Impfung gegen saisonale Erkrankungen dringend empfohlen
Mit dem Start in den Frühling und den vorsommerlichen Temperaturen beginnt auch die Hochsaison der Stechinsekten. Wiederkäuer sind gerade in den kommenden Monaten besonders gefährdet, an der Blauzungenkrankheit (BTV) oder der Epizootischen Hämorrhagischen Krankheit (EHD) zu erkranken. Gegen beide Krankheiten sind erst vor kurzem im beschleunigten Verfahren Impfstoffe zugelassen worden. Wer seine Tiere noch nicht geimpft hat, sollte schnellstens mit der ersten Impfung beginnen.
Besonders wichtig ist ein umfassender Schutz von Rindern und Schafen, aber auch Ziegen, Lamas und Alpakas, vor dem Serotyp BTV-3, der seit Herbst 2023 mehr als 15.000 Ausbrüche von BTV-3 verursacht hat. Vor allem Schafe erkrankten schwer, viele Tiere sterben. Auch bei Rindern kann es zu Erkrankungen und vermehrten Abgängen sowie zu deutlichen Leistungseinbußen und Probleme mit der Fruchtbarkeit kommen. Die Überträger des Virus sind Gnitzen.
Der beste Schutz für die Tiere stellt die Impfung dar. Optimal ist es, mit der Grundimmunisierung bereits in den mückenarmen Monaten im Winter oder Frühjahr zu beginnen. Diese sowie die entsprechenden Auffrischimpfungen können aber auch jetzt noch zügig nachgeholt bzw. abgeschlossen werden. Jedoch sollten ausschließlich gesunde Tiere geimpft werden. Hierzu gehört auch, dass die Tiere wurmfrei sind. Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt für die Wiederholungsimpfung, um einen optimalen Schutz in den Sommermonaten zu erreichen. Eine Impfung sollte auch bei Herden durchgeführt werden, die im Vorjahr von BTV betroffen waren.
Ebenso empfiehlt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) Halter:innen von Rindern, ihre Tiere gegen EHD zu impfen. Die Viruserkrankung zeigt Symptome, die der Blauzungenkrankheit sehr ähnlich sind, und breitet sich immer mehr in Richtung Deutschland aus. Belgien hat bereits eine verpflichtende Impfung gegen die EHD eingeführt.
BfT
Maßnahmen bei Kennzahlüberschreitung in Milchviehbetrieben
Am 1. Januar 2023 sind verschiedene Änderungen des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) in Kraft getreten. Ziel der Änderungen war und ist die dauerhafte Reduzierung des Antibiotikaverbrauchs auf den landwirtschaftlichen Betrieben und die Minimierung von Antibiotikaresistenzen. Um das zu erreichen, muss seitdem auch bei Milchvieh die Therapiehäufigkeit zum Antibiotikaeinsatz erfasst werden.
Zwei neue entscheidende Kennzahlen zeigen, wie hoch der Antibiotikaverbrauch im eigenen Betrieb im Vergleich zu anderen Betrieben ausfällt. Außerdem kann die zuständige Behörde einschreiten und Maßnahmen anordnen, wenn die Therapiehäufigkeit zu hoch ist.
„Liegt die betriebliche Therapiehäufigkeit über dem bundesweiten Median (Kennzahl 1), muss der Landwirt gemeinsam mit dem bestandsbetreuenden Tierarzt Ursachen und mögliche Verbesserungen identifizieren. Wird die obere Vergleichsgrenze (Kennzahl 2) überschritten, sind konkrete Reduktionsmaßnahmen in einem schriftlichen Plan festzulegen und der Behörde vorzulegen“, erklärt Dr. Peter Heimberg vom Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Behördliche Auflagen, wie eine verpflichtende Diagnostik oder der Einbezug externer Fachleute in den Maßnahmenplan folgen, wenn die Kennzahl 2 mehrfach überschritten wird. Interne Nachbesserungen reichten in dem Fall nicht mehr aus. Vorgesehen ist zudem, dass der Landwirt gemeinsam mit dem Hoftierarzt eine Analyse der Situation vornimmt und Maßnahmen schriftlich dokumentiert. Die Behörde prüft den Maßnahmenplan und kann weitere Vorgaben machen. Tiergesundheitsdienste oder Beratungsstellen können zusätzlich unterstützen. „Gerade bei komplexen Bestandsproblemen lohnt sich externe Expertise“, rät Heimberg.
Auch Myvetlearn.de und VetMAB.de haben sich die Antibiotikaminimierung im Stall auf die Fahnen geschrieben. Während sich Tierärzt:innen und Studierende der Veterinärmedizin auf Myvetlearn.de dazu online fortbilden können, stehen Landwirt:innen auf VetMAB.de zahlreiche anerkannte Online-Fortbildungen zu dieser Thematik zur Verfügung.
Agrarheute
Starker Rückgang der ASP-Ausbrüche in der EU
Die Zahl der Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Europa hat sich im vergangenen Jahr deutlich verringert. Besonders erfreulich ist der Rückgang der Fälle bei Nutztieren. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 333 ASP-Ausbrüche in EU-Ländern nachgewiesen. Das entspricht einem Rückgang von 1.529 bzw. 83% im Vergleich zum Vorjahr. Nach Informationen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) war das der niedrigste Stand seit sieben Jahren.
Die aktuelle Beruhigung des Seuchengeschehens sollte allerdings keine endgültige Entwarnung sein, so die Behörde. Denn insbesondere Rumänien habe sich zu einem Hotspot entwickelt. Hier wurden im laufenden Jahr 66 % aller ASP-Fälle in der EU registriert.
Aktuell gelten noch 13 EU-Staaten als betroffen, nachdem Schweden seinen Status Frei von ASP zurückerlangt hat. Im Gegensatz dazu blieb die Zahl infizierter Wildschweine auf dem seit 2022 stabilen Niveau. Die meisten dieser Fälle wurden laut Bericht in Polen nachgewiesen. Die EFSA empfiehlt daher, dass die Überwachungs- und Monitoringmaßnahmen in den betroffenen Ländern weitergeführt werden.
Schweizerbauer
TFA-Gehälter steigen zum 1. Juni 2025
Nachdem sich der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) und der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) als Tarifpartner in der dritten Runde geeinigt haben, werden zum 1. Juni 2025 die Gehälter der Tiermedizinischen Fachangestellte (TFA) sowie der Auszubildenden steigen.
Mit Beginn des nächsten Monats werden sowohl ein neuer Gehaltstarifvertrag als auch ein neuer Manteltarifvertrag in Kraft treten. Die Laufzeit des Gehaltstarifvertragesendet am 31. Januar 2026.
Demnach steigen die Tarifgehälter für TFA in der ersten Tätigkeitsgruppe (TG I) einheitlich um 300 Euro brutto, in der TG II um rund 336 Euro und in der TG III um rund 366 Euro. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich im ersten Jahr auf 900, im zweiten auf 1.000 und im dritten Jahr auf 1.100 Euro. Neu hinzu kommt eine Tarifgruppe IV für TFA, die leitungsbezogene Tätigkeiten ausführen.
Auch im Manteltarifvertrag haben sich Änderungen ergeben. Ab dem 1. Juni 2025 sind Überstunden, auch für Teilzeitbeschäftigte, über die regelmäßige vertragliche wöchentliche Arbeitszeit hinaus künftig zuschlagspflichtig, soweit innerhalb von 18 Wochen keine entsprechende Freizeit gewährt wird. Bereitschaftsdienst wird mit 50 Prozent des aktuellen Stundenlohns, mindestens aber mit dem jeweiligen gesetzlichen Mindestlohn vergütet.
Rückwirkende Zahlungen werde es nicht geben, damit unter anderem der bürokratische Aufwand der Praxen so gering wie möglich gehalten werden könne, erklärt bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder. „Gleichzeitig sehen wir damit auch einer möglichen Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde gelassen entgegen und werden im Januar auf Basis der dann tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung wieder verhandeln.“
„Es war uns wichtig, insbesondere die Gehälter und Ausbildungsvergütungen der TFA nachhaltig zu verbessern. Wir schauen zuversichtlich nach vorne, auch wenn uns der Verzicht auf die Nachzahlungen nicht leichtgefallen ist“, betont vmf-Verhandlungsführerin Hannelore König.
vmf
EU bewilligt weitere Gelder für Ausstiegsprogramm der Niederlande
Um die Stickstoff-Emissionen in Naturschutzgebieten zu reduzieren, sollen die Tierbestände in den Niederlanden weiter abgebaut bzw. Produktionen runtergefahren werden. Dazu hatte die niederländische Agrarministerin Femke Wiersma Ende April 2025 ein neues Startpaket vorgelegt. Nun hat die EU-Kommission für das umfassende Ausstiegsprogramm weitere 78 Millionen Euro bewilligt, die Schweinehalter:innen zur Verfügung stehen, die ihre Betriebe in Natura 2000-Gebieten freiwillig aufgeben.
Kleine und mittlere, ausstiegswillige Nutztierhalter:innen können auf Antrag 120 % der beihilfefähigen Kosten als direkten Zuschuss erhalten. Die Regelung soll bis Oktober 2029 gelten und ist Teil einer ganzen Reihe von Paketen, mit denen der Abbau der Tierbestände in den Niederlanden abgefedert werden soll.
Die vormals festgelegte Frist für das Erreichen der Minderungsziele hat die Regierung in Den Haag jedoch um weitere 5 Jahre nach hinten verschoben.
Agrarheute
NRW weitet Artenschutz aus
Jedes Jahr wird am 22. Mai der Internationale Tag der biologischen Vielfalt begangen. Dieser Tag erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt offiziell angenommen wurde. Viele tausend Pflanzen- und Tierarten sind jedoch massiv bedroht oder gefährdet, viele bereits ausgestorben.
Um die noch existierende biologische Vielfalt zu erhalten, hat das Land Nordrhein-Westfalen beschlossen, seine Biodiversitätsstrategie fortzuführen und den Artenschutz auszuweiten. „Dort, wo wir gezielt helfen, können sich Arten erholen. Das ist wichtiger denn je, um die weltweite Biodiversitätskrise zu bremsen. Je mehr Menschen sich für den Umwelt- und Naturschutz begeistern und engagieren, desto mehr haben wir entgegenzusetzen”, sagt Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr.
Die bisherigen Ergebnisse der Strategie geben dem Land Recht. Immer mehr Tiere, die längst in NRW als ausgestorben galten, kehren in das Bundesland zurück. Dazu gehören u.a. Seeadler, Fischotter, Lachs und Uhu. Zudem siedeln sich ehemals seltene Arten wie die Wildkatze wieder häufiger in NRW an.
In dem Land mit der höchsten Bevölkerungsdichte in ganz Deutschland haben Urbanisierung, industrielle Entwicklung und intensive Landnutzung dazu geführt, dass mehr als 44 Prozent der Arten derzeit als gefährdet gelten. Um dem entgegenzuwirken, fördert das Umweltministerium rund 40 Biologische Stationen, die mehr als die Hälfte der rund 3.300 Naturschutzgebiete des Landes betreuen. Um ihre Arbeit zu stärken, hat das Umweltministerium die Fördermittel aufgestockt und der Naturschutzhaushalt wurde von 37,7 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 51,8 Millionen Euro in 2025 erhöht. Die Flächen für freiwiliige Naturschutzmaßnahmen von Landwirtinnen und Landwirten erreichten im Jahr 2024 einen neuen Rekord von 43.000 Hektar.
„In einer Zeit, in der andere Themen die Wahrnehmung des Naturschutzes verdrängen, setzen wir bewusst auf mehr Naturschutz. Denn Biodiversität ist die Grundlage für ein funktionierendes Ökosystem auf der Erde, sie macht uns widerstandsfähig gegenüber Umweltveränderungen und Naturkatastrophen”, erklärt der Minister.
Umweltministerium NRW
Informationsveranstaltung für Halter:innen von Hunde-Senioren
Dank der Möglichkeiten der modernen Medizin werden auch Hunde immer älter. Doch die Ansprüche der betagteren Vierbeiner verändern sich mit zunehmendem Alter und altersbedingte Krankheiten treten auf. Aber auch für Hunde-Senioren gibt es viele Möglichkeiten, die Lebensqualität zu verbessern!
Am morgigen Samstag (24.05.2025) lädt die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) Halter:innen von älteren Hunden von 10 bis 13 Uhr zu einer umfassenden Informationsveranstaltung ein. Neben Informationen zur altersgerechten Förderung und den entsprechenden Hilfsmitteln sowie zum alternden Hunde-Gehirn und einer kognitiven Dysfunktion wird Doktorandin Léonie Straß Einblicke in die objektive Ganganalyse beim Hund geben. Zudem wird Doktorand Lars Hagemann sein Projekt zur Testung des Geruchssinns von Hunde-Senioren vorstellen.
Ein kleiner altersgerechter Geschicklichkeits-Parcours für ältere Hunde und ihre Begleiter:innen rundet die Veranstaltung ab.
Die Informationsveranstaltung der TiHo findet im Bünteweg 8 und der angrenzenden Wiese in Hannover statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
EU will Bewusstsein für eigenen Wasserverbrauch schärfen
In vielen Ländern Europas herrscht schon jetzt, noch vor Beginn des Sommers, besorgniserregende Dürre. In einigen Regionen hat es seit mehreren Wochen nicht mehr geregnet. Die Sorge vor einem besonders heißem und trockenem Sommer wächst – nicht nur bei den Landwirten.
Denn trotz einiger kurzer Regenfälle in den vergangenen Tagen scheint sich die Trockenheit fortzusetzen. Expert:innen warnen aktuell vor einer Entwicklung, die schlimmer sein könnte als im Dürrejahr 2018. Nach Informationen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) war es bereits Ende April 2025 deutlich trockener als vor sieben Jahren, vor allem in den tiefen Bodenschichten.
„Die Industrie, die Landwirte, aber auch wir als Verbraucher müssen uns alle bewusst sein, dass Wasser ein endliches Gut ist“, mahnt EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall. Nicht zuletzt im Hinblick auf die aktuelle Dürre in Europa soll noch für den offiziellem Sommeranfang am 21. Juni 2025 eine neue Wasserstrategie vorgestellt werden. Wichtig sei, dass der Wasserverbrauch auch in den Privathaushalten gesenkt wird, dafür müsse aber ein höheres Bewusstsein für den eigenen Wasserverbrauch geschaffen werden, so Roswall.
Die regionalen Wasserknappheiten haben sich in den letzten Jahren massiv verschärft. In diesem Jahr fiel zwischen Februar und Mai nicht einmal die Hälfte der mittleren Regenmenge.
Niedersachsen hat als Konsequenz auf die Trockenheit erste Beschränkungen beschlossen, die am 1. Juni 2025 in Kraft treten werden. Wie Umweltdezernent Jens Palandt bekanntgab, werden zunächst bis Ende September 2025 für Privathaushalte, öffentliche Einrichtungen sowie landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzflächen eingeschränkte Bewässerungsrichtlinien gelten. Unter anderen dürfe tagsüber zwischen 11 und 17 Uhr nur bewässert werden, wenn die Tagestemperatur von 27 °C nicht überschritten wird, erklärte Palandt. Mit dieser Regelung will die Region Hannover ihre geringen Grundwasserstände schonen. Bei Verstößen sollen nach Verwarnung auch hohe Bußgelder verhängt werden.
Topagrar
Beliebt und vernachlässigt – Katzenleid in Deutschland nimmt zu
Die Katze ist das beliebteste Haustier der Deutschen. In den Haushalten leben rund 15,9 Millionen Katzen. Gleichzeitig sind die Samtpfoten aber auch die am meisten vernachlässigten Haustiere. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die der Deutsche Tierschutzbund unter Tierärzt:innen durchgeführt hat. Nach Informationen von Tierschutzvereinen hat außerdem die Tierquälerei an Katzen zugenommen und die Tiere sind vermehrt vom sogenannten Animal Hoarding betroffen.
Rund 25 Prozent der befragten Tierärzt:innen haben erklärt, dass sie seit dem Beginn der Corona-Pandemie vermehrt mit Katzenleid konfrontiert werden. Die Hauptgründe für diese Entwicklung sehen die Veterinär:innen im Mangel an Sachkunde und Geld der Neuhalter:innen. Nach Aussage der Tierärzt:innen wissen zu viele Tierbesitzer:innen zu wenig über die Bedürfnisse der Tiere, deren Haltung und den richtigen Umgang. Hinzu kommen die Kosten für notwendige tiermedizinische Behandlungen, für die häufig das Geld fehlt.
Allein in der Zeit zwischen 2019 und 2021 ist die Zahl der gehaltenen Katzen in Deutschland um 2 Mio. Tiere angestiegen. Aus den bereits genannten Gründen sind allerdings auch Tausende Katzen ausgesetzt oder in Tierheimen abgegeben worden, was zu Überfüllungen und Aufnahmestopps in vielen der Heime geführt hat.
Der Deutsche Tierschutzbund rät dazu, sich bereits vor der Anschaffung einer Katze detailliert mit den Bedürfnissen der Tiere auseinanderzusetzen und sicherzustellen, dass anfallende Kosten für die Kastration, regelmäßige Impfungen und Parasitenbehandlungen, andere tiermedizinische Behandlungen, Futter und Zubehör auch gestemmt werden können. Ein verpflichtender Sachkundenachweis vor der Tieranschaffung, wie ihn der Verband fordert, würde sicherstellen, dass zukünftige Halter die erforderlichen Kenntnisse mitbringen.
