BRS fordert Bekenntnis zur Nutztierhaltung
Am 23. Februar 2025 stehen die vorgezogenen Bundestagswahlen in Deutschland an. Ein kurzer, aber intensiver Wahlkampf der Parteien hat begonnen. Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) hat im Vorfeld alle Parteien aufgefordert, sich zur heimischen Nutztierhaltung zu bekennen.
Um Innovationen, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Planungssicherheit weiterhin gewährleisten zu können, setzt sich der Dachverband der deutschen Rinder- und Schweineproduktion für ein tragfähiges Gesamtkonzept ein. Neben einer verbesserten Kommunikation fordert der Verband, Vertreter:innen aus Wissenschaft und Praxis verstärkt in Arbeitsgruppen einzubinden sowie Gremien wie z.B. die Borchert-Kommission, in vergleichbarer Form wieder einzurichten.
Darüber hinaus müssen mehr Bundesmittel in Forschung und Entwicklung in den Bereichen Tierzucht, Tiergesundheit, nachhaltige Fütterung und tiergerechte Haltung sowie Wettbewerbsfähigkeit fließen und der Bürokratieabbau schneller vorangetrieben werden, so die Forderungen des BRS.
Weitere Forderungen sind eine europaweit einheitliche Regelung von Tiertransporten und eine bundeseinheitliche Tierseuchenbekämpfung, insbesondere in Hinsicht auf die aktuell grassierenden Tierseuchen wie die Blauzungenkrankheit und die Afrikanische Schweinepest.
BRS
ASP breitet sich in Hessen aus
Im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis gibt es offenbar einen ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Das Hessische Landeslabor hat einen zwischen den Eltviller Stadtteilen Erbach und Hattenheim tot aufgefundenen Frischling positiv getestet. Wie üblich wurde die Probe an das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) als Referenzlabor überstellt. Das Ergebnis steht derzeit jedoch noch aus. Dennoch sind die Seuchenschutzmaßnahmen angelaufen. Darüber hinaus wird der Umkreis des Fundorts mit Drohnen und speziell ausgebildeten Kadaversuchhunden nach weiteren toten Wildschweinen abgesucht. Bislang gab es jedoch keine weiteren Funde.
Weiterhin werden seit Mittwochvormittag mobile taktische Elektrozäune errichtet, um eine mögliche Verbreitung des Virus in Richtung der Weinberge zu verhindern.
Bislang wurden in Hessen seit dem ersten Ausbruch der ASP Mitte Juni insgesamt 1948 Wildschweinkadaver gefunden, davon wurden 537 positiv getestet. Allein im Laufe der vergangenen Woche kamen rund 30 positive Funde im Kerngebiet hinzu.
Landwirtschaft.Hessen
ASP-Statistik in Deutschland klettert auf über 6.000 Fälle
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige und hochansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich. Dennoch bestehen sehr strenge Tierseuchenbekämpfungsauflagen, u.a., um eine Ausbreitung und Weiterverbreitung des Virus zu vermeiden. Dennoch breitet sich das Virus seit einigen Jahren in Osteuropa aus, auch in Richtung Westen. In Deutschland wurde der erste Fall der ASP bei einem Wildschwein in Brandenburg nahe der deutsch-polnischen Grenze im September 2020 amtlich festgestellt. Im Oktober 2020 folgte Sachsen, im November 2021 Mecklenburg-Vorpommern, Mitte Juni 2024 dann Hessen. Inzwischen wurde das Virus auch in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg nachgewiesen.
Seit dem ersten Auftreten im September 2020 sind nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) 6.330 Fälle bei Wildschweinen und 19 Ausbrüche in Schweinehaltungen in den verschiedenen Bundesländern nachgewiesen worden (Stand: 21. November 2024).
Impfen, nicht keulen
Impfungen sind wesentliche Instrumente zum Erhalt der Tiergesundheit und dienen dem Tierschutz sowie der Sicherstellung einer unbedenklichen Lebensmittelproduktion. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch Tierseuchenausbrüche ist das in der Tierseuchenbekämpfung bisher etablierte System der präventiven Tötung gesunder Tierbestände im Falle von Ausbrüchen, nicht mehr zeitgemäß. Anlässlich der Verlängerung der Gestattung der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit mit BTV 3-Impfstoffen, fordern die Bundestierärztekammer (BTK) und der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) ausdrücklich in ihrem gemeinsamen Positionspapier, dass „Impfungen als ein bedeutendes Instrument in strategischen Ansätzen zur Bekämpfung von Tierseuchen sowie neu auftretenden Infektionskrankheiten zu verankern“ sind.
In Verbindung mit einer verbesserten Früherkennung und einer regelmäßigen tierärztlichen Bestandsbetreuung bieten Impfprogramme mit modernen und sicheren Impfstoffen ein großes Potenzial für die Tiergesundheit. Dies sollte auch aus Gründen von Nachhaltigkeit und Ernährungssicherung, genutzt werden.
Zielführend wäre ein planbarer strategischer Ansatz zur Tierseuchenbekämpfung in Deutschland und Europa, wobei die Impfung ihren festen Platz als eine der möglichen Maßnahmen einnimmt. Nur so ist es den Tiergesundheitsunternehmen möglich, im Tierseuchenfall möglichst rasch ausreichende Impfstoffmengen zur Verfügung zu stellen. BTK und BfT appellieren an die zuständigen Ministerien und Behörden, ein klares Signal zu senden, wie etwa durch eine klare Impfaufforderung oder sogar eine Impfpflicht gegen BTV-3 (Blauzungenkrankheit) in der kommenden Saison. Das würde die zeitnahe Bereitstellung der notwendigen Impfstoffdosen erleichtern und die Forschung nach geeigneten Impfstoffen fördern.
BTK
Nächster Landkreis in Brandenburg von ASP betroffen
Bei einem Wildschwein im Landkreis Oberhavel im Norden des Landes Brandenburg ist erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein nachgewiesen worden. Der verendete Keiler ist nordöstlich von Gransee aufgefunden worden, berichtet das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV). Es werde aufgrund der Entfernung des Fundorts zu den bisherigen ASP-Gebieten von einer sogenannten Sprunginfektion über kontaminierte Gegenstände, Lebensmittel oder Futter ausgegangen.
Rund um den Fundort wird nun ein mobiler Wildschutzzaun errichtet und eine großflächige Fallwildsuche durchgeführt. Die Schweinehalter in der betroffenen Region seien aufgefordert, die Biosicherheitsmaßnahmen in ihren Betrieben zu verstärken.
Dr. Till Backhaus, der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, ist seinerseits beunruhigt: „Das beunruhigt mich sehr, denn eine Großausbreitung in Gebieten, die zudem für entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen schwer zugänglich sind, wünsche ich niemandem. Wir werden uns bei den Länderkollegen in Potsdam ein genaues Lagebild einholen und die Entwicklungen mit hoher Wachsamkeit verfolgen.“
Aber nicht nur in Brandenburg, sondern auch in anderen Bundesländern sind neue ASP-Fälle gemeldet worden. So auch in Hessen, wo der Kampf gegen die hochansteckende Tierseuche bereits länger tobt und voraussichtlich noch viele Monate anhalten wird. Laut des Landesjagdverbands in Hessen erreichte das Seuchengeschehen mit 121 neu entdeckten positiven Wildschweinen in Südhessen einen neuen Höhepunkt.
Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung hob unterdessen die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten im Land hervor: „Die Afrikanische Schweinepest ist eine riesige Herausforderung für alle – insbesondere die Landwirtschaft. Für die schweinehaltenden Betriebe ist sie existenzbedrohend. Dank der schnellen und koordinierten Maßnahmen konnten wir jetzt aber wichtige Erfolge erzielen.“
Um die finanziellen Folgen der ASP abzufedern, hat die Hessische Landesregierung zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen für Schweinehalter beschlossen.
Agrarheute
Umwidmungsverbot von Colistin beeinträchtigt Behandlung von Puten und Legehennen
Gemäß der neuen Verordnung über tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV) ist die Umwidmung des Reserve-Antibiotikums Colistin nun verboten. In der Tierhaltung wurde Colistin vor allem in der Geflügelmast eingesetzt. Das Verbot bringt nun einige Herausforderungen für die Halter:innen von Legehennen und Puten mit sich. Wie der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) gegenüber agrarheute erklärt hat, können in der Geflügelmast verschiedene Antibiotika als Alternative zu colistinhaltigen Präparaten eingesetzt werden. Während zur Behandlung von Legehennen noch die Möglichkeit bestehe, Oxytetracyclin aus dem Ausland zu beziehen, gäbe es bei Puten allerdings keine Alternative, so der bpt.
Grundsätzlich habe das Umwidmungsverbot von Colistinsulfat keine Auswirkungen auf die antibiotische Behandlung von Geflügelbeständen. Treten jedoch E.coli-Septikämien auf, müsse zwischen den einzelnen Geflügelarten unterschieden werden. Da in Deutschland kein Präparat zur Behandlung der E.coli-Septikämie bei Legehennen zugelassen ist, greift nach Informationen des bpt hier § 12 Absatz (3) der neuen TÄHAV das Umwidmungsverbot nicht, „sofern im Einzelfall die notwendige arzneiliche Versorgung der Tiere ernstlich gefährdet ist.“ Der Tierarzt muss in diesem Fall einen Nachweis über die Gründe aufführen, die belegen, warum die notwendige arzneiliche Versorgung der Tiere ernstlich gefährdet gewesen ist.
Bei Puten kann als Alternative lediglich Enrofloxacin umgewidmet werden. Allerdings besteht auch für diesen Wirkstoff ein Umwidmungsverbot, sodass auch bei der Pute § 12 Absatz (3) der neuen Tierärztlichen Hausapothekenverordnung greifen würde.
Unter Myvetlearn.de können sich Tierärzt:innen in Bezug auf die Antibiotikaminimierung bei Masthähnchen, Legehennen und Puten fortbilden. Für Studierende der Veterinärmedizin sind alle VetMAB-Module kostenfrei.
Mehr Informationen und Ratschläge zur Antibiotikaminimierung im Stall bietet auch das Projekt VetMAB.de, das zahlreiche anerkannte Online-Fortbildungen für Landwirt:innen und Tierärzt:innen zu dieser Thematik anbietet.
agrarheute
Verstöße gegen Tiergesundheitsrecht sollen schärfer geahndet werden
Am 16. Oktober 2024 hat der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft in seiner Sitzung dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Tiergesundheitsrechts zugestimmt. Damit wurde auch beschlossen, dass künftig Verstöße gegen das Tiergesundheitsrecht schärfer geahndet werden.
Demnach können Landwirt:innen und Transportunternehmer:innen mit Geldbußen bis zu 40.000 Euro belegt werden, sofern sie beim Verbringen von Tieren, Zuchtmaterial sowie Erzeugnissen tierischen Ursprungs innerhalb der Europäischen Union und dem Eingang in die Union gegen das Gesetz verstoßen.
Das gilt auch für Verstöße gegen Vorschriften zur Rückverfolgbarkeit und Identifizierung von gehaltenen Landtieren, Wassertieren und Zuchtmaterial. Bundesregierung und Bundesrat einigten sich zudem darauf, dass Unternehmer:innen, die Transportmittel nicht reinigen, desinfizieren und trocknen, sanktioniert werden können, um ein Einschleppen und die Ausbreitung von Tierseuchen wie zum Beispiel der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu verhindern.
Proplanta
Agrarheute
Großbritannien verschärft ASP-Regeln
Um eine Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nach Großbritannien zu vermeiden, begrenzt das britische Landwirtschaftsministerium (DEFRA) die persönliche Einfuhr von Schweinefleisch bzw. deren Produkte auf maximal zwei Kilogramm pro Person. Voraussetzung für eine Einfuhr ist zudem die verpflichtende Herstellung der Produkte nach EU-Handelsnormen. Der Beschluss gilt seit dem 27. September 2024.
Bislang konnte eine Erreger-Einschleppung in das Vereinigte Königreich erfolgreich verhindert werden. Die DEFRA hat angekündigt, dass Verstöße gegen die Vorgaben zur Einfuhr von Schweinefleisch und Schweinefleischprodukten werden mit umgerechnet knapp 6.000 Euro geahndet werden.
Auch wenn die Forderung des britischen Schweineproduzentenverband (NPA) nach einem kompletten Einfuhrverbot nicht erfüllt worden ist, begrüßt der Verband die Regelverschärfung. NPA-Geschäftsführerin Lizzie Wilson warnt jedoch vor der illegalen Einfuhr von Schweinefleisch, das in großen Mengen von organisierten Kriminellen in Lieferwagen und anderen Fahrzeugen ins Land gebracht wird.
Schweizerbauer
Bau des ASP-Festzauns in Hessen beendet
Ein 54 Kilometer langer Schutzzaun entlang der B45 und L3095 in Hessen wird aller Voraussicht nach am 2. Oktober 2024 erfolgreich abgeschlossen. Der neue Zaun erstreckt sich von Eppertshausen bis Münster (Hessen) und führt weiter bis zur Grenze zu Baden-Württemberg. Der Zaunbau war am 22. August 2024 als Barriere zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Richtung Odenwald und in die angrenzenden Länder Bayern und Baden-Württemberg begonnen worden.
„Mit dem erfolgreichen Abschluss dieses Zaunbaus haben wir eine starke Barriere geschaffen, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest effektiv einzudämmen“, erklärte Staatssekretär Michael Ruhl und bedankte sich bei den rund 920 überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräften. Die schnelle Umsetzung des Zaunbaus ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass ein Großteil des verwendeten Materials aus Brandenburg stammt, wo es bereits erfolgreich zur Eindämmung der ASP eingesetzt wurde. So konnten gleichzeitig Ressourcen geschont werden.
