlich 15 Monaten. Anschlie�end werden sie geschlachtet und als Suppenh�hner vermarktet. Als Futter bekommen sie w�hrend dieser Zeit energie- und eiwei�reiches Legemehl.

Eier - Kennzeichnung und Qualit�tssicherung

H�hnerei

In den L�ndern der EU m�ssen alle Eier ab dem 1. Januar 2004 EU-einheitlichen gekennzeichnet sein. Die Kennzeichnung muss fortan Auskunft �ber die "Art der Legehennenhaltung" und die "Herkunft des Eies" geben.

Die erste Ziffer gibt Aufschluss �ber das Haltungssystem, aus dem das Ei stammt. Welche Ziffer dabei f�r welche Haltungsform steht, entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Tabelle:

Ziffer Haltungsform
0 �kologische Tierhaltung
1 Freilandhaltung
2 Boden- und Volierenhaltung
3 K�fighaltung

Das darauf folgende L�nderkennzeichen informiert �ber das Herkunftsland des Eies. Steht dort z.B.ein DE, so handelt es sich um Eier aus Deutschland, bei NL stammen die Eier aus den Niederlanden, bei FR aus Frankreich. Es folgen zwei Ziffern, die f�r das Bundesland stehen, in dem sich der Legebetrieb befindet. (Den Bundesl�ndern sind die Ziffern 01 bis 16 zugeordnet. 03 steht beispielsweise f�r Niedersachsen und 09 f�r Bayern.) Die dritte bis sechste Stelle der Kennziffer identifiziert den Betrieb, die siebte Stelle den jeweiligen Stall, in dem das Ei gelegt wurde. Die Angabe der Haltungsform und des Ursprungslandes dient der Information des Verbrauchers. Die Betriebsnummer hilft jedoch nur der zust�ndigen Kontrollbeh�rde, den Ursprungsbetrieb zur�ckzuverfolgen. In Deutschland schlie�t der Datenschutz die Ver�ffentlichung der Betriebsnummern f�r den Verbraucher aus. In �sterreich dagegen ist es seit Mitte 2013 mit Hilfe der Internetseite der �sterreichischen Eierdatenbank f�r jedermann m�glich, auch den Betrieb genau zur�ckzuverfolgen, aus dem die gekauften Eier stammen. M�chte man jedoch in Deutschland herausfinden, welcher Betrieb f�r die Erzeuger der gekauften Eier verantwortlich ist, bleibt nur die M�glichkeit, das auf der Eierverpackung genannte Unternehmen direkt zu kontaktieren.

Kontrollen
Die Qualit�tssicherung von Konsumeiern wird sowohl durch betriebliche Eigenkontrollen als auch durch amtliche Kontrollen stetig �berpr�ft. Die Kontrollen beginnen in den Br�tereien. Anschlie�end wird die Aufzucht kontrolliert. Als letztes in der Kette der Konsumeiproduktion wird die Legehennenhaltung �berpr�ft. Dazu geh�rt die Kontrolle der Futterqualit�t sowie die �berwachung der Tiergesundheit und der Stallhygiene (s.u.).
Vor der Vermarktung wird das Ei nach Qualit�t (G�te) und Gewicht eingestuft und sortiert. Anschlie�end folgen Kontrollen der Lebensmittelaufsicht in den Lager- und Vertriebsst�tten.
Um einen Eintrag von Salmonellen zu verhindern, unterziehen deutsche Eiererzeuger ihre Legehennenbest�nde einer freiwilligen Kontrolle auf Salmonellen, unabh�ngig von der Haltungsform.

Medien

Der gro�e Gefl�gelstandard in Farbe
von Six, A.; Schwarz, W.,
Oertel & Sp�rer, 2000

Dieser Band unserer gro�en Standardwerke beinhaltet die erweiterten Rassebeschreibungen der H�hner, Truth�hner und Perlh�hner. In detailgetreuen, vierfarbigen Zeichnungen werden die Tiere dem Standard entsprechend dargestellt. Dar�ber hinaus bietet das Buch ausf�hrliche Informationen zu Herkunft, Geschichte und typischen Merkmalen der einzelnen Rassen. Walter Schwarz, geboren 1948 bei Kiel, ist ausgebildeter Heilpraktiker und betreibt eine eigene Praxis mit dem Schwerpunkt Irisdiagnose. Mitglied im Gutachterausschu� des Innenministeriums, Ehrenvorsitzender des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker. Seit 1996 unterrichtet er f�r den Uslarer Kreis, das �lteste und gr��te Seminar f�r Irisdiagnose in Deutschland.

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Gefl�gelhaltung
von Damme, Klaus; Hildebrand, Ralf A;,
Ulmer, E, 2002

In dem Buch werden ausf�hrlich die Grundlagen und Grundbed�rfnisse der Gefl�gelhaltung beschrieben, inkl. vieler hilfreicher Tipps. Das Buch eignet sich sowohl f�r Einsteiger in die Gefl�gelhaltung als auch f�r Profis.

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Alternativen in der Gefl�gelhaltung
von T�ller, Raimund,
Ulmer, E, 1999

In den letzten Jahren ist die verhaltensgerechte Unterbringung von Gefl�gel immer mehr in den Vordergrund der Diskussion ger�ckt. Dieses Buch vermittelt das Verst�ndnis f�r die grunds�tzlichen Verhaltensmuster und die daraus resultierenden Anforderungen der Tiere an ihre Umgebung. Es erl�utert alle derzeit bekannten Haltungsformen, weist aber auch auf die damit verbundenen Probleme und Schwierigkeiten hin. Dem Leser wird dadurch die eigene Beurteilung dieser modernen Haltungsformen erm�glicht. Wirtschaftliche Kostenanalysen und daraus ableitbare R�ckschl�sse auf die zu erwartenden Marktpreise runden die praxisgerechten Informationen dieses Buches ab.

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Literatur

1 Cages modified with perches and nests for the im-provement of bird welfare.

  APPLEBY, M.C. und B.O. HUGHES
  World?s Poult. Sci. J. 46: 38 - 40
  Website


2 Kippen houden zonder verenpikken. De biologischelegpluimveehouderij als uitgangspunt.

  Bestman, M.
  Louis-Bolk-Institut
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3 Untersuchungen wichtiger Einflussfaktoren auf das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus bei unkupierten Legehennen in Boden- und Volierenhaltungen mit Tageslicht unter besonderer Ber�cksichtigung der Aufzuchtphase

  Keppler, C., F�lsch, D., Troxler, J., H�rning, B.
  Universit�t Kassel
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