Zudem erneuert der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einer bundesweiten Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang, um ein unkontrolliertes Vermehren der Tiere zu unterbinden und so das Leid von Straßenkatzen zu verringern.
Deutscher Tierschutzbund
Umfrage
HPAI-Ausbruch in Brasilien zieht Importstopps nach sich
Brasilien ist weltweit der größte Exporteur von Geflügel und galt bislang als frei von Geflügelpestausbrüchen. Nun allerdings wurde die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) erstmals bei Nutzgeflügel in dem südamerikanischen Land nachgewiesen. Betroffen ist ein großer Masthähnchenbetrieb im Bundesstaat Rio Grande do Sul im Süden des Landes mit 17.000 Tieren, die alle gekeult werden mussten. Ein 10-Kilometer-Radius um den Betrieb wurde eingerichtet.
Noch ist nach Informationen des brasilianischen Landwirtschaftsministeriums (MAPA) kein weiterer offiziell bestätigter Fall hinzugekommen, doch gäbe es im Umkreis des ersten Ausbruchs ein Verdachtsfall.
Nach China hat auch die Europäische Union von ihrem Recht Gebrauch gemacht und den Import von Geflügel aus Brasilien vorerst gestoppt. Da es noch kein Regionalisierungsabkommen gebe, sei es den brasilianischen Behörden aktuell nicht erlaubt, entsprechende Gesundheitszertifikate auszustellen.
Entsprechende Abkommen wurden bislang nur mit Japan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabische Emiraten und den Philippinen abgeschlossen. Mit China hat Brasilien zwar erst vor wenigen Tagen ein Kooperatiosabkommen unterzeichnet, eine entsprechende Übereinkunft gibt es aktuell jedoch nicht, sodass China ebenfalls den Importstopp verhängen konnte.
Topagrar
Österreich steht vor Novellierung des Tierschutzgesetzes
Hinsichtlich einer Novellierung des österreichischen Tierschutzgesetzes konnte die Regierung eine Einigung erreichen. Mit der Gesetzesnovelle sollen die Tierhalter:innen im Land einerseits Planungssicherheit erhalten, anderseits sollen die Tierwohlstandards deutlich verbessert werden.
Die Novelle beinhaltet neben strengeren Anforderungen bei der Besatzdichte von Schweinen auch verpflichtendes organisches Beschäftigungsmaterial (ab 01.06.2029) sowie einer Verbesserung der Förderprogramme. Außerdem wurde die Übergangsfrist für unstrukturierte Vollspaltenbuchten auf den 1. Juni 2034 festgesetzt. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hatte im Januar 2024 die ursprünglich bis Ende 2039 dauernde Übergangsfrist gekippt. Für kurzfristig Investierende gilt allerdings eine Härtefallklausel. Hier soll eine individuelle Übergangsregelung von bis zu 16 Jahren gelten.
Sofern der Nationalrat der Änderung des Tierschutzgesetzes zustimmt, soll die Novelle fristgerecht am 1. Juni 2025 in Kraft treten.
Während Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig die Novelle als tragfähigen und verfassungskonformen Kompromiss verteidigt, sehen die Grünen und Tierschutzorganisationen die Gesetzesänderungen als nicht ausreichend an. Die Landwirtschaftssprecherin der Grünen, Olga Voglauer, bemängelte die fehlende Verpflichtung zur Haltungskennzeichnung für tierische Produkte sowie eine klare Herkunftskennzeichnung. Der Verein gegen Tierfabriken sieht die angekündigte Umstellung als völlig ungenügend an und fordert, dass der Verfassungsgerichtshof die Novelle möglichst rasch erneut prüft und aufhebt.
Parlament Österreich
Schweizerbauer
BfT formuliert Forderungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft
Im vergangenen Jahr hat der Tierarzneimittelmarkt einen Wachstum von von 8,7% hingelegt und erstmals mehr als 1 Milliarde Euro umgesetzt. Die aktuellen Zahlen hat der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) anlässlich seiner Frühjahrsveranstaltung und Mitgliederversammlung präsentiert. Damit konnte der bedeutsame Beitrag der Branche für die Gesundheitsversorgung von Tieren und eine nachhaltige Lebensmittelproduktion erneut belegt werden.
Der Marktwachstum konnte den Widrigkeiten des vergangenen Jahres, unter anderem den politischen Unsicherheiten sowie den bürokratischen Hürden, trotzen. Aber auch immer detailliertere regulative Anforderungen, Tierseuchenausbrüche sowie wirtschaftliche und politische Unsicherheiten beeinträchtigen die Arbeit der veterinärpharmazeutischen Unternehmen. Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit am Wirtschaftsstandort Deutschland gilt daher als ein Kernanliegen der Tiergesundheitsunternehmen.
Um auch künftig eine regelmäßige Versorgung der Tiere und die notwendigen Innovationen sicherzustellen, ist es aus Sicht der veterinärpharmazeutischen Branche essenziell, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland und Europa zu stärken und deutlich zu verbessern.
„Zentrale Forderungen unseres Verbandes an die neue Bundesregierung sind die Stärkung von Prävention durch Impfungen und Diagnostik, die Straffung und Vereinfachung von Genehmigungs- und Zulassungsverfahren, der Abbau von Bürokratie und die Überwindung nationaler Sonderwege sowie innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft“ unterstreicht Frau Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des BfT.
BfT
Moldawien massiv von ASP betroffen
Seit Beginn diesen Jahres breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Moldawien massiv aus. In verschiedenen Region des südosteuropäischen Landes wurden bereits 30 ASP-Ausbrüche gemeldet. Zwei der Ausbrüche trafen kommerzielle Großbetriebe, in denen rund 118.000 Schweine gekeult werden mussten. Das entspricht ca. 20 Prozent des gesamten moldawischen Schweinepopulation.
Bis zum Herbst werde die Schweinefleischproduktion durch die Keulungen stark beeinträchtigt sein, wie der Schweinezuchtverband des Landes erklärt. Nach den Sommermonaten könnten die geräumten Schweinebetriebe wieder Tiere einstallen. Mit einer Schweinefleisch-Knappheit sei jedoch nicht zu rechnen. Laut des Verbands seien auch die Preise stabil geblieben, mit rund 3 bis 5 Prozent sogar niedriger als im vergangenen Jahr.
Die moldawischen Fleischverarbeiter sehen die Situation hingegen sehr viel ernster, denn sie schätzen, dass schon jetzt eine Versorgungslücke von rund 8.000 t Schweinefleisch bestehe. Somit sei auch kurzfristig mit höheren Verbraucherpreisen zu rechnen.
Agrarheute
Forschende entdecken neuartiges Glykopeptid-Antibiotikum
Im Kampf gegen die steigende Zahl der Krankheitserreger, die Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt haben, suchen Forschende auf der ganzen Welt nach neuen und effizienteren Wirkstoffen. Denn Expert:innen befürchten, dass innerhalb der nächsten 25 Jahre bis zu 100 Millionen Menschen pro Jahr durch antibiotikaresistente Infektionen sterben könnten, wenn keine neue Antibiotika entwickelt werden.
Mit der Entdeckung eines neuartigen Glykopeptid-Antibiotikums hat ein internationales Forschungsteam nun die Hoffnung vergrößert. Der gerade vorgestellte Wirkstoff Saarvienin A hat eine starke Wirkung gegen hochresistente Bakterienstämme gezeigt.
Jaime Felipe Guerrero Garzón von der Abteilung für Pharmakognosie am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Wien hatte in Extrakten eines aus einer chinesischen Seltenerdmine isolierten Stamms von Amycolatopsis eine starke antibiotische Wirkung entdeckt, die weitere Untersuchungen nach sich zog. Martin Zehl, Leiter des Massenspektrometriezentrums an der Universität Wien, fand heraus, dass diese antibiotische Wirkung mit einer potenziell neuartigen Verbindung aus der Klasse der Glykopeptide zusammenhängt. Mithilfe von Massenspektrometrie und Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) identifizierte das Team am HIPS ein völlig neues Molekül: Saarvienin A.
In Tests zeigte Saarvienin A (benannt nach Saarbrücken und Vienna) eine bemerkenswerte Wirksamkeit gegen Vancomycin-resistente Enterokokken und Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA), darunter 3 ESKAPE-Erreger (sogenannte Superbakterien) und 26 klinische Isolate. „Die Entdeckung eines neuen Antibiotikums ist nur der Anfang“, betont der korrespondierende Autor Sergey B. Zotchev von der Universität Wien. „Jetzt stehen wir vor der faszinierenden Herausforderung, es zu einem für die klinische Anwendung geeigneten Wirkstoffkandidaten zu veredeln.“ Die Forschenden planen nun, das Molekül mithilfe von medizinischer Chemie und Biosynthese zu optimieren. Ein wichtiges Ziel ist es, die Zytotoxizität zu reduzieren und gleichzeitig die antibakterielle Wirkung zu erhalten.
Uni Wien
Waschbären bedrohen heimische Amphibien und Reptilien
Sie durchwühlen Mülltonnen, beschädigen Isolierungen und Kabeln auf Dachböden und plündern Gärten – Waschbären entwickeln sich in einigen Regionen Deutschlands immer häufiger zur Plage. Doch die Wildtiere, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts auch auf dem europäischen Festland angesiedelt sind, stellen auch eine Bedrohung für heimische Amphibien und Reptilien dar. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die die Goethe-Universität Frankfurt gemeinsam mit dem Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum im Rahmen des Verbundprojektes ZOWIAC (Zoonotische und wildtierökologische Auswirkungen invasiver Carnivoren) durchgeführt hat
Das Forscherteam unter der Leitung von Prof. Sven Klimpel analysierte Kot und Mageninhalt von 108 Waschbären sowie die Parasitenfauna der Tiere. Die Ergebnisse zeigen, dass die Raubtiere Amphibien und Reptilien als Nahrungsquelle nutzen. Zudem beeinflusst die invasive Spezies heimische Ökosysteme und gefährdet zunehmend geschützte Arten.
„Alle von uns analysierten Tiere stammen aus Naturschutzgebieten mit Wasserzugang. Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass insbesondere die Laichgebiete von Amphibien und Reptilien als Nahrungsressource von Waschbären genutzt werden“, erklärt Prof. Klimpel. Im hessischen Spessart seien an einem Tag über 400 gehäutete Kröten an einer Wasserfläche von etwa 2.000 Quadratmetern von den Forschenden gefunden worden, so der Wissenschaftler. „Das beobachtete spezialisierte Verhalten und die Tendenz, bestimmte Beutetiere in bestimmten Regionen zu bevorzugen, bestätigen frühere Erkenntnisse darüber, dass Waschbären sich zu Spezialisten in der Nahrungswahl entwickeln können, die gewisse Arten bevorzugen und gezielt nutzen.“
Die Forschenden konnten zudem 16 Parasitenarten – fünf Ekto- und elf Endoparasiten – an und in den Waschbären nachweisen. Darunter befanden sich auch Parasiten, die typisch für Amphibien und Reptilien sind. Drei Parasitenarten konnten dabei erstmalig bei Waschbären in Europa belegt werden. „Wir halten es für notwendig in Gebieten, in denen seltene Arten vorkommen, Managementmaßnahmen für Waschbären festzulegen, um das übergreifende Naturschutzziel ‚Erhaltung gefährdeter Arten‘ zu gewährleisten“, erklärt der Frankfurter Parasitologe abschließend.
Da Wildtiere auch immer häufiger in der Tierarztpraxis landen, bietet Myvetlearn.de die ATF-anerkannte E-Learningreihe Wildtiere in der Tierarztpraxis an, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Eine separate Reihe richtet sich an Tiermedizinische Fachangestellte. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.
Uni Frankfurt
Rotwildpopulationen durch steigende Inzucht gefährdet
Der Rothirsch ist der größte Landsäuger in Deutschland. Laut einer Studie der Universität Göttingen weisen allerdings immer mehr heimische Rotwildpopulationen alarmierend hohe Inzuchtwerte auf. Zu belegen seien die Inzuchtfälle durch teils schwere Missbildungen, wie verkürzte Unterkiefer, fehlende Augen oder schwere Verformungen des Körpers, erklärt Studienleiterin Dr. Katharina Westekemper. Die ermittelten genetischen Werte seien in vielen Populationen dieser Art bundesweit so hoch, als würden sich Halbgeschwister paaren.
Die Gründe für die steigende Inzucht bei Rotwild und anderen Wildtieren liegt in der Zerteilung ihrer Lebensräume durch Straßen oder Siedlungen. Diese Barrieren können von scheuen Tieren, die auf Partnersuche sind, nur schwer überwunden werden. Auf dem 2. Zukunftsforum Rotwild des Landesjagdverbands Schleswig-Holstein (LJV SH), das am 7. Mai 2025 in Neumünster stattfand, wurde intensiv über Lösungen diskutiert.
„Wir wissen seit den 1990er Jahren, dass die Lebensraumzerschneidung die Rotwildpopulationen und auch die Populationen vieler anderer Tierarten verinselt, wodurch sie genetisch verarmen“, erklärt der Wildbiologe Frank Zabel vom Landesjägerverband Schleswig-Holstein.
Um die Inzucht zu verringern, fordern die Verbände mindestens 100 Querungshilfen über Verkehrswege in den kommenden 5 Jahren sowie störungsfreie Wanderkorridore. Das könnte auch anderen Wildtierarten zugute kommen. Sollten die Inzuchtwerte weiter steigern, könnte das langfristig das Überleben des Rotwildes bedrohen.
Proplanta
Junge Wildtiere nur aus der Distanz beobachten
Die Brut- und Setzzeit der Wildtiere in Deutschland dauert noch bis zum 15. Juli an. In den kommenden Wochen sollten Spaziergänger:innen und Hundehalter:innen besondere Rücksicht auf Wildtiere nehmen. So kann es in der nächsten Zeit häufiger vorkommen, dass Jungtiere scheinbar allein gelassen wurden.
Dieses Verhalten ist für junge Feldhasen jedoch normal, denn sie sind Nestflüchter und die Häsin kommt nur ein- bis zweimal täglich zum Säugen. Zahlreiche Menschen vermuten allerdings, dass die Jungtiere Waisen sind und „retten“ die Tiere, indem sie sie mitnehmen. Doch sollten vermeintlich verwaiste Tiere zunächst aus sicherer Entfernung über einen längeren Zeitraum beobachtet und auf keinen Fall berührt werden. Nur wenn ganz sicher ist, dass das Muttertier nicht zurückkommen wird, darf der Mensch helfend eingreifen und das Tier in eine Aufzuchtstation bzw. in eine Tierarztpraxis bringen. Da Hasen dem Jagdrecht unterliegen, muss in diesem Fall unbedingt auch der örtlich zuständige Jäger informiert werden.
Hunde sollten während der Brut- und Setzzeit nur angeleint ausgeführt werden, damit sichergestellt wird, dass die Vierbeiner keine Jungtiere aufstöbern oder gar verletzen. Bei aus dem Nest gefallenen Jungvögeln muss zwischen Nestlingen (unbefiedert) und Ästlingen (befiedert und flüchtet) unterschieden werden. Nestlinge sollten wieder ins eigene Nest zurückgesetzt werden, sofern diese nicht zu stark ausgekühlt sind und der Allgemeinzustand des Tieres dies zulässt. In den meisten Fällen kehrt eines der Elterntiere innerhalb kürzester Zeit zurück. Auch hier empfiehlt es sich, das Nest aus größerer Entfernung für eine Weile zu beobachten. Fühlt sich der Vogel eiskalt und schlapp an, ist Wärmezufuhr die erste und wichtigste Maßnahme. Am besten wird das Tier in der hohlen Hand gehalten oder nahe am Körper des Finders.
Lediglich bei gefundenen jungen Mauerseglern sollte ein Zurücksetzen ins Nest nicht erfolgen. Da ein Jungvogel nicht einfach einem Nest zuzuordnen ist, brauchen diese tatsächlich Hilfe von fachkundiger Hand. Am Boden aufgefundene Mauersegler, egal welchen Alters, sind häufig entkräftet oder sogar krank und müssen entsprechend versorgt werden.
Die Pflege und Aufzucht eines Wildtieres gehört auf jeden Fall in fachkundige Hände wie Pflege- und Aufzuchtstationen bzw. Tierärzte, Tierschutzvereine und Naturschutzbehörden in der Umgebung.
Um Wildtiere in der Praxis geht es auch in der gleichnamigen, ATF-anerkannten E-Learningreihe auf Myvetlearn.de, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.
LAVES Niedersachsen
USA will gentechnisch verändertes Schweinefleisch vermarkten
Das Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome (PRRS) führt bei Sauen zu Reproduktionsstörungen sowie zu Atemwegserkrankungen bei Ferkeln und Mastschweinen. Jedes Jahr entstehen Betrieben in Europa und den USA Kosten von mehr als 2,2 Mrd. Euro, wie die Universität Edinburgh mitteilt. Damit ist die PRRS die teuerste Infektionskrankheit bei Schweinen weltweit.
Einer Forschungsgruppe des in Schottland ansässigen Roslin-Instituts ist nun die Züchtung von Schweinen gelungen, die gegen das PRRS-Virus resistent sind, indem ein Genom an einem einzigen Punkt verändert wurde. Diese genetische Veränderung verhindert, dass die Schweine den Teil des CD163-Proteins korrekt produzieren, den das PRRS-Virus benötigt, um eine Infektion zu verursachen. Abgesehen von ihrer Resistenz gegen das PRRS-Virus scheinen die Veränderungen in der DNA der Schweine ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden in keiner Weise zu beeinträchtigen. Neben der enormen Kostensenkung könnte diese Genveränderung zu einer erheblichen Verbesserung des Wohlergehens von Schweinen und Ferkeln beitragen.
