Kostenfreies Live-Seminar zu Antibiotikameldungen
In weniger als einer Woche findet das kostenfreie Online-Seminar Antibiotikameldungen – Warum, wann und wie? auf Myvetlearn.de statt. Das Seminar vermittelt Tierärzt:innen einen Überblick über die Strategien zur Reduzierung der Antibiotikaresistenzen und über den aktuellen Sachstand zur Umsetzung der Antibiotikameldungen, insbesondere in der nationalen Rechtsprechung.
PD Dr. Svenja Sander und Dr. Kristina Strecker (beide Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Berlin) gehen auf die Dokumentation und Meldung der Antibiotikamengen ein und zeigen auf, wo Tierärzt:innen Informationen über den aktuellen Stand und die Hintergründe erhalten können. Nach jedem Abschnitt gehen die Referentinnen auf die Fragen der Teilnehmenden ein.
Das Live-Webinar findet statt am 17.12.2024 von 19:30 bis ca. 21:00 Uhr. Das Seminar wird aufgezeichnet und steht registrierten Tierärzt:innen bis 17.12.2025 zur Verfügung. Der mit 2 ATF-Stunden anerkannte Fortbildungskurs wird von der ATF und dem Internetportal Vetion.de in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) durchgeführt.
Myvetlearn.de
Berliner Pferdetag an der FU Berlin
Am Samstag, den 7.12.2024 lädt die Freie Universität Berlin engagierte und interessierte Pferdehalter:innen zum Berliner Pferdetag ein. Von 10-14 Uhr wird sich in der Pferdeklinik Düppel alles um die Gesundheit des Pferdes drehen. Expert:innen referieren über wichtige Gesundheitsaspekte, wie die Früherkennung orthopädischer Probleme, Giftpflanzen im Pferdefutter oder das West-Nil-Virus und sie geben Tipps zur optimalen Hufpflege sowie zum Thema Sattel.
Die Veranstaltung wird jährlich im Herbst von einem studentischen Team des Bachelorstudienganges Pferdewissenschaft unter Anleitung ihres Dozenten Jörg Kotenbeutel organisiert. Studierende haben freien Eintritt zu der Veranstaltung. Alle anderen müssen einen Unkostenbeitrag in Höhe von 10 Euro beisteuern.
FU Berlin
PRRS Award 2024 für Wissenschaftlerinnen der Vetmeduni Wien
Das Porzine Reproduktive and Respiratorische Syndrom (PRRS) ist eine Infektionskrankheit, die bei Sauen zu Fruchtbarkeitsstörungen und bei Jungschweinen zu Atemwegserkrankungen führt. Das geht einher mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für die weltweite Schweinehaltung.
Um die angewandte Forschung über PRRS zu fördern, vergibt Boehringer Ingelheim jedes Jahr den PRRS Research Award (PRRS-Forschungspreis) an europäische Wissenschaftler:innen.
Eine von drei Preisträger:innen in diesem Jahr sind Andrea Buzanich-Ladinig und Victoria Schnitzler vom Klinischen Department für Nutztiere und Sicherheit von Lebensmittelsystemen der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Sie erhielten die Auszeichnung für ihre wissenschaftliche Arbeit „New diagnostic approaches to detect PRRSV in different sampling material“. Im Rahmen dieser Studie werden verschiedene Transportmedien zur Stabilisierung von PRRSV-RNA in unterschiedlichen Probematerialien bewertet, um den Nachweis viraler RNA mittels PCR zu verbessern und die Genomsequenzierung zu erleichtern.
Vetmeduni Wien
Prävention beeinflusst CO2-Emissionen von Nutztieren positiv
Eine aktuelle Studie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) hat den positiven Einfluss einer stabilen Tiergesundheit auf die CO2-Emissionen in der Nutztierhaltung untersucht. Dabei standen exemplarisch ausgewählte bedeutende Erkrankungen bei Schweinen und Masthühnern im Mittelpunkt der Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Visscher.
Die Ergebnisse zeigen, dass durch Impfungen und Präventionsmaßnahmen große Mengen an CO2-Äquivalenten eingespart werden können. Die potenzielle jährliche Gesamtersparnis durch die in der Studie betrachtete Vermeidung von Erkrankungen beträgt bis zu 2,79 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Dies entspricht den jährlichen Emissionen von knapp 2 Millionen Autos.
„Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden Krankheitsprävention in der Tierhaltung. Eine gesunde Tierpopulation trägt nicht nur zum Tierwohl, sondern auch maßgeblich zum Klimaschutz bei“, sagte Visscher.
Für die untersuchten Schweineerkrankungen wurde durch die Impfung eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks von bis zu 18,1 % pro Tier ermittelt. Auch bei Masthühnern können durch Schutz vor Krankheiten signifikante Einsparungen bei den betrachteten Infektionen von bis zu 599.000 t CO2-Äquivalenten eingespart werden.
Maßgebliche Faktoren für einen besseren CO2-Fußabdruck sind der geringere Futteraufwand, die geringere Mortalität und die höheren Zunahmen bei guter Gesundheit der Tiere.
Zukunft der nachhaltigen Tierhaltung
Ausgehend von den Studienergebnissen diskutierten am 5. November 2024 im Rahmen des Fachgespräches des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT) in Berlin Vertreter aus Politik, Landwirtschaft und Tiermedizin darüber, wie Landwirte und Tierärzte unterstützt werden können, um die Prävention in der Praxis noch effektiver umzusetzen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Prävention ein Schlüsselfaktor für eine nachhaltige, ressourcenschonende Lebensmittelproduktion ist. Die Tiergesundheitsbranche drängt auf ein innovationsoffenes Klima, um mit Forschung und innovativen Lösungen weiter ihren Beitrag zur zukunftsorientierten Landwirtschaft leisten zu können.
BfT
Online-Infoveranstaltung für TFAs
Am 14. November 2024 haben die Tarifvertragspartner, der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) und der Verband mezinischer Fachberufe (vmf) die Verhandlungen über für gescheitert erklärt. Der Grund dafür waren unterschiedliche Vorstellungen bei den Gehaltssteigerungen, Ausbildungsvergütungen und einer neuen Tätigkeitsgruppe für TFA, die leitungsbezogene Tätigkeiten ausführen.
Der vmf lädt nun die TFAs am Donnerstag, den 28.11.2024, um 20 Uhr zu einer Online-Infoveranstaltung ein, in der gemeinsam die aktuelle Lage bewertet werden soll. Zudem werden vmf-Präsidentin Hannelore König und TFA-Referatsleiterin Katrin Hammermann die Ideen zum weiteren Vorgehen präsentieren und über mögliche Arbeitskampfmaßnahmen aufklären. Auch erhalten die Teilnehmenden Tipps, wie sie proaktiv ein Gespräch mit den Arbeitgeber:innen über das Gehalt gestalten können.
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Tierärztliche Fortbildungen zum Thema Antibiotika
Jedes Jahr vom 18.-24. November rufen WHO, WOAH, UNEP sowie die FAO zur World AMR Awareness Week (WAAW) auf. Ziel dieser Aktion ist es, das Bewusstsein auf antimikrobielle Resistenzen in der Bevölkerung, bei Fachpersonen und in der Politik zu stärken.
Rechtzeitig zum Beginn der WAAW ist die fünfte Ausgabe des „Swiss Antibiotic Resistance Report“ (SARR) erschienen. Der aktuelle Forschungsbericht gibt Einblick in die aktuelle Lage in der Schweiz. Im Jahr 2015 wurde die Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) lanciert, um den verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika zu fördern und die Ausbreitung von Resistenzen zu bremsen. Tierärzt:innen haben die Möglichkeit, in einem Webinar Einblicke in die wichtigsten Ergebnisse zum Antibiotikaeinsatz und zur Resistenzlage bei Menschen, Nutz- und Heimtieren sowie in der Umwelt zu erhalten. Das Webinar findet am 20.11.2024 von 14.00-15.30 Uhr statt. Im Anschluss stehen die Referent:innen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Hier geht es direkt zur Webinaranmeldung.
Um Antibiotika, die Vorgabe der EU-weiten Erfassung von Antibiotikaanwendungen bei Tieren und den notwendigen Handlungsbedarf, der sich aus der wachsenden Zahl der Resistenzen ergibt, geht es unter anderem in dem Live-Online-Seminar Antibiotikameldungen – Warum, wann und wie? am 17.12.2024 von 19:30–21.00 Uhr auf Myvetlearn.de.
PD Dr. Svenja Sander und Dr. Kristina Strecker (beide Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Berlin) geben in diesem kostenfreien Online-Seminar einen Überblick über die Strategien zur Reduzierung der Antibiotikaresistenzen und über den aktuellen Sachstand zur Umsetzung der Antibiotikameldungen, insbesondere in der nationalen Rechtsprechung. Zudem werden Durchführung der Dokumentation und Meldung der Antibiotikamengen besprochen. Nach jedem Abschnitt wird Zeit für Fragen sein.
Das Seminar wird aufgezeichnet und steht registrierten Nutzer:innen bis 17.12.2025 zur Verfügung.
Auch die Lernplattform VetMAB hat die Antibiotikaminimierung im Stall zum Ziel und umfasst viele wertvolle Informationen zur Vermeidung von Resistenzen, abgefasst in mehr als 30 E-Learning-Sequenzen für Tierärzt:innen und Landwirt:innen.
STAR
Auszeichnung für Dr. Holger Volk
Bereits seit 19 Jahren zeichnet die Unicum Stiftung Professorinnen und Professoren aus, die ihre Studierenden in besonderer Weise bei der Berufsvorbereitung unterstützen. In diesem Jahr wurde Holger Volk, Professor für Kleintierkrankheiten und Leiter der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), auf den 2. Platz in der Kategorie Medizin und Naturwissenschaften gewählt.
„Die Studierenden an der TiHo sind großartig! Weil diese Auszeichnung auf ihre Initiative beruht, freue ich mich ganz besonders darüber“, erklärt der Preisträger. „Es ist mir ein großes Anliegen, den Studierenden die vielen Facetten der tierärztlichen Praxis, aber auch die tiermedizinische Forschung und die evidenzbasierte Tiermedizin nahezubringen. Außerdem versuche ich, ihnen zusätzlich zu Fachkenntnissen auch Leidenschaft, Selbstvertrauen und Mut mit auf den Weg zu geben. Wir haben den schönsten Beruf der Welt! Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer lieben ihre Tiere und wir versuchen, das Beste für sie zu tun. Aus diesen Ansprüchen entstehen manchmal Herausforderungen, die weit über das Fachliche hinausgehen und emotionale Stärke erfordern.“
Volk konnte sich gegen 600 Professorinnen und Professoren, für die rund 3.000 Nominierungen eingingen, durchsetzen. Vetion.de gratuliert herzlich zu dieser Auszeichnung!
TiHo Hannover
VetmedTalk zum Thema Nachhaltigkeit und Tierwohl in der Landwirtschaft
Am 20. November geht der VetmedTalk der Veterinärmedizinischen Universität Wien in die inzwischen 16. Runde. Die Expert:innen Johannes Baumgartner (Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften an der Vetmeduni) Anna Rademann, Mitarbeiterin beim Projekt COwLEARNING, und Harald Schliessnig (Geschäftsführer der Österreichischen Qualitätsflügelvereinigung) diskutieren zu dem Thema „Nachhaltigkeit und Tierwohl in der Landwirtschaft. Aktuelle Projekte und Ideen“.
Sie beschäftigen sich mit der Frage, ob und wie Nachhaltigkeit und Tierwohl unter einen Hut gebracht werden können. Unter der Moderation von Wissenschaftskommunikator Bernhard Weingartner beantworten die Expert:innen live Fragen aus dem Onlinepublikum. Der VetmedTalk kann hier ab 18.30 Uhr live gestreamt werden.
Vetmeduni Wien
Herausforderungen für die Tierhaltung von Neuweltkameliden
In Deutschland wächst die Beliebtheit von Kamelartigen aus Südamerika, den sogenannten Neuweltkameliden. In neben- und hauptberuflich geführten landwirtschaftlichen Betrieben sowie in Hobbyhaltungen hat die Zahl der Alpakas, Lamas & Co. den letzten Jahren enorm zugenommen.
Auf der Amtstierärztetagung im Friedrich-Loeffler-Institut Jena am 30.10.2024 stand die Haltung der Neuweltkameliden im Fokus. Die teilnehmenden Amtstierärzt:innen und Wissenschaftler:innen haben sich intensiv mit den Herausforderungen der Haltung sowie der Gesundheit dieser Tiere beschäftigt.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erforschen derzeit in einem Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD)Tierschutz-Projekt, was für eine artgerechte Haltung und Gesunderhaltung von Neuweltkameliden wichtig ist. Auf der ganztägigen Fortbildungsveranstaltung haben die beteiligten Wissenschaftler:innen den Tagungsteilnehmer:innen erstmals die Ergebnisse des Projektes vorgestellt.
Auch Ziegen erfreuen sich In Deutschland immer mehr Beliebtheit und werden zunehmend als Haustiere und nicht mehr nur als Nutztiere zur Milch- oder auch Fleischgewinnung gehalten. Daher widmet sich die tierärztliche Fortbildung Die Ziege als Patient in der tierärztlichen Praxis mit einem Live-Webinar am 9. November auf Myvetlearn.de diesen Tieren und ihren Besonderheiten. Das Online-Seminar wird aufgezeichnet und steht den Kursteilnehmer:innen bis zum 8. November 2025 zur Verfügung.
Auf Myvetlearn.de können sich Tierärzt:innen zudem zum Thema Der Esel als Patient in der tierärztlichen Praxis online fortbilden. Denn neben vielen Gemeinsamkeiten mit Pferden weisen Esel auch einige wesentliche Unterschiede auf. Diese bestehen unter anderem in Anatomie, Physiologie und Verhalten, aber auch in der Pharmakokinetik und -therapie.
FLI
Forscher:innen der Vetmeduni Wien mit Wissenschaftspreis ausgezeichnet
Mit dem diesjährigen Stiftungspreis der Bank Austria sind in der vergangenen Woche zwei Forschende der Veterinärmedizinischen Universität Wien ausgezeichnet worden.
Melissa Stas (Klinisches Zentrum für Populationsmedizin bei Fisch, Schwein und Geflügel) wurde der Wissenschaftspreis für ihre Arbeit zum Schweinevirus PRRSV (Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom Virus) überreicht. Die Forscherin hatte sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Einfluss der PRRSV-1-Impfung und -Infektion auf mononukleäre Immunzellen an der mütterlich-fötalen Schnittstelle näher befasst.
