bpt-Durchstarter:in des Jahres gesucht

Der Förderverein praktische Tiermedizin e.V. zeichnet in diesem Jahr die/den bpt-Durchstarter:in des Jahres aus. Mit diesem Preis würdigt der Verein Praktiker:innen, die mit ihren innovativen Projekten und Ideen innerhalb der ersten 8 Berufsjahre bedeutende Impulse für die tiermedizinische Praxis gesetzt haben und so einen nachhaltigen Einfluss auf die tägliche Arbeit in Kliniken, Praxen und bei der Betreuung von Tieren und ihren Besitzerinnen ausgeübt haben.

Bis zum 30. September 2025 können sich fachlich kompetente und empathische sowie kommunikationsfähige Tierärzt:innen für die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung bewerben. Darüber hinaus freut sich der Verein über Bewerbungen, die einen signifikanten Beitrag zur Weiterentwicklung der tiermedizinischen Wissenschaft und Forschung leisten, sei es durch neue diagnostische Verfahren, Behandlungsansätze oder durch die Integration neuer Erkenntnisse aus der Forschung in den klinischen Alltag.

Zudem können sich Tierärzt:innen bewerben, die sich in besonderem Maße in der Lehre oder in der Vertretung der Tiermedizin in der Gesellschaft engagieren, um das Verständnis und die Wertschätzung für die Tiermedizin in der breiten Öffentlichkeit zu fördern. Die Bewerbung ist sowohl als Selbstbewerbung als auch durch Fremdnominierung möglich.

Die Auszeichnung bpt-Durchstarter*in des Jahres wird im November diesen Jahres im Rahmen des bpt-Kongresses in Wiesbaden verliehen.

bpt

Osterfeuer gefährden heimische Wildtiere

Die Ostertage stehen an und damit auch in vielen Regionen die traditionellen Osterfeuer. Am Abend des Ostersonntags wird vielerorts ein Feuer angezündet, um unter anderem die Wintergeister und damit alles Böse zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen.

Der beliebte Brauch kann für heimische Wildtiere jedoch schnell lebensgefährlich werden. In den Tagen und Wochen, bevor die aufgeschichteten Holzhaufen angezündet werden, können sich Spitzmäuse und Igel, Vögel, Kaninchen und andere Kleintiere verstecken, um hier zu nisten. Nach dem Entfachen des Feuers haben zahlreiche Tiere dann keine Möglichkeit mehr, zu fliehen, und erleiden schwere Verletzungen oder verenden qualvoll.

Um das zu vermeiden, sollte das Brennmaterial erst unmittelbar vor dem Abbrennen aufgeschichtet oder vorhandene Haufen sorgfältig umgeschichtet werden, damit die Tieren die Möglichkeit zur Flucht haben. Zudem kann die Entfachung des Feuers nur auf einer Seite, den Tieren die Möglichkeit geben, auf der gegenüberliegenden Seite des Haufens zu entkommen, anstatt von allen Seiten von den Flammen umschlossen zu werden.

Aufgrund der fast überall in Deutschland herrschenden großen Trockenheit, sollten die Vorsichtsmaßnahmen in diesem Jahr besonders sorgsam umgesetzt und beachtet werden, um ein Umsichgreifen des Feuers zu verhindern.

Um Tierärzt:innen und TFAs die Osterzeit zu verschönern, bietet Myvetlearn.de im Zeitraum zwischen dem 14. und 27. April 2025 15% Rabatt auf ausgewählte Online-Fortbildungen an. Die Ermäßigung gilt für verschiedene Kurse bzw. Kursreihen. Auf der Übersichtsseite von Myvetlearn.de sind diese entsprechend mit einem Osterei gekennzeichnet. Nach Eingabe des Codes Ostern2025 im Buchungsprozess wird der Rabatt automatisch abgezogen. Darüber werden unter allen Tierärzt:innen, die in diesem Zeitraum den Einsteigerkurs Igel – der Igel als Patient in der Kleintierpraxis buchen, drei Fachbücher zum Igel verlost.

Myvetlearn.de wünscht Frohe Ostern!

Landkreis Pfaffenhofen

Osteraktion: 15% bei Online-Fortbildungen auf Myvetlearn.de sparen

Vom 14. bis 27. April 2025 gibt es auf ausgewählte Osterkurse in Form von Online-Fortbildungen für Tierärzte und TFA auf Myvetlearn.de 15% Rabatt auf die Kursgebühr. Die Kurse sind auf der Fortbildungsplattform Myvetlearn.de entsprechend mit einem Osterei gekennzeichnet. Voraussetzung für den Rabatt ist die Kursbuchung zwischen dem 14. und dem 27. April 2025 unter Eingabe des Codes: Ostern2025. Es muss lediglich die Buchung bis zum 27.4.2025 erfolgen. Für die Bearbeitung der Kursinhalte steht anschließend wie gewohnt ausreichend Zeit zur Verfügung.

Außerdem werden darüber hinaus noch ein paar Extra-Ostereier in Form von Fachbüchern zum Igel verlost. Diese werden unter denjenigen verlost, die während der beiden Osterwochen den Igelkurs buchen.

Somit steht einem schönen Osterfest nichts mehr im Weg!

Zur Osteraktion

Weg für neue Tarif-Verhandlungen offen

Nachdem die außerordentliche Delegiertenversammlung des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) in der vergangenen Woche der Tarifkommission des Verbandes das erneute Verhandlungsmandat erteilt hat, können die TFA-Tarifverhandlungen mit dem Verband medizinischer Fachberufe (vmf) wieder aufgenommen werden. Der bpt erklärt auf seiner Internetseite, dass der Entschluss der Delegiertenversammlung im November 2024, die zähen Tarifverhandlungen zu unterbrechen, revidiert worden sei.

Die vmf-Präsidentin Hannelore König und die TFA-Referatsleitung Katrin Hammermann zeigen sich gesprächsbereit und haben bereits entsprechende Terminvorschläge übermittelt. Als Ziel für einen neuen Tarifabschluss wurde der 30. Mai 2025 avisiert.

vmf

Kostenfreie bpt-Hochschulseminare für zukünftige Praktiker:innen

Auch in diesem Jahr richtet der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) zwei kostenfreie Hochschulseminare aus. Unter dem Motto „Tiermedizinstudium – und dann?“ können sich Studierende der Veterinärmedizin zu ihrem weiteren Ausbildungs- und Berufsweg umfassend informieren und zwar am 12. Juni 2025 in der LMU München sowie am 3. Juli 2025 in der JLU Gießen. Praktizierende Tierärzt:innen werden sich und ihre Arbeit vorstellen und für Fragen bereitstehen.

Die angehenden Tierärzt:innen haben beim anschließenden Get Together zudem die Möglichkeit des Austausches mit erfahrenen Kolleg:innen und können so wichtige Kontakte für ein Praktikum oder sogar die erste Arbeitsstelle nach dem Studium knüpfen.

Eine Anmeldung ist ab sofort möglich.

bpt

VetJoy.org fördert mentale Gesundheit von Tierärzt:innen

Tierärzt:innen leiden vielfach unter einem alarmierenden Maß an Stress, was zu Burnout führen und die Arbeit am tierischen Patienten in großem Maß beeinträchtigen kann. Das konnten verschiedene Studien belegen. Ein spezielles Coaching für Tierärzt:innen kann in diesem Fall ein wertvolles Werkzeug sein, um Wege zu finden, aus dem Hamsterrad von Terminen und Aufgaben herauszukommen.

Um mehr Betroffenen ein Coaching zu ermöglichen, wurde die Initiative VetJoy.org von den europäischen Dachverbänden Federation of Veterinarians of Europe (FVE), der Federation of Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA) und der International Veterinary Student´s Association (IVSA) ins Leben gerufen. Tierärztliche Einrichtungen in ganz Europa können sich für Gutscheine für ein Coaching zum mentalen Wohlbefinden bewerben!

Das Ziel von VetJoy.org ist es, Arbeitsplätze in der Tiermedizin so zu gestalten, dass sich jedes Teammitglied wertgeschätzt, respektiert und unterstützt fühlt. Auf der Internetseite haben die Tierärzt:innen die Möglichkeit, einen Coach zu finden. Bewerbungen für 2025 sind jetzt möglich!

VetJoy.org

Online-Infoveranstaltung für tiermedizinische Berufe

Am 26. März 2025 stellt sich der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) in einer Online-Infoveranstaltung den Fragen von Ausbildungs- und Studiumssuchenden und ihren Eltern. Im Rahmen der Woche der Ausbildung der Arbeitsämter lädt der Verband gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit Berlin Mitte Interessierte ein, sich zum Ablauf des veterinärmedizinischen Studiums und der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) zu informieren.

„Junge Menschen sollen nicht irgendwas mit Tieren machen, sondern gut informiert in den Beruf gehen“, lautet das Ziel der Veranstalter. Tierärzt:innen und tiermedizinische Fachangestellte stellen in der Online-Infoveranstaltung ihre Berufe vor und erzählen aus ihrem Alltag.

Interessierte können sich hier anmelden, der Zugangslink wird 1 Woche vor der Veranstaltung versendet.

bpt

TiHo überzeugt erneut mit Gleichstellungskonzept  

Bund und Länder haben im Jahr 2008 das Professorinnenprogramm ins Leben gerufen, um mehr Frauen auch nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten, ihre Beteiligung auf allen Qualifikationsstufen zu steigern und die bestehende Gerechtigkeitslücke weiter zu schließen.

Durch die Einreichung von Gleichstellungskonzepten, die extern begutachtet werden, können sich Hochschulen für eine Teilnahme am Programm qualifizieren. Bundesweit wurden bereits 56 Hochschulen von einem unabhängigen Begutachtungsgremium für eine Förderung ausgewählt. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) ist eine davon, denn auch in der zweiten Auswahlrunde des Professorinnenprogramms 2030 konnte die TiHo die Gutachtenden mit ihren Maßnahmen zur Gleichstellung überzeugen.  

„Die Begutachtung bestätigt unseren Weg zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft“, sagt TiHo-Präsident Professor Dr. Klaus Osterrieder. „Trotz des hohen Frauenanteils in der Tiermedizin, entscheiden sich immer noch zu wenig Frauen für eine akademische Karriere. Darum unterstützen und fördern wir gezielt Frauen auf dem Weg zur Professorin.“

Damit ist die TiHo jetzt berechtigt, bis zum 30. September 2026 eine Anschubfinanzierung für bis zu drei erstberufene Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren zu beantragen.

TiHo Hannover

Bau des neuen LMU-Campus schreitet voran

Die umfassende Neugestaltung der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in Oberschleißheim nimmt weiter Form an. Nach den Neubauten verschiedener Tier-Kliniken, einem Hörsaalgebäude sowie dem Neubau für die Mikrobiologie, fand am 19. Februar 2025 das Richtfest der Anatomie und Pathologie sowie der Spatenstich für die Zentralgebäude der Tierärztlichen Fakultät statt.

Die 200 Millionen Euro teuren Baumaßnahmen könnten bereits im Jahr 2027 so weit fortgeschritten sein, dass der Studienbetrieb der Tierärztlichen Fakultät der LMU im Wesentlichen in Oberschleißheim stattfinden wird. Dann können sich die Studierenden und Wissenschaftler:innen auf eine moderne Infrastruktur für Studium und Forschung freuen. Neben einem neuen Skills Lab, in dem die Studierenden an wirklichkeitsnahen Modellen arbeiten können, werden die neuen Schulungsräume signifikant größer sein und erlauben, Modell-basiertes und virtuelles Lernen zu einem noch wichtigeren Teil der studentischen Ausbildung in der Tiermedizin an der LMU werden zu lassen. 

Zudem wird der Neubau der Tieranatomie und Tierpathologie beide Fachrichtungen vereinen und somit einen intensiveren Austausch und eine verbesserte Zusammenarbeit von Anatomie und Pathologie ermöglichen.

„Der LMU-Campus Oberschleißheim wird das Zentrum moderner Tiermedizin in Europa. Pferdeklinik und Mikrobiologie sind bereits fertig. Mit dem Neubau für Anatomie und Pathologie vereinen wir nun die beiden exzellenten Fachbereiche an einem Ort. Und mit den Zentralgebäuden für Lehrsäle und Bibliothek sorgen wir außerdem für den perfekten Rahmen bei der Ausbildung. Das ist ein großer Wurf für die LMU, aber auch ein großer Wurf für den Freistaat“, betont Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume.

LMU

Am 23.2. ist Bundestagswahl – Wählen gehen nicht vergessen!

Demokratie und freie Wahlen sind ein unschätzbar großes Gut, das es zu schützen gilt. Während in Deutschland sowie in anderen demokratischen, meist westlich orientierten Ländern das Wahlrecht häufig als etwas Selbstverständliches angesehen wird, bezahlen Menschen in anderen Ländern dieser Welt den Kampf für freie Wahlen und demokratische Mitbestimmung nicht selten mit ihrem Leben.

Schon allein deswegen sollte jeder einzelne Bürger, der die Möglichkeit hat, an freien Wahlen teilzunehmen, diese Möglichkeit auch ergreifen. Denn Nicht-Wählen schadet keiner einzelnen Partei oder Parteien, sondern nur der Demokratie. Zudem verzichten Nichtwähler darauf, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen und sie mitzugestalten.

Am kommenden Sonntag, 23.2.2025, ist Bundestagswahl. Gehen Sie hin!
Wer noch nicht weiß, was er/sie wählen soll, kann sich beispielsweise mit Hilfe des Wahl-O-Mats orientieren.

Der Bundesverband praktizierender Tierärzte(bpt) e.V. hat bereits 10 Forderungen an die kommende Regierung formuliert. Diese lauten:

  • Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes
  • Abbau von unnötiger Bürokratie
  • Modernisierung der Tierärztlichen Approbationsverordnung (TAppV)
  • Schnellere Anerkennung ausländischer Tierärzt/innen
  • Besserer Mutterschutz für selbständige Tierärzt/innen
  • Gesicherte Kinderbetreuung gewährleisten
  • Tierärzt/innen im Ruhestand mit Anreizen zurückholen
  • Regelmäßige Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
  • Verbindliche Regelung für Tiergesundheitsbesuche
  • Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen sofort

bpt-Forderungen zur Bundestagswahl

Bpt formuliert Forderungen an die neue Regierung

In rund einer Woche steht die nächste Bundestagswahl an. Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) nimmt das zum Anlass, seine Forderungen an die künftige Bundesregierung hinsichtlich Tiermedizin und Tiergesundheit zu erneuern. Ein 10-Punkte-Plan sieht neben einem besseren Mutterschutz für selbstständige Tierärzt:innen und gesicherter Kinderbetreuung auch die Flexiblisierung des Arbeitsgesetzes vor. Dies sei notwendig, um einen funktionierenden Notdienst sicherzustellen, so der bpt.

In Hinblick auf die bessere Prävention von Tierseuchen schlägt der bpt eine verbindliche Regelung für Tiergesundheitsbesuche vor. Ein im Jahr 2021 in Kraft getretenes EU-Gesetz, das regelmäßige Tiergesundheitsbesuche bei Nutztieren vorschreibt, werde von Deutschland noch immer nicht umgesetzt. Eine weitere Forderung betrifft die Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen, um so unter anderem die verheerende Situation zahlreicher Tierheim in Deutschland zu verbessern.

Um die Arbeit von Tierärzt:innen zu vereinfachen und mehr Zeit für die Behandlung der Tiere zu haben, müsse zudem unnötige Bürokratie abgebaut werden. Gegen den Fachkräftemangel in tiermedizinischen Berufen fordert der Verband zudem Anreize für Praktiker:innen im Ruhestand zu schaffen sowie eine schnellere Anerkennung der Approbation ausländischer Tierärzt:innen zu ermöglichen.

Mit der Initiative Deutschkurs für Tierärzte sollen internationale Tierärzt:innen beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt und speziell bei der Kommunikation mit Tierhalter:innen und Kolleg:innen geschult werden, um besser für die Arbeit in der Praxis oder Klinik vorbereitet zu sein. Durch interaktive Übungen, vertonte Dialoge und Vokabellisten sowie vielfältige Beispielvideos aus der Praxis ist dieser Online-Sprachkurs abwechslungsreich gestaltet und ideal zum Erlernen der benötigten Deutschkenntnisse im Praxisalltag geeignet.

Mehr zum Thema Arbeiten als Tierarzt in Deutschland finden Interessierte auf www.vetworkgermany.de und Tierärztemangel.de. Unter www.support4vetmed.de gibt es zudem Hilfestellung bei den geforderten Kenntnisprüfungen zur Approbationsanerkennung.

bpt

vmf ruft TFA zum Streik auf

Über eine Dauer von vier Monaten haben der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) und der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) ihre Tarifverhandlungen für die knapp 24.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten TFA und Auszubildenden geführt, ohne jedoch zu einer Einigung zu kommen. Seit dem 1. Oktober 2024 befinden sich die Tarifverträge daher in der Nachwirkung. Eine Fortführung der Gespräche ist nach Informationen des vmf vom bpt abgelehnt worden. Der Grund: die Forderungen seien unrealistisch hoch.

Aus diesem Grund ruft der Dachverband nun alle TFA in Tierarztpraxen und Tierkliniken zu einem bundesweiten Streiktag auf. Alle sind aufgefordert, ihre Arbeit am 21. Februar 2025 niederzulegen.