Landwirtschaftsministerium Hessen
Angst vor ASP-Einschleppung nach Frankreich wächst
Seit dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg vor nahezu genau vier Jahren, sind mehr als 6.000 infizierte Wildschweine in Deutschland bestätigt worden. Die meisten Kadaver wurden in Brandenburg und Sachsen gefunden. Seitdem breitet sich das Virus in verschiedenen Bundesländern aus. Nach dem ersten Nachweis bei einem Wildschwein in Hessen im Juni sowie in Rheinland-Pfalz im Juli 2024, ist die ASP im August dieses Jahres auch erstmals in Baden-Württemberg aufgetreten.
Da der letzte positive ASP-Nachweis lediglich 80 Kilometer von der französischen Grenze entfernt ist, wächst die Angst der Schweinebauern im Nachbarland vor einem Eintrag. Der Nationale Verband der Bauernverbände (FNSEA) hat darauf reagiert und fordert die regionale Ausrottung von Wildschweinen entlang der deutsch-französischen Grenze. Neben der Prüfung der Biosicherheit aller schweinehaltenden Betriebe, müsse zudem ausreichend Material für den Zaunbau bevorratet werden, lautet die Forderung der französischen Bauern an die Regierung in Paris.
Mit der regelmäßigen Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben befasst sich auch die 7-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände.
Agrarheute
Tierärzt:innen in MVP am Limit
Neben der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Geflügelpest breitet sich nun auch die Blauzungenkrankheit (BTV) in verschiedenen Regionen Deutschlands aus. Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den Ländern, in dem alle drei Tierseuchen grassieren, deren Bekämpfung die dort ansässigen Tierärzt:innen an ihre Grenze bringt. So befürchtet der Präsident der Landestierärztekammer MV, Dr. Holger Vogel, eine drohende Eskalation im Veterinärwesen. Hinzu komme der hohe bürokratische Aufwand, der den Arbeitsdruck noch zusätzlich erhöhe. Erste Versorgungslücken seien in MV bereits jetzt zu erkennen.
Die Veterinärämter arbeiten mit Hochdruck an der Koordinierung der Seuchenmaßnahmen. Die Schweinepestfälle, u. a. in den angrenzenden Bundesländern, verlangten von den Amtstierärzt:innen höchste Einsatzbereitschaft, um die Seuche einzudämmen, aufzuhalten und zu tilgen. Dazu gehört auch der Bau und die Abnahme der ASP-Schutzzäune sowie die gesamte Tierseuchendiagnostik. „Das zerrt am Personalbestand“, so der Kammerchef, der eine „unverzügliche“ personelle Entlastung fordert.
Allmählich gerate die tierärztliche Versorgung in Mecklenburg in Gefahr. Noch sei die Grundversorgung gesichert, meinte Vogel. Mittlerweile gebe es aber erste Lücken bei der Versorgung, so z.B. in der Hobbyhaltung von Hühnern und Enten. Auch der tiermedizinische Nachwuchs entscheidet sich immer häufiger gegen die Nutztiermedizin, nicht zuletzt, weil inzwischen viel Arbeitszeit in die anwachsenden Dokumentationspflichten einfließt. „Da steht dann die Betreuung des Einzeltiers oftmals nicht mehr ausschließlich im Vordergrund“, sagt Vogel, der auch der Präsident der Bundestierärztekammer ist, abschließend.
Nordkurier
Tierarztmangel.de
ASP-Risikoampel zeigt Mängel in Biosicherheit auf
Aktuell breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Deutschland weiter aus. Niedersachsen gehört zu den Bundesländern, die bislang von der Tierseuche verschont blieben. Um zu verhindern, dass ASP-Erreger in die Betriebe eingeschleppt werden, ist eine hohe Biosicherheit von großer Bedeutung. Die ASP-Risikoampel ist ein kostenloses Online-Tool, das den Betrieben zur Risikobewertung eines Eintrags von ASP, sowohl in Offenstallhaltungen als auch in geschlossenen Ställen, zur Verfügung steht. Neben gesetzlichen Vorgaben finden die Landwirt:innen auch aktuelle fachliche Empfehlungen mit dem Schwerpunkt der ASP-Prävention. Sie versteht sich als Ergänzung zu den Vorgaben der Schweinehaltungshygieneverordnung und weiteren Biosicherheitsempfehlungen und umfasst auch einige (EU-konforme) Vorgaben zu Früherkennung und Dokumentation.
Um einen eventuellen Nachbesserungsbedarf zu identifizieren, müssen insgesamt 119 Fragen beantwortet werden. Das Tool errechnet auf Basis der Antworten, wie hoch das Eintragsrisiko des eigenen Betriebs ist. Zudem wird die individuelle Risikoeinschätzung nach verschiedenen Bereichen unterteilt. „Machen Sie mit. Nutzen Sie unser Tool und finden Sie heraus, wo es auf Ihrem Betrieb Sicherheitslücken gibt“, lautet der Appell von Dr. Barbara Grabkowsky an die Schweinehalter:innen in Niedersachsen. Sie hatte an der Entwicklung der Risikoampel mitgewirkt, die 2019 erstmals veröffentlicht wurde und nun in der überarbeiteten Version 2.0 von 2023 zur Verfügung steht.
Die 7-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände.
Land und Forst
Hessen baut ASP-Zaun
Um die weitere Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen zu vermeiden, hat das Land begonnen, einen zusätzlichen Festzaun über eine Länge von 50 Kilometern entlang der B45 zu bauen. „Dieser feste Zaun ist eine weitere wichtige Maßnahme im Rahmen der Gefahrenabwehr. Wir wollen einen deutlichen Vorsprung vor dem Seuchengeschehen erzielen und eine starke Barriere gegen die Ausbreitung der ASP auf andere Regionen bilden“, betont Landwirtschaftsminister Ingmar Jung.
Unterstützung erhält das Land Hessen von Seiten des Technischen Hilfswerks (THW), der Landesstraßenbaubehörde HessenMobil sowie der Landesforstbehörde HessenForst. Zudem arbeiten ehrenamtliche Personen und zahlreiche Mitarbeitende der Landesbehörden im Zwei-Schicht-Betrieb, um den Zaun so schnell wie möglich fertigzustellen. Geplant ist eine Bauzeit von etwa 2-3 Wochen. „Sowohl bei der Kadaversuche als auch beim Zaunbau und der gegenseitigen Unterstützung bei der Materialbeschaffung arbeiten wir alle eng zusammen. Die Seuche macht keinen Halt an Ländergrenzen. Wir hoffen, mit dieser Gemeinschaftsaktion die ASP erfolgreich einzugrenzen und insbesondere eine Verbreitung in den Odenwald und nach Bayern und Baden-Württemberg zu verhindern,“ so der Minister. Bei dem Festzaun kommt auch bewährtes Material aus Brandenburg zum Einsatz, welches dort erfolgreich verwendet und aufgrund neuer Zonierungen nicht mehr benötigt wurde.
Landwirtschaftsministerium Hessen
Tierseuchen in Deutschland verursachen Millionenschäden
Neben der Geflügelpest und der Afrikanischen Schweinepest (ASP) breitet sich auch seit Oktober 2023 erstmals seit dem Jahr 2009 die Blauzungenkrankheit (BTV) in Deutschland massiv aus. Die R+V, Deutschlands größter landwirtschaftlicher Tierversicherer, erwartet durch das aktuelle Seuchengeschehen Schäden in Millionenhöhe. „Die Blauzungenkrankheit breitet sich derzeit explosionsartig in Deutschland aus“, erklärt Carsten Reimer, Agrarexperte bei der R+V Versicherung. „Bei uns gehen täglich neue Schadenmeldungen ein.“ „Die feuchtwarme Witterung in diesem Sommer befeuert die Mückenpopulation und damit die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit“, so der Agrarexperte weiter. „Wir rechnen mit einem ähnlich schlimmen Ausmaß wie bei dem Seuchenzug von 2007/2008.“
In diesen Jahren zahlte der Tierversicherer rund 14 Millionen Euro an die Tierhalter:innen. Milchviehalter:innen verzeichnen durch die BTV massive Einbußen, da Kühe besonders nach der Kalbung schwer erkranken können. „Die Kühe geben dann weniger oder keine Milch mehr“, berichtet Reimer. „Für die Landwirte bedeutet das massive Einbußen.“ Da seitens des Staates keinerlei Entschädigung gezahlt wird, empfiehlt der Versicherungsexperte Rinderhalter:innen den Abschluss einer entsprechenden Ertragsschadenversicherung.
Anders sieht es bei den Schweinehalter:innen aus, deren Bestände im Fall eines ASP-Ausbruchs getötet werden müssen. In diesem Fall gibt es staatliche Ausgleichzahlungen. Die übrigen Schweinehalter:innen, deren Betriebe in den Sperrzonen liegen, erhalten jedoch kaum Erlöse für ihre Schlachttiere. Zudem müssen sie die zusätzlichen Kosten für Blutproben und Transport selber tragen, da diese nicht durch den Staat aufgefangen werden. Auch seien die Landwirt:innen in den entsprechenden Gebieten bei ihrer Ernte eingeschränkt, so Reimer. Die Erreger der Tierseuche überdauern lange in der Umwelt, die Weiterverbreitung in andere Regionen soll unbedingt verhindert werden. Deshalb dürfen Wildschweine nicht aufgescheucht werden – etwa durch Spaziergänger, Hunde oder landwirtschaftliche Maschinen.
Auch wenn die Aviäre Influenze (Geflügelpest) aktuell etwas rückläufig ist, sei doch angesichts des nahenden Herbstes und des Beginns des Vogelzugs mit weiteren Ausbrüchen zu rechnen, so Reimer. Auch hier rechnet der Agrarexperte wieder mit hohen Zahlungen an die Landwirt:innen. Der Schaden, den der Versicherer seit Oktober 2020 wegen der Geflügelpest zu tragen hatte, beläuft sich auf insgesamt 36 Millionen Euro.
R+V
ASP-Restriktionen führen zu Platzmangel in den Schweineställen
Seit dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) Mitte Juni im Landkreis Groß-Gerau wurde die Tierseuche bislang in acht Betriebe nachgewiesen. In den ASP-betroffenen Betrieben mussten daher annähernd 4.000 Schweine getötet werden.
Da Betriebe, die in einer der Sperrzonen liegen, aber nicht von ASP-Ausbrüchen betroffen sind, in den letzten Wochen jedoch kaum Schweine verkaufen konnten, mussten nun auch fast 500 gesunde Schweine geschlachtet werden, um wieder ausreichend Platz für den übrigen Bestand zu schaffen. Ein Schlachtbetrieb in Norddeutschland ist derzeit der einzige in Deutschland, der Schweine aus der ASP-Schutzzone III schlachten darf, da kleiner Schlachtbetriebe oft baulich nicht die Voraussetzungen für die Schlachtung und die getrennte Lagerung des Fleisches erfüllen.
„Damit ist in den beiden Höfen, die bislang nicht selbst von der Afrikanischen Schweinepest betroffen, aber in ihrem wirtschaftlichen Handeln stark eingeschränkt sind, wieder ausreichend Platz für den übrigen Bestand geschaffen worden. Damit musste es nicht zu Tötungen aus Tierwohlgründen kommen“, erklärt Adil Oyan, Erster Kreisbeigeordneter. „Nun hoffen wir alle, dass das Schweinepest-Virus auf keinem weiteren Hof im Kreis Groß-Gerau Tiere befällt. Die Verluste sind bereits viel zu hoch. Wir werden weiterhin mit vereinten Kräften alles dafür tun, dass wir die Seuche möglichst schnell eindämmen können“, so Oyan abschließend.
Proplanta
Kreis Groß-Gerau
ASP erstmals bei Hausschweinen in Rheinland-Pfalz festgestellt
Nach dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) am 9. Juli 2024 in Rheinland-Pfalz breitet sich die Tierseuche weiter in dem Bundesland aus. Erstmals ist die ASP in der vergangenen Woche auch bei einem Hausschweinebestand amtlich festgestellt worden. Betroffen ist ein Kleinstbetrieb in Gerolsheim im Landkreis Bad Dürkheim. Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Eintragsquelle noch unklar. Allerdings konnte festgestellt werden, dass in der Haltung alle geltenden Hygienemaßnahmen umgesetzt wurden.
Wie das Landwirtschaftsministerium in Mainz berichtet, werden in allen Sperrzonen rund um die Fundorte unter Einsatz von mit Drohne und Suchhunden nach weiteren Wildscheinkadavern gesucht. Bislang wurden in dem 1500 Hektar großen Gebiet weder Wildschweine noch Kadaver von verstorbenen Tieren gefunden.
Das Ministerium appelliert dringend an alle Schweine haltenden Betriebe, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und ggf. anzupassen. Zudem sind die Halter:innen angehalten, bei Symptomen wie hohem Fieber, Appetitlosigkeit, Atemwegs- und Magen-Darm-Problemen, Blaufärbungen, Festliegen, aber auch bei plötzlichen Todesfällen umgehend .die Veterinärbehörden zu informieren.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist man in Sorge wegen einer weiteren Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Landwirtschaftsminister Till Backhaus appelliert an die Bevölkerung, die Tore geschlossen halten des 62,4 km langen Schutzzaunes entlang der deutsch-polnischen Grenze, der im November 2020 fertigestellt wurde, nach dem Passieren dringend wieder zu schließen. „Eine Vielzahl der eingebauten Weide-, Gatter- und Fußgängertore, die dem Wechsel von Landnutzern der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, der Jägerschaft und den Erholungssuchenden dienen, wurden in den vergangenen Wochen nach dem Passieren nicht mehr geschlossen“, erklärt Backhaus. „Die Schutzzäune können ihre Funktion nur dann erfüllen, wenn sie geschlossen gehalten werden. Ich bitte alle Landnutzer eindringlich, die Tore nach der Nutzung wieder zu schließen“, mahnt er.
Mit der regelmäßigen Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben befasst sich auch die 7-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände.
