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Einleitung
In Deutschland sowie in anderen europ�ischen L�ndern geh�ren Infektionen mit Salmonellen auch heute noch zu den wichtigsten (lebensmittelbedingten) Infektionskrankheiten (RKI) des Menschen. EU-weit sind im Jahr 2005 insgesamt 176.395 Menschen an einer Infektion mit Salmonellen erkrankt. F�r den Menschen sind als Krankheitserreger vor allem die Serovare S. enteritidis und S. typhimurium von Bedeutung. Infektionsquellen sind kontaminierte und unzureichend erhitzte Lebensmittel. Besonders h�ufig k�nnen Salmonellosen des Menschen mit dem Genuss von Eiern, Eierspeisen oder Gefl�gelfleisch in Zusammenhang gebracht werden. Bei Untersuchungen zur Salmonellenpr�valenz in den Mitgliedsstaaten der EU konnten in 30,7 % der Legehennenbetriebe Salmonellen nachgewiesen werden. Jedoch war die festgestellte Salmonellen-Pr�valenz in den einzelnen Mitgliedsstaaten sehr unterschiedlich und bewegte sich im Bereich von 0 Prozent bis 79,5 Prozent.
Ziel ist eine stetige Reduktion der Salmonellen-Pr�valenz auf unter 1 Prozent, wie sie in der Verordnung zur Bek�mpfung von Salmonellen und bestimmten anderen durch Lebensmittel �bertragbaren Zoonoseerregern (EG 2160/2003) vorgeschrieben ist.
In der EU wird die Salmonellenpr�valenz von Eiern und Gefl�gelfleisch durch die Zoonoserichtlinie im Produktionsprozess verringert. Deshalb ist es wichtig, die Verbraucher umfangreich vor allem �ber allgemeine Hygienema�nahmen, spezielle Ma�nahmen zur Verhinderung einer Prim�r- bzw. Sekund�rinfektion und die M�glichkeiten der Abt�tung bzw. Vermehrungshemmung aufzukl�ren.
Neben Fehlern im Produktionsprozess kommen aber auch Fehler in der Behandlung der Lebensmittel sowie in der Hygiene in Gro�k�chen und im Haushalt (z.B. zu lange Warmhaltezeiten, unzureichende Wiedererw�rmung oder mangelhafte K�hlung) in Frage.Erreger
Salmonellosen werden beim Gefl�gel sowohl durch an Gefl�gel adaptierte Arten (Serovare) wie Salmonella (S.) gallinarum/pullorum und S. arizona als auch durch nicht Tierart-adaptierte Serovare wie S. enteritidis und S. typhimurium verursacht (Methner 2005).
Salmonellen geh�ren zur Familie der gramnegativen Enterobacteriaceae. Es sind begei�elte 0,5 x 1-3 �m gro�e St�bchen. Sie lassen sich in festen und fl�ssigen Selektivmedien anz�chten und wachsen auf festen N�hrmedien in S- oder R-Form. Die einzelnen Serovare werden serologisch durch den Nachweis von Gruppen-, O- und H-Antigenen unterschieden. Die O-Antigene sind Bestandteil der Lipopolysaccharide (LPS) der Zellwand und die H-Antigene sind Proteinbausteine der Gei�eln (Flagellen), mit denen sich die Salmonellen fortbewegen k�nnen. Zus�tzlich verf�gen einige Arten �ber ein Kapselantigen (= K-Antigen).
- O-Antigen (= somatisches Antigen), lokalisiert in der �u�eren Membran, Lipopolysaccharide, thermostabil, Formaldehydunbest�ndig. Auch sog. Oberfl�chen-Antigene
- H-Antigen (= Gei�elantigen), thermolabil, formaldehydbest�ndig.
- K-Antigen (= Kapselantigen), besteht aus drei Fraktionen mit unterschiedlicher W�rmeempfindlichkeit und wird der Zellwand zugerechnet.
Ihre serologische Einteilung erfolgt nach dem Kaufmann-White-Schema. Dabei werden alle Salmonellen mit �hnlichen somatischen Antigenen (O-Antigenen) in Gruppen zusammen gefasst. Die anschlie�ende Einteilung in Serovare erfolgt anhand der Gei�el-Antigene (H-Antigene). Bislang sind mehr als 2500 Serovare bekannt.
Die Vermehrungs- bzw. Generationszeit von Salmonellen betr�gt etwa 30 Minuten. Also werden aus 1 Salmonelle unter g�nstigen Bedingungen (37�C) nach
- 6 Stunden 4.096
- 12 Stunden 1.677.216 und
- 15 Stunden > 1 Milliarde Salmonellen.
S. gallinarum / pullorum ist Tierart-adaptiert und wird transovariell �bertragen. Es verursacht vor allem bei H�hnern Embryosterblichkeit und h�ufig auch septik�misch verlaufende, perakute bis chronische Erkrankungen. Auf Grund von erfolgreich durchgef�hrten Eradikationsprogrammen sind Wirtschaftsgefl�gelbest�nde heute frei von S. gallinarium pullorum. Dagegen sind vor allem kleine, extensiv gehaltene Best�nde in erheblichem Umfang infiziert. Sie stellen potentielle Infektionsquellen dar.
Die Serovare S. enteritidis und S. typhimurium kommen zwar beim Gefl�gel weitaus am h�ufigsten vor, verursachen bei diesem aber nur selten klinische Erkrankungen. F�r den Menschen haben diese invasiven, nicht Tierart-adaptierten Keime dagegen eine weitaus gr��ere Bedeutung als Krankheitserreger.
Infektionswege & Vektoren
Die einzelnen Serovare unterscheiden sich hinsichtlich ihrer krank machenden Eigenschaften (Pathogenit�t). Die Pathogenit�t beruht auf der Bildung von Endo- und Enterotoxinen sowie auf der Bildung eines vaskul�ren Permeabilit�tsfaktor (Leyk und Piontkowski 2006).