„Was ist daran unrealistisch hoch, wenn wir fordern, das Einstiegsgehalt von einem Bruttostundenlohn von 14,01 Euro auf 15,76 Euro zu erhöhen? Der Branchenmindestlohn für Pflegehilfskräfte mit einjähriger Ausbildung beträgt derzeit 16,50 Euro, ab 1. Juli 17,35 Euro. Tiermedizinische Fachangestellte absolvieren eine dreijährige Ausbildung mit Prüfung vor der jeweiligen Landestierärztekammer. Sie arbeiten in der kritischen Infrastruktur und übernehmen Verantwortung für die Gesundheit von Tieren. Sie sind hochmotiviert, um sich durch Fortbildung auf dem Laufenden zu halten. Ohne TFA ist die flächendeckende tiermedizinische Versorgung in Gefahr. Für dieses Engagement erhielten Vollzeitbeschäftigte laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2023 im Median 2.663 Euro brutto und lagen damit nur 133 Euro über der Schwelle des unteren Entgeltbereichs. Und das in einer Zeit, in der es der Tiermedizin in Deutschland laut eigenen Aussagen so gut geht, wie lange nicht“, erklärt vmf-Präsidentin und Verhandlungsführerin Hannelore König.

vmf

Tierärztliche Versorgung in Österreich vor Kollaps – sofortiges Handeln erforderlich

Die tierärztliche Versorgung in einigen ländlichen Regionen Österreichs steht vor dem Kollaps. Daher ruft die Österreichische Tierärztekammer die neue Regierung zur sofortigen Unterstützung der tierärztlichen Versorgung auf. Es bestehe enormer Handlungsbedarf, betont Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK).

„Jeden Monat erreichen uns alarmierende Hilferufe aus verschiedenen Regionen Österreichs. Besonders in der Nutztiermedizin droht ein massiver Versorgungsengpass“, betont Frühwirth und warnt: „Ohne sofortige Maßnahmen riskieren wir einen Kollaps der tierärztlichen Versorgung in einigen ländlichen Regionen. Es muss dringend gehandelt werden! Eine klare Strategie, von der Studienaufnahme bis zum Berufseinstieg, ist längst überfällig.“

Ohne sofortige Unterstützung drohe die tierärztliche Versorgung in einigen Regionen des Nutztierbereichs bereits jetzt zu kollabieren. Daher bedarf es kurzfristiger Zuschüsse, um die tierärztliche Versorgung zumindest wirtschaftlich attraktiver zu gestalten und die letzten engagierten Tierärzt:innen im Beruf zu halten, betont der ÖTK-Präsident. „Langfristig muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden, dafür braucht es aber auch zweifellos mehr Tierärzt:innen und Fachkräfte.“
Die ÖTK fordert:

  • Kurzfristige finanzielle Anreize zur wirtschaftlichen Absicherung der bestehenden Tierärzteschaft.
  • Bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
  • Attraktivierung des Berufs von der Studienwahl bis zum Berufseinstieg.
  • Verpflichtende Praxiseinbindung von Absolvent:innen zur Sicherstellung der Versorgungsqualität.

„Verzögerungen bei der Umsetzung der genannten notwendigen Maßnahmen gefährden die tierärztliche Versorgung und sind unverantwortlich. Die Zeit drängt – wir brauchen jetzt entschlossenes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden!“, appelliert Frühwirth.

ÖTK

Niedersachen will mehr Tempo bei Gleichwertigkeitsprüfungen

Tierärztinnen und Tierärzte aus Nicht-EU-Ländern müssen -um in Deutschland den tierärztlichen Beruf ausüben zu dürfen- als erstes eine Gleichwertigkeitsprüfung ihrer tierärztlichen Ausbildung durchführen lassen. Dieser Vorgang ist dokumentenbasiert und kostet viel Zeit. Mehrheitlich ist aber das Ergebnis, dass die ausländischen Kollegen in mehreren Fächern sogenannte Kenntnisprüfungen ablegen müssen. Die Landesregierung von Niedersachsen möchte nun durch eine Bundesratsinitiative erreichen, dass die Kenntnisprüfung mit bundeseinheitlichen Vorgaben zum Regelfall wird. Dadurch soll der Prozess des Erlangens der Approbation und damit der Möglichkeit, unbeaufsichtigt tierärztlich arbeiten zu dürfen, schneller erreicht werden und somit dem Fachkräftemangel entgegen wirken. Zur rascheren Bearbeitung sollen auch Standardisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen beitragen, ebenso wie die Möglichkeit, bestimmte fehlende Dokumente durch eine eidesstattliche Erklärung nach deutschem Recht ersetzen zu können. 

Für dieses Vorhaben müssten jedoch die Bundes-Tierärzteordnung (BTÄO) und die Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten (TAppV) angepasst werden. 

Mehr zum Thema Arbeiten als Tierarzt in Deutschland unter www.vetworkgermany.de und Tierärztemangel.de.

Unter www.support4vetmed.de gibt es zudem Hilfestellung bei den Kenntnisprüfungen.

Eine weitere Empfehlung ist der Fachsprachkurs für internationale Kolleg:innen für mehr Kommunikation mit Tierhalter:innen und Kolleg:innen.

Positiver Tierschutz lässt Tiere gedeihen

Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus 330 Wissenschaftler:innen aus 23 Institutionen in 15 Ländern, hat eine erste Definition des positiven Tierschutzes („PAW“/Positive Animal Welfare) erstellt. In dem erzielten wegweisenden Konsens legen die Wissenschaftler:innen dar, dass Tiere durch die Erfahrung überwiegend positiver Geisteszustände und die Entwicklung von Kompetenz und Resilienz gedeihen.

Positives Tierwohl sei weit mehr als gute physische Gesundheit und die Linderung von Leiden, erklärt Studienerstautor Jean-Loup Rault vom Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften der Veterinärmedizinischen Universität Wien. „Es geht darum, die Fähigkeit von Tieren zu fördern, sich durch lohnende Erfahrungen, Wahlmöglichkeiten und die aktive Verfolgung von Zielen zu entfalten, betont Rault. Beispiele für die Förderung seien ein größeres Platzangebot für Kälber zum Spielen oder die Haltung von Schweinen auf Stroh.   

Diese neuartige Definition soll die innovative Forschung vorantreiben und die Tierpflegepraktiken besser mit den gesellschaftlichen Erwartungen an die Haltung und Pflege von Tieren in Einklang bringen. „Diese Definition ist ein wichtiger Schritt hin zu einer wesentlichen Verbesserung des Wohlergehens von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben, Heimen und Zoos“, sagt Co-Autorin Margit Bak Jensen.

Vetmeduni Wien

Jetzt für Young Scientist Award 2025 bewerben

Mit dem ABCD & Boehringer Ingelheim Young Scientist Award 2025 zeichnet innovative und herausragende Arbeiten junger Wissenschaftler auf dem Gebiet der felinen Infektionskrankheiten und/oder angewandten Immunologie aus. Der Preisträger erhält neben einer Urkunde die kostenfreie Teilnahme an einem wissenschaftlichen Kongress nach Wahl, einschließlich Reisekosten und Unterkunft. Hier wird er oder sie auch einen kurzen Vortrag halten oder ein Poster mit seinen/ihren Forschungsergebnissen präsentieren. 

Der Preis wird vom European Advisory Board on Cat Diseases (ABCD) während des World Feline Congress verliehen, der vom 27. bis 29. Juni 2025 in Edinburgh, Großbritannien, stattfindet.

Bewerben können sich Veterinärmediziner:innen oder Biolog:innen bis zu einem Alter von 35 Jahren, die einen originellen Beitrag im Bereich der felinen Infektionskrankheiten und/oder Immunologie geleistet haben, der in einem referenzierten Fachjournal veröffentlicht oder zur Veröffentlichung angenommen wurde. Alternativ kann dieser 2022 oder später von einer anderen prüfenden Instanz akzeptiert worden sein. Die Bewerber:innen sollten ihren Wohnsitz in Europa haben. Bewerbungsschluss ist der 15. März 2025.

Die Bewerbung sollte auf Englisch und in elektronischem Format erfolgen und einen kurzen Abstract (maximal 500 Wörter) der einzureichenden Arbeit, einen kurzen Lebenslauf sowie zwei persönliche Referenzen enthalten. Relevante Veröffentlichungen und/oder Dissertationen zum Thema sollten ebenfalls beigefügt werden. 

Zum Bewerbungsformular >>>

Moder erneuert Forderungen auf bpt-Neujahrsempfang

Seinen traditionellen Neujahrsempfang hat der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) am 15. Januar 2025 vor zahlreichen Vertreter:innen aus Politik, Verbänden und Wirtschaft in Berlin abgehalten.

bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder präsentierte anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl
10 Forderungen an die neue Bundesregierung. Diese umfassen

  • Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes,
  • Bürokratieabbau,
  • Verbesserung der Ausbildung auch eine Modernisierung der Tierärztlichen Approbationsordnung (TAppV),
  • Maßnahmen gegen den Tierärztemangel,
  • vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse,
  • verlässliche Kinderbetreuung gerade in einem Frauenberuf,
  • eine regelmäßige am besten an die Inflationsentwicklung angepasste Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und
  • finanzielle Anreize für Rentner, noch ein paar Jahre länger im Beruf zu bleiben.

Ein besonderes Anliegen sei es zudem, dass wieder mehr Tierärzt:innen den Weg in die Selbstständigkeit wagen. „Wir müssen endlich dafür sorgen, dass dieser traumhafte Beruf auch für Selbständige wieder attraktiv ist. Dazu gehört vor allem, dass der Mutterschutz für Selbständige verbessert und ähnlich der U2-Umlage finanziert wird. Die Schirmherrin der Veranstaltung, Gitta Connemann (MdB), hat es richtigerweise angesprochen: Die Tiermedizin braucht dringend Frauen, die sich selbständig machen, denn nur so lässt sich die flächendeckende tierärztliche Versorgung gewährleisten“, betonte Moder in Berlin.

Das Scheitern der Ampelkoalition sieht Moder hingegen als eine Chance, um das Tierschutzgesetz nochmal neu anzugehen und dann hoffentlich praktikabler zu machen.

bpt

Umfrage zur Zufriedenheit von selbstständigen Tierärzt:innen

Zahlreiche größere Studien in der Vergangenheit haben sich mit der Arbeitszufriedenheit angestellter Tierärzt:innen befasst. Wie es um die Lebens- und Arbeitsrealität selbstständiger Tierärzt:innen bestellt ist, wurde bislang noch nicht näher beleuchtet. Ein Grund dafür ist der Mangel an umfassenden Daten, die die berufliche, wirtschaftliche und soziale Situation sowie die Zufriedenheit der selbständigen Praktiker:innen widerspiegeln. Laut Erhebungen des Tierärzte Atlas Deutschland 2024, den der Dessauer Zukunftskreis (DZK) entwickelt hat, nimmt die Zahl der Selbstständigen stetig ab. Zudem ist die Bereitschaft gesunken, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Im vergangenen Jahr haben die angestellten Tierärzt:innen zahlenmäßig die niedergelassen Tierärzt:innen erstmals überholt. Zudem werden in den kommenden 10 Jahren ca. 3.000 Tierarztpraxen eine Nachfolgelösung für ihre Einheit finden müssen, wie dem Tierärzte Atlas zu entnehmen ist.

Klarheit über die Zufriedenheit von selbstständigen Tierärzt:innen im Bereich der kurativen Kleintiermedizin in Deutschland soll eine aktuelle Studie bringen, die das Institut für Veterinärepidemiologie und Biometrie gemeinsam mit dem Doktorand Daron Remien durchführt. Im Rahmen der Studie wird eine Umfrage unter selbstständigen Tierärzt:innen, die als Eigentümer:innen und Besitzer:innen in Führungs- und Verantwortungspositionen ihrer tierärztlichen Einheit stehen und eigene Gewinne erwirtschaften, durchgeführt.

Viele potenzielle Nachfolger:innen, junge Tierärzt:innen und Studierende wissen zu wenig über die Situation und die Zufriedenheit heutiger selbstständiger Tierärzt:innen in der Kleintiermedizin. Daher kann die Auswertung der Studie zukünftigen Generationen von Tierärzt:innen helfen, einen erweiterten Blick auf dieses Thema zu erlangen. Diese neugewonnenen Informationen und Erkenntnisse dienen zukünftigen selbstständigen Tierärzt:innen, handlungsfähig, innovativ, modern und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Alle selbstständigen Tierärztinnen und Tierärzte im Bereich der Kleintiermedizin werden gebeten, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und an dieser Umfrage teilzunehmen.

FU Berlin

Zur Umfrage

Bayerischer Landtag billigt Einführung der Landtierarztquote

Der Bayerische Landtag hat am 12.12.2024 grünes Licht für die Landtierarztquote im Freistaat gegeben, in dem er eine entsprechende Änderung des Gesetzes über den gesundheitlichen Verbraucherschutz und das Veterinärwesen (GVVG) billigt. Mit der Einführung einer Landtierarztquote für das Studium der Tiermedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität ab dem Wintersemester 2025/2026, geht der Freistaat einen bedeutenden Schritt zur Sicherung der tierärztlichen Versorgung im ländlichen Raum und reagiert damit auf den Personalbedarf bei der tierärztlichen Versorgung von Nutztieren.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu in München: „Heute ist ein guter Tag für die Zukunft der tierärztlichen Versorgung im Freistaat: Die Landtierarztquote kommt. Wir brauchen mehr Tierärzte auf dem Land. Wir brauchen Landtierärzte für die Nutztierhaltung in allen bayerischen Regionen. Sie bedeuten mehr Tierschutz in der Fläche und mehr Lebensmittelsicherheit. Mit der Landtierarztquote stärken wir den Verbraucherschutz in Bayern und setzen gleichzeitig ein starkes Signal für künftige Tierärzte und Tierärztinnen sowie für die Nutztierhalter. Die Landtierarztquote ist ein entscheidender Baustein, um eine flächendeckende tierärztliche Versorgung in ganz Bayern sicherzustellen. Ich freue mich, dass der Bayerische Landtag jetzt den Weg für die Landtierarztquote frei gemacht hat. Tierärztliche Versorgung ist existenziell für die Tiere und für die Menschen. Bayern geht hier als Vorreiter voran.“

Wissenschaftsminister Markus Blume erklärte: „Optimaler Tierschutz, bestmögliche Tiergesundheit und höchste Lebensmittelsicherheit: Eine gute, sichere und flächendeckende tiermedizinische Versorgung gerade bei Nutztieren ist für uns alle wichtig – es geht um mehr als den ‚Hausarzt‘ für den Hamster: Ausreichend viele Tierärzte sind gerade für die Landwirtschaft in Bayern extrem wichtig und ein zentraler Standortfaktor. Deshalb setzen wir uns für mehr Tierärzte in allen Regionen Bayerns ein. Mit der Landtierarztquote schaffen wir einen Weg ins Tiermedizinstudium, der die optimale tierärztliche Versorgung im ganzen Land schon bei der Ausbildung im Blick hat. Das ist ein wertvoller Baustein im Maßnahmenpaket. Die Quote startet zum Wintersemester 2025/2026.“

Im Rahmen der Landtierarztquote werden bei der Studienplatzvergabe in Bayern gezielt Plätze für Bewerber:innen reserviert, die sich verpflichten, nach Abschluss ihrer Ausbildung für zehn Jahre in einem bayerischen Bedarfsgebiet als Nutztierärzt:in mit Schwerpunkt Rind oder Schwein zu arbeiten. Diese Studienplätze werden unabhängig von der Abiturnote im Rahmen eines zweistufigen Auswahlverfahrens vergeben. Es werden Bewerber:innen bevorzugt, die aufgrund ihrer Vorerfahrungen – zum Beispiel Ausbildung und Praktika – eine Eignung für die Nutztiermedizin erwarten lassen. Auch ein erfolgreich abgelegter Test für medizinische Studiengänge erhöht die Chancen für einen Studienplatz. Die endgültige Vergabe der Studienplätze erfolgt im Rahmen eines Auswahlgesprächs.

Das Bewerbungsfenster für einen Studienplatz im Rahmen der Landtierarztquote öffnet sich erstmalig vom 1. bis zum 28. Februar 2025. Die Bewerbung erfolgt ausschließlich elektronisch über das Bewerberportal unter www.landtierarztquote.bayern.de. Auf der Internetseite finden Bewerber:innen außerdem alle erforderlichen Informationen und Hintergründe rund um die Landtierarztquote.

Angestrebte Reformen im Berufsbildungsrecht positiv bewertet

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) begrüßt in einer aktuellen Stellungnahme die jüngsten Änderungen und Aktualisierungen im Berufsbildungsrecht sowie die Konkretisierungen in der Verordnung zur beruflichen Qualifikation.

Insbesondere die Berücksichtigung des Fachkräftemangels und die Einbindung von Personen ohne reguläre Ausbildung in den Arbeitsmarkt stellen im neuen Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung der Berufsausbildung dar.

vmf-Vizepräsidentin Patricia Ley erklärt dazu: „Damit wird die Möglichkeit geschaffen, berufliche Kompetenzen, die außerhalb formaler Ausbildungen erworben wurden, zu validieren und offiziell anzuerkennen. Wir sehen darin einen sinnvollen Beitrag, um Quereinsteiger und Fachkräfte ohne formelle Qualifikation zu integrieren. Es ist jedoch entscheidend, dass das Validierungsverfahren praktikabel gestaltet wird, um den bürokratischen Aufwand zu minimieren und den ehrenamtlich tätigen Prüfenden gerecht zu werden.“

Der vmf unterstützt die Zuständigkeit der jeweiligen Berufsvertretungen (paritätische Besetzung der Prüfertandems) bei der Durchführung des Validierungsverfahrens. „Somit wird eine hohe Vergleichbarkeit und Qualität der beruflichen Kompetenzen gewährleistet“, ergänzt Patricia Ley und weist darauf hin, dass es sinnvoll ist, eine Musterfeststellungsordnung einzuführen. Diese habe sich bereits bei der Musterprüfungsordnung bewährt und könne zusätzliche Belastungen für die ehrenamtlichen Prüfer*innen vermeiden.

Ebenfalls positiv bewertet der vmf die Flexibilisierung der Ausbildungsdauer, insbesondere im Kontext von Teilzeitausbildungen. „Dabei darf die Qualität der praktischen Ausbildung aber nicht gefährdet werden“, merkt Patricia Ley an. „Wir fordern deshalb, dass eine Ausbildung in Teilzeit nicht unter 30 Wochenstunden liegen sollte.“

Besonders kritisch sieht der vmf die Regelungen zur fachlichen Eignung von Ausbilder*innen. „Hier ist eine verbindliche Ausbildereignungsprüfung für Ausbildungsbetriebe in den Bereichen Medizin, Tiermedizin und Zahnmedizin dringend erforderlich, um sicherzustellen, dass nur ausreichend qualifizierte Fachkräfte die Ausbildung übernehmen“, so die Vizepräsidentin.

Bei der Umsetzung der neuen Regelungen im Gesundheitswesen sei es nun wichtig, sorgfältig und transparent vorzugehen, um die berufliche Qualität und Kompetenz der Fachkräfte langfristig zu sichern. In diesem Zusammenhang werde eine enge Zusammenarbeit aller relevanten Akteure und eine kontinuierliche Schulung der Prüfer*innen als unerlässlich angesehen, um den Erfolg der neuen Validierungsverfahren zu gewährleisten.

vmf

Online-Infoveranstaltung für TFAs

Am 14. November 2024 haben die Tarifvertragspartner, der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) und der Verband mezinischer Fachberufe (vmf) die Verhandlungen über für gescheitert erklärt. Der Grund dafür waren unterschiedliche Vorstellungen bei den Gehaltssteigerungen, Ausbildungsvergütungen und einer neuen Tätigkeitsgruppe für TFA, die leitungsbezogene Tätigkeiten ausführen.

Der vmf lädt nun die TFAs am Donnerstag, den 28.11.2024, um 20 Uhr zu einer Online-Infoveranstaltung ein, in der gemeinsam die aktuelle Lage bewertet werden soll. Zudem werden vmf-Präsidentin Hannelore König und TFA-Referatsleiterin Katrin Hammermann die Ideen zum weiteren Vorgehen präsentieren und über mögliche Arbeitskampfmaßnahmen aufklären. Auch erhalten die Teilnehmenden Tipps, wie sie proaktiv ein Gespräch mit den Arbeitgeber:innen über das Gehalt gestalten können.

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Impfen, nicht keulen

Impfungen sind wesentliche Instrumente zum Erhalt der Tiergesundheit und dienen dem Tierschutz sowie der Sicherstellung einer unbedenklichen Lebensmittelproduktion. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch Tierseuchenausbrüche ist das in der Tierseuchenbekämpfung bisher etablierte System der präventiven Tötung gesunder Tierbestände im Falle von Ausbrüchen, nicht mehr zeitgemäß. Anlässlich der Verlängerung der Gestattung der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit mit BTV 3-Impfstoffen, fordern die Bundestierärztekammer (BTK) und der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) ausdrücklich in ihrem gemeinsamen Positionspapier, dass „Impfungen als ein bedeutendes Instrument in strategischen Ansätzen zur Bekämpfung von Tierseuchen sowie neu auftretenden Infektionskrankheiten zu verankern“ sind.

In Verbindung mit einer verbesserten Früherkennung und einer regelmäßigen tierärztlichen Bestandsbetreuung bieten Impfprogramme mit modernen und sicheren Impfstoffen ein großes Potenzial für die Tiergesundheit. Dies sollte auch aus Gründen von Nachhaltigkeit und Ernährungssicherung, genutzt werden.

Zielführend wäre ein planbarer strategischer Ansatz zur Tierseuchenbekämpfung in Deutschland und Europa, wobei die Impfung ihren festen Platz als eine der möglichen Maßnahmen einnimmt. Nur so ist es den Tiergesundheitsunternehmen möglich, im Tierseuchenfall möglichst rasch ausreichende Impfstoffmengen zur Verfügung zu stellen. BTK und BfT appellieren an die zuständigen Ministerien und Behörden, ein klares Signal zu senden, wie etwa durch eine klare Impfaufforderung oder sogar eine Impfpflicht gegen BTV-3 (Blauzungenkrankheit) in der kommenden Saison. Das würde die zeitnahe Bereitstellung der notwendigen Impfstoffdosen erleichtern und die Forschung nach geeigneten Impfstoffen fördern.      

BTK

Fachzeitschrift wird in „Die Praktische Tierärztin“ umbenannt

Die Anteil der Tierärztinnen in Deutschland wächst stetig. Das hat die Schlütersche Mediengruppe zum Anlass genommen, eine ihrer Fachzeitschriften umzubenennen. Aus dem Titel „Der Praktische Tierarzt“ wird mit Beginn des kommenden Jahres „Die Praktische Tierärztin“.

„Die Veterinärmedizin hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert – wir reagieren also auf keinen kurzlebigen Trend, sondern auf eine langfristige und fortschreitende Entwicklung. Die Umbenennung unseres Titels ist ein logischer Schritt. Damit möchten wir nicht nur die überwältigende Präsenz von Frauen in diesem Berufsfeld anerkennen, sondern auch eine stärkere Identifikation und Zugehörigkeit für unsere Leserinnen schaffen. Unser Ziel ist es, eine Plattform zu bieten, die die Stimmen und Perspektiven aller Tierärztinnen und Tierärzte gleichermaßen repräsentiert“,  erklärt Ingo Mahl, CEO der Mediengruppe.

Im Jahr 2023 waren rund 24.000 der 33.845 tierärztlich Tätigen Frauen, mehr als 80 Prozent der Praxisassistenten sind weiblich. Der neue Titel zielt darauf ab, die Realität in der Branche widerzuspiegeln. Inhaltlich hat sich das Heft stets weiterentwickelt, nun geht auch der Titel mit der Zeit. 

„Unser Magazin wird selbstverständlich weiterhin die gewohnte Qualität und Relevanz bieten. Es ist und bleibt unser Ziel, die Kolleginnen und Kollegen in der Veterinärmedizin mit relevanten Fachinformationen zu versorgen und sie bei den vielfältigen Anforderungen ihres Arbeitsalltags zu unterstützen und zu begleiten. Daneben ist es uns ein besonderes Anliegen, nah an der beruflichen Realität unserer Zielgruppe zu bleiben. Tierärztinnen wurden bei ‚Der Praktische Tierarzt‘ 105 Jahre lang mitgemeint. Sie sind schon lange in der Mehrheit und sollen nun auch auf dem Titel stehen“, ergänzt Dr. Viola Melchers, Chefredakteurin von „Die Praktische Tierärztin“. 

Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) begrüßt die Entscheidung. „Unser Beruf wird immer mehr von Frauen getragen, das erleben wir natürlich auch im bpt. Daher unterstützt das bpt-Präsidium die Entscheidung, die Rolle der Tierärztinnen in unserem Berufsstand zu betonen und zu stärken. Die Umbenennung in „Die praktische Tierärztin passt“ in die Zeit“, betont bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.

Mehr Daten, zahlen, Fakten sowie Entwicklungen und Trends finden sich im Tierärzte Atlas Deutschland 2024, einer Brancheninitiative für mehr Wissen.de. Der Atlas kann kostenfrei als pdf heruntergeladen werden oder ist für eine Schutzgebühr von 10 Euro im Vetion.de-Shop zu bestellen.

Schlütersche

Dr. Siegfried Moder geht als bpt-Präsident in die 3. Amtszeit

Am 14. November 2024 haben die Delegierten auf der turnusgemäßen Delegiertenversammlung des Bundesverbandes praktizierenden Tierärzte (bpt) das Präsidium für die Wahlperiode 2024 – 2029 gewählt.

Präsident bleibt Dr. Siegfried Moder. Er bekleidet das Amt seit 9 Jahren und wurde zum dritten Mal wiedergewählt. Dr. Moder ist Rinderpraktiker aus Bayern und aktuell auch Präsident des Europäischen Tierärzteverbandes (FVE), Mitglied des Präsidiums der Bundestierärztekammer (BTK) und Mitglied des Vorstandes des Bundesverbandes Freier Berufe (BFB).

Außerdem im Amt bestätigt wurde die 1. Vizepräsidentin Dr. Petra Sindern, Kleintierpraktikerin aus Hamburg. Neu in das geschäftsführende Präsidium gewählt wurde als 2. Vizepräsidentin Dr. Maren Püschel, Kleintierpraktikerin aus Schleswig-Holstein. Sie folgt auf Dr. Karl-Heinz Schulte, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr angetreten war. Wiedergewählt wurden auch Dr. Maren Hellige (Gesellschaft für Pferdemedizin, GPM), Dr. Bodo Kröll (Thüringen), Dr. Nicole Lange (Westfalen-Lippe) und PD Dr. Andreas Palzer (Bayern). Neu gewählt wurden die Kleintierpraktikerin Anja Eigenseer (Sachsen) als Schatzmeisterin agiert jetzt Dr. Heidi Kübler (Baden-Württemberg). Nicht mehr angetreten waren Dr. Christina Bertram und der bisherige Schatzmeister Dr. Franz Gassner.

Der bpt dankt den ausgeschiedenen Präsidiumsmitgliedern Dr. Franz Gassner, Dr. Karl-Heinz Schulte und Dr. Christina Bertram für ihr großes Engagement in den vergangenen Jahren.

„In seiner jetzigen Zusammensetzung repräsentiert das neugewählte Präsidium alle wesentlichen Fachgebiete/ Tierarten, Landesteile und Altersklassen. Das sind gute Voraussetzungen, um die berufspolitischen Weichen für die Zukunft unseres Berufes und unseres Verbandes richtig zu stellen“, freut sich Präsident Dr. Moder. Er will insbesondere die jungen Kolleginnen und Kollegen in ihrer Berufstätigkeit noch mehr unterstützen. Dazu Moder wörtlich in der Delegiertenversammlung: „Ja, wir müssen uns in Zukunft noch stärker um die Angestellten kümmern. Aber wir müssen uns auch wieder mehr um das Thema Selbständigkeit kümmern.“ Wesentliche berufspolitische Drehschrauben sind für ihn dabei der Bürokratieabbau, die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, eine Reform des Tiermedizinstudiums aber auch eine Neuaufstellung der Verbandskommunikation, u.a. durch die Intensivierung der Social-Media-Aktivitäten.

Auszeichnung für Dr. Holger Volk

Bereits seit 19 Jahren zeichnet die Unicum Stiftung Professorinnen und Professoren aus, die ihre Studierenden in besonderer Weise bei der Berufsvorbereitung unterstützen. In diesem Jahr wurde Holger Volk, Professor für Kleintierkrankheiten und Leiter der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), auf den 2. Platz in der Kategorie Medizin und Naturwissenschaften gewählt.

„Die Studierenden an der TiHo sind großartig! Weil diese Auszeichnung auf ihre Initiative beruht, freue ich mich ganz besonders darüber“, erklärt der Preisträger. „Es ist mir ein großes Anliegen, den Studierenden die vielen Facetten der tierärztlichen Praxis, aber auch die tiermedizinische Forschung und die evidenzbasierte Tiermedizin nahezubringen. Außerdem versuche ich, ihnen zusätzlich zu Fachkenntnissen auch Leidenschaft, Selbstvertrauen und Mut mit auf den Weg zu geben. Wir haben den schönsten Beruf der Welt! Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer lieben ihre Tiere und wir versuchen, das Beste für sie zu tun. Aus diesen Ansprüchen entstehen manchmal Herausforderungen, die weit über das Fachliche hinausgehen und emotionale Stärke erfordern.“

Volk konnte sich gegen 600 Professorinnen und Professoren, für die rund 3.000 Nominierungen eingingen, durchsetzen. Vetion.de gratuliert herzlich zu dieser Auszeichnung!

TiHo Hannover

Tarifverhandlungen für TFA vorerst gescheitert

Die Verhandlungen zu den in die Jahre gekommenen TFA-Tarifverträgen zwischen dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) und dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) sind vorerst gescheitert. Die beiden Tarifpartner konnten zu keiner Anschlusslösung kommen.

Wie der bpt erklärt, sei derzeit nicht klar, ob und wann die Verhandlungen fortgesetzt werden. Die hohen Forderungen seitens des vmf hätten eine Einigung verhindert, so der bpt. „Die TFAs sind ein wesentlicher Faktor für den Praxiserfolg. Sie haben eine qualitativ hochwertige Ausbildung, leisten großartige Arbeit und sollen für ihre Leistung selbstverständlich auch die verdiente Wertschätzung erfahren. Leider können wir uns nicht einigen, wie hoch die Tarifanpassungen sein sollen“, bedauert bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.

In einigen Positionen seien die Parteien zwar zu einem Konsens gekommen, jedoch lägen die Vorstellungen bei den Gehaltssteigerungen, Ausbildungsvergütungen und einer neuen Tätigkeitsgruppe für TFA, die leitungsbezogene Tätigkeiten ausführen, noch weit auseinander, erklärte der vmf. Der Verband bittet die TFA-Mitglieder nun mittels einer Umfrage um ihr Votum. „Die TFA-Mitglieder im vmf erhalten in den nächsten Tagen Post von uns mit weiteren Informationen und einem Fragebogen. Wir bitten alle TFA-Mitglieder, sich an unserer internen Umfrage zu beteiligen, damit wir die Rückmeldungen als Grundlage für unser weiteres Vorgehen nutzen können“, erklärt Katrin Hammermann, Referatsleiterin TFA im vmf, und ergänzt: „Die Teilnahme an der Umfrage ist auch direkt im internen Mitgliederbereich möglich und sie setzt keine langjährige Mitgliedschaft im vmf voraus. Auch neue Mitglieder können direkt abstimmen.“

bpt

vmf

Kooperationsvertrag zur Gründung einer Leitlinienkommission unterzeichnet

Vor gut einem Jahr ist während eines Round Tables auf dem bpt-Kongress die Idee zur Gründung einer Leitlinienkommission entstanden. Am 1. November 2024 haben die drei Verbandspräsidenten Dr. Holger Vogel (BTK), Prof. Martin Kramer (DVG) und Dr. Siegfried Moder (bpt) nun den Kooperationsvertrag im Rahmen des DVG-Vet-Congresses in Berlin unterzeichnet. In fachspezifischen Arbeitsgruppen sollen sowohl bestehende Leitlinien überprüft und angepasst, aber auch neue Leitlinien erarbeitet und neue Arbeitsgebiete identifiziert werden, für die Leitlinien eine Arbeitserleichterung für die Tierärzteschaft darstellen könnten. Dabei gilt immer das Einstimmigkeitsprinzip.

Die wichtigsten Ziele der neu gegründeten Leitlinienkommission sind neben der Herstellung von Rechtssicherheit für Tierärzt:innen die Verringerung der Bürokratie sowie der Erhalt von Notdiensten. Letzterer ist gefährdet, da aktuelle Leitlinienvorgaben für zahlreiche behandelnde Tierärzt:innen unter Notdienstbedingungen nicht erfüllbar sind. Auch sehen sich Tierärzt:innen vermehrt juristischen Verfahren ausgesetzt, in denen die Leitlinien mangels Alternativen durch Gutachter wie Gerichte als Behandlungsgrundlage herangezogen werden. 

Die Kommission wird von der Bundestierärztekammer e.V. (BTK), der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V. (DVG) und dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) getragen und nimmt am 1. Januar 2025 ihre Arbeit auf.

BTK

Einladung zur BFB-Konjunkturumfrage im Herbst 2024

Zweimal jährlich führt der Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) als Vertretung der freiberuflichen Kammern und Verbände eine Konjunkturumfrage durch. Die aktuelle Umfrage nimmt die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage sowie der Konjunkturentwicklung in den Fokus. Zudem gibt es einen Sonderteil, der dieses Mal das Thema „Freiberufliche Werte und gesamtgesellschaftlicher Auftrag der freiberuflichen Tätigkeit“ näher beleuchtet.

Ihre Teilnahme an der Befragung ist freiwillig. Die Befragung beansprucht ca. 12 Minuten und ist bis 27.10.2024 zugänglich. Einzelne Fragen können unbeantwortet bleiben und die Befragung kann jederzeit beendet werden.


Die Datenerhebung erfolgt selbstverständlich anonym, Ihre E-Mail- und IP-Adresse werden nicht protokolliert. Alle erfragten Daten werden streng vertraulich behandelt, nicht an Dritte weitergegeben und entsprechend den Datenschutzbestimmungen der Bundesrepublik Deutschland vor dem Zugriff Unbefugter gesichert.

Zur Umfrage

bpt macht sich für Modernisierung des Tiermedizinstudiums stark

Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) setzt sich bei der EU-Kommission dafür ein, dass sowohl Ökonomie als auch Kommunikation mehr Raum im Tiermedizinstudium bekommen. Dazu hat der Verband  die Kommission konsultiert, die aktuell die EU-Verordnung zu den Mindestanforderungen für die tierärztliche Ausbildung überarbeitet. Diese ist als Grundlage für die in Deutschland angedachte Überarbeitung der Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten (TAppV) gedacht.

Im Fokus der Interessen des bpt liegt die Aktualisierung der Studieninhalte, die sich wiederum auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Praxis auswirken. Dafür hat der Verband der Kommission zahlreiche Vorschläge unterbreitet, die das Tiermedizinstudium modernisieren sollen und hofft, dass möglichst viele der Punkte in der novellierten Verordnung berücksichtigt werden.