Die US-amerikanische Behörde für Lebensmittelsicherheit (FDA) hat nun den Weg für eine Vermarktung von genomeditierten Schweine freigemacht. Prof. Bruce Whitelaw vom Roslin-Institut bezeichnete die Zulassung als „Meilenstein bei der Genomeditierung von Nutztieren“. Sie markiere einen entscheidenden Fortschritt in der Bekämpfung einer Erkrankung, die weltweit für verheerende Schäden in der Schweineindustrie verantwortlich sei. Die Geneditierungsmethode CRISPR könnte nach Meinung von Expert:innen ein Weg sein, die Afrikanische Schweinepest (ASP) oder die Influenza in den Griff zu bekommen.
Denn während die PRRS nicht auf Menschen übertragbar ist, können Menschen auch an der Schweine- oder Vogelgrippe erkranken. Wenn Herden so verändert werden könnten, dass sie diesen Infektionen widerstehen, könnte dies laut t3n das Risiko einer Übertragung verringern. Auch das Risiko einer Pandemieentwicklung könnte reduziert werden.
Agrarheute
Häufung von Myxomatose bei Feldhasen in Niedersachsen
Im Sommer vergangenen Jahres sind in Nordrhein-Westfalen vermehrt schwer erkrankte oder verendete Feldhasen aufgefunden worden, die typische Anzeichen der Myxomatose (Kaninchenpest) zeigten. Im Gegensatz zu Ausbrüchen mit hohen Sterblichkeitsraten bei Wildkaninchen war das Auftreten der Myxomatose bei Feldhasen untypisch. Wissenschaftler:innen gelang es in 2024 nach modernen molekularen Untersuchungen, eine Variante des Myxomavirus in deutschen Feldhasen zu identifizieren, welche erstmals 2018 in Spanien und Portugal bei Iberischen Hasen nachgewiesen werden konnte.
Nun haben sich auch in Niedersachsen Todesfälle bei Feldhasen gehäuft. Das Wildtierkompetenzzentrum Hannover des LAVES konnte nach Analysen der verendeten Tiere ebenfalls die Iberische Variante der Myxomatose belegen. Die Erregerübertragung erfolgt durch kontaminiertes Futter, andere unbelebte Vektoren sowie bestimmte Stechmücken oder Flöhe. Die infizierten Tiere zeigen Symptome wie Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes und der Nase, der Ohren und des Genitalbereiches. Erkrankte Tiere wirken häufig apathisch, zeigen Fressunlust und trinken wenig. Die Erkrankung endet meist tödlich. Für den Menschen ist das Myxomavirus jedoch ungefährlich.
LAVES
Schweizer Nationalrat lehnt Chip-Pflicht ab
Schätzungsweise 1,8 Millionen Katzen leben in Schweizer Haushalten. Hinzu kommen ca. 225.000 Katzen, die auf der Straße ein von Krankheiten und Leid geprägtes Leben führen. Einen Antrag auf eine landesweite Registrier- und Chip-Pflicht von Hauskatzen hat der Schweizer Nationalrat nun abgelehnt. Eine Verpflichtung per Gesetz schaffe keinen Mehrwert, da viele Halter:innen ihre Katze freiwillig chippen ließen, erklärte Minderheitssprecher Sylvain Freymond (SVP/VD). Für Probleme würden herrenlose Streunerkatzen sorgen, sie allerdings zu chippen, sei unrealistisch und teuer.
Bereits vor fünf Jahren hatte der Rat eine landesweite Kastrationspflicht für Katzen ebenfalls abgelehnt mit dem Argument, dass Katzenhalter:innen verpflichtet seien, eine unkontrollierte Vermehrung ihrer Tiere zu verhindern.
Trotz vieler Befürworter und Unterstützer des Antrags stimmten lediglich 80 Personen für die Chip-Pflicht, 108 dagegen. Antragsstellerin Meret Schneider (Grüne/ZH) warb vergeblich für ihr Anliegen. Jedes Jahr würden Tausende herumirrende Katzen in Tierheimen abgegeben, während Besitzer:innen die Tiere erfolglos suchten. Zudem würden 10.000 Katzen pro Jahr als vermisst gemeldet. Zudem könnten die Kosten für’s Chippen in Höhe von einmalig 90 Franken dazu beitragen, dass die Anschaffung einer Katze gründlicher überlegt werde, so Schneider.
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hatte im Vorfeld ebenso für die Chip-Pflicht argumentiert. Die damit einhergehende Registrierung könnte statistische Daten liefern und mehr Kontrolle über streunende Katzen ermöglichen. Beim Chippen könnten Tierärzt:innen zudem die Gesundheit und den Impfstatus der Tiere kontrollieren.
Schweizerbauer
Gezielte Züchtung könnte Methanausstoß stark reduzieren
Mit Hilfe eines gezielten Züchtungsprogramms könnte der Methanausstoß von Rindern und Schafen gesenkt werden. Wissenschaftler:innen an der niederländischen Wageningen University & Research (WUR) arbeiten derzeit an dem Forschungsprojekt Global Methane Genetics Initiative, das das Ziel hat, die Emission der Tiere innerhalb von 25 Jahren um bis zu 25 Prozent zu verringern.
In dem Projekt werden die Wissenschaftler:innen die genetischen Grundlagen erforschen, nachdem sie in einem vorherigen Forschungsvorhaben und Messungen an insgesamt 14.000 niederländischen Kühen belegen konnten, dass der Methanausstoß von Milchrindern zumindest in Teilen erblich bedingt ist.
Um den Methanausstoß niederländischer Milchkühe um ein Prozent pro Jahr zu reduzieren, werden die Forschenden nun gezielt jene Kühe und Bullen für die Züchtung selektieren, die unter Berücksichtigung anderer relevanter Eigenschaften wie Fruchtbarkeit, Gesundheit oder Langlebigkeit die niedrigsten Methanemissionen aufweisen. Auch internationalen Partnerländern und Organisationen soll durch die Forschung geholfen werden, die Methanemissionen zu verringern.
Schweizerbauer
Neuer Landwirtschaftsminister verspricht mehr Planungssicherheit
Die Ministerposten für die nächste Legislaturperiode sind verteilt und die Erwartungen der Bevölkerung sind hoch. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wird in den kommenden vier Jahren von Alois Rainer (CSU) geleitet.
Die feierliche Amtsübergabe von Vorgänger Cem Özdemir (Die Grünen) an den Niederbayern fand am gestrigen Dienstag (06.05.2025) statt. Nach seinem Amtsantritt vereidigte der neue Bundesagrarminister die neuen parlamentarischen Staatssekretärinnen Silvia Breher (CDU) und Martina Englhardt-Kopf (CSU).
Rainer, der seinen Ministerposten als Berufung sieht, verspricht, die bäuerlichen Familienbetriebe stärker zu entlasten und ihnen mehr Planungssicherheit zugeben. Der ländliche Raum müsse sowohl als Lebensraum gestärkt als auch als Wirtschaftskraft gefördert werden, so der Minister.
Die Erwartungen der Branche und auch der Druck sind groß. So müsse die heimische Landwirtschaft gestärkt werden, um im harten europäischen Wettbewerb bestehen zu können, fordert Joachim Rukwied der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Ein wichtiges Ziel sei es zudem, den Abbau von Bürokratie voranzutreiben. Für ihn ist daher ein „ein klarer agrarpolitischer Kompass“ nötig.
Agrarheute
BMEL
Ressourcen für 2025 schon aufgebraucht
Der deutsche Erdüberlastungstag ist im Jahr 2025 auf den 3. Mai 2025 gefallen. Das bedeutet, dass bereits nach gut vier Monaten alle erneuerbaren Ressourcen aufgebraucht waren, die für zwölf Monate hätten reichen sollen. Die verbliebenen Monate in 2025 leben die Menschen in Deutschland auf Kosten anderer und künftiger Generationen.
Nur eine echte Ressourcenwende sowie ein Ressourcenschutzgesetz und Investitionen für echte Kreislaufwirtschaft können dazu beitragen, damit unsere Lebensgrundlagen nicht weiter verschwendet und verschmutzt werden, sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Unsere Erde kann nicht mehr – wir überfordern sie Tag für Tag. Ein Land wie Deutschland, das weit über seine Verhältnisse lebt und so viele Ressourcen verbraucht, wirtschaftet schlecht, rücksichtslos und nicht zukunftsorientiert“, so der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt.
Der Bund macht neben dem hierzulande sehr hohen Energieverbrauch unter anderem auch die industrielle Tierhaltung verantwortlich und fordert von der neuen Bundesregierung eine konsequente Umsetzung der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Dabei müsse an erster Stelle die Reduktion des Verbrauchs stehen, danach die (Vorbereitung zur) Wiederverwendung und erst an dritter Stelle das Recycling. „Nur echte Kreislaufwirtschaft kann Ressourcen schützen und so ein entscheidender Faktor im Kampf gegen die Klimakrise, das Artensterben und die Rohstoffknappheit werden“, betont Bandt abschließend.
BUND
bpt-Durchstarter:in des Jahres gesucht
Der Förderverein praktische Tiermedizin e.V. zeichnet in diesem Jahr die/den bpt-Durchstarter:in des Jahres aus. Mit diesem Preis würdigt der Verein Praktiker:innen, die mit ihren innovativen Projekten und Ideen innerhalb der ersten 8 Berufsjahre bedeutende Impulse für die tiermedizinische Praxis gesetzt haben und so einen nachhaltigen Einfluss auf die tägliche Arbeit in Kliniken, Praxen und bei der Betreuung von Tieren und ihren Besitzerinnen ausgeübt haben.
Bis zum 30. September 2025 können sich fachlich kompetente und empathische sowie kommunikationsfähige Tierärzt:innen für die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung bewerben. Darüber hinaus freut sich der Verein über Bewerbungen, die einen signifikanten Beitrag zur Weiterentwicklung der tiermedizinischen Wissenschaft und Forschung leisten, sei es durch neue diagnostische Verfahren, Behandlungsansätze oder durch die Integration neuer Erkenntnisse aus der Forschung in den klinischen Alltag.
Zudem können sich Tierärzt:innen bewerben, die sich in besonderem Maße in der Lehre oder in der Vertretung der Tiermedizin in der Gesellschaft engagieren, um das Verständnis und die Wertschätzung für die Tiermedizin in der breiten Öffentlichkeit zu fördern. Die Bewerbung ist sowohl als Selbstbewerbung als auch durch Fremdnominierung möglich.
Die Auszeichnung bpt-Durchstarter*in des Jahres wird im November diesen Jahres im Rahmen des bpt-Kongresses in Wiesbaden verliehen.
bpt
MKS-geschädigte Landwirte erhalten EU-Hilfen
Im Januar 2025 wurde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland bei einer kleiner Wasserbüffelherde erstmals nach mehr als 35 Jahren die Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen. Auch wenn sich die Tierseuche hierzulande nicht weiter ausgebreitet hat, waren zahlreiche Tierhalter:innen von MKS-Sperrmaßnahmen und finanziellen Einbußen betroffen. Erst seit dem 14. April 2025 gilt Deutschland wieder als „MKS-frei ohne Impfung“ nach einer entsprechenden Entscheidung der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH). In Ungarn und der Slowakei jedoch grassiert die Tierseuche seit März diesen Jahres und scheint sich weiter in den Ländern auszubreiten.
Die EU wird landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland, die von MKS-Sperrmaßnahmen betroffen waren, entschädigen, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitgeteilt hat. „Unser entschlossener Einsatz in Brüssel zahlt sich jetzt aus: Mit der Zusage der EU-Kommission können die von der Maul- und Klauenseuche betroffenen Betriebe in Brandenburg aufatmen“, betonte der geschäftsführende Agrarminister Cem Özdemir (Die Grünen).
Die betroffenen Milchviehbetriebe in der Sperr- und Überwachungszone sowie sämtliche mastschweinehaltenden Betriebe in Brandenburg werden demnach finanzielle Mittel im Rahmen einer sogenannten außerordentlichen Marktstützungsmaßnahme erhalten. Die EU-Kommission bereitet derweil eine Durchführungsverordnung vor, in der die genaue Höhe der Hilfen festgelegt und bekanntgegeben wird. Brandenburg hat den entstandenen Schaden auf knapp 8 Millionen Euro geschätzt.
BMEL
Mecklenburg-Vorpommern unterstützt weiterhin Projekte zur Katzenkastration
In Deutschland leben Millionen Katzen auf der Straße, die kein Zuhause haben. Das Leid der Streunerkatzen ist immens, nahezu alle Tiere sind krank. Um die unkontrollierte Vermehrung dieser Straßenkatzen zu reduzieren, unterstützen einige Bundesländer Projekte zur Katzenkastration. So stellt auch die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern im laufenden Jahr rund 61.000 Euro bereit, damit Kastrationsaktionen in Gebieten, in denen problematische und unkontrolliert hohe Populationen von freilebenden Katzen entstanden sind, zu organisieren. Ziel ist es, die Fortpflanzungsfähigkeit einer möglichst großen Anzahl freilebender Katzen zu beenden.
„Hohe Katzenpopulationen bei großem Krankheitsstand auf engem Raum sind in Mecklenburg-Vorpommern ein Problem, das sich mit gezielter Kastration eindämmen lässt. Der Schutz der Tiere liegt mir sehr am Herzen und das Bereitstellen der Fördermittel ist auch eine Form der Würdigung für die Ehrenamtler, die sich unermüdlich für den Tierschutz einsetzen“, betonte der zuständige Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
Zuwendungsempfänger sind alle engagierten Personen, im Rahmen der Projekte „Kastration von freilebenden Katzen in M-V“, „Transportkosten für das Projekt Kastration von freilebenden Katzen in M-V“ und „Hilfe für verletzte Wildtiere“. Die Zuwendungen erfolgen pauschal in Höhe von 80 Euro/Katze bzw. 55 Euro/Kater. Rein rechnerisch könnten mit den bereit gestellten Geldern 625 Katzen oder 900 Kater kastriert werden. Zudem unterstützt das Land auch in 2025 Hilfsprojekte für verletzte Wildtiere. Mit der Projektförderung soll die Struktur rund um die Versorgung von verletzten, kranken oder anderweitig hilflosen Wildtieren gestärkt werden.
Save the date!
Traditionell im September findet auch in 2025 wieder die Tierschutztagung „Aktuelle Probleme des Tierschutzes“ als Hybridveranstaltung statt. Interessierte Tierärzt:innen können sich schon bald ihren Platz für die Präsenzveranstaltung an der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover oder die Online-Fortbildung unter www.Myvetlearn.de sichern.
Regierung MVP
MKS: Großbetrieb in Ungarn muss 10.000 Schweine vorsorglich töten
Seit dem ersten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer kleinen Wasserbüffelherde in Brandenburg sind in Ungarn und der Slowakei zahlreiche MKS-Ausbrüche gemeldet worden. Zuletzt war ein Milchviehbetrieb im ungarischen Rábapordány mit 875 Rindern betroffen, die alle gekeult werden mussten.
Die Angst vor einem Übergreifen der Tierseuche ist groß. Daher hat der Ausschuss für Tiergesundheit und Tierschutz des Landes beschlossen, vorsorglich auch 10.000 gesunde Schweine in der Nachbarschaft töten zu lassen. Da es in der Nähe keine Schlachtkörperverarbeitungsanlage gibt, wurden die Kühe und Schweine auf der Farm getötet und auch dort begraben, wie das Portal Varkens mitteilt. Die Grube wird vom Militär bewacht, da immer wieder Schaulustige versuchen, Fotos oder Videos aufzunehmen, manchmal sogar mit Drohnen.
Damit steigt die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit MKS verendeten bzw. getöteten Tiere auf annähernd 26.700 Tiere. Um der Tierseuche Herr zu werden, haben sich einige Länder zu Massentestungen entschieden. So wurden in der Slowakei 924 Betriebe und 400 Wildtiere auf MKS getestet. In Ungarn wurden rund 1.560 Betriebe und mehr als 1.000 Wildtiere überprüft. Auch im benachbarten Österreich wird ein Plan zur MKS-Testung von Betrieben umgesetzt. Je näher ein Betrieb an der Grenze zur Slowakei oder zu Ungarn liegt, desto intensiver wird er überwacht. Bisher wurden alle Betriebe in Österreich negativ auf MKS getestet.
Topagrar
Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke nur mit Hilfe der Bevölkerung
Seit der ersten Entdeckung in Baden-Württemberg im Jahr 2007 breitet sich die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) hierzulande langsam, aber stetig aus. Inzwischen wurden die Stechmücken in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, Thüringen und Berlin nachgewiesen. Als Überträger verschiedener Viren wie Dengue, Chikungunya, Gelbfieber oder West‐Nil, ist die Tigermücke nicht nur lästig, sondern auch eine Gefahr für die Gesundheit, auch wenn es laut Tropeninstitut in Hamburg bislang keine Infektion dieser Art gegeben hat.