Auch ihre Umweltresistenz (Tenazit�t) ist von Serovar zu Serovar verschieden. Unter trockenen Bedingungen k�nnen die meisten Erreger zwischen 8 Monaten und 2 Jahren �berleben, in Wasser dagegen nur bis zu 3 Wochen.
Siehe Tabelle: �berlebenszeit von Salmonellen (nach Pietzsch 1981)
Entsprechend ihrer gro�en �berlebensf�higkeit und ihres weltweiten Vorkommens sind auch die Infektionsquellen f�r Gefl�gel sehr zahlreich. Eine �bertragung von Tier zu Tier (horizontal) sowie durch eine Vielzahl von belebten wie unbelebten Vektoren ist m�glich. Diese werden in Tab. 2 aufgef�hrt.
Siehe Tabelle: Unbelebte und belebte Vektoren (Schadnager oder Einstreu)
Weiterhin k�nnen persistierende Kontaminationen in den Stallgeb�uden nach unzureichender Reinigung und Desinfektion eine Infektionsquelle f�r neu einzustallende Tiere sein (Methner 2005).
Siehe Tabelle: Eintragsm�glichkeiten in die Herde/ den Betrieb (nach MLUR Schleswig-Holstein)
Einige Serovare wie z.B. S. enteritidis k�nnen au�erdem auch vertikal von der Henne auf das Ei (transovariell) �bertragen werden. Daher stellen kontaminierte Eier f�r Br�tereien ebenfalls eine gro�e Gefahr dar.
Die vertikale Keim�bertragung kann durch eine regelm��ige Kontrolle der Gro�eltern- und Elterntiere, bakteriologische und serologische Untersuchungen sowie Bruteihygiene und Br�tereihygiene vermieden werden.
Bei der
vertikalen �bertragung unterscheidet man (nach Leyk und Piontkowski 2006):
Prim�r transovarielle �bertragung
1. Haematogen
Durch Keimbesiedlung des Eifollikels im Ovarium oder des Eiinneren �ber die Schleimhaut des Ovidukts.
2. Durch Kontakt mit infiziertem Bauchfell oder Lungen.
Sekund�re Ei�bertragung
1. Durch f�kale Kontamination der Schale w�hrend der Passage der Kloake beim Legeakt.
2. Durch unsaubere, erregerhaltige Umgebung mit anschlie�ender Keimpenetration.
Klinik beim Huhn
Der Verlauf einer Infektion wird zum einen von der Erregervirulenz, dem Infektionsdruck und der aufgenommenen Erregermenge bestimmt. Zum anderen ist er von Alter und Immunstatus der Tiere abh�ngig. Je j�nger, desto gr��er die Empf�nglichkeit. Weiterhin beg�nstigen ung�nstige Umweltbedingungen (schlechtes Stallklima, Umstallungen, interkurrierende Infektionen, Parasitosen, Immunsuppression, Management) das Angehen einer Infektion und den Krankheitsverlauf (Leyk und Piontkowski 2006).
Bei wenigen Tagen alten K�ken f�hrt die orale Infektion nach einer Inkubationszeit von 3-5 Tagen auf Grund der noch nicht entwickelten Darmflora sehr schnell zur Erregeransiedlung im Magen-Darm-Trakt mit nachfolgender Ausbreitung in innere Organe. Dies f�hrt nicht selten zu klinischen Symptomen wie gest�rtem Allgemeinbefinden, verst�rktem W�rmebed�rfnis, M�digkeit, gestr�ubtem Gefieder, Durchfall und u.U. sogar zu entz�ndlichen Umfangsvermehrungen im Bereich der Gelenke sowie zu St�rungen des zentralen Nervensystems (ZNS). Todesf�lle sind vor allem bei Jungtieren nicht selten. �berlebende Tiere k�nnen die Erreger anschlie�end wochenlang symptomlos ausscheiden (Leyk und Piontkowski 2006). In der Regel verl�uft die Erregerausscheidung intermittierend.
Es kann aber auch bei �lteren Tieren zu einer Erregeransiedlung im Verdauungstrakt, insbesondere in den Blindd�rmen kommen. Diese verl�uft jedoch i. d. R. ohne klinische Symptome. In infizierten Elterntierherden kann es zu einem Legeabfall, einer verminderten Fruchtbarkeit und einer verringerten Schlupfrate kommen. Auf jeden Fall sind auch diese Tiere in aller Regel �ber mehrere Wochen Erregerausscheider (Methner 2005).
Bei Legehennen wirkt sich eine Salmonelleninfektion dagegen weder auf die Legeleistung noch die Eiqualit�t
oder das Allgemeinbefinden negativ aus (Leyk und Piontkowski 2006).
Pathologie & Histologie
Exsikkose, Enteritis, nekrotische L�sionen in der Darmschleimhaut, k�seartige Pfr�pfe in den Blindd�rmen, Schwellungen von Nieren, Milz und Leber mit feinen herdf�rmigen Nekrosen, fibrin�s - purulente Perihepatitis, Omphalitis, Perikarditis und Polyarthritis (Methner 2005). Bei infizierten adulten Hennen sind au�erdem noch Eierstocksentz�ndungen mit degenerierten, gestielten und schlaffen Follikeln typisch. Bei H�hnen sind Hodenentz�ndungen zu beobachten.
Histologie
Interstitielle Entz�ndung mit nekrotischen Herden in Milz, Leber und Herz. Bildung von Granulomen mit heterophilen und plasmazellul�ren Infiltrationen (Methner 2005).
Erregernachweis
Zur Absicherung der Diagnose ist ein Erregernachweis erforderlich. Dieser erfolgt durch die bakteriologische Kotuntersuchung (Sammelkot zur Bestimmung des Herdenstatus), Brutstaub, Futter, Eier sowie durch die Untersuchung von Dottersackinhalt, Leber, Herzblut, Kropf oder Mekonium (Leyk und Piontkowski 2006).
Es werden Selektivn�hrb�den nach nicht-selektiver Voranreicherung verwendet, um die Erreger anschlie�end mittels PCR, elektrischer Impedanzmessung oder immunologischer Verfahren nachzuweisen.