Umweltministerium Rheinland-Pfalz
Kreis Bad Dürkheim
Ministerium MV
ASP springt nach Baden-Württemberg über
Nachdem die Afrikanische Schweinepest (ASP) in den vergangenen Wochen erstmals in Hessen und Rheinland-Pfalz ausgebrochen ist, wurde in Baden-Württemberg am 08.08.2024 das erste Wildschwein positiv auf die Tierseuche getestet. Auch wenn die Bestätigung durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) aktuell noch ausstehe, lässt die hohe Virenlast leider kaum einen Zweifel an der ASP. „Die Afrikanische Schweinepest hat Baden-Württemberg erreicht, das Virus ist bei einem krank erlegten Wildschwein nachgewiesen worden. Wir sind gut vorbereitet, alle notwendigen Maßnahmen wurden umgehend ergriffen“, erklärt Landwirtschaftsminister Peter Hauk.
Um die Tierseuche auf ein möglichst kleines Gebiet einzudämmen sowie ein Einschleppen des Virus in Schweinehaltungen zu vermeiden, wurden umgehend eine Koordinationsgruppe und ein Tierseuchenstab eingerichtet. „Hausschweinebestände sind in Baden-Württemberg nach wie vor nicht vom ASP-Virus betroffen. Damit das so bleibt, sind vor allem die Biosicherheitsmaßnahmen streng einzuhalten“, mahnte Hauk am Freitag (09.08.2024).
Nach Informationen des FLI wurde das ASP-Virus seit dem ersten Ausbruch im September 2020 bei mehr als 5.900 Wildschweinen nachgewiesen. Auch in unserem Nachbarland Polen scheint die ASP kaum zu bekämpfen zu sein. Allein in diesem Jahr waren 23 Schweine haltende Betriebe von Ausbrüchen betroffen. 1.059 Wildscheine sind dort in den vergangenen sieben Monaten an dem Virus verendet, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) mitteilt.
Mit der regelmäßigen Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben befasst sich auch die 7-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände.
Agrarheute
Ministerium Baden-Württemberg
Hybridschweine in den USA verursachen Schäden in Milliardenhöhe
In Nordamerika machen sich immer mehr sogenannte Superschweine breit. Die Kreuzungen aus Wild- und Hausschweinen stammen ursprünglich aus Kanada und stechen besonders durch ihre enorme Größe und Widerstandskraft hervor.
In den späten 80er Jahren waren eurasische Wildschweine in Kanada für die landwirtschaftliche Fleischproduktion und den Abschuss eingeführt worden. Die Nachfrage nach Wildschweinen entwickelte sich jedoch nicht wie erwartet. Dies führte in den 1990er Jahren dazu, dass einige Erzeuger ihre Tiere absichtlich in die freie Wildbahn entließen, in dem Glauben, dass die Tiere den harten kanadischen Winter nicht überleben würden. Doch stattdessen gediehen die Schweine prächtig.
„Diese Schweine haben eine hohe Reproduktionsrate, sind sehr mobil und haben eine hohe Ausbreitungsfähigkeit“, erklärt Ryan Brook, Professor für Tier- und Geflügelwissenschaften an der Universität von Saskatchewan in Kanada. Brook und seine Kollegen hatten im Mai 2024 die Ergebnisse einer Studie zu Hybridschweinen vorgestellt. Demnach sind die Schweine auch kälteresistent, weshalb die Wissenschaftler sie „Superschweine“ tauften.
Inzwischen haben sich die Hybridschweine in Nordamerika zu einer landesweiten Plage entwickelt. Die stetig wachsende Population der aktuell etwa 6 Mio. Wildschweinhybriden bahnen sich ihren Weg durch Fauna und Flora, zerstören dabei Ernten und Bäume und verschmutzen Gewässer. Nach Schätzungen der US-Regierung entstehen dabei jährlich Schäden in Höhe von 1,5 Mrd. Dollar. Zudem gefährden die Hybridschweine heimische Arten. Außerdem steigt mit der wachsenden Population auch die Gefahr, dass sich Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter ausbreiten.
Live Science
Agrarheute
BMEL ruft Zentralen Krisenstab zur ASP-Bekämpfung ein
Seit dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Jahr 2020 wurde die Tierseuche in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, und zuletzt auch in Hessen und Rheinland-Pfalz nachgewiesen. Auch angesichts der ASP-Ausbrüche in hessischen Schweinehaltungen im Juli hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in der vergangenen Woche den „Zentralen Krisenstab Tierseuchen“ als übergeordnetes politisches Entscheidungsgremium einberufen, um Erkenntnisse zu teilen und ein weiteres Vorgehen zu besprechen. Zudem sollen Maßnahmen von überregionaler und politischer Bedeutung beraten werden, um bei Bedarf ein bundeseinheitliches Vorgehen zu beschließen.
„Wir verfolgen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest sehr genau. Hessen und Rheinland-Pfalz leisten hervorragende Arbeit bei der Eingrenzung des Seuchengeschehens, das hat auch die EUVET-Mission Anfang Juli bestätigt. Der Bund unterstützt die zuständigen Bundesländer gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut in gewohnter Manier beispielsweise bei den epidemiologischen Untersuchungen oder der Abstimmung der Maßnahmen und Sperrzonen-Gebietskulissen mit der EU. Die Ausbreitung aufzuhalten, ist eine Mammutaufgabe und wichtig für unsere schweinehaltenden Betriebe. Hier können auch die Bürgerinnen und Bürger Verantwortung übernehmen, indem sie achtsam sind. Im Zweifel reicht schon ein achtlos weggeworfenes Wurstbrot, denn das Virus kann auch über infizierte Lebensmittel eingeschleppt werden. Wir werden dazu auch eine Informationskampagne neu starten, um Menschen zu sensibilisieren – etwa an Autobahnraststätten gerade jetzt im sommerlichen Reiseverkehr“, erklärt Staatssekretärin Silvia Bender.
Zur gleichen Zeit mahnen der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) in einem gemeinsamen Schreiben ein einheitliches Vorgehen beim Tierseuchenmanagement an. Die Verbände fordern darin eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren – einschließlich staatlicher Institutionen, Forschungseinrichtungen, Landwirten und Veterinärdiensten.
„In Krisensituationen, zu denen wir akute Ausbrüche von Tierseuchen zählen, ist es entscheidend, die Ressourcen auf die Bekämpfung und Tilgung der Seuche zu konzentrieren und nicht auf bürokratische Abläufe“, so die drei Agrarverbände. Neben regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen sowie Krisenübungen des betroffenen Personals wird die Adressatin Dr. Katharina Kluge, zuständige neue Unterabteilungsleiterin im BMEL, gebeten, sich für eine engere Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern und den zuständigen Behörden vor Ort einzusetzen.
BMEL
Proplanta
Umfrage zur Optimierung von Biosicherheitskonzepten
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich aktuell in Deutschland aus. Zuletzt wurde die Tierseuche mehrfach bei Wild- und Hausschweinen in Hessen nachgewiesen. Auch die Nachweise des Geflügelpestvirus H5N1 bei Kühen, Katzen und Waschbären in den USA bereiten große Sorgen. Um die Wahrscheinlichkeit eines Tierseucheneintrags, der große wirtschaftliche Schäden verursacht, in den Bestand zu verringern, ist ein gut durchdachtes Biosicherheitskonzept elementar.
Wegen des dynamischen Ausbruchsgeschehens und um die Datenlage zu verbessern, führt die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bis zum 30. September 2024 eine Umfrage zur Biosicherheit in deutschen Schweine- und Geflügelbeständen durch. Diese Befragung unter möglichst zahlreichen landwirtschaftlichen Betrieben hat das Ziel, die Biosicherheitsmaßnahmen zu optimieren und damit die Ausbreitung von Tierseuchen zu verhindern.
Das Verbundprojekt „Ökologische Tierhaltung als Beitrag zum Klimaschutz – im Fokus von Tierkrankheiten und Tierseuchen (ÖTiKliS)“ befasst sich intensiv mit der Entwicklung von Maßnahmen, die die Tiergesundheit sicherstellen und auch während einer Tierseuche eine optimale, ressourcenschonende Produktion in landwirtschaftlichen Betrieben ermöglichen. Die Daten, die in der Umfrage gesammelt werden, bilden die Grundlage für Entscheidungen bezüglich Haltungsformen und baulicher Maßnahmen für eine ökologische und Tierwohl fördernde Landwirtschaft. Ziel ist, daraus im Tierseuchenfall Strategien zu entwickeln, die die Anforderungen der ökologischen Tierhaltung mit den gesetzlichen Vorgaben vereinen.
Mit der regelmäßigen Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben befasst sich auch die 7-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände, während sich Kurs 5 mit der Biosicherheit für Geflügelbestände befasst. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
HSWT
Weiterer ASP-Fall in Hessen
Erneut gab es einen positiven Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen. Erstmals ist auch der Landkreis Darmstadt-Dieburg in Südhessen betroffen, wie die Darmstadt-Dieburger Kreisverwaltung am Mittwochabend mitgeteilt hat. Ein totes Wildschwein war am Dienstagabend (30.07.2024) in Pfungstadt-Eschollbrücken gefunden worden. Eine endgültige Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) steht jedoch noch aus. Aktuell ist auch noch unklar, ob die bisherigen Sperrzonen ausgeweitet werden müssen. Nach dem ersten ASP-Nachweis in Hessen Mitte Juni 2024 hatte der Landkreis bereits umfassende Maßnahmen ergriffen, unter anderem wurden flächendeckende Drohnenflüge, Wildschweinbarrieren und Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit durchgeführt. Dennoch kam es immer wieder zu Infektionen von Hausschweinebeständen.
Landkreis Darmstadt-Dieburg
Veterinärbehörden geraten wegen ASP zunehmend an ihre Grenzen
In Deutschland ist der Mangel an Tierärzt:innen trotz verschiedener Maßnahmen noch immer stark zu spüren. Durch die aktuelle Häufung von Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geraten die Veterinärbehörden zunehmend an ihre Grenzen. In den Veterinärverwaltungen, Laboren und den zuständigen Stellen der Bundeswehr führt die prekäre Tierseuchensituation zu einer zusätzlichen personellen Belastung, die kaum zu stemmen ist.
Die Bundestierärztekammer (BTK) weist erneut auf diese Problematik hin und warnt vor einer Eskalation. „Die gegenwärtige ASP-Situation in den angrenzenden Bundesländern zu Polen und die ASP-Einträge in Schwarzwild und Hausschweinebestände in Hessen und Rheinland-Pfalz verlangen u. a. den Veterinärämtern höchste Einsatzbereitschaft ab, um den Seuchenzug einzudämmen, aufzuhalten und das Ziel der Seuchentilgung zu erreichen“, mahnt der BTK-Präsident Ltd. VD Dr. Holger Vogel. „Personelle Entlastungen sind unverzüglich sicherzustellen – sowohl in den Grenzbundesländern als auch in den Bundesländern mit Solitäreinträgen. Auch die Bereitstellung der erforderlichen Finanzmittel in der aktuellen Phase der Ausbreitung ist zwingend erforderlich“, erklärt Vogel.
Bereits vor sechs Jahren hatte der Deutsche Tierärztetag die Landesregierungen aufgefordert, länderübergreifende, verbindliche Leitlinien für die personelle Ausstattung der Veterinär- und Untersuchungsämter zu erarbeiten und deren Umsetzung durch die Länder vollständig zu finanzieren. Es muss dafür Sorge getragen werden, dass die staatlichen Untersuchungseinrichtungen den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind, insbesondere durch eine angemessene Ausstattung mit qualifiziertem Personal.
BTK
ASP-Ausbruch in weiterem hessischen Schweinebetrieb
In Hessen im Landkreis Groß-Gerau ist in einem weiteren Betrieb die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt worden. Der betroffene Betrieb liegt in Trebur und hält etwa 1.800 Hausschweine. Diese müssen nun aus tierseuchenrechtlichen Gründen alle getötet werden. Damit sind bereits acht Betriebe im Kreis Groß-Gerau betroffen. Der erste ASP-Fall in Hessen war Mitte Juni 2024 bei einem Wildschwein im Kreis Groß-Gerau festgestellt worden. Seitdem findet in der Region eine großangelegte Kadaversuche statt. Mittlerweile wurden bereits 107 Kilometer sogenannter taktischer Elektrozäune aufgestellt. Diese sollen die Wanderung infizierter oder erkrankter Tiere verhindern. Rund 29.000 Hektar Fläche wurden bisher von Kadaversuchhunden und Drohnen abgesucht. Bislang wurden dabei 72 positive Fälle entdeckt.
Landwirtschaftsministerium Hessen
Noch mehr ASP-Fälle in Hessen
In Hessen breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter aus. Nachdem die Tierseuchen in der vergangenen Woche in drei Betrieben im Kreis Groß-Gerau mit 9, 33 bzw. 158 Hausschweinen festgestellt worden war, erging ein positiver Nachweis westlich der Gemeinde Einhausen im Landkreis Bergstraße. Ein dort ansässiger Landwirt hatte den Wildschweinkadaver zufällig am Rande eines seiner Felder gefunden. Das hessische Landeslabor hat den Anfangsverdacht bestätigt, eine Bestätigung durch das Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) steht noch aus. Trotzdem haben die zuständigen Behörden sofort reagiert und eine Reihe notwendiger Maßnahmen eingeleitet.
So gehören nun große Teile des Landkreises Bergstraße zu den Sperrzonen I und II. Zudem wird erstmals auch die Landesgrenze nach Baden-Württemberg überschritten, auch wenn in dem Bundesland bisher noch keine ASP-Fälle aufgetreten sind. Auch die Kadaversuche wird ausgeweitet. In den kommenden Tagen sollen die Regionen entlang beider Seiten der Landesgrenze mit Hilfe von Drohnen und Hundeteams abgesucht werden. Ziel ist es, schnellstmöglich einen möglichen Eintrag festzustellen. Um eine weitere Ausbreitung der ASP zu vermeiden, soll zudem die Fortführung des Zaunes entlang des Rheins zwischen Gernsheim und Maulbeeraue sowie entlang der Autobahn 67 in Ost-West Ausrichtung vorangetrieben werden.
