TSE-Forschung in Deutschland
Aufgrund der Feststellung der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) bei deutschen Rindern und der damit einsetzenden
BSE-Krise Ende 2000, hat sich die Bundesregierung im Jahre 2001 dazu entschlossen, mehr Geld f�r die Erforschung der
Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE) zur Verf�gung zu stellen.
Am 23. Mai 2001 wurde das
TSE-Forschungskonzept der Bundesregierung verabschiedet. Es wurden
27 Millionen Mark f�r die F�rderung von Forschungsprojekten aus den Bereichen TSE-Diagnostik und Therapie bereitgestellt. Au�erdem wurde die
Nationale TSE-Forschungsplattform (TSE-Forum) entwickelt.
Das Ziel des TSE-Forum war es, zum einen die
Kommunikation und die Zusammenarbeit der einzelnen TSE-Forschungsgruppen zu verbessern, und zum anderen, die interessierten B�rger �ber die gef�rderten Forschungsprojekte sowie �ber Neuigkeiten aus der TSE-Forschung zu informieren.
Die meisten finanziellen Mittel zur TSE-Forschung bringt das
Bundesministerium f�r Bildung und Forschung (BMBF) f�r das TSE-Forschungskonzept auf. Ebenfalls an der Finanzierung beteiligt sind das
Bundesministerium f�r Verbraucherschutz, Ern�hrung und Landwirtschaft (BMVEL) und das
Bundesministerium f�r Gesundheit (BMG).
Neben den Bundesministerien engagierten sich auch die L�nder in der TSE-Forschung. Besonders hervorzuheben ist hier die zu Anfang des Jahres 2001 gestartete Forschungsinitiative
Bayerische Forschungsverbund Prionen (FORPRION) der Bayerischen Staatsregierung. F�r diesen Forschungsverbund wurden 20 Millionen Mark f�r zwei Jahre zur Verf�gung gestellt, die zu gleichen Teilen aus dem Etat des Ministeriums f�r Wissenschaft, Forschung und Kunst und aus dem Etat des Ministeriums f�r Gesundheit Ern�hrung und Verbraucherschutz Bayerns finanziert werden. FORPRION vernetzt 30 Projekte, angesiedelt an 5 bayerischen Universit�ten und an Instituten der Max-Planck-Gesellschaft.
Einige der staatlich gef�rderten TSE-Forschungsprojekte haben wir uns f�r Sie einmal n�her angeschaut. Wir sprachen mit den zust�ndigen Forschern �ber ihre Ideen, ihre Arbeit, ihre Ergebnisse sowie �ber ihre Entt�uschungen.
Erstellt von Dr. Julia Henning f�r Vetion.de
Geflossene Forschungsgelder
Die Anf�nge der TSE-Forschung reichen in Deutschland bis in das Jahr 1977 zur�ck. Zu dieser Zeit begann eine Forschergruppe im Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) ersten Forschungsarbeiten an tierischen und menschlichen Prionenkrankheiten.
Bereits 1981 wurde im Rahmen von Ressortforschung und von EU-Projekten (TSE-Initiative) an etwa 50 Forschungsprojekte in Deutschland zum Thema TSE-Diagnostik gearbeitet. Das Bundesministerium f�r Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt sich an diesen Forschungsprojekten mit insgesamt 1,8 Millionen Mark.
1994 initiierte das Bundesministerium f�r Wissenschaft und Forschung (BMBF), das damals noch Bundesministerium f�r Forschung und Technologie hie�, einen deutschlandweiten Verbund zur TSE-Forschung, der auf sechs Jahre angelegt war. Gef�rdert wurden elf wissenschaftliche Arbeitsgruppen in neun verschiedenen Einrichtungen.
Au�er dem BMBF unterst�tzten auch das Bundesgesundheitsministerium (BGM) und das damalige Bundeslandwirtschaftsministerium den TSE-Forschungsverbund. Das F�rdervolumen umfasste etwa zehn Millionen Mark.
Die erste, dreij�hrige F�rderphase umfasste elf Vorhaben mit einer Gesamtf�rdersumme von vier Millionen Mark. Neben molekularbiologischen Untersuchungen zur Umfaltungsprozess des nativen, zellul�ren Prionproteins (PrPc) in seine pathologische Isoform (PrPres) und zur Bedeutung und den Aufgaben des Prionproteins im Organismus, wurde die Etablierung neuer Herstellungs- und Reinigungsmethoden f�r Prionproteine verfolgt. Au�erdem wurden Forschungsprojekte zur Erregerausbreitung im Organismus
nach oraler Gabe des infekti�sen Agens gef�rdert.
Dar�ber hinaus unterst�tze der TSE-Forschungsverbund auch erste Projekte zur TSE-Diagnostik. Die Strukturanalyse des pathologischen Prionproteins wurde ebenfalls vorangetrieben. Mit Serviceprojekten wurde die Herstellung und Aufbereitung pathologischer Prionproteine diverser Spezies sowie die Etablierung geeigneter Tiermodelle (u.a. transgene M�use) f�r alle innerhalb des Verbundes arbeitenden Forschergruppen gew�hrleistet. Am Ende der ersten F�rderphase wurde au�erdem der Forschungsverbund durch ein internationales Expertengremium evaluiert.
In der zweiten F�rderphase von 1997 bis 2001 wurden mit einem Finanzvolumen von 3,6 Millionen Mark acht Forschungsprojekte erm�glicht, in dem die in der ersten Phase begonnenen Forschungsarbeiten weiter vorangetrieben thematisch fokussiert wurden. Aus der intensiven Zusammenarbeit dreier Arbeitsgruppen innerhalb des
Verbundes resultierte u.a. die Etablierung eines hochaufl�senden Nachweisverfahrens f�r Prionproteine. Auch die Proteinumfaltung konnte fortf�hrend erfolgreich untersucht werden.
Neben der Unterst�tzung von Forschungsvorhaben erfolgte auch die Schaffung weiterer
Infrastrukturen zur Unterst�tzung der TSE-Forschung mit 1,4 Millionen Mark. Hierdurch wurde zum einen der Aufbau einer Einheit zur Etablierung und Haltung transgener M�use an der Universit�t G�ttingen finanziert.
Zum zweiten wurde das B�ro des Deutschen Referenzzentrums ZNS (Brain-Net) an der LMU M�nchen geschaffen. Brain-Net ist eine Hirnbank, in der Hirngewebematerial von an neurodegenerativen Erkrankungen verstorbenen Patienten archiviert wird, um es anschlie�end wissenschaftlichen Zentren zu Forschungszwecken zur Verf�gung zu stellen. Die Etablierung des Brain-Net wurde vom BMBF mit einer Summe von 8,5 Millionen Mark gef�rdert.
Das BMVEL gab zwischen 1993 bis 2000 rund drei Millionen Mark f�r TSE-Forschungsaktivit�ten aus. Die Bundesforschungsanstalt f�r Viruskrankheiten der Tiere (BFAV) konnte w�hrend dessen zus�tzlich Drittmittel f�r den gleichen Zeitraum in H�he von etwa 2,6 Millionen Mark einwerben.
Das Bundesgesundheitministerium (BMG) f�rderte seinerseits ab 1993 Arbeiten zur Epidemiologie der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) und erschuf mit einer F�rdersumme von 7,2 Millionen Mark das Surveillance-Zentrum f�r CJK an der Neurologischen Klinik/Poliklinik der Georg-August-Universit�t in G�ttingen in Zusammenarbeit mit dem Neuropathologischen Institut der Universit�t M�nchen entscheidend mit. Au�erdem wurden u.a. Forschungsprojekte zum Aufkl�ren der Mechanismen beim �berspringen von Speziesbarrieren durch den BSE-Erreger und die Unterscheidung von Scrapie- und BSE-Infektionen im Schaf finanziert.
Die Forschungsvorhaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu TSE und speziell zu CJK wurden bislang mit ca. 3,5 Millionen Mark gef�rdert von der Bundesregierung gef�rdert.
F�r bisherige und laufende Forschungsvorhaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zur Sicherheit von Blut und Blutprodukten schlagen etwa 2,9 Millionen Mark zu Buche.
Hinzukommen etwa 30 Millionen Mark, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Anfang der 90er Jahre zur Erforschung des Gebietes der Neurodegenerative Erkrankungen bereitgestellt hat. Zum engeren Thema Prionen-Erkrankungen sind seitdem etwa 6,5 Millionen Mark geflossen.
Seit der Feststellung der BSE bei Rindern in Deutschland, wurde die Forschungsf�rderung f�r die TSE-Forschung nochmals betr�chtlich aufgestockt. Der Bund stellt f�r die TSE-Forschung in Deutschland bis zun�chst 2006 rund 27 Millionen Mark j�hrlich zur Verf�gung. Die Finanzierung teilen sich das BMBF, das BMVEL und das BMG. Dazu wurde ein TSE-Forschungskonzepts erstellt, das alle bisherigen und zuk�nftigen nationalen Aktivit�ten f�r diesen Bereich der Forschung ber�cksichtigt. Hierzu wurde in den vergangenen Monaten eine Reihe wissenschaftlicher Workshops von in- und ausl�ndischen Wissenschaftlern durchgef�hrt. Es wurde der Status Quo der TSE-Forschung, Problemstellungen und priorit�re Forschungsfragen er�rtert.
Quelle: Nationales Forschungskonzept �ber Transmissible Spongiforme Enzephalopathien vom Mai 2001
Scrapie-Screening bei Mufflons
Das Berliner Leibniz-Instituts f�r Zoo- und Wildtierforschung (IZW) startet im September 2006 eine Screening-Studie �ber Scrapie bei deutschen Mufflons. Die Studie wird vom Bundesminsterium f�r Ern�hrung,Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit mehr als 300.000 Euro gef�rdert. In Deutschland leben rund 18.000 dieser Wildschafe in freier Wildbahn. Dies ist die zweitgr��te Mufflonpopulation der Welt. Etwa 6.000 Tiere werden j�hrlich geschossen und liefern rund 125.000 Kilogramm Fleisch zum Verzehr. Da in Gro�britannien inzwischen sechs Scrapie-F�lle bei Mufflons aus zwei verschiedenen Herden nachgewiesen wurden, sollen diese Wildschafe nun auch hier sicherheitshalber auf das Auftreten von Scrapie untersucht werden. Der Wissenschaftler Dr. Kai Fr�lich wird diese TSE-Studien leiten und daf�r �hnlich wie bei der TSE-Studie an Cerviden mit den ans�ssigen J�gern und Forst�mtern zusammenarbeiten. Diese werden dem IZW f�r seine Studie das entsprechende Probenmaterial zukommen lassen. Die Forscher
sind vor allem an Sch�deln interessiert, um das Gehirn auf Scrapieerreger hin untersuchen zu k�nnen. Sie wollen Tiere aus ganz
Deutschland untersuchen, haben aber auch rund 20 Risikogebiete in zehn Bundesl�ndern identifiziert. Dort wollen sie die Best�nde besonders intensiv pr�fen, da dort entweder die Population besonders gro� ist oder bereits Scrapie bei Hausschafen aufgetreten ist. In Deutschland wurden seit 1985 insgesamt 140 Scrapie-F�llen bei Hausschafen festgestellt.Riems bleibt den Erregern auf der Spur
Im
Institut f�r neue und neuartige Tierseuchenerreger der Bundesforschungsanstalt f�r Viruskrankheiten der Tiere auf der Ostseeinsel Riems (BFAV Riems) ist man der
Ausbreitung des BSE-Erregers im Rinderk�rper auf der Spur. Ende Januar 2003 sind im Rahmen dieser in Deutschland einzigartigen Pathogenesestudie bereits die ersten 28 der insgesamt 56 Versuchsk�lber oral mit dem BSE-Erreger infiziert worden. Sechs Wochen sp�ter wird den �brigen 28 Tiere ebenfalls einmalig 200 ml eines infekti�sen Breis auf die Zunge appliziert.
Zur Herstellung des Infektionshomogemats wurden mit Hilfe eines Gefahrentransports 200 BSE-infizierte Gehirnst�mme britischer Rindern aus dem Vereinigten K�nigreich importiert. Das war immerhin der Gehirnstamm jedes f�nften von BSE betroffenen Rindes in Gro�britannien im Jahre 2000.
Das Ziel dieser gro� und �ber mehrere Jahre angelegten
BSE-Pathogenesestudie unter der Leitung des Veterin�rs und Institutsleiters
PD Dr. Martin Groschup ist das Erlangen genauerer Kenntnisse �ber die Vorg�nge im Organismus bei einer BSE-Infektion w�hrend der Inkubationszeit. Groschup besch�ftigt sich bereits seit 1992 mit der BSE und anderen Prionenkrankheiten bei Tieren. Unter seiner Initiative und Leitung wurde unter anderem das BSE-Referenzzentrum sowie das neugegr�ndete Institut f�r neue und neuartige Tierseuchenerreger an der Bundesforschungsanstalt f�r Viruskrankheiten der Tiere aufgebaut.
W�hrend die
Erreger, die f�r eine fehlgefaltete Form der k�rpereigenen Prionproteine gehalten werden, bei Prionenkrankheiten anderer Tierarten, wie zum Beispiel bei der Scrapie der Schafe und Ziegen, auch au�erhalb des Zentralen Nervensystems (ZNS) gefunden werden konnten, ist der BSE-Erreger beim Rind bis auf sehr wenige ZNS nahe Ausnahmen, ausschlie�lich im ZNS nachweisbar. Ein Grund daf�r k�nnte sein, dass sich der BSE-Erreger nur dort
vermehrt, w�hrend die Reproduktion der Prionen in anderen Spezies bereits vor dem Erreichen des ZNS einsetzt. Daher konzentrieren sich die Projektmitarbeiter in Riems darauf, die Erregerausbreitung nach ihrer oralen Aufnahme und nach der gegl�ckten Passage der Magen-Darm-Schranke zu identifizieren.
Zu diesem Zweck werden von den infizierten K�lbern zu Lebzeiten in regelm��igen Abst�nden Blut- und Urinproben sowie unter Vollnarkose alle zwei Monate Proben der R�ckenmarksfl�ssigkeit gezogen. Au�erdem werden in regelm��igen Abst�nden infizierte K�lber get�tet und obduziert, das letzte vier Jahre nach der Infektion. Bei der Obduktion werden jedem Tierk�rper 80 Organproben entnommen, aus denen gleichzeitig eine Organbank zu BSE-Forschungszwecken aufgebaut wird.
In die
Datenbank flie�en ebenfalls Proben aller als BSE-positiv in Deutschland getesteten Rinder in Deutschland ein. Diese Proben stehen auf Anfrage auch f�r andere Forschungsvorhaben des TSE-Forschungsverbunds zur Verf�gung. Allein im vergangenen Jahr wurden 770 Einzelproben f�r Forschungszwecke herausgegeben. Die Proben m�ssen bei einem unabh�ngigen Fachkommission beantragt werden, das jeden Antrag zuvor einzeln auf die Relevanz des Vorhabens �berpr�ft.
Um die
Erregerausbreitung vom Magen-Darm-Trakt zum Gehirn verfolgen zu k�nnen, werden in der BFAV Infektionsversuche mit speziellen, genetisch ver�nderten M�usen durchgef�hrt, die nahezu die gleiche Empf�nglichkeit f�r den BSE-Erreger aufweisen wie das Rind. Dabei sollen die einzelnen Organe und Gewebe der Rinder auf vorhandene Infektiosit�t zu verschiedenen Zeitpunkten w�hrend der Inkubationszeit untersucht werden. Erkranken die M�use aufgrund der Verbabreicherung des Probenmaterials innerhalb der anschlie�enden zwei Jahren an BSE, liegt der Beweis daf�r vor, dass zum Untersuchungszeitpunkt in dem untersuchten Ausgangsgewebe BSE-Erreger vorhanden gewesen sein m�ssen. Durch die Durchf�hrung der Infektionsversuche an den M�usen mit Gewebeproben, die den Rinder zu unterschiedlichen Zeitpunkten innerhalb der Inkubationszeit entnommen worden sind, k�nnen neben genauen Aussagen zum Ausbreitungsweg auch Erkenntnisse �ber den zeitliche Verlauf des Erregeraufstiegs vom Darm zum Gehirn gewonnen werden.
Das Wissen, das aus der Pathogenesestudie gewonnen werden kann, kann einerseits zur Entwicklung einer erfolgreichen BSE-Diagnostik am lebenden Rind beitragen und andererseits auch zur Verbesserung des Verbraucherschutzes beitragen. Dadurch f�llt es leichter, die zigtausend Tierversuche zu rechtfertig, die die Pathogenesestudie fordert. Neben den 56 K�lber, die mit der BSE infiziert werden, werden auch noch 18 Kontrollk�lber ben�tigt. Bei den Versuchsk�lbern handelt es sich um vier Monate alte Fleckviehk�lber, die alle aus einer �kologisch gehaltenen Ammenkuhherde aus Mecklenburg-Vorpommern stammen. Dar�ber hinaus werden Tausende Infektionsversuche an den M�usen durchgef�hrt werden m�ssen.
Die
Infektion der K�lber erfolgt in speziell daf�r vorgesehenen Infektionsboxen. Etwa vier Wochen nach der Infektion werden die infizierten Tiere in einen speziellen Freilaufstall verbracht. Dieser gliedert sich auf in einen Laufstall mit Liegebereich und einem sich anschlie�enden �berdachten Freigehege, dass durch Windschutznetzen vor dem Kontakt der Tiere mit V�geln sch�tzt.
Der anfallende Dung wird �ber Spaltenb�den aufgefangen und anschlie�end thermisch �ber zwei Stunden bei 136�C sterilisiert. Dies realisiert ein gro�fl�chiger W�rmeaustauscher. Da dieser W�rmeaustausch durch langfaserige Rohfaser gest�rt werden w�rde, erhalten die Tiere nur speziell pelletriertes Futter. Es wird von einem Hersteller bezogen wird, der ausschlie�lich Futtermittel f�r Versuchstiere herstellt. Das Futter gelangt �ber spezielle Futterschleusen in den Stalltrakt. Das Personal kann den gesamten Versuchstrakt nur �ber spezielle Schleusen betreten und verlassen. Au�erdem tragen Wissenschaftler sowie Tierpfleger im Infektionsbereich beim offenen Umgang mit BSE-Erregern spezielle Schutzanz�ge und Helme, die durch ihr Material und durch spezielle Luftfilter die Mitarbeiter vor einer m�glichen Infektion sch�tzen sollen. Neben den Infektionsboxen sowie einem Freilaufstall geh�rt ein Sektionssaal zur Ausstattung des Funktionsbereichs des Forschungstrakts.
Die BSE-Pathogenesestudie wird sowohl vom Bundesministerium f�r Bildung und Forschung (BMBF) sowie vom Bundesministerium f�r Verbraucherschutz, Ern�hrung und Landwirtschaft (BMVEL) gef�rdert.
In einem
separaten Stallgeb�ude der BFAV werden im Rahmen der BSE-Forschung auch noch die vier Rinder
Otto, Lilly, Raffi und
Manfred gehalten. Sie sind eng verwandt mit deutschen Rindern, die von BSE betroffen waren. Von diesen Tieren werden ebenfalls Proben gesammelt. Ansonsten werden sie voraussichtlich bis zu ihrem Lebensende auf das Auftreten von BSE-Symptomen beobachtet. Nach ihrem Tod werden sie histopathologisch auf das Vorliegen einer BSE-Infektion untersucht werden. Die Ausbildung einer BSE-Infektion bei diesen Tieren ist allerdings sehr unwahrscheinlich, da die Wahrscheinlichkeit einer
vertikalen Erreger�bertragung von der Mutter auf das Kalb unter einem Prozent liegt, w�hrend es f�r die
horizontale Erreger�bertragung im Falle der BSE (von Tier zu Tier) bisher keine Hinweise gibt.
Institut Institut f�r neue und neuartige Tierseuchenerreger,
Bundesforschungsanstalt f�r Viruskrankheiten der Tiere,
Ostseeinsel Riems (BFAV Riems).
Forschungsleiter: PD DR. Martin Groschup
Interviewpartner: PD DR. Martin Groschup
Gef�rdert durch: BMBF und BMVEL
Studie �ber TSE bei Cerviden
Die Forschungsgruppe Wildtierkrankheiten am Institut f�r Zoo- und Wildtierforschung mit Sitz in Berlin besch�ftigt seit August 2002 unter der Projektleitung von
Dr. Falko Steinbach und
PD Dr. Dr. Kai Fr�lich mit dem Thema
TSE bei Cerviden. Durchf�hrende Wissenschaftlerin der in Europa einzigartigen Studie ist
Dr. Elvira Schettler.
Zu den so genannten
Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE) geh�rt auch die
Chronic Wasting Disease (CWD) bei Hischartigen (Cerviden). Diese Chronisch zehrende Krankheit, wie sie im Deutschen auch genannt wird, wurde erstmalig 1967 in Colorado, USA, bei einem Maultierhirsch beobachtet. Seit den 80er Jahren wurde die Krankheit ausschlie�lich bei
Maultierhirschen, Wapitis und Wei�wedelhirschen in verschiedenen Bundesstaaten der USA sowie in Kanada beobachtet. Derzeit gibt es keine Hinweise, dass die CWD auch bei anderen Hirscharten oder in anderen L�ndern auftritt.
Charakteristisch f�r die CWD ist der schlechte Ern�hrungszustand und das ver�nderte Verhalten der betroffenen Hirschartigen. In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung kann h�ufig eine gesenkte Kopfhaltung, Gleichgewichtsst�rungen mit einhergehendem unsicheren Gang und weiter Fu�stellung, Zittern des Kopfes, Speicheln und �berm��ige Wasseraufnahme beobachtet werden. Diese Symptome werden aber auch durch zahlreiche andere Erkrankungen, wie z.B. Entz�ndungen von Gehirn und Gehirnh�uten und der sogenannten
Kreuzl�hme des Rotwildes hervorgerufen. Die symptomlose Zeit nach der Infektion bis hin zum Auftreten der ersten klinischen Symptome der CWD betr�gt genauso wie bei den Prionenkrankheiten anderer Tierarten mehrere Monate bis Jahre. Das j�ngste bislang registrierte CWD-positive Tier, das klinische Symptome aufwies, war 17 Monate alt. In der Regel sind die betroffenen Tiere zwischen 3 und 7 Jahre alt. Die CWD steht im Verdacht, von Tier zu Tier �bertragbar zu sein, zum Beispiel durch den Kontakt der Tiere zu infiziertem Speichel, Urin oder Kot. Die Zahl der CWD-positiven Tiere innerhalb der betroffenen Herden in Nordamerika variiert jedoch sehr stark.
Da eine �bertragung der TSE-Erregern im Zuge des Wildhandels oder im Zusammenhang mit der Verf�tterung von tiermehlhaltigem Kraftfutter in den Augen der Wissenschaftler theoretisch denkbar w�re und auch die Hypothese von einer �bertragung der Scrapie von Schafen und Ziegen auf Cerviden durch eine gemeinsame Weidenutzung theoretisch nicht vollkommen auszuschlie�en ist, hat das Bundesministerium f�r Bildung und Forschung (BMBF) dieser
Studie zur Risikoabsch�tzung in Hinblick auf das Vorkommen von Prionenerkrankungen bei Hirschartigen zugestimmt.
Das Projekt ist insbesondere in Hinblick auf den um 30-40 Prozent gestiegenen Verzehr von Wildbret auch im Sinne des Verbraucherschutzes von Bedeutung und wird daher seit August 2002 bis voraussichtlich 2005 vom BMBF finanziert.
Voraussetzungen f�r eine aussagekr�ftige Untersuchung sind
validierte Testverfahren, mittels derer eine repr�sentative Stichprobe untersucht wird. Ein Ziel der TSE Studie ist die Validierung von verschiedenen BSE-Schnelltests f�r Cerviden mit Hilfe von positivem Referenzmaterial aus Nordamerika. Zus�tzlich werden vergleichend andere Verfahren wie Western Blots und Immunhistochemie herangezogen. Hauptziel der Studie ist es jedoch, eine gen�gend gro�e Stichprobe von Cerviden in Deutschland auf TSE zu testen.
Bislang wurden in Kooperation mit einem zugelassenen BSE-Labor 500 Proben aus verschiedenen Bundesl�ndern mittels eines BSE-Schnelltests (Biorad ELISA) auf das Vorkommen von pathogenen Prionen untersucht. Dabei waren alle untersuchten
Proben negativ. Obwohl es auch derzeit keinen Hinweis darauf gibt, dass CWD in Deutschland oder Europa vorkommt und die Wahrscheinlichkeit eines positiven Befundes als gering eingesch�tzt wird, ist das Projekt noch lange nicht beendet.
Die Wissenschaftler haben sich vorgenommen, innerhalb von drei Jahren eine Stichprobengr��e von
10.000 Cerviden aus ganz Deutschland zu untersuchen, anhand derer schlie�lich die Risikoeinsch�tzung erfolgen soll. Ein Gro�teil der Proben stammt vom Reh- Rot und Damwild aus der Jagdstrecke, es sollen aber auch so genannte Risikogruppen untersucht werden. Zu den Risikogruppen geh�ren in den Augen der Arbeitsgruppe z.B. Rot-, Dam- und Rehwildpopulationen aus Gebieten, in denen auch Schafbest�nde von der Scrapie betroffen sind oder in denen geh�uft BSE-F�lle auftreten. Eine weitere Risikogruppe stellt das Gehegewild dar, sowie andererseits Tiere, die klinische Symptome einer zentralnerv�sen Erkrankung aufweisen.
F�rster, J�ger und Gehege- bzw. Gatterwildhalter werden gebeten, dass Forschungsprojekt zu unterst�tzen, indem sie
geeignetes Probenmaterial in Form von K�pfen oder Gehirnen zur Verf�gung zu stellen. Damit f�r die Probenbereitsteller so gut wie kein Mehraufwand anf�llt, verf�gt das Institut �ber einen Fahrer, der die Probe so schnell als m�glich abholt.
Anschlie�end wird das entsprechende Tier auf TSE getestet und der Probenbereitsteller umgehend informiert. F�r genauere Informationen steht Frau Dr. Elvira Schettler gerne telefonisch unter 030/ 5168301 oder via Email: schettler@izw-berlin.de zur Verf�gung.
Juni 2006: Inzwischen ist die TSE-Studie bei Cerviden abgeschlossen. Es wurden �ber 7.300 Reh-, Rot- und Damwild aus fast allen Landkreisen auf TSE untersucht. Alle Ergebnisse waren negative. Daher gelten die deutschen Reh- und Hirschbest�nde als TSE-frei.
Institut f�r Zoo- und Wildtierforschung (IZW) Berlin,
Postfach 601103, 10252 Berlin. Projektleiter: Dr. Falko Steinbach und PD Dr. Dr. Kai Fr�lich
Interviewpartnerin: Dr. Elvira Schettler Gef�rdert durch: BMBF
TSE-Forschung bei Fischen
Der Bayerische Forschungsverbund Prionen (FORPRION) f�rdert neben anderen TSE-Forschungsprojekten seit etwa anderthalb Jahren ein TSE-Forschungsprojekt an Fischen. Das Ziel von Univ.-Prof. R. Hoffmann und seiner wissenschaftlichen Assistentin und Projektleiterin Frau Dr. Birgit Oidtmann vom Institut f�r Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten der Ludwig-Maximilians-Universit�t M�nchen ist es, abzukl�ren, ob auch Fische m�glicherweise an einer Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathie erkranken k�nnen. Oidtmann, die
Fachtier�rztin f�r Reptilien und
angehende Fachtier�rztin f�r Fische ist, widmet sich dieser Aufgabe seit etwa 1,5 Jahren.
Einige der Versuche f�hrt Frau Oidtmann im Berliner
Robert-Koch-Institut (RKI) durch. Die Mitarbeiter der Weddinger Forschungseinrichtung unterst�tzen das Projekt nicht allein durch ihre Expertise nach Kr�ften.
Als die F�rderung des Projektes durch die �bernahme von 50 % der Kosten f�r eine nach BAT IIa bezahlten Stelle vor etwa 1,5 Jahren begann, hatten sich die Wissenschaftler die Aufgabe gestellt, die Existenz von k�rpereigenen Prionproteinen (PrPc), wie sie bei den S�ugetieren vorkommen, bei Fischen abzukl�ren.
Bereits nach kurzer Zeit wurden die Wissenschaftler mit Hilfe einer gro� angelegten
Datenbankrecherche und einer Vielzahl anschlie�ender Versuche beim atlantischen Lachs und beim japanischen Kugelfisch f�ndig. Es konnte tats�chlich ein Gen ausgemacht werden, das f�r ein Prionprotein codiert, das homolog zu Prionproteinen von Landwirbeltieren ist.
Bei Fischen wird das Prionprotein wie bei den S�ugetieren vorwiegend von Zellen im Gehirn produziert. Die gefundenen Prionproteine der Fische unterscheiden sich jedoch von denen der S�ugetiere/Landwirbeltiere in der Abfolge der Aminos�uren, aus denen sich die Prionproteine zusammensetzen. Die Analysen der Aminos�uresequenz zeigen eine �bereinstimmung der Fisch-Prionen mit denen von Rind und Mensch, die sich wiederum sehr �hnlich sind, von nur 18 Prozent (Lachs) bzw. 25 Prozent (Kugelfisch).
Viele Wissenschaftler halten die Aminos�uresequenz der Prionproteine in Hinblick auf die Speziesbarriere, und damit auch f�r m�gliche Infektionsgefahr f�r sehr bedeutend.
Anders als bei den S�ugetieren, bei denen sich die Prionproteine bei den verschiedenen Arten nur geringf�gig voneinander unterscheiden, konnten die Wissenschaftler bei den Prionproteinen der einzelnen Fischarten Unterschiede ausmachen. Genauere Informationen �ber das Prionprotein des atlantischen Lachses und des japanischen Kugelfisches finden sich in der Publikation der Wissenschaftlerin Oidtmann und ihrer Kollegen in der Ausgabe der FEBS
Letters of the Federation of European Biochemical Societies.
Mit der Identifizierung des Prionproteins beim atlantischen Lachs, dem japanischen Kugelfisch und zwei weiteren Fischarten, deren Namen die Wissenschaftler allerdings noch nicht verraten wollten, waren die Veterin�re aber noch lange nicht zufrieden. Sie beantragten weitere Forschungsgelder bei FORPRION. Dieses Mal f�r die Kl�rung der Frage, ob auch bei Fischen Prionenkrankheiten vorkommen k�nnen, die durch eine Fehlfaltung des Prionproteins entstehen. Es gelang ihnen, f�r das zweite Forschungsjahr, eine ganze BAT IIa Stelle finanziert zu bekommen.
Mit Hilfe des BSE-Erregers soll im Reagenzglas versucht werden, die Konformation der Fisch-Prionen zu �ndern. Gelingt dies, m�sste von einem
potentiellen Risiko beim Verzehr von Aquakulturfischen ausgegangen werden. Zumindest dann, wenn potentiell mit dem BSE-Erreger behaftetes Tier- und Fischmehl in der F�tterung von Aquakulturfischen zum Einsatz kommt.
Aufgrund des derzeit in Kraft befindlichen Verf�tterungsverbotes von Tiermehl an Fische ist diese Gefahr momentan allerdings extrem gering. Von einer Lockerung dieses Verf�tterungsverbotes raten die Wissenschaftler aufgrund der nach wie vor unklaren Empf�nglichkeit von Fischen f�r TSE-Erkrankungen jedoch dringend ab.
Oidtmann setzt sich neben der Erforschung der Umfaltung von Fisch-Prionen im Reagenzglas auch f�r die Durchf�hrung von
Infektionsversuchen an lebenden Fischen ein. Angesichts neuer Erkenntnisse erscheint ihr die Durchf�hrung solcher Versuche unumg�nglich. Bei Knochenfischen, zu denen auch Lachs und Kugelfisch, wie auch die meisten anderen fischereilich genutzten Fischarten in Europa geh�ren, finden sich von vielen Genen mehrere Kopien, die sich in ihrer Sequenz jedoch unterscheiden und daher auch
unterschiedliche Prionproteine produzieren. F�r den Kugelfisch konnten die Forscher bereits ein solches zweites Prionproteingen nachweisen. Doch damit nicht genug. Vermutlich gibt es bei Fischen sogar noch mehr als zwei Prionproteingene. Der entsprechende Beweis f�r die Existenz weiterer Prionproteingene beim Kugelfisch bzw. anderen Fischarten steht allerdings derzeit noch aus. Die Kenntnis der Aminos�uresequenz der Prione ist eine wichtige Grundlage f�r die Untersuchung der m�glichen Umfaltung eines
nomalen Prionproteins in ein pathologisches Prion.
F�r die Kl�rung der Frage nach der potentiellen Empf�nglichkeit von Fischen f�r TSE-Erkrankungen bedeutet dies jedoch, dass es in mittelfristiger Zukunft kaum mit letztendlicher Sicherheit m�glich sein wird, alle Prionproteingene der verschiedenen Speisefischarten aufzudecken. Eine abschlie�ende Sicherheit erh�lt man letztlich nur �ber den Tierversuch. Daher sind die Wissenschaftler des Instituts f�r Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten bestrebt, F�rderungsm�glichkeit f�r Infektionsversuche bei lebenden Fischen aufzutun, um die M�glichkeiten der Entstehung einer Prionenerkrankung bei Fischen genauestens abzukl�ren.
TSE-Forschung bei Fischen Ludwig-Maximilians-Universit�t M�nchen,
Fakult�t Tiermedizin
Institut f�r Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten Kaulbachstr. 37,
M�nchen
Forschungsleiter: Prof. Dr. Rudolf Hoffmann
Projektleiter: Dr. Birgit Oidtmann
Kooperationspartner: Dr. Michael Baier,
Robert-Koch-Institut,
Abteilung Neurodegenerative Krankheiten,
Berlin Gef�rdert durch: FORPRION
Forschung zur Kl�rung des Prionproteins im Stoffwechsel des Rindes
Wie steht es um die
Bedeutung des Prionproteins, das sich auf der Oberfl�che fast aller Zellen des tierischen Organismus befindet, f�r den Stoffwechsel beim Rind?
Diese Frage versuchen derzeit Wissenschaftler des
Lehrstuhls f�r Molekulare Tierzucht und Biotechnologie des Fachbereichs Veterin�rmedizin der Ludwig-Maximilians-Universit�t M�nchen unter der Leitung des Veterin�rmediziners
Prof. Dr. Eckhard Wolf zu kl�ren. Das Ziel der Biologen ist es, Rinder aus kultivierten Kernspenderzellen zu klonen, die kein Prionproteingen besitzen (knock-out Rind; Prnp 0/0 Rind) und dementsprechend nicht in der Lage sind, Prionprotein zu produzieren.
Umgesetzt wird das Vorhaben mit Hilfe von fetalen Rinderfibroblasten, die f�r Zellkultur und Klonierung sehr gut geeignet sind. Die Biologen versuchen in zwei Schritten mit Hilfe von Vektoren das Prionproteingen auf beiden Allelen eines Fibroblasten durch ein Resistenzgen zu ersetzen.
Ist ihnen dies jeweils gelungen, wollen die Forscher gemeinsam mit dem Klonexperten des Instituts
Dr. Valeri Zakhartchenko diese Zellen als Kernspenderzellen f�r den so genannten nukle�ren Transfer benutzen.
Zakhartchenko hat im Januar 1999
Uschi, das erste Klonkalb Deutschlands
geschaffen, das aus erwachsenen K�rperzellen geklont wurde und nicht, wie bereits in der Tierzucht weit verbreitet, durch einfache Teilung von Embryonen.
Beim nukle�ren Transfer wird der Zellkern ? vorher gentechnisch ver�ndert oder nicht - in eine entkernte Eizelle eingepflanzt, aus der dann entsprechende Rinder geklont werden. In diesem Falle Rinder, die kein Prionprotein besitzen, da ihnen das entsprechende Gen dazu fehlt.
Durch eine intensive Beobachtung der Tiere auf klinische Abnormit�ten sollen Erkenntnisse �ber die
physiologische Funktion des Prionproteins beim Rind gewonnen werden.
Dar�ber hinaus sind
Infektionsstudien mit BSE-Prionen an diesen knock-out Rindern geplant, um zu �berpr�fen, ob diese Tiere in der Lage sind, trotz fehlendem Prionprotein, diese Prionenerkrankung zu entwickeln.
Die essentielle Rolle des Prionproteins in der Pathogenese von Prionenerkrankungen wurde durch Infektionsversuche an knock-out M�usen festgestellt. M�use, die kein Prionprotein besa�en, waren gegen einer Infektion mit TSE-Erregern resistent.
Auf die Frage, welcher Nutzen durch die Erkenntnis gewonnen werden kann, dass knock-out Rinder keine Prionenkrankheiten entwickeln k�nnen, betonte die mit dem Projekt vertraute Biologin
Dr. Regina Klose die Bedeutung f�r das so genannte
Gen-Pharming. Unter Gen-Pharming bzw. Gen-Farming versteht man Verfahren, mit denen (menschliche) Proteine im tierischen Organismus produziert werden. Diese Proteine sollen therapeutisch eingesetzt, aber auch industriell genutzt werden. Sie werden mit Hilfe von genmanipulierten S�ugetieren wie Ziegen, Schafen, K�hen, Schweinen oder auch Kaninchen in der Milchdr�se produziert und in der Milch ausgeschieden. Aus dieser k�nnen sie dann isoliert, gereinigt und aufbereitet werden.
Da im Zusammenhang mit Prionenkrankheiten noch viel Unklarheit besteht und die derzeit verf�gbaren Nachweisverfahren erst ab einer bestimmten Konzentration von Prionen zuverl�ssige Ergebnisse liefern, k�nnte der Einsatz solcher
knock-out Rinder im Gen-Pharming zumindest in Bezug auf die BSE 100-prozentige Sicherheit f�r die auf diesem Wege produzierten Proteine garantieren.
Finanziert wird dieses TSE-Forschungsprojekt seit November 2001 durch den Bayerischen Forschungsverbund Prionen (FORPRION), der zu gleichen Teilen aus dem Etat des Ministeriums f�r Wissenschaft, Forschung und Kunst und aus dem Etat des Ministeriums f�r Gesundheit Ern�hrung und Verbraucherschutz finanziert wird. Die bewilligte F�rderung des Projekts l�uft im November diesen Jahres aus. Allerdings sind die Forscher zuversichtlich, auch noch in den Genuss einer zweiten Projektf�rderung zu gelangen, um die begonnene Arbeit erfolgreich fortzuf�hren.
Lehrstuhl f�r Molekulare Tierzucht und Haustiergenetik,
Ludwig-Maximilians-Universitaet M�nchen, Genzentrum,
Feodor-Lynen-Str. 25,
81377 Muenchen
Institutsleiter: Prof. Dr. med. vet. Eckhard Wolf
Mitarbeiterin und Interviewpartnerin: Dr. Regina Klose Gef�rdert durch: FORPRION
Entwicklung einer Autovakzine gegen Prion-Infektionen
Die
Arbeitsgruppe Prion-Forschung, fr�her am Max v. Pettenkofer-Institut am Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universit�t M�nchen, jetzt am Institut f�r Virologie der Technischen Universit�t M�nchen angesiedelt, arbeitet seit Januar 2002 intensiv an der
Entwicklung eines Impfstoffes gegen Prion-Infektionen.
Der Leiter der Arbeitsgruppe,
Prof. Dr. Sch�tzl, hat bereits 1992 angefangen, sich mit der Prion-Forschung auseinander zu setzen. Kein Wunder, dass er von der Prion-Forschung gefesselt wurde, schlie�lich absolvierte er seinen Post Doc bei einem der bekanntesten Prionforschern der Welt, bei
Stanley B. Prusiner in San Francisco.
Prusiner bekam 1997 den Nobelpreis f�r Medizin f�r seine Forschungsarbeit an den Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien verliehen. Speziell seine Prion-Theorie wurde ausgezeichnet.
Sch�tzl kehrte 1995 nach Deutschland zur�ck. Am Max v. Pettenkofer-Institut baute er dann die Arbeitsgruppe Prion-Forschung auf. Heute versucht er mit Hilfe von zwei MTA?s, drei Doktoranden, zwei Postdoktoranden und der finanziellen Unterst�tzung des Bundesministerium f�r Bildung und Forschung (BMBF) einen Weg zu finden, die Immuntoleranz des Organismus gegen das k�rpereigene Prionprotein (PrPc) au�er Kraft zu setzen.
Die Voraussetzung f�r einen wirksamen Impfstoff gegen krankmachende Prionen (PrPres) ist die vorausgehende
Induktion einer Immunantwort gegen das zellul�re Prionprotein, die bislang noch nicht beobachtet werden konnte. Das h�ngt damit zusammen, dass es sich bei dem Prionprotein um einen k�rpereigenen Bestandteil handelt, wodurch sich das Ausbleiben einer Immunreaktion erkl�rt. Das krankmachende Prion geht schlie�lich erst aus dem zellul�ren Prionprotein durch eine Umfaltung hervorgeht, die auf einen Kontakt zwischen einem zellul�rem und einem krankmachendem Prionprotein folgt und dementsprechend gleichfalls keine Immunreaktion ausl�st.
Dem Forscherteam, dem auch
Dr. Franziska Wopfner als Projektleiterin angeh�rt, ist es nun gelungen, ein Prionprotein herzustellen, dass bei Verimpfen eine Antik�rperbildung gegen das zellul�re Prionprotein beobachtet werden konnte, ohne dass dabei irgendwelche Nebenwirkungen oder pathologischen Ver�nderungen zu erkennen gewesen w�ren.
Mit Hilfe Immunisierungsversuchen und der anschlie�enden Untersuchung von Blutproben und der Milz der Tiere, wurde die Immunantwort der Tiere genauer charakterisiert.
Anschlie�end wurde in weiteren Versuchen die
Wirksamkeit der Antik�rper in mit Prionen infizierten Zellkulturen gepr�ft. Es zeigte sich, dass die Umfaltung der Prionproteine durch die Zugabe dieser Antik�rper blockiert wurde. Wopfner und Ihr Team hoffen nun, im Tierversuch eine sch�tzende Immunit�t durch die Verabreicherung dieses Impfstoffes hervorrufen zu k�nnen. Entsprechende Immunisierungsversuche mit diesen Antik�rpern an Tieren, die anschlie�end mit Prionen infiziert werden, werden zur Zeit durchgef�hrt.
Wodurch die Blockade der
Prion-Produktion aber genau hervorgerufen wird und wo genau die
Interaktion des Prion mit dem zellul�ren Prionprotein stattfindet, wissen Wopfner und ihre Kollegen jedoch im Augenblick noch nicht. Sie vermuten, dass durch die Anbindung des Antik�rpers an das PrPc die Interaktion mit dem PrPres verhindert, oder aber zus�tzliche Faktoren, die an der Umfaltung des PrPc zu PrPres beteiligt sind, durch die Interaktion behindert werden.
Die Wissenschaftler haben dar�ber hinaus noch viele weitere Fragen zu kl�ren, wenn sich herausstellen w�rde, dass ein wirksamer Schutz vor Prion-Infektionen tats�chlich aufgebaut werden k�nnte.
Bislang sind sich die Forschern n�mlich selber noch nicht vollkommen dar�ber klar, wie die Immunantwort in Hinblick auf die
Autotoleranz �berhaupt ausgel�st werden konnte und warum dadurch nicht gleichzeitig eine Autoimmunkrankheit ausgel�st wird.
Diese und weitere Fragen hofft die Arbeitsgruppe Prion-Forschung bald beantworten zu k�nnen. Allerdings geh�rt die Kl�rung dieser Fragen schon zu k�nftigen Projekte. Das langfristige Ziel der Arbeitsgruppe ist es, einen
Impfstoff gegen Prionenkrankheiten von Nutztieren, speziell f�r Rinder und Schafe zu entwickeln. Aber auch die Entwicklung einer Impfung von Nerzen, Katzen und Cerviden w�re denkbar, sofern diese Erkrankungen an wirtschaftlicher Bedeutung gewinnen.
Au�er auf ihre eigenen Versuchsergebnisse greifen die Forscher bei ihrer Arbeit h�ufig auf die Ergebnisse anderer Forscher zur�ck. Aber nicht nur durch den regen Austausch von Forschungsergebnissen profitieren die verschiedenen Arbeitsgruppen voneinander, sondern auch durch die gegenseitige kritische Diskussion der Ergebnisse, so Wopfner.
Institut f�r Virologie,
TU M�nchen,
Biedersteiner Str. 29
80804 M�nchen.
Forschungsleiter: Prof. Dr. Hermann M. Sch�tzl
Interviewpartner: Dr. Franziska Wopfner
Gef�rdert durch: BMBF-Therapie-Call
Die Entt�uschung der Berliner Immunologen
�ber einen Versuch, sich in der TSE-Forschung zu engagieren
Die �berschrift des Projektantrags auf Forschungsf�rderung der Immunologen
Prof. M. F. G. Schmidt und seines Kollege
Dr. M. Veit des Instituts f�r Immunologie und Molekularbiologie des Fachbereichs Veterin�rmedizin der FU Berlin lautete
Entwicklung eines Zellkultur-Bioassays zum Nachweis infekti�ser Prione. Damit kamen sie einem Aufruf der Bundesregierung nach, dass sich die deutschen Universit�ten mehr in die TSE-Forschung einbringen sollen. Zusammen mit den
Aventis-Behring-Werken in Marburg erstellten sie einen detaillierten Projektplan. Diesen reichten sie mit allen erforderlichen Formularen und Angaben fristgerecht �ber den Projekttr�ger
Forschungszentrum J�lich beim Bundesministerium f�r Bildung und Forschung (BMBF) am 31. Oktober 2001 ein. Das BMBF hatte aufgrund der "BSE-Krise" Ende 2000 F�rdergelder f�r die TSE-Forschung von bis zu 27 Millionen Mark pro Jahr bis zum Jahr 2006 bereit gestellt. Entsprechende Antr�ge auf Forschungsf�rderung im Bereich der TSE-Diagnostik konnten bis zum 6. Januar 2002 eingereicht werden.
In Zusammenarbeit mit der Firma
Aventis/Behring wollten die Berliner Wissenschaftler einen
Zellkultur-Bioassays zum Nachweis infekti�ser Prionen entwickeln. Bislang werden Prioneninfektionen durch zwei Verfahren nachgewiesen.
Der eine Test beruht auf der unterschiedlichen Empfindlichkeit von so genanntem zellul�rem und infekti�sem Prionprotein gegen�ber dem Verdau mit bestimmten Enzymen (Proteasen). Dieser Test, der auch als "BSE-Test" Verwendung findet, ist schnell und billig, aber recht unempfindlich.
Ein empfindlicheres Nachweisverfahren f�r infekti�se Prione, mit dem auch die Konzentration der Prione ermittelt werden kann, ist der so genannte
Infektiosit�ts-Bioassay. Dieser Test hat allerdings den Nachteil, dass seine Durchf�hrung jedes Mal eine gr��ere Anzahl von Versuchstieren erfordert. Den Tieren wird ein Auszug des zu �berpr�fenden Materials in unterschiedlichen Verd�nnungsstufen verabreicht. Anschlie�end werden die Tiere �ber einen langen Zeitraum beobachtet, um festzustellen, ob und ab welcher verabreichten Konzentration sich eine Prionenerkrankung bei den Tieren ausbildet.
Ein zweiter wesentlicher Nachteil des Infektiosit�ts-Bioassays ist der erhebliche Zeitaufwand, der seine Durchf�hrung in Anspruch nimmt, da die Inkubationszeit von Prionenkrankheiten selbst bei geeigneten Versuchstieren mehrere Monate betr�gt.
Durch die Z�chtung einer
eukaryotischen Kulturzelllinie, deren Zellen das physiologische Prionprotein in deutlich gesteigertem Ma� produzieren, wollten die Immunologen Schmidt und Veit den Nachweis von infekti�sen Prionen revolutionieren, um sowohl Zeit als auch Kosten zu sparen. Aber vor allem wollten sie dazu beitragen, die Anzahl der
Tierexperimente drastisch zu reduzieren. Durch die gesteigerte Prionproteinproduktion der Zellen k�nnen sich auch geringste Mengen infekti�ser Prione vermehren. Diese sind anschlie�end durch etablierte in-vitro-Verfahren nachweisbar.
Bei einem optimalen Ausgang der Versuche k�nnte dieses Testsystem langfristig die
Tierexperimente ersetzen. Die Firma
Aventis-Behring hat ein starkes Interesse an einem solchen Zellkulturtest, da sie damit die Abwesenheit von Prionen in ihren Blutprodukten schneller und kosteng�nstiger nachweisen kann. Aber auch f�r die Grundlagenforschung an Universit�ten w�re ein solcher Test von erheblichem Wert, da damit die Prionenvermehrung in Zellkultur untersucht und auch Hemmstoffe getestet werden k�nnten.
Ende M�rz 2002 schien es, als h�tten sich das Gremium von der Relevanz und der Wichtigkeit des geplanten Forschungsvorhabens �berzeugen lassen. Anhand einer
Presseerkl�rung vom 29. M�rz 2002 erfuhren Schmidt und Veit zuf�llig, dass ihr Forschungsvorhaben durch das BMBF gef�rdert werden wird. In der Presseerkl�rung hie� es: "F�r vier zus�tzliche Projekte seien rund zwei Millionen Euro bereitgestellt worden. ... Die neuen Vorhaben befassen sich mit:
- Entwicklung eines Zellkultur-Bioassay zum Nachweis infekti�ser Prionen (FU Berlin, Aventis-Behring GmbH)", - ... [drei weitere Projekte werden genannt].
Eine pers�nliche Benachrichtigung blieb allerdings aus.
Im
Mai dann konnten die Forscher nach hartn�ckigem Nachfragen ihrerseits in Erfahrung bringen, dass Probleme aufgetaucht seien, die einer m�glichen F�rderung des Projektes im Wege stehen w�rden. Die Probleme bereitete den Beh�rden die Firma
Aventis/Behring. Es wurde gefordert, dass die Firma einen h�heren Anteil an den eigenen Kosten tragen sollte, als in dem Antrag vorgesehen. Obwohl in der Ausschreibung um die Forschungsf�rderung die Industrie ausdr�cklich durch eine �bernahme in H�he von 50 Prozent der anfallenden Kosten durch die Beh�rde ermuntert wurde, in die TSE-Forschung zu investieren, sollte der Eigenanteil an den Kosten nun mehr als 50 Prozent betragen.
Dieser Nachforderung ungeachtet, erhielten die Immunologen der FU Berlin am
19. Juni 2002 dann einen schriftlichen Bescheid des Projektr�gers Forschungszentrum J�lich, dass der gestellte Projektantrag vom TSE-Diagnostik-Gutachtergremium zur F�rderung vorgeschlagen wurde. Erfreut, wenn auch ein wenig irritiert, nahmen die Wissenschaftler dies zur Kenntnis, da doch das BMBF die F�rderung des Projekts in einer Pressemitteilung bereits drei Monate zuvor, am 29. M�rz 2002, zugesagt hatte.
Es folgte wieder eine lange Zeit des Wartens. Dann aber,
Mitte November, erhalten die Forscher einen Anruf des Projekttr�gers Forschungszentrum J�lich. Es sei eine Einigung mit der Firma Aventis getroffen worden, hie� es. Die Firma k�me nun zu 100 Prozent f�r ihre Kosten auf. Damit war die Forschungsf�rderung der Industrie schon mal geplatzt.
Aber, so lautete die gute Nachricht, dadurch w�re der Universit�t eine
F�rderung dieses Projektes nun ab M�rz 2003 sicher. Die genaue Aufschl�sselung der F�rdergelder folgte:
- eine BAT IIa Stelle f�r drei Jahre (55.000 ? p.a.),
- Sachmittel im Wert von 45.000 ?,
- Reisekosten 5.000 ?,
- Zuschuss f�r notwendige Ger�te bis 50.000 ?.
Die Freude der Immunologen �ber diese "Weihnachtsgeschenk" war gro�, schlie�lich stand der Durchf�hrung des Forschungsprojektes im neuen Jahr nichts mehr im Wege, endlich konnte es losgehen.
Durch die Aussicht hochmotiviert, werden aktuelle Beschaffungsangebote f�r Ger�te eingeholt und die entsprechende Antr�ge an die Drittmittelverwaltung der FU Berlin geschickt. Von dort wurden sie unterzeichnet und am
17. Dezember 2002 an den Projekttr�ger weitergeleitet.
Zu Beginn des neuen Jahres rufen die Wissenschaftler Schmidt und Veit dann nichtsahnend den Projekttr�ger an, um f�r ihre weitere Planung zu erfahren, wann mit dem Bewilligungsbescheid des Geldes zu rechnen sei. Doch statt eines ungef�hren Termins wurde ihnen mitgeteilt, dass am 17. Dezember 2002 ein
Ablehnungsbescheid f�r das Projekt an die Drittmittelverwaltungsstelle der FU gegangen sei.
Die Forscher h�ren ungl�ubig zu. Ein Projekt, das laut einer Pressemitteilung des BMBF, bereits seit dem 29. M�rz 2002 als ein gef�rdertes Projekt gilt, wurde nun, nach der detaillierten Bekanntgabe der bereitgestellten F�rderungssummen, abgelehnt.
Wollten die Wissenschaftler auch der Telefonstimme nicht glauben, konnten sie es schwarz auf wei� einige Tage sp�ter nachlesen. In dem Ablehnungsbescheid hie� es:
...
"der F�rderung der Biotechnologie durch die Bundesregierung wird auch in den kommenden Haushaltsjahr besondere Priorit�t einger�umt. [Im Zuge der Sparma�nahmen muss aber zur Konsolidierung der Haushalte beigetragen werden.] Vor diesem Hintergrund sind wir gezwungen, die F�rderung f�r 2003 in allen Themenbereichen zu pr�fen ..." . Dies hat "in Abstimmung mit dem BMBF dazu gef�hrt, dass wir Ihren Antrag nicht mehr zur F�rderung vorsehen k�nnen und hiermit ablehnen. [...] Wir bedauern die jetzt eingetretene Situation au�erordentlich, sehen aber nach intensiver Pr�fung Ihres Antrages und unter Ber�cksichtigung der schwierigen Haushaltssituation keine M�glichkeit f�r eine andere Entscheidung".
Auch die Forscher bedauern die Situation, aber ihnen war das Projekt
Die Beantragung von Forschungsgeldern eine Lehre. Erst wenn tats�chlich Geld geflossen ist, k�nnen Zusagen �ber Forschungsgelder f�r bare M�nze genommen werden.
Auch die Forscher bedauern die Situation, aber ihnen war das Projekt ?Die Beantragung von Forschungsgeldern? eine Lehre. Erst wenn tats�chlich Geld geflossen ist, k�nnen Zusagen �ber Forschungsgelder f�r bare M�nze genommen werden.
Die Meinung des Antragstellers Dr. Veit zu dem ganzen Vorgang: "Entweder kann das BMBF nicht haushalten und vergibt Gelder, die gar nicht vorhanden sind. Oder es geht bei den F�rderma�nahmen des BMBF mehr um �ffentlichkeitswirksame Politik als um weitsichtige Forschungsf�rderung. Wenn ein medizinisch relevantes Thema in den Schlagzeilen ist, wie die BSE im Winter 2000, werden mediengerecht Gelder versprochen, um der �ffentlichkeit zu suggerieren, dass etwas getan wird. Es ist bezeichnend, dass die (vermeintliche) Vergabe der Gelder zuerst in einer Presserkl�rung bekannt gegeben wurde. Steht das Thema dann nicht mehr im Blickpunkt der �ffentlichkeit, werden die versprochenen Gelder nicht ausgezahlt. Eine Presserkl�rung ist das dann aber nat�rlich auch nicht mehr wert. Bei anderen Organisationen der Forschungsf�rderung, wie z.B. der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist es uns jedenfalls noch nicht passiert, dass genehmigte Forschungsprojekte dann doch nicht finanziert werden."
Institut f�r Immunologie und Molekularbiologie,
Fachbereich Veterin�rmedizin,
Freie Universit�t Berlin,
Philippstra�e 13,
10115 Berlin-Mitte.
Institutsleiter: Prof. Dr. rer. nat. Michael F. G. Schmidt
Interviewpartner: Dr. rer. nat. Michael Veit
Urspr�nglicher Kooperationspartner: Aventis Behring Werke, Marburg
Weiterführende Links
CWD- Informationen des United States Department of Agriculture, USA
Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) gibt zum Thema CWD in den USA eine Webseite heraus. Hier finden sich Informationen zur Verbreitung, zur Ursache und zur Klinik der CWD bei Cerviden.
TSE-Forschungskonzept
Das Forschungskonzept zu Transmissible Spongiforme Enzephalopathien (TSE) des BMBF vom Mai 2001. Ein Konzept zur Erforschung von BSE, Scrapie und Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
Bayerischer Forschungsverbund Prionen (FORPRION)
Der Forschungsverbund FORPRION vernetzt 30 Projekte, angesiedelt an 5 bayerischen Universit�ten und an Instituten der Max-Planck-Gesellschaft. FORPRION ist eine Inititive der Bayerischen Staatsregierung.
TSE-Forum
Das TSE-Forum dient der Koordinierung und systematischen Vernetzung der deutschen TSE-Forschung. Sie tr�gt zu einem verbesserten wissenschaftlichen Austausch in Rahmen der TSE-Forschung bei. Au�erdem soll die Plattform die �ffentlichkeit umfassend und kompetent zu Prionenkrankheiten informieren.
BSE beim BMVEL
Das Bundesministerium f�r Verbraucherschutz, Ern�hrung und Landwirtschaft (BMVEL) informiert �ber das Wesen der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE), die aktuelle BSE-Statistik in Deutschland, die ergriffenen Ma�nahmen und g�ltigen Verordnungen.
Bundesamt f�r Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
Diskussionspapier der TAB zur TSE-Forschungsf�rderung
Neue Herausforderungen f�r die deutsche TSE-Forschung und ihre F�rderung. Ein Diskussionspapier des B�ros der Technikfolgen-Absch�tzung des Deutschen Bundestags (TAB).
Medien
Prionen und Prionkrankheiten
von H�rnlimann, Beat; Riesner, Detlev; Kretzschmar, Hans;,
de Gruyter, Walter, GmbH & Co. KG, 2001
Inhalt & Bestellung
Prions
von Rabenau, Holger F.; Cinatl, Jindrich; Doerr, Hans W.,
Karger, 2001
A Challenge for Science, Medicine and Public Health System.
Inhalt & Bestellung
Bakterien, Viren, Prionen
von Target Film & Video Produktion GmbH;,
Springer-Verlag GmbH & Co. KG, 1999
Forschung f�r ein langes Leben. Windows Version; Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik;
Inhalt & Bestellung
Prionen - mehr als nur Protein?
von Appel, Thomas R;,
Shaker Verlag GmbH, 1999
Chemische Analyse von Lipiden und Kohlenhydraten in Prionst�bchen; Berichte aus der Biologie;
Inhalt & Bestellung
Fatal Protein
von Ridley, Rosalind M.; Baker, Harry F.,
Oxford University Press, 2001
The Story of CJD, BSE, and Other Prion Diseases.
Inhalt & Bestellung
Color Atlas of Diseases and Disorders of Cattle
von Blowey, Roger W.; Weaver, A. David,
Mosby International, 2003
Inhalt & Bestellung
Serodiagnostische Tests
von ohne Angaben,
Springer, 2003
Evaluierung und Interpretation in der Veterin�rmedizin und anderen Fachgebieten
Inhalt & Bestellung
BSE und verwandte Erkrankungen
von Jonas, Eleonore; Lachmann, Petra;,
Huber, Hans, Verlag, 1999
Einf�hrung f�r Human- und Veterin�rmediziner
Inhalt & Bestellung
Risikoverwaltung: Lernen aus der eidgen�ssischen Politik im Umgang mit Gesundheitsrisiken
von Bachmann, Carine; Bachmann, Ruth; Cattacin, Sandro;,
Helbing & Lichtenhahn Verlag AG (CH) & Co. KG, M�nchen, 2002
HIV/Aids, Hepatitis C und BSE im Vergleich; �kologie & Gesellschaft
Inhalt & Bestellung