Die invasive Art findet in Deutschland allerdings, bedingt durch den Klimawandel und steigende Temperaturen, immer bessere Bedingungen vor. Und obwohl verschiedene Kommunen bereits hohe Geldsummen in die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke investiert haben, vergrößern sich die Areale stetig, wie Dirk Reichle von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) erklärt. „Die zu behandelnden Flächen haben sich in einigen Kommunen enorm ausgeweitet“, so Reichle. Dies bedeute für die Kommunen mehr Personal und damit höhere Kosten. „Hinzu kommt, dass eine Bekämpfung mit dem Ziel der Ausrottung in solchen Fällen nicht gewährleistet werden kann. Denn im Sommer kommt es zu Neueinschleppungen aus Nachbarkommunen oder dem Ausland.“
Die Arbeitsgemeinschaft fordert daher von den betroffenen Kommunen, umgehend Konzepte unter stärkerer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln, auch um die enormen Kosten für die Bekämpfung zu reduzieren. Insbesondere sollten die Menschen vermehrt aufgeklärt, beraten und motiviert werden. „Ziel ist, dass Bürgerinnen und Bürger selbstständig Maßnahmen zur Beseitigung von Brutmöglichkeiten umsetzen“, sagt Reichle. Das Ziel einer flächendeckenden Ausrottung sei aber schlicht nicht mehr realistisch.
Proplanta
Arbeit zur Etablierung von Organoiden mit Tierschutzforschungspreis ausgezeichnet
Seit dem Jahr 2021 vergibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jedes Jahr den Tierschutzforschungspreis. Erstmals wurde der Preis in diesem Jahr auch international ausgeschrieben. Zudem hat das Ministerium das Preisgeld von zuvor 25.000 Euro auf insgesamt 120.000 Euro aufgestockt. Das BMEL würdigt mit dem Preis die Erforschung und Entwicklung von Alternativ- und Ersatzmethoden zum Tierversuch.
Vor der Organisation Norecopam, die den mit 20.000 Euro dotierten Preis für gesellschaftliches und bürgerschaftliches Engagement im Bereich Versuchstiere erhielt, wurde Prof. Dr. Hans Clevers vom Hubrecht Institut der Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences mit dem Tierschutzforschungspreis 2025 ausgezeichnet. Für seine Pionierarbeit bei der Etablierung von Organoiden als wegweisende Methode in der modernen biomedizinischen Forschung und für seine herausragenden Forschungsleistungen zum Ersatz und zur Verminderung von Tierversuchen erhielt der Forscher ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro.
„Wir begrüßen die Reformierung des Tierschutzforschungspreises. Tierversuchsfreie Ansätze müssen finanziell und auch strukturell stärker unterstützt werden, damit langfristig ein Ausstieg aus allen Tierversuchen gelingen kann. Die Werkzeuge, mit denen wir Forschung und Wissenschaft unserem ethischen Anspruch als Gesellschaft anpassen können, sind bereits in großer Vielfalt verfügbar und bieten immenses Entwicklungspotential. Die diesjährigen Preisträger haben mit ihrer Forschung und Bildungsarbeit wichtige Erkenntnisse und Ressourcen geliefert, um Tierversuche ersetzen zu können“, erklärte Jessica Rosolowski, Fachreferentin für tierversuchsfreie Wissenschaft beim Deutschen Tierschutzbund.
BMEL
Praxistaugliches Wolfsmanagement gefordert
Angesichts der zunehmenden Ausbreitung von Wölfen in Deutschland, des bescheinigten günstigen Erhaltungszustandes sowie der anstehenden Koaltionsverhandlungen wird die Forderung nach einem wirksamen Wolfsmanagement lauter. Gemeinsam appellieren der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Deutsche Landkreistag an die künftigen Regierungspolitiker:innen, die bereits bestehenden Spielräume für eine Regulierung des Wolfes zu nutzen und die dringend notwendige Wende in der Wolfspolitik einzuleiten.
„Der Vorschlag der EU-Kommission zur Änderung der FFH-Richtlinie muss jetzt schnellstmöglich verabschiedet und national umgesetzt werden. Der Wolf ist längst nicht mehr gefährdet, aber ein enormes Problem. Die Weidetierhaltung darf nicht weiter der ungebremsten Ausbreitung des Wolfes geopfert werden. Die Bundesregierung muss jetzt in einem Sofort-Programm Wolf die Änderung des Naturschutz- und des Jagdrechts auf den Weg bringen. Die künftige Strategie müsse sein: Wolfsbestand reduzieren statt Probleme ignorieren“, fordert Bernhard Krüsken, der Generalsekretär des DBV.
Der Deutsche Jagdverband sieht zudem die Politik in der Pflicht, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Nur so könne ein regional angepasstes Bestandsmanagement umgesetzt werden, erklärt DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Die Entnahme schadensstiftender Wölfe müsse rechtlich abgesichert werden und schnell erfolgen können. Es gehe nicht um Symbolpolitik, sondern um konkrete Lösungen für die Menschen im ländlichen Raum, betont Dr. Kay Ruge, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages, abschließend.
DBV
Mehr Impfstoffe gegen HPAI in Europa im Testmodus
In vielen Ländern Europas und auch in Deutschland sorgt die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) für tausende verendete oder gekeulte Tiere. Um das Nutzgeflügel vor dem hochansteckenden Erreger zu schützen, haben einige Länder verschiedene Impfprojekte gestartet.
In den Niederlanden werden aktuell in einem Projekt praktische Erfahrungen zur Durchführung der Impfung, zur Umsetzung eines Überwachungsprogramms gemäß EU-Verordnung sowie zu möglichen Handelsauswirkungen gesammelt. Um Zoovögel vor einer Infektion zu schützen, haben sich der Tierpark Bern, der Zoo Basel und das Institut für Virologie und Immunologie (IVI) zu einem einmaligen Forschungsprojekt zusammengetan und testen über einen längeren Zeitraum einen erfolgsversprechenden, innovativen Impfstoff.
Seit knapp einem Jahr entwickelt der französische Pharmakonzern Ceva Tiergesundheit an seinem Standort auf der Insel Riems bei Greifswald einen RNA-basierten Impfstoff für Geflügel gegen das Vogelgrippe-Virus (H5N1). Nach Erteilung einer Notfallzulassung nutzt Frankreich den Impfstoff, um Enten zu immunisieren.
Bislang sah man laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) keine Notwendigkeit, den Impfstoff auch in Deutschland einzusetzen. Um das Risiko für Infektionen mit HPAIV für Gänse, die auf Weideflächen gehalten werden müssen, zu minimieren, hat eine Forschungsgruppe des Instituts nun jedoch die Sicherheit, Immunogenität und Schutzwirkung von fünf kommerziellen Impfstoffen gegen HPAIV des Subtyps H5N1 bei halbwüchsigen Mastgänsen getestet. Die Impfung milderte die klinischen Auswirkungen einer Infektion bei den Tieren und verbesserte ihr Wohlergehen durch die Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe erheblich. Außerdem wurde eine deutliche Reduzierung der Viruslast festgestellt. Weitere Studien müssen zeigen, ob die Impfung auch das Übertragungsrisiko zwischen Gänseherden wirksam senken kann.
FLI
Wildtiere vor dem Verdursten retten
Der Klimawandel macht auch den heimischen Wildtieren zu schaffen. Die milden Temperaturen während der Wintermonate führen dazu, dass immer mehr Igel und Eichhörnchen keinen wirklichen Winterschlaf oder -ruhe mehr halten, in dem der Stoffwechsel extrem runtergefahren wird, sodass die Tiere kaum Nahrung benötigen. Zudem ist das Nahrungsangebot für die Tiere bereits im Herbst häufig zu gering, da es immer weniger Insekten gibt und Bäume wie die Hasel weniger Früchte produzieren. Hinzu kommt die in diesem Jahr schon früh eingetretene, extreme Trockenheit, die vor allem im Osten Deutschlands weiter anhält.
Vögel, Igel, Eichhörnchen und Co. finden entsprechend nicht genügend Wasser, was die Tiere zusätzlich schwächt. Immer häufiger werden entkräftete Eichhörnchen gefunden und in den Aufzuchtstationen abgegeben. Viele Wildtiere werden allerdings nicht entdeckt und verenden unbemerkt in ihren Nestern.
Gerade jetzt sei es wichtig, dass Bürger:innen in ihren Gärten bzw. in Grünflächen und Parks flache Wasserschalen aufstellen, um die Tiere vor dem Verdursten zu retten, erklärt eine Sprecherin der Stadt Berlin. Diese sollten aber täglich gereinigt werden. Regentonnen oder andere tiefe Gefäße mit Wasser sollten jedoch immer abgedeckt werden, damit Eichhörnchen nicht darin ertrinken.
Die Berliner Senatsverwaltung appelliert dringend an die Bevölkerung, die Augen offenzuhalten und offensichtlich geschwächte und hilfsbedürftige Tiere tiermedizinisch versorgen zu lassen. Es könne durchaus vorkommen, dass geschwächte und dehydrierte Tiere sprichwörtlich aus den Bäumen fallen. In ihrer Not suchten die Tiere manchmal sogar die Nähe zu Menschen.
Um Wildtiere in der Praxis geht es auch in der gleichnamigen, ATF-anerkannten E-Learningreihe auf Myvetlearn.de, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.
N-TV
Ärzte gegen Tierversuche schreibt Herbert-Stiller-Preis aus
In 2025 werden tierversuchsfreie Forschungsvorhaben bereits zum 8. Mal mit dem Herbert-Stiller-Preis ausgezeichnet. Der Verein Ärzte gegen Tierversuche ruft daher Wissenschaftler:innen auf, sich mit ihren tierversuchsfreien Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Medizin/Biomedizin für die Förderung zu bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Mai 2025.
„Obwohl moderne, tierfreie Forschungsmethoden ein immenses Potenzial für die Medizin aufweisen, erhalten sie immer noch kaum Unterstützung“, kritisiert Dr. Dilyana Filipova, wissenschaftliche Referentin von Ärzte gegen Tierversuche. „Ärzte gegen Tierversuche recherchiert seit Jahren eigeninitiativ mit folgendem Ergebnis: In Deutschland fließen im direkten Vergleich über 99% der öffentlichen Fördergelder in Tierversuche, somit weniger als 1% in innovative, tierversuchsfreie Methoden.“
Die ausgeschriebene Fördersumme beträgt 20.000 Euro. Mit dem Preis möchte der Verein insbesondere junge Wissenschaftler:innen motivieren, sich für eine modernen tierversuchsfreie Forschung zu entscheiden.
Es können Anträge für humanbasierte In-vitro-Projekte eingereicht werden, wie z.B. Arbeiten mit aus menschlichen Zellen hergestellten Multi-Organ-Chips, mit Mini-Organen oder anderen modernen Zellkulturmodellen, aber auch Humanstudien oder epidemiologische Studien sowie computerbasierte Verfahren, die beispielsweise die Toxizität von Substanzen vorhersagen oder andere Vorgänge im Körper simulieren.
Ärzte gegen Tierversuche
Wisent-Herde durch BTV dezimiert
Seit Herbst 2023 hat sich die Blauzungenkrankheit (BTV) in nahezu ganz Deutschland ausgebreitet. Die Viruserkrankung, die durch Stechmücken übertragen wird, befällt am häufigsten Wiederkäuer wie Rinder, Ziegen und Schafe. Aber auch Neuweltkameliden und Wildwiederkäuer können klinisch auffällig sein. Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mitteilt, wurden seit Mai 2024 mehr als 17.660 Ausbrüche von BTV-3 amtlich ermittelt.
Zahlreiche Tierhalter:innen haben ganze Herden bzw. große Teile ihrer Herden verloren. Das gilt auch für eine Wisent-Herde auf dem Areal der ehemaligen Munitionsanstalt „Muna“ in Münster (Darmstadt-Dieburg). Von der ursprünglichen Herde sind nur noch eine Mutterkuh mit drei Jungtieren übrig geblieben. Acht ausgewachsene Wisente sind an der Blauzungenkrankheit verendet. Die übrigen Tiere wurden alle inzwischen gegen BTV geimpft und müssen im Sperrbezirk verbleiben, bis sich die Tiere stabilisiert und eine Immunität aufgebaut haben. Erst dann könne man die Aufstockung der Herde planen, heißt es von Seiten der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Die vier Tiere würden weiter veterinärmedizinisch gut versorgt.
Hessenschau
MKS breitet sich entlang der österreichischen Grenze aus
Der inzwischen fünfte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn bereitet sowohl den österreichischen Behörden als auch den Landwirt:innen große Sorgen. Die hochansteckende Tierseuche wurde am 17. April 2025 in einem Milchviehbetrieb in Rábapordányi nachgewiesen. Alle 874 Tiere des Betriebes wurden gekeult und nahe der Grenze zum Nachbarland Österreich vergraben.
Diese Art der Kadaverentsorgung sei im Vorfeld zwar nicht mit der Burgenländischen Landesregierung abgesprochen, entsprechend einer ersten Einschätzung des Landes sei aber von einer unmittelbaren Gefährdung des Grundwassers in Österreich derzeit nicht auszugehen. Die Tierkadaver wurden in einer ehemaligen Abbaufläche (Sandgrube) auf einem weitgehend dichten, lehmigen Untergrund, der eine Barriere zu dem in 30 Meter unter der Geländeoberkante anstehenden Grundwassers bildet und dieses vor einer unmittelbaren Kontamination schützt, vergraben.
„Wir werden weiter großes Augenmerk darauf legen, dass Einwirkungen auf unser Grundwasser ausgeschlossen werden können. Dazu werden wir alle Möglichkeiten der laufenden Überprüfung und Zusammenarbeit im Rahmen der grenzüberschreitenden Gewässerkommission nutzen“, erklärt der burgenländische Landesrat.
Agrarheute
Konsequentere Umsetzung der Tiertransportverordnung gefordert
Für die Verbesserung des Tierwohls von Transporttieren braucht es keine Novellierung der aktuellen EU-Tiertransportverordnung, sondern lediglich eine konsequentere Umsetzung. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie des Forschungsdienstes des Europäischen Parlaments. Demnach werden die gültigen Standards für Tiertransporte nur unzureichend umgesetzt. Dafür machen die Autoren der Studie auch unklare rechtliche Vorgaben und Unterschiede in der Durchsetzungspraxis der einzelnen Mitgliedstaaten verantwortlich.
In den Jahren 2022 und 2023 machten Fehler bei der Dokumentation laut Studie zwischen 44 % und 52 % aller gemeldeten Verstöße aus. Am häufigsten wurden jedoch die Transportzeiten überschritten, die Fütterungs- bzw. Tränkevorgaben nicht befolgt sowie Mängel bei Belüftung und Platzangebot beobachtet. Zudem traten besonders bei Kälbern Verstöße in Bezug auf die Beurteilung der Transportfähigkeit auf.
Die Studienautoren empfehlen einheitliche Schulungen, eine bessere Koordination der Behörden und die Standardisierung der Meldeverfahren, um die EU-Tiertransportverordnung effektiv umzusetzen. Außerdem raten sie zu einer Verschärfung der Strafen.
Proplanta
Neuer Wirkstoff gegen MRSA könnte längere Antibiotika-Behandlung ersetzen
Eine tägliche Dosis Epidermicin NI01 – einem Antibiotikum, das von dem aus der Universität Plymouth ausgegründeten Unternehmen Amprologix entwickelt wurde – ist bei der Bekämpfung von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) genauso wirksam wie die derzeitige Standardbehandlung. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die an der University of Plymouth (UK) unter der Leitung von Prof. Mathew Upton durchgeführt wurde.
Die Ergebnisse, die anhand eines robusten MRSA-Hautinfektionsmodells erzielt wurden, bilden die Grundlage für weitere Tests, die untersuchen sollen, ob der Wirkstoff in Gels für die Haut einsetzbar ist. Solche Gels könnten zur Behandlung von Hautinfektionen eingesetzt werden, die durch MRSA und andere Bakterien verursacht werden – von versehentlichen Schnittwunden bis hin zu chirurgischen Wunden. Gleichzeitig könnte auf eine längere Behandlung mit gängigen Antibiotika verzichtet werden.
„Derzeit gibt es Antibiotika, die zur Behandlung von Hautinfektionen durch MRSA und andere Staphylococcus-Stämme eingesetzt werden können, die jedoch eine Reihe unangenehmer Nebenwirkungen haben können“, erklärt Mathew Upton, Professor für medizinische Mikrobiologie an der Universität Plymouth und wissenschaftlicher Leiter von Amprologix. Zudem gibt es bei vielen Bakterien zunehmend eine Resistenz gegen diese Behandlung, was die Gefahr des Therapiescheiterns erhöht, so Upton. „Unsere Absicht ist es, diese Standardbehandlungen weiterhin für die schwerwiegenderen MRSA/Staphylococcus-Infektionen, z. B. in der Blutbahn, einzusetzen, aber andere Möglichkeiten zur Behandlung oberflächlicherer Infektionen, z. B. auf der Haut, zu entwickeln. Die Ergebnisse, die wir bisher in unseren Tests erzielt haben, sind sehr ermutigend“, betont der Experte.
Upton gilt als weltweit führender Experte im Bereich der antimikrobiellen Resistenz und leitet die Antibiotic Resistant Pathogens Research Group an der University of Plymouth. Amprologix wurde 2018 für die Vermarktung seiner Forschungen gegründet. Die aktuellen Forschungsergebnisse hat der Forscher auf dem Kongress ESCMID Global 2025, dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten, in Wien präsentiert.
