"Lassen sie uns die BSE-Krise als Chance zum Neuanfang begreifen,"
sagte Verbraucherschutzministerin Renate Künast am 18. Januar 2001 zur Eröffnung der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Die Ministerin betonte, in Deutschland gebe es einen sich dynamisch entwickelnden Markt für Ökoprodukte, der nach ihrer Einschätzung in zehn Jahren einen Anteil von bis zu zwanzig Prozent erobern könne. Fakt ist, dass bisher der Anteil der ökologisch wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland einen zwischen 0,8 % (Niedersachsen) und 9,0 % (Mecklenburg-Vorpommern!) liegt. Fakt ist allerdings auch, daß sich die Anzahl der Öko-Höfe seit 1995 verdoppelt hat. Sind also demnächst konventionelle Medikamente für uns Tierärzte tabu und empfiehlt es sich für den Großtierpraktiker der Homöopathie mehr Aufmerksamkeit zu schenken? Wir haben für Sie nachgehakt!Phytotherapeutische oder homöopathische Maßnahmen sind grundsätzlich der Anwendung chemisch-synthetischer allopathischer Medikamente vorzuziehen!
Masthilfsmittel: verbotenHört man auf Volkes Stimme, so sind alle Produkte konventioneller Tierhaltung potentiell gesundheitsgefährdend, während ??Biofleisch? und ??Biomilch? per se gesunde, hochwertige Produkte sind. Dass dem nicht so ist, zeigen Untersuchungen des Tiergesundheitsdienstes Bayern.
Dabei stellte sich heraus, dass die melkhygienischen Maßnahmen kaum Unterschiede zu konventionell geführten Betrieben zeigten.
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Dabei stellte sich heraus, dass die melkhygienischen Maßnahmen kaum Unterschiede zu konventionell geführten Betrieben zeigten. 43 % der Betriebe benutzten einen Vormelkbecher und führten die Vormelkprobe korrekt durch. In 43 % der Bestände wurden die Euter mit einem ??Euterlappen?, Stroh, Heu, Einstreu oder Holzwolle gereinigt. 45 % der Betriebe verwendeten Einwegpapiertücher und 27,9 % setzten Mittel zur Zitzendesinfektion ein. Von 52,8 % der Betriebsleiter wurde die Anwendung von Antibiotika zum Zeitpunkt des Trockenstellens befürwortet.
Quelle: Grosstierpraxis 1 / 2001
Eine "ökologische? Wirtschaftsweise wird von vielen als besonders tiergerecht angesehen. Die Produkte von Tieren aus ?ökologischer? Haltung gelten als besonders wertvoll und gesund. Die Eutergesundheit betreffend konnten die Autoren des folgenden Beitrages in ?ökologisch? wirtschaftenden Rinderbetrieben keine Vorteile gegenüber konventionellen Betrieben feststellen.
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Die Haltung von gesunden, leistungsfähigen Tieren und die Erzeugung besonders hochwertiger gesunder Nah-rungsmittel sind ein wesentliches Ziel des organisch-biologischen Landbaus. Grundlagen der Tiergesundheit sind u.a. die bedarfsgerechte Fütterung, die artgerechte Haltung und die Zucht von standortangepassten, konstitutions-starken Tieren. Voraussetzung für die Produktion eines den Verbraucheransprüchen gerechten Lebensmittels Milch ist die eutergesunde Kuh. Beim Milchvieh zählen Eutererkrankungen weltweit zu den bedeutsamsten und wirtschaftlich kostspieligsten Gesundheitsproblemen. Auch in Betrieben mit ökologischem Landbau dominieren subklinische Mastitiden neben Fruchtbarkeitsstörungen vor anderen Erkrankungen. Eutergesundheit und Milchqualität lassen sich bei allen Arten der Milchviehhaltung nur durch konsequente Einhaltung melkhygienischer und infektionsprophylaktischer Maßnahmen aufrechterhalten.
Quelle: Grosstierpraxis 1 / 2001
Laufhöfe in der Rinderhaltung
von Lotter, Maria; Sixt, Dieter;,
Bioland Verlags GmbH, 2000
Praxis des Öko-Landbaus
Ökologische Hühnerhaltung. Stallbaukonzepte
von Baumann, Willy;,
Bioland Verlags GmbH, 2001
Praxis des Öko-Landbaus
Ökologische Schweinehaltung
von Simantke, Christel;,
Bioland Verlags GmbH, 2000
Praxis des Öko-Landbaus;