Eine plötzlich auftretene Agilität und ein gestiegener Appetit können die ersten Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) bei älteren Katzen sein, werden jedoch nicht selten von den Halter:innen falsch interpretiert. Die hyperaktive Phase wird jedoch schon bald von Symptomen wie Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und Gereiztheit sowie Durchfall und Erbrechen, Kurzatmigkeit in Verbindung mit einem stumpfen, struppigen Fell abgelöst.
Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ist für die Früherkennung der Hormonkrankheit sowie eine erfolgreiche Therapierung unerlässlich, wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) erklärt. Und mit einer entsprechenden medizinischen Versorgung können die betroffenen Katzen weiterhin ein erfülltes Seniorenleben führen. Nur therapiert lassen sich schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Nieren-, Herz- oder Leberschäden vermeiden. Unerkannt und unbehandelt allerdings leidet die Katze mit einer Schilddrüsenüberfunktion, gleichzeitig verringert sich ihre Lebensqualität und Lebenserwartung erheblich.
Häufigste Ursache der Erkrankung ist ein gutartigen Tumor am Schilddrüsenlappen, der wiederum zu einer vermehrten Produktion und Ausschüttung des Hormons Thyroxin führt. Infolgedessen läuft der gesamte Stoffwechsel der Katze auf Hochtouren. Auch wenn bis heute die Ursache für die krankhafte Wucherung nicht eindeutig geklärt ist, können eine genetische Veranlagung und immunologische Faktoren, aber auch Fütterungseinflüsse diese begünstigen.
Wichtig ist in jedem Fall der Diagnose, dass die Halter:innen erkrankter Katzen das Gewicht ihrer Tiere wöchentlich kontrollieren sowie Veränderungen an Appetit und Verhalten dokumentieren. Zudem sollten die Schilddrüsen- und Nierenwerte, weitere Blutparameter sowie ggf. der Blutdruck bei einer medikamentösen Behandlung engmaschig kontrolliert werden.
Das Vetion-Fokusthema Hyperthyreose bei der Katze geht sehr ausführlich auf die Erkrankung ein. Tierärzt:innen können sich zudem in dem Kurs 12 der Online-Seminarreihe Reihe Consensus Statements für die Kleintiermedizin zu dem Thema fortbilden.
BfT
Am 8. August wird alljährlich der Weltkatzentag gefeiert. An diesem Aktionstag steht das, zumindest in Deutschland beliebteste, Haustier im Fokus. Hierzulande leben rund 15,2 Mio. Katzen als Haustiere, mehr als in allen anderen westeuropäischen Ländern. Nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie haben sich viele Menschen in Deutschland einen Stubentiger zugelegt, was einerseits den starken Zuwachs erklärt, wie Dr. Frauke Rödler von der Abteilung Innere Medizin an der Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig erklärt. Neben einem beruhigenden Effekt haben die Samtpfoten auch einen positiven Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden und die Gesundheit, ergänzt ihre Kollegin Dr. Katja Kalenyak. „Beispielsweise scheinen Katzenbesitzer:innen ein niedrigeres Level seelischer Erkrankungen zu haben als Menschen ohne Haustier. Durch ihre Anwesenheit sinkt unser Stresslevel, dadurch unser Blutdruck und damit zum Beispiel das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen“, erklärt Kalenyak.
Rödler weist aber auch auf die zahlreichen Gefahren für die Katze hin: „Gerade im Sommer sind offene oder angekippte Fenster und ungesicherte Balkone für Wohnungstiger eine große Gefahr. Beim Versuch aus einem angekippten Fenster heraus zu klettern, klemmen sich die Tiere ein. Wenn sie nicht schnell befreit werden, drohen Lähmungen und Organschäden“. Zudem können Stürze aus offenen Fenstern oder von ungesicherten Balkonen zu Knochenbrüchen und inneren Verletzungen führen. „Deshalb sollten Katzenhalter:innen unbedingt darauf achten, dass die Umgebung für ihre Tiere abgesichert ist“, betont die Tierärztin.
Da Katzen wie Menschen immer älter werden, nehme auch bei ihnen die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen zu, so Kalenyak. So können chronische Nierenerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktionen, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus frühzeitig erkannt und behandelt werden. Da Vorsorgeuntersuchungen bei den Samtpfoten eine immer wichtigere Rolle spielen, bietet Laboklin, das Labor für klinische Diagnostik, in der Aktionswoche vom 8.-15. August 12023 ein spezielles Vorsorgeprofil für die Katze zum stark vergünstigen Preis an. Tierärzt:innen können sich auf der Internetseite des Labors den entsprechenden Aktionsflyer zum Auslegen in der Praxis herunterladen.
Die Vetmeduni Wien gibt auf ihrer Internetseite zudem einen Überblick, wie ein Notfall von den Halter:innen erkannt und Erste Hilfe geleistet werden kann.
Um die Behandlung von verunfallten oder plötzlich erkrankten Katzen geht es unter anderem auch in den beiden Online-Seminarreihen „Sicher durch den Notdienst“, die Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de zur Verfügung stehen.
Uni Leipzig
Laboklin
Vetmeduni Wien
Online-Seminarreihe Notdienst 1-4
Online-Seminarreihe Notdienst 5-10