University of Plymouth
Erstmals wieder Amerikanische Faulbrut in Hessen festgestellt
Im hessischen Lahn-Dill-Kreis ist es bei zwei Bienenvölkern zu einem Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut gekommen. In diesem Gebiet waren bereits im Jahr 2023 Ausbrüche gemeldet worden, wie die Kreisverwaltung mitteilt. In der Gemeinde wurde ein Sperrbezirk eingerichtet, in dem bereits ein Großteil der Untersuchungen und Beprobungen der Bienenstände und -völker durchgeführt wurde. Eine Ausbreitung über den aktuellen Sperrbezirk hinaus sei bis jetzt nicht bekannt, heißt es weiter.
Die Amerikanische Faulbrut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die die Bienenbrut befällt und unbehandelt zum Absterben ganzer Bienenvölker führen kann. Die Krankheit, die weltweit verbreitet ist, wird hauptsächlich über Futter – durch Füttern oder Räuberei – verbreitet. Aber auch kontaminierte Waben bzw. Gerätschaften könnten zur Verbreitung beitragen, wie die Obfrau für Bienengesundheit beim Landesverband Hessischer Imker, Verena Rübsam, erklärt. Daher dürften im Falle eines Ausbruchs weder Bienen noch Wachs oder Waben aus dem betroffenen Gebiet verbracht werden.
Um eine Verbreitung der Tierseuche zu vermeiden, sollten Imker:innen daher regelmäßig die eigenen Brutwaben im Bienenvolk sorgfältig kontrollieren und die Hygiene am Bienenstand einhalten. Rübsam weist zudem darauf hin, dass die Imker:innen keinen fremden Honig verfüttern und nur Bienenvölker mit gültigem Gesundheitszeugnis kaufen sollten. „Import-Honig hat oft einen hohen Sporengehalt“, erläuterte Rübsam. Ein Bienen-Gesundheitsmobil, das der Landesverband Hessischer Imker vor zwei Jahren eingerichtet hat, könne ausgeliehen werden, um eine Sanierung der eigenen Bienenvölker durchzuführen.
Die Behörde im Lahn-Dill-Kreis fordert alle Imker:innen auf, wachsam zu sein und Faulbrut-verdächtige Symptome unverzüglich zu melden. Typische Anzeichen für die Krankheit sind unter anderem dunkel verfärbte, eingesunkene und teils löchrige Zelldeckel, ein lückenhaftes, unregelmäßiges Brutbild, eine fadenziehende Masse in der Brutzelle sowie ein schwaches Bienenvolk.
Proplanta
Lahn-Dill-Kreis
Jungvögeln nur bei offensichtlicher Gefahr helfen
Der Frühling ist in seiner ganzen Pracht in Deutschland angekommen. Mit den wärmeren Temperaturen hat auch die Brutzeit der heimischen Vögel begonnen. Bei einigen Arten verlassen die Jungvögel aus Neugier ihr sicheres Nest, noch bevor diese fliegen können. Doch die scheinbar hilflosen Vögel werden in den meisten Fällen auch außerhalb des Nests von ihren Eltern beschützt, die häufig in der Nähe auf Nahrungssuche sind.
Ein Eingreifen ist lediglich erforderlich, wenn der noch unbeholfene Jungvogel sich in Gefahr befindet, beispielsweise weil dieser auf der Straße oder in der Nähe einer Katze sitzt. In einer solchen Situation wird dazu geraten, das Tier vorsichtig in ein nahegelegenes Gebüsch zu setzen und ihn aus der Distanz zu beobachten. Sollte innerhalb von 60 Minuten keines der Elternteile auftauchen, sollten die Finder:innen eine Pflegestation kontaktieren. Das gilt auch bei verletzten Vögeln oder kaum befiederten Nestlingen.
Um Wildtiere in der Praxis geht es auch in der gleichnamigen, ATF-anerkannten E-Learningreihe auf Myvetlearn.de, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Kurs 3 der Reihe befasst sich mit der Aufzucht von Jungvögeln. In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.
Um Tierärzt:innen und TFAs die Osterzeit zu verschönern, bietet Myvetlearn.de noch bis zum 27. April 2025 15% Rabatt auf ausgewählte Online-Fortbildungen an. Die Ermäßigung gilt auch für die Wildtier-Reihe.
Schweizerbauer
HPAI-Viren zirkulieren weiter in den USA
Die Vereinigten Staaten von Amerika scheinen die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI, Geflügelpest) nicht in den Griff zu bekommen. Auch wenn die Behörden die Ausbruchszahlen kaum öffentlich machen, ist bekannt geworden, dass die Zahl der Infektionen von Milchviehbetrieben inzwischen die 1.000er-Grenze überschritten hat. Laut aktuellen Meldungen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC, Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention) sind seit dem ersten Ausbruch bei Milchkühen am 25. März 2024 Infektionen bei 1.020 Herden gemeldet worden. Auch wenn in der Zwischenzeit zahlreiche Herden wieder virusfrei sind, zirkuliert das Virus weiter.
Die steigende Zahl der bestätigten HPAI-Fälle in der Viehzucht bereitet den Menschen in und außerhalb der USA große Sorgen. Martin Beer, Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), kritisiert, dass leider nicht zu erkennen sei, dass Maßnahmen ergriffen würden, die das Geschehen schnell stoppen würden. Den Eindruck, dass in den USA mehr Wert darauf gelegt wird, kurzfristig wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden als eine mögliche weitere Zoonose zu unterbinden, bestätigt der Berliner Virologe Christian Drosten: „Es ist schon frappierend, wie wenig Dateneinsicht und gezielte Infektionsüberwachung stattfindet, sowohl bei Tieren als auch beim Menschen.“
Das CDC warnt, dass die massive Verbreitung von HPAI A(H5N1)-Viren bei Wildvögeln, Geflügel und Milchkühen, zusätzliche Gelegenheiten für Menschen schaffen könnte, mit den Viren in Kontakt zu kommen. Für die Allgemeinheit sehen die Behörden jedoch kein erhöhtes Infektionsrisiko.
Spiegel
CDC
Haustiere vor Kontakt mit Hormonpräparaten schützen
Hormonhaltige Arzneimittel, die Menschen auf ihre Haut auftragen, können Haustiere krank machen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weist darauf hin, dass Katzen, Hunde und andere Heimtiere beim Belecken der behandelten Körperstellen Wirkstoffe wie die Hormone Estradiol oder Testosteron aufnehmen können. Zudem können die Hormone durch Streicheln oder Tragen an das Tier weitergegeben werden. Die unbeabsichtigte Aufnahme kann zur Folge haben, dass die Vierbeiner schwere Nebenwirkungen entwickeln.
Haustierbesitzer:innen, die hormonhaltige Arzneimittel in Form von Gels, Cremes oder Sprays verwenden, sollten daher darauf achten, dass sie eine versehentliche Übertragung vermeiden, wie Tierärztin Dr. Ann Neubert, Expertin für Nebenwirkungen von Arzneimitteln im BVL, rät. „Haustiere zeigen nach Kontakt mit Hormonpräparaten mitunter vielfältige Symptome, die sich je nach Tierart und Hormon unterscheiden“, betont Neubert. Kommt es zu einer solchen Reaktion, sollte unbedingt eine Tierarztpraxis aufgesucht und auf einen möglichen Kontakt mit Hormonpräparaten hingewiesen werden.
Die Expertin rät zu gründlichem Händewaschen nach dem Verwenden der Arzneimittel sowie zu einem sorgfältigen Bedecken der behandelten Hautstellen mit Kleidung. So werde das Risiko der unbeabsichtigten Übertragung verringert. Nach Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt könne es zudem hilfreich sein, eine andere Hautstelle für die Behandlung zu wählen, die Behandlung zu einer anderen Tageszeit durchzuführen oder gar auf ein Medikament mit einem anderen Verabreichungsweg umzustellen, so Neubert.
BVL
Deutscher Heimtiermarkt 2024 – Zurückhaltung bei größeren Investitionen
Im vergangenen Jahr haben annähernd 34 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel in Haushalten in Deutschland gelebt, wie eine haushaltsrepräsentative Umfrage unter 5.000 Personen ergeben hat. Und trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen konnte das hohe Umsatzniveau der Vorjahre auf dem deutschen Heimtiermarkt gehalten werden.
Während die Umsätze bei Hundefutter in 2024 ein wenig zurückgegangen sind (- 0,7 %), entwickelte sich das Katzenfuttersegment weiter positiv und verzeichnete ein Umsatzplus von 3,5 %. Dagegen haben sich die Tierhalter:innen beim Kauf von Bedarfsartikel und Zubehör eher zurückgehalten. Dieses Segment erzielte im Vergleich zu 2023 ein leichtes Minus von 0,6 %.
„Tierhaltern liegt das Wohl ihrer Heimtiere am Herzen, daher investierten sie in ihre Ernährung, Gesundheit und Pflege. Aufgrund der angespannten finanziellen Lage haben einige jedoch größere Investitionen etwa in Hundezubehör, Kleintiergehege oder Aquarientechnik zurückgestellt“, betont Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF).
Die Umfrage ergab zudem, dass immer mehr Tierhalter:innen ihre Heimtierprodukte im Internet einkaufen (+ 14,9 %). Als Hauptabsatzweg für Heimtier-Fertignahrung behauptete sich weiterhin der Lebensmitteleinzelhandel (einschließlich Drogeriemärkten und Discountern). Hier wurden in 2024 knapp 2,8 Milliarden Euro umgesetzt.
„Ob Katzen oder Hunde, Nager oder Fische – Heimtiere können das Leben ‚ihrer‘ Menschen auf vielfältige Art und Weise bereichern, wenn ihr Wohl und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Das spiegelt sich in der weiterhin hohen Gesamtzahl der Heimtiere wider, die in Haushalten in Deutschland gehalten werden“, fasst Holthenrich zusammen.
ZZF
Osteraktion: 15% bei Online-Fortbildungen auf Myvetlearn.de sparen
Vom 14. bis 27. April 2025 gibt es auf ausgewählte Osterkurse in Form von Online-Fortbildungen für Tierärzte und TFA auf Myvetlearn.de 15% Rabatt auf die Kursgebühr. Die Kurse sind auf der Fortbildungsplattform Myvetlearn.de entsprechend mit einem Osterei gekennzeichnet. Voraussetzung für den Rabatt ist die Kursbuchung zwischen dem 14. und dem 27. April 2025 unter Eingabe des Codes: Ostern2025. Es muss lediglich die Buchung bis zum 27.4.2025 erfolgen. Für die Bearbeitung der Kursinhalte steht anschließend wie gewohnt ausreichend Zeit zur Verfügung.
Außerdem werden darüber hinaus noch ein paar Extra-Ostereier in Form von Fachbüchern zum Igel verlost. Diese werden unter denjenigen verlost, die während der beiden Osterwochen den Igelkurs buchen.
Somit steht einem schönen Osterfest nichts mehr im Weg!
Zur Osteraktion
Weniger Rinder und Schafe in Mecklenburg-Vorpommern
Immer mehr Landwirt:innen in Mecklenburg-Vorpommern geben die Tierhaltung auf. Nach der Auswertung der aktuellen Meldezahlen hat das Statistische Amt in Schwerin mitgeteilt, dass zum Ende des Jahres 2024 noch rund 442.700 Rinder in dem Bundesland gehalten wurden.
Das bedeutet einen Rückgang von knapp 22 Prozent innerhalb der vergangenen zehn Jahre, im Jahr 2023 lebten noch rund drei Prozent mehr Rinder in Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich zu 1989 ist die Zahl der gehaltenen Milchkühe um zwei Drittel gesunken (-301.000). Insgesamt wurden in 2024 noch 611 Milchkuh-Betriebe im Land gezählt.
Die Hauptgründe für den Abbau der Rinderhaltung sind die starken Schwankungen bei den Milchpreisen, geringe Gewinnmargen beim Fleisch sowie wachsende Anforderungen bei den Haltungsbedingungen.
Im Gegensatz dazu sind die Schweinebestände gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil geblieben. Zum Stichtag 3. November 2024 wurden rund 570.400 Schweine gehalten, 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Langzeitvergleich ist aber auch die Schweinehaltung stark zurückgegangen. Jahr 1989 wurden noch 2,7 Millionen Schweine in MV gehalten.
Auch der Schafbestand ist laut Statistik im Nordosten ebenfalls weiter rückläufig. Die Zahl der gehaltenen Schafe ging gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf rund 64.700 Tiere zurück. Zur Zeit der Wende trieben die Schäfer:innen im Land noch 385.000 Tiere auf die Weiden. Danach nahmen die Bestände drastisch ab.
Landtag MV
Ministerium warnt Reisende vor Einschleppung von MKS
In vielen Ländern haben die Osterferien begonnen und zahlreiche Menschen werden die Zeit für eine Reise nutzen. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen nimmt den Start der Osterreisezeit zum Anlass, vor möglichen Erregereinträgen der Maul- und Klauenseuche (MKS) zu warnen.
Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung der Klauentiere, die zu schweren fieberhaften Allgemeinerkrankung führt. Neben Rindern, Schafen und Ziegen sind besonders Haus- und Wildschweine, Büffel und Wildwiederkäuer für das Virus empfänglich. Aber auch Giraffen, Kamele und Flusspferde sowie die nicht zu den Paarhufern zählenden Elefanten können sich infizieren.
Seit einigen Wochen breitet sich die MKS in Ungarn und der Slowakei entlang der Donau an der Grenze zu Österreich in Rinderhaltungen aus. Auch im sehr beliebten Reiseland Türkei kommt die Tierseuche häufig vor. Der grenzüberschreitende Handels- und Reiseverkehr kann die Verschleppung des in der Umwelt sehr stabilen Virus über tausende Kilometer verursachen. Wie das Ministerium mitteilt, besteht daher ständig und besonders zur Osterreisezeit eine erhöhte Gefahr einer Einschleppung des hochansteckenden Virus.
So appellieren die Behörden dringend an Reisende, keine Rohmilchprodukte und auch keine Produkte, die nicht vollständig durcherhitztes Fleisch enthalten, aus MKS-betroffenen Regionen mitzubringen. Außerdem ist der Kontakt mit Klauentieren in betroffenen Regionen unbedingt zu vermeiden. Landwirtschaftliche Betriebe sollten gemieden werden.
Zudem sollte von Jagdreisen in die betroffenen Regionen abgesehen werden. Das Ministerium appelliert weiterhin an Tierhalter:innen, dringend auf die Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen in ihren Betrieben zu achten, wenn sie von Reisen aus betroffenen Regionen zurückkehren. Zum Thema Biosicherheit in den Betrieben bietet Myvetlearn.de Tierärzt:innen Online-Fortbildungen zu verschiedenen Tierarten an.
Ministerium NRW
Weg für neue Tarif-Verhandlungen offen
Nachdem die außerordentliche Delegiertenversammlung des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) in der vergangenen Woche der Tarifkommission des Verbandes das erneute Verhandlungsmandat erteilt hat, können die TFA-Tarifverhandlungen mit dem Verband medizinischer Fachberufe (vmf) wieder aufgenommen werden. Der bpt erklärt auf seiner Internetseite, dass der Entschluss der Delegiertenversammlung im November 2024, die zähen Tarifverhandlungen zu unterbrechen, revidiert worden sei.
Die vmf-Präsidentin Hannelore König und die TFA-Referatsleitung Katrin Hammermann zeigen sich gesprächsbereit und haben bereits entsprechende Terminvorschläge übermittelt. Als Ziel für einen neuen Tarifabschluss wurde der 30. Mai 2025 avisiert.
vmf
MKS: Ungarn schließt biologischen Angriff nicht aus
In der Slowakei und in Ungarn breitet sich die Maul- und Klauenseuche (MKS) weiter aus. Laut aktuellen Angaben (Stand 8. April 2025) haben die Veterinärbehörden in der Slowakei inzwischen sechs Ausbrüche bestätigt, in Ungarn sind vier Milchviehbetriebe betroffen. Als mögliche Ursache vermutet die ungarische Regierung einen biologischen Angriff, wie Gergely Gulyas, Stabschef von Premierminister Viktor Orban, bekannt gab. Angaben zu möglichen Verantwortlichen für einen mutmaßlichen MKS-Angriff machte er allerdings nicht. Er stütze seinen Verdacht auf mündlichen Informationen eines ausländischen Labors, dessen Ergebnisse noch nicht vollständig belegt seien.
„Zum jetzigen Zeitpunkt können wir sagen, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Virus keinen natürlichen Ursprung hat“, erklärte Gulyas. Möglicherweise handele es sich bei dem MKS-Virus, das sich in den vergangenen Wochen in Ungarn verbreitete, um ein künstlich erzeugtes Virus. Wer für solch einen mutmaßlichen MKS-Angriff verantwortlich sein könnte, erklärte der Stabschef jedoch nicht.
Da die MKS-Ausbrüche in Regionen nahe der österreichischen Grenze verortet sind, hat die Alpenrepublik bereits in der vergangenen Woche 23 Grenzübergänge zu Ungarn und der Slowakei geschlossen.
Um sich vor eventuellen Viruseinträgen zu schützen, haben zahlreiche Länder Importverbote auch aus Österreich beschlossen. So dürfen weder Rind- und Schweinefleischprodukte noch Rohmilch aus Österreich in die USA oder das Vereinigte Königreich sowie nach Kanada, Japan oder Bosnien-Herzegowina importiert werden. Die Dauer der Beschränkungen sei derzeit nicht absehbar.
Agrarheute
Schweizerbauer
CPE vermehrt bei Tieren und Lebensmitteln nachgewiesen
Carbapenemase-produzierende Enterobakterien (CPE) werden immer häufiger in der Lebensmittelkette nachgewiesen. Das geht aus einem wissenschaftlichen Gutachten der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hervor, in dem Daten und Literatur bis Ende Februar 2025 ausgewertet wurden.
Demnach wurden CPE seit 2011 in 14 europäischen Ländern nachgewiesen. Am häufigsten wurden E. coli, Enterobacter, Klebsiella und Salmonella in Schweine- und Rinderprodukten festgestellt. Laut Gutachten ist die Zahl der gemeldeten CPE-Fälle besonders zwischen 2021 und 2023 deutlich gestiegen, insbesondere bei Schweinen, Rindern und Geflügel. Zudem wurden bei Tieren und Menschen identische Stämme gefunden, was auf eine mögliche Übertragung zwischen ihnen hindeuten könnte.
Problematisch ist die Ausbreitung, weil die Bakterien Enzyme produzieren, die Antibiotika der Gruppe der Carbapeneme inaktivieren. Diese zählen zu den Reserveantibiotika, die gezielt zur Behandlung schwerer Infektionen beim Menschen angewendet werden. Damit wächst auch das Risiko, dass sich Resistenzen gegen diese Arzneimittel weiter entwickeln, und damit die Gefahr, dass nur wenige wirksame Behandlungsmöglichkeiten verbleiben.
Die EFSA schlägt in dem Gutachten als Maßnahmen vor, die Überwachungsaktivitäten auf andere, derzeit nicht überwachte Lebensmittelquellen (wie Meeresfrüchte und Gemüse), sowie auf weitere Bakterienarten (wie Klebsiella) auszuweiten sowie Nachweismethoden und die Durchführung von Rückverfolgungsuntersuchungen zu verbessern. Zudem sollten Forschungsarbeiten zur Konzeption gezielter Studien priorisiert werden.
EFSA
Geflügelpest: Erster Todesfall in Mexiko
In Mexiko ist erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit dem Geflügelpestvirus H5N1 gestorben. Wie das mexikanische Gesundheitsministerium mitteilt, war ein dreijähriges Mädchen im Bundesstaat Coahuila am vergangenen Freitag (04.04.2025) ins Krankenhaus eingewiesen worden, wo das Virus nachgewiesen wurde. Vier Tage später erlag die junge Patientin ihren Atemwegskomplikationen.
Noch ist nicht bekannt, wie sich das Mädchen mit dem Virus infiziert hat. Um der Ursache auf den Grund zu gehen, haben Ermittler:innen Wildvögel in der Umgebung des Hauses untersucht. Zudem seien 38 Kontaktpersonen des Mädchens negativ auf das Virus getestet worden, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Das Risiko weiterer menschlicher Infektionen wurde als gering eingestuft, heißt es in der Erklärung. Weitere Verdachtsfälle auf H5N1-Infektionen in Mexiko gebe es bislang nicht.
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden in den USA im vergangenen Jahr 70 H5N1-Fälle bei Menschen registriert. Studien deuten jedoch darauf hin, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegen könnte. Im Januar 2025 ist in den Vereinigten Staaten erstmals ein Mensch an einer Infektion mit dem Geflügelpestvirus gestorben.
Tagesschau.de
Tularämiefälle beim Menschen nehmen zu
Die Tularämie (Hasenpest oder Nagerpest) ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vor allem Hasen und Wildkaninchen, aber auch Nagetiere befällt. Zudem können sich Haustiere, besonders Hunde, die kranke Tiere berühren oder fressen, infizieren. Neben Zecken und Stechmücken können auch Vögel und Amphibien Träger des Erregers sein.
Die Hasenpest ist zudem eine Zoonose. Der Erreger kann also vom Tier auch auf den Menschen übertragen werden. In erster Linie sind Jäger:innen gefährdet, an der Tularämie zu erkranken, da sie, zum Beispiel beim Abbalgen getöteter Tiere, Kontakt haben können. Daher wird dringend empfohlen, bei dem Prozess Handschuhe zu tragen und den direkten Kontakt mit den Tieren zu vermeiden.
Nach Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) hat die Zahl der Tularämie-Infektionen bei Menschen zugenommen. Im Jahr 2024 wurden deutschlandweit insgesamt 197 Infektionen nachgewiesen. Die Symptome ähneln denen einer Grippeerkrankung. Die Patienten haben Fieber, Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Zudem können Durchfall und/oder geschwollene Lymphknoten nach einer Infektion auftreten.
Um das Risiko einer Erregerübertragung zu vermeiden, sollten Hunde an der Leine geführt und das Wildbret immer gut durchgegart werden. Die Erreger werden nur durch Erhitzen zuverlässig abgetötet, während diese in tiefgekühltem Wildbret über Monate hinweg ansteckend bleiben.
Land und Forst
Mangelnde Artenkenntnis bei jüngeren Menschen
Das Wissen über Tier- und Pflanzenarten ist die Grundlage für funktionierende Ökosysteme und auch für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Leider kennen immer weniger jüngere Menschen die heimischen Arten. Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Berlin, an der 467 Personen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren (der sogenannten Generation Z) sowie 133 älteren Erwachsenen zwischen 30 and 76 Jahren teilnahmen, hat ergeben, dass die Artenkenntnis bei jüngeren Menschen sehr viel geringer ist als bei älteren Personen. Bei der Gruppe zwischen 15 und 29 Jahren konnten durchschnittlich lediglich 5 von 12 der präsentierten Arten erkannt werden. Besonders bei Schmetterlingen und Wildpflanzen fiel die Artenkenntnis der Jüngeren im Vergleich zu den älteren Personen deutlich ab.
Während die Brennnessel (86 Prozent), der Haussperling (67,3 Prozent) und der Zitronenfalter (58,2 Prozent) noch relativ häufig erkannt wurden, konnten die jüngeren Teilnehmer:innen Arten wie die Rosskastanie (52,8 Prozent), die Elster (41,5 Prozent) und den Kleine Fuchs (10,8 Prozent) am seltensten benennen. Damit einhergehend ist auch das Gefühl der Naturverbundenheit sowie die Bereitschaft, sich aktiv für den Naturschutz zu engagieren, deutlich geringer bei der Generation Z als bei älteren Generationen ausgeprägt.
„Der Schutz der biologischen Vielfalt ist eine Herausforderung für heutige und zukünftige Generationen – auf globaler wie lokaler Ebene. Viele Studien haben nachgewiesen, wie wichtig Naturerfahrungen, eine emotionale Verbindung zur Natur sowie Wissen über Tier- und Pflanzenarten sind, damit Menschen sich für die Natur einsetzen. Allerdings wurde auch gezeigt, dass aufgrund veränderter Lebensstile Kinder und Jugendliche häufig weniger Kontakt zur Natur haben und auch weniger als Erwachsene über Natur wissen. Damit wird die Befürchtung verbunden, dass sich zukünftige Generationen weniger für die Erhaltung der Natur einsetzen werden“, sagt Prof. Dr. Tanja Straka, Institut für Ökologie der TU Berlin.
Die mangelnde Artenkenntnis habe jedoch Folgen für Natur und Landwirtschaft sowie letztlich auch für uns alle, sagen die Landwirt:innen. Denn wer die Natur nicht kennt, versteht auch nicht, warum sie geschützt werden muss. Wer nicht weiß, welche Blüte Wildbienen anzieht oder welche Hecke dem Rebhuhn Schutz bietet, der unterschätzt den Wert einer vielfältigen Agrarlandschaft.
Doch laut der Studie ist die Naturverbundenheit nicht verschwunden, sie muss nur geweckt werden, und Artenkenntnis ist zudem erlernbar. Es braucht Vorbilder, die ihr Wissen teilen. Landwirte haben hier eine besondere Rolle: Sie können nicht nur Lebensmittel produzieren, sondern auch Wissen säen.
TU Berlin
Pferde lernen von menschlichen Interaktionen
Tiere beobachten menschliche Signale und können von diesen lernen. Laut einer aktuellen Studie dreier Studierender des Studiengangs Pferdewirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen lernen Pferde durch „Belauschen“ der Interaktionen zwischen Personen und ziehen daraus ihre Schlüsse. So änderten 12 von 17 Pferden ihre Vorliebe für einen Futterplatz signifikant, nachdem sie die Zustimmung in einer Mensch-Mensch-Interaktion dort beobachtet hatten.
In ihrer wissenschaftlichen Arbeit konnten Annika Roll, Anna Beyer und Angela Föll gemeinsam mit ihren Professorinnen Maren Bernau und Konstanze Krüger belegen, dass Pferde sehr genau hinschauen, wenn sich zwei Menschen über eine Futterstelle streiten oder einig sind. Sie ziehen aus der Beobachtung ihre Schlüsse und passen die Wahl ihres Futterplatzes an.
Dabei zeigte sich auch, dass Pferde, die in Gruppen gehalten wurden, sich zu einem höheren Prozentsatz der Versuche an Mensch-Mensch-Demonstrationen anpassten als solche in Einzelhaltung. Diese Beobachtung bestätigt die „social intelligence hypothesis“, welche davon ausgeht, dass Tiere, die in einem sozialen Umfeld leben, mehr Interesse an den Interaktionen anderer haben und ihre Fähigkeiten zum Verständnis sozialer Interaktionen besser üben.
Die Studie zeigt, dass Pferde das Miteinander von Menschen in vielen Situationen sehr genau beobachten. Wer dem eigenen Pferd einen Futterplatz, einen Trainingsort oder einen Pferdetransporter „schmackhaft“ machen möchte, sollte sich demnach an diesen Orten nicht mit anderen Personen streiten.
Um Ethologie und Problemverhalten (Stereotypien, Angst, Aggression) bei Pferden geht es im Modul 6 der E-Learning-Reihe Verhaltenstherapie. Tierärzt:innen können sich in diesem ATF-anerkannten Kurs online fortbilden. Der Kurs ist Teil einer 10-teiligen Modulreihe, der aus sechs Online-Seminaren und vier Präsenz-Fortbildungen in Baunatal besteht. Alle Module können aber auch einzeln gebucht werden.
IDW
Rekordtemperaturen für den Sommer prognostiziert
Zahlreiche Regionen Europas werden bereits seit mehreren Jahren von Dürren und Extremtemperaturen im Sommer geplagt. Auch an deutschen Wetterstationen werden während der warmen Jahreszeit zunehmend Temperaturen von über 40 Grad Celsius gemessen. Laut ersten Prognosen könnte es auch im Sommer 2025 in Ost- und Südeuropa sowie hierzulande zu Temperaturen jenseits der 35-Grad-Marke und massiver Trockenheit kommen.
„Die Temperaturabweichungen von bis zu +1 bis +2 Grad im Vergleich zu 1991–2020 zeigen deutlich: Ein außergewöhnlich warmer Sommer steht uns bevor“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung. Auch Skandinavien und der Mittelmeerraum werden nicht von Rekordtemperaturen verschont bleiben, so der Wetterexperte. Gleichzeitig sehen die Wetterprognosen signifikante Niederschlagsdefizite voraus, was bedeutet, dass in weiten Teilen Deutschlands und Osteuropas kaum Regen fallen wird. Diese ungünstige Kombination belastet nicht nur Menschen und Tiere, sondern lässt auch Wälder und Felder extrem leiden. Zudem wird die Wasserknappheit extrem verschärft werden und die Waldbrandgefahr massiv ansteigen.
Erste Rekordtemperaturen könnten laut Vorhersage bereits im Juni erreicht werden. Frühere Studien haben gezeigt, dass solche extremen Sommer nicht nur gesundheitliche Risiken bergen, sondern auch die Energieversorgung durch gesteigerte Klimaanlagennutzung belasten.
Merkur
ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen in Rumänien und Moldawien
In Moldawien und in Rumänien ist es zu Ausbrüchen mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in mehreren großen Schweinehaltungen gekommen. Allein in Moldawien mussten mehr als 100.000 Schweine gekeult werden.
Insgesamt scheint die ASP in Europa nicht zur Ruhe zu kommen. Im laufenden Jahr haben sieben europäische Länder bereits 145 Ausbrüche der anzeigepflichtigen Tierseuche alleine in Hausschweinebeständen gemeldet. Die meisten Ausbrüche wurden in Rumänien (88), Moldawien (27) sowie in Serbien und der Ukraine (jeweils 11) registriert. Auch in Polen wurde das Virus sowohl bei Hausschweinen als auch bei einer Vielzahl von Wildschweinen nachgewiesen. Seit Jahresbeginn wurden allein bei Wildschweinen bereits 522 ASP-Fälle registriert. Außerdem waren 44 schweinehaltende Betriebe betroffen.
Zudem gibt es inzwischen in vielen europäischen Ländern ASP-Fälle bei Wildschweinen. Bislang wurden in sechzehn Ländern 3.870 Fälle registriert. Am stärksten betroffen sind in diesem Jahr bisher Polen (1.243), Deutschland (799), Lettland (469), Ungarn (355), Bulgarien (259), Litauen (223) und Italien (222).
Agrarheute
Deutscher Tierschutzbund warnt vor anstehender Katzenschwemme
Anlässlich des Weltstreunertags, der am morgigen Freitag (4. April 2025) stattfindet, macht der Deutsche Tierschutzbund auf das zunehmende Leid der Straßenkatzen aufmerksam. Allein in Deutschland leben mehrere Millionen Streunerkatzen ohne ein Zuhause. Die Tendenz steigend, so die Tierschützer:innen. Auch weil bereits im Frühling eine erneute Katzenschwemme ansteht.
„Auch in Deutschland gibt es Straßenkatzen und ihre Situation ist dramatisch. Millionen Tiere hungern, sind krank und verletzt. Die Tiere leben im Verborgenen, ihr Leben ist qualvoll und vor allem kurz“, erklärt Dr. Dalia Zohni, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund.
Einer der wesentlichen Gründe für die Vielzahl an Straßenkatzen sind unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten. Daher erneuert der Verband seine Forderung nach einer bundesweiten Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang. Die unkontrollierte Vermehrung der Streunerkatzen bringe auch Tierheime an ihre Grenzen, die ohnehin meist überfüllt sind.
Zum diesjährigen Weltstreunertag will der Deutsche Tierschutzbund deshalb das Leid der Tiere durch eine Fotoaktion sichtbar machen. Alle Informationen zur Aktion hat der Verband auf seiner Website zusammengestellt.
Deutscher Tierschutzbund
Tierversicherungen für mehr Sicherheit von Patienten und Praxis
Veterinärmedizinische Behandlungen stellen viele Tierhaltende vor große Herausforderungen. Eine passende Tierversicherung kann sowohl für die optimale Versorgung des Patienten als auch für die wirtschaftliche Stabilität einer Praxis sorgen.
Für Pferdehaltende und -züchter:innen hat die Agriaversicherung aktuell ein neues Kombiangebot auf den Markt gebracht, die Lebens- und Krankenvollversicherung ab dem 40. Tag der Trächtigkeit bis einschließlich des ersten Lebensmonats des Fohlens vereint.
„Mit dieser neuen Versicherung wollen wir Pferdezüchtern die Sicherheit geben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die gesunde Geburt und Aufzucht ihrer Fohlen. Die Zucht ist mit vielen emotionalen und finanziellen Risiken verbunden – unsere Kombilösung schützt umfassend und individuell zugeschnitten“, sagt Peter Bornschein, Country Manager Agria. Die neue Versicherung decke insgesamt 11 kritische Monate in dieser sensiblen Phase der Pferdezucht ab, sagt Bornschein.
Um wichtige Einblicke in verschiedene Tierversicherungen, ihre Leistungsunterschiede und wichtige Vertragsdetails zu erhalten, bietet Myvetlearn.de ein kostenfreies Live-Online-Seminar am 30. April 2025 für Tierärzt:innen und TFA an. Hier erfahren die Kursteilnehmenden auch, wie sie Tierhalter:innen kompetent und beratend unterstützen können, die passende Versicherung zu finden. Dies stärkt nicht nur das Vertrauensverhältnis zwischen Praktiker:innen und ihren Patientenbesitzer:innen, sondern trägt auch dazu bei, dass medizinische Entscheidungen unabhängig von finanziellen Einschränkungen getroffen werden können.
Das Online-Seminar Tierversicherungen – Ein Schlüssel zu besserer Tiergesundheit gibt einen Überblick über Grundlagen der Tierversicherungsangebote in Deutschland, Auswirkungen auf die tierärztliche Praxis und Möglichkeiten zur Information der Tierhaltenden. Zum Abschluss besteht die Möglichkeit für eigene Fragen und Diskussion. Der Kurs ist mit einer ATF-Stunde anerkannt und wird als Aufzeichnung bis zum 30.4.2026 zur Verfügung stehen.
Tierärztinnen und Tierärzten steht außerdem auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung mit ATF-Anerkennung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Diese Kurse sind zusätzlich mit interaktiven Übungsaufgaben für mehr Spaß am Lernen ausgestattet.
Agriaversicherung
Wolfspopulation in Europa wächst weiter
Der Wolfsbestand in Europa hat sich seit dem Jahr 2015 mehr als verdoppelt. Nach aktuellen Information leben rund 21.500 Wölfe in europäischen Ländern. Laut einer Studie von Forschenden unter der Leitung der Italienerin Cecilia Di Bernardi ist die Population der Raubtiere in Italien, Deutschland, Bulgarien, Griechenland, Polen, Spanien und Rumänien angewachsen, während sie in Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Nordmazedonien zurückging. In anderen Ländern sind die Bestände relativ stabil geblieben.