Landwirtschaft Hessen
Landwirtschaft Hessen
Weitere ASP-Ausbrüche in hessischen Schweinehaltungen
Im hessischen Kreis Groß-Gerau sind in zwei weiteren Schweinehaltungen Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Betroffen sind Betriebe mit 17 bzw. 170 Schweinen im Süden der Region, in der auch zuvor ASP-Fälle aufgetreten waren. Alle Tiere der betroffenen Betriebe müssen getötet werden, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Das hessische Landwirtschaftsministerium appelliert an alle schweinehaltenden Betriebe in der Region, ihre Bestände täglich auf Krankheitserscheinungen hin zu untersuchen und diese umgehend dem Veterinäramt des Kreises zu melden. Auch ist die Bevölkerung aufgefordert, sich unbedingt an geltende Restriktionen zu halten.
Wie schon von der EU-Veterinärmission, die vor rund zwei Wochen die von der ASP betroffenen Regionen in Hessen und Rheinland-Pfalz besucht hatten, prognostiziert, sei die Viruslast in dem Gebiet rund um die Knoblochsaue und den Kühkopf besonders hoch. Dank der guten Krisenarbeit konnte eine Verschleppung in angrenzende Regionen bislang aber verhindert werden, teilt das Landwirtschaftsministerium mit.
Seit dem ersten ASP-Nachweis bei einem Wildschwein Mitte Juni 2024 wird das Kerngebiet mit Hilfe von speziell ausgebildeten Suchhunden und Drohnen nach weiteren Wildschweinkadavern abgesucht. Bislang wurden dabei 43 positiv getestete Kadaver entdeckt. Zudem sollen Elektrozäune entlang der Zone die Wanderung infizierter oder erkrankter Tiere nach außen verhindern. In Kürze ist auch die Aufstellung einer festen Umzäunung geplant, die für eine klare Abgrenzung zu nicht-infizierten Regionen sorgt.
Die Landestierärztekammer Hessen weist darauf hin, dass den praktischen Tierärzt:innen eine zentrale Rolle zukommt. Für sie gilt bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten, dass sie alle geeigneten Maßnahmen zur Verhinderung der Einschleppung, Entwicklung und Ausbreitung von Seuchen ergreifen, ordnungsgemäße Diagnosen stellen, um Seuchen frühzeitig zu erkennen und sich aktiv an der Sensibilisierung für Tiergesundheit beteiligen. In Anbetracht des Seuchengeschehens sollten Schweinehalter:innen dahingehend beraten werden, welche Maßnahmen zusätzlich zu den Vorgaben nach der Schweinehaltungshygieneverordnung, in jeder Schweinehaltung (auch in Kleinstbetrieben und Hobbyhaltungen) dringend umgesetzt werden sollten. Die LTK Hessen weist erneut eindringlich auf die wichtige Bedeutung der Biosicherheit hin, die die Gefahr einer Infektion von Hausschweinen mit dem Virus der ASP weiter mindern kann. So sollten auch Kleintiermediziner:innen bei der Behandlung von Minipigs und anderen Hobbyschweinen die ASP bei ihrer Diagnostik einbeziehen.
Um die Biosicherheit in Schweine haltenden Betrieben geht es in Kurs 4 der Online-Fortbildung von Myvetlearn.de „Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung„.
Landwirtschaftsministerium Hessen
LTK Hessen
Niedersachsen weist auf Maßnahmen gegen ASP-Verbreitung hin
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in Deutschland auf dem Vormarsch und bereitet nicht nur den Schweinehalter:innen große Sorge. In Anbetracht der letzten beiden ASP-Ausbrüche in hessischen Schweinehaltungen im Juli 2024 sowie der meist in den Bundesländern schon begonnenen Sommerferien, appelliert das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium dringend an alle Reisenden, entsprechenden Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
So dürfen weder unverpacktes frisches Schweinefleisch noch unverpackte Schweinefleischerzeugnisse, wie Wurst oder Schinken, aus ASP-betroffenen Regionen mitgenommen werden, da die ASP schon durch kleine Mengen virushaltiger Lebensmittel übertragen werden kann. Zudem kann das ASP-Virus über Wochen und Monate in Lebensmitteln infektiös bleiben. Daher sollten Reisende unbedingt darauf achten, dass sowohl beim Picknick im Grünen als auch bei der Rast an Autobahnen oder Landstraßen keinesfalls Speiseabfälle in der Natur entsorgt werden, sondern ausschließlich in verschlossene Müllbehälter zu werfen sind. Insbesondere Jagdreisende sind angehalten, entsprechende Hygienemaßnahmen wie gründliche Reinigung und Desinfektion nach einem Aufenthalt in ASP-betroffenen Regionen einzuhalten, damit das Virus nicht weitergetragen wird.
Das Ministerium weist landwirtschaftliche Betriebe zudem ausdrücklich auf die strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen hin. Dazu gehören die schwarzwildsichere Umzäunung der Betriebe, die Desinfektion von Fahrzeugen und Geräten sowie die Kontrolle des Zugangs zu Ställen und Futterlagern.
Für die Betriebe in der Region ist es nun besonders wichtig, alle Biosicherheitsmaßnahmen penibel einzuhalten, um einen Viruseintrag zu vermeiden. Um die Biosicherheit in Schweine haltenden Betrieben geht es in der Online-Fortbildung von Myvetlearn.de “Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung“. Kurs 4 der Fortbildungsreihe befasst sich mit der Biosicherheit in Schweinebeständen“.
Auf VetMAB.de finden Landwirt:innen und Schweinehalter:innen viele Lerneinheiten zur Hygiene im Schweinestall. Diese trägt maßgeblich dazu bei, Einträge von Krankheitserregern zu verhindern!
Ministerium Niedersachsen
Zweiter ASP-Ausbruch bei Hausschweinen in Hessen
In Hessen ist es zu einem zweiten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Hausschweinbestand gekommen. Betroffen ist ein Betrieb bei Stockstadt im Kreis Groß-Gerau mit mehr als 1.100 Schweinen. Alle Tiere des Betriebes werden nun aus Seuchenschutzgründen getötet.
Bereits Anfang Juli 2024 gab es einen ASP-Ausbruch in einem Betrieb mit neun Schweinen bei Biebesheim am Rhein, ebenfalls im Kreis Groß-Gerau.
Erst Mitte Juni 2024 war im Kreis Groß-Gerau die hoch ansteckende Tierseuche erstmals in Hessen bei einem tot aufgefundenen Wildschwein festgestellt worden. Seitdem findet in der Region eine großangelegte Kadaversuche statt, um ein sogenanntes Kerngebiet des Geschehens sowie eine Restriktionszone festzulegen. Elektrozäune entlang der Kerngebiets sollen die Wanderung infizierter oder erkrankter Tiere nach außen verhindern. Rund 14.000 Hektar wurden bereits von Teams mit speziellen Kadaversuchhunden und mit Drohnen abgesucht. Bislang wurden dabei 38 positive Fälle entdeckt. Das Land arbeitet sehr eng mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zusammen, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.
Für die Betriebe in der Region ist es nun besonders wichtig, alle Biosicherheitsmaßnahmen penibel einzuhalten, um einen Viruseintrag zu vermeiden. Um die Biosicherheit in Schweine haltenden Betrieben geht es in der Online-Fortbildung von Myvetlearn.de „Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung„. Kurs 4 der Fortbildungsreihe befasst sich mit der Biosicherheit in Schweinebeständen„.
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Landwirtschaftsministerium Hessen
Neues Tiergesundheitsgesetz in Rheinland-Pfalz soll Tierseuchenprävention stärken
In der vergangenen Woche hat Rheinland-Pfalz ein neues Tiergesundheitsgesetz beschlossen, das das Landestierseuchengesetz aus dem Jahr 1986 ablöst. Die Novellierung soll vor allem die Tierseuchenprävention stärken. Neben den erheblichen Änderungen bei verschiedenen Zuständigkeiten hätten Digitalisierung, neue wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Erfahrungen bei der Tierseuchenbekämpfung, -überwachung und -prophylaxe eine Überarbeitung und Modernisierung des Tiergesundheitsgesetzes in Rheinland-Pfalz notwendig gemacht, so die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder.
„Die Veterinärverwaltung in Rheinland-Pfalz hat sich in den vergangenen Jahren gut und gründlich auf den jetzt eingetretenen Fall der Afrikanischen Schweinepest vorbereitet. Und genau um die Vorbereitung auf und die Bekämpfung von Tierseuchen auch zukünftig bestmöglich zu sichern, haben wir das Tiergesundheitsgesetz zeitgemäß fortentwickelt“, erklärt Eder. Die Novellierung betrifft sowohl Tierhalter:innen, Jagdausübungsberechtigte und die Tierseuchenkasse als auch die Kommunen, das Fachzentrum für Bienen und Imkerei des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel, das Landesuntersuchungsamt (LUA), die Aufsicht- und Dienstleistungsdirektion (ADD) sowie das zuständige Ministerium.
„Ich bin überzeugt, dass wir uns mit dem neugefassten Gesetz gut für die Zukunft aufstellen. Wie wichtig die Vorbereitung auf Tierseuchen ist, erleben wir aktuell bei der Afrikanischen Schweinepest. Durch das Auftreten der ASP in Brandenburg und Sachsen konnte sich auf den Ernstfall gut vorbereitet werden und die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden aus Hessen und Rheinland-Pfalz funktioniert sehr gut. So konnten die bisher gefundenen infizierten Tiere schnell aufgespürt werden. Was sich in der Praxis erprobt hat, wird durch die Novellierung des Tiergesundheitsgesetzes festgehalten“, betont die Ministerin.
Nach dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im benachbarten Hessen Mitte Juni 2024, hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) am 10. Juli 2024 ebenfalls den positiven ASP-Nachweis bei zwei in der Nähe von Gimbsheim (Kreis Alzey-Worms) tot aufgefundenen Wildschweinen bestätigt. Damit ist der Erreger erstmals auch in Rheinland-Pfalz aufgetreten. Um die weitere Ausbreitung der Tierseuche zu mindern, hat das Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am vergangenen Dienstag (09.07.2024) die Richtlinie zur Drohnenförderung überarbeitet. Demnach dürfen ab sofort für die Rehkitzrettung geförderte Drohnen auch für die Wildschweinkadaversuche eingesetzt werden.
Wird die Drohne mit Wärmebildkamera entgegen dem eigentlichen Förderzweck zur Suche nach verendeten Wildschweinen benutzt, muss dies jedoch der BLE mitgeteilt werden.
Ministerium Rheinland-Pfalz
Erster ASP-Ausbruch in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz ist erstmals ein Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aufgetreten. In Gimbsheim im Landkreis Alzey-Worms wurde am 6. Juli 2024 ein tot aufgefundenes Wildschwein positiv auf die ASP getestet. Nach der ersten Beprobung durch das Landesuntersuchungsamt (LUA) hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) den Verdacht bestätigt.
Ebenfalls positiv beprobt wurde durch das LUA ein im Landkreis Mainz-Bingen tot aufgefundenes Wildschwein. Hier steht die Bestätigung durch das FLI noch aus. Der Landkreis lag bereits innerhalb der Restriktionszone in Hessen, die nach dem ersten ASP-Ausbruch im Juni 2024 eingerichtet worden ist. In der gesamten Zone wird weiterhin mit ausgebildeten Suchhunden und Drohnen mit Wärmebildkameras nach Wildschweinkadavern gesucht.
Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz weist Schweine haltende Betriebe ausdrücklich auf die strikte Einhaltung der Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen sowie die Beachtung der angeordneten Verbringungsregelungen hin.
Mit der regelmäßigen Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben befasst sich auch die 7-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
Ministerium Rheinland-Pfalz
ASP bei Hausschweinen in Hessen nachgewiesen
Das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist erstmals in Hessen in einem Hausschweinebestand nachgewiesen worden. Wie das Landwirtschaftsministerium am Montag in Wiesbaden mitteilte, ist ein Betrieb mit neun Schweinen bei Biebesheim am Rhein (Kreis Groß-Gerau) betroffen. Alle Tiere sind inzwischen gemäß den tierseuchenrechtlichen Bestimmungen unter tierärztlicher Aufsicht getötet worden. Rund um den Betrieb wird nun eine Schutzzone in einem Radius von drei Kilometern sowie eine Überwachungszone von zehn Kilometern eingerichtet. Dort gelten starke Einschränkungen für den Handel mit Schweinen und ihren Produkten. Außerdem gelten strenge Transportbeschränkungen. Dieses Gebiet reicht auch nach Rheinland-Pfalz. In der Zone befinden sich auf hessischer Seite rund 3.500 Schweine. Das Landwirtschaftsministerium Hessen hat zudem unmittelbar einen Führungsstab eingerichtet, um die Maßnahmen zu koordinieren und mit den betroffenen Kreisen, den Nachbarländern sowie anderen Stellen abzustimmen.
Der erste ASP-Fall war in Hessen Mitte Juni 2024 bei einem Wildschwein im Kreis Groß-Gerau festgestellt worden. Bislang wurden dabei 15 positive Fälle entdeckt.
Hessisches Landwirtschaftsministerium
DJV kritisiert geplantes Kupierverbot für Jagdhunde
Entsprechend dem Entwurf für die anstehende Änderung des Tierschutzgesetzes sollte das Schwänzekupieren bei Jagdhunden weiterhin erlaubt sein. Der Agrarausschuss im Bundesrat plant nun doch, ein vollständiges Kupierverbot durchzusetzen. Von Seiten des Deutschen Jagdverbandes (DJV) und des Jagdgebrauchshundverbandes (JGHV) wird dieser Vorstoß massiv kritisiert. Die Verbände fordern den Bundesrat, der am 5. Juli 2024 über eine Stellungnahme beraten wird, auf, die bisherige Kupier-Praxis bei Jagdhunden weiterhin zuzulassen. Ein Verbot sei unnötig und kontraproduktiv im Sinne des Tierschutzes, heißt es auf Seiten von DJV und JGHV.