Ein indirekter Erregernachweis durch Frischagglutinationshemmtest, Serumschnellagglutinationstest,
Langsamagglutinationshemmtest oder ELISA (kommerzielle Testkits) ist nur bedingt m�glich (Methner 2005).
Differentialdiagnose
Infektionen mit
- S. pullorum /gallinarum
- E. Coli
- Klebsiella/Enterobacter
- Pasteurellen
- Kokzidien
- Mycoplasma synoviae
- Adenoviren
- Listerien
- Yersinien
Salmonellose beim Menschen
Vorkommen und Bedeutung
Mit rund 52.500 gemeldeten F�llen und 47 Todesf�llen im Jahr 2006 geh�rt die Salmonellose in Deutschland immer noch zu den am h�ufigsten registrierten (lebensmittelbedingten) Infektionskrankheiten (RKI). Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz liegt die Salmonellose damit hinter Campylobacter bedingten Erkrankungen auf Platz 2 der h�ufigsten Infektionskrankheiten (BVET 2005, BfR 2006b). EU-weit sind im Jahr 2005 insgesamt 176.395 Menschen an einer Infektion mit Salmonellen erkrankt. In Deutschland geh�ren Salmonellosen zu den so genannten meldepflichtigen Erkrankungen (Infektionsschutzgesetz ? IfSG).
Beim Menschen f�hrt eine Infektion mit S. enteritidis und S. typhimurium zu pl�tzlich einsetzender �belkeit mit Erbrechen, w�ssrig fauligem Stuhl und Fieber. Im weiteren Verlauf kann es insbesondere bei S�uglingen, alten und immunsupprimierten Menschen zu einem septik�mischen Verlauf, Bauchfellentz�ndung, Harnwegsinfektion und einer Entz�ndung der blutabf�hrenden Herzklappe (Aortenklappenendokarditis) kommen. Todesf�lle sind m�glich (Methner 2005).
Erreger & Infektionsquellen
Die Salmonellose des Menschen wird vor allem durch die beiden Salmonella-Serovare (S.) Enteritidis und Typhimurium verursacht. Diese Erreger kommen h�ufig beim Gefl�gel, Schweinen und Rindern vor.
Der Mensch infiziert sich in erster Linie �ber den Verzehr kontaminierter Lebensmittel. Die gr��te Bedeutung als Infektionsquelle besitzt in diesem Zusammenhang das Ei, das von einer infizierten Legehenne mit Salmonellen kontaminiert und vor dem Verzehr bzw. der Weiterverarbeitung nicht ausreichend erhitzt wurde. Und das, obwohl der Anteil der mit S. enteritidis kontaminierten Konsumeiern lediglich 0,01 Prozent betr�gt. Die im Eiinhalt nachgewiesenen Keimzahlen sind in der Regel sehr gering (10-20 Keime/Ei) (Leyk und Piontkowski 2006).
Ein weiterer wichtiger Infektionsweg ist der Verzehr von erregerhaltigem Fleisch, wobei die meisten Infektionen von infiziertem Gefl�gelfleisch ausgehen. In Deutschland werden ca. 55 % bis 60 % aller beim Menschen registrierten Infektionen durch S. enteritidis, ca. 25 % bis 30 % durch S. typhimurium und ca. 15 % durch andere Serovare verursacht. Unter Ber�cksichtigung epidemiologischer Daten �ber das Vorkommen von Salmonellen in verschiedenen Lebensmitteln kann geschlussfolgert werden, dass ca. 60 % aller Salmonellosen des Menschen durch Eier, Eiprodukte und Gefl�gelfleisch (vorwiegend S. enteritidis) und ca. 20 % durch Schweinefleisch bzw. Schweinefleischprodukte (fast ausschlie�lich S. typhimurium) hervorgerufen werden. Salmonellosen des Menschen durch vom Rind stammende Lebensmittel sind von geringer Bedeutung (Bek�mpfungsprogramm nach EG 2160/2003).
Als Ursachen von Salmonelloseausbr�chen beim Menschen sind Fehler im Produktionsprozess, in der Behandlung der Lebensmittel sowie in der Hygiene in Gro�k�chen und im eigenen Haushalt (z.B. zu lange Warmhaltezeiten, unzureichende Wiedererw�rmung oder mangelhafte K�hlung) zu nennen. Deshalb ist es wichtig, die Verbraucher umfangreich vor allem �ber allgemeine Hygienema�nahmen, spezielle Ma�nahmen zur Verhinderung einer Prim�r- bzw. Sekund�rinfektion und die M�glichkeiten der Abt�tung bzw. Vermehrungshemmung aufzukl�ren (Mayer 2001).
Pr�valenz bei Legehennen & Eiern
In den Mitgliedstaaten der EU wurden von Herbst 2004 bis Herbst 2005
Grundlagenstudien bei Legehennen zur Erhebung des aktuellen Vorkommens (Pr�valenz) von Salmonellen durchgef�hrt (EFSA Preliminary Report 2006). Es wurden f�nf Kot- und zwei Staubproben aus Herden von Legehennen w�hrend der letzten neun Wochen ihrer Produktion entnommen. In die Studienanalysen wurden insgesamt 5.310 Betriebe mit validierten Ergebnissen einbezogen. Es zeigte sich, dass die K�fighaltung mit einem h�heren Risiko f�r eine Positivit�t verbunden war als die anderen untersuchten Haltungsarten von Legehennen. Im Vergleich zu den anderen Haltungsarten war die K�fighaltung jedoch durch gr��ere Herdengr��en gekennzeichnet. Biologisch-dynamisch gehaltene Herden hatten die kleinste durchschnittliche Gr��e, w�hrend die konventionellen Bodenhaltungs- und Freilandherden von geringer bis mittlerer Gr��e waren. Daher waren die K�fighaltung und eine gr��ere Herdengr��e mit einem h�heren Risiko f�r eine Positivit�t verbunden (EFSA 2007). Die Salmonellen-Pr�valenz f�r S. enteritidis f�r Konsumeier liegt bei 0,01 Prozent. Der mittlere Keimgehalt solcher Eier ist mit 10-20 Keimen pro Eiinnerem sehr gering (Emele 2008).