Laut Experten-Schätzungen werden jährlich 56.000 Nutztiere von Wölfen gerissen und getötet. Damit einher gehen Entschädigungen in Höhe von rund 17 Millionen Euro, die an die Nutztierhalter:innen gezahlt werden. Auf Grund der stetig wachsenden Population wurde der Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf inzwischen „geschützt“ abgesenkt.
Auch in Deutschland wird immer häufiger von Nutztierrissen berichtet. Allein in Niedersachsen leben mehr als 500 Wölfe und daher ist die Art nicht länger vom Aussterben bedroht. Das Land stellt Schaf- und Ziegenhalter:innen rund vier Millionen Euro für den Wolfsschutz zur Verfügung. Der erste Förderzeitraum hat am 1. April 2025 begonnen. Anträge konnten Betriebe mit mehr als zehn Tieren stellen. Die Förderung läuft über fünf Jahre.
Die Prämie beträgt 260 Euro pro Hektar Weidefläche oder 325 Euro pro Hektar Deichfläche. Umgerechnet auf die Schaf- und Ziegenzahl sind das laut Ministerium 40 Euro pro Tier auf Weideflächen und 50 Euro pro Tier am Deich. Voraussetzung für eine Prämienzahlung ist ein schon bestehender wolfsabweisender Grundschutz. Die Prämie soll die Förderung unbürokratischer machen. Ende 2024 lebten in Niedersachsen mehr als 500 Wölfe. Der Wolf ist daher nach Ansicht der Landesregierung im Land nicht mehr vom Aussterben bedroht.
Schweizerbauer
Ministerium Niedersachsen
Bewerbungsstart für den Deutschen Tierschutzpreis 2025
Bereits zum 21. Mal wird in diesem Jahr der Deutsche Tierschutzpreis vergeben. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit Whiskas und Pedigree erneut Menschen, die sich besonders für den Tierschutz engagieren.
Die Bewerbungsphase hat gerade begonnen und endet am 30. April 2025. Tierschützer:innen können sich mit ihren Vereinen, Initiativen oder Projekten bewerben bzw. vorgeschlagen werden. Die Gewinner:innen erwarten Preisgelder in Höhe von 6.000 bzw. 3.000 Euro. Für den diesjährigen Tierschutzpreis hat der Deutsche Tierschutzbund zudem erstmals eine eigene Kategorie für ein Kinder- oder Jugendtierschutzprojekt geplant, die der Nachwuchsarbeit im Tierschutz eine besondere Gewichtung geben soll. Auch hier liegt das Preisgeld bei 3.000 Euro.
„Mit dem Deutschen Tierschutzpreis zeichnen wir ehrenamtlich engagierte Menschen aus, die ihre Zeit, ihre Energie, ihr Herz und auch ihr Geld für die geben, die selbst keine Stimme haben. Es sind Persönlichkeiten, die für die Tiere kämpfen, trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben und damit zu Vorbildern werden“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Deutscher Tierschutzbund
Weideintensität und Menschenkontakt beeinflussen Fleischqualität
Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf die Qualität von Fleisch. Unter anderem spielen die Genetik, der Gesundheitszustand und das Bewegungsverhalten des Tieres sowie Haltung und Fütterung dabei eine Rolle. Stress vor der Schlachtung wirkt sich besonders negativ auf die Fleischqualität aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Firma Agroscope.
Für ihre Untersuchungen mit Limousinrindern und verschiedenen Milchrassen haben Forschende zwei Weidesysteme getestet. Im Sommer wurden die Tiere auf Alpweiden gehalten und am Ende der Sömmerung (sommerlicher Weidegang in der Schweiz) geschlachtet. Die Studie zeigte, dass die Haltung auf kleineren Weideparzellen in Kombination mit häufigem Weidewechsel den Stress der Tiere mindern kann.
Rinder mit hoher Weideintensität bewegten sich auf den kleineren Flächen weniger, kamen jedoch durch den häufigeren Parzellenwechsel öfter in Kontakt mit Menschen. Diese Tiere zeigten vor der Betäubung ein niedrigeres Stressniveau und das Fleisch wies geringere Wasserverluste sowie einen schnelleren Abbau des Proteins Troponin auf – beides Hinweise auf höhere Qualität. Auch sensorische Tests bestätigten eine bessere Zartheit. Der menschliche Kontakt dürfte zur Stressreduktion beigetragen haben, lässt sich aber nicht unabhängig von der Weideintensität bewerten.
Agrarheute
Kostenfreie bpt-Hochschulseminare für zukünftige Praktiker:innen
Auch in diesem Jahr richtet der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) zwei kostenfreie Hochschulseminare aus. Unter dem Motto „Tiermedizinstudium – und dann?“ können sich Studierende der Veterinärmedizin zu ihrem weiteren Ausbildungs- und Berufsweg umfassend informieren und zwar am 12. Juni 2025 in der LMU München sowie am 3. Juli 2025 in der JLU Gießen. Praktizierende Tierärzt:innen werden sich und ihre Arbeit vorstellen und für Fragen bereitstehen.
Die angehenden Tierärzt:innen haben beim anschließenden Get Together zudem die Möglichkeit des Austausches mit erfahrenen Kolleg:innen und können so wichtige Kontakte für ein Praktikum oder sogar die erste Arbeitsstelle nach dem Studium knüpfen.
Eine Anmeldung ist ab sofort möglich.
bpt
Boehringer Ingelheim unterstützt Telefonseelsorge für Tiermediziner:innen und TFAs
Der Berufsalltag von Tiermediziner:innen und tiermedizinischen Fachangestellten ist häufig geprägt von belastenden Situationen. Neben Krankheit und Tod von Tieren sieht sich das tiermedizinische Fachpersonal auch immer wieder mit Tierhalter:innen konfrontiert, die aggressives und unverständliches Verhalten zeigen. Die täglichen emotionalen Herausforderungen und Stresssituationen führen dazu, dass Tiermediziner:innen im Vergleich anderen Berufsgruppen dreimal so häufig unter Depressionen leiden und ein fünffach erhöhtes Suizidrisiko haben.
Um ihre Kolleg:innen in derartigen Notsituationen zu helfen, haben Dr. Nicole Lange, Dr. Maike de Rose und Dr. Constanze Hartmann gemeinsam mit weiteren engagierten Menschen aus der Tiermedizin im vergangenen Jahr den gemeinnützigen Verein VETHiLFE e.V. gegründet. Hier bieten sie bundesweit die erste berufsspezifische Telefonseelsorge im tiermedizinischen Umfeld an. Ab 1. Juni 2025 können sich tiermedizinische Fachkräfte an die neue Telefonhotline wenden, wo sie Unterstützung und ein offenes Ohr finden.
Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim unterstützt das im vergangenen Jahr gegründete Gemeinschaftsprojekt mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro. „Wir unterstützen das Ziel der VETHiLFE, Hilfe für Helfende in der Tiermedizin-Community anzubieten, von ganzem Herzen“, erklärte Sandra Quintero, Leiterin der Tiergesundheit Deutschland bei Boehringer Ingelheim, bei der Scheckübergabe. „Unsere Spende wird dazu beitragen, die mentale Gesundheit von Menschen zu stärken, die sich tagtäglich leidenschaftlich für das Wohl von Tieren einsetzen.“
Darüber hinaus kooperieren Boehringer Ingelheim und die VETHiLFE e.V. bei der Social Media Kampagne „Tierärzte geben alles“, die das Ziel verfolgt, die Wertschätzung für den tiermedizinischen Beruf zu stärken. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass nur knapp die Hälfte aller Tierärzt:innen der Meinung sind, dass ihre Arbeit im Allgemeinen geschätzt wird. Die gemeinsame Kampagne soll dazu beitragen, die oft unsichtbaren Aspekte im Engagement der Veterinärmediziner zu beleuchten und ihre Resilienz sowie die Leidenschaft für ihren Beruf in den Fokus zu rücken.
Boehringer Ingelheim
Schweinebestand in der EU weiter abgenommen
Die Schweinebestände in der Europäischen Union haben sich weiter reduziert. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes (Eurostat) der EU hervor. Demnach gab es zum Stichtag im Dezember 2024 insgesamt 131,985 Mio. Schweine, was einem Minus von 0,7% oder 877.000 Tieren entspricht.
Den stärksten Bestandsabbau vermeldeten Polen (-7,1%) und Italien (-14,7%), was mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf die dort grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) zurückzuführen ist. Während sich die Zahl der Schweine in Deutschland (-21,18 Mio.), Frankreich (11,72 Mio.) und den Niederlanden (-10,18 Mio.) verringert hat, haben sowohl Spanien und Dänemark ihre Bestände um 2,1% bzw. 1,9% aufgestockt. Damit hat Spanien als größter Produzent der EU auch das bisherige Rekordniveau von Dezember 2022 übertroffen.
Den EU-weiten Ferkelbestand beziffert Eurostat auf etwa 39,96 Mio. Tiere. Das waren 1,6% weniger als im Dezember 2023, aber 1,1% mehr als ein weiteres Jahr zuvor.
Schweizerbauer
Boehringer Ingelheim schreibt FMD Award 2025 aus
Im laufenden Jahr sind Fälle der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland, Ungarn und in der Slowakei erstmals nach mehreren Jahrzehnten festgestellt worden. Bei der Tierseuche handelt es sich um eine hochgradig ansteckende Viruserkrankung, die Rinder, Schweine und Schafe befallen kann. Auch wenn die MKS für die menschliche Gesundheit keine direkte Bedrohung darstellt, kann ein Ausbruch eine enorme finanzielle Belastung für die Viehwirtschaft bedeuten und unsere Lebensmittelversorgung beeinträchtigen.
Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim setzt sich für innovative Forschung zur Bekämpfung der MKS ein und hat nun den FMD Award 2025 ausgeschrieben. Wissenschaftler:innen können sich mit ihren Forschungsprojekten für den mit 10.000 Euro dotierten Preis bewerben. Voraussetzungen für die Bewerbung sind ein abgeschlossenes Studium der Veterinärmedizin oder Biowissenschaften sowie die Veröffentlichung einer Forschungsarbeit zur MKS in den vergangenen vier Jahren. Mit dem Förderpreis möchte das Unternehmen die Gesundheit von Nutztieren vorantreiben und die Prävention der Maul- und Klauenseuche unterstützen.
Die entsprechenden Bewerbungsunterlagen sind bis zum 15. April 2025 per E-Mail an laurence.gabana@boehringer-ingelheim.com einzureichen. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Zeitumstellung bringt erhöhtes Risiko von Wildunfällen mit sich
Am kommenden Wochenende beginnt in ganz Deutschland die Sommerzeit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 2 auf 3 Uhr vorgestellt. Dadurch wird es am Morgen eine Stunde später hell, Tiere und Menschen starten dann gleichzeitig in den Tag. Durch das zeitliche Zusammentreffen vom morgendlichen Autoverkehr und dem Wildwechsel steigt die Gefahr von Wildunfällen, wie das Regierungspräsidium Kassel betont.
Da viele heimische Wildtiere wie Rehe, Füchse und Feldhasen in den frühen Morgenstunden besonders aktiv auf Futter- und Reviersuche sind und dabei Straßen und Wege kreuzen, sollten Autofahrer:innen speziell in ländlichen Gebieten zwischen 6 und 8 Uhr besonders aufmerksam sein. Aber auch abends zwischen 21 und 23 Uhr besteht ein erhöhtes Unfallrisiko.
In dem Fall, dass ein Wildtier am Straßenrand steht oder sogar auf die Fahrbahn läuft, empfiehlt die Behörde abzublenden, zu hupen und zu bremsen. Bei einem drohenden Zusammenstoß gelte es, das Lenkrad festzuhalten und zu bremsen statt riskant auszuweichen. Verletzte oder tote Tiere sollten Autofahrer nicht in ihr Auto laden, das sei Aufgabe des Försters oder der Jagdpächterin, wie der ADAC erklärt.
Um die Behandlung von Wildtieren geht es auch in der gleichnamigen vierteiligen E-Learningreihe auf Myvetlearn.de. Wir verlosen gemeinsam mit der Schlütersche Fachmedien GmbH unter allen Tierärzt:innen, die ein oder mehrere Module dieser Reihe im Zeitraum zwischen 3.3.2025 und 31.3.2025 buchen, ein Exemplar des Buches Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis.
Hessenschau
Wildtiere mit wenig Aufwand unterstützen
Mit dem gerade begonnenen Frühling werden auch schon bald wieder zahlreiche Vogelarten, Insekten und Igel durch die Gärten fliegen, krabbeln und laufen. Nach dem langen Winter sind die heimischen Tiere auf der Suche nach Futter sowie Nistmaterial und -plätzen. Der Deutsche Tierschutzbund weist darauf hin, dass nur wenig Aufwand betrieben werden muss, um den Wildtieren Nahrung und Unterschlupf zu bieten. Denn ein naturnah gestalteter Garten kann einen aktiven Beitrag zum Tier- und Artenschutz leisten.
„Heimische Pflanzen, weniger Eingriffe durch den Menschen und der Verzicht auf Pestizide helfen, die Artenvielfalt zu erhalten. Laubsauger sollten bei der Gartenpflege tabu sein. Sie sind nicht nur laut, sondern auch gefährlich für Kleintiere wie Insekten, Spinnen und Amphibien, da sie in den Sog geraten und dabei gehäckselt und getötet werden. Laubbläser wirbeln neben Kleintieren auch Feinstaub auf und zerstören den natürlichen Nährstoffkreislauf des Bodens. Stattdessen sollte Laub in Beeten oder unter Hecken belassen werden, wo es als Frostschutz und Lebensraum dient“, erklärt Katrin Pichl, Referentin für Wildtiere beim Deutschen Tierschutzbund.
In Hecken sowie Kletterpflanzen wie Efeu, Wilder Wein und Hopfen finden Vögel und Insekten einen willkommenen Unterschlupf und geeignete Brutplätze. Heimische Pflanzen wie Glockenblumen, Kornblumen, Wilde Möhre oder Kapuzinerkresse sind wahre Insektenmagneten. Auch Blühsträucher wie Weißdorn, Schlehe oder Wildrosen spenden Nahrung und Schutz. „Damit die Tiere sich wohl fühlen, sollten im Garten naturnahe Ecken eingerichtet werden. Liegen gelassenes Laub, Holzstapel oder Reisighaufen lockt Insekten und somit wiederum Vögel, Igel, Fledermäuse und Eidechsen an, die sich von diesen ernähren. Zugleich finden verschiedene Tierarten dort auch Versteck-, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten“, so Pichl.
Da die Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden und damit auch einen Beitrag zur Arterhaltung leisten.
Andere Wildtierarten werden in der ATF-anerkannten E-Learningreihe Wildtiere auf Myvetlearn.de ebenfalls behandelt. Wer übrigens bis zum 31. März 2025 ein oder mehrere Module der Reihe Wildtiere in der Praxis bucht, wahrt seine Chance, ein Exemplar des Buches Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis zu gewinnen.
Deutscher Tierschutzbund
Weiteres Pferd mit Borna-Virus infiziert
Im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn ist bei einem weiteren Pferd das Borna-Virus nachgewiesen worden. Das Tier musste bereits am 12. März 2025 in einer Tierklinik eingeschläfert werden. Bereits zu Beginn des Jahres war im gleichen Landkreis der Erreger bei einem Pferd festgestellt worden. Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilt, stehen die beiden Fälle in keinem Zusammenhang. Zudem ist das Virus im laufenden Jahr bei jeweils einem Pferd im Landkreis Prignitz, Weißenburg-Gunzenhausen und Kelheim aufgetreten.
Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) wird durch Feldmäuse, die es in Urin, Kot und Speichel ausscheiden und selber nicht erkranken, übertragen. Besonders empfänglich für das Virus sind Pferde und Schafe, aber auch Alpakas und Lamas. Im vergangenen Jahr konnte der Erreger auch bei mehreren Bibern und Igeln nachgewiesen werden, so das LGL. Auch Menschen können daran erkranken. Übertragungen von Pferd zu Pferd, von Pferd zu Mensch oder von Mensch zu Mensch wurden bisher nicht nachgewiesen.
Wie der Landkreis auf seiner Seite mitteilt, beträgt die Inkubationszeit zwei bis sechs Monate bis zum Auftreten erster Symptome. Pferde entwickeln Symptome einer Großhirnerkrankung (z.B. Verhaltensstörungen, Apathie, Kreiswandern), die meist progressiv und tödlich sind. Es wird dringend empfohlen, den Kontakt mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen zu vermeiden. Generell sollten beim Auffinden toter Spitzmäuse Vorsichtsmaßnahmen bei der Entsorgung getroffen werden (Gummihandschuhe, Feinstaubmaske (z. B. FFP2) und nach Möglichkeit Schutzbrille).
Der direkte Virusnachweis von Bornaviren ist beim Mensch als auch beim Tier meldepflichtig.
Landkreis Neumarkt
Erneuter TFA-Streik droht
Nach dem bundesweiten Streik der Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) am 21. Februar 2025 ruft der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) erneut für den 31. März 2025 zur Arbeitsniederlegung auf.
„Der Handlungsbedarf steigt: Die kommende Bundesregierung redet von einem Mindestlohn von 15 Euro und die Einstiegsgehälter für TFA liegen seit Oktober 2022 bei 14,01 Euro. Unser Tarifpartner bpt glaubt, uns mit Gesprächen beruhigen zu können, hat aber seit dem Beschluss seiner Delegiertenversammlung kein Verhandlungsmandat. Das heißt, TFA werden weiter von der normalen Lohnentwicklung abgehängt. Das werden wir so nicht stehen lassen und rufen die TFA deshalb auf, auch beim zweiten Streik Stärke zu demonstrieren“, erklärt Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V.
Neben 12,5 Prozent mehr Gehalt bzw. mindestens 300 Euro für eine Laufzeit vom 1.10.2024 bis 31.12.2025 fordert der vmf die Einführung einer weiteren Tätigkeitsgruppe für TFA, die anerkannte oder geregelte Fortbildungen von mindestens 300 Stunden absolviert haben. Außerdem stehen Verbesserungen bei der Bewertung und Vergütung der Arbeitszeit im Bereitschaftsdienst und bei der Rufbereitschaft sowie beim Urlaubsgeld und bei der Weihnachtszuwendung auf der Agenda.
Katrin Hammermann, Referatsleiterin TFA im vmf, kritisiert, dass einzelne Arbeitgeber:innen mit Drohungen versucht hatten, die Streikteilnahme ihrer TFA zu unterbinden und bestärkt ihre Kolleg:innen, am 31.3. 25 erneut die Arbeit niederzulegen.
vmf
Hühnereier geben Hinweis auf Erkrankungen
Die Schalen frisch gelegter Hühnereier können auf verschiedene Erkrankungen der Legehennen hinweisen. Auch die innere Eiqualität zeigt den Gesundheitsstatus des Tieres an.
Schalenlose Eier sowie ein Farbverlust der Schale können auf unterschiedliche Krankheiten hinweisen, erklärt Dr. Andreas Bublat vom Unternehmen Lohmann Breeders. Diese Symptome könnten ein Zeichen dafür sein, dass die Hennen unter Stress stehen. Ein deutlicher Hinweis auf eine Infektion mit Mykoplasma synoviae zeigt sich durch die Eier, deren spitzer Pol stumpf sowie dünnschalig und brüchig ist. Zudem kann eine Infektion mit M. synoviae ein Türöffner für weitere Erreger sein. Eine Impfung kann helfen, den Bestand von Mykoplasmen frei zu machen. Sie ist insbesondere dann sinnvoll, wenn unterschiedliche Altersgruppen in einem Bestand gehalten werden.
Bublat weist zudem auch auf die Notwendigkeit der Entwurmung hin. Würmer können aus dem Darm in Richtung Kloake der Hennen wandern und den Legedarm befallen. Von dort können die Würmer auch ins Ei oder auf die Eischale gelangen. Stark befallene Hennenbestände können dadurch auch leichter mit E. coli-Bakterien oder Salmonellen infiziert werden, was auch mit einer erhöhten Mortalität einhergehen kann. Zudem fällt bei verwurmten Hennen nach einer Impfung die Immunantwort deutlich geringer aus, es werden weniger Antikörper gebildet.
Bei einer Verwurmung wird auch die Kalziumaufnahme aus dem Darm verringert, was sich entsprechend auf die Eischalenqualität auswirkt. Weiterhin kann die Schalenfarbe sich verändern. Eier, die über der Kutikula eine extra Schicht Kalzium tragen, zeigen an, dass sich das Ei zu lange im Legedarm aufgehalten hat. Gründe dafür können sein, dass das Huhn kein freies Nest gefunden hat oder dass das Lichtmanagement nicht optimal auf die Herde abgestimmt ist. Das Auftreten einiger solcher Eier hält Bublat für vertretbar. Steigt die Zahl jedoch an, muss die Ursache dafür gefunden werden.
Topagrar
Tschechien fordert EU-weites Verbot der Käfighaltung von Legehennen
In Tschechien wird in 2027 ein Gesetz in Kraft treten, das endlich die Käfighaltung von Legehennen verbietet. Angesichts der aktuell herrschenden massiven Unterschiede in den anderen EU-Mitgliedsstaaten fordert der tschechische Agrarminister Marek Výborný ein EU-weites Verbot der Käfighaltung. Výborný warnt vor einer „unvorteilhaften Konkurrenzposition“ der Eierproduzent:innen in seinem Land, sollte der zuständige Gesundheitskommissar Olivér Várhelyi nicht zeitnah einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorlegen. Ein EU-weiter Ausstieg aus der Käfighaltung war mehrfach in Aussicht gestellt worden, wurde bislang jedoch nicht umgesetzt.
Wie die Stiftung der Tierschutzorganisation Compassion in World Farming (CIWF) mitteilt, ist die Käfighaltung in der europäischen Eierproduktion noch immer weit verbreitet. Demnach belegt Malta mit einem Anteil von 99 Prozent den absoluten Spitzenplatz, gefolgt von Estland (88%) und Spanien (87%). Auch in Portugal (81%) und Polen (70%) ist die Käfighaltung von Legehennen mehrheitlich Alltag. Während der Anteil in Deutschland, den Niederlanden und Slowenien knapp unter 20 % liegt, gehört in Luxemburg, Österreich und Schweden die Käfighaltung mit weniger als 5% der Vergangenheit an.
Das aktuell geltendem EU-Recht sieht vor, dass Legehennen in sogenannten „ausgestalteten“ Käfigen in Kleingruppen gehalten werden dürfen, wobei eine Mindestfläche von 0,075 Quadratmeter Fläche pro Tier vorgeschrieben ist. In Deutschland ist diese Haltungsform nur noch bis Ende 2025 erlaubt.
Topagrar
Eierknappheit lässt Preise steigen – USA erwägen Impfung
Das Osterfest steht in wenigen Wochen an und die Zeit des traditionellen Ostereier-Bemalens hat bereits begonnen. Doch in den USA sind schon jetzt die Preise auf stolze sechs bis zehn Dollar für das Dutzend Eier angestiegen, eine Entspannung ist bis Ostern nicht zu erwarten. Der Grund für die Eierknappheit und die daraus resultierenden Preisanstieg sind Massentötungen von Legehennen, um die weitere Ausbreitung der Aviären Influenza (AI, Geflügelpest) zu verhindern.
Nach Informationen der Branchenseite Egg-News.com wurden im laufenden Jahr bereits 30 Millionen Hennen in US-Beständen gekeult. Im gesamten Jahr 2024 mussten knapp 40 Mio. Hennen getötet werden. Trotz des Ersatzes von etwa 4 Millionen Junghennen pro Monat und anderer Maßnahmen sei die Bestandsgröße von 328 Millionen am 1. Februar 2021 auf 292 Millionen am 1. Februar 2025 gesunken, heißt es auf der Internetseite.
Um langfristig gegen die Eierknappheit vorzugehen, erwägt die US-Regierung nun, Hühner gegen den Geflügelpest-Erreger zu impfen. Wie das US-Landwirtschaftsministerium USDA mitteilte, sollen 100 Millionen Dollar (rund 92 Millionen Euro) in die Erforschung von Impfstoffen investiert werden. Das könnte helfen, die Verbreitung der hochpathogenen AI einzudämmen und möglicherweise die Tötung von weiteren Millionen Legehennen zu vermeiden.
Die Geflügelbranche befürchtet jedoch, dass Handelspartner Importe stoppen, weil geimpfte Tiere und Bestände nicht mehr als frei von der Geflügelpest eingestuft würden. Ausfuhren in Milliarden-Höhe pro Jahr könnten durch Impfungen gefährdet sein. So fordern Branchenvertreter:innen zunächst die Entwicklung eines wirksamen Systems, wie geimpfte Bestände auf mögliche Ausbrüche überwacht werden, auch wenn die Tiere keine Symptome zeigen. Erst dann könne die Branche mit den Exportpartnern ins Gespräch kommen, um Handelsprobleme zu minimieren. Da Masthähnchen schon im Alter von sechs bis acht Wochen geschlachtet werden, sollten lediglich Legehennen geimpft werden, lautet die Forderung. Zudem konzentriert sich die Masthähnchenproduktion stark auf den Südosten der USA, wo es bislang zumindest nicht so viele Ausbrüche gab wie im Mittleren Westen oder Westen.
„Wir haben die Mittel, um HPAI durch strenge Biosicherheit in Verbindung mit Impfungen zu bekämpfen“, lautet das Fazit von Egg-News.com. Die Autor:innen schlagen einen radikalen Wandel bei der Unterdrückung der endemischen HPAI vor. „Da es nicht gelungen ist, die Infektion durch „Ausmerzung“ unter Kontrolle zu bringen, wird es keinen nennenswerten Effekt auf die Reduzierung der HPAI-Inzidenzrate oder der Eierkosten haben, wie die Realität der letzten drei Jahre zeigt, wenn man die Situation mit noch mehr Geld bekämpft, wie es das USDA mit seinem fünfstufigen Ansatz vorschlägt.“
Unterdessen hat die US-Regierung mehrere europäische Länder, darunter auch Dänemark, um Eier-Exporte gebeten. Diese könnten selbstverständlich ohne zusätzliche Zölle eingeführt werden.
NTV
Tagesschau
Deutschland offiziell frei von MKS
Am 10. Januar 2025 ist erstmals seit über 30 Jahren in Deutschland wieder ein Fall der Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen worden. Betroffen war eine Wasserbüffelherde in Hönow im brandenburgischen Kreis Märkisch-Oderland mit insgesamt 11 Tieren, die alle getötet werden mussten. Weitere Fälle wurden glücklicherweise nicht nachgewiesen.
Am 12. März 2025 hat die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) nun für den allergrößten Teil Deutschlands den Status „Maul- und Klauenseuche (MKS)-frei ohne Impfung“ wieder eingesetzt. Lediglich für eine sogenannte „Containment Zone“ besteht weiterhin die Aussetzung des MKS-Freiheitsstatus und die Durchführung bestimmter MKS-Bekämpfungsmaßnahmen bis zum 11. April 2025.
„Fast ganz Deutschland ist laut der Weltorganisation für Tiergesundheit wieder MKS-frei, das haben wir nun schwarz auf weiß. Der wiedererlangte Freiheitsstatus schickt ein deutliches Zeichen an unsere Handelspartner. Die offizielle Bestätigung der WOAH ist eine entscheidende Grundlage für unsere Gespräche mit Drittländern und nützt dem Export. Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Handelsbeziehungen bei den betroffenen Produkten unserer Landwirtschaft in aller Welt schnell normalisieren und unsere Betriebe bald wieder in ihre gewohnten Absatzmärkte liefern können“, erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.
Für die ‚Containment Zone‘ werde aktuell der notwendige Antrag für die WOAH vorbereitet, so der Minister weiter. Die offizielle Anerkennung des WOAH-Tiergesundheitsstatus von Mitgliedern ist von großer Bedeutung für den internationalen Handel.
Unterdessen haben die ungarischen Behörden Ende vergangener Woche einen MKS-Ausbruch in einem Rinderbetrieb mit 1.400 Tieren bestätigt.
MKS ist auch Thema beim 3. DÜPPELER INFEKTIONS- UND RESISTENZTAG am 27.3.2025. Hier wird Ralph Bötticher über das Krisenmanagement und -strategien im Seuchenfall am Beispiel des
Maul- und Klauenseuche-Ausbruches im Land Brandenburg referieren.
BMEL
VetJoy.org fördert mentale Gesundheit von Tierärzt:innen
Tierärzt:innen leiden vielfach unter einem alarmierenden Maß an Stress, was zu Burnout führen und die Arbeit am tierischen Patienten in großem Maß beeinträchtigen kann. Das konnten verschiedene Studien belegen. Ein spezielles Coaching für Tierärzt:innen kann in diesem Fall ein wertvolles Werkzeug sein, um Wege zu finden, aus dem Hamsterrad von Terminen und Aufgaben herauszukommen.
Um mehr Betroffenen ein Coaching zu ermöglichen, wurde die Initiative VetJoy.org von den europäischen Dachverbänden Federation of Veterinarians of Europe (FVE), der Federation of Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA) und der International Veterinary Student´s Association (IVSA) ins Leben gerufen. Tierärztliche Einrichtungen in ganz Europa können sich für Gutscheine für ein Coaching zum mentalen Wohlbefinden bewerben!
Das Ziel von VetJoy.org ist es, Arbeitsplätze in der Tiermedizin so zu gestalten, dass sich jedes Teammitglied wertgeschätzt, respektiert und unterstützt fühlt. Auf der Internetseite haben die Tierärzt:innen die Möglichkeit, einen Coach zu finden. Bewerbungen für 2025 sind jetzt möglich!
VetJoy.org
Hohe Zahl an Tierschutzverstößen in Thüringen
Die Zahl der dokumentierten Tierschutzverstöße in Thüringen hat sich auch im vergangenen Jahr nicht deutlich verringert. Insgesamt hat die Polizei rund 350 Fälle erfasst (2023: 369). Neben mit Metallteilen oder Gift gespickten Fressködern und Verstöße gegen die Haltung von Tieren, wurden auch angeschossene Tiere, ein getötetes Pony oder entsorgte Hundewelpen registriert.
Über die Aufklärung der Verstöße gibt es laut Landeskriminalamt Thüringen keine Statistik.
Gemäß Tierschutzgesetz können Verstöße mit bis zu drei Jahren Haft oder Geldstrafen geahndet werden. Die Strafen betrachtet der Deutsche Tierschutzbund als unzureichend und kritisiert die unvollständigen und teilweise unklar formulierten Gesetze.
Proplanta
Neuer Gentest zur Identifierung von HIP beim Pferd
Laut Informationen des Institut Suisse de Médecine Equine (Isme) sind seit dem Jahr 2021 fünf Fohlen der Rasse Freiberger an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung verstorben. Das Institut geht davon aus, dass die Todesfälle im Zusammenhang mit der Erbkrankheit Hypertriglyceridämie induzierte Pankreatitis (HIP) stehen.
Die Forschenden des Isme haben nun einen Gentest entwickelt, der helfen kann, betroffene Tiere zu identifizieren. Mit diesem Gentest, der seit Anfang Februar 2025 auf dem Markt ist, könnte die Verbreitung von HIP in der Freibergerpferdezucht verhindert werden. So können Freiberger-Züchter:innen mithilfe einer Blutprobe schnell und kostengünstig herausfinden, ob ihre Zuchttiere Träger sind und den Gendefekt weitervererben.
Bei der durch eine genetische Mutation verursachten Stoffwechselkrankheit HIP fehlt den Fohlen ein Enzym, welches dafür sorgt, dass aufgenommene Fette verarbeitet werden. Ohne dieses Enzym kommt es zu einer schädlichen Anhäufung von Fett im Blut, was wiederum zu einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse und in der Regel zum Tod des betroffenen Tieres in den ersten Lebenswochen führt. Typische Symptome sind laut Isme Appetitlosigkeit, Durchfall, Fieber und Apathie.
„Wenn beide Eltern des Tieres Träger der Genvariante sind, besteht ein 25-prozentiges Risiko, dass das Fohlen den Gendefekt sowohl vom Vater als auch von der Mutter erbt“, erklärt das Institut. Mit Hilfe des neuen Gentests können Züchter:innen ihre Zuchtentscheidungen gezielt treffen. Wenn ein Pferd als Träger der defekten Genvariante identifiziert wird, können Züchter:innen vermeiden, es mit anderen Trägern zu paaren, wodurch das Risiko sinkt, dass erkrankte Fohlen zur Welt kommen.
Das Institut für Genetik empfiehlt, sowohl Hengste als auch Stuten zu testen – jedoch vor allem dann, wenn die Tiere in der Zucht eingesetzt werden sollen.
Tierärztinnen und Tierärzten steht auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung mit ATF-Anerkennung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Diese Kurse sind zusätzlich mit interaktiven Übungsaufgaben für mehr Spaß am Lernen ausgestattet.
Schweizerbauer
Zucht auf kürzere Schwanzlängen kein züchterischer Rückschritt
Am 31. März 2025 endet das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Verbundprojekt „Tierwohlkompetenzzentrum Schaf“ (TWZ-Schaf). Seit Oktober 2021 haben die Projektpartner die Rückzüchtung auf kürzere Schwanzlängen durch eine gezielte Selektion der Zuchttiere mit kurzen Schwanzlängen in einzelnen Schafrassen untersucht. Die Studie konnte belegen, dass sowohl Zucht als auch eine tierschutzgerechte Haltung unkupierter Schafe mit gezielten Anpassungen in der Fütterung, dem Parasiten- und Herdenmanagement sowie in der Genetik möglich ist.
Neben der Broschüre zur Haltung und Zucht von unkupierten Schafen haben die Projektpartner zudem ein digitales Herdenmanagementtool entwickelt, das ab sofort allen schaf- und ziegenhaltenden Betrieben zur Verfügung steht. Das Tool „Serv.it OviCap“ bietet verschiedene Möglichkeiten, Daten zu erfassen und einen aktuellen Überblick über den eigenen Bestand zu bekommen. So können das Weidetagebuch, Ablammungen und durchgeführte Maßnahmen wie Impfungen und Auffälligkeiten digital erfasst und dokumentiert werden.
Auf der Abschlussveranstaltung „Schafhaltung 2.0 – Tierschutz, Management und Zucht innovativ gedacht!“ am 29. März 2025 an der Justus-Liebig-Universität Gießen als Projektpartner werden die Ergebnisse vorgestellt. Bis zum 25. März 2025 können sich Interessierte anmelden.
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