Als zweiter Wiener Preisträger konnte Georg Csukovich (Klinisches Zentrum für Kleintiere) die Fachjury überzeugen. Seine Arbeit hat die Polaritätsumkehr bei Darmorganoiden von Hunden thematisiert.
Im Rahmen eines Festaktes übergab Michael Plattensteiner, Head of Department im Private Banking der Bank Austria, gemeinsam mit dem Rektorat der Vetmeduni die renommierten Preise an die beiden Wissenschaftler:innen.
Vetmeduni Wien
Esel ergänzend für den Herdenschutz
Schafe und Ziegen sind unverzichtbar für Beweidung. Durch Knabbern an Büschen und Fressen von Gras sorgen die Tiere dafür, dass Weiden und Naturschutzgebiete nicht von Sträuchern und Bäumen überwuchert werden und somit ein artenreicher Lebensraum bestehen bleibt. In vielen Regionen Deutschlands breitet sich allerdings der Wolf massiv aus. Immer häufiger werden Schafe und Ziegen von den Raubtieren gerissen und dabei getötet. Ein umfangreicher Herdenschutz ist daher unumgänglich.
Als Ergänzung zu Hütehunden eignen sich auch Esel für den Herdenschutz. Die Langohren zeichnet besonders aus, dass sie weniger aggressiv gegenüber Hunden sind. „Hier im Naherholungsgebiet sind sehr viele Spaziergänger mit Hunden unterwegs“, erklärt Sarah Spies. Die Tierärztin in Elternzeit unterstützt ihren Mann Oliver beim Hüten der rund 300 Schafe und Ziegen. Da ein Herdenschutzhund keinen Unterschied zwischen einem Wolf oder einem Hund macht, können in einigen Gegenden keine Hütehunde eingesetzt werden. Hier können dann die Esel die Aufgabe des Herdenschutzes übernehmen, so Spies weiter.
Auch wenn Esel vor einem einzelnen Wolf keine Angst hätten und diesen wahrscheinlich in die Flucht schlagen würden, könnten die Grautiere wohl gegen ein ganzes Rudel von Wölfen nichts ausrichten, erklärt der Schäfer weiter. Nach Ansicht des hessischen Landwirtschaftsministeriums sind Esel sehr vielseitige Tiere. Die Haltung von Eseln, auch zusammen mit Schafherden, werde daher – sofern die Bedingungen aus Sicht des Tierschutzes erfüllt seien – grundsätzlich befürwortet. Esel bieten einen gewissen Schutz von kleineren Weidetierbeständen gegen Angreifer, da sie „vergleichsweise wehrhaft und in der Lage sind, Alarm zu schlagen“. Im Gegensatz zu ausgebildeten Herdenschutzhunden werde die Anschaffung und Haltung von Eseln für den Herdenschutz allerdings nicht vom Land finanziell unterstützt, heißt es von Seiten des Ministeriums.
Neben vielen Gemeinsamkeiten mit Pferden weisen Esel jedoch auch einige wesentliche Unterschiede auf. Diese bestehen unter anderem in Anatomie, Physiologie und Verhalten, aber auch in der Pharmakokinetik und -therapie. Auf Myvetlearn.de können sich Tierärzt:innen zum Thema Der Esel als Patient in der tierärztlichen Praxis online fortbilden. Da auch Ziegen zunehmend als Haustiere und nicht mehr nur als Nutztiere zur Milch- oder auch Fleischgewinnung gehalten werden, widmet sich die tierärztliche Fortbildung Die Ziege als Patient in der tierärztlichen Praxis mit einem Live-Webinar am 9. November auf Myvetlearn.de diesen Tieren und ihren Besonderheiten. Das Online-Seminar wird aufgezeichnet und steht den Kursteilnehmer:innen bis zum 8. November 2025 zur Verfügung .
Proplanta
Viel Kritik bei öffentlicher Anhörung zur Novelle des Tierschutzgesetzes
Experten sehen Nachbesserungsbedarf bei den von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwürfen zur Änderung des Tierschutzgesetzes und des Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetzes (20/12719). Das wurde während einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft am Montag, 14. Oktober 2024, deutlich. Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, „den Tierschutz bei der Haltung und Nutzung von Tieren umfassend zu verbessern“, schreibt die Regierung. Dabei müssen jedoch auch die Interessen der Tierhalter, Landwirte und Tierärzte gewahrt werden, forderten zumindest die genannten Interessengruppen bei der öffentlichen Anhörung.
So kritisierte der Deutsche Bauernverband (DBV) die mit dem Entwurf einhergehenden weitreichenden gesetzlichen Veränderungen, für die praxistaugliche Lösungen fehlen und die einen angemessenen zeitlichen Rahmen sowie eine Berücksichtigung der Wettbewerbsfähigkeit im EU-Binnenmarkt vermissen lassen. Die vorgelegten Pläne, insbesondere zum Verbot der Anbindehaltung von Kühen, führten vielmehr zu einer Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland. „Mit Verboten und Verschärfungen des Strafmaßes im nationalen Alleingang kann man Tierschutz nicht voranbringen“, sagte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des DBV. Er bekam dabei Unterstützung von Isabella Timm-Guri, Direktorin Fachbereich Erzeugung und Vermarktung beim Bayerischen Bauernverband. Sie sprach von einer „Sackgasse“, in die das überarbeitete Tierschutzgesetz führe. Die Versorgung der Menschen mit heimischen Produkten wäre bei seiner Einführung gefährdet. Vor allem die kleinen (Alm)-Betriebe im süddeutschen Raum seien auf die Anbindehaltung angewiesen.
Tierärztin und Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari hingegen kritisierte die bereits gemachten Zugeständnisse, die es gegenüber ersten Entwürfen gegeben habe und bedauerte die „Verschlechterungen“, die das Vorhaben, das Tierschutzgesetz zu reformieren, im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens erfahren habe. Hierbei bezog sie sich vor allem auf die inzwischen auf zehn Jahre verdoppelte Übergangsfrist. Schließlich bestehe das Problem seit Jahrzehnten und es müsse nun endlich gehandelt werden.
Auch Dr. Barbara Felde, Richterin am Verwaltungsgericht Gießen und stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V., geht der Gesetzentwurf der Bundesregierung nicht weit genug und dieser sei „an vielen Stellen unzureichend und ungenau“. Zudem verstoße er zum Teil gegen das Staatsziel Tierschutz in Artikel 20a des Grundgesetzes, „wichtige und dringend erforderliche Regelungen fehlen gänzlich“. Sie forderte die Anpassung des Gesetzentwurfes an vielen Stellen, dabei seien aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Bedürfnissen der Tiere zugrunde zu legen, „nicht aber allein Wirtschaftsinteressen“. Außerdem forderte sie ein Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutzvereinigungen auf Bundesebene.
Auch Dr. Esther Müller, Geschäftsführerin Wissenschaft beim Deutschen Tierschutzbund, kritiserte den Gesetzentwurf. So fehlen ihr beispielsweise das im Koalitionsvertrag angekündigte vollumfängliche Verbot der Anbindehaltung von Rindern bzw. das vollständige Verbot „tierschutzwidriger Haltungssysteme“ wie Käfig-, Kastenstand- und Anbindehaltung sowie das Verbot schmerzhafter Eingriffe und Amputationen ohne medizinische Indikation. Dies fordert auch die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Diese fordert darüber hinaus auch eine Verpflichtung, Hunde und Katzen zu chippen und in ein Haustierregister eintragen zu lassen sowie ein Verbot der Haltung von Wildtieren in Zirkussen. Dem wiederum widersprach Tierärztin Dr. Alexandra Dörnath, Expertin für Wildtiere und exotische Haustiere. Das geplante Wildtierverbot habe keine wissenschaftliche Grundlage. Positivlisten erhöhten weder Tierschutzstandards noch verbesserten sie den Artenschutz.
Dr. Andreas Palzer, Bundesverband Praktizierender Tierärzte, bezeichnete die geplanten Änderungen am Tierschutzgesetz als „Symbolpolitik“. Bis auf wenige Ausnahmen würden sie in der Praxis „nicht zu einer signifikanten Verbesserung des Tierschutzes in Deutschland führen“. Die Vorschläge zum Online-Handel mit Tieren gingen nicht weit genug, die Maßnahmen zum Schwänzekupieren – vor allem bei Lämmern – könnten Tierleid sogar noch vergrößern. „Völlig unverständlich bleibt, dass an manchen Stellen unnötige Bürokratie aufgebaut wird, ohne dass damit ein erkennbarer Nutzen für die Problemlösung oder die Kontrollbehörde verbunden ist“, sagte Palzer. Die Symptom- und Diagnose-Liste von möglichen Anzeichen des Vorliegens einer Defektzucht (Qualzucht) lese sich „zusammengewürfelt“, die Auswahl der Begriffe sei willkürlich und effektheischend.
Deutscher Bundestag
Smart Farming im Fokus des VetmedTalk
Unter dem Jahresmotto „Kein Hunger“ geht der VetmedTalk, der Online-Talk der Veterinärmedizinischen Universität Wien, heute Abend (17.09.2024) um 18.30 Uhr in die 3. Runde des laufenden Jahres. In der einstündigen Gesprächsrunde werden die Expert:innen Borbala Foris (Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften, Vetmeduni) und Michael Iwersen (Zentrum für Systemtransformation und Nachhaltigkeit in der Veterinärmedizin, Vetmeduni) zum Thema „Sind gesunde Tiere produktive Tiere? – wie landwirtschaftliche Produktivität und Tiergesundheit mittels Smart Farming gesteigert werden können“. Mit Hilfe des Live-Chats können die Zuschauer:innen Fragen stellen, die die Expert:innen direkt beantworten. Moderiert wird der Online-Talk von Bernhard Weingartner, Wissenschaftskommunikator und Initiator des Science Slam Österreich.
Vetmeduni Wien
Monitoring von Igeln und Maulwürfen startet wieder
Schon in wenigen Tagen beginnt die nächste Runde des bundesweiten Monitorings von Igeln und Maulwürfen. Vom 20. bis 30. September 2024 sind Bürger:innen im ganzen Land aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen und Sichtungen über das Portal Igelsuche zu melden. Da seit dem vergangenen Monat zahlreiche Igel-Jungen unterwegs sind, können mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Igelweibchen mit ihrem Nachwuchs in den Gärten und Parks zu entdecken sein.
Die so gesammelten Daten unterstützen die Wildtierforschung und sollen helfen, ein genaueres Bild über die Verbreitung und den Gefährdungsstatus von Igeln und Maulwürfen zu erhalten. Da besonders die Datenlage zum heimischen Braunbrustigel bei weitem noch nicht ausreichend ist, unterstützt die Aktion die Forschung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) hinsichtlich der Risikofaktoren für die Stacheltiere, wie etwa Mähroboter. Seit Beginn der Datensammlung durch Freiwillige von Igelauffangstationen sind mehrere Hundert dieser Fälle belegt.
Ziel des Projektes, an dem verschiedene Naturschutzorganisationen mitwirken, ist es, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland durchzuführen. „Mit aktuellen Informationen über Vorkommen und Bestandsentwicklungen können wir wirksame Schutzmaßnahmen leichter entwickeln und durchsetzen. Unser großes Dankeschön gilt daher all jenen, die bei der Aktion mitmachen und sie unterstützen“, sagt Lea-Carina Mendel, Naturschutzexpertin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Ein Beispiel für wirksame Schutzmaßnahmen der Stiftung sind beispielsweise „Igeltore“ in Zäunen, die Gärten und damit Lebensräume vernetzen.
Da Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden. In dieser Online-Fortbildung geht es um den Igel als Patienten in der Tierarztpraxis. Um Wildtiere in der Praxis geht es auch in der gleichnamigen, ATF-anerkannten E-Learningreihe auf Myvetlearn.de, bei der sich Tierärzt:innen online fortbilden können. Denn gerade im Sommer werden immer häufiger verletzte Wildtiere in die Tierarztpraxen gebracht. In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren.
Aber auch das Personal von Igelstationen und Wildtierauffangstationen muss natürlich die notwendige Fach- und Sachkunde besitzen, um die gesetzlichen Vorschriften einhalten und Auflagen beachten zu können, die es rund um diese unter Naturschutz stehende Art gibt. Dies vermittelt der Kurs Igel auf dem Portal Tierhalter-Wissen.de.
In diesem Kurs werden die wichtigsten Aspekte für den Betrieb einer Igelstation behandelt. Neben Informationen zum Artenschutz und rechtlichen Aspekten werden Ihnen die Voraussetzung zum Betrieb einer Igelstation als tierheimähnliche Einrichtung vorgestellt. Weiter werden die biologischen Grundlagen und Besonderheiten des Europäischen Braunbrustigels präsentiert und was dies für die ordentliche Unterbringung des Igels bedeutet. Anschließend geht es um die häufigen Fragen: Wann dürfen Igel in Obhut genommen werden? Wie können häufige Erkrankungen, Parasitosen und Zoonosen diagnostiziert werden und was ist als Erste Hilfe vorzunehmen?
Leibniz-IZW
Tierärztetag West – Der Kammerkongress in Dortmund
Am Freitag, den 30. August geht zum ersten Mal der Tierärztetag West – Der Kammerkongress in Dortmund an den Start, die Fortsetzung des bisher durchgeführten Nordrhein-Westfälischen Tierärztetages. Bis zum 1. September erwartet die teilnehmenden Tierärzt:innen ein umfassendes Fachprogramm, das sich aus Vorträgen und Seminaren zu Klein- und Heimtieren sowie Pferden und Nutztieren zusammensetzt. Veranstalter ist die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) mit Sitz in Gießen.
Fachliche Unterstützung erhält die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) als Veranstalter von den Tierärztekammern Nordrhein, Westfalen-Lippe, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. So wird das Vortragsprogramm auch aus Themen zu Zukunfts-Perspektiven in der tierärztlichen Praxis im Hinblick auf Techniken wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Telemedizin insbesondere auch unter dem Aspekt rechtlicher Vorgaben bestehen.
Auch die Tierärzt:innen im Öffentlichen Dienst werden nicht zu kurz kommen. Sie können sich mit verschiedenen Vorträgen, unter anderem zum Tierschutz und Seuchenprävention, fortbilden. Tiermedizinische Fachangestellte können auf dem Tierärztetag West an einem Vortragsprogramm und an zwei Seminaren teilnehmen. Zudem können die Teilnehmenden eine innovative Industrieausstellung besuchen und sich dort über neue sowie über bewährte Produkte und Dienstleistungen für die Praxis informieren.