Der bpt kritisiert in seiner Stellungnahme, dass nicht auch andere Verbände die Gelegenheit genutzt haben, um auf den dringend notwendigen Modernisierungsbedarf im Tiermedizinstudium hinzuweisen.

bpt

  

Bundeskabinett stimmt vorgelegter TÄHAV-Novelle zu

Das Bundeskabinett hat am vergangenen Donnerstag die neue Verordnung für tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV) in der Fassung des Bundesrates zur Kenntnis genommen und damit den Weg für die Verkündung freigemacht. Die TÄHAV wird dabei an das neue EU-Tierarzneimittelrecht angepasst. In diesem Zusammenhang werden auch zahlreiche Regelungen vereinfacht. Die Verordnung trägt damit zum Abbau unnötiger Bürokratie bei, erklärt das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) in einer Pressemitteilung. Die Verordnung schränkt außerdem die Verwendung der auch für die Humanmedizin wichtigen colistin-haltigen Arzneimitteln ein.

Die Vorlage des BMEL erreicht umfangreiche administrative Erleichterungen im Sinne einer nachhaltigen bürokratischen Entlastung der Tierärztinnen und Tierärzte. Diese fallen gleichwohl nicht im größtmöglichen Maße aus: Durch Betreiben des von der Union dominierten Agrar- und Verbraucherausschusses des Bundesrates wurden Dokumentationspflichten wieder ausgeweitet, die bei der Abgabe von Tierarzneimitteln, Humanarzneimitteln und veterinärmedizintechnischen Produkten bestehen, heißt es darin.

„Während ich und mein Ministerium täglich an Entlastungen und Bürokratieabbau arbeiten, werden sie von den Ländern über die Hintertür teilweise wiedereingeführt. In Sonntagsreden über Bürokratieabbau reden, aber dann, wenn wir unsinnige Regelungen abschaffen können, sich vom Acker machen. So haben wir nicht gewettet. Die Entlastungen für die Tierärztinnen und Tierärzte fallen jetzt pro Jahr etwa vier Millionen Euro geringer aus – ohne dass für die Tiergesundheit nur ein Jota gewonnen wäre. Ich bedauere das sehr und hoffe, dass bei den nächsten Abstimmungen wieder Vernunft in den Reihen der Union einkehrt“, so Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Die Grünen).

In der TÄHAV ist dann auch ein Umwidmungsverbot für colistin-haltige Antibiotika verankert.

BMEL

Tierärzte Atlas Deutschland 2024

Am heutigen Freitag ist im Eichenkranz zu Wörlitz im Rahmen des 3. Wörlitzer Treffens des Dessauer Zukunftskreises (DZK) der erste Tierärzte Atlas Deutschland vorgestellt worden. Er enthält in sechs Kapiteln Zahlen, Daten und Fakten der Tiermedizin und zeigt Trends und Entwicklungen dieser Branche auf.

Auf insgesamt 88 Seiten informiert die Branche übersichtlich und mit vielen Grafiken über die Personal- und Marktentwicklung, ordnet Strukturen und erläutert Hintergründe.

Der Tierärzte Atlas Deutschland ist eine Brancheninitiative aller veterinärmedizinischen Verbände und Organisationen, um eine gemeinsame Datenbasis für die deutsche Tierärzteschaft zu schaffen, die es ermöglicht, sich strukturierter mit den richtigen Herausforderungen auseinander zu setzen, um Lösungen und Forderungen faktenbasierter aufzustellen, so dass die veterinärmedizinischen Ausbildungszentren, die dazugehörende Wirtschaft, die veterinärmedizinischen Institutionen und die politischen Entscheider die richtigen Weichen stellen können; außerdem soll der Atlas dazu beitragen, dass keine falschen Zahlen mit entsprechend inkorrekten Interpretationen mehr in die Welt gesetzt werden.

Mehr Informationen zum Tierärzte Atlas Deutschland finden sich auf der Webseite Tierärzteatlas. Dort findet sich auch eine pdf-Version zum Download. Die gedruckte und gebundene Variante kann gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro bestellt werden.

Neue Geschäftsführerin bei Boehringer Ingelheim Vetmedica

Sandra Quintero hat zum 1. Oktober 2024 die Geschäftsführung der Boehringer Ingelheim Vetmedica übernommen. Sie löst damit die bisherige Geschäftsführerin der Tiergesundheit Deutschland, Betina Prestel, ab. Quintero ist seit 2009 im Unternehmen tätig und war zuvor bei Henkel in der Consumer Brands Sparte beschäftigt. Seit 2016 ist sie in der Tiergesundheit aktiv und hat verschiedene globale Führungsrollen in den Bereichen Haustiere und Nutztiere übernommen.

“Ich freue mich sehr, die Leitung der Tiergesundheit Deutschland zu übernehmen. Gemeinsam mit meinem engagierten Team werde ich weiterhin daran arbeiten, innovative Lösungen für die Gesundheit von Haustieren und Nutztieren zu entwickeln und unsere Position als führendes Unternehmen in der Tiergesundheit zu stärken“, so Quintero.

Vetmedica. de

Tarifverhandlungen: bpt und vmf vertagen Lösung

Nach ersten Sondierungsgesprächen und weiteren Treffen sind der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) und der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) bislang zu keiner Anschlusslösung hinsichtlich des TFA-Tarifvertrags gekommen.       

„Die Verhandlungen mit dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) gestalten sich ausgesprochen schwierig. Da sowohl der Gehalts- als auch Manteltarifvertrag für die TFA gekündigt wurden, war es klar, dass wir eine längere Strecke vor uns haben. Im Moment gibt es aber überhaupt keinen Fortschritt. Eine Übergangslösung, für die wir bereits eine mündliche Zusage erhalten hatten, wurde im Nachgang vom bpt zurückgenommen. Auch der am 30. September 2024 mühsam erarbeitete Kompromissvorschlag wurde vom bpt erneut abgelehnt und mit dem Hinweis versehen, dass die Tarifrunde am 23. Oktober 2024 in Frankfurt/Main fortgesetzt werde“, erklärt vmf-Präsidentin Hannelore König.

Der offziell nur bis zum 30. September 2024 gültige Tarifvertrag ist bis zum Neuabschluss in der Nachwirkung. „Unser Ziel ist es weiterhin, dass der neue Tarifvertrag rückwirkend zum 1. Oktober 2024 gilt und eine entsprechende Übergangsregelung gefunden wird“, sagt König weiter. „Um die zurückliegende Teuerung der Lebenshaltungskosten der letzten 24 Monate abzufedern, rufen wir die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in den Tierarztpraxen und -kliniken auf, die Möglichkeit der Inflationsausgleichsprämie zu nutzen.“  

Der bpt weist Praxen/ Kliniken darauf hin, dass es zu einer auf den 1. Oktober zurückwirkenden Gehaltssteigerung kommen könnte.

vmf

bpt

KI hilft bei Medizin-Dokumentation

Einen Großteil der Arbeitszeit einer Ärztin und eines Arztes nimmt die tägliche Dokumentationspflicht ein. Digitale Sprachmodelle, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) funktionieren, haben das Potential, Abhilfe zu schaffen. Eine Studie des Universitätsklinikums Freiburg hat Arztbriefe, die von vier verschiedenen KI-Tools erstellt wurden, bewertet. Für das Training der Modelle wurden rund 90.000 reale klinische Dokumente aus der Freiburger Klinik für Augenheilkunde verwendet.

Die Analyse ergab, dass ein nicht-kommerzielles Modell die besten Ergebnisse erreichen konnte. Bei diesem konnten rund 93 Prozent der Berichte mit nur minimalen Anpassungen genutzt werden.

„Speziell für die deutsche Sprache trainierte Modelle können wertvolle Unterstützung bei der Erstellung von medizinischen Berichten leisten. Das könnte die Arbeitsabläufe im Klinikalltag deutlich erleichtern“, erklärt Studienleiter Christian Haverkamp. Ein KI-Tool wird schon seit längerem im Regelbetrieb an der Klinik für Augenheilkunde genutzt.

Uniklinik Freiburg

TÄHAV-Novelle geht erste Schritte in Richtung Bürokratieabbau

Die Beharrlichkeit des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) hat sich, zumindest in Teilen, hinsichtlich der TÄHAV-Novelle ausgezahlt. Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgelegte Novelle der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) hat am 27. September 2024 die Zustimmung des Bundesrates erhalten. Mit der Neufassung werden die bisherigen Vorschriften zum Betrieb einer tierärztlichen Hausapotheke an die aktuelle unionsrechtliche Tierarzneimittel-Verordnung angepasst. Die Regelungen enthalten außerdem unter anderem Anforderungen an die Betriebsräume und an den Umgang mit den dort zubereiteten und aufbewahrten Tierarzneimitteln. 

Der bpt zeigt sich besonders zufrieden mit der mehrheitlichen Entscheidung der Länder, die Beschlussempfehlung Nr. 7 abzulehnen. Im Vorfeld hatte der Verband massive Kritik an zwei Empfehlungen des Agrarausschusses geäußert, da diese einen weiteren Aufbau von Bürokratie bedeutet hätten.

„Wir sind sehr zufrieden, dass hier das klar formulierte Ziel „Bürokratieabbau in der Tiermedizin“ erstmalig auch umgesetzt wurde, statt weiterhin mit unnötigen und nutzlosen Angaben die Arbeitszeit meiner tierärztlichen Kolleginnen und Kollegen am Tier zu verschwenden. Das ist ein großer berufspolitischer Erfolg, der hoffentlich auch Signalwirkung hat!“, betont bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.

Auch das BMEL begrüßt den Beschluss des Bundesrates. Im Vorfeld hatte das Ministerium sich sehr für den Bürokratieabbau in den Tierarztpraxen stark gemacht.

bpt

Erweiterungsstudium zur Stärkung der praktischen Kompetenzen   

Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat das Angebot für ihre Studierenden um eine prä- und postgraduelle Weiterbildung zur Erstkonsultation und -versorgung von Klein- und Heimtieren, aber auch Ziervögeln und Reptilien, erweitert.

Das Ziel dieses Erweiterungsstudiums ist es, die erlangten theoretischen Basiskenntnisse und -fertigkeiten aus dem Grundstudium zu vertiefen und praktisch anzuwenden. Ebenso werden durch direkten Patientenbesitzer:innen-Kontakt sowohl die Kommunikationsfähigkeit, die sozialen Kompetenzen sowie professionelles Verhalten in der Erstkonsultation und -versorgung trainiert.

Weiterhin erlernen die Studierenden die praktischen Kompetenzen, die von der European Association of Establishments for Veterinary Education (EAEVE) im Bereich Erst- und Notfallversorgung angegeben werden. Die Zulassung setzt den bereits erfolgten Abschluss eines Studiums der Veterinärmedizin oder die aufrechte Zulassung zum Diplomstudium Veterinärmedizin voraus. Eine Zulassung für das zweisemestrige Studium ist bis zum 31. Oktober 2024 möglich.

Vetmeduni Wien

Geplante TÄHAV-Novelle schafft unnötigen Mehraufwand  

Am 27. September 2024 wird der Bundesrat über die Novelle der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) beraten. Ziel der Novellierung ist die Anpassung an das europäische Tierarzneimittelrecht sowie den Abbau des bürokratischen Aufwandes für die Tierärzt:innen. Besonders in der Kritik seitens der Tierärzteschaft stehen zwei Empfehlungen, wie der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) schreibt.

Gegenstand der Kritik sind die Ziffern Nr. 7 und Nr. 10 der Empfehlungsdrucksache 338/1/24. Laut Empfehlung Nr. 7 sollen die Angaben „Diagnose“ und „Chargennummer“ (des Arzneimittels) zusätzlich zu den neuen und vereinfachten Dokumentationspflichten über Erwerb, Abgabe und Anwendung von Arzneimitteln ergänzt werden. Hinsichtlich des geplanten und dringend benötigten Bürokratieabbaus lehnt neben dem bpt auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) diese Empfehlung ab, mit der Begründung, dass auf diesem Weg keine Reduzierung und Vereinfachung der tierärztlichen Dokumentations- und Nachweispflichten möglich seien.

Die Empfehlung Nr. 10 würde ebenfalls das erklärte Ziel verfehlen und einen weiteren Aufbau von Bürokratie bedeuten, so der bpt. Der Punkt drücke das mangelnde Vertrauen der Politik in die Tierärzteschaft und Landwirtschaft aus. Gefordert ist ein zusätzlicher Satz auf der tierärztlichen Verschreibung, der den doppelten Bezug von Arzneimitteln durch Tierhaltende ausschließen soll. Der bpt kritisiert, dass dieser Satz mehrere Dokumentationsvorlagen bedeute. Zudem spricht dieser dem Personal in öffentlichen Apotheken die Kompetenz ab und stört ggf. auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Tierärzt:innen und Tierhaltenden.

Der bpt fordert die Politik daher dringend dazu auf, zu ihrem Wort zu stehen, endlich Bürokratie ab- statt aufzubauen und die Empfehlungen Nr. 7 und 10 abzulehnen.

bpt

Doku zur Geschichte der Tiermedizin in Dresden und Leipzig

Im Rahmen der MDR-Sendereihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ wird am heutigen Dienstag (17.09.2024) um 21 Uhr das Thema „Tiermedizin in Leipzig – Traumberuf und Knochenjob“ beleuchtet. Regisseurin Heike Bittner zeigt in ihrer Dokumentation, wie die neue Generation von Tierärzten und Tierärztinnen das Studium erlebt und wie sich der Umgang mit den Tieren bis hin zum Tierschutz im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Der Film gibt außerdem einen Überblick über die Geschichte der veterinärmedizinischen Fakultät in Leipzig, die im Jahr 1774 in Dresden als „Thierarzneyschule“ begann und im letzten Jahr ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert hat.

Heute vereint Leipzig Tradition und Innovation, wobei der Fokus nicht nur auf kleinen Tieren wie Hund, Katze, Maus, sondern auch auf den oft übersehenen Nutztieren, wie Kühen, Schafen, Schweinen und Pferden liegt. Ein Erbe aus DDR-Zeiten, das die Fakultät in die Zukunft trägt. Auch heute ist der Alltag der künftigen Veterinärmediziner hart: zur Arbeit an den Tieren und dem Umgang mit den Besitzern kommt die wissenschaftliche Arbeit mit Konferenzen rund um den Globus dazu. 

MDR

Klinik für Kleintiere der TiHo mit Gold Status ausgezeichnet

Als erste universitäre Klinik erhält die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) den Goldstatus. Die durch den Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) vergebene Zertifizierung nach dem Kodex „Gute veterinärmedizinische Praxis“ (GVP) ist ein freiwilliges, mehrstufiges System zur Förderung und Sicherung der Qualität in der Tiermedizin.

Mit der Maximalpunktzahl hat sich die TiHo Hannover für den bpt-Qualitäts-Standard in Gold qualifiziert, der die hervorragende Arbeit des engagierten Klinik-Teams auszeichnet. Der Goldstatus für die Klinik für Kleintiere der TiHo unterstreicht das fortwährende Engagement der Klinik, eine bestmögliche tiermedizinische Versorgung für die tierischen Patienten zu gewährleisten, bei der das Tierwohl im Mittelpunkt steht.

TiHo Hannover

Tierärztetag West – Der Kammerkongress in Dortmund

Am Freitag, den 30. August geht zum ersten Mal der Tierärztetag West – Der Kammerkongress in Dortmund an den Start, die Fortsetzung des bisher durchgeführten Nordrhein-Westfälischen Tierärztetages. Bis zum 1. September erwartet die teilnehmenden Tierärzt:innen ein umfassendes Fachprogramm, das sich aus Vorträgen und Seminaren zu Klein- und Heimtieren sowie Pferden und Nutztieren zusammensetzt. Veranstalter ist die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) mit Sitz in Gießen.

Fachliche Unterstützung erhält die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) als Veranstalter von den Tierärztekammern Nordrhein, Westfalen-Lippe, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. So wird das Vortragsprogramm auch aus Themen zu Zukunfts-Perspektiven in der tierärztlichen Praxis im Hinblick auf Techniken wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Telemedizin insbesondere auch unter dem Aspekt rechtlicher Vorgaben bestehen.

Auch die Tierärzt:innen im Öffentlichen Dienst werden nicht zu kurz kommen. Sie können sich mit verschiedenen Vorträgen, unter anderem zum Tierschutz und Seuchenprävention, fortbilden. Tiermedizinische Fachangestellte können auf dem Tierärztetag West an einem Vortragsprogramm und an zwei Seminaren teilnehmen. Zudem können die Teilnehmenden eine innovative Industrieausstellung besuchen und sich dort über neue sowie über bewährte Produkte und Dienstleistungen für die Praxis informieren. 

Vetion.de wird vor Ort sein und anschließend eigene Eindrücke in einem Beitrag schildern.

Tierärztetag West

Inflexion und TPP gehen Partnerschaft ein  

Die 2018 gegründete Tierarztkette Tierarzt Plus Partner (TPP) hat mit dem Private-Equity-Unternehmen Inflexion einen neuen Partner gefunden. Durch diese Partnerschaft soll die Kette weiter ausgebaut werden. Inflexion will seine Branchenerfahrung nutzen, um mit dem Gründungsmanagement und den Gesellschaftern von TPP zusammenzuarbeiten und das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen. So sind in erster Linie weitere Investitionen in die Digitalisierung des Unternehmens, in die Ausbildung und in den Ausbau des Netzes von Tierarztpraxen in ganz Deutschland geplant, sowohl durch Akquisitionen als auch durch die Eröffnung neuer Standorte auf der grünen Wiese.  

In den vergangenen sechs Jahren hat sich TPP mit annähernd 100 Tierarztpraxen zum inzwischen größten Tierarztnetz in Deutschland entwickelt. TPP arbeitet mit lokalen Tierärzt:innen zusammen, um führende Dienstleistungen im Bereich der Tiergesundheit anzubieten, und unterstützt sie mit umfassenden Schulungen, Best Practices der Branche und erheblichen Investitionen in Technologie. 

„TPP ist die vierte Investition von Inflexion im Bereich Tiergesundheit und unterstützt ein bewährtes Team, das unsere Philosophie des nachhaltigen Wachstums in einer berufsorientierten Branche teilt. Wir freuen uns, unseren regionalen und sektoralen Ansatz zu kombinieren, um das erhebliche Wachstumspotenzial von TPP zu unterstützen“, erklärt Andrew Neville von Inflexion. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Inflexion, um weiterhin in das Wachstum unseres Unternehmens und die Entwicklung unseres Netzwerks zu investieren. Unser Gründungs- und Führungsteam bleibt an Bord und wir bleiben unserer Mission treu, jeden Tag das beste Erlebnis für Tiere und Menschen zu schaffen“, ergänzt TPP-Mitbegründer und CEO Fabian Kröll.

TPP

Inflexion

Bayern bereitet den Weg für Landtierarztquote

Ähnlich der bereits existierenden Landarztquote in der Humanmedizin treibt die Bayerische Staatsregierung die Landtierarztquote voran. Als nächster Schritt ist die Verbändeanhörung geplant. Die aktuelle Situation zeigt, dass sich gerade in ländlichen Regionen die Nachwuchsgewinnung in der Nutztierpraxis zu einer zunehmenden Herausforderung entwickelt. Dem demographischen Wandel ist es zudem geschuldet, dass die Zahl der tierärztlichen Praxen für Nutztiere immer weiter zurückgeht. Mit der Landtierarztquote will der Freistaat dieser Entwicklung entgegenwirken.

Das Vorhaben wurde als Teil des „Zukunftskonzepts Landtierärzte“ vom Bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministerium initiiert und hat das Ziel, eine flächendeckende tierärztliche Versorgung vor allem im Nutztierbereich sicherzustellen. So sollen Tierärzt:innen schon frühzeitig an den ländlichen Raum gebunden und der Kontakt zur Nutztierhaltung und zur tierärztlichen Versorgung von Nutztieren gefördert werden.

Für das Auswahlverfahren werden zunächst das Ergebnis eines Studieneignungstests für medizinische Studiengänge sowie erfolgreich abgeschlossene einschlägige Ausbildungen und Praktika im Bereich der Nutztiermedizin berücksichtigt. Anschließend finden strukturierte und standardisierte Auswahlgespräche statt, bei denen auch praktische Fähigkeiten geprüft werden.

Der Startschuss für die Landtierarztquote soll zum Wintersemester 2025/2026 erfolgen. Interessierten Bewerberinnen und Bewerbern wird empfohlen, sich bereits jetzt über die Termine für eine Teilnahme am Test für medizinische Studiengänge zu informieren, um die jeweiligen Anmeldefristen nicht zu versäumen.

„Eine Landtierarztquote ist ein wertvoller Baustein im Maßnahmenpaket, wir stellen damit die Weichen für optimale Versorgung schon bei der Ausbildung. Wir bringen den Gesetzesentwurf nach der Verbändeanhörung im Landtag ein und werden die Hochschulzulassungsverordnung anpassen. Unser Ziel: Start der Quote zum Wintersemester 2025/2026″, betont der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume.

Ministerium Bayern

Europawahlen und Tiermedizin

Am 9. Juni 2024 hat Europa ein neues Parlament gewählt. Mit 186 Sitzen konnte sich auch dieses Mal die Europäische Volkspartei (EVP) durchsetzen. Die Sozialdemokraten bilden die zweitstärkste Partei. Da sowohl die Liberalen als auch die Grünen deutliche Verluste hinnehmen mussten, ist derzeit noch unklar, welche Auswirkungen das Wahlergebnis auf Themen wie Tierwohl und antimikrobielle Resistenzen (AMR) haben wird. Klassische konservative Themen wie Landwirtschaft und Ernährungssicherheit könnten aber nach Meinung des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) politisch künftig höher gewichtet werden.

In Deutschland haben die Landwirt:innen (52%) und die Selbstständigen (35%) mehrheitlich die CDU/CSU gewählt. Bei beiden Berufsgruppen lag jeweils die AfD an zweiter Stelle. Wie die Freien Berufe gewählt haben, gibt die Auswertung nicht her.

Deutlich wichtiger als auf nationaler Ebene ist im Europäischen Parlament die Ausschussarbeit. Bis zum 17. Juli 2024 hat sich jedoch abgezeichnet, dass Norbert Lins den Vorsitz im wichtigen Agrarausschuss abgeben muss, der stattdessen von einer/m Vertreter/in der Partei der italienischen Ministerpräsidentin Meloni (Fratelli d’Italia) übernommen wird. Zudem scheinen die Überlegungen, den Umwelt- und Gesundheitsausschuss (ENVI) in zwei Ausschüsse aufzuspalten, nicht mehrheitsfähig zu sein. Dies würde laut bpt grundsätzlich den One-Health-Ansatz stärken.

bpt

Dr. Katharina Kluge wird neue Chief Veterinary Officer

Dr. Katharina Kluge wird Leiterin der Unterabteilung 32 „Tiergesundheit, Tierschutz“ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und damit neue Chief Veterinary Officer. Sie folgt auf Dr. Dietrich Rassow, der in den Ruhestand geht.

Kluge ist promovierte Fachtierärztin für Pharmakologie und Toxikologie. Seit 2003 ist sie im BMEL, wo  sie zunächst im Referat Tierarzneimittel tätig war. 2008 übernahm sie dann die Leitung des Referates Tierschutz.

In ihrer neunen Position wird sie unter anderem dafür zuständig sein, Deutschland in Veterinärangelegenheiten im europäischen und internationalen Kontext zu vertreten. 

BMEL

vmf und bpt starten Tarifverhandlungen für TFA

In der vergangenen Woche sind der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) und der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) erstmals zusammengekommen, um neue Tarifverhandlungen für Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) aufzunehmen. Der vmf hatte sowohl den Gehalts- als auch den Manteltarifvertrag zum 30. September 2024 gekündigt. In der ersten Sondierungsrunde haben die beiden Verhandlungsparteien die notwendigen strukturellen Anpassungen, den Fachkräftemangel sowie die sich wandelnden Praxisstrukturen thematisiert, um dann im August 2024 weiter zu beraten.

„Beide Tarifverträge müssen modernisiert werden. Bei den Gehaltstarifen und Ausbildungsvergütungen fordern wir deutliche Steigerungen, um den Beruf für die gut ausgebildeten Fachkräfte weiterhin attraktiv zu halten. Denn unsere aktuellen Umfragen zeigen dringenden Handlungsbedarf: Im Januar/Februar 2024 gaben mehr als 61 Prozent an, unzufrieden bzw. sehr unzufrieden mit ihrem Gehalt zu sein. Ende April bis Anfang Juni 2024 lag diese Angabe sogar bei 73,6 Prozent. Bei beiden Online-Umfrage hatten wir eine Teilnahmequote von mehr als fünf Prozent der Berufsangehörigen, sodass wir davon ausgehen könnten, dass die Ergebnisse die Situation sehr realistisch widerspiegeln“, erklärte vmf-Präsidentin Hannelore König, die die Verhandlungen auf Seiten des vmf führt.

Bereits seit dem Jahr 1987 verhandelt der vmf die Tarifverträge für die aktuell ca. 23.000 TFAs in Deutschland (Stand: 30.06.2023, einschl. Auszubildende) mit dem bpt.

vmf

Rukwied für weitere 4 Jahre DBV-Präsident

Mit mehr als 85 Prozent der insgesamt 482 Stimmen ist Joachim Rukwied als Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) durch die Mitgliederversammlung für weitere vier Jahre wiedergewählt worden. Der 62-Jährige Rukwied wird damit in seine inzwischen vierte Amtszeit als DBV-Präsident gehen. Neben Günther Felßner aus Bayern, Dr. Holger Hennies aus Niedersachsen und Karsten Schmal aus Hessen ergänzt erstmalig Torsten Krawczyk aus Sachsen das Vizepräsidenten-Quartett. Der neu gewählte DBV-Vizepräsident erhielt 96,8 Prozent aller Stimmen. Er wird Detlef Kurreck, der nicht mehr zur Wahl angetreten war, ersetzen. Susanne Schulze Bockeloh wird weiterhin als kooptiertes Mitglied dem Vorstand angehören.

DBV

Auftaktveranstaltung zu Projekt Fehlerkultur Tiermedizin

Fehler sind im alltäglichen Leben unausweichlich. Ernste, unter Umständen strafrechtliche, Konsequenzen können drohen, wenn Ärzt:innen oder Veterinärmediziner:innen bei der Behandlung von Mensch oder Tier Fehler machen. Außerdem können Behandlungsfehler fatale Folgen für die Gesundheit und das Leben der Patient:innen haben. Wichtig ist jedoch, wie mit Fehlern umgegangen wird. Denn aus Angst vor möglichen ernsten Folgen wird häufig keine offene Fehlerkultur gelebt.

Um eine objektive gesellschaftliche Debatte über eine offene und effektivere Fehlerkultur in der (Tier-) Medizin anzustoßen, die von der Gesellschaft befürwortet und sogar unterstützt wird, ist das Projekt „Fehler in der (Tier)medizin” an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) ins Leben gerufen worden. Die Auftaktveranstaltung des Diskussionsprojekts findet am 26. Juni um 18 Uhr im aufhof, Schmiedestraße 12, 30159 Hannover statt. Diese Veranstaltung, zu der Tierbesitzer:innen, Tiermedizinstudierende und Tierärzt:innen sowie alle, denen Tiere am Herzen liegen eingeladen sind, soll einen ersten Einblick gewähren und zeigen, welche Felder besonders relevant sind.

Auf dem Podium werden neben Prof. Dr. Holger Volk auch Dr. Claudia Busse und Dr. Christin Kleinsorgen die TiHo vertreten und weitere Gäste, unter anderem Prof. Dr. Klaus Osterrieder (TiHo), Prof. Mahtab Bahramsoltani (FU Berlin) sowie Dr. Christiane Bärsch von der Tierärztekammer Niedersachen empfangen.

Die Veranstaltung kann zudem live auf YouTube verfolgt werden.

TiHo

Prof. Brehm übernimmt Geschäftsführung des Freundeskreis Tiermedizin Leipzig

Am Donnerstag, 20.6.2024fand die Jahreshauptversammlung des Freundeskreis (FRK) Tiermedizin der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig e.V. statt. Neben den Berichten der Präsidentin Prof. Dr. Michaele Alef über die Tätigkeit des Förderkreises, des Dekans, Prof. Dr. Dr. Thomas Vahlenkamp, über die Entwicklung der Fakultät, des Schatzmeisters und der Kassenprüfer sowie der Entlastung des Vorstandes, stand auch die Wahl des neuen Vorstandes an.

Als Geschäftsführer des FRK tritt Prof. Walter Brehm, Leiter der Klinik für Pferde, in die Fußstapfen von Prof. Dr. Johannes Seeger, der diese Position über 15 Jahre bekleidet hat und sich nicht erneut zur Wahl stellte. Prof. Seeger wurde zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt als Dank für seinen langjährigen Einsatz für den Freundeskreis eine Baumpatenschaft der Stadt Leipzig. Die Platane wird passender Weise in der Nähe seiner alten Wirkungsstätte am Veterinär-Anatomischen Institut an der Semmelweißstraße wachsen.

Außerdem wurde mit Paul Raecke (Matrikel 21) ein neuer studentischer Vertreter in den Vorstand gewählt, der künftig noch mehr die Interessen der Studierenden in die Vereinsarbeit einbringen soll.

Weiteres Highlight war die Verleihung des Bergfestpreises an Svenja Ritter, Sprecherin des Matrikels 21, für ihr besonderes Engagement, u.a. in der Organisation des Bergfestes sowie im Fachschaftsrat und im bvvd e.v. Sie bedankte sich im Namen des gesamten Jahrganges und kündigte an, den Preis mit einer weiteren Person teilen zu wollen, „ohne die das Bergfest in der Form nicht möglich gewesen wäre.“

An den offiziellen Teil schloss sich wie immer ein gemütliches Zusammensein am Grillplatz an, wo man sich kollegial über weitere Ideen und Projekte austauschte.

© Bild: Prof. M. Fürll
Dr. Mario Stein vom Landesverband der Tierärzte im Öffentlichen Dienst Sachsens e.V. (LTÖD) gratuliert der FRK-Präsidentin Prof. Dr. Michaele Alef stellvertretend für den neu gewählten Vorstand des Freundeskreis Tiermedizin Leipzig

Tierschutznovelle: DBV fordert Nachbesserungen

Am kommenden Montag wird sich der Bundesratsausschuss mit dem Entwurf der Novelle des Tierschutzgesetzes befassen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisiert den Gesetzesentwurf der Bundesregierung scharf und erwartet ein deutliches Signal vom Bundesrat.

„Der vorgelegte Gesetzentwurf enthält praxisferne und nicht praktikable Regelungen und Verbote, die dringend nachgebessert werden müssen! Vor allem die Vorgaben zur Schweinehaltung führen zu weniger Tierschutz und zu mehr Bürokratie“, erklärt DBV-Präsident Joachim Rukwied. „Die Tierhalter sind bereit zur Weiterentwicklung des Tierwohls und des Tierschutzes. Dazu brauchen sie aber praktikable Regelungen im europäischen Gleichklang und keine nationalen Alleingänge, die nur die Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland zum Ziel haben.“

Jürgen Langreder vom Vorstand des Bundesverbandes Rind und Schwein (BRS) kritisiert unter anderem die zusehends ideologisch getriebene Förderpolitik der Ampelkoalition. In 90 Prozent der Schweine haltenden Betriebe in Deutschland würden die Tiere in ­den Haltungsstufen 1 und 2 aufgezogen. Diese Betriebe haben bislang jedoch keine Möglichkeit, Fördermittel zu erhalten. Dabei ließe sich auch hier mehr Tierwohl umsetzen, so Langreder. Er fordert auch für diese Haltungsformen entsprechend Förderungen. Genauso unverständlich sei für ihn, dass sowohl das Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) als auch die Ringelschwanzprämie in Niedersachsen ­gestrichen werden sollen, mit dem Argument, dass eine ­Doppelförderung ausgeschlossen werden müsse. Dabei sei gerade die Ringelschwanz­prämie eine Erfolgsgeschichte.

Mit den aktuellen Problemen des Tierschutzes befasst sich auch die schon traditionelle Tierschutztagung, die am 12. und 13. September 2024 sowohl als Präsenz- als auch als Online-Veranstaltung stattfinden wird. Die Tagung richtet sich an Amtstierärzt:innen und kurativ tätige Tierärzt:innen, sowie an Studierende der Veterinärmedizin und Veterinärreferendar:innen. Die Anmeldung ist bis 10. September um 16 Uhr möglich.

DBV

SUS

BfT fordert bewussten Umgang mit KI

Die diesjährige Frühjahrsveranstaltung des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT), die am 16.05.2024 in Hannover stattfand, stand das Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Mittelpunkt, denn KI ist ein Werkzeug mit viel Potential. Sorgfältig angewandt und mit Bewusstsein für die Grenzen der Technologie, bieten die Kapazitäten zur komplexen Datenanalyse große Chancen, insbesondere die Diagnostik und Prävention auch in der Tiermedizin entscheidend fortzuentwickeln. Dabei kann KI nicht nur im medizinischen Alltag bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Die Festlegung und Anordnung der eigentlichen therapeutischen Maßnahme obliegt weiterhin dem Arzt, genauso wie die Entscheidung, ein Tierarzneimittel für den Markt zu entwickeln, nur durch den Unternehmer getroffen werden kann, heißt es in einer Pressemitteilung des BfT.

Unter dem Titel „Tiergesundheit: Mit KI zum nächsten Level“ stellten die fachkundigen Referenten in drei Impulsen die Künstliche Intelligenz und ihre Möglichkeiten im Leben der Menschen, in der pharmazeutischen Forschung sowie für die Anwendung in der Veterinärmedizin vor.

Professor Klaus Osterrieder, Präsident der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), hob in seinem Grußwort die Bedeutung von KI für alle Bereiche der Tiermedizin hervor und verwies gleichzeitig auf die Notwendigkeit einer sorgfältigen Handhabung.

„Künstliche Intelligenz hat im Jahr 2022 dreimal mehr Arbeitsplätze geschaffen als sie übernehmen konnte“, betonte Patrick Ratheiser, CEO und Co-Founder von Leftshift One. Denn KI könne viele Aufgaben übernehmen und in Arbeitsprozessen unterstützen, aber nicht den menschlichen Verstand ersetzen. Dr. Narges Ahmidi, Expertin in KI-gesteuerter Gesundheitsfürsorge, sieht den Vorteil von KI vor allem darin, dass sie schneller lernt als menschliche Ärzte. Während ein Arzt durch die Fälle, denen er in seinem Berufsleben über die Jahre begegnet, zum Experten werde, lerne die KI weitaus schneller, so Ahmidi. „Mit KI kann der Zeitpunkt, zu dem der Arzt die finale Diagnose kennt, deutlich nach vorne verlagert werden.“ Diese ermöglicht große Fortschritte in der Früherkennung und eine spezifischere Behandlung von Krankheiten – weg von reaktiven hin zu präventiven Maßnahmen, sowohl im human-, als auch im tiermedizinischen Bereich.

Wie in der Humanmedizin unterstütze KI auch in der Veterinärmedizin, z.B. in der Mustererkennung und Erstellung optimierte Behandlungspläne sowie darin, den wirksamsten Therapieansatz zu finden, sagte Dr. Henning Müller vom Deutschen Zentrum für Künstliche Intelligenz, Osnabrück.