EU
In 30,7 % der Legehennenbetriebe in der EU wurden dabei Salmonellen nachgewiesen. Jedoch war die festgestellte Salmonellen-Pr�valenz in den einzelnen Mitgliedsstaaten sehr unterschiedlich und bewegte sich im Bereich von 0 Prozent bis 79,5 Prozent. Insgesamt 20,3 Prozent der Legehennenbetriebe waren positiv f�r S. enteritidis und/oder S. typhimurium. Die in den einzelnen Mitgliedstaaten beobachtete Betriebspr�valenz von S. enteritidis und/oder S. typhimurium schwankte stark von 0 bis 62,5 Prozent (EFSA Preliminary Report 2006).
Abbildung
Die Salmonellen-Pr�valenz, insbesondere von S. enteritidis, �bertraf in den meisten Mitgliedsstaaten das erwartete Salmonellenvorkommen. Wahrscheinlich ist die tats�chliche Betriebspr�valenz jedoch noch h�her, da f�r die Studie nur jeweils eine Herde pro Betrieb beprobt worden ist. Dabei waren Staubproben insgesamt doppelt so h�ufig positiv wie Kotproben (EFSA Preliminary Report 2006).
Deutschland
Den Untersuchungen zufolge kommen in knapp 28,7 Prozent der gro�en deutschen
Legehennenbetriebe Salmonellen vor (EFSA Preliminary Report 2006). Die Pr�valenz
von S. enteritidis und/oder S. typhimurium lag bei 24,3 Prozent.
F�r die Pr�valenzerhebung wurden von der amtlichen �berwachung der Bundesl�nder bei insgesamt 563 ausgew�hlten Herden anhand intensiver Untersuchung von Kot- und Staubproben aus jeder Herde fl�chendeckend und repr�sentativ Daten erhoben. Au�erdem wurden Salmonellenfunde in der Tierumgebung in die Bewertung einbezogen. Positive Befunde wurden im nationalen Referenzlabor f�r Salmonellen des Bundesinstitut f�r Risikobewertung (BfR) experimentell best�tigt. Sie zeigen, dass bei Legehennen der beim Menschen h�ufigste Salmonellentyp S. enteritidis vorherrscht, w�hrend die ebenfalls humanpathogene S. typhimurium-Variante nur in zwei Prozent der Herden nachgewiesen wurde.
Nach ersten Auswertungen scheint ein Zusammenhang zwischen Salmonellenbelastung, Betriebsgr��e und Haltungsform zu bestehen: Gr��ere Betriebe mit mehr als 3000 Legehennen und Tiere in K�fighaltung waren h�ufiger betroffen als kleinere Betriebe und als solche mit Boden-, Volieren- oder Freilandhaltung. Betriebe mit weniger als 1000 Tieren wurden nicht untersucht (BfR 2006b).
Nach Ansicht des Bundesinstituts f�r Risikobewertung (BfR) ist die Zahl der Salmonellen-Infektionen insgesamt jedoch r�ckl�ufig. Zum Wohle des Verbrauchers muss das Vorkommen von Salmonellen bei Legehennen jedoch konsequent weiter reduziert werden (BfR 2006b).
Nach Blaha (1993) ist der Aufbau von salmonellenfreien Tierbest�nden m�glich, wenn komplexe Ma�nahmen von der Verwendung salmonellenfreien Zuchtmaterials bis hin zur umfassenden Minimierung der Einschleppung von Salmonellen in evtl. immunprophylaktisch zu sch�tzende Best�nde in der Lage sind, die Salmonellen unter Quantit�ten zu halten, die zum Entstehen von Infektketten ausreichen.
Pr�valenz bei Masth�hnchen & Mastputen
Au�er Legehennen und Eier stellen aber auch Masth�hnchen eine Infektionsquelle f�r Salmonellen dar. In Deutschland ist etwa jede sechste Masth�hnchenherde mit Salmonellen infiziert. Das ist das Ergebnis einer Pilotstudie des BfR und der �berwachungsbeh�rden der Bundesl�nder, die im Auftrag des Bundesministeriums f�r Ern�hrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Rahmen einer EU-weiten Studie durchgef�hrt wurde (BfR 2006a).
Die ermittelte Pr�valenz von 11,7 Prozent ist verglichen mit den �brigen EU-Mitgliedsstaaten recht hoch, w�hrend die Pr�valenz in den skandinavischen L�ndern, in denen Salmonellen in den Best�nden seit Jahren systematisch bek�mpft werden, deutlich niedriger ausf�llt.
Studie
F�r die Studie haben �berwachungsbeh�rden zwischen dem 1. Oktober 2005 und dem 30. September 2006 insgesamt 1.892 Proben aus 408 Herden in allen Bundesl�ndern untersucht, in denen Masth�hnchen gehalten werden. Die Proben wurden von Herden mit 750 bis 234.000 Tieren �ber das Jahr verteilt nach den von der EU vorgeschriebenen Vorgaben genommen. Ausgewertet wurden die Daten von 378 Herden aus Betrieben mit mindestens 5000 Tieren.
Das Nationale Referenzlabor f�r Salmonellen des BfR hat die aus den positiven Proben isolierten Salmonellen serologisch differenziert. Es wurden 18 verschiedene Typen von Salmonellen (Serovare oder Serotypen) nachgewiesen. Unter den Serovaren waren auch die bei Salmonellosen des Menschen in Deutschland h�ufig nachgewiesenen Erregerst�mme S. enteritidis und S. typhimurium vertreten, allerdings sehr viel seltener als bei den Legehennen. Das Spektrum der Erreger ist damit breiter als in Legehennenbest�nden (siehe Kap. 2.3.1.).
Die Ergebnisse der Studie best�tigen, dass H�hnchenfleisch eine bedeutende Quelle f�r Lebensmittelinfektionen darstellen kann, z.B. wenn es unzureichend erhitzt verzehrt wird. Au�erdem besteht bei der Zubereitung von Gerichten mit H�hnchenfleisch die Gefahr, dass andere Lebensmittel mit Salmonellen kontaminiert werden (BfR 2007).
Eine im Jahr 2007 durchgef�hrte Studie des BfR hat bei 10,3 Prozent der Mastputenherden Salmonellen nachgewiesen (BfR 2008).
Rechtsvorschriften
Die epidemiologischen Daten unterstreichen die Notwendigkeit der Bek�mpfung von zoonotischen Salmonellen in Zuchtgefl�gelbest�nden und Aufzuchtherden f�r die Legehennenhaltung sowie in Mastgefl�gelbest�nden. Stellen doch sowohl lebende Tiere als auch Gefl�gelprodukte eine bedeutende Eintragsquelle f�r Salmonellen in die Lebensmittelkette dar. Deshalb umfasst das deutsche Bek�mpfungsprogramm alle Ebenen der Prim�rproduktion wie z. B. die Futtermittelherstellung, die Gefl�gelzucht und Gefl�gelaufzucht f�r die Legehennenhaltung sowie Ma�nahmen f�r die Schlachtung von Zucht- und Aufzuchth�hnern und die Nutzung von Eiern aus der Gefl�gelzucht (Bek�mpfungsprogramm BRD).
Ziel ist eine stetige Reduktion der Salmonellen-Pr�valenz auf unter 1 Prozent, wie sie in der Verordnung zur Bek�mpfung von Salmonellen und bestimmten anderen durch Lebensmittel �bertragbaren Zoonoseerregern (EG 2160/2003) vorgeschrieben ist. Die einzelnen Ma�nahmen und Schritte, um dieses Ziel zu erreichen wie Pflichtimpfungen, Untersuchungsintervalle auf Salmonellen, Probenentnahme, Bek�mpfungsma�nahmen und Vermarktungsvorschriften sind in den folgenden Verordnungen festgelegt.
- Verordnung (EG) Nr. 1168/2006 der Kommission zur Durchf�hrung der Verordnung Nr. 2160/2003 des Europ�ischen Parlaments und des Rates hinsichtlich eines Gemeinschaftsziels zur Eind�mmung der Pr�valenz bestimmter Salmonellen-Serotypen bei Legehennen der Spezies Gallus gallus und zur �nderung der Verordnung (EG) Nr. 1003/2005
- Verordnung (EG) 1003/2005 zur Durchf�hrung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 hinsichtlich eines Gemeinschaftsziels zur Senkung der Pr�valenz bestimmter Salmonella-Serotypen bei Zuchtherden von Gallus gallus und zur �nderung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003
- Verordnung EG Nr.1237/2007 [Verordnung zur �nderung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 des Europ�ischen Parlaments und des Rates sowie der Entscheidung 2006/696/EG hinsichtlich des Inverkehrbringens von Eiern aus mit Salmonellen infizierten Legehennenherden.
- Verordnung (EG) Nr. 1177/2006 der Kommission zur Durchf�hrung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 des Europ�ischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Bestimmungen �ber die Anwendung von spezifischen Bek�mpfungsmethoden im Rahmen der nationalen Programme zur Bek�mpfung von Salmonellen beim Gefl�gel.
- Verordnung (EG) Nr. 646/2007 zur Durchf�hrung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 des Europ�ischen Parlaments und des Rates �ber ein Gemeinschaftsziel zur Senkung der Pr�valenz von Salmonella enteritidis und Salmonella typhimurium bei Masth�hnchen und zu Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1091/2005.
Das entsprechende Nationale Bek�mpfungsprogramm und seine Durchf�hrung regelt in Deutschland rechtsverbindlich die so genannte "H�hner-Salmonellen-Verordnung" (
Verordnung zum Schutz gegen bestimmte Salmonelleninfektionen beim Haushuhn).
Freiwillige Bek�mpfungsprogramme
F�r die Aufrechterhaltung der Infektionskette innerhalb der Gefl�gelpopulation kommen sowohl der vertikale als auch der horizontale �bertragungsweg in Frage. Dabei ist nach Hopp (1994) in diesem Zusammenhang die vertikale �bertragung von besonderer Bedeutung.
Kritische Punkte f�r die �bertragung von S. enteritidis sind nach Hopp (1994)
1. Eintagsk�ken
- vertikale �bertragung durch infizierte Elterntiere
- Staubinfektion in der Br�terei
- Ungen�gende Reinigung und Desinfektion
des Stalles
2. Beginn der Legephase
- Umstallung
- ungen�gende Reinigung und Desinfektion des Stalles
- Mischen von K�ken unterschiedlicher Herkunft in einer Herde
- Betriebe mit gemischtaltrigen Herden
3. Mauser
- erh�hte Anf�lligkeit gegen�ber Infektionserregern.
Demnach sind gute landwirtschaftliche und hygienische Praktiken (einschlie�lich aller Aspekte wie F�tterung, Management, Reinigung, Desinfektion, Kontrolle von Nagern und Wildv�geln usw.) sowie das Testen und die Aussonderung von positiven Best�nden aus der Produktion die Grundlage f�r die erfolgreiche Kontrolle von Salmonelleninfektionen in Gefl�gelbetrieben.
Dar�ber hinaus sind Impfungen wirksame erg�nzende Ma�nahmen, um die Salmonellen-Situation im Bestand zu verbessern (EFSA 2004).
Neben der Kontrolle der Salmonelleninfektion in betroffenen Betrieben muss das Hauptanliegen sein, den Eintrag der Erreger in "saubere" Betriebe durch Insekten- und Schadnagerbek�mpfung sowie durch konsequente Personal- und Stallhygiene zu verhindern. Der Zugang f�r fremde Personen und Fahrzeuge ist dringend zu unterbinden, Futtermittel m�ssen kontrolliert und �berwacht werden. Effektives Reinigen und Desinfizieren ist unerl�sslich (Methner 2005). Der Zentralverband der Deutschen Gefl�gelwirtschaft e.V. hat dazu einen Leitfaden zur Salmonellenbek�mpfung bei Legehennen herausgegeben.
Au�erdem haben u.a. die L�nder Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Gefl�gelwirtschaft, dem jeweiligen Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer, der Tierseuchenkasse und praktizierenden Fachtier�rzten freiwillige Programme ins Leben gerufen, mit denen den Betrieben geholfen werden soll, eine Sanierung im Sinne der Anforderungen des EU-Rechts zu erreichen. H�hnerhalter, die sich an den freiwilligen Programmen beteiligen, haben Anspruch auf Beihilfen durch die Tierseuchenkasse. Neben einem umfangreichen Hygieneprogramm beinhaltet das Programm in Niedersachsen auch die Intensivierung konsequenter Impfma�nahmen.Impfungen
Eine sinnvoll erg�nzende Ma�nahme, aber kein Ersatz f�r hygienische Ma�nahmen, ist die regelm��ige Immunisierung der Tiere (EFSA 2004). F�r Aufzuchtbetriebe mit mehr als 250 Tieren schreibt die H�hner-Salmonellen-VO eine regelm��ige Impfung der Tiere gegen S. enteritidis (SE) vor (siehe auch Kap.2.4.). Au�erdem sind ab dem 1. Februar 2008 Impfungen gegen S. enteritidis in allen EU-Mitgliedsstaaten vorgeschrieben, in denen eine Pr�valenz von �ber 10 % festgestellt wurde. So auch in Deutschland (Verordnung EG 1177/2006). Au�erdem empfiehlt sich eine Impfung der Elterntiere, um die Immunabwehr der K�ken zu verbessern und die immunologische L�cke zu schlie�en.
Das Bundesinstitut f�r Risikobewertung (BfR) wertet den kontinuierlichen R�ckgang der gemeldeten Salmonellose-F�lle beim Menschen um rund ein Drittel allein seit 2001 als Erfolg der Einf�hrung der SE-Impfpflicht in Deutschland Anfang der 90er Jahre (BfR 2006b). Auch in Gro�britannien war ein deutlicher R�ckgang der Salmonelleninfektion beim Menschen nach der Einf�hrung des so genannten Lion Code of Practice, in dessen Rahmen eine Impfpflicht f�r Zucht- und Aufzuchth�hner im Jahre 1994 und f�r Legehennen im Jahre 1997 eingef�hrt wurde.
Der R�ckgang der Salmonellosef�lle wurde dort vor allem auf einen starken R�ckgang des Eintrags von
Salmonellen durch kontaminierte Eier zur�ckgef�hrt.
Ziel der Salmonellenschutzimpfung ist es, das von Salmonellen in Gefl�gelprodukten ausgehende Risiko f�r die �ffentliche Gesundheit durch Reduzierung der Besiedelung von reproduktiven Geweben sowie Reduzierung der f�kalen Erregerausscheidung zu senken. Studien zeigen, dass ein reduziertes Ma� an f�kaler Ausscheidung und systemischer Invasion von Salmonella-Organismen bei geimpften V�geln zu einer reduzierten Kontamination von Konsumeiern und der Umgebung f�hrt (Woodward et al. 2002).
Bei einem Kontrollprogramm mit dem Ziel der Eradikation der Serotypen S. enteritidis und S. typhimurium bei Elterntieren von Legehennen/Mastgefl�gel oder bei Legehennen ist eine Impfung jedoch keine Option, da sie die Ausscheidungen nicht beseitigt (EFSA 2004).
Eine Impfung veranlasst den Organismus des Impflings zu einer Abwehrreaktion, in deren Folge er Antik�rper gegen das mit dem Impfstoff verabreichte Antigen (Erreger) bildet. Sind diese spezifischen Antik�rper in ausreichender Menge vorhanden, ist der Organismus gegen die entsprechenden Erreger gesch�tzt (d.h. immun) und eine nat�rliche Infektion mit diesen Erregern kann keine Erkrankung mehr hervorrufen. Zus�tzlich werden durch Impfungen auch unspezifische Abwehrmechanismen in Gang gesetzt.
Mit der erstmaligen Impfung eines Jungtieres erfolgt die Grundimmunisierung. Damit sollte begonnen werden, bevor die Schutzstoffe, die das K�ken �ber das Ei vom Elterntier mitbekommen hat, unter einen wirksamen Spiegel gesunken sind (immunologische L�cke). Dieser Zeitpunkt kann von K�ken zu K�ken und von Erreger zu Erreger variieren. Deshalb muss mit den Erstimpfungen m�glichst fr�h begonnen werden, am besten, sobald der Schutz durch die maternalen Antik�rper abnimmt.
Da eine einmalige Impfung auf Grund der individuellen Abwehrlage und des noch untrainierten Immunsystems nicht immer einen sicheren Schutz gew�hrleistet, muss die Impfung wiederholt werden. Wie h�ufig, h�ngt vom Erreger und vom verwendeten Impfstoff ab. Nur so wird das Immunsystem f�r das krankheitsspezifische Antigen gepr�gt und die Voraussetzung f�r einen belastbaren Schutz gelegt.Impfstoffe
In Deutschland sind verschiedene Lebend- und Inaktivatimpfstoffe gegen die epidemiologisch bedeutsamen Serovare wie S. enteritidis (SE) und S. typhimurium (ST) zugelassen. Beide können die Erregerausscheidung deutlich reduzieren. Bei der Verwendung von Lebendimpfstoffen kann die Möglichkeit einer Ausbreitung des Stamms in der Umwelt und auf den Menschen jedoch nicht sicher ausgeschlossen werden. Impfungen gegen S. gallinarium / pullorum sind verboten, infizierte Bestände müssen gekeult werden. Ziel ist die Eradikation.
Insbesondere durch die Verwendung von Inaktivatvakzinen kommt es zur Ausbildung einer aktiven Immunität und zu einem hohen humoralen Titer (Emele 2007).
Die MSD Tiergesundheit bietet zwei Inaktivatimpfstoffe auf Basis der IRP-Technologie (siehe Kapitel IRP-Technologie) an. Während der eine nur gegen S. enteritidis wirksam ist, richtet sich der andere zusätzlich gegen S. typhimurium. Die Ausscheidung von S. enteritidis und S. typhimurium wird stark verringert und so horizontale Infektionen verhindert.
Eine Immunität ist 4 Wochen nach der zweiten Impfung gegeben und hält bei Hühnern, die in der 12. und 16. Woche geimpft wurden, ungefähr bis zur 56. bis 60. Lebenswoche an. In Ausnahmefällen (wenn epidemiologisch angezeigt auf Grund eines kürzlichen Ausbruches einer Salmonellose oder eines hohen Infektionsdruckes im Bestand) können Hühner ab dem 1. Lebenstag geimpft werden, um sie in einer Umgebung, in der sie in einem frühen Stadium der Aufzuchtphase infiziert werden könnten, zu schützen.
Die Impfstoffe dürfen nicht bei Tieren in der Legephase angewendet werden.
IRP-Technologie
Die Wirksamkeit der MSD Tiergesundheit-Impfstoffe beruht auf der verwendeten IRP-Technologie. Da Salmonellen für ihr Wachstum Eisen benötigen, dieses jedoch im Magen-Darm-Trakt des Geflügels an Proteine gebunden ist, wodurch seine Verfügbarkeit reduziert wird, bilden Salmonellen an ihrer Zelloberfläche so genannte Iron Regulated outer membrane Proteins (IRP?s) aus, um auch unter diesen ?Eisenmangel-Bedingungen? genügend Eisen für ihr Wachstum aufnehmen zu können. Die IRP?s besitzen jedoch antigenetische Eigenschaften, wodurch es zur Produktion von Antikörpern kommt.
Dieser Effekt wird für die so genannte IPR-Technologie ausgenutzt, indem die Impfstoffherstellung unter Eisenmangel erfolgt. Daraus resultiert eine Proliferation von IRP?s, die wiederum beim Impfling eine verstärke Immunantwort auslöst, die der einer natürlichen Infektion ähnlich ist. So kommt es zur Ausbildung einer wirksamen Immunität.
Hier finden Sie eine Animation der IRP-Technologie.
Impfempfehlungen
Generell ist als Routineprophylaxe eine Impfung der Junghennen zwei- bis dreimal mit SE-Lebendimpfstoff und bei der Umstallung in den Legebetrieb mit SE-Totimpfstoff per Injektion zu empfehlen.
Der Zentralverband Deutscher Gefl�gelz�chter (ZDG) empfiehlt das nieders�chsische Programm zur freiwilligen Salmonellenbek�mpfung bei H�hnern und schreibt f�r gef�hrdete Legehennebest�nde, die entweder einen positiven SE- oder ST-Befund haben, mehrere Altersgruppen gemeinsam halten oder bei denen St�lle oder Stallabteilungen durch gemeinsame Kot-, Futter- oder Eierb�nder miteinander verbunden sind, folgende Impfungen vor:
I. Zus�tzliche Impfung mit SE-Totimpfstoff
a) Betriebe mit positivem SE-Befund im vorangegangenen Durchgang
b) Betriebe, deren St�lle durch gemeinsame Kot- und Eierb�nder miteinander Verbindung haben.
In diesen Betrieben d�rfen ab dem 01.09.2007 nur noch Junghennen eingestallt werden, die zwei- bis dreimal mit SE-Lebendimpfstoff �ber das Trinkwasser und vier Wochen vor der Umstallung in den Legebetrieb einmal mit SE-Totimpfstoff per Injektion geimpft wurden.
II. Zus�tzliche Impfung mit SE- und ST-Totimpfstoff, ggf. Kombivakzine
a) Betriebe mit positiven ST-Befund in dem vorangegangenen Durchgang
b) Betriebe mit gemeinsamer Haltung mehrerer Altersgruppen.
In diesen Betrieben d�rfen ab dem 01.09.2007 nur noch Junghennen eingestallt werden, die zwei- bis dreimal mit SE-Lebendimpfstoff �ber das Trinkwasser und vier Wochen vor der Umstallung in den Legebetrieb mit SE- und ST-Totimpfstoff, ggf. Kombinationsimpfstoff per Injektion geimpft wurden.
III. Zus�tzliche Doppelimpfung mit SE-Totimpfstoff
In Elterntieraufzuchtbetrieben f�r den Legebereich sollen Junghennen zus�tzlich zweimal im Abstand von 4 - 6 Wochen mit SE-Totimpfstoff per Injektion geimpft werden.
IV. Zus�tzliche Impfung in der Legepause
Hennen in der Legepause sind einmal mit SE-Lebendimpfstoff �ber das Trinkwasser zu impfen.
Impfung gegen S. gallinarum / pullorum sind dagegen verboten. Positive Best�nde m�ssen ausgemerzt werden.
Frequently Asked Questions
Wie k�nnen Salmonellen im Bestand verbreitet werden?
Die Erreger�bertragung erfolgt entweder direkt von Tier zu Tier oder indirekt mittels verschiedener belebter und unbelebter Vektoren wie z.B. Wildv�gel, Schadnager, Insekten, Milben, Personal, Einstreu/Mist, Futter, Wasser, Arbeitsger�te/Maschinen oder Transportfahrzeuge. Au�erdem k�nnen die Erreger auch horizontal von der Henne �ber das Ei auf die Nachkommen �bertragen werden.
Was bewirkt eine regelm��ige Immunisierung mit dem Salmonella enteritidis Impfstoff von MSD Tiergesundheit?
Die regelm��ige Immunisierung der Tiere mit dem Impfstoff von MSD Tiergesundheit bewirkt:
1. Verringert die Erregerausscheidung um ein Vielfaches und reduziert dadurch den Infektionsdruck sowie die Kontamination von Konsumeiern und der Umgebung.
2. Verhindert das Auftreten von klinischen Symptomen und Leistungseinbussen.
3. Sch�tzt die K�ken durch maternale Antik�rper.
Welchen Vorteil bietet die innovative IRP-Technologie verglichen mit herk�mmlichen Impfstoffen?
Durch die Verwendung der IRP-Technologie bei der Impfstoffherstellung kann eine verst�rkte Immunantwort beim Impfling verglichen mit herk�mmlichen Impfstoffen induziert werden. Die IRP-Technologie beruht auf der Tatsache, dass Salmonellen f�r ihr Wachstum Eisen ben�tigen. Um auch unter Eisenmangel-Bedingungen gen�gend Eisen f�r ihr Wachstum aufnehmen zu k�nnen, bilden sie an ihrer Zelloberfl�che so genannte Iron Regulated outer membrane Proteins (IRP?s) aus. Diese besitzen antigenetische Eigenschaften, wodurch es wiederum im Wirtssorganismus zur Produktion von spezifischen Antik�rpern kommt. Dieser Effekt wird f�r die so genannte IRP-Technologie ausgenutzt, indem die Herstellung des Intervet Impfstoffes unter Eisenmangel erfolgt.
Ab welchem Alter kann der Impfstoff von MSD Tiergesundheit eingesetzt werden?
H�hner sollten mit dem Impfstoff von MSD Tiergesundheit in der 12. und in der 16. Lebenswoche geimpft werden. In Ausnahmef�llen (wenn epidemiologisch angezeigt auf Grund eines k�rzlich zur�ckliegenden Ausbruches einer Salmonellose oder eines hohen Infektionsdruckes im Bestand) k�nnen H�hner aber bereits ab dem 1. Lebenstag geimpft werden.
Wie lange h�lt die durch MSD Tiergesundheit Impfstoff erzeugte Immunit�t i.d.R. an?
Eine Immunit�t ist 4 Wochen nach der zweiten Impfung gegeben und h�lt bei H�hnern, die in der 12. und 16. Woche geimpft wurden, ungef�hr bis zur 56. bis 60. Lebenswoche an.
Medien
Kompendium der Gefl�gelkrankheiten
von Siegmann, Otfried,
Schl�tersche; 6., aktualis. u. erw. Aufl.,, 2005
Durch die kompakte Wissensvermittlung ist das Buch eine wertvolle Informationsquelle f�r alle im Beruf stehenden Tier�rzte, die auf dem weiten Feld der Gefl�gelkrankheiten t�tig sind.
Inhalt & Bestellung
Lebensmittelrecht
von Meyer, Alfred H. (Hrsg.),
Beck Verlag, 2006
Bundesgesetze und -verordnungen sowie EG-Recht �ber Lebensmittel 9783406434020
Inhalt & Bestellung
Praxis der Gefl�gelfleischuntersuchung
von Fries/ Bergmann/ Fehlhaber,
Schl�tersche, 2001
Das Buch vermittelt einen �berblick �ber alle beim Wirtschaftsgefl�gel wichtigen Erkrankungen und deren fleischhygienische Beurteilung.
Inhalt & Bestellung
Leitfaden zur Bek�mpfung der Salmonelleninfektion beim Gefl�gel
von Leyk, W. und Piontkowski, A.,
MSD Tiergesundheit, 2006
CD-Rom
Inhalt & Bestellung
Literatur
Literaturliste als PDF-Datei downloaden
1 Die Ausbreitungsdynamik von Salmonellen in Tierbest�nden.
Blaha T.
Dtsch. tier�rztl. Wschr. 100, 278-280
2 Gefahr durch Salmonellen; was kann der Tierhalter tun?
Emele, J.
Internet
Website
3 Salmonella enteritidis: Ans�tze zur �berwachung und Bek�mpfung in der Eierproduktion.
Hopp R. K.
Mitt. Gebiete Lebensm. Hyg. 85, 173-186
4 Pullorum- und Gallinorum-Salmonellose.
Hoop, R.T und Hinz, K.-H.
In: Kompendium der Gefl�gelkrankheiten, Hers.: Otfried Siegmann, Ulrich Neumann, Schl�tersche 2005, S. 210-213
5 Leitfaden zur Bek�mpfung der Salmonelleninfektion beim Gefl�gel.
Leyk, W. und Piontkowski, A.
CD-Rom
6 Salmonella enteritidis-�bertragung von der Eischalenoberfl�che in die Eimasse als Folge des Einschlagprozesses.
Mayer, K.
Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doctor medicinae veterinariae (Dr. med. vet.) durch die Veterin�rmedizinische Fakult�t der Universit�t Leipzig.
7 Salmonellosen.
Methner, U.
Kompendium der Gefl�gelkrankheiten, Hers.: Otfried Siegmann, Ulrich Neumann, Schl�tersche 2005, S. 208-210
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Pietzsch, O.
In: H. Blobel, T. Schliesser (Hrsg.): Handbuch der bakteriellen Infektionen bei Tieren,
Band 3, 344-452
G.-Fischer-Verlag Jena
9 The efficacy of Salenvac, a Salmonella enterica subsp. Enterica serotype Enteritidis iron-restricted bacterin vaccine, in laying chickens.
Woodward MJ, Gettinby G, Breslin MF, Corkish JD, Houghton S.
Avian Pathol. 2002 Aug;31(4):383-92.
10 Bek�mpfungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland im Hinblick auf zoonotische Salmonelleninfektionen in Zuchtgefl�gel (Gallus-gallus-Zuchtherden) und Aufzuchtherden f�r die Legehennenhaltung gem�� Artikel 5 Verordnung (EG) Nr. 2160/2003.
Bek�mpfungsprogramm nach EG 2160/2003.
11 Untersuchungs- und Hygieneprogramm Nordrhein-Westfalen zur Reduzierung der Salmonellenpr�valenz in H�hner haltenden Betrieben.
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Bundesinstitut f�r Risikobewertung (BfR)
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