Vetion.de wird vor Ort sein und anschließend eigene Eindrücke in einem Beitrag schildern.
Tierärztetag West
Niedersachsen startet nächste Kastrationsaktion
Das Land Niedersachsen setzt auch in diesem Jahr die jährliche Aktion zur kostenlosen Kastration von freilebenden Hauskatzen in dem Bundesland fort. Die nächste Aktion startet bereits am 19. August 2024. Bis zum 15. September 2024 können dann in Niedersachsen ansässige Tierschutzvereine, Tierheime und ehrenamtliche Betreuer:innen von kontrollierten Futterstellen freilebende Hauskatzen ab dem Alter von vier Monaten kostenlos bei teilnehmenden Tierarztpraxen kastrieren lassen. Zudem werden alle Katzen bei der Kastration mit einem Mikrochip versehen und von der Praxis in einem Haustierregister als Fundtier der Gemeinde registriert, in der die Katze aufgefunden worden ist. Die zweite Kastrationsaktion findet vom 4.11. – 15.12.2024 statt.
Für die beiden Aktionszeiträume stellt das Land Niedersachsen 400.000 Euro zur Verfügung. Tierärzt:innen können sich während der Aktionszeiträume im internen Mitgliederbereich der Tierärztekammer Niedersachsen, die die Katzenkastration dankenswerterweise flankierend unterstützt, über die Bedingungen der Teilnahme informieren und die entsprechenden Formulare nutzen.
Ministerium Niedersachsen
Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen gefordert
Zum Weltkatzentag, der jedes Jahr am 8. August begangen wird, erneuert die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ihre Forderung nach einer bundesweiten Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen. Die verpflichtende Kennzeichnung sieht vor, dass jeder Hund und jede Katze beim Tierarzt mit einem Transponder versehen werden. Gleichzeitig könnte in diesem Zuge die veterinärmedizinisch notwendige Grundversorgung überprüft werden. Mit dieser Regelung wären viele der zahlreichen Probleme im Zusammenhang mit heimatlosen Katzen gelöst, wie Karina Omelyanovskaya, Campaigner bei VIER PFOTEN, erklärt. Diese reichten von der Rückführung entlaufener Katzen oder dem Ursprung von gefährlichen Krankheiten über die Eindämmung ausgesetzter Tiere bis hin zur finanziellen Entlastung der Tierheime, wenn die Daten der Halter:innen überprüft werden könnten.
Bis zur möglichen Einführung einer gesetzlichen Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung ist es jedoch enorm wichtig, dass alle Katzenhalter:innen ihr Tier bereits jetzt mit einem Transponder versehen lassen und es in einem Heimtierregister registriert ist. Zudem appelliert die Organisation an alle Besitzer:innen von Freigängerkatzen, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Nur so könne ein Wachstum der Streunerpopulation eingedämmt werden.
VIER PFOTEN
AniCura Career Days für Tiermedizinstudierende
Vom 9. bis 11. Oktober 2024 haben Studierende der Tiermedizin ab dem 5. Semester die Möglichkeit, bei den AniCura Career Days einen Einblick in verschiedene Standorte der Tierarztkette in Baden-Württemberg zu erhalten. An drei Tagen sind die Teilnehmenden zu Besichtigungen, Workshops und Networking eingeladen.
„Die Einstiegsmöglichkeiten und Karrierewege für Absolvent:innen des Tiermedizinstudiums sind vielfältig. Mit den AniCura Career Days 2024 laden wir Studierende der Tiermedizin zu verschiedenen AniCura Kleintierpraxen und Kliniken ein“, erklärt Maike Wörner, Head of People and Organization bei AniCura Deutschland.
So können die Studierenden schon weit vor ihrem Abschluss authentische Einblicke in die Arbeit der Tierärzt:innen in unterschiedlichen Standorten erhalten, so Wörner weiter. „Zudem erhalten sie zahlreiche Informationen zu Einstiegsmöglichkeiten und AniCura als Arbeitgeber.“ Bei Workshops zu Endoskopie und Ophthalmologie sowie Nahtkursen haben die Teilnehmenden dann auch die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern.
„Besonders wichtig ist uns neben dem fachlichen Input auch die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches mit Tierärzt:innen mit unterschiedlichen Werdegängen“, erklärt Thomas Rieker, Head of Medical bei AniCura Deutschland. Eine Anmeldung für zwei verschiedene Routen ist bis 15. August 2024 möglich. Die Plätze sind auf 30 Teilnehmende insgesamt begrenzt.
AniCura
Vergiftungen zentrales Thema des AfT-Sommersymposiums
Bei dem diesjährigen Sommersymposium der Akademie für Tiergesundheit e. V. (AfT) am vergangenen Samstag (13.07.2024) standen Vergiftungen bei Hunden und Katzen im Fokus. International anerkannte Experten referierten über die Häufigkeit und Vorkommen von Vergiftungen und Möglichkeiten der Therapie im Falle von Intoxikationen bei Haustieren. Sie beleuchteten unter anderem den aktuellen Wissenstand sowie Therapieempfehlungen bei Rodentizid-Vergiftungen von Hunden und Katzen oder bei Vergiftungen im Haushalt, z.B. durch Reinigungsmittel oder Medikamente.
Regelmäßig werden Halter:innen mit Tieren mit Vergiftungsverdacht im tierärztlichen Notdienst vorstellig. Dazu gehören die Tiere, die möglicherweise einen Giftstoff aufgenommen haben als auch solche, die mit unspezifischen Symptomen oder tatsächlichen Vergiftungssymptomen vorgestellt werden. Doch nur in wenigen Fällen kann der Vergiftungsverdacht durch einen direkten Nachweis bestätigt werden.
Das Symposium beleuchtete die grundlegenden Informationen zu Vergiftungen, die Handhabung von Probenmaterial, die Befundinterpretation sowie die Behandlungsmöglichkeiten bei Vergiftungen unterschiedlicher Ursachen.
Traditionell wird im Rahmen des Symposiums auch der Förderpreis der AfT verliehen. In diesem Jahr wurden zwei junge Wissenschaftler:innen für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Inneren Medizin bei Kleintieren bzw. Nutztieren ausgezeichnet. Gewürdigt wurden Dr. Peter Lennart Venjakob für seine wegweisenden Forschungsarbeiten zur Inneren Medizin bei Nutztieren, insbesondere für seine Untersuchungen zu peripartalen Stoffwechselstörungen bei Milchkühen. Außerdem ausgezeichnet wurde Dr. Sandra Jasmin Felten (Zürich) für ihre herausragenden Beiträge zur Inneren Medizin bei Kleintieren, im Besonderen für ihre Arbeit zur Pathogenese und Diagnostik der feline infektiösen Peritonitis (FIP).
Um Intoxikationen bei Hunden und Katzen geht es auch in den Kursen 8 und 10 der Online-Seminar-Reihe: Sicher durch den Notdienst 2 auf Myvetlearn.de. In Kurs 8 befasst sich Prof. Stephan Neumann mit der Untersuchung sowie der Anamnese, den Nachweis des entsprechenden Giftes sowie ersten akuten Behandlungsmaßnahmen, um das Leben des Tieres zu retten. Kurs 10 der Reihe behandelt spezielle Intoxikationen wie Metaldehyd, Cumarin und Permethrin. Zudem geht der Referent auf Diagnostik, Krankheitsbild und Behandlung ein.
AfT
Innovationspreis Moderne Landwirtschaft ausgeschrieben
Die deutsche Landwirtschaft steht angesichts des Klimawandels vor großen Herausforderungen. Um moderne, innovative und zukunfstfähige Ideen und Lösungen zu fördern, haben das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) und top agrar auch in diesem Jahr den Innovationspreis Moderne Landwirtschaft ausgeschrieben. Noch bis zum 20. September 2024 können sich Start-ups, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Verbände mit ihren Projektideen bewerben.
„Die Landwirtschaft zählt zu den innovativsten Branchen überhaupt. Leider sind viele der Innovationen nicht sichtbar für einen großen Teil der Gesellschaft. Genau da soll der Innovationspreis Moderne Landwirtschaft ansetzen und diesen großartigen Projekten eine Bühne bieten“, erklärt Lea Fließ, Geschäftsführerin Forum Moderne Landwirtschaft. „Große Teile der Bevölkerung wissen nicht, wie tiefgreifend Digitalisierung längst in der Landwirtschaft verankert ist und wie groß die Chancen sind. Deshalb halte ich es für wichtig für eine vernetze Zukunft der Landwirtschaft Öffentlichkeit herzustellen“, schließt sich Neu-Juror und Digitalisierungsexperte Sascha Lobo an.
Zusätzlich gibt es in diesem Jahr erneut den Sonderpreis „regenerative Landwirtschaft“, der sich speziell nur an Landwirt:innen richtet, um innovative Konzepte im Bereich regenerative Landwirtschaft vorzustellen. Den Gewinner:innen winken neben Preisgeldern auch Kommunikationsmaßnahmen sowie weitere hybride Preise. Die Preisverleihung findet am 20. Januar 2025 bei einer exklusiven Abendveranstaltung im Rahmen der Grünen Woche in Berlin statt.
Neben einer Jury darf auch die Online-Community von top agrar und Forum Moderne Landwirtschaft über die eingereichten Projekte abstimmen.
FML
Tierwohlindikatoren in der Heimtierhaltung im Fokus
Immer mehr Hunde, Katzen, Zierfische, Ziervögel oder Kleinsäuger werden in deutschen Haushalten gehalten. Heimtiere haben jedoch ihrer Art entsprechende Bedürfnisse. Das ZZF-Symposium Tierwohl in der Heimtierhaltung wird sich am 9. und 10. November 2024 in Niedernhausen mit zahlreichen Fachvorträgen den Indikatoren des Tierwohls bei verschiedenen Tierarten widmen. Die Themen umfassen neben Hühnern als Heimtiere im eigenen Garten, Haltungsaspekte von Ziervögeln sowie Anzeichen von Stress und Entspannung bei Hund und Katze auch Indikatoren des Tierwohls bei Kleinsäugern. Vorträge zu Reptilien und Tierwohl bei Zierfischen runden das Symposium ab. Das vorläufige Programm sowie das Anmeldeformular sind online abrufbar.
Die Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer Fachbetriebe GmbH (WZF) veranstaltet das ZZF-Symposium gemeinsam mit dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt), dem Bundesverband der beamteten Tierärzte e.V. (BbT) sowie der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) bereits zum 28. Mal. Zu dieser Fachtagung sind sowohl beamtete und praktizierende Tierärzt:innen, Zoofachhändler:innen, Züchter:innen sowie Fachleute aus den Bereichen Heimtierpflege und Heimtierindustrie eingeladen.
Um das Tierwohl und den Schutz von Nutztieren, Hund und Katze bis hin zu Reptilien geht es unter anderem auch in der Tierschutztagung am 12. und 13. September 2024 der ATF in Hannover (10 ATF-Stunden), die in diesem Jahr auch wieder als Hybridveranstaltung (Möglichkeit der Teilnahme vor Ort oder online im Live-Stream) stattfinden wird.
ZZF
Fressnapf schreibt Auszeichnung für Tierschützer:innen aus
Die Fressnapf-Initiative „tierisch engagiert“ wird auch in diesem Jahr drei besonders eifrige und ambitionierte Tierschützer:innen auszeichnen, die sich mit ihrem Engagement besonders verdient gemacht haben. Bereits zum 6. Mal setzt sich die Fressnapf-Initiative gemeinsam mit Tierschützer:innen für Tiere in Not ein. Im Rahmen des „Goldenen Fressnapfs“ drückt sie diesen jährlich ihre Anerkennung aus. In diesem Jahr dürfen sich die Gewinner:innen über insgesamt 15.000 Euro Preisgeld freuen.
„Wir sind immer wieder beeindruckt von dem unglaublichen Einsatz für Tiere in Not. In ganz Deutschland gibt es so viele Tierfreund:innen, die sich mit ihren Tierschutzorganisationen und ganzem Herzen engagieren. Wir wollen ihr Engagement sichtbar machen, denn ihre Geschichten können noch mehr Tierfreund:innen dazu motivieren, sich für Tiere in Not einzusetzen“, erklärt Theresa Spenrath, Verantwortliche der Initiative.
Die Bewerbungsphase endet jedoch bereits am 30. Juni 2024. Bis dahin können sich deutschlandweit Tierfreund:innen bewerben, die sich in besonderer Weise im Tierschutz engagieren. Die drei Gewinner:innen erhalten neben der Auszeichnung auch ein Preisgeld für ihren Herzensverein – der erste Platz wird mit 7.000 Euro dotiert, die Zweit- und Drittplatzierten dürfen sich über 5.000 Euro bzw. 3.000 Euro freuen.
Ab Mitte Juli 2024 beginnt dann das öffentliche Voting für die/den Wunschgewinner:in. Tierfreund:innen in ganz Deutschland können hier für ihren Favoriten stimmen. Für August ist die offizielle Preisverleihung geplant.
Fressnapf
Auftaktveranstaltung zu Projekt Fehlerkultur Tiermedizin
Fehler sind im alltäglichen Leben unausweichlich. Ernste, unter Umständen strafrechtliche, Konsequenzen können drohen, wenn Ärzt:innen oder Veterinärmediziner:innen bei der Behandlung von Mensch oder Tier Fehler machen. Außerdem können Behandlungsfehler fatale Folgen für die Gesundheit und das Leben der Patient:innen haben. Wichtig ist jedoch, wie mit Fehlern umgegangen wird. Denn aus Angst vor möglichen ernsten Folgen wird häufig keine offene Fehlerkultur gelebt.
Um eine objektive gesellschaftliche Debatte über eine offene und effektivere Fehlerkultur in der (Tier-) Medizin anzustoßen, die von der Gesellschaft befürwortet und sogar unterstützt wird, ist das Projekt „Fehler in der (Tier)medizin” an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) ins Leben gerufen worden. Die Auftaktveranstaltung des Diskussionsprojekts findet am 26. Juni um 18 Uhr im aufhof, Schmiedestraße 12, 30159 Hannover statt. Diese Veranstaltung, zu der Tierbesitzer:innen, Tiermedizinstudierende und Tierärzt:innen sowie alle, denen Tiere am Herzen liegen eingeladen sind, soll einen ersten Einblick gewähren und zeigen, welche Felder besonders relevant sind.