Das Kupieren werde ausnahmslos zum Gesundheitsschutz der Tiere vorgenommen, damit Verletzungen im Erwachsenenalter, die zu schweren Entzündungen im Rückenmark und bis zum Tod führen können, vermieden werden. In Anbetracht der massiven Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) würden Jagdhunde gerade verstärkt zur Stöberjagd in häufig unwegsamem Gelände eingesetzt. Umgestürzte Bäume, Brombeeren, Schwarzdorn und Schilf könnten bei langer Rute zu schwersten Verletzungen führen.
Die Verbände argumentieren zudem, dass das Kupieren von Jagdhunden innerhalb der ersten drei Lebenstage unproblematisch und eine innerartliche Kommunikation auch mit kupierter Rute zweifelsfrei möglich sei. Entgegen den Ausführungen in der Begründung des Agrarausschusses im Bundesrat gibt es in Ländern, in denen ein Kupierverbot besteht, nachweislich tierschutzrelevante Probleme, sofern Jagdarten angewendet werden, die mit deutschen Verhältnissen vergleichbar sind.
DJV
ASP-Restriktionszone in Hessen erweitert
Seit dem ersten positiven Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) am 15.06.2024 bei einem Wildschwein im hessischen Landkreis Groß-Gerau hat sich die Zahl der infizierten Tiere auf insgesamt neun erhöht. Zwei weitere Wildschweinkadaver wurden nun positiv auf das Virus getestet, wie das Landwirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Allerdings stünden noch die Ergebnisse der Untersuchung durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) aus. Insgesamt waren 75 Wildschweine beprobt worden.
Da beide Wildschweine außerhalb der Restriktionszone gefunden worden sind, muss diese nun erweitert werden. Die Zone umfasst nun auch Teile der Stadt Darmstadt und des Kreises Bergstraße. In der gesamten Restriktionszone herrscht Leinenpflicht. Damit soll verhindert werden, dass möglicherweise infizierte Wildschweine in Bereiche vertrieben werden, in denen bisher noch keine infizierten Schweine vorkommen. Weiterhin suchen professionelle Hunde- und Drohnenstaffeln die Region nach Kadavern ab, von denen Proben für die Untersuchungen genommen werden.
Landwirtschaftsministerium Hessen
Weitere 6 Wildschweine in Hessen positiv auf ASP getestet
In der ersten Juniwoche 2024 ist erstmals in Hessen ein Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) aufgetreten. Betroffen war ein sterbendes Wildschwein, das im Kreis Groß-Gerau gefunden worden war. Nach dem positiven ASP-Nachweis bei dem Tier war unmittelbar eine Restriktionszone um den Fundort eingerichtet worden, in der intensiv mit Drohnen und speziell ausgebildeten Kadaversuchhunden nach weiteren Wildschweinkadavern gesucht wurde.
Wie das hessische Landwirtschaftsministerium nun mitteilt, sind in dieser 7.300 Hektar umfassenden Kernzone, rund 500 Meter vom Erstfund entfernt, weitere Kadaver entdeckt worden. Insgesamt wurden im Lauf der vergangenen Woche 23 tote Wildschweine beprobt, von denen sechs positiv auf die ASP getestet wurden. Das Ministerium ruft weiterhin zu einer erhöhten Wachsamkeit der Bevölkerung auf. Insbesondere Reisende werden aufgefordert, keine Schweineprodukte aus betroffenen Regionen mitzubringen, da das Virus über Monate in nicht erhitzten Fleischprodukten aktiv bleiben kann.
Landwirtschaftsministerium Hessen
ASP: NRW ruft zu erhöhter Wachsamkeit auf
Der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen hat auch das angrenzende Bundesland Nordrhein-Westfalen in Alarmbereitschaft versetzt. „Nordrhein-Westfalen ist im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest gut aufgestellt. Die aktuellen Fälle in anderen Bundesländern zeigen, wie wichtig das ist. Im Moment müssen wir jedoch besonders wachsam sein. Dies gilt vor allem für unsere Landwirtinnen und Landwirte, die Schweine halten, aber auch für Jägerinnen und Jäger. Sie sind gebeten, noch achtsamer als ohnehin bei der Beobachtung vor allem von Wildschweinen zu sein. Nur gemeinsam können wir ein Verbreiten der Seuche verhindern“, erklärt Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen.
Auch Reisende werden gebeten, sorgsam zu sein. Da der Erreger auch in nicht erhitzten Fleisch- und Wurstwaren über einen langen Zeitraum infektiös bleiben kann, sollten Wurstbrote bzw. -reste auf keinen Fall achtlos weggeworfen, sondern konsequent in entsprechenden Mülleimern entsorgt werden. Die Ministerin weist auch darauf hin, dass Zäune und Mülleimer entsprechend engmaschig zu kontrollieren seien, um eventuelle Wühlspuren von Wildschweinen rechtzeitig zu entdecken und erforderliche Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.
Für den Fall eines ASP-Ausbruchs im Land hat NRW bereits vor knapp 5 Jahren einen Rahmenvertrag mit der Wildtierseuchen-Vorsorge-Gesellschaft mbH (WSVG) abgeschlossen. Diese wird sich im Ernstfall um die Unterstützung der betroffenen Kommunen, die Absperrung einer Kernzone sowie die intensive Suche nach verendeten Wildschweinen und deren Bergung kümmern. Gegründet wurde die WSVG vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, dem Rheinischen Landwirtschaftsverband, der Landwirtschaftskammer NRW, dem Landesjagdverband NRW sowie den Raiffeisengenossenschaften. Zudem hat das Land eine eigene ASP-Suchhundestaffel, die darauf spezialisiert ist, im Ausbruchsfall schnellstmöglich in den betroffenen Gebieten nach an ASP verendeten Wildschweinen zu suchen. In Zusammenarbeit mit der Vorsorgegesellschaft können so ohne Verzögerung die betroffenen Tiere fachgerecht beseitigt werden.
Landwirtschaftsministerium NRW
Erster ASP-Fall in Hessen
In Hessen ist der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) aufgetreten. Ein totes Wildschwein, das südlich von Rüsselsheim (Landkreis Groß-Gerau) nahe einer Landstraße gefunden worden war, wurde positiv auf das Virus getestet, was am vergangenen Samstag (15.06.2024) bereits durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt wurde. Zwei weitere tote Wildschweine waren nicht mit dem ASP-Erreger infiziert.
Um eine weitere Verbreitung zu vermeiden, arbeiten der Kreis Groß-Gerau, das Regierungspräsidium Darmstadt und das hessische Landwirtschaftsministerium eng zusammen. In einem Radius von zirka 15 Kilometern ist eine Restriktionszone eingerichtet worden. Das epidemiologische Expertenteam des FLI wird die Veterinärbehörde des Landkreises Groß-Gerau vor Ort unterstützen und beraten. Jäger und Drohnen suchen zudem das Gebiet um die Fundstalle großflächig nach eventuell weiteren toten Tieren ab.
Landwirtschaftsministerium Hessen
ASP-Impfstoff dringend erforderlich
Nach dem Bekanntwerden eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Schweinemastbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern hofft Dr. Till Backhaus, der Landwirtschaftsminister des Bundeslandes, dass die Restriktionsgebiete schon innerhalb der nächsten drei Monate wieder aufgehoben werden können. Der Minister stellte zudem fest, dass Mecklenburg-Vorpommern im Kampf gegen die Tierseuche gut gerüstet sei. „Wir haben es in dem Betrieb bei Pasewalk offenbar mit einem Punkteintrag zu tun. Wie es zu dem Eintrag des Erregers kam, wird derzeit untersucht. Wir haben aber keinen Hinweis darauf, dass es ein aktives Seuchengeschehen in der Schwarzwildpopulation gibt. Eine Übertragung durch Wildschweine auf den Nutztierbestand scheint also nach derzeitigem Kenntnisstand ausgeschlossen. Das ist wenigstens eine gute Nachricht in diesem Zusammenhang. Denn sie belegt, dass unsere Maßnahmen – wie z. B. der ASP-Schutzkorridor entlang der polnischen Grenze – bisher dazu beigetragen haben, die Seuche aus dem Wildtierbestand fernzuhalten“, erklärte Backhaus.
Nach den umgehend eingeleiteten Maßnahmen käme es jetzt besonders darauf an, dass die Biosicherheitsmaßnahmen im ganzen Land konsequent eingehalten würden, so der Minister weiter. In Anbetracht des enormen Schadens durch den ASP-Ausbruch wäre es jedoch „höchste Zeit, einen Impfstoff gegen die fürchterliche Tierkrankheit verfügbar zu machen“. „Sonst, so fürchte ich, wird der Schrecken nie ein Ende haben“, so Backhaus abschließend.
Mit der regelmäßigen Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben befasst sich auch die 7-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
Landwirtschaftsministerium MVP
ASP-Ausbruch bei Mastschweinen in MVP
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist in einer Schweinemastanlage die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Das hat inzwischen das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt, nachdem einige Schweine des Betriebes am Mittwoch hohes Fieber zeigten und der bestandsbetreuende Tierarzt umgehend entsprechende ASP-Untersuchungen veranlasst hat.
Anschließend hatte das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) erste Proben mittels PCR untersucht, die ASP-positiv ausfielen. Weitere Proben wurden dann zur Bestätigung des Verdachts an das FLI geschickt. Währenddessen wurden auf dem Betrieb bereits entsprechende Seuchenschutzmaßnahmen eingeleitet, der Betrieb gesperrt und eine entsprechende Beobachtungszone eingerichtet.
„Vieles deutet derzeit darauf hin, dass wir es mit einem Punkteintrag zu tun haben, ähnlich, wie wir es im November 2021 erlebt haben, als das Virus zum ersten Mal bei uns in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt wurde. Aus dem intensiven Monitoring ergeben sich derzeit keine Hinweise auf ein Seuchengeschehen im Schwarzwildbestand. Das ist gut. Unsere Epidemiologen werden ab sofort auf Spurensuche gehen, um den Eintragsweg des Erregers herauszufinden, sollte der Verdacht durch das FLI bestätigt werden“, erklärte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
Landwirtschaftsministerium MVP
Italien soll Maßnahmen gegen ASP intensivieren
Italiens Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat bislang zu keinem effektiven Erfolg geführt. Seit den ersten ASP-Ausbrüchen zu Jahresbeginn in der Provinz Parma sorgen sich die regionalen Schinkenproduzenten um ihre wertvolle Ware. Denn der Erreger hält sich in Parmaschinken länger als in anderen Lebensmitteln. Wie Alessandro Utini, Präsident des Verbandes der Parmaschinken-Hersteller (Consorzio del Prosciutto di Parma), jedoch ausdrücklich versichert, hätten aber weder Verbraucher:innen noch der Handel Einschränkungen zu befürchten. Nach der kürzlich erfolgten Erweiterung der Sperrzonen durch die EU dürfen zahlreiche Wursthersteller jedoch nicht mehr nach Kanada liefern. Der Verband fordert daher eine Intensivierung des Kampfes gegen die ASP durch den Einsatz des Militärs zur Bejagung von 700.000 Wildschweinen.
Deutlich mehr Erfolg konnte Polen in der Seuchenbekämpfung aufweisen. Im laufenden Jahr hat sich die Zahl der ASP-Ausbrüche nahezu halbiert. Entwarnung ist jedoch nicht angesagt. Denn besonders im Norden des Landes, wo die ASP bei Wildschweinen zuletzt wieder vermehrt aufgetreten ist, müssen die Behörden nach wie vor sehr wachsam sein. Insgesamt wurden laut Angaben der Obersten Veterinärinspektion in diesem Jahr bis zum 12. Mai 740 ASP-Ausbrüche in elf Woiwodschaften des Landes bestätigt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte es noch 1.400 bestätigte Krankheitsausbrüche gegeben.
Schweizerbauer
SUS
Expert:innen zum Wissensaustausch über ASP in Riems
Zu Beginn dieser Woche kamen rund 90 Expert:innen aus Europa, Asien und Afrika im Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems zusammen, um sich über die aktuelle Situation der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auszutauschen. Die zentralen Themen des internationalen Tierseuchen-Gremiums waren die Ausbreitung und Bekämpfung der Tierseuche.
Die Expertengruppe besteht aus Veterinär:innen der obersten Behörden der Länder und ist Teil des von der Welttiergesundheitsorganisation (WOAH) und der Welternährungsorganisation FAO gegründeten Gremiums zur Kontrolle grenzüberschreitender Tierkrankheiten „Global Framework for the Progressive Control of Transboundary Animal Diseases“ (GF-TADs).
Die angereisten Teilnehmenden nutzten die Tagung auch, um sich mit den Wissenschaftler:innen des FLI auszutauschen. GF-TADs soll regionale Allianzen im Kampf gegen grenzüberschreitende Tierseuchen fördern, Kapazitäten aufbauen und die Programmentwicklung zur spezifischen Bekämpfung auf der Grundlage regionaler Prioritäten unterstützen.
Das Vetion-Fokusthema Afrikanische Schweinepest vermittelt eine detaillierte Übersicht über die Entwicklung der Tierseuche in Deutschland und den anderen europäischen Ländern.
FLI
Deutschland und Polen intensivieren Tierseuchendiagnostik
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und das Nationale Veterinär-Forschungsinstitut (PIWet) in Pulawy (Polen), werden künftig ihre Zusammenarbeit bei der Diagnostik von Tierkrankheiten intensivieren. Von Seiten des PIWet besteht besonderes Interesse an der Zusammenarbeit in den Bereichen Geflügelpest (HPAI), Afrikanische Schweinepest (ASP) und Bovine Virusdiarrhoe (BVD).
Durch den Austausch von Fachwissen und Ressourcen streben das FLI und das PIWet an, die Diagnosemöglichkeiten zu verbessern und schnellere Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Bereich der Tiergesundheit zu finden.
FLI-Präsidentin Prof. Dr. Christa Kühn anlässlich der Unterzeichnung: „Diese wegweisende Partnerschaft zwischen FLI und dem PIWet markiert einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich der Tiergesundheit und der Erforschung von Tierkrankheiten zwischen Deutschland und Polen.“
FLI
ASP-Bekämpfungsmaßnahmen in Italien nicht ausreichend
Im Januar 2022 wurden die ersten Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf dem italienischen Festland nachgewiesen. Mangelhafte Bekämpfungsmaßnahmen haben die Seuche jedoch nicht aufhalten können, kritisiert der Verband der landwirtschaftlichen Erzeuger (Copagri). Die Schweinehalter:innen zeigen sich äußerst unzufrieden mit den bisherigen Bemühungen der Regierung und fordern dringend eine massive Verringerung der Wildschweinpopulation, die Copagri mit mehr als 2 Mio. Tieren beziffert.
Besonders im Norden Italiens kam es in der Vergangenheit immer wieder zu ASP-Ausbrüchen in Schweinehaltungen. Wie der Verband mitteilt, mussten allein in der Provinz Pavia, unweit von Mailand, rund 14.000 Schweine aufgrund der ASP gekeult werden. Der Großteil der 30.000 italienischen Schweinebetriebe befindet sich im Nordosten des Landes. Copagri mahnt, dass die wichtige ökologische Rolle der Wildschweine jedoch auf jeden Fall erhalten bleiben müsse. Es sei aber auch wichtig, den Bestand kompatibel mit der Landwirtschaft zu regulieren. Auch müssten die betroffenen Schweinehalter:innen schneller und unbürokratischer vom Staat entschädigt werden.
„In Erwartung der Einrichtung eines ständigen Arbeitskreises, der das Problem auf synergetische und strukturierte Weise angehen soll, besteht die Priorität darin, die zahlreichen betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe zu entschädigen, aber auch und vor allem die Infektion einzudämmen, und zwar durch die Verstärkung der Biosicherheitsmaßnahmen und die unvermeidliche Keulung der Wildschweine“, fordert der Verband abschließend.
Zur Seuchenprävention gehört auch die regelmäßige Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben. Die 7-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
Schweine.Net
ASP-Lage bleibt angespannt
Auch wenn die Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Mecklenburg-Vorpommern zurückgegangen sind und es dort derzeit keine Sperrzonen gibt, ist die Seuchenlage nach wie vor angespannt. Grund dafür ist der weiterhin hohe Seuchendruck im Nachbarland Polen. „Es gibt zahlreiche ASP-Nachweise, die nur wenige hundert Meter von der Landesgrenze entfernt gefunden wurden. Und auch in Brandenburg und Sachsen ist die Seuche nicht getilgt. Im Gegenteil; in Sachsen wurden in den vergangenen 12 Monaten 326 Fälle von ASP – alle beim Schwarzwild – festgestellt, in Brandenburg waren es im selben Zeitraum 432 Fälle. Ein Fall betraf ein Hausschwein“, teilte Agrarstaatssekretärin Elisabeth Aßmann im Rahmen des Forums zur ASP des Landesjagdverbandes in Güstrow mit.
Die Staatssekretärin betonte auch, dass frühzeitige Maßnahmen zur Seuchenprävention Mecklenburg-Vorpommern vor weiteren Ausbrüchen der Tierseuche geschützt haben. Darunter fallen neben dem Bau von insgesamt 120 Kilometer Zaun an der Landesgrenze zu Polen die sogenannte Pürzelprämie und das Zahlen weiterer Aufwandsentschädigungen an die Jägerinnen und Jäger des Landes. „Um all diese und weitere erfolgreiche Maßnahmen im Rahmen der ASP-Prävention und -Bekämpfung nicht zu gefährden, ist es wichtig, in der Aufmerksamkeit nicht nachzulassen. Punkteinträge der Krankheit, wie wir sie in den Landkreisen LUP und LRO hatten, sind auch weiterhin möglich. Und mit Blick auf die Landesaußengrenze bahnt sich weiterhin ein Geschehen über migrierende Wildschweine an. Die Sensibilisierung für „ASP“ mit allen dazugehörigen Facetten einschließlich der Früherkennung darf nicht nachlassen,“ mahnte Aßmann.
Zur Seuchenprävention gehört auch die regelmäßige Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben. Die 7-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de bietet Tierärztinnen und Tierärzten in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten (Rind, Schwein, Geflügel, Pferd). Im Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände, die von Dr. Harlizius (u.a. FTA für Schweine, Mitglied im BTK-Ausschuss für Schweine) vorgestellt werden. Ein kostenfreies Impulsreferat zur Bedeutung der Maßnahmen dient als Einführung.
Regierung MVP
10 Jahre ASP in Polen
Vor zehn Jahren, nämlich am 14.2.2014, ist in Polen die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals festgestellt worden. Nachgewiesen wurde die hoch ansteckende Tierseuche damals bei Wildschweinen im Bezirk Sokółka unmittelbar an der Grenze zu Weißrussland. In 2014 und 2015 wurden in Polen insgesamt 53 ASP-Fälle bei Wildschweinen gefunden. Hinzukamen drei Ausbrüche in Hausschweinebeständen.
Im Sommer 2016 breitete sich die Tierseuche dann erstmals über ein größeres Gebiet aus. Im Herbst 2019 wurde das Virus dann im Westen Polens entdeckt. Seitdem ist das Virus in insgesamt 14 Woiwodschaften bei Wildschweinen aufgetreten. In zwölf waren auch Hausschweine betroffen. Insgesamt wurde die ASP seit 2014 in 532 Hausschweinebeständen und bei 18.209 Wildschweinen nachgewiesen. Es wurden zudem rund 177.000 Hausschweine waufgrund der ASP gekeult. Um einen Seucheneintrag nach Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen durch einwandernde Wildschweine zu verhindern, wurde entlang von Oder und Neiße auf deutscher Seite ein doppelt eingezäunter Schutzkorridor eingerichtet. Dieser zeigt Wirkung: in Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jahr 2023 noch keine infizierten Wildschweine entdeckt; in Brandenburg sowie Sachsen ist die Zahl der ASP-Funde bei Wildschweinen in 2023 deutlich zurückgegangen.
topagrar
Aktionsplan zur Ausrottung von Norwegens Wildschweinen
Die Wildschweinpopulation in Norwegen soll komplett ausgerottet werden. So lautete der Beschluss der skandinavischen Regierung im Herbst vergangenen Jahres, nachdem Schweden erste Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gemeldet hatte. Anfang Februar 2024 hat die Behörde für Lebensmittelsicherheit (Mattilsynet) gemeinsam mit der Umweltbehörde Norwegens nun einen überarbeiteten Aktionsplan vorgelegt.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Ausrottung der Schwarzkittel sehen unter anderem vor, die Abschussprämien weiter zu erhöhen. Einen weiteren Anreiz für die Jäger:innen soll der Verkauf des Fleischs von erlegten Wildschweinen bieten. Auch schlagen die Behörden vor, die Wildschweinbestände intensiver zu überwachen.
Um eine ASP-Einschleppung zu verhindern, soll zudem ein Wildzaun an der schwedischen Grenze erstellt werden. „Wildschweine stellen eine große Bedrohung für unsere kommerzielle Schweinehaltung dar“, erklärte Norwegens Landwirtschaftsminister Geir Pollestad.
Schweizerbauer
ASP nähert sich der Schweiz
Nur 65 Kilometer von der Schweizer Südgrenze entfernt ist in Norditalien die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt worden. Der Kantonstierarzt geht von einer erhöhten Gefahr für den Kanton Tessin aus. Der Austausch von Waren und der immer intensiver werdende Personenverkehr zwischen Italien und der Schweiz erhöhe das Risiko einer unfreiwilligen Einschleppung des Virus, so der Tessiner Kantonstierarzt. Das Virus könne aber auch durch infizierte Wildschweine in die Südschweiz eingetragen werden. Daher ist große Vorsicht geboten und die Biosischerheitsmaßnahmen sind auf den Betrieben strikt einzuhalten. Aber auch Jäger und Reisende sollten sich sehr achtsam verhalten.
Schweizerbauer
Schwedens und Norwegens Kampf gegen die ASP
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist im Sommer vergangenen Jahres erstmalig auch in Schweden aufgetreten. In den Folgewochen wurden noch weitere 62 Ausbruchsorte in der rund 100 km² großen Kernzone, knapp 145 km nordwestlich der Hauptstadt Stockholm, gemeldet. Dr. Karl Ståhl, staatlicher Epizootiologe bei der schwedischen Veterinärbehörde (SVA), vermutet, dass das ASP-Virus in dieser Zone nicht mehr aktiv ist, da seit Ende September 2023 keine frisch infizierten Tiere mehr gefunden wurden. Die geringe Wildschweinpopulation sowie die systematischen und rechtzeitig ergriffenen Bekämpfungsmaßnahmen sind aus seiner Sicht die Hauptfaktoren für die erfolgreiche Eindämmung der Tierseuche.
Hunderte von Jäger:innen hatten sich nach dem Ausbruch an der Kadaversuche beteiligt, was auch zu dem schnellen Erfolg beigetragen habe, so Ståhl. Die Suche musste jedoch wegen schlechter Witterungsbedingungen unterbrochen werden, soll aber zeitnah, eventuell mit Hilfe von Kadaversuchhunden, fortgesetzt werden. „Tief unter der Schneedecke könnten natürlich noch Virusreste vorhanden sein, aber nach aktuellen Erkenntnissen dürfte eine anhaltende Umweltkontamination nur minimal sein“, erklärt Ståhl. Die schwedischen Behörden hoffen, das Land noch in diesem Jahr offiziell als „ASP-frei“ erklären zu können.
Schwedens Nachbarland Norwegen hat ebenfalls auf die ASP-Ausbrüche reagiert und plant, alle Wildschweine im Land zu töten und damit die Wildschweinpopulation in Norwegen vollständig auszurotten. Für diese Maßnahme hat das skandinavische Land die Prämien für erlegte Wildschweine sowie die Meldung toter oder kranker Wildschweine deutlich angehoben. So erhalten Jäger:innen nun umgerechnet 265 Euro pro erlegtes männliches Wildschwein, für erlegte Bachen zahlt das Land sogar 440 Euro. Wer ein erlegtes, tot oder krank aufgefundenes Wildschwein meldet, hat Anspruch auf umgerechnet 350 Euro.
Topagrar
3drei3
Neue Analysen könnten Entwicklung von ASP-Impfstoffen erleichtern
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich weltweit aus und zahlreiche Forschende arbeiten derzeit an einem Impfstoff, um die Tierseuche einzudämmen. Die Entwicklung passender Vakzine, die auf die verschiedenen Stämme zugeschnitten sind, könnte durch eine neue Analyse des US-Landwirtschaftsministerium (USDA-ARS) nun erleichtert werden.
Zuvor haben Forschende 25 ASP-Virusstämme in nur sechs einzigartige Genotypen eingeteilt. „Bisher wurden weltweit 25 verschiedene Virus-Genotypen identifiziert“, sagt der leitende ARS-Wissenschaftler Douglas Gladue. „Unser Forschungsteam hat kürzlich die gesamte öffentlich verfügbare Virus-DNA-Sequenz neu bewertet und festgestellt, dass die Mehrzahl der ursprünglich als neu identifizierten Genotypen weder korrekt identifiziert noch mit bereits vorhandenen ASFV-Virus-Genotypen verglichen wurden.“ Basierend auf dieser Analyse gibt es tatsächlich weniger einzigartige Genotypen, als die ASP-Forschungsgemeinschaft glaubte. Diese Informationen sind wichtig, da sie möglicherweise die Anzahl der Impfstoffe verringert.
Auch Katrin Eder, Umweltministerin des Landes Rheinland-Pfalz, warnt vor einer Einschleppung der ASP und appelliert an die Bevölkerung, Speisereste nicht in der Landschaft und nur in Abfallbehältnissen mit Deckel zu entsorgen. Wildschweine könnten sonst die kontaminierten Reste fressen und so die Krankheit weiter verbreiten. Auch wenn die Tierseuche für Menschen ungefährlich sei, führt eine Ansteckung meist zum Tod des Tieres. Werde der Erreger eingeschleppt, verursache das hohe ökonomische Schäden in der Landwirtschaft und bringe großes Leiden für die Tiere mit sich, so die Grünen-Politikerin.
Agrarheute
Umweltministerium Rheinland-Pfalz
Frankreich intensiviert Kampf gegen die ASP
Mit einem überarbeiteten Aktionsplan wird Frankreich den Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) verstärken. Zu den Schutzmaßnahmen gehören verbindliche Audits, mehr staatliche Kontrollen und eine Kommunikationskampagne sowie die Sensibilisierung der Zollverwaltung und die Reduzierung des Schwarzwildbestandes. Ziel des Landwirtschaftsministeriums ist es auch, die Biosicherheit in schweinehaltenden Betrieben zu erhöhen, um einer weiteren Ausbreitung der Tierseuche entgegenzuwirken, wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtet.
Seit 2024 sind Audits verpflichtend, denen eine entsprechende Branchenvereinbarung zu Grunde liegt. Die Schweinehalter:innen sollen im Rahmen einer Kommunikationskampagne über die genauen Details informiert werden. Die Ergebnisse der Audits sollen unter anderem den zuständigen Tierärzt:innen zugänglich gemacht werden.
Um das Risiko der ASP-Ausbreitung zu verringern, sollen auch die staatlichen Kontrollen in den Betrieben intensiviert werden. Zudem ist geplant, die Schweinehalter:innen in Frankreich durch landesweite Anlaufstellen bei der Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen zu unterstützen.
Auch in 2024 bietet Myvetlearn.de Tierärztinnen und Tierärzten die E-Learningreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung als Online-Fortbildung an. In Kurs 4 geht Dr. Harlizius (u.a. FTA für Schweine, Mitglied im BTK-Ausschuss für Schweine) auf Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit in Schweinebeständen ein.
ISN
Neue ASP-Leitlinien zur Verbesserung der Biosicherheit im Betrieb
Auch im Fall eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) dürfen Schweinehalter:innen in den betroffenen Sperrzonen ihre Tiere im Auslauf halten. Dazu bedarf es der Einhaltung einiger Maßnahmen, die in den neuen, im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) erstellten Leitlinien aufgeführt werden. Neben einer betriebsindividuellen Risikobewertung der zuständigen Veterinärbehörde müssen die betroffenen Halter:innen verschiedene Maßnahmen ergreifen, um das ASP-Eintragsrisiko so gering wie möglich zu halten. Ziel der Leitlinien ist es auch, die betriebsindividuellen Biosicherheitsmaßnahmen bereits vor einem Seuchenfall zu optimieren.
In einer Maßnahmentabelle sind zehn Handlungsbereiche aufgeführt, die zudem von einer Einschätzung begleitet werden, wie effektiv diese das Eintragsrisiko der ASP reduzieren kann. Die Handlungsbereiche umfassen unter anderem das Betriebspersonal, die Sicherung von Gebäuden und des Betriebsgeländes sowie den Fahrzeug- und Tierverkehr. Als weitere Punkte werden die Überwachung der Tiergesundheit, die Tiergesundheitsbesuche und tierärztliche Bestandsbetreuung sowie das Schädlingsmonitoring aufgeführt. Konkrete Vorschläge für die Umsetzung der betriebsindividuellen Maßnahmen runden die neuen Leitlinien ab. Die rechtliche Grundlage für die beschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen bilden im Wesentlichen das neue Tiergesundheitsrecht der EU (Animal Health Law, AHL) sowie die Schweinehaltungshygieneverordnung (SchHaltHygV).
Um die Biosicherheit in Schweinebeständen geht es auch in Kurs 4 der E-Learning-Kursreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung auf Myvetlearn.de. In diesem Kurs geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände, die von Dr. Harlizius (u.a. FTA für Schweine, Mitglied im BTK-Ausschuss für Schweine) vorgestellt werden
Topagrar
ASP breitet sich erneut in Polen und Russland aus
Nachdem sich die Seuchenlage in Polen für lange Zeit ein wenig beruhigt hatte, scheint sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) aktuell innerhalb der Wildschweinpopulation weiter auszubreiten. Das Land meldete mehr als 70 neue Fälle, die in den vergangenen Wochen vor allem in den Provinzen Niederschlesien, Lublin und Westpommern innerhalb der sogenannten roten Zone nachgewiesen wurden.
Noch dramatischer entwickelt sich derzeit die Seuchenlage in Südrussland. Mehr als 23.000 Schweine sind in der Region Krasnodar, die an die Krim grenzt, an der ASP verendet. Die Behörden haben seit Jahresbeginn insgesamt rund 2.250 neue Fälle gemeldet, 29 Hausschweinebestände seien zudem betroffen, heißt es. Das sind rund doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr. Befürchtungen, dass sich damit die inländischen Schweinefleischpreise um 20 Prozent erhöhen würden, hat der Russische Verband der Schweinefleischproduzenten (RUPP) zurückgewiesen. Diese Menge sei nicht vergleichbar mit dem Produktionsanstieg in der gesamten russischen Schweineindustrie in diesem Jahr. Dank mehrerer neuer Betriebe sei die Schweinefleischproduktion in diesem Jahr bereits um 200.000 Tonnen gestiegen, sagte Yuri Kovalev, Vorsitzender des Verbandes.
Agrarheute
WOAH warnt vor zu schneller Zulassung von ASP-Impfstoffen
Zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wird weltweit fieberhaft an wirksamen Vakzinen geforscht. In Vietnam steht bereits der dritte ASP-Impfstoff vor der Zulassung, was Schweinehalter:innen in betroffenen Regionen Hoffnung macht. Doch die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) warnt vor zu großer Euphorie und weist auf eventuelle Risiken durch den Einsatz von minderwertigen Impfstoffen hin. Nur eine sichere Impfung habe das Potential, wirksam gegen die ASP vorzugehen.
Die WOAH betont, dass nur qualitativ hochwertige Impfstoffe gegen die Afrikanische Schweinepest verwendet werden dürfen, deren Wirksamkeit und Sicherheit nachgewiesen wurden. Zudem könnte der Einsatz von minderwertigen Vakzinen dazu führen, dass sich sogenannte Impfviren verbreiten, die akute oder chronische ASP-Infektionen verursachen können. Auch bestehe das Risiko, dass solche Impfstoffe keinen Schutz gegen die ASP bieten. Die Weltgesundheitsorganisation appelliert an ihre Mitglieder sowie die Impfstoffhersteller, den neuen, gerade im Bericht der Kommission für biologische Normen vorgeschlagenen Normentwurf bei der Entwicklung und Bewertung von ASP-Impfstoffen für die Zulassung zu berücksichtigen.
Weiterhin betont die WOAH, dass neben möglichen Impfstrategien umfassende Präventions- und Bekämpfungsstrategie weiterhin Berücksichtigung finden müssen. Dazu gehören eine strenge Biosicherheit sowie eine Einfuhr- oder Verbringungskontrolle. Wenn geimpft werde, sollte dies im Rahmen eines gut ausgearbeiteten und umfassenden Impfprogramms geschehen, rät die WOAH. Darin sollten auch Überwachungsmaßnahmen der Impfung und Ausstiegsstrategien enthalten sein.
WOAH
Fazit zu 3 Jahren ASP in Sachsen
Fast auf den Tag genau vor drei Jahren, ist in Sachsen erstmalig die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen. Festgestellt wurde die hochansteckende Tierseuche bei einem erlegten Wildschwein im Norden des Landkreises Görlitz, nahe der Grenze zu Polen. Der Ausbruch hatte vielschichtige Maßnahmen zur Folge, wie die intensive Bejagung des Schwarzwilds und umfassende Zaunbauten. Insgesamt wurden rund 788 Kilometer Festzaun und 71 Kilometer mobile Wildabwehrbarriere errichtet. Weitere 108 Kilometer Festzaun werden gerade gebaut. Insgesamt hat der Freistaat für die ASP-Bekämpfung zwischen 2020 bis 2022 rund 30 Millionen Euro für die Bekämpfung der Tierseuche zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2023 sind dafür noch einmal knapp 30 Millionen Euro gebunden.
„Die ASP-Bekämpfung ist für alle Beteiligten ein großer Kraftakt. Doch gemeinsam haben wir es geschafft, die Ausbreitung der Tierseuche zum Stillstand zu bekommen und eine weitere Ausbreitung gen Westen und Süden zu verhindern. Ich danke allen Beteiligten in den Landkreisen und Kommunen, den Jägerinnen und Jägern sowie den Landwirten für ihren engagierten Einsatz. Mit vereinten Kräften konnten wir bisher verhindern, dass Schweinebetriebe in Sachsen mit dem Virus in Berührung kamen. Genauso vereint bleiben wir an der Aufgabe dran. Wir haben der Ausbreitung der Seuche einen Stillstand aufgezwungen. Getilgt ist sie aber noch nicht. Das bleibt unser gemeinsames Ziel“, erklärt Staatsministerin Petra Köpping.
Wie die Ministerin weiter betont, sei es zum einen wichtig, den Fokus auf die konsequente Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen zu legen, um auch weiterhin einen Viruseintrag in die Bestände zu verhindern Schweine haltende Betriebe zu verhindern. Zum anderen fordert das Sozialministerium Sachsen, den aktuell im EU-Recht verankerten Automatismus der Kopplung von umfangreichen Beschränkungen im Hausschweinebereich an das Auftreten der ASP im Wildschweinebereich aufzuheben. Denn auch wenn in einer Region die ASP nur beim Schwarzwild auftritt, hat dies erhebliche Konsequenzen für die Schweinehalter:innen. Das EU-Recht erlaubt das Verbringen von Hausschweinen sowie von deren Fleisch und Erzeugnissen in und aus den Sperrzonen nur noch auf Basis streng reglementierter Ausnahmegenehmigungen.
Um die Biosicherheit in Schweinebeständen geht es auch in Kurs 4 der E-Learning-Kursreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung auf Myvetlearn.de.
Sächsisches Staatsministerium
Aufwandsentschädigung für Fallwildsuche in Niedersachsen gestrichen
Niedersachsen wird ab dem kommenden Jahr keine Aufwandsentschädigung für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) mehr zahlen. „Der zukünftig entstehende Aufwand für das Suchen und Beproben von Fallwild, den Mehrabschuss von Schwarzwild und den Einsatz brauchbarer Jagdhunde bei Drückjagden könne leider nicht mehr entschädigt werden“, heißt es auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen seien nicht gegeben.
Schon mit Blick auf den ASP-Ausbruch in einem Hausschweinbestand im Emsland im vergangenen Jahr 2022, werten die Landwirt:innen und Jäger:innen des Landes diesen Entschluss als ein fatales Signal. „Wir haben keinerlei Verständnis für diese Entscheidung des Landwirtschaftsministeriums. Die Aufwandsentschädigungen müssen dringend weiterhin und auch rückwirkend zum 1. Januar 2023 gezahlt werden. ASP-Fälle in Hausschweinbeständen hätten für das Land Niedersachsen Schadenspotenzial in Milliardenhöhe – da sprechen wir von ganz anderen Dimensionen“, erklärt Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.
Um weitere ASP-Ausbrüche zu vermeiden, müsste weiterhin der Schwarzwildbestand reduziert werden, so Hennies. Und dazu gehöre auch, dass die Jägerschaft für ihr Engagement finanziell entschädigt werde, fordert auch Astrid Garben-Mogwitz, Präsidentin des Zentralverbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen (ZJEN). Gemeinsam appellieren die Verbände an das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium, die Gewährung von Aufwandsentschädigungen für Präventionsmaßnahmen gegen ASP schnellstmöglich wieder einzuführen.
Landvolk Niedersachsen
Filmteam besucht erstmals chinesisches Schweinehochhaus
Während in Europa sowohl höhere Tierwohlstandards als auch eine Reduzierung der Bestände diskutiert werden, wächst in China die Zahl der sogenannten Schweinehochhäuser. Hier werden auf bis zu dreizehn Etagen mehrere 10.000 Schweine gleichzeitig gehalten. Einer der Hauptgründe für die extreme Massentierhaltung ist der rasante Anstieg des Schweinefleischkonsums in China.
Nun durfte ein Team der ARD erstmals in einem der zahlreichen Hochhäuser drehen – zwei Jahre nach der ersten offiziellen Anfrage. Bevor das Team das Gebäude betreten konnte, waren jedoch verschiedene langwierige Desinfektionsmaßnahmen in Form von Duschen, Sauna und mehrfachem Kleidungswechsel zu absolvieren. So versuchen die Betreiber, Erregereinträge wie beispielsweise der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu verhindern. Diese hatte in den letzten Jahren den Schweinebestand in China annähernd halbiert. In der zwar hochmodernen Anlage zeigten sich dem Filmteam dann tausende Sauen in Kastenständen, die lediglich alle vier Monate für etwa eine Stunde ihren Platz verlassen dürfen, wie einer der Mitarbeitenden dem Fernsehteam erklärte. Für die Arbeiter:innen in dem Schweinehochhaus müssten die dort gehaltenen Tiere doch glücklich sein, allein schon wegen der hygienischen Bedingungen.
„Wenn die Schweine draußen wären bei Wind, Sonne und Regen würden sie vielleicht nicht genug zu essen finden; sie wären wie Obdachlose“, beschreibt es eine Arbeiterin. Hier im Hochhaus dagegen hätten sie alles, was sie brauchen: Essen, Trinken, ein bisschen Bewegung und ein Dach über dem Kopf. „Natürlich sind sie glücklicher“, ergänzt sie überzeugt.
Der Beitrag ist noch bis zum 24. September 2025 in der ARD-Mediathek zu sehen.
Topagrar
Weitere ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen in Schweden
Nachdem das Schwedische Nationale Veterinärinstitut (SVA) Anfang September erstmals einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gemeldet hat, ist die Zahl der infizierten Wildschweine auf aktuell 41 gestiegen. Alle Kadaver wurden innerhalb der Sperrzone gefunden, die rund 145 km nordwestlich der Hauptstadt Stockholm liegt. Es beständen weiterhin Unklarheiten über den Erregereintrag, ließ das SVA verlauten.
Um die Situation zu bewerten und die Verantwortlichen vor Ort zu unterstützen, hat eine EU-Expertengruppe in der vergangenen Woche der von der ASP betroffenen Region einen Besuch abgestattet. Die Gruppe lobte die bisherige Vorgehensweise und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den örtlichen Jägern. Die Empfehlungen der Experten würden in die weiteren Schritte zur Bewältigung des Ausbruchs einbezogen, so Karl Ståhl, Landesseuchenarzt beim SVA.
Derweil hat der norwegische Landwirtschaftsminister Geir Pollestad in einer offiziellen Mitteilung angekündigt, die Maßnahmen zu intensivieren, um die Wildschweinpopulation in dem skandinavischen Land auszurotten. „Ich habe bei Treffen Gespräche mit wichtigen Akteuren geführt und es besteht ein Konsens über den Ernst der Lage und das Risiko, das Wildschweine für die Gesundheit unserer Tiere darstellen. Alle sind sich einig, dass die Wildschweinpopulation in Norwegen zurückgehen muss. Es wurde daran gearbeitet, neue Maßnahmen zu prüfen, aber ich kann bereits jetzt ankündigen, dass das Ziel klarer und enger wird. Das Ziel muss sein, dass wir die Wildschweinpopulation in Norwegen ausrotten“, erklärt Pollestad.
Pig Progress
Natürlich Jagd
Erster ASP-Ausbruch in Schweden
In Schweden ist es erstmals zu einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gekommen. Wie das Nationale Veterinärinstitut des Landes (SVA) mitteilte, seien seit dem 25. August 2023 sieben verendete Wildschweine südöstlich der mittelschwedischen Stadt Fagersta, rund 145 Kilometer von Stockholm entfernt, aufgefunden worden. Nachdem das ASP-Virus bei einem der Wildschweinkadaver nachgewiesen wurde, sollen nun weitere Proben untersucht werden.
Entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen seien eingeleitet worden, unter anderen die intensive Suche nach weiteren Wildschweinkadavern. Schweinehalter:innen sind aufgerufen, ihre Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten und eine auffallend hohe Mortalität unter ihren Tieren mitzuteilen. Noch sei die Eintragsursache unklar, heißt es von Seiten des SVA. Karl Ståhl, Epidemiologe des Instituts, geht jedoch davon aus, dass die Seuche über menschliche Aktivitäten in das betroffene Gebiet eingeschleppt wurde.
Um die Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung geht es auch in der 7-teiligen E-Learning-Kursreihe auf Myvetlearn.de.
SVA
ISN
Massiver Abbau von Schweinen in China
Die aktuell schlechte Wirtschaftslage in China hat auch einen starken Einfluss auf die Schweinehaltung. Seit einigen Monaten haben die Schweinehalter:innen in China mit niedrigen Preisen zu kämpfen, was zu einem massiven Abbau der Bestände sowie hohen Schlachtzahlen geführt hat. Die Schweinefleischproduktion hat zwischen April und Juni 2023 den höchsten Stand seit mindestens einem Jahrzehnt erreicht, berichtet das chinesische Landwirtschaftsministerium. „Schweinehalter in China haben aufgrund niedriger Schweinepreise sieben Monate lang Verluste erlitten, den längsten Zeitraum in der Geschichte. Aber die Situation wird sich in der zweiten Jahreshälfte verbessern“, versprach Ma Xiangjie, Präsident der Tochtergesellschaft Shuanghui Development der WH Group, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Das hinge auch mit einer erfahrungsgemäß stärkeren Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte zusammen. „Die Nachfrage nach Schweinefleisch ist in der zweiten Jahreshälfte saisonal bedingt stärker, was die Angebots- und Nachfragesituation wieder verbessern wird“, so Ma Xiangjie. Gleichzeitig erwartet die WH Group, dass die Schweinepreise in den USA und Europa in der zweiten Jahreshälfte von den aktuellen saisonalen Höchstständen zurückgehen werden und die Importe sich so verbilligen. Tierseuchen, wie beispielsweise die Afrikanische Schweinepest (ASP), werden aber auch im nächsten Jahr zu weiterhin niedrigen Preisen führen, prognostiziert das US-Landwirtschaftsministerium (USDA).
Agrarheute
Gen für ASP-Infektion identifiziert
Seit mehreren Jahren grassiert die Afrikanische Schweinepest (ASP) in zahlreichen Ländern der Welt. Mit einer aktuellen Studie konnten Wissenschaftler:innen unter der Leitung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) und des Roslin-Instituts der Universität Edinburgh das für die Vermehrung des ASP-Virus entscheidende Gen identifizieren.
In ihren Untersuchungen zeigte sich, dass das sogenannte MHC II-Rezeptorprotein SLA-DM für eine effiziente ASPV-Infektion benötigt wird. Da es bislang an international zugelassenen Impfstoffen sowie Behandlungsmöglichkeiten mangelt, könnten die Ergebnisse der Studie die Basis für künftige Forschungsansätze bilden. Insbesondere bietet das gefundene Gen einen geeigneten Ansatz für die Entwicklung wirksamer Therapeutika gegen Infektionen mit dem ASP-Virus oder auch ASPV-resistenter Schweinerassen. Die Studie wurde in Scientific Reports veröffentlicht.
FLI
Deutlich mehr ASP-Fälle weltweit
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in zahlreichen Ländern der Welt auf dem Vormarsch. In Europa gab es im ersten Halbjahr 2023 bereits mehr Ausbrüchen in Nutzschweinebeständen als im gesamten vergangenen Jahr. Bislang haben 22 Länder in den ersten sechs Monaten diesen Jahres Ausbrüche der ASP bei Hausschweinen gemeldet. Laut der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) gab es von Jahresbeginn bis zum 30. Juni 337 Ausbrüche. Insgesamt waren 606.005 Hausschweine betroffen. Bei den Wildschweinen meldeten 16 Länder 3.331 ASP-Ausbrüche mit insgesamt 5.292 Fällen für die erste Jahreshälfte. Vor allen in den osteuropäischen Balkanländern greift das Virus um sich.
In Bosnien und Herzegowina wurden bis zum 21. Juli 2023 landesweit 248 ASP-Ausbrüche bestätigt, mehrheitlich bei Hausschweinen. Auch in Kroatien, Serbien und Rumänien gab es weitere Fälle.
Laut des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) meldeten zwischen 1.1. und 7.7.2023 ingesamt 13 europäische Staaten ASP-Ausbrüche auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Hausschweinen. Insgesamt gab es 419 Ausbrüche. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2022 verzeichnete ADIS 537 ASP-Nachweise in Schweinebetrieben. Diese Zahl dürfte 2023 übertroffen werden.
Auch Kanada hat Sorge vor einem Eintrag des Virus in die kanadischen Provinzen, weshalb die kanadische Regierung umgerechnet rund 650.000 Euro in einen besseren ASP-Schutz investiert. Dadurch sollen die Präventionsmaßnahmen optimiert und die Zusammenarbeit bei der Seuchenvorsorge besser koordiniert werden. „Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Regierungen des Bundes, der Provinzen und der Territorien sowie der Industrie ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung. Wir werden weiterhin unermüdlich daran arbeiten, den Schweinefleischsektor zu schützen und sicherzustellen, dass er im Falle eines Ausbruchs widerstandsfähig bleibt“, betont Lawrence MacAulay, Minister für Landwirtschaft und Ernährung. Weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung der Biosicherheitsmaßnahmen.
Darum geht es auch in der E-Learning-Reihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de, die sich an die bestandsbetreuenden Tierärzt:innen richtet.
Agrarheute.com
Topagrar
Wildschweinbejagung in Thüringen ein Erfolg
Das thüringische Landwirtschaftsministerium (TMIL) prüft aktuell, die Pauschalbeträge für die Erlegung von Wildschweinen zu erhöhen, da die Gefahr, die ASP nach Thüringen einzuschleppen, weiterhin groß sei. Denn in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern werden immer noch regelmäßig ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen nachgewiesen. „Daher bleibt es eine wichtige Aufgabe für die Jägerinnen und Jäger, die hiesigen Wildschweinbestände niedrig zu halten“, erklärte Staatssektretär Torsten Weil.
Den Erfolg der Maßnahme belegt auch die Jagdstrecke bei Schwarzwild, die zwar seit dem Jagdjahr 2019/2020 immer weiter zurückgegangen ist und im vergangenen Jagdjahr 2022/23 bei 27.216 Stück lag. Das Ministerium interpretiert diese Entwicklung dahingehend, dass die Jäger den Wildschweinebestand in Thüringen insgesamt verringern konnten und damit die erwünschte Anreizwirkung durch Zahlung einer Prämie erfolgreich gewesen ist.
Seit 2018 zahlt die Landesregierung den Jägern sowohl für jedes erlegte Wildschwein als auch für revierübergreifende Drück- und Treibjagden mit Hunden Pauschalbeträge in Höhe von 25 € pro Tier.
Topagrar
TMIL Antragsformulare
Podcast zur ASP in Europa
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Europa weiter aus. Am 5. Juli 2023 haben Bosnien-Herzegowina und Kroatien erstmals Ausbrüche mit dem ASP-Virus gemeldet. Zudem trat die ASP allein in der ersten Juli-Woche in 30 Schweinehaltungen in Serbien auf. Besonders die Ausbrüche in zahlreichen europäischen Nutztierschweinebeständen bereiten den Landwirt:innen Sorgen.
In Folge 8 der Podcast-Reihe Science on the Menu (Wissenschaft auf der Speisekarte) wird Expertin Lina Mur die aktuelle Situation beschreiben. Die Reihe beleuchtet Schlüsselthemen, an denen die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) arbeitet, um sichere Lebensmittel zu gewährleisten, und präsentiert Interviews mit einigen der wichtigsten Akteur:innen rund um das jeweilige Thema.
EFSA
Frankreich und Italien bekämpfen die ASP gemeinsam
In Italien breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter aus. In den letzten 12 Monaten gab es in dem Land mehr als 700 nachgewiesene ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen sowie zwei bei Hausschweinen. Da die Tierseuche zuletzt bis knapp 55 Kilometer an die Grenze zu Frankreich herangerückt ist, werden die beiden Länder nun in einer engeren Kooperation intensiver gegen die weitere Ausbreitung der ASP vorgehen, wie die jeweiligen Landwirtschaftsminister Marc Fesneau und Francesco Lollobrigida in der vergangenen Woche mitteilten.
Eine noch einzurichtende Technische Kontaktgruppe wird sich neben der operativen Kooperation auch der Erarbeitung gemeinsamer Strategien zu Monitoring und Management der Wildscheinpopulationen sowie des Informationsaustausches zwischen den verschiedenen Ebenen widmen. Zudem wollen die Länder gemeinsame wissenschaftliche Projekte identifizieren und vorantreiben.
Die italienischen Behörden seien auch angesichts finanzieller und personeller Mittel überfordert, hieß es zuletzt von Seiten des nationalen Fonds für sanitäre und umweltbedingte Risiken (FMSE) in Frankreich. Zudem gebe es auf behördlicher Ebene Probleme zwischen den nationalen und den regionalen Instanzen.
Schweizerbauer
Feed Strategy
Vetion-Fokusthema: Afrikanische Schweinepest (ASP)
ASP breitet sich in Italien weiter aus
Am 7. Januar 2022 ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals auf dem italienischen Festland nachgewiesen worden. Das hochpathogene Virus war bei einem toten Wildschwein in der Region Piemont diagnostiziert worden. Trotz zahlreicher Maßnahmen hat es mittlerweile in sechs der insgesamt 20 Regionen ASP-Nachweise gegeben. Im Mai 2023 ist die ASP auch erstmals in Kalabrien und Kampanien im Süden Italiens nachgewiesen worden. Insgesamt meldeten die Behördlich bis zum 2. Juni 2023 rund 840 ASP-Nachweise bei Wildschweinen sowie in insgesamt sieben landwirtschaftlichen Hausschweinehaltungen. Laut Daten des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) wurden in diesem Jahr in den ersten fünf Monaten 527 Wildschweine in Italien positiv auf das Virus getestet. Damit liegt das Land in Europa mittlerweile auf Rang 3 in der Statistik mit den häufigsten Nachweisen. Übertroffen wurde das laut ADIS nur von Polen mit 1.669 und Deutschland mit 639 ASP-Ausbrüchen bei Wildschweinen.
Proplanta
Vetion-Fokusthema Afrikanische Schweinepest
ASP-Seuchenlage in Mecklenburg-Vorpommern entspannt sich
Vor knapp 18 Monaten ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals im Landkreis Ludwigslust-Parchim bei einem Wildschwein festgestellt worden. Weitere 46 Nachweise des ASP-Virus folgten, zuletzt im Oktober 2022. Wie das Land Mecklenburg-Vorpommern nun mitteilt, ist die Seuchenlage stabil, und mit Genehmigung der EU können die Einschränkungen für Jagd, Land- und Forstwirtschaft in der Region von 120.000 auf 30.000 Hektar verringert werden.
„Mecklenburg-Vorpommern ist es als erstem Bundesland gelungen, die ASP bei Wildschweinen so effektiv einzudämmen, dass die Restriktionszonen im Landkreis Ludwigslust-Parchim nur 18 Monate nach Ausbruch der ASP bereits wieder massiv verringert werden können. Das ist ein großartiger Erfolg, auf den alle Beteiligten stolz sein können“, erklärte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Da für die Eindämmung der Seuche notwendigen Maßnahmen mehr als 17 Mio. Euro aufgewendet werden mussten, weist der Minister jedoch auf die bestehende Notwendigkeit der konsequenten Schwarzwildbejagung sowie die strikte Einhaltung der Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen hin.
Sollte es zu keinen ASP-Nachweisen in den entsprechenden Gebieten mehr kommen, könnten die Restriktionen auf Basis der letzten Untersuchungsergebnisse vollständig aufgehoben werden, ergänzt Dr. Olav Henschel, Leiter des Fachdienstes Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Bis auf Weiteres bleiben notwendige Maßnahmen in den verbliebenen Restriktionsgebieten bestehen.
Auf Myvetlearn.de können sich Tierärzt:innen zum Thema Biosicherheit mit der 7-teiligen E-Learningreihe fortbilden. Die Hygieneempfehlungen, die von der Ad-hoc Arbeitsgruppe „Biosicherheit“ der Bundestierärztekammer (BTK) erstellt wurden, sollen dazu dienen, der Einschleppung von Infektionskrankheiten in Tierbestände vorzubeugen. Im Kurs 4 geht Dr. Harlizius näher auf die Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände ein. Bei Buchung dieses Kurses erhalten die Teilnehmer:innen den Kurs 1 der E-Learningreihe kostenfrei dazu!
Ministerium MVP
Vetion-Fokusthema Afrikanische Schweinepest
Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung auf Myvetlearn.de