Fazit
In der anschließenden Podiumsdiskussion kamen die Teilnehmenden zu dem Schluss, dass die Lehre gefordert ist, künftige Tiermediziner, aber auch Agrarwissenschaftler und Landwirte auf einen bewussten Umgang mit diesem kraftvollen Werkzeug vorzubereiten. Gelernt werden muss, die Grenzen jeder Anwendung einordnen zu können und Ergebnisse zu hinterfragen. Eine große Herausforderung ist, relevante Daten in guter Qualität und Menge zu erhalten. Einschränkungen durch gesetzliche Vorgaben, z.B. durch den europäischen Data Act und AI-Act, sind ebenso zu berücksichtigen wie die Bedeutung der Ethik im Umgang mit KI. Der umfangreiche Datenpool, insbesondere in der Nutztierhaltung, bietet Chancen im Zusammenwirken der veterinärmedizinischen Praxis, dem öffentlichen Veterinärwesen und der Landwirtschaft, die Gesundheit der Tierbestände zu überwachen und weiter zu verbessern. Mit KI-gestützten Plattformen könne der Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen und Fallstudien ermöglicht werden und die stetige Fortbildung sowie der kontinuierliche Wissensaustausch gefördert werden.

Bei allem Potential und der Vielzahl von KI-Anwendungen liegt es in der Hand des jeweils Verantwortlichen, wie Wissenschaftler, Tierarzt oder Unternehmer, festzulegen, wie diese genutzt werden. Keine Scheu, sondern Offenheit und aktives Mitgestalten seien der Weg, um das Potential auch für die Veterinärmedizin nutzbar zu machen. 

Auch der Dessauer-Zukunftskreis beschäftigt sich mit dem Thema Chancen und Risiken von KI in der Tierarztpraxis. Mehr dazu findet sich auf dem LinkedIn-Profil des DZK.

FLI Förderpreise 2024 stehen fest

Der Förderpreis des Fördervereins des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), e.V., ist in diesem Jahr gleich an sieben junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verleihen worden. Damit wurden jetzt insgesamt 85 Nachwuchswissenschaftler mit dem Preis ausgezeichnet.

Die Preisträger in 2024 sind Dr. Lisa Rogoll (Institut für Epidemiologie), Dr. Ann-Kathrin Heymann (Institut für Tierernährung), Dr. Nico Halwe (Institut für Virusdiagnostik), Dr. Viola Carla Haring (Institut für Neue und neuartige Tierseuchenerreger), Dr. Christin Körsten (Institut für Infektionsmedizin), Dr. Elisabeth Wöhnke (Institut für Molekulare Virologie und Zellbiologie) und Dr. Emmelie Margarete Eckhardt (Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit). Die Vergabe der Förderpreise des Fördervereins 2025 wird im Rahmen des Jahrestreffens des Fördervereins des Friedrich-Loeffler-Instituts am 17.06.2025 auf der Insel Riems stattfinden.

Die Förderpreise werden für herausragende PhD-Arbeiten und Dissertationen vergeben, die von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an den Fachinstituten des FLI angefertigt worden sind. Neben einer sehr guten Bewertung ihrer Abschlussarbeiten konnten die Nominierten mindestens eine Veröffentlichung als ErstautorIn in einer international angesehenen Fachzeitschrift vorweisen. Der Förderpreis ist mit einem Preisgeld von 500€ dotiert.

FLI

Umfrage zum Umgang mit Fehlern in der Praxis – bitte teilnehmen

Ob bei Anamnese oder in der Diagnosefindung, bei der Abrechnung, der Medikamentendosierung oder in der Interaktion mit den Patientenbesitzer:innen – Fehler in der täglichen Arbeit einer Tierärztin oder eines Tierarztes können passieren. Die Gründe dafür können unter anderem Zeitmangel, fehlende Erfahrung oder ungeeignetes Equipment sein. 

Im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover und unter der Betreuung von Dr. Holger Volk und Dr. Claudia Busse, hat Doktorandin Corinna Karl einen Fragebogen erstellt, der den aktuellen Umgang mit Fehlern unter allen praktizierenden Tierärzt:innen in Deutschland beleuchten soll. Die Online-Umfrage dauert ca. 10 Minuten. Die Antworten bzw. die Erfahrungen der Teilnehmenden können helfen, Fehler in der Tiermedizin besser zu verstehen und in Zukunft zu verringern.

Zur Umfrage

Train the Teacher schult Praktikumsgeber

Um Tierärzt:innen, die Praktika für Studierende anbieten, auch hinsichtlich Didaktik fit zu machen, hat die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) den Moodle-Kurs „Train the Teacher“ ins Leben gerufen. Nach der erfolgreichen Absolvierung des E-Learning-Kurses erhalten die Teilnehmenden 4 ATF-Stunden zu nicht veterinärmedizinisch-fachlichen Berufsfertigkeiten. Diese gelten als didaktische Qualifizierungsmaßnahme, die die European Association of Establishments for Veterinary Education (EAEVE) als Vorgabe erstellt hat.  

„Die Vorgabe gilt für alle Praktika, die in der Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten, der TAppV, vorgegeben sind, wie beispielsweise Praktika während des Praktischen Jahres oder das Schlachthofpraktikum. Die Praktika sollen damit für Studierende noch ergiebiger und lehrreicher werden“, erklärt Professorin Dr. Andrea Tipold, Vizepräsidentin für Lehre an der TiHo.

Nach Registrierung auf der Internetseite der TiHo kann das kostenlose Online-Angebot noch bis zum 21. November 2024 wahrgenommen werden. Die Inhalte können selbstständig und zeitlich flexibel bearbeitet werden. Inhaltlich liegt der Fokus auf den Themen Code of conduct, Day One Competences, Good Clinical Practice und Practical & Clinical Teaching. Auch studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte sowie weitere aktiv an der Lehre beteiligte Mitarbeitende müssen eine gewisse Anzahl an Stunden nachweisen. Für sie bietet die TiHo ebenfalls kostenlose Online-Kurse mit geringerem Umfang an.

Tierarztpraxen, die Praktika für Studierende der Veterinärmedizin anbieten, können mit einem Eintrag im nächsten Veti-Kalender 2024/25 auf das Angebot hinweisen. Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.

TiHo Hannover

BfT veröffentlicht Marktzahlen für 2023

Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) hat seine Marktanalyse für das Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach beträgt das Wachstum des Marktes für Tierarzneimittel in 2023 gegenüber dem Vorjahr lediglich 6,1% auf jetzt 965 Mio. Euro. Wie im Vorjahr nehmen dabei rund 62% Produkte für Kleintiere und Pferde ein. Auf das Nutztiersegment entfallen 38%. Maßgeblich am Wachstum beteiligt sind neue Behandlungsoptionen, insbesondere in der Schmerztherapie (+ 13,2%) sowie die Produkte zur Behandlung der Haut bei Kleintieren (+15,6%). Die umfangreiche Fürsorge der Tierhalter bei Kleintieren führt durch die regelmäßige Gesundheitsvorsorge zu einer frühzeitigen Erkennung von Erkrankungen und begleitet die Tiere in ein hohes Alter. Dies schlägt sich u.a. auch bei der Behandlung von Herz- Kreislauf-Erkrankungen (+ 7%) nieder. Damit macht auch in 2023 das Segment der Spezialitäten mit 44,1% den größten Anteil des Portfolios aus.

Bei den Nutztierhaltern war 2023 eine höhere Bereitschaft zu Vorbeugemaßnahmen mit verstärkter Immunprophylaxe zu beobachten. Die Geflügelhaltung konnte außerdem von der Einführung neuer Impfstoffe profitieren. Bei der Immunprophylaxe bei Kleintieren war hingegen keine größere Bereitschaft zu erkennen. Für das Impfstoffsegment konnte insgesamt ein Wachstum von 3,2% verzeichnet werden.

Der Gesamtanteil der Antiparasitika am Markt ist mit 18,2% geringfügig gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Dies ist auf einen stärkeren Einsatz bei Nutztieren zurückzuführen.

Der Anteil des Antiinfektivasegmentes ist mit 14,8% gegenüber dem Vorjahr gleichgeblieben. 2023 wurden neue Meldewege implementiert und die Anwendungserfassung von Antibiotika auf weitere Tierarten zur Bestimmung der Therapiehäufigkeit ausgedehnt. Dies ist ein weiterer Schritt im umfangreichen Maßnahmenpaket, mit dem in der Tiermedizin die Anwendung von Antibiotika kontrolliert wird, um Antibiotikaresistenzen zu vermeiden. Diese Wirkstoffe stellen weiterhin ein wichtiges Instrument bei der Behandlung bakterieller Infektionen auch bei Tieren dar.

Kein Grund zur Freude

Vor dem Hintergrund einer herausfordernden wirtschaftlichen Lage, hohen Inflationsraten, verhaltener Investitionsbereitschaft, Fachkräftemangel und einer hohen Bürokratielast ist das zu notierende deutliche Marktwachstum von 6,1% kein Anlass für Optimismus in der Branche. Kostensteigerungen werden aufgefangen, so dass die Tiergesundheitsunternehmen trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auf einem soliden Fundament Aktivitäten für eine umfassende und regelmäßige Gesundheitsvorsorge und das Tierwohl vorantreiben können.

Dennoch leidet der Wirtschaftsstandort Deutschland während einer ernsten geopolitischen Lage zusätzlich unter bürokratischen Herausforderungen. Dies erschwert den Weg zur Klimaneutralität. Auch die Tiergesundheitsbranche ist hiervon betroffen, warnt der BfT. In Anbetracht des eher stagnierenden Wachstums des Tiergesundheitsmarktes in 2023 betonte der BfT den Stellenwert der Tiergesundheit und setzt sich für einen fairen und zukunftsorientierten Rechtsrahmen ein, der Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in der Tiergesundheitsbranche unterstützt. 

Es gelte, Kompromisse im Spannungsfeld zwischen Versorgungssicherheit und Klimaschutz und der essentiellen Wertschöpfung zu finden. Auch europäisch müsse eine Balance zwischen Ökologie und Ökonomie gefunden werden.

Die positiven Effekte auf Gesundheit und Wohlbefinden durch das Zusammenleben von Haustieren und ihren Besitzern sind heute unstrittig. Für den Verband ist es daher stetig im Fokus, Tierhalter in ihrer Fürsorge für ihre vierbeinigen Freunde zu unterstützen und der Tierärzteschaft als starker Partner zur Seite zu stehen. Ein forschungs- und innovationsoffener regulativer Rahmen ist auch künftig essenziell, um den besonderen Bedürfnissen der Haustiere in Gesundheitsvorsorge und Begleitung bis ins hohe Alter mit fortschrittlichen Lösungen gerecht werden zu können.

BfT

VUK-bvvd-Kliniktage gehen in die 3. Runde

Der Verbund Unabhängiger Kleintierkliniken e.V. (VUK) und der Bundesverband der Veterinärmedizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvvd) möchten gemeinsam die Studierenden für die kurative Kleintiermedizin begeistern. Daher haben sie die VUK-bvvd-Kliniktage ins Leben gerufen, die angehenden Tierärzt:innen in ganz Deutschland die einzigartige Möglichkeit bieten, einen Blick hinter die Kulissen der privaten und inhabergeführten Kleintierkliniken, Tiergesundheitszentren und auf Klinikniveau arbeitenden Kleintierpraxen zu werfen. Die Kliniktage finden jeweils an Samstagen im Mai und im Juni 2024 statt.  Dies ist bereits das dritte Jahr, an denen die Kliniktage organisiert werden. Teilnehmen können bundesweit 220 Studierende. Eine Anmeldung ist notwendig.

Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit praktischen Übungen zu verschiedenen Themen, darunter Ophthalmologie, Zahnheilkunde, Nahttechniken, Ultraschall, Kommunikation mit Tierbesitzer:innen, Osteosynthese sowie Übungen an High-End-Medizintechnik. Die Kliniktage finden in kleinen Gruppen mit maximal 15 Studierenden statt, die von Spezialist:innen in den jeweiligen Kliniken und Praxen betreut werden. Dadurch sind eine intensive Betreuung und Anleitung sowie das Eingehen auf die jeweilige Gruppendynamik möglich. 

Nach getaner Arbeit gibt es dann häufig noch ein „Get Together“, wodurch die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen sowie mit den Verantwortlichen der Kliniken, Tiergesundheitszentren und Praxen ins Gespräch zu kommen. „Wir freuen uns, dass wir diese Kliniktage zum dritten Mal anbieten können und sind dankbar für die Unterstützung unserer Mitglieder. Es ist uns wichtig mit den Tierärzt:innen von morgen ins Gespräch zu kommen und ihnen zu zeigen, welche Perspektiven es in der unabhängigen spezialisierten Kleintiermedizin gibt“, sagt Dr. Dirk Remien, Präsident des VUK. 

Vor neuer Tarifrunde: TFA-Umfrage zur Gehaltssituation 2024

Innerhalb von sieben Jahren hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Tiermedizinischen Fachangestellten sowie Auszubildenden zur TFA in Deutschland um knapp 50 Prozent erhöht. Waren es im Jahr 2016 noch rund 15.000, meldete die Bundesagentur für Arbeit zum 30. Juni 2023 schon mehr als 22.800.

Nun steht eine neue Tarifrunde für die Beschäftigtengruppe an, in der der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) und der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) die Tarifgehälter und die Ausbildungsvergütungen neu verhandeln werden. Wie eine Umfrage zu Beginn des Jahres ergab, besteht eine hohe Unzufriedenheit mit dem Gehalt bei den Berufsangehörigen, wie vmf-Referatsleiterin Katrin Hammermann erklärt. In zwei parallelen Online-Umfragen möchte der vmf im Vorfeld der Verhandlungen abfragen, wie hoch die Vergütungen der Auszubildenen tatsächlich sind, wie sich die Ausbildungssituation im Betrieb darstellt und sie ihre berufliche Zukunft sehen. Erneut werden auch die ausgebildeten TFAs um ihre Meinung gebeten.     

„Um bei den Tarifverhandlungen die genauen Stellschrauben zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit anzusprechen, ist diese ergänzende Umfrage notwendig. Dabei geht es um konkrete Nachfragen zum Gehalt, zu den Überstunden, Not- und Bereitschaftsdiensten und zu weiteren Gehaltsbestandteilen. Wir wollen ebenso wissen, inwieweit eine Flexibilisierung der Arbeitszeit erwünscht ist. Mit beiden Umfragen können wir eine gute Grundlage für die nächsten Tarifverhandlungen schaffen und hoffen daher erneut auf eine rege Beteiligung“, erklärt vmf-Referatsleiterin Katrin Hammermann. Der vmf bittet daher um eine rege Teilnahme an den Umfragen, die bis zum 2. Juni 2024 online zur Verfügung stehen.

vmf

BTK und bpt zur geplanten TAMG-Novelle

In einer gemeinsamen Stellungnahme haben sich der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) und die Bundestierärztekammer (BTK) zu dem Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) geäußert. Neben der Präzisierung europäischer Vorgaben, insbesondere zum Versandhandel, kritisieren die beiden Parteien besonders die geplante Veränderung hinsichtlich der Datenerfassung von Antibiotikaanwendungen in der Kleintierpraxis. Diese gehe weit über den von der EU vorgegebenen Umfang hinaus, heißt es in der Stellungnahme.

„Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass bei einer 1:1 Umsetzung der EU-Vorgaben eine Kleintierpraxis, die ca. 100 verschiedene Packungsgrößen antibiotisch wirksamer Präparate pro Jahr in der Tierärztlichen Hausapotheke im Lagerbestand hat, unabhängig von der Anzahl der in der Praxis tätigen Tierärztinnen und Tierärzten, maximal 200 Mitteilungen/Jahr für die von ihr behandelten Hunde und Katzen machen müsste. Grund hierfür ist, dass die EMA eine Meldung pro Packungsgröße und Tierart und Jahr vorschreibt. Ohne Berücksichtigung des Meldeumfangs liegt damit das Verhältnis zwischen dem von der EU geforderten und dem in Deutschland geplanten Mitteilungen bei einer Einmannpraxis schätzungsweise beim 20-Fachen, bei einer Zweimannpraxis beim 40-Fachen, bei einer Dreimannpraxis beim 60-Fachen usw., der nach EU-Recht mitzuteilenden Datensätze“, lautet die Kritik von BTK und bpt.

Weiterhin bemängeln die beiden Parteien unter anderem die geplante Zuständigkeitshoheit des BMEL bei der Preisregelung und das fehlende Angebot von Informationsveranstaltungen für Pferdepraktiker:innen.

Zur Stellungnahme

Neues Universitätsgesetz könnte Tierarztmangel in den Behörden abfedern

Der Mangel an medizinischen Fachkräften macht auch vor der Tiermedizin nicht Halt. Besonders betroffen in Österreich sind die Veterinärbehörden und damit die amtstierärztliche Versorgung. Diese beinhaltet neben der Qualitätskontrolle in der Lebensmittelproduktion auch die Überwachung der Gesundheit von landwirtschaftlich genutzten Nutztieren sowie die Vorbeugung und Behandlung von Tierkrankheiten. Um dem Mangel entgegenzuwirken, wird das Land Tirol gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien Ausbildungsverträge mit angehenden Studierenden der Veterinärmedizin einführen. Zudem stellt das Land Tirol bis zu sechs Praktikumsplätze im Bereich „Lebensmittelwissenschaft und öffentliches Veterinärwesen“ bereit. 

„Mit dem neuen Hochschulrechtspaket und der Änderung des Hochschulgesetzes werden ab dem Wintersemester 2025/2026 fünf Prozent, also elf Studienplätze, konkret für Aufgaben im öffentlichen Interesse vergeben“, erklärt Wissenschaftsminister Martin Polaschek. Während des Veterinärmedizinstudiums sollen diese Studierenden künftig eine Ausbildungsentschädigung in der Höhe von 1.000 Euro monatlich erhalten, wobei sie sich dazu verpflichten nach Abschluss der Ausbildung mindestens fünf Jahre im öffentlichen Gesundheitsdienst tätig zu sein.

„Nicht nur Tirol, auch andere Bundesländer sind mit einem steigenden Fachkräftebedarf auch im Bereich der amtstierärztlichen Versorgung konfrontiert. Mit dieser Maßnahme wollen wir als Bundesregierung einen Beitrag zur Sicherung der amtstierärztlichen Versorgung und vor allem zur Sicherung unserer hohen Standards in der Lebensmittelproduktion leisten“, betont Landwirtschaftsminister Nobert Totschnig. Österreich zeichne sich durch eine hervorragende Tiergesundheit, die wiederum die Voraussetzung für beste Lebensmittel ist, aus.

„Mit der Regionalisierungsinitiative VetmedRegio setzt die Vetmeduni seit Jahren vielfältige Maßnahmen, um den Berufsstand der Tierärztinnen und Tierärzte in Österreich nachhaltig zu fördern. Neben den zahlreichen Netzwerktreffen mit angehenden Veterinärmedizinerinnen und Veterinärmedizinern und Stakeholdern aus den Bundesländern beteiligt sich die Vetmeduni beispielsweise als einzige Universität in Österreich an gleich drei KinderUnis. Die Widmung von Studienplätzen ist nun ein weiterer wichtiger Meilenstein, um die veterinärmedizinische Versorgung von ländlichen Regionen im Nutztierbereich nachhaltig zu stärken“, so Petra Winter, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Mit dem Thema Tierarztmangel in Deutschland hat sich auch der Dessauer-Zukunftskreis (DZK) befasst. Auf der Webseite Tierarztmangel.de stellt er zum einen die gegenwärtige Situation mit ihrer Problematik vor. Zum anderen wird auf verschiedene Lösungswege eingegangen, wie diese Entwicklung abgemildert werden kann. 

Vetmeduni Wien

TAppV-Novelle nicht vor 2027

Da die EU-Kommission begonnen hat, die „EU-Mindestanforderungen für die tierärztliche Ausbildung“ zu überarbeiten und EU-Recht über nationalem Recht steht, ist mit einer Überarbeitung der Tierärztlichen Approbationsverordnung (TAppV) nicht vor Frühjahr 2027 zu rechnen. Somit ist der Traum von einer raschen Umsetzung zu Gunsten einer zeitgemäßeren und besseren Ausbildung des tierärztlichen Nachwuchses geplatzt.

Noch bis zum Fakultätentag am 10. April 2024 in Berlin hatten die Initiatoren gehofft, die Novellierung hin zu mehr professionellen Kompetenzen, Ökonomie, Kommunikation und Ethik sowie eine Erweiterung der klinischen Ausbildung noch in dieser Legislaturperiode abschließen zu können. Doch dann gab der BMEL-Abteilungsleiter Prof. Dr. Dr. Markus Schick bekannt, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) nun zu einem Jahr Stillhalten verpflichtet worden ist.

Die weitere Verzögerung ergibt sich nach Ansicht des Geschäftsführers des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt), Heiko Färber, durch die Juni 2024 stattfindenden Europawahlen. Denn bis dahin wird es keine Neufassung der Verordnung mehr geben und anschließend muss auf die neue EU-Kommission gewartet werden, die frühestens Ende 2024 ihre Arbeit aufnimmt. Dies bedeutet für die Novelle der TAppV mindestens eine Verzögerung bis Frühjahr/ Sommer 2025. Dann wiederum findet im Herbst 2025 in Deutschland die Bundestagswahl statt und es muss eine neue Regierung sowie ein neuer Koalitionsvertrag ausgehandelt werden, weshalb es mit der Novellierung der TAppV nicht vor Frühjahr 2026 weiter geht. Dies wiederum bedeutet, dass frühestens im Frühjahr 2027 die TAppV im Gesetzblatt veröffentlicht werden kann – sofern alles sehr rasch und optimal läuft …

bpt

BaT präsentiert ersten unterzeichneten Tarifvertrag in der Tiermedizin

Vor fast genau acht Jahren fand das Gründungstreffen des Bund angestellter Tierärzte (BaT) statt, bevor Ende Juni 2016 dann die Eintragung der Interessenvertretung im Vereinsregister der Stadt Hannover erfolgte. Nach nunmehr acht Jahren Vereinsarbeit hat der BaT den ersten Tarifvertrag der Tiermedizin außerhalb des öffentlichen Dienstes unterzeichnet. Der Tarifvertrag beinhaltet eine 38-Stundenwoche, 30 Tage Urlaub sowie eine maximale Dienstlänge von 12 Stunden zuzüglich Pausen und hat eine Laufzeit von 2 Jahren.

Aber, von den Tarifverträgen profitieren beide Seiten gleichermaßen, ist die BaT-Vorsitzende, Dr. Elisabeth Brandebusemeyer, überzeugt.

„Meine Praxis kann sich jetzt noch intensiver an der Notfallversorgung von Haustieren beteiligen. Mit den neuen Regelungen des Tarifvertrages ist die Organisation der Schichten meiner Mitarbeitenden viel verbindlicher geworden. So ist es möglich, eine 24/7-Versorgung im Zweischichtsystem bereitzustellen”, betont Nicole Schreiter, die als erste den Tarifvertrag unterschrieben hat. Die Tierärztin vom sächsischen Tiergesundheitszentrum Lichtenau hofft nun, dass sich bald zahlreiche Tierärzt:innen in ihrer Praxis bewerben. Damit hat der BaT einen Meilenstein in der Tiermedizin gesetzt, der die Versorgung von Kleintieren schon kurzfristig in ganz Deutschland sichern kann und der Unterversorgung durch den Fachkräftemangel entgegenwirken soll, freut sich der BaT.

„Wir gehen davon aus, dass nun viele Arbeitgebende nachziehen und sich damit für eine langfristige Bindung von Angestellten und gute, verlässliche Arbeitsbedingungen für beide Seiten einsetzen“, ergänzt Dr. Christian Wunderlich, 2. Vorsitzender des BaT.

BaT

Lauterbach sieht medizinische Versorgung in Deutschland gefährdet

Deutschland fehlen mindestens 50.000 Ärzte. Insbesondere Hausärzt:innen sind bereits Mangelware, Tendenz steigend, weshalb Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vor großen Lücken in der medizinischen Versorgung warnt. In naher Zukunft werden demnach flächendeckend Hausärzt:innen fehlen, auf dem Land jedoch mehr als in den großen Städten. Erschwerend hinzu kommt, dass viele niedergelassenen Ärzt:innen in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Nachfolger:innen sind selten zu finden, weshalb sich die Lage weiter verschärfen wird. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) fordert daher mehr Studienplätze, für die allerdings die Länder verantwortlich sind. Und diese sträuben sich, vor allem aufgrund der hohen Kosten, da jeder Studienplatz in der Humanmedizin viel Geld kostet. Zudem haben die bestehenden Universitäten ihre Auslastungsgrenze erreicht.

Ein ähnlich dramatisches Bild zeichnet sich auch in der Veterinärmedizin ab. Bereits jetzt ist die flächendeckende medizinische Versorgung von Haus- und Nutztieren, insbesondere auf dem Land nachts und am Wochenende, häufig nicht mehr gewährleistet. Auch im Öffentlichen Veterinärwesen sind viele Stellen unbesetzt. Auch hier werden in den kommenden Jahren zusätzlich noch viele Tierärztinnen und Tierärzte aus dem Berufsleben ausscheiden.

Mit dem Thema Tierarztmangel hat sich auch der Dessauer-Zukunftskreis (DZK) befasst. Auf der Webseite Tierarztmangel.de stellt er zum einen die gegenwärtige Situation mit ihrer Problematik vor. Zum anderen wird auf verschiedene Lösungswege eingegangen, wie diese Entwicklung abgemildert werden kann. Über weitere Schritte sowie über das Thema KI wird zudem am Freitag und Samstag in Germersheim gesprochen werden.

Tagesschau.de

Tierarzneimittelversorgung in der Schweiz weiter verschlechtert

In der Schweiz fehlen auch in der Veterinärmedizin immer mehr Arzneimittel. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre weiter fort. Insbesondere Medikamente für Nutztiere sind rar. Massive Versorgungsengpässen bestehen bei verschiedenen Impfstoffen, Vitaminen, einfachen Antibiotika und Euterinjektoren sowie Durchfallmittel, erklärt Patrizia Andina von der Gesellschaft der Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST).  So fehlen auch Calcium-Infusionen, ein Notfallmedikament für Kühe nach der Geburt. „Bei einem akuten Mangel sterben die Tiere ohne Infusion innerhalb von Stunden“, warnen die Tierärzt:innen.

Die von der GST eingebrachten Lösungsvorschläge, wie Erleichterungen bei Importen durch veterinärpharmazeutische Firmen, wurden seitens des Bundesrates abgelehnt. Auch die Übernahme von Zulassungen seien keine Option, um Versorgungsengpässe bedeutend zu vermindern. „Kommt es zu Lieferengpässen, sind davon typischerweise Länder mit vergleichbarer Arzneimittelkontrolle gleichermaßen betroffen wie die Schweiz“, heißt es auf Seiten der Landesregierung.

Wie der Bundesrat verlauten ließ, sei die Tierarzneimittelverordnung zur Verbesserung der Therapiemöglichkeiten bei schlechter Versorgungslage bereits im Jahr 2022 angepasst worden. So sei es für die Tierärzt:innen leichter, Medikamente zu importieren. Die Importbedingungen wurden zudem erweitert, es dürfen vergleichbare Arzneimittel zur Umwidmung eingeführt werden.

Die GST zeigt sich über die Antwort des Bundesrats enttäuscht. „Die Tierärzteschaft ist täglich von Liefer- und Versorgungsengpässen betroffen. Tierarztpraxen brauchen viel Zeit, um Alternativen zu beschaffen“, warnen die Veterinäre. Die Tierärzte fühlen sich allein gelassen. „Es gibt keine Bundesstelle, die die Engpässe koordiniert, und Importe werden durch unzählige Hürden erschwert“, lautet die Kritik der GST.

GST

Schweizerbauer

Professor Dr. Klaus Osterrieder ist neuer TiHo-Präsident

Professor Dr. Klaus Osterrieder wird der neue Präsident der Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover. Los geht es am 1. April 2024. „Die TiHo pflegt als forschungsstarke Einrichtung mit exzellenten tierärztlichen Wissenschaften seit Jahrzehnten enge Kontakte zu Forschenden aus aller Welt und erhält mit ihrem neuen Präsidenten Professor Klaus Osterrieder einen international renommierten Wissenschaftler, der im In- und Ausland bestens vernetzt ist. Ich freue mich sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit und wünsche ihm gutes Gelingen“, erklärt Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs nach den erfolgreichen Nachfolgegesprächen mit dem Wunschkandidaten.

Die TiHo und der neue Präsident verbinden bereits viele gemeinsame Projekte und Kooperationen. Mit Anna Mikolon als Hauptberufliche Vizepräsidentin, Professorin Prof. h. c. Dr. Ursula Siebert, Vizepräsidentin für Forschung, sowie Professorin Dr. Andrea Tipold als Vizepräsidentin für Lehre stehen Osterrieder im Präsidium drei erfahrene Frauen zur Seite. „Die TiHo ist weltweit eine der bedeutendsten tierärztlichen Ausbildungsstätten und meine künftige Position in Deutschland einzigartig. Ich freue mich sehr, den weiteren Weg der TiHo mit den Beschäftigten und Studierenden gemeinschaftlich gestalten zu dürfen“, betont Osterrieder.

Der Virologe Osterrieder tritt damit in die Fußstapfen von Prof. Dr. Gerhard Greif, der das Präsidentenamt an der TiHo fast 22 Jahre bekleidet hat.

TiHo

Dr. Petra Sindern in den neuen WVA-Vorstand gewählt

Die World Veterinary Association (WVA) ist der Welttierärztebund, der weltweit mehr als achtzig veterinärmedizinische Vereinigungen vertritt. Das Ziel des Verbandes ist es, die Gesundheit und das Wohlergehen von Tieren zu verbessern, sowie die Erkenntnis zu fördern, dass Tiere und Menschen ein gemeinsames Leben führen.

In den neuen Vorstand für den Themenbereich Europa wurde jetzt auch Dr. Petra Sindern, die Vizepräsidentin des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt) gewählt. In den kommenden 2 Jahren wird sie die deutsche Tierärzteschaft auf der Welt-Ebene vertreten. Der neu gewählte WVA-Rat wird seine Amtszeit am 16. April 2024 beginnen. Vetion.de gratuliert Frau Sindern ganz herzlich!

WVA

FN-Delegation übergibt Unterschriften gegen GOT an Özdemir

Die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ist am 22. November 2022 in Kraft getreten. Diese war seit der letzten Novellierung der Gebührenordnung im Jahr 1999 lediglich minimal geändert worden. Insbesondere die eingeführte Hausbesuchsgebühr von Tierärzten bei Behandlungen im Stall setzt Pferdebesitzer:innen finanziell stark zu. Daher hatte die Reiterliche Vereinigung FN gemeinsam mit zahlreichen Pferdezucht- und Pferdesportverbänden sowie der Vereinigung Deutscher Tierhalter (VDTH) eine Petition gegen die GOT gestartet. Begründet wurde diese damit, dass viele Vereine und Zuchtbetriebe sowie Pensions- und Ausbildungsställe in ihrer Existenz gefährdet seien.

Insgesamt kamen 132.000 Unterschriften zusammen, die eine Delegation der FN an den für die GOT zuständigen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nun übergeben hat. „Das ist ein großartiger Erfolg, dass wir in Berlin dem Minister persönlich die Unterschriften überreichen und ihm dabei noch einmal sagen konnten, dass die Pferdeleute ganz und gar nicht zufrieden sind mit der neuen GOT“, erklärte FN-Präsident Hans-Joachim Erbel. Am Termin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nahmen neben FN-Präsident Hans-Joachim Erbel auch Theodor Leuchten, FN-Vize-Präsident Bereich Zucht, Dr. Klaus Miesner, FN-Geschäftsführer Bereich Zucht sowie Bernhard Feßler, Leiter des FN-Hauptstadtbüros teil.

Özdemir erklärte bei der Übergabe: „Ich nehme das sehr gerne entgegen und verstehe auch Ihre Sorgen. Ich kann nachvollziehen, dass es da auch Menschen gibt, für die das finanziell eine zusätzliche Belastung darstellt. Es ist ein Zielkonflikt, so wie es viele Zielkonflikte gibt. Hier ist es so: Wir brauchen Tierärzte ganz dringend und damit sie den Beruf gerne ausüben, ist natürlich die Bezahlung ein wichtiger Faktor.“

Die Pferdebranche hofft nun auf Nachbesserungen an der GOT. Allerdings hatte das BMEL bereits zuvor mitgeteilt, dass es keine vorgezogene Evaluierung geben wird. Diese ist planmäßig für 2026 vorgesehen.

Pferd Aktuell

Handbuch für Amtstierärzt:innen in der SFU

Die Bundestierärztekammer (BTK) hat ein „Handbuch zur Qualifikation amtlicher Tierärzt:innen in der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung (SFU)“ veröffentlicht, das einen Überblick über die rechtlichen Vorgaben und fachlichen Anforderungen amtlicher Tierärzt:innen gibt. Zudem soll es die in der Schlachttier- und Fleischuntersuchung tätigen Tierärzt:innen beim Erwerb und Erhalt der erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten unterstützen.

Die fachlichen Anforderungen an die SFU umfassen nach geltendem Recht neben der Sicherstellung eines gesundheitlich unbedenklichen Lebensmittels und der Optimierung der Tiergesundheit auch die Gewährleistung des Tierschutzes. Sowohl für die Lebensmittelsicherheit, die Tiergesundheit, als auch für die Einhaltung des Tierschutzes sind in erster Linie Lebensmittelunternehmen bzw. Tierhalter:innen verantwortlich.

An der Erstellung dieses Handbuches haben verschiedene BTK-Ausschüsse und -Arbeitsgruppen sowie die Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz und die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) mitgewirkt. Das Handtuch steht ab sofort auf der Internetseite der BTK zum Download bereit.

BTK

Novellierung der (tier)ärztlichen Ausbildung stockt  

Die dringend notwendige Reform der Ärztlichen Approbationsordnung (AO) lässt weiter auf sich warten. Die für Februar diesen Jahres geplante wichtige Kabinettsbefassung ist entfallen, ein neuer Termin ist noch nicht bekannt gegeben worden. Die für den 1. Oktober 2027 geplante Novellierung scheint so weiter in Verzug zu geraten. „Die Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung ist Teil des sogenannten Masterplans Medizinstudium 2020, der im März 2017 von Bund und Ländern beschlossen wurde. Dem Namen nach haben wir mit dieser Reform also jetzt schon vier Jahre Verzug. Sie darf keinesfalls auf den letzten Metern scheitern“, erklärt Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK)

Noch immer ist allerdings die Finanzierung der Reform nicht geklärt. Die Bundesländer fordern eine Beteiligung des Bundes an der Finanzierung der Folgekosten, was bislang abgelehnt wurde. Um eine qualitativ hochwertige und patientenorientierte ärztliche Versorgung in allen Regionen Deutschlands auch in Zukunft sicherstellen zu können, fordert die BÄK insbesondere die vorgesehene Verzahnung von praktisch-klinischen sowie grundlagenwissenschaftlichen Inhalten im Studium.

„Die Reform muss kommen, auch wenn bei einigen Punkten noch Verbesserungsbedarf besteht“, betonte Reinhardt. Auch die Tierärztliche Approbationsverordnung (TAppV) muss dringend reformiert werden. Ebenso wie der Abbau der überbordenden Bürokratie ist dies ein wichtiges Mittel, um dem Fachkräftemangel in der Veterinärmedizin entgegenzuwirken. Die Bundestierärztekammer und der Bund praktizierender Tierärzte (bpt) haben ihre Vorschläge für die Novelle bereits dem BMEL unterbreitet.

Die Initiative Tierarztmangel.de des Dessauer Zukunftskreises (DZK) hat mit dem Wörlitzer Memorandum verschiedene Maßnahmen erarbeitet, um den Tierarztmangel zu lindern und damit eine angemessene tierärztliche Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Haus- und Nutztiere sicher zu stellen.

BÄK.de

Online-Infoabend rund um das Berufsbild Tierärzt:in

Der Mangel an tiermedizinischen Fachkräften tritt inzwischen nahezu flächendeckend in Deutschland zu Tage. Daher ist es gerade jetzt sehr wichtig, Veränderungen dringend herbeizuführen, um langfristig die Versorgung der Tiere in Deutschland zu gewährleisten.  

Im Rahmen einer Info-Woche veranstaltet der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) am 12. März 2024 gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Berlin Mitte einen Digitalen Elternabend, um Interessierten die verschiedenen Berufe in der Tiermedizin realistisch vorzustellen. Der Info-Abend richtet sich an die Eltern von Kindern, die sich grundsätzlich für den Beruf der/s Tierärzt:in bzw. der Tiermedizinischen Fachangestellten interessieren. Denn in dieser Phase könnte es sehr wichtig sein, die Erziehungsberechtigten mit ins Boot der Entscheidungsfindung zu holen. Gleichzeitig soll den jungen Menschen ein realistisches Bild vom Tierarzt- und TFA-Beruf vermittelt werden. Um dies zu fördern, nimmt der bpt nun diese Möglichkeit zu einem interessanten Pilotprojekt wahr.

Expert:innen erzählen über ihre Arbeit in einer Nutztier- bzw. Kleintierpraxis. Zudem gibt das Netzwerk Junger bpt einen tiefen Einblick in das Studium der Veterinärmedizin und hat Tipps zum Berufseinstieg parat. Ein realistischer Bericht über den Alltag einer Tiermedizinischen Fachangestellten rundet den Digitalen Elternabend ab. Die Info-Veranstaltung startet am 12.3.2024 um 19 Uhr, um Anmeldung wird gebeten.

Mehr Informationen rund um den Beruf Tierarzt gibt es auf der gleichnamigen Internetseite. Auf Instagram erzählen Tierärztinnen und Tierärzte ihre Geschichte, warum sie Tierarzt:in geworden sind und was sie bis heute an ihrem Beruf begeistert.

bpt

Geplante Änderungen des Tierschutzgesetzes nicht ausreichend

Am 1. Februar 2024 hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen Referentenentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes veröffentlicht. Verbände und die Länder haben nun die Möglichkeit, Anmerkungen einzureichen. Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) hat sich sehr kritisch über einzelne geplante Änderungen geäußert. In einer Stellungnahme an das BMEL hat der Verband Vorschläge für Verbesserungen aufgelistet und diese begründet.

Grundsätzlich wird jedoch moniert, dass die Frist keinesfalls für einen Praxis-Check ausreicht. Auch weist der bpt darauf hin, dass viele der im Gesetzentwurf vorgeschlagenen Regelungen nicht pauschal auf alle Tierarten angewendet werden können und schlägt daher tierartspezifische Erlasse vor, die in nachgelagerten Verordnungen geregelt werden, wie z.B. die Tierschutzhundeverordnung. Nach Meinung des Verbandes enthält der Entwurf zu viele Verbote, die aktuell wegen fehlender Personalressourcen und/ oder Kontrollkompetenzen der amtlichen Veterinärüberwachung nicht durchsetzbar sind. „Eine überbordende Anzahl von Verboten wie im vorliegenden Entwurf dient damit eben gerade nicht den Interessen der Tiere und erst recht nicht denen des Tierschutzes“, lautet die Kritik des bpt.

Der Referentenentwurf beinhaltet unter anderem auch ein Verbot bestimmter Wildtiere im Zirkus. Der Deutsche Naturschutzring als Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen begrüßt diese Regel, erklärt aber auch, dass damit kein ausreichender Schutz von Wildtieren gewährleistet ist. Das BMEL prüft aktuell auch die Aufnahme weiterer Regelungen, wie die Verankerung einer Positivliste, Verbesserungen von Kontrollen von Tierbörsen sowie ein Importverbot für Wildfänge.

Die Organisationen erneuern ihre Forderung, diese Punkte bei der Novellierung des Tierschutzgesetzes zu berücksichtigen, da sie nicht nur zum Tierschutz, sondern auch zum Schutz der Biodiversität und des Menschen beitragen.

bpt

DNR

Geriatrie im Fokus der bpt-INTENSIV

Vom 29. Februar bis 3. März 2024 findet in der Stadthalle Bielefeld die nächste bpt-INTENSIV Fortbildung statt. Dieses Jahr dreht sich alles um die Geriatrie. Denn auch die tierischen Patienten werden immer älter, was Multimorbiditäten, einen veränderten Stoffwechsel und unklare Symptomatiken mit sich bringt. Die Kongressbesucher:innen erwartet ein breitgefächertes Programm mit Vorträgen, Fallbeispielen und Seminaren zum Thema Geriatrie, u.a. Fortbildungen zu Anästhesie, Palliativbetreuung und Pharmakotherapie.

Außerdem lädt die MSD Tiergesundheit interessierte Tierärzt:innen am Freitag, 1.3.2024 um 13 Uhr, zum Lunch & Learn ein. Zunächst wird Dr. Michael Leschnik im Rahmen der Reihe Expertise Kompakt-Parasiten zum Thema „Aus der Zukunft lernen – Was Sie heute schon wissen müssen“ referieren, bevor Kilian Hütt (MSD)  die neueste Innovation, die BRAVECTO® Injektion“, Live vorstellt. Für die Teilnahme am Lunch & Learn erhalten Sie eine zusätzliche ATF-Stunde. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Am Samstag, 2.3.2024, werden sich dann Björn Becker und Julia Nitsche in ihrem Vortrag mit dem Thema Künstliche Intelligenz als mögliche Lösung für die Personalmisere in der Tiermedizin befassen.

Ganz frisch im Programm des bpt-INTENSIV ist zudem die Fortbildung für Ausbildungspraxen. Die Beschäftigung mit dem Thema Praktika für Studierende ist aktuell lohnenswert, denn leichter können Arbeitgeber:innen potentielle Arbeitnehmende nicht treffen und von sich überzeugen.

Ein Besuch in Bielefeld lohnt sich also definitiv.

bpt  

Forschende rechnen künftig mit Zunahme von Kriebelmücken

Kriebelmücken (Simuliidae) sind blutsaugende Insekten, die äußerlich einer Stubenfliege ähneln, jedoch mit ihren Stichen Infektionskrankheiten übertragen können. In Deutschland sind 57 Kriebelmückenarten bekannt. Wie die Analysen von mehr als 1.500 Datensätzen aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen ergeben haben, unterscheiden diese sich aber in ihren Verbreitungsmustern und ökologischen Ansprüchen. Forschende der Goethe-Universität und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt haben die Kriebelmückenarten in drei biogeografische Gruppen eingeteilt und deren räumliche Verbreitungsmuster modelliert.

Die Wissenschaftler:innen erwarten auf Grund des voranschreitenden globalen Klima- und Landnutzungswandels für die nächsten Jahre eine Zunahme der Insekten, insbesondere der medizinisch relevanten Arten. Medizinisch relevante Arten zeichnen sich durch ein besonders aggressives Stechverhalten gegenüber Säugetieren und Menschen aus und treten häufig in sehr hoher Zahl auf. „Nachbarländer wie beispielsweise Polen reagieren auf dieses Massenauftreten, welches durch einen synchronisierten Schlupf der aquatisch lebenden Larven gefördert wird, damit, dass Vieh in Gebieten mit bekanntermaßen hohem Vorkommen während der betreffenden Zeiträume nur im Stall gehalten oder nur nachts auf die Weide gelassen wird. Zukünftige höhere Temperaturen könnten zu verkürzten Entwicklungszeiten, zu mehr Generationen pro Jahr und damit insgesamt zu einem häufigeren Auftreten von Kriebelmücken führen“, erklärt Erstautorin Sarah Cunze von der Goethe-Universität Frankfurt.

Die Forschenden wollen nun mit empirischen Tests im nächsten Schritt klären, inwieweit Simuliiden-Arten in der Lage sind, bestimmte Infektionskrankheiten auslösende Erreger unter den derzeit in Europa herrschenden Bedingungen zu übertragen.

Senckenberg

Verschreibungsraten von Antibiotika müssen verringert werden

Nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) ist der Antibiotikaverbrauch im Jahr 2022 im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie um etwa 10 Prozent gesunken. Gegenüber den Corona-Jahren 2020 und 2021 gab es jedoch einen leichten Anstieg bei den Verschreibungen. Der Anteil der verordneten Reserveantibiotika hielt sich hingegen stabil bei 42 Prozent. Nach Meinung des WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder ist der Anteil aber noch immer zu hoch, die Reserveantibiotika würden zu sorglos eingesetzt. „Trotz des grundsätzlich positiven Trends werden Reserveantibiotika immer noch zu oft verordnet. Sie sollten den Leitlinien entsprechend nur im Bedarfsfall bei schweren bakteriellen Erkrankungen eingesetzt werden“, kritisiert Schröder. „Die einstigen Wunderwaffen gegen Infektionskrankheiten werden durch ihren starken Einsatz sowohl in der Humanmedizin als auch in der Tierhaltung zunehmend stumpfer“, warnt der Geschäftsführer. Er empfiehlt regionale Informationskampagnen und Zielvereinbarungen, um die hohen Verschreibungsraten zu verringern. Hinzu kommt, dass die Pharmaindustrie im vergangenen Jahrzehnt nur noch wenige neue Antibiotika entwickelt hat.

Erfreulich ist, dass im vergangenen Jahr auch in der Tierhaltung weniger Antibiotika eingesetzt wurden. In dem Zeitraum zwischen 2013 und 2022 ist die Menge der von Tierärzt:innen abgegebenen Antibiotika von 1.452 auf rund 540 Tonnen zurückgegangen (-63 %). „Hier hat eine Anpassung im Arzneimittelgesetz gegriffen, nach der seit 2014 der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung auf das therapeutisch unverzichtbare Mindestmaß reduziert werden soll. Trotzdem besteht immer noch die Gefahr, dass zu viele Antibiotika-Wirkstoffe mit tierischen Ausscheidungen über Kläranlagen oder als Dünger ins Oberflächen- und Grundwasser gelangen“, so Schröder. Anlässlich der aktuellen Auswertung weist das WIdO darauf hin, dass neben einer zurückhaltenden Verordnung in der Human- und Tiermedizin auch Wirkstoffe mit neuen Wirkprinzipien benötigt werden, die in der Lage sind, die bestehenden Resistenzen zu überwinden.

Auch das Projekt VetMAB.de hat das Ziel, durch Wissensvermittlung in Form von verschiedenen Online-Fortbildungen für Landwirt:innen und Tierärzt:innen, den Einsatz von Antibiotika im Stall zu minimieren. Studierenden der Veterinärmedizin stehen die VetMAB-Module, die auf Myvetlearn.de angeboten werden, kostenfrei zur Verfügung.

WIdO

100 Jahre Weltorganisation für Tiergesundheit

Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) feiert 100-jähriges Jubiläum. Mit ihren 183 Mitgliedstaaten, zu denen auch Deutschland mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit gehört, setzt sich die WOAH international für eine möglichst schnelle Information über Tierseuchenausbrüche ein, um deren Ausbreitung zu verhindern.

Das FLI fungiert dabei als Collaborating Centre für Zoonosen in Europa und unterstützt die Kerngruppe des WOAH Collaborating Centre Network for Wildlife Health. Außerdem leisten die WOAH-Referenzlabore Aviäre Influenza (Geflügelpest/„Vogelgrippe“), Bienenkrankheiten, Bovine Herpesvirus Typ 1-Infektion, Bovine Virusdiarrhoe, Brucellose, Chlamydiose, Koi Herpesvirus Disease, Newcastle Disease, Rotz, Tollwut und Tularämie des FLI einen unverzichtbaren Beitrag zur Überwachung und Bekämpfung von Tierseuchen und Zoonosen weltweit.

WOAH

FLI

Fazit des bpt zur Präsenz auf der Grünen Woche

Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) hat ein positives Fazit über seine Präsenz auf der Internationalen Grünen Woche vom 19. bis 28. Janaur 2024 in Berlin gezogen. Dort hatte sich der bpt mit einem eigenen Stand präsentiert. Besondere Beachtung fand dort das Geburtsphantom, mit dessen Hilfe sich viele Besucherinnen und Besuchern mit dem tierärztlichen Beruf, und vor allem der bpt-Protestaktion ‚Liebe Politik, wir machen unseren Job, bitte macht ihr Euren!‘ auseinandergesetzt haben. Die wesentlichen Forderungen des bpt: weniger Bürokratie, schnelle Novelle der Tierärztlichen Approbationsverordnung, Erhalt der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT 2022) und Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes.

Im Rahmen der Podiumsdiskussion ‚Flächendeckende tierärztliche Versorgung erhalten. Jetz handeln! Aber wie?‘ am Donnerstag, den 25. Januar, wurden die einzelnen Forderungen dann vorgestellt und diskutiert. Denn, es müssten schnellstens angemessene Rahmenbedingungen geschaffen werden, um einen Zusammenbruch v.a. der Notfallversorgung bzw. der flächendeckenden tiermedizinischen Versorgung zu verhindern.

Alles in allem zieht bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder ein positives Fazit: „Wir nehmen positive Signale zum Bürokratieabbau mit, weil mit der vom BMEL vorgelegten Novelle der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) erstmalig Bürokratie abgebaut und nicht aufgebaut werden soll. Außerdem haben mir die vielen Gespräche mit Tierhalterinnen und Tierhaltern gezeigt, dass es da draußen, ganz anders als von der FN mit ihrer Petition suggeriert wird, großes Verständnis für die GOT 2022 gibt, um die tierärztliche Versorgung zu erhalten.“ Wie am Rande der Grünen Woche bekannt wurde, hat das BMEL, wie u.a. vom bpt gefordert, bestätigt, dass es keine vorgezogene Evaluierung der GOT 2022 geben wird.

Geschäftsführer Heiko Färber stellte auch noch das Projekt ‚digitaler Elternabend‘ vor, das der bpt am 12. März als Pilotprojekt gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit im Rahmen der ‚Woche der Ausbildung‘ im Raum Berlin-Brandenburg startet. Ziel des Projekts sei es, ein realistisches Bild vom Tierarztberuf/ TFA-Beruf zu vermitteln, abseits der üblichen Klischees einschlägiger Fernsehsendungen, um so spätere Frustration mit der Berufswahl und damit ein frühes Abwandern aus dem Beruf zu verhindern.

Ein realsistisches und begeisterndes Bild vom tierärztlichen Beruf möchte auch die Initiative BerufTierarzt des Dessauer Zukunftskreises durch Kurzvideos mit Tierärzt:innen auf dem gleichnamigen Insta-Channel aufzeigen.

Grüne Woche in Berlin erfolgreich zu Ende gegangen

Rund 275.000 Besucherinnen und Besucher konnte die Internationale Grüne Woche 2024 in Berlin in den 10 Ausstellertagen verbuchen. Die internationale Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau wurde jedoch auch als Dialogplattform für die Politik und die Branche genutzt. Im Fokus standen internationale Ernährungssicherheit, die Zukunft der Landwirtschaft, kulinarische Trends und nachhaltige Innovationen. Auch der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) war vertreten und klärte die Besucher an seinem Messestand darüber auf, warum Tierärzte knapp werden und was das für die tierärztliche Versorgung der Tiere bedeutet. Der bpt forderte die Bundesregierung erneut auf, für Tierärzte eine Ausnahme im Arbeitszeitgesetz zuzulassen. Denn alle Notdienstberufe sollten am Wochenende und nachts einsatzfähig sein – kranke Tiere richten sich nicht nach dem Wochentag oder dem Dienstplan.

„Wir wünschen uns von der Bundesregierung gezielte Maßnahmen wie die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes und den im Koalitionsvertrag festgelegten Bürokratieabbau, damit der Tierarztberuf wieder attraktiver werden kann“, sagte bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder. Das starre Arbeitszeitgesetz sein einer der Hauptgründe, warum in den vergangenen Jahren immer mehr Praxen den Notdienst aufgegeben hätten, da es unmöglich sei, gesetzeskonforme Dienstpläne zu erstellen, die auch wirtschaftlich tragbar seinen. Zudem müsse dafür gesorgt werden, dass die Arbeitsbedingungen für Tierärztinnen und Tierärzte endlich wieder attraktiv werden.

Die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes und die verbesserung der Arbeitsbedingungen im Allgemeinen sind aber nur zwei Maßnahmen von vielen, dem Tierärztemangel und damit der tierärztlichen Versorgungskrise entgegen zu wirken. Weitere hat der Dessauer Zukunftskreis (DZK) im Wörlitzer Memorandum aufgeführt, das auf der Webseite Tierarztmangel.de veröffentlicht ist.

IGW