Auf dem Podium werden neben Prof. Dr. Holger Volk auch Dr. Claudia Busse und Dr. Christin Kleinsorgen die TiHo vertreten und weitere Gäste, unter anderem Prof. Dr. Klaus Osterrieder (TiHo), Prof. Mahtab Bahramsoltani (FU Berlin) sowie Dr. Christiane Bärsch von der Tierärztekammer Niedersachen empfangen.
Die Veranstaltung kann zudem live auf YouTube verfolgt werden.
TiHo
Prof. Brehm übernimmt Geschäftsführung des Freundeskreis Tiermedizin Leipzig
Am Donnerstag, 20.6.2024fand die Jahreshauptversammlung des Freundeskreis (FRK) Tiermedizin der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig e.V. statt. Neben den Berichten der Präsidentin Prof. Dr. Michaele Alef über die Tätigkeit des Förderkreises, des Dekans, Prof. Dr. Dr. Thomas Vahlenkamp, über die Entwicklung der Fakultät, des Schatzmeisters und der Kassenprüfer sowie der Entlastung des Vorstandes, stand auch die Wahl des neuen Vorstandes an.
Als Geschäftsführer des FRK tritt Prof. Walter Brehm, Leiter der Klinik für Pferde, in die Fußstapfen von Prof. Dr. Johannes Seeger, der diese Position über 15 Jahre bekleidet hat und sich nicht erneut zur Wahl stellte. Prof. Seeger wurde zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt als Dank für seinen langjährigen Einsatz für den Freundeskreis eine Baumpatenschaft der Stadt Leipzig. Die Platane wird passender Weise in der Nähe seiner alten Wirkungsstätte am Veterinär-Anatomischen Institut an der Semmelweißstraße wachsen.
Außerdem wurde mit Paul Raecke (Matrikel 21) ein neuer studentischer Vertreter in den Vorstand gewählt, der künftig noch mehr die Interessen der Studierenden in die Vereinsarbeit einbringen soll.
Weiteres Highlight war die Verleihung des Bergfestpreises an Svenja Ritter, Sprecherin des Matrikels 21, für ihr besonderes Engagement, u.a. in der Organisation des Bergfestes sowie im Fachschaftsrat und im bvvd e.v. Sie bedankte sich im Namen des gesamten Jahrganges und kündigte an, den Preis mit einer weiteren Person teilen zu wollen, „ohne die das Bergfest in der Form nicht möglich gewesen wäre.“
An den offiziellen Teil schloss sich wie immer ein gemütliches Zusammensein am Grillplatz an, wo man sich kollegial über weitere Ideen und Projekte austauschte.
© Bild: Prof. M. Fürll
Dr. Mario Stein vom Landesverband der Tierärzte im Öffentlichen Dienst Sachsens e.V. (LTÖD) gratuliert der FRK-Präsidentin Prof. Dr. Michaele Alef stellvertretend für den neu gewählten Vorstand des Freundeskreis Tiermedizin Leipzig
Mehr als die Hälfte der Landwirt:innen wählt konservativ
Am vergangenen Sonntag (9.6.2024) hat die Europawahl stattgefunden. Dabei haben die Landwirt:innen in Deutschland mehrheitlich (52%) der CDU/CSU ihre Stimme gegeben. Das ist das Ergebnis einer Befragung der Forschungsgruppe Wahlen unter annähernd 46.500 Wähler:innen aus verschiedenen Berufsgruppen. Die Befragung ergab zudem, dass die AfD auch bei den Landwirten die zweitstärkste Partei geworden ist. 15,9 % der Bäuer:innen wählten demnach die AfD. Bei der Europawahl im Jahr 2017 waren es 8 % der Landwirt:innen.
Lediglich 3 % der Landwirt:innen sagten am Wahltag aus, dass sie „Die Grünen“ wählen würden. Gründe für das wiederholt schlechte Abschneiden der Grünen werden in der EU-Pflanzenschutzpolitik sowie anderen umweltpolitischen Vorhaben gesehen. Sowohl die FDP als auch die SPD erhielten jeweils 5 % der Stimmen. Und auch Die Linken konnten bei den Landwirt:innen nicht punkten. Linke und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kamen nur auf jeweils 2 %.
Agrarheute
FLI Förderpreise 2024 stehen fest
Der Förderpreis des Fördervereins des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), e.V., ist in diesem Jahr gleich an sieben junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verleihen worden. Damit wurden jetzt insgesamt 85 Nachwuchswissenschaftler mit dem Preis ausgezeichnet.
Die Preisträger in 2024 sind Dr. Lisa Rogoll (Institut für Epidemiologie), Dr. Ann-Kathrin Heymann (Institut für Tierernährung), Dr. Nico Halwe (Institut für Virusdiagnostik), Dr. Viola Carla Haring (Institut für Neue und neuartige Tierseuchenerreger), Dr. Christin Körsten (Institut für Infektionsmedizin), Dr. Elisabeth Wöhnke (Institut für Molekulare Virologie und Zellbiologie) und Dr. Emmelie Margarete Eckhardt (Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit). Die Vergabe der Förderpreise des Fördervereins 2025 wird im Rahmen des Jahrestreffens des Fördervereins des Friedrich-Loeffler-Instituts am 17.06.2025 auf der Insel Riems stattfinden.
Die Förderpreise werden für herausragende PhD-Arbeiten und Dissertationen vergeben, die von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an den Fachinstituten des FLI angefertigt worden sind. Neben einer sehr guten Bewertung ihrer Abschlussarbeiten konnten die Nominierten mindestens eine Veröffentlichung als ErstautorIn in einer international angesehenen Fachzeitschrift vorweisen. Der Förderpreis ist mit einem Preisgeld von 500€ dotiert.
FLI
Therapeutische Fähigkeiten von Eseln nutzen
An immer mehr Orten lassen sich Wanderungen mit Eseln unternehmen. Dabei werden die Tiere am Strick geführt und nicht geritten. Eine nicht immer leichte Aufgabe, da die Esel häufig andere Pläne haben als die sie führende Person. Dabei verlangen die Esel ihrem Begleiter viel Geduld und Verständnis ab. Doch die Langohren fordern nicht nur eine geistige Disposition, auch körperlich müssen die Begleiter:innen in Dauerbereitschaft sein. Mal drängen sie plötzlich nach links, mal unerwartet nach rechts, nur um an Futter zu gelangen. „Esel haben ein etwas anderes Verständnis von Zeit und Wandern. Sie würden eigentlich erst weitergehen, wenn eine Wiese leergefressen ist. Da muss man Führungsqualitäten beweisen, sonst wird man vom Esel zum Affen gemacht“, erklärt Petra Landsberg, Herrin über ein Dutzend Esel in der Eifel.
Aber die Esel helfen den Menschen, den Schalter auf den Abschalt-Modus umzulegen. „Esel sind richtig menschensüchtig und strahlen eine unheimliche Ruhe aus“, so Landsberg. Durch den mentalen Fokus auf das Grautier haben die Eselwanderer keine Zeit, über Sorgen oder die Arbeit nachzudenken. Eselwanderer werden automatisch zu Eselverstehern, Eselbändigern und Eselantreibern, auch wenn die Mission nicht immer mit Erfolg gekrönt wird. Denn selbst wenn die Tiere immer wieder auf stur schalten oder zu lockenden Versuchungen abdriften, kann man den Eseln nie böse sein. „So ein Esel ist ein guter Therapeut, um bei sich selbst anzukommen“, erklärt eine begeisterte Begleiterin.
Da Esel zunehmend als Haustiere gehalten und auch immer häufiger bei der Tierärztin oder dem Tierarzt landen, bietet Myvetlearn.de am 6. Juli 2024 die Hybridveranstaltung Der Esel als Patient in der tierärztlichen Praxis an. Die Teilnehmenden haben die Wahl zwischen einer Live-Präsenzveranstaltung in Gießen und einem Live-Online-Stream. Tierärzt:innen, die an diesem Tag leider verhindert sind, steht eine Aufzeichnung der ATF-anerkannten Fortbildung zur Verfügung.
Welt.de
ZOWIAC mit Hessischem Wildtierpreis ausgezeichnet
ZOWIAC untersucht invasive Karnivoren (Fleischfresser) unter anderem im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf bedrohte einheimische Arten und die jeweiligen Ökosysteme sowie auf ihren Befall mit Parasiten und anderen Krankheiten auslösenden Erregern. Nun ist das Teilprojekt „Jagd, Naturschutz und Wissenschaft – Hand in Hand für den Erhalt einer artenreichen Herpetofauna“ des Forschungsgroßprojektes, an dem die Goethe-Universität, die Senckenberg Gesellschaft und der NABU beteiligt sind, mit dem Hessischen Wildtierpreis ausgezeichnet worden. Die ZOWIAC-Leiter Prof. Dr. Sven Klimpel und Timo Spaniol vom NABU nahmen den Preis entgegen.
Der Preis würdigt die herausragenden Leistungen im Bereich des Wildtierschutzes. ZOWIAC hat sich zudem durch seine außergewöhnliche Netzwerkarbeit hervorgetan, indem Naturschutz- und Landesbehörden, Ministerien, Landwirtschaft sowie Jagdvereinen und Bürgerwissenschaften gut zusammenarbeiten. Diese Netzwerkarbeit ist notwendig, um invasiven Arten wie Waschbären und Marder, deren Populationen stark gewachsen sind, und deren massiven Einfluss auf Artgemeinschaften und Ökosysteme unter Kontrolle zu haben. Neben dem nicht unerheblichen wirtschaftlichen Schaden bedrohen die gebietsfremden Tiere die heimische Artenvielfalt. Zudem können sie für eine große Anzahl von Parasiten und Krankheitserregern als Wirte fungieren und diese auf Wild-, Nutz- und Haustiere sowie den Menschen übertragen. Da Waschbären und Marder verstärkt auch urbane Regionen besiedeln, besteht daher ein erhöhtes Risiko der Übertragung von zoonotischen Krankheitserregern (u.a. Waschbärspulwurm), humanpathogener Viren (u.a. West-Nil-Virus, Corona-Viren) und Mikroorganismen (u.a. multiresistente Keime).
Um sich mit dem Umgang, der Versorgung und der Aufzucht von Wildtieren vertraut zu machen, können sich Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte in zwei separaten E-Learningreihen auf Myvetlearn.de online fortbilden. Im ersten von 4 Kursen stellt Referent Dr. Florian Brandes die rechtlichen Grundlagen zum Umgang mit Wildtieren in der tierärztlichen Praxis vor. Dabei wird auf die wichtigsten Aspekte bei der Aufnahme von Arten eingegangen, die dem Naturschutzrecht oder dem Jagdrecht unterliegen. Ebenso werden Hinweise gegeben, wie mit invasiven Tierarten umzugehen ist, für die rechtliche Regelungen (Prävention und Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten) bestehen. Ergänzend wird zudem die heikle Frage der Euthanasie von Wildtieren angesprochen.
Goethe Universität Frankfurt
Train the Teacher schult Praktikumsgeber
Um Tierärzt:innen, die Praktika für Studierende anbieten, auch hinsichtlich Didaktik fit zu machen, hat die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) den Moodle-Kurs „Train the Teacher“ ins Leben gerufen. Nach der erfolgreichen Absolvierung des E-Learning-Kurses erhalten die Teilnehmenden 4 ATF-Stunden zu nicht veterinärmedizinisch-fachlichen Berufsfertigkeiten. Diese gelten als didaktische Qualifizierungsmaßnahme, die die European Association of Establishments for Veterinary Education (EAEVE) als Vorgabe erstellt hat.
„Die Vorgabe gilt für alle Praktika, die in der Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten, der TAppV, vorgegeben sind, wie beispielsweise Praktika während des Praktischen Jahres oder das Schlachthofpraktikum. Die Praktika sollen damit für Studierende noch ergiebiger und lehrreicher werden“, erklärt Professorin Dr. Andrea Tipold, Vizepräsidentin für Lehre an der TiHo.
Nach Registrierung auf der Internetseite der TiHo kann das kostenlose Online-Angebot noch bis zum 21. November 2024 wahrgenommen werden. Die Inhalte können selbstständig und zeitlich flexibel bearbeitet werden. Inhaltlich liegt der Fokus auf den Themen Code of conduct, Day One Competences, Good Clinical Practice und Practical & Clinical Teaching. Auch studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte sowie weitere aktiv an der Lehre beteiligte Mitarbeitende müssen eine gewisse Anzahl an Stunden nachweisen. Für sie bietet die TiHo ebenfalls kostenlose Online-Kurse mit geringerem Umfang an.
Tierarztpraxen, die Praktika für Studierende der Veterinärmedizin anbieten, können mit einem Eintrag im nächsten Veti-Kalender 2024/25 auf das Angebot hinweisen. Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.
TiHo Hannover
VUK-bvvd-Kliniktage gehen in die 3. Runde
Der Verbund Unabhängiger Kleintierkliniken e.V. (VUK) und der Bundesverband der Veterinärmedizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvvd) möchten gemeinsam die Studierenden für die kurative Kleintiermedizin begeistern. Daher haben sie die VUK-bvvd-Kliniktage ins Leben gerufen, die angehenden Tierärzt:innen in ganz Deutschland die einzigartige Möglichkeit bieten, einen Blick hinter die Kulissen der privaten und inhabergeführten Kleintierkliniken, Tiergesundheitszentren und auf Klinikniveau arbeitenden Kleintierpraxen zu werfen. Die Kliniktage finden jeweils an Samstagen im Mai und im Juni 2024 statt. Dies ist bereits das dritte Jahr, an denen die Kliniktage organisiert werden. Teilnehmen können bundesweit 220 Studierende. Eine Anmeldung ist notwendig.
Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit praktischen Übungen zu verschiedenen Themen, darunter Ophthalmologie, Zahnheilkunde, Nahttechniken, Ultraschall, Kommunikation mit Tierbesitzer:innen, Osteosynthese sowie Übungen an High-End-Medizintechnik. Die Kliniktage finden in kleinen Gruppen mit maximal 15 Studierenden statt, die von Spezialist:innen in den jeweiligen Kliniken und Praxen betreut werden. Dadurch sind eine intensive Betreuung und Anleitung sowie das Eingehen auf die jeweilige Gruppendynamik möglich.
Nach getaner Arbeit gibt es dann häufig noch ein „Get Together“, wodurch die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen sowie mit den Verantwortlichen der Kliniken, Tiergesundheitszentren und Praxen ins Gespräch zu kommen. „Wir freuen uns, dass wir diese Kliniktage zum dritten Mal anbieten können und sind dankbar für die Unterstützung unserer Mitglieder. Es ist uns wichtig mit den Tierärzt:innen von morgen ins Gespräch zu kommen und ihnen zu zeigen, welche Perspektiven es in der unabhängigen spezialisierten Kleintiermedizin gibt“, sagt Dr. Dirk Remien, Präsident des VUK.
Größter internationaler Schweinekongress in Leipzig
In knapp drei Wochen öffnen sich die Tore des Congress Center Leipzig für den 27. International Pig Veterinary Society Congress (IPVS). Wie bereits im Jahr 2016, wird der weltweit größte internationale Kongress für Schweineveterinärmedizin auch in diesem Jahr mit dem European Symposium of Porcine Health Management (ESPHM) durchgeführt. Die etwa 3.000 Teilnehmenden aus der ganzen Welt erwartet ein äußerst vielfältiges Programm über vier Tage (4.-7. Juni). Neben klassischen Themen wie infektiöse Erkrankungen, Vakzination, Tier- und Verbraucherschutz, Ernährung und Reproduktion, werden auch neue Ansätze der Schweineproduktion wie „Precision livestook farming“, Nachhaltigkeit und Personalmanagement behandelt.
Rund 100 wissenschaftliche Referate von renommierten Experten, zahlreiche Poster und Präsentationen garantieren den Kongressbesucher:innen einen intensiven fachlichen Austausch. Die Veranstaltung ist ATF-zertifiziert und eignet sich ebenfalls zur Fortschreibung der Fortbildungspflicht gemäß §7 (2) SchHaltHygV. Eine Industrieausstellung präsentiert zudem neueste Produkte und Technologien aus der ganzen Welt.
Das vollständige Kongressprogramm ist auf der Veranstaltungswebsite einzusehen.
IPVS
Zuchtschwerpunkt bei Reitpferden muss Gesundheit sein
Bei der Pferdezucht in Deutschland liegt das Augenmerk vor allem auf der bestmöglichen Vermarktung der Fohlen. Dabei gerät die Gesundheit nicht selten in den Hintergrund, was Zuchtexperte Heinz Meyer kritisiert. Der Körkommissar bemängelt grundsätzlich die Richtung, in die sich die deutsche Pferdezucht bewegt hat. Es mangelt den Pferden an langfristiger Gesundheit und Belastbarkeit, so Meyer.
„Es gibt in der Spring- und in der Dressurpferdezucht einen großen Unterschied“, weiß der Zuchtexperte. Bei den Springpferden werde, vor allem durch die ICSI-Technik, sehr viel auf dem Papier gezüchtet. „Da kommt es vor allem auf das Pedigree an“, beobachtet Heinz Meyer. Aber: „So einfach ist Zucht nicht. Die Anpaarung zweier hocherfolgreicher Springpferde macht nicht gleich das nächste Top-Pferd. Die Natur spielt da eine große Rolle. Zum Glück“, sagt er.
Bei Zucht von Dressurpferden hingegen ist der aktuelle Schwerpunkt die Bewegungsqualität im Trab. „Wenn ein Fohlen gut traben kann, lässt es sich auch gut verkaufen“, sagt Heinz Meyer. Viele Kunden schauen nur auf die aufwendige Vorderbeintechnik. Der wichtige Schritt und der Galopp würden häufig nicht ausreichend gewertschätzt. Denn zusammen mit dem Trab bilden diese beiden Gangarten sowie eine starke Rückenstabilität das gesunde und starke Fundament für ein gutes Dressurpferd. „Es sollen gesunde Reitpferde gezüchtet werden, keine Freilaufpferde, die schön anzusehen sind. Das sollte allen klar sein“, erklärt der Zuchtexperte abschließend.
Interessierten Pferdezüchter:innen und -halter:innen bietet Vetion.de noch bis zum 30. Juni 2024 eine kostenlose Online-Fortbildung mit dem Titel „Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden“ auf Tierhalter-Wissen.de an. Inhaltlich geht es um das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen und die Erstversorgung. Als Besonderheit gibt es interaktive Übungsaufgaben zum Wiederholen des Gelernten und Fact-Sheets (physiologische Daten und Gießener Früherkennungsschema) zum Ausdrucken. Außerdem steht Tierärztinnen und Tierärzten auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung mit ATF-Anerkennung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Auch diese Kurse sind mit interaktiven Übungsaufgaben für mehr Spaß am Lernen ausgestattet.
Reiterrevue
Vogelzählung startet wieder
Vom 9. bis 12. Mai 2024 sind wieder alle Natur- und Vogelinteressierte in ganz Deutschland aufgerufen, an der diesjährigen Vogelzählung teilzunehmen. Bis zum kommenden Sonntag sollen eine Stunde lang die Vögel gezählt werden, die sich im eigenen Garten, auf dem Balkon oder im Park nebenan tummeln. Die Zahlen können anschließend entweder online, telefonisch, per Fax oder über den Postweg übermittelt werden. Diese Daten helfen den Organisator:innen des Forschungsprojekt „Citizen Science“, Umweltveränderungen zu erkennen. Auch wenn keine oder nur wenige Vögel zu sehen sind, sollte dies gemeldet werden.
NABU
Tierärzt:innen impfen für Afrika
Vom 13. – 19. Mai 2024 findet erneut die Aktion „Impfen für Afrika“ statt. Einen Teil der Impfeinnnahmen aus dieser Aktionswoche spenden die teilnehmenden Praxen an den Verein Tierärzte ohne Grenzen e.V. (Togev). Mit Hilfe dieser Gelder können weitere Impfkampagnen gegen Tollwut in Ostafrika und anderen afrikanischen Regionen durchgeführt werden.
Seit annähernd 20 Jahren werden in Afrika Hunde und Katzen gegen die gefährliche Infektionskrankheit geimpft. In vielen Regionen des Kontinents sterben noch immer mehr als 21.000 Menschen pro Jahr an der Tollwut. Nahezu alle der humanen Tollwutfälle in Ostafrika gehen auf den Biss eines infizierten Hundes zurück. Daher hat sich Togev das Ziel gesetzt, die Tollwut bis 2030 auszurotten. Um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, müssen mindestens 70% der Hundepopulation geimpft worden sein. Wie der Verein erklärt, sei die Vakzination der Tiere auch sehr bedeutsam, da sich die Menschen in Ostafrika nicht auf die Postexpositionsprophylaxe (PEP) verlassen können, also die Gabe von Tollwutantikörpern nach einem Hundebiss, um den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern. Für die meisten Betroffenen sind u.a. die Kosten zu hoch.
Jede:r teilnehmende:r Tierärzt:in ist bei der Aktion Impfen für Afrika willkommen und hilft dem Verein, seinem Ziel näher zu kommen, in dem Teile der Impfeinnahmen in dieser Woche für Impfkampagnen in Afrika gespendet werden. Die Teilnahme kann auch auf ausgewählte Tage beschränkt werden.
Togev
FLI lädt zur Weiterbildungsveranstaltung ein
Der Förderverein des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), lädt Interessierte am 28. Mai zur nächsten Weiterbildungsveranstaltung im Rahmen der 33. ordentlichen Mitgliederversammlung ein. Unter dem Motto „Biodiversität in Umwelt und Stall: Lösungswege für neue Herausforderungen gefragt“ werden sechs Referent:innen über ihre aktuelle Arbeit in ihren jeweiligen FLI-Instituten berichten. Zudem werden Nachwuchswissenschaftler:innen für ihre am FLI angefertigten akademischen Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Alle Mitglieder des Fördervereins sind zudem ab 14.30 Uhr eingeladen, an der 33. ordentlichen Mitgliederversammlung teilzunehmen.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Die Anerkennung der Fortbildung mit 3 Stunden als Pflichtfortbildung durch die Landestierärztekammer Mecklenburg-Vorpommern ist beantragt. Bei Interesse an der Veranstaltung melden Sie sich bitte per E-Mail an foerderverein@fli.de oder telefonisch unter 038351-71895 an.
FLI
Wasser und Plastik im Fokus des Earth Day
Am heutigen Montag (22.04.2024) wird auf der ganzen Welt der Earth Day begangen. Unter dem Motto Planet vs. Plastics liegt der Fokus in diesem Jahr unter anderem besonders auf der sinnvollen Verwendung von Wasser sowie der Reduzierung von Plastikproduktion und -verbrauch. Ein eindringlicher Appell zeigt auf, wie sehr die Wasservorkommen auf der Erde vor einer ernsten Bedrohung stehen. Ein Großteil des Wassers ist verschmutzt und für Menschen sowie auch zum Teil für die Tierwelt ungenießbar geworden und die Verschmutzung stellt eine entsprechend ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar.
Eine internationale Studie von mehr als fünfzig Wissenschaftler:innen aus dem vergangenen Jahr hat das Grundwasser als „Schlüsselökosystem“ für den Planeten eingestuft, das essenziell für die Menschheit und die biologische Vielfalt der Erde ist. Neben der Industrie, die eine tragende Rolle im Verbrauch sowie Verschmutzung von Wasser einnimmt, kann auch jeder einzelne durch einen bewussten Umgang mit Trinkwasser helfen und mit wenigen Mitteln einen wesentlichen Beitrag leisten, Wasser zu sparen. Aber auch Mikroplastik könne negative Auswirkungen auf Ökosysteme haben und die Gesundheit aller Lebewesen gefährden, heißt es weiter.
Im Rahmen des Earth Day 2024 weist der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) zudem auf den Verlust der biologischen Vielfalt hin. „Unser Planet steht an einem Wendepunkt. Einzigartige, unersetzliche Arten auf der ganzen Welt sind durch das Handeln der Menschen vom Aussterben bedroht“, erklärt VdZ-Geschäftsführer Volker Homes. „Unsere Zoos sind die passenden Orte, um sich genau damit auseinanderzusetzen. Sie stehen an vorderster Front der Naturschutzbewegung, indem sie bedrohte Arten züchten, schützen und auch wieder in die Natur bringen. Besucherinnen und Besucher können sich mit ihrem Zoo in der Nachbarschaft für den Erhalt der Biodiversität der Erde einsetzen.“ Der VdZ ruft daher auf, den Tag der Erde mit einem Besuch im Zoo zu verknüpfen.
Earth Day
VdZ
Expert:innen zum Wissensaustausch über ASP in Riems
Zu Beginn dieser Woche kamen rund 90 Expert:innen aus Europa, Asien und Afrika im Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems zusammen, um sich über die aktuelle Situation der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auszutauschen. Die zentralen Themen des internationalen Tierseuchen-Gremiums waren die Ausbreitung und Bekämpfung der Tierseuche.
Die Expertengruppe besteht aus Veterinär:innen der obersten Behörden der Länder und ist Teil des von der Welttiergesundheitsorganisation (WOAH) und der Welternährungsorganisation FAO gegründeten Gremiums zur Kontrolle grenzüberschreitender Tierkrankheiten „Global Framework for the Progressive Control of Transboundary Animal Diseases“ (GF-TADs).
Die angereisten Teilnehmenden nutzten die Tagung auch, um sich mit den Wissenschaftler:innen des FLI auszutauschen. GF-TADs soll regionale Allianzen im Kampf gegen grenzüberschreitende Tierseuchen fördern, Kapazitäten aufbauen und die Programmentwicklung zur spezifischen Bekämpfung auf der Grundlage regionaler Prioritäten unterstützen.
Das Vetion-Fokusthema Afrikanische Schweinepest vermittelt eine detaillierte Übersicht über die Entwicklung der Tierseuche in Deutschland und den anderen europäischen Ländern.
FLI
Osterfeuer gefährlich für Wildtiere
Die Ostertage stehen bevor und damit finden traditionell auch wieder vielerorts die Osterfeuer statt. Der Naturschutzbund NABU warnt jedoch vor den Gefahren, die Wildtieren drohen, wenn die Holzscheite zu früh aufgeschichtet werden. Besonders Kleintiere wie Igel, Wiesel sowie zahlreiche Vogelarten suchen Unterschlupf in den Haufen aus Totholz. Um die Tiere nicht zu gefährden, appelliert der NABU dringend, die Haufen am Tag des Anzündens nochmals umzuschichten. Alternativ sollten das Schnittholz erst kurz vor dem Abbrennen aufgeschichtet werden, damit die Kleintiere den Haufen erst gar nicht als Wohnstätte nutzen können.
Der NABU weist darauf hin, dass die geselligen Osterfeuer keinesfalls verboten werden sollten, auch wenn Reisig sich für viele andere Zwecke besser eignet und Insekten, Spitzmäusen, Igeln und vielen Vogelarten als Unterschlupf und Lebensraum dienen könnte „Wir wollen niemandem diesen Brauch vermiesen. Es ist natürlich schön und stimmungsvoll, am Osterfeuer zu stehen und den Frühling zu begrüßen. Daher geben wir Tipps, wie das Osterfeuer etwas verträglicher für Tiere und Umwelt wird“, erklärt Silvia Teich, Sprecherin des Naturschutzbundes Deutschland in Berlin.
„Sinnvoll wäre es, sich wenn, dann auf wenige Osterfeuer etwa bei größeren Feierlichkeiten zu beschränken“, erklärte Felix Ekardt, Chef des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Sachsen in Hinblick auf die Auswirkungen der Feuer auf die Wildtiere.
Um den Schutz und die Aufzucht von Wildtieren geht es auch in der vierteiligen E-Learningreihe Wildtiere, die Tierärzt:innen und Tiermedizinischen auf Myvetlearn.de angeboten werden. Die einzelnen Kurse enthalten interaktive Elemente, die den Spaß und Lernerfolg fördern. Im Rahmen unserer Osteraktion gewähren wir bis zum 7.4. auf diese E-Learningreihe einen Rabatt von 15% auf die Kursgebühr.
Vetion wünscht Ihnen ein Frohes Osterfest!
T-Online
Eine Stunde für die Erde das Licht ausmachen
Am morgigen Samstag (23.03.2024) findet die nächste Earth Hour statt. Dann heißt es von 20.30 bis 21.30 Uhr bereits zum 18. Mal, für Klima- und Umweltschutz das Licht auszuknipsen. Unter dem diesjährigen Motto „Earth Hour – Deine Stunde für die Erde!“ kann jede:r Einzelne mithelfen und ein Zeichen setzen für eine klimagerechte Gesellschaft und einen ambitionierten Klimaschutz. In diesem Jahr gilt das Engagement hierzulande auch für eine starke Demokratie, denn in Deutschland verändert sich zusätzlich zu dem meteorologischen immer mehr auch das politische Klima.
Im letzten Jahr haben weltweit Menschen aus über 190 Ländern und Gebieten an der Earth Hour teilgenommen, um „eine Stunde für die Erde“ zu spenden. Insgesamt wurden bei der weltweit größten Aktion 410.000 Stunden für klima- und umweltschützende Aktivitäten im Rahmen in der sogenannten Hour Bank gesammelt.
Auch Unternehmen und Gemeinden können ihren aktiven Beitrag leisten und teilnehmen. Eine Aktion für die Earth Hour 2024 kann noch bis einschließlich 23. März ganz unkompliziert angemeldet werden.
WWF
Online-Infoabend rund um das Berufsbild Tierärzt:in
Der Mangel an tiermedizinischen Fachkräften tritt inzwischen nahezu flächendeckend in Deutschland zu Tage. Daher ist es gerade jetzt sehr wichtig, Veränderungen dringend herbeizuführen, um langfristig die Versorgung der Tiere in Deutschland zu gewährleisten.
Im Rahmen einer Info-Woche veranstaltet der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) am 12. März 2024 gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Berlin Mitte einen Digitalen Elternabend, um Interessierten die verschiedenen Berufe in der Tiermedizin realistisch vorzustellen. Der Info-Abend richtet sich an die Eltern von Kindern, die sich grundsätzlich für den Beruf der/s Tierärzt:in bzw. der Tiermedizinischen Fachangestellten interessieren. Denn in dieser Phase könnte es sehr wichtig sein, die Erziehungsberechtigten mit ins Boot der Entscheidungsfindung zu holen. Gleichzeitig soll den jungen Menschen ein realistisches Bild vom Tierarzt- und TFA-Beruf vermittelt werden. Um dies zu fördern, nimmt der bpt nun diese Möglichkeit zu einem interessanten Pilotprojekt wahr.
Expert:innen erzählen über ihre Arbeit in einer Nutztier- bzw. Kleintierpraxis. Zudem gibt das Netzwerk Junger bpt einen tiefen Einblick in das Studium der Veterinärmedizin und hat Tipps zum Berufseinstieg parat. Ein realistischer Bericht über den Alltag einer Tiermedizinischen Fachangestellten rundet den Digitalen Elternabend ab. Die Info-Veranstaltung startet am 12.3.2024 um 19 Uhr, um Anmeldung wird gebeten.
Mehr Informationen rund um den Beruf Tierarzt gibt es auf der gleichnamigen Internetseite. Auf Instagram erzählen Tierärztinnen und Tierärzte ihre Geschichte, warum sie Tierarzt:in geworden sind und was sie bis heute an ihrem Beruf begeistert.
bpt
FBN auf Zukunftskurs
Das ursprünglich zuletzt vor 6 Jahren als Wilhelm-Stahl-Symposium ausgerichtete Nutztier-Forum fand am vergangenen Wochenende erstmals am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) statt. Hier trafen mehr als 160 Wissenschaftler:innen, Politiker:innen und Praktiker:innen zusammen, um sich über die Zukunft der Nutztierhaltung auszutauschen. Die hochkarätig besetzte Tagung drehte sich in diesem Jahr in vier Themenschwerpunkten um das Schwerpunktthema Tierwohl.
„In den vier Fokusthemen Nutztierhaltung individualisieren, Nutztierhaltung in Kreisläufen gestalten, Kritische Lebensphasen von Nutztieren bewältigen und Vielfalt in der Nutztierhaltung fördern steht das Tier im Zentrum“, erklärt Prof. Dr. Klaus Wimmers, Vorstand des FBN. „Durch den verstärkt interdisziplinären, dynamischen Ansatz können unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenste Ansätze in einem gemeinsamen Projekt zusammenführen und ermöglichen so einen ganzheitlicheren Blick auf das Nutztier, vom Genom bis zum Verhalten, von der Ernährung bis zu den Haltungsbedingungen. So können wir nicht nur inhaltlich besser zusammenarbeiten, auch die Ressourcen am FBN werden effizienter genutzt.“
In den verschiedenen Impulsvorträgen wurden Themen wie Tierschutzpolitik, gesellschaftliche Akzeptanz, neueste Forschungsansätze und Tiergesundheit diskutiert, aber auch die Notwendigkeit von Haltungsbedingungen, welche das Tierwohl stärker fokussieren, gefordert.
Mit dem Nutztierforum hat das FBN ein neues Kapitel aufgeschlagen. Zusätzlich sollen ein neues Logo, frische Farben und ein überarbeiteter Internetauftritt den zukunftsorientierten Kurs der Forschungseinrichtung repräsentieren. „Wir sind stolz auf unsere Tradition und auf das Erreichte“, fasst Prof. Dr. Klaus Wimmers zusammen. „Aber wir richten unseren Blick in die Zukunft und freuen uns darauf, die wissenschaftlichen Grundlagen für eine moderne, nachhaltige Landwirtschaft zu schaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Tiere als auch den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht wird.“
FBN
Geriatrie im Fokus der bpt-INTENSIV
Vom 29. Februar bis 3. März 2024 findet in der Stadthalle Bielefeld die nächste bpt-INTENSIV Fortbildung statt. Dieses Jahr dreht sich alles um die Geriatrie. Denn auch die tierischen Patienten werden immer älter, was Multimorbiditäten, einen veränderten Stoffwechsel und unklare Symptomatiken mit sich bringt. Die Kongressbesucher:innen erwartet ein breitgefächertes Programm mit Vorträgen, Fallbeispielen und Seminaren zum Thema Geriatrie, u.a. Fortbildungen zu Anästhesie, Palliativbetreuung und Pharmakotherapie.
Außerdem lädt die MSD Tiergesundheit interessierte Tierärzt:innen am Freitag, 1.3.2024 um 13 Uhr, zum Lunch & Learn ein. Zunächst wird Dr. Michael Leschnik im Rahmen der Reihe Expertise Kompakt-Parasiten zum Thema „Aus der Zukunft lernen – Was Sie heute schon wissen müssen“ referieren, bevor Kilian Hütt (MSD) die neueste Innovation, die BRAVECTO® Injektion“, Live vorstellt. Für die Teilnahme am Lunch & Learn erhalten Sie eine zusätzliche ATF-Stunde. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Am Samstag, 2.3.2024, werden sich dann Björn Becker und Julia Nitsche in ihrem Vortrag mit dem Thema Künstliche Intelligenz als mögliche Lösung für die Personalmisere in der Tiermedizin befassen.
Ganz frisch im Programm des bpt-INTENSIV ist zudem die Fortbildung für Ausbildungspraxen. Die Beschäftigung mit dem Thema Praktika für Studierende ist aktuell lohnenswert, denn leichter können Arbeitgeber:innen potentielle Arbeitnehmende nicht treffen und von sich überzeugen.
Ein Besuch in Bielefeld lohnt sich also definitiv.
bpt
Aufruf zur Beobachtung von Eichhörnchen
Für ihr gemeinsames Projekt benötigen das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und der Naturschutzbund NABU die Mithilfe von interessierten Bürger:innen. Im Zeitraum zwischen dem 15. Februar 2024 und dem 28. Februar 2025 geht es darum, wertvolle Daten über das Vorkommen und die Lebensweise von Eichhörnchen zu sammeln. Dafür sollen Bürger:innen im ganzen Bundesgebiet die flinken Nagetiere an einem festen Standort, wie dem eigenen Garten oder im Park, regelmäßig beobachten und Sichtungen auf einer Web-App melden.
„Uns interessieren dabei aber nicht nur Sichtungen von Tieren an einem ausgewählten Standort. Für uns ist es genauso wichtig zu wissen, ob eine Fläche zu einem bestimmten Zeitpunkt kontrolliert, aber kein Eichhörnchen gesichtet wurde“, sagt Dr. Milena Stillfried, NABU-Referentin für Citizen Science. „Diese sogenannten Nicht-Sichtungen sind wichtig, um berechnen zu können, ob es regionale Unterschiede im Vorkommen und in der zeitlichen Aktivität der Tiere gibt. Die Nicht-Sichtungen geben uns wertvolle Hinweise darauf, ob die Eichhörnchen tatsächlich abwesend oder gerade nicht aktiv sind und sind eine notwendige Voraussetzung für die korrekte Analyse und Interpretation der Daten. Daher bitten wir die Teilnehmenden, uns auch zu melden, wenn sie an den von ihnen beobachteten Plätzen oder Wegen keine Eichhörnchen gesehen haben.“
Um klare Aussagen über die Populationsentwicklung der Eichhörnchen machen zu können, werden Daten zur Anzahl von Nachkommen und zur Häufigkeit von Würfen innerhalb eines Jahres benötigt, sagt Prof. Dr. Stephanie Kramer-Schadt von der Technischen Universität Berlin und Abteilungsleiterin am Leibniz-IZW. „Uns interessiert in dem nun anlaufenden bürgerwissenschaftlichen Projekt vor allem, wie sich Eichhörnchen an die zunehmende Verstädterung anpassen und ob es in Deutschland regionale Unterschiede gibt, zum Beispiel was die Anzahl der Jungtiere oder den Zeitpunkt der Fortpflanzung betrifft.“
Um Eichhörnchen und andere Wildtiere geht es auch in der vierteiligen Online-Fortbildungsreihe Wildtiere, die Myvetlearn.de jeweils für Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte anbietet.
NABU
Career Snack für TMFAs auf dem LTK
Der Countdown zum 12. Leipziger Tierärztekongress läuft und so langsam sollten sich die kommenden Kongressbesucher:innen mit den einzelnen Programmpunkten ein wenig vertraut machen. Tiermedizinische Fachangestellte sind am Samstag, den 20.1. um 13 Uhr sowie 13.30 Uhr zum Career Snack im Hardenberg Consulting Private Meeting Room eingeladen.
Hier können sich die TMFAs mit den Klinikleiter:innen Katrin Hartmann & Ralf Müller, beide Ludwig Maximilians Universität (LMU) München, im lockeren Rahmen über berufliche Entwicklungsmöglichkeiten an der Universität austauschen. Zudem erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die breiten Einsatzbereiche der TMFA in der Uniklinik, sowohl am Menschen als auch am Tier. Auch können sie sich über die Rahmenbedingungen im öffentlichen Dienst -von Teilzeit, Kinder- oder Hundebetreuung und Wohnmöglichkeiten über betriebliche Altersversorgung bis zum Carsharing- informieren lassen.
Der Career Snack dauert jeweils ca. 30 Minuten und ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Umfrage zur Verwendung neuer Technologien in der Landwirtschaft
Im Bereich der Landwirtschaft schreitet die Digitalisierung voran. Es existieren bereits eine Vielzahl von Technologien für zahlreiche Bereiche. Ein Forschungsprojekt des Thünen-Instituts soll nun beleuchten, welche digitalen Entwicklungen sinnvoll sind, bereits eingesetzt werden und in welchen Bereichen digitale Lösungen fehlen.
Eine bundesweite Umfrage unter den Landwirt:innen im Rahmen des Projekts soll dazu beitragen, einen Überblick über den generellen Stand der Mechanisierung, Digitalisierung und Automatisierung in Deutschland zu erhalten. Angesprochen sind Landwirt:innen mit den Betriebszweigen Milchvieh, Mutterkühe, Mastrinder, Sauen, Ferkelaufzucht, Mastschweine, Ackerbau und Grünland.
Die Ergebnisse wollen die Wissenschaftler:innen nutzen, um wichtige Erkenntnisse abzuleiten, die bei der Entwicklung von neuen Systemen gebraucht werden. Zudem sollen bestehende Wissenslücken gefüllt werden. Die Teilnahme an der Online-Umfrage dauert lediglich knapp 20 Minuten.
Die teilnehmenden Landwirt:innen haben die Möglichkeit, die Ergebnisse einzusehen und anhand dieser einzuschätzen, wie ihr Betrieb hinsichtlich der technologischen Ausstattung im Vergleich zu anderen Betrieben dasteht. Unter allen Teilnehmenden verlost das Thünen-Institut zudem ein Tablet im Wert von ca. 350 Euro sowie zehn Gutscheine für Berufsbekleidung und Industriebedarf im Wert von jeweils 50 Euro.
Thünen-Institut
Vollumfänglichkeit ist Erfolgsrezept des LTK
Eine Woche vor Beginn der größten Tierärztefortbildung im deutschsprachigen Raum, dem Leipziger Tierärztekongress (LTK), haben die Veranstalter (Tierärztliche Fakultät der Universität Leipzig, die Tierärztekammern der ostdeutschen Bundesländer sowie die Messe Leipzig) zu einer Online-Pressekonferenz eingeladen.
Mit Begeisterung wurden dort die neuen erwarteten Besucher- und Ausstellerrekorde vermeldet. So gibt es bereits jetzt knapp 6.000 Anmeldungen von Fortbildungsteilnehmer:innen sowie Buchungen von 329 Ausstellern aus insgesamt 21 Ländern auf der vetexpo. Prof. Dr. Uwe Truyen als Kongresspräsident beschreibt das Erfolgsgeheimnis des LTK mit dem breiten Spektrum und der Vollumfänglichkeit der Veranstaltung. Das Kongressprogramm ist so umfangreich und vielfältig wie die verschiedenen Tätigkeitsfelder in der Veterinärmedizin. Das Themenspektrum reicht von allen Tierarten bis zu Auseinandersetzungen mit ethischen Problemstellungen in der Tiermedizin, Lebensmittelsicherheit, Tierschutz, Tierseuchenbekämpfung und Zoonosen. Zudem wird es Brennpunktthemen zu One Health, Nachhaltigkeit und den Auswirkungen des Klimawandels geben.
Die vetexpo wurde in diesem Jahr um eine sogenannte Start Up-Area erweitert und in einer Sonderschau werden ein mobiles Hofschlachtsystem sowie ein Kofferlabor vorgestellt. Es gibt also viel zu sehen und zu hören.
Neben der Vorstellung des diesjährigen Programms wurde auf der Pressekonferenz auch das Thema Fachkräftemangel also Tierärztemangel angesprochen. Hier gebe es einiges zu tun. Als erstes müssten genauere Zahlen, Daten und Fakten her, um den Mangel bzw. den Bedarf genau einordnen zu können. Hier wollen zumindest einige Tierärztekammern künftig mehr beitragen durch detaillierte Erhebungsbögen, die u.a. um die Frage nach einer Teilzeitanstellung ergänzt werden, wie der Präsident der Tierärztekammer Sachsen, Dr. Uwe Hörügel, verriet. Prof. Truyen hält es auch für notwendig, die Zulassunsgbedingungen zum Veterinärmedizinstudium zu überarbeiten als auch mittelfristig die Zahl der Studienplätze deutlich nach oben aufzustocken. Nach Ansicht von Dr. Hörügel sollten auch internationale Kolleg:innen leichter in den Arbeitsmarkt integriert werden können, in dem beispielsweise eine zentrale Anlaufstelle für Tierärzt:innen aus dem Nicht-EU-Ausland geschaffen wird und im Rahmen der Approbationsanerkennung vorgeschriebene Prüfungen künftig wahlweise auch auf Englisch absolviert werden können. Dies fordert unter anderem auch der Dessauer Zukunftskreis (DZK) in seinem Wörlitzer Memorandum.
LTK
Mehr Highlights des LTK 2024
Früherer RKI-Präsident Lothar Wieler erhält Bundesverdienstkreuz
Prof. Dr. Lothar Wieler wird mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Am 18. Januar 2024 wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem ehemaligen Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI) im Schloss Bellevue die Ehrung zukommen lassen. Neben Wieler wird auch der frühere Leiter des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, geehrt.
Wieler ist Fachtierarzt für Mikrobiologie und leitete das RKI von März 2015 bis April 2023. Schon vor der Corona-Pandemie hatte der 62-jährige in seiner Position als RKI-Chef die Bundesregierung insbesondere bei Infektionskrankheiten beraten. Wieler beschrieb in der Hochzeit der Corona-Pandemie für das RKI in zahlreichen Pressekonferenzen die Entwicklung der Infektionslage und gab der Bevölkerung Verhaltenshinweise.
Auf eigenen Wunsch hat Wieler zum 1. April 2023 sein Amt als RKI-Präsident niedergelegt und arbeitet inzwischen beim Hasso-Plattner-Institut, um sich wieder verstärkt Forschung und Lehre widmen zu können.
Tagesschau.de
Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024
27,8 Prozent der knapp 120.000 teilnehmenden Menschen in Deutschland haben bei der 4. öffentlichen Vogelwahl des Naturschutzbundes NABU den Kiebitz zum Nachfolger des letztjährigen Jahresvogels, dem Braunkehlchen, gewählt. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten der Steinkauz (21,5 %) sowie das Rebhuhn (19,4 %). Der Kiebitz soll durch die Wahl mehr Aufmerksamkeit erhalten, denn die Bestände in Deutschland sind dramatisch zurückgegangen. Neben der mit dem Klimawandel einhergehenden Trockenheit sorgt auch die intensivierte Landwirtschaft dafür, dass der Kiebitz immer weniger Feuchtwiesengebiete zum Brüten vorfindet. Daher plant der NABU auch, den Siegervogel mit verstärkter Kommunikation ins Rampenlicht zu setzen sowie konkrete Schutzmaßnahmen für den stark gefährdeten Wiesenbrüter durchzuführen. Der Kiebitz ist auf unsere Hilfe beim Schutz seiner Lebensräume angewiesen, so der NABU.
NABU
Tipps gegen Silvester-Angst von Haustieren
Seit dem offiziellen Verkaufsstart der Silvesterraketen und -böller am 28.12.2023 hat die Knallerei begonnen. Für Haus- und Wildtiere bedeutet das laute Knallen der abgefeuerten Raketen sowie die gleißenden Lichtblitze der pure Stress. Für viele Tiere ist die Silvesternacht die schlimmste Nacht des ganzen Jahres. Um den Hunden und Katzen im eigenen Haushalt beizustehen, gibt es zwar kein Patentrezept oder gar ein Allheilmittel, aber können die Tierbesitzer:innen mit ein paar Tricks und Verhaltensregeln den Silvesterstress für die vierbeinigen Familienmitglieder zumindest abmildern.
So wird empfohlen, das Haustier bereits ab dem Nachmittag im Haus zu lassen. Beim Spaziergang vor und direkt nach der Silvesternacht sollten Hunde unbedingt an der Leine geführt werden. Vielerorts liegen Raketenreste und Scherben herum, zudem werden auch nach Silvester vereinzelt Raketen gezündet, welche die Tiere verschrecken. Hunde und Katzen benötigen zudem einen sicheren Rückzugsort, der bestenfalls dunkel und möglichst lärmgeschützt ist. Die Tiere sollten am Silvesterabend auf keinen Fall allein zu Hause, Türen und Fenster geschlossen bleiben. Vogel- und Meerschweinchenkäfige sollten mit Tüchern abgedeckt und in möglichst lärmgeschützte Zimmer gestellt werden. Hintergrundmusik bzw. das Spielen mit dem Lieblingsspielzeug kann die Vierbeiner von den Knallgeräuschen ablenken. Sollte das Haustier zu starken Panikattacken neigen, kann in Absprache mit dem Tierarzt ein Beruhigungsmittel helfen, das rechtzeitig besorgt werden sollte.
Wie eine Studie der Vetmeduni Wien aus dem Jahr 2020 besagt, kann Geräuschangst durch vorbereitendes Training verhindert werden. „Es zahlt sich wirklich aus, Geräusche positiv zu verknüpfen, etwa durch Leckerli und Spielen mit dem Hund, wenn es geknallt hat. Um Panikreaktionen oder Traumata zu verhindern, kann für einige Hunde auch der Einsatz angstlösender Medikamente sinnvoll sein“, erklärt die Verhaltensforscherin Stefanie Riemer. „Ich empfehle auch im Alltag, jedes Mal, wenn ein plötzliches Geräusch auftritt, das Hunde potenziell erschrecken kann, selbst positive Emotionen zu zeigen und – wenn zur Hand – mit Futter oder Spiel gegenzukonditionieren“, erklärt Riemer. In ihren Untersuchungen zeigte sich, dass das Füttern oder Spielen mit dem Hund während Feuerwerken mit einer signifikanten Verbesserung der Angst assoziiert war. Um der Entwicklung von Lärmangst wirksam entgegenzuwirken, empfiehlt die Verhaltensforscherin ein vorbeugendes Training, welches bereits im Welpenalter begonnen werden sollte.
Das Team von Vetion.de wünscht allen Zwei- und Vierbeinern einen guten und stressfreien Rutsch!
Vetmeduni Wien
Geo
Baden-Württemberg ruft Schülerwettbewerb Tierschutz aus
Das Land Baden-Württemberg möchte bereits bei jungen Menschen das Verständnis für den Tierschutz stärken und hat daher erneut den 13. Landeswettbewerb Tierschutz unter dem Motto „Schülerinnen und Schüler machen sich für Tiere stark“ ausgerufen. „Unseren Schülerinnen und Schülern in Baden-Württemberg ist es ein wichtiges Anliegen, Verantwortung für das Wohl der Tiere zu übernehmen. Das zeigt der breite Einsatz der Kinder und Jugendlichen mit ihren zahlreichen und beeindruckenden Ideen zum Tierschutz. Täglich kommen wir mit Tieren in Berührung, sei es mit Haustieren oder in der Landwirtschaft. Jeder Einzelne kann dabei durch verantwortungsbewusstes Handeln seinen Beitrag für den Tierschutz leisten“, erklärte Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), in der vergangenen Woche.
Bis zum 30. April 2024 können Kinder und Jugendliche der Jahrgangsstufen vier bis zehn ihre eigenen Ideen rund um den Tierschutz sowie deren Umsetzung einsenden und einen zehn Geldpreise gewinnen. „Jede Bewerbung ist ein Erfolg für den Tierschutz. Ich freue mich schon jetzt auf die neuen und vielfältigen Ideen unserer Schülerinnen und Schüler. Mit ihren Zeichnungen, Bildern, Bastelarbeiten, Videos oder Fotos verdeutlichen sie ihren Einsatz für das Wohl der Tiere und tragen damit zu einer tiergerechten Zukunft bei“, betont Kultusministerin Theresa Schopper.
MLR Baden-Württemberg
VetVirbac-Stipendien 2023 vergeben
Auch in diesem Jahr unterstützt das Unternehmen Virbac wieder zwei Studierende der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit dem VetVirbac-Stipendium. Die diesjährigen Stipendien wurden Anfang November 2023 an die Studierenden Niklas Baur und Maria Janzen übergeben. Das Vet Stipendium in Höhe von 1.000 Euro unterstützt Studierende des Diplomstudiums Veterinärmedizin bei ihrem zehnwöchigen Praktikum im Bereich Wiederkäuer-, Geflügel- oder Schweinemedizin in Österreich und soll zusätzliche Kosten für Wohnen und Leben in diesem Zeitraum abdecken.
Vetmeduni Wien
16. Europäischer Antibiotikatag: antimikrobielle Resistenzen ganzheitlich bekämpfen
Zum 16. Mal fand am 16.11.2023 der Europäische Antibiotikatag in Wien statt, dieses Jahr als Hybridveranstaltung. Das jährliche Fachsymposium stand unter dem Motto „Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt“ (One-Health) und gab einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Antibiotikaresistenz und des Antibiotikaverbrauchs. Dank einer Ministerien-übergreifenden Maßnahmenstrategie werde die antimikrobielle Resistenz ganzheitlich bekämpft. So konnte die Resistenzlage im Austragungsland Österreich auf einem guten Niveau gehalten werden und auch der Krankenhauskeim MRSA sei seit mehreren Jahren rückläufig, wie der österreichische Gesundheitsminister Johannes Rauch in seiner Videobotschaft erklärte. „Antibiotika müssen sorgfältig eingesetzt werden, damit uns auch in Zukunft verlässliche Antibiotika zur Verfügung stehen. Durch das Inkrafttreten des neuen Tierarzneimittelgesetzes wird es auch im Veterinärbereich zu einer weiteren Reduktion des Antibiotikaeinsatzes kommen. Davon profitieren Mensch und Tier“, betonte Bundesminister Rauch zusätzlich.
Auch das Projekt VetMAB.de hat das Ziel, durch Wissensvermittlung in Form von verschiedenen Online-Fortbildungen für Landwirt:innen und Tierärzt:innen den Einsatz von Antibiotika im Stall zu minimieren. Studierenden der Veterinärmedizin stehen die VetMAB-Module, die auf Myvetlearn.de angeboten werden, kostenfrei zur Verfügung. Die vielfältige Vernetzung und notwendige Zusammenarbeit der Bereiche Mensch, Tier und Umwelt hat auch die Online-Messe für Tierärzt:innen, Futura.Vet, im Sinn, die voraussichtlich im Herbst 2024 wieder stattfinden wird.
OTS
Heinz Sielmann Ehrenpreis 2023 zeichnet Pionierleistungen in Tierhaltung aus
Für ihr besonderes Engagement hinsichtlich des Natur- und Artenschutzes sind Dr. Anita Idel und Barbara Scheitz am 16.11.2023 mit dem Heinz Sielmann Ehrenpreis 2023 ausgezeichnet worden.
Die Preisträgerin Dr. Anita Idel ist Tierärztin und Buchautorin und hat sich in den letzten Jahren intensiv mit den Spannungsfeldern zwischen Landwirtschaft und Naturschutz auseinandergesetzt. Mit ihrem Buch „Die Kuh ist kein Klimakiller“, das 2010 erschienen ist, räumte sie mit einem hartnäckigen Mythos auf.
Als zweite Preisträgerin wählte die Jury Barbara Scheitz aus, die sich als Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz GmbH zu einer Pionierin des nachhaltigen unternehmerischen Handelns hervortat. Nicht nur, dass Scheitz seit 20 Jahren ihr Unternehmen konsequent ökologisch weiterentwickelt hat. Zudem fördert die Andechser Molkerei im Besonderen die Weidehaltung, indem die entsprechenden Erzeuger seit 2015 einen Zuschlag erhalten, was einzigartig in Deutschland ist.
„Mit großem Weitblick und Mut haben die beiden Preisträgerinnen jeweils auf ihrem Gebiet neue Maßstäbe hinsichtlich der Vereinbarkeit von ökonomischem Handeln und Artenschutz gesetzt. Mit der Ehrung möchte die Heinz Sielmann Stiftung die gesellschaftliche Relevanz und Pionierleistung der Arbeit von Dr. Anita Idel und Barbara Scheitz hervorheben und würdigen.“, erklärte Fritz Brickwedde während der Preisverleihung. „Die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie vor allem in Hinsicht auf die Tierhaltung ist für beide Preisträgerinnen Lebensthema und Herzensanliegen“, betonte der Stiftungsratsvorsitzende der Heinz Sielmann Stiftung.
Heinz Sielmann Stiftung
Parlamentarischer Abend der BTK
Der diesjährige Parlamentarische Abend der Bundestierärztekammer (BTK) fand in der vergangenen Woche in den Räumen der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin statt. Dabei wurde sowohl das neue BTK-Präsidium begrüßt als auch die Arbeit der alten Vertretung umfassend gewürdigt. In seiner neuen Funktion als Präsident stellte Dr. Holger Vogel vor zahlreichen Gästen die Bedeutung der Meinungsvielfalt in den Fokus und warb um Wertschätzung des tierärztlichen Berufsstandes.
„An die Verantwortungsträger der Legislative richte ich den Wunsch nach Entbürokratisierung und vollziehbarer Gesetzgebung, das betrifft leider alle Arbeitsfelder der Tierärzteschaft“, betonte Dr. Vogel. Glückwünsche zu seiner neuen Position als BTK-Präsident erreichten Vogel auch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, die durch Dr. Ophelia Nick weitergegeben wurden. Die Staatssekretärin versprach in ihrer Rede, noch in dieser Legislaturperiode die Stärkung des Tierschutz weiterzuverfolgen, insbesondere durch die Schließung von gesetzlichen Lücken. Zudem hob Nick die Wichtigkeit des Dialog zwischen dem BMEL und der Tierärzteschaft hervor. Der scheidende BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann hielt das Schlusswort und mahnte erneut das Thema Aggression und verletzende Polemik v. a. im Social-Media-Bereich an.
BTK
Kampagne warnt vor Tieren als Weihnachtsgeschenk
Unter dem Motto „Wir wollen keine Bescherung, sondern ein Zuhause!“ geht am heutigen Dienstag (14.11.2023) eine zweiwöchige City-Light-Kampagne im gesamten Dresdner Stadtgebiet an den Start. Mit dieser Aktion möchte das Dresdner Tierheim mit Tierheimtieren auf den Plakaten vor zu schnellen und unüberlegten Haustierkäufen als Weihnachtsgeschenk warnen.
„Ein Tier ist kein Geschenk für ein paar Tage. Es ist ein Lebewesen. Es wünscht sich sein ganzes Leben lang beste Haltungsbedingungen. Das erfordert Anstrengung und Verständnis aller Familienmitglieder“, erklärt Lutz Meißner, Abteilungsleiter für Tierschutz und Tierseuchenbekämpfung im Veterinäramt der Stadt weiter. Wie in Dresden, warten auch in den Tierheimen im gesamten Bundesgebiet zahlreiche Hunde, Katzen und andere Haustiere auf ein neues Zuhause. Vor der Anschaffung eines tierischen Familienmitglieds sollten die Fragen der Betreuung, der Kosten und der Zeit umfassend besprochen und geklärt werden.
Dresden.de
Grundlagenforschung als Beitrag zur Gesundheit von Mensch und Tier
Die Vetmeduni Wien lädt Interessierte am 27. November 2023 zum nächsten VetmedTalk ein. In einem interaktiven Livestream werden die Expert:innen Andreas Bergthaler (Molekulare Immunologie, MedUni Wien), Janina Burk-Luibl (Physiologie und Pathophysiologie, Vetmeduni) und Georg Csukovich (Interne Medizin Kleintiere, Vetmeduni) über das Thema „Was ist überhaupt gesund? Wie Grundlagenforschung zur menschlichen und tierischen Gesundheit beiträgt“ diskutieren. Die Zuseher:innen haben dabei die Möglichkeit, den Podiumsgästen live alle Fragen zu diesem Thema zu stellen. Moderiert wird der VetmedTalk von Wissenschaftskommunikator und Initiator des Science Slam Österreich, Bernhard Weingartner.
Die VetmedTalk-Eventreihe „Heute verstehen. Morgen verändern.“ findet in regelmäßigen Abständen statt. Zu verschiedenen aktuellen Themen aus der veterinärmedizinischen Grundlagenforschung diskutieren Expert:innen ihren Nutzen für Mensch, Tier und Umwelt.
Die vielfältige Vernetzung und notwendige Zusammenarbeit dieser Bereiche hat auch die Futura.vet im Sinn, die voraussichtlich im Herbst 2024 wieder stattfinden wird.
Vetmeduni Wien
Veranstaltung zeigt verschiedene Berufswege in der Tiermedizin auf
Wie gestaltet sich der Berufsalltag einer Tierärztin oder eines Tierarztes in der Geflügel- oder Schweinepraxis? Und welche Aufgaben warten auf die Amtstierärztin oder den Amtstierarzt? Diese und viele weitere Fragen werden auf der Vortragsveranstaltung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) am kommenden Samstag (11.11.2023) beantwortet. Ab 8.30 Uhr stellen Veterinär:innen unterschiedlicher Fachbereiche in Kurzvorträgen den zukünftigen Tiermediziner:innen ihre Arbeitsbereiche sowie ihren Berufsalltag vor.
Die Webseite BerufTierarzt.de informiert ebenfalls über die Vielfältigkeit des tierärztlichen Berufs sowie das Studium der Veterinärmedizin. Tierärztinnen und Tierärzte aus allen Bereichen sind herzlich eingeladen, dabei mitzuwirken.
TiHo Hannover
BfR-Symposium beleuchtet Zoonosen und Lebensmittelsicherheit
In einem zweitägigen Symposium befasst sich das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am 16. und 17. November 2023 mit dem Thema Zoonosen und Lebensmittelsicherheit. Das Institut lädt Interessierte aus wissenschaftlichen Einrichtungen, Untersuchungsämtern, Überwachungsbehörden und der Wirtschaft zu der wissenschaftlichen Tagung nach Berlin ein.
Im Fokus des Symposiums wird das Vorkommen von Zoonoseerregern bei Tieren sowie ihre Übertragung entlang der Lebensmittelkette stehen. Die Teilnehmenden erwartet ein umfassendes Programm, beginnend mit den Ergebnissen des Zoonosen-Monitorings 2022 und Aquakulturen über Bovine Milk and Meat Factors (BMMFs) und VBNC-Campylobacter in der Umwelt bis hin zum Vorkommen von Clostridioides difficile in Lebensmitteln und Shiga-Toxin bildenden E. coli in Mehl.
Neben der wissenschaftlichen Weiterbildung soll die Tagung auch die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander fördern und damit die Kooperation zwischen den unterschiedlichen Einrichtungen. Aus diesem Grund wird die Veranstaltung ausschließlich als Präsenzveranstaltung durchgeführt.
BfR
Baden-Württemberg verleiht Tierschutzpreis 2023
Der Tierschutzpreis des Landes Baden-Württemberg ist in diesem Jahr an fünf Bewerber:innen verliehen worden. Neben dem Tierschutzverein Münsingen, Andrea Göhring vom Verein „Bauernhoftiere bewegen Menschen“ sowie der Papageien-Partner-Vermittlungs-Organisation PAPAVEO dürfen sich auch der Treue Begleiter e.V. und die Familie Salzer, die für ihr „von der Geburt zum Teller“-Prinzip ausgezeichnet wurde, über ein Preisgeld von insgesamt 7.500 Euro freuen.
„Der Tierschutz ist ein Thema, das uns alle angeht. Aus diesem Grunde bringen wir als Landesregierung eine ziel- und umsetzungsorientierte Tierschutzstrategie auf den Weg, die alle Bereiche der Nutzung und Haltung von Tieren umfasst, von Nutztieren über Heimtiere bis hin zu Tierversuchen. Auch die Unterstützung der zahlreichen Ehrenamtlichen, sei es der Vereine oder engagierter Einzelpersonen im Land, ist uns ein wichtiges Anliegen“, erklärte Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. „Die tollen Leistungen der Preisträgerinnen und Preisträger sollen auch als Beispiel und Vorbild für alle Bürgerinnen und Bürger dienen, sich für den Tierschutz in vielfältiger Weise einzusetzen“, betonte Hauk bei der Preisverleihung.
Ministerium Baden-Württemberg
BVL lädt zum Wissensaustausch über Resistenzen ein
Jedes Jahr findet die World Antimicrobial Awareness Week (WAAW) statt. In diesem Jahr vom 18. – 24. November. Mit der jährlichen Kampagne möchte die Weltgesundheitsorganisation WHO auf die bedrohliche Zunahme von Resistenzen gegen Antibiotika und andere mikrobielle Wirkstoffe aufmerksam machen. Im Rahmen dieser besonderen Woche richtet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am 20. und 21. November 2023 in Berlin die Veranstaltung „Combatting Antimicrobial Resistance – Strategies and Challenges“ (Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz – Strategien und Herausforderungen) aus.
Akteur:innen aus europäischen und nationalen Behörden werden zu einem wichtigen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den verschiedenen Disziplinen zusammenkommen, um Strategien zur Reduzierung von AMR und deren Umsetzung zu diskutieren, besonders auch vor dem Hintergrund des One Health-Ansatzes der Europäischen Kommission. Das Treffen wird auch einen Erfahrungsaustausch und ein Update über die Umsetzung der verpflichtenden Maßnahmen im Rahmen der Verordnung (EU) 2019/6 (Tierarzneimittelverordnung) beinhalten, wie z.B. die verpflichtende Aufzeichnung des Verbrauchs von antimikrobiellen Arzneimitteln bei Tieren in allen EU-Mitgliedstaaten. Neben einer Vor-Ort-Teilnahme (Anmeldung bis zum 5.11.2023 notwendig) kann die Veranstaltung auch online besucht werden.
Auch das Projekt VetMAB.de hat das Ziel, durch Wissensvermittlung in Form von Online-Fortbildungen für Landwirt:innen und Tierärzt:innenn den Einsatz von Antibiotika im Stall zu minimieren. Zudem bietet Myvetlearn.de tierärztliche Online-Fortbildungen in Bezug auf die Antibiotikaminimierung bei den verschiedenen Nutztieren an.
BVL
Bpt-Kongress in München
Am heutigen Donnerstag (19.10.2023) geht der bpt-Kongress in München in die nächste Runde. Neben Vorträgen zu Mental Health und Praxisführung sowie Existenzgründung und Strahlenschutz bietet der jährlich stattfindende Kongress ein umfassendes Fachprogramm für die Kleintier-, Pferde- und Nutztierpraxis sowie für Praxismanagement und Lebensmittelsicherheit. Die Kongressbesucher:innen erwarten zudem Roundtables und Diskussionsrunden zu aktuellen berufspolitischen Themen.
Am Freitag um 12.30 Uhr werden bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder und Prof. Dr. Thomas Göbel (Studiendekan LMU) mit weiteren Expert:innen über den Masterplan Tiermedizinstudium: Was läuft schief im Studium, was erwartet die Praxis diskutieren. Für Tiermedizinische Fachangestellte findet am Samstag eine eintägige Fortbildung mit inhaltlicher Anbindung zum tierärztlichen Hauptprogramm statt. Auf der begleitenden veterinärmedizinischen Fachmesse können sich die Besucher:innen über Innovationen der Industrie informieren.
bpt
ZZF-Symposium zur Ernährung von Heimtieren
Auf dem 27. Symposium des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) am vergangenen Wochenende waren Aspekte der Herstellung, Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit von Heimtiernahrung zentrale Diskussionspunkte unter den rund 70 teilnehmenden Tierärzt:innen und Zoofachhändler:innen. In neun fundierten Vorträgen referierten die Expert:innen unter anderem über die Auswirkungen von mangelhaften oder fehlerhaften Informationen über die Ernährung der Haustiere.
Das Themenfeld umfasste neben der autarken Proteinversorgung mittels insektenbasierten Futtermitteln und artgerechten Ernährung auch die nachhaltige Produktion der Heimtiernahrung sowie die durch eine ungeeignete Ernährung ausgelösten Erkrankungen bei den Tieren. Diese kann unter anderem zu Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus oder Magen-Darm-Erkrankungen führen. Die Gründe für eine falsche Fütterung liegen meist in der mangelnden Aufklärung der Tierhalter:innen. „Die Vermittlung von Wissen bildet eine der wesentlichen Grundlagen für einen effektiven Tierschutz”, konstatierte ZZF-Präsident Norbert Holthenrich.
Um die Ernährung von Hunden und Katzen geht es auch in den Dahlemer Diätetikseminaren auf Myvetlearn.de. Anhand von Fallbeispielen und wissenschaftlichen Studien werden die jeweiligen Themen praxisnah erläutert und diskutiert. Am 25.10.2023 geht Prof. Dr. Nadine Paßlack (Gießen) in dem Live-Webinar auf Harnsteine bei Hunden und Katzen ein. Im Anschluss steht den Kursteilnehmer:innen eine Aufzeichnung zu Verfügung.
ZZF
Dahlemer Diätetkseminar zum Thema Harnsteine
Aktionen zur Kastration von Streunerkatzen
Am 1.11.2023 fällt in Niedersachsen bereits zum 7. Mal der Startschuss für die Aktion zur kostenlosen Kastration von verwilderten Hauskatzen. Bis zum 28. November 2023 können rund 2.000 Streunerkatzen kastriert, sowie gekennzeichnet und registriert werden, sofern diese keinen Besitzer:innen zugeordnet werden können. Das Land unterstützt die Aktion mit 250.000 Euro. Hinzu kommen Spenden der teilnehmenden Tierschutzorganisationen in Höhe von 55.000 Euro. Teilnahmeberechtigt sind Tierschutzvereine, Tierheime und ehrenamtlich tätige Betreuer:innen von kontrollierten Futterstellen.
„Durch die Aktion wird die unkontrollierte Vermehrung freilebender Hauskatzen und damit viel Leid und Elend der unversorgten Katzen verhindert. Dies funktioniert natürlich nur, wenn auch die Besitzerinnen und Besitzer von männlichen Katzen ihren Vierbeinern nicht unkastriert Freigang gewähren. Kater sollten vor dem ersten Freigang, wenn sie fortpflanzungsfähig sind, unbedingt kastriert werden, um Streunerkatzen vor weiterem Nachwuchs zu schützen“, erklärt Michaela Dämmrich, Landesbeauftragte für den Tierschutz. Wie bereits im vergangenen Jahr wird die Anzahl der kastrierten Katzen pro Tierarztpraxis begrenzt: Pro Praxis können am Tag maximal fünf Katzen und im gesamten Zeitraum 15 Katzen kastriert werden. Das Mindestalter der Katzen beträgt 16 Wochen.
Die ursprünglich bis zum 20. Oktober 2023 geplante Katzenkastrationsaktion in Schleswig-Holstein musste bereits nach zwei Tagen aus finanziellen Gründen beendet werden. Der Deutsche Tierschutzbund, der die Landestierärztekammer als Organisatorin zusammen mit seinem Landesverband unterstützt, fordert mehr finanzielles Engagement seitens der Landesregierung für zukünftige Aktionen. „Das Land muss seinen Beitrag für die geplanten Aktionen in 2024 wesentlich erhöhen – auf mindestens 200.000 Euro. Auch die Landestierärztekammer muss stärker unterstützen“, fordert Ellen Kloth, Vorsitzende des Landesverbands Schleswig-Holstein des Deutschen Tierschutzbundes. Tierschutzvereine und Tierheime in Schleswig-Holstein müssen nun entscheiden, ob sie bei den noch nicht kastrierten Straßenkatzen die Kosten selbst tragen oder die Katzen unkastriert wieder laufen lassen – mit der Folge, dass sich diese weiter unkontrolliert vermehren.
Ministerium Niedersachsen
Deutscher Tierschutzbund
In-Vitro-Fleisch im Fokus der ersten Fachtagung „Fleisch der Zukunft“
Immer mehr Menschen in Deutschland verzichten auf den Konsum von konventionell produzierten Fleischprodukten. Dadurch wächst die Forschung rund um die Herstellung von sogenanntem kultivierten Fleisch. Dr. Nick Lin-Hi, Professur für Wirtschaft und Ethik an der Universiät Vechta, ist ein großer Fürsprecher von In-vitro-Fleisch und sieht darin das „Fleisch der Zukunft“. Unter seