Der bpt Jahreskongress findet immer wechselweise in Hannover und in München statt. In diesem Jahr reisten mehr als 2.000 Tierärztinnen und Tierärzte vom 19.-12.10.2017 nach München. Außerdem besuchten den Kongress etwa 80 Tiermedizinische Fachangestellte. Damit war das Fachprogramm, das aus Vorträgen und Seminaren bestand, gut besucht. Ebenfalls gut besucht und vom Platz her ausgebucht war die Fachmesse am Freitag und Samstag. An den Ständen herrschte in den Pausen reges Treiben und ein informativer Austausch zwischen Industrie und praktizierenden Tierärzten.
Auf der Messe machte auch rasch die Neuigkeit die Runde, dass es die Baden-Badener Fortbildungstage künftig nicht mehr geben wird und der Enke Verlag jetzt der neue Medienpartner der Deutschen Vet in Köln sein wird. Außerdem ist Dr. Franziska Conrad in die „Veterinärfamilie“ zurückgekehrt. Sie arbeitet fortan für Purina Tiernahrung. Auf dem bpt Kongress engagierte sie sich in dem Gemeinschaftsprojekt von Purina und dem bpt „Liebe fürs Leben – Tierschutzunterricht für Grundschüler“, in dem sie einen Workshop für interessierte Tierärzte leitete, die dieses Projekt an den Schulen unterstützen wollen.
Natürlich gab es neben einem breiten Angebot an Fachvorträgen zu nahezu allen Tierarten auch mehrere berufspolitische Veranstaltungen. So auch eine berufspolitische Diskussion zur Bundestagswahl 2017 und die sich daraus ergebenen Auswirkungen für Tierärzte mit dem strategischen Politikberater Prof. Dr. Karl Jurka. Jurka ging hier zu verschiedenen Themen auf die Wahlprogramme der einzelnen Parteien ein und wog unter Einbeziehung seiner politischen Erfahrung die sich daraus ergebenden Änderungen ab, sollte es zu einer Koalitionsbildung kommen.
Weiteres Thema einer berufspolitischen Veranstaltung war die Frage Examen bestanden – was nun? Hier wurden vor allem die Berufsanfänger nach ihren Vorstellungen und Wünschen für das künftige Berufsleben gefragt. Denn immer weniger haben den Wunsch, sich selbstständig zu machen und Verantwortung zu übernehmen. Ein Berufsfeld im Wandel, der jetzt zur Kenntnis genommen werden muss, um Lösungsansätze zu schaffen und die Versorgung der Patienten auch künftig rund um die Uhr sicherstellen zu können. Im Vorfeld zu dieser Veranstaltung hatte der Bundesverband der angestellten Tierärzte (BaT) ein Einstiegsgehalt für Berufsanfänger in der Praxis von pauschal 3.500 Euro gefordert. Der bpt hat sich ebenfalls auf eine Anhebung des Einstiegsgehalts von 2.200 auf 2.420 in seiner Mitgliederversammlung geeinigt.
Weitere berufspolitische Themen waren die Auswirkungen des Strukturwandels auf Tierarztpraxen mit Übersichtsreferaten zum Status quo aus Deutschland, Österreich und dem diesjährigen Gastland Schweiz und anschließender Diskussion am Samstagmorgen. Klar zu erkennen war, dass die zunehmende Feminisierung und die mangelnde Bereitschaft des Nachwuchses sich in einem freien Beruf wie dem des Tierarztes/der Tierärztin selbstständig zu machen, nicht nur in Deutschland zu Problemen führen und dass diese praktisch in allen drei Ländern ähnlich gelagert sind.
Das Get together am Freitagabend war ausgelassen und tat sich vor allem durch das wirklich schmackhafte Essen in diesem Jahr hervor sowie durch die hervorragenden Weine von GRES. Die Schweizer Band traf hingegen längst nicht Jedermanns Geschmack. Glücklicherweise war sie jedoch nur zur Untermalung des Essens engagiert und spielte nicht den ganzen Abend, so dass sich die Tanzfläche schließlich noch gut füllte.
Fazit: Alles in allem eine gelungene Veranstaltung!
Ein Tagungsvideo steht auf der Webseite des bpt zur Verfügung. Bilder vom Kongress und dem Get together hat wie immer Thomas Zimmel vom Vetmagazin gemacht.