Hubertus Keimer hat am 1. Juli 2015 die Nachfolge von Dr. Gert Barysch als Leiter der IDT Tiergesundheit übernommen. Julia Henning von Vetion.de wollte von ihm wissen, mit welchen Zielen, Visionen und Plänen er diesen neuen Aufgabenbereich übernommen hat.
Vetion.de: Herr Keimer, Sie haben am 1. Juli dieses Jahres die Leitung der BU Tiergesundheit der IDT Biologika als Nachfolger von Dr. Gert Barysch übernommen. Mit welchen Zielen treten Sie Ihren neuen Aufgabenbereich an? (IDT steht für Impfstoffwerke Dessau-Tornau)
„Mein Ziel ist es, dort weiter zu machen, wo Herr Dr. Gert Barysch aufgehört hat, nämlich bei der Globalisierung der Tiergesundheit der IDT. Die IDT Biologika kann auf eine ganze Reihe innovativer und wichtiger veterinärmedizinischer Impfstoffe zurückreifen und damit Tierärzten, Landwirten und Tierhaltern eine Lösung für die gesundheitlichen Probleme von Nutztierbeständen sowie Heim- und Haustieren anbieten. Dies möchten wir künftig über die nationalen Grenzen hinaus tun, da es weltweit einen großen Bedarf an hochwertigen und modernen biologischen Präparaten für Prophylaxe und Therapie gibt. Als Beispiele möchte ich ECOPORC SHIGA gegen die Ödemkrankheit, RESPIPORC FLU3 als trivalente Vakzine gegen die Influenza beim Schwein sowie Impfstoffe zur Bekämpfung von Salmonelleninfektionen bei Nutztieren nennen. Daher werden wir auch künftig verstärkt daran arbeiten, den Bekanntheitsgrad der IDT-Produkte im internationalen Markt zu erhöhen. Dies werden wir dadurch erreichen, dass wir in den kommenden Jahren weitere Tochtergesellschaften gründen. Durch diese internationalen Einheiten schaffen wir es, IDT Biologika zu einem weltweit bekannten Unternehmen zu machen, das für seine veterinärmedizinische, wissenschaftliche Forschung und für seine modernen Produkte geschätzt wird.“
Vetion.de: Wie gehen Sie vor, um diese Ziele zu erreichen?
„ Als erstes haben wir sowohl die Kernmannschaft des Headquarters in Dessau seit 2012 deutlich um weitere, erfahrene und engagierte Kolleginnen und Kollegen aus der veterinärpharmazeutischen Industrie aufgestockt. Parallel dazu haben wir Mitarbeiter in fünf europäischen Ländern eingestellt, die uns dort als Key Account Manager und Technical Service beim Aufbau unseres Geschäftes unterstützen. National konzentrieren wir uns derweil u.a. auf den Ausbau unserer Forschungseinheit auf Riems in Mecklenburg-Vorpommern.“
Vetion.de: Wo steht die IDT Tiergesundheit bei der Globalisierung?
„Am 1. April 2012 konnte ich sofort mit dem bestehenden Kernteam der Tiergesundheit beginnen, die Strukturen und Prozesse, die für eine Globalisierung wichtig sind, aufzubauen und umzusetzen. Erste Tochtergesellschaften wurden im Jahr 2013 in Dänemark, Frankreich, Spanien und den Niederlanden gegründet. Als nächstes stehen Überlegungen in Osteuropa an. Hierfür und für weitere Positionen suchen wir übrigens noch weitere MitarbeiterInnen mit Erfahrung, Kreativität und Teamgeist, die bei dieser spannenden Aufbauarbeit mitwirken möchten. Hierfür benötigen wir vor allem kompetente naturwissenschaftlich und kaufmännisch ausgebildete Persönlichkeiten für die Bereiche Verkauf, Produktmanagement, Technical Service, Forschung und Entwicklung sowie Zulassung im In- und Ausland.“
Vetion.de: Wo liegen in Ihren Augen die Stärken der IDT? Welches sind Ihre Vorteile verglichen mit anderen Mitwettbewerbern?
„Ein großer Vorteil ist, dass es sich bei der IDT Biologika um ein Unternehmen der familiengeführten Klocke-Gruppe handelt, das sich seiner gesellschaftlichen und unternehmerischen Verantwortung voll bewusst ist. Außerdem profitiert das Unternehmen aufgrund seiner langen, 94-jährigen Forschungs- und Entwicklungsgeschichte von einem großen Erfahrungsschatz im Impfstoffbereich für Mensch und Tier (Tuberkulose, Rotlauf etc. waren die ersten Produkte in den 20er Jahren).
Durch den verstärkten Ausbau der Auftragsfertigung für den Humansektor mit modernsten Produktionsanlagen seit 2005 und der Aufbruchsstimmung in der Tiergesundheit ist überall eine hohe Motivation spürbar, die unterstützt wird durch die beiden Geschäftsführer der IDT, Dr. Ralf Pfirman und Andreas Kastenbauer. Diese Unterstützung und das Commitment der Familie Klocke helfen und beschleunigen den Prozess der Globalisierung. Bei der IDT steht der Mitarbeiter im Vordergrund. Neue Kolleginnen und Kollegen erwarten bei der IDT spannende Aufgaben und Herausforderungen, die in einem engagierten Team zusammen umgesetzt werden.“
Vetion.de: Herr Keimer, Sie selber stammen aus dem nördlichen Ruhrgebiet und haben dann viele Jahre im Rhein-Main-Gebiet gelebt und gearbeitet. Was für ein Schritt war es für Sie und Ihre Familie, von dort nach Sachsen-Anhalt zu ziehen?
„Wir haben uns in Dessau/Wörlitz als Familie sehr schnell eingelebt, weil die Menschen hier sehr aufgeschlossen, gastfreundlich und hilfsbereit sind. Darum war der Schritt im Nachhinein sehr leicht hier hin zu ziehen. Von Anfang an haben meine Kollegen mich mit Offenheit und Neugierde aufgenommen und mir geholfen, mich schnell zu integrieren. Wir haben ein schönes neues Haus gefunden und unsere beiden kleinen Söhne fanden sofort Anschluss im Kindergarten.
Vetion.de: Wenn sie sich aktuell noch etwas wünschen könnten, was wäre das?
„ Das Erreichen der oben genannten Ziele, weiterhin erfolgreiches Rekrutieren von neuen Kollegen und erfolgreiche Markteintritte im internationalen Markt. Privat hätte ich gerne mehr Zeit für meine Familie und für Ausflüge in die herrliche Umgebung, insbesondere der Elbauen.
Vetion.de: Ich bedanke mich für dieses offene Gespräch.
Hubertus Keimer wurde 1964 in Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen geboren. Nach dem Abitur studierte er Agrarwissenschaften und arbeite anschließend als Dipl. agr. Ingenieur bei der Firma Moksel. Nach zwei Jahren wechselte er zur Boehringer Ingelheim Vetmedica, wo er 18 Jahre tätig war. Zuletzt war er dort Verkaufsleiter Companion Animals. Zum 1. April 2012 wechselte er als Leiter Marketing und Vertrieb zur IDT. Seit 1. Juli 2015 ist er Leiter der BU Tiergesundheit. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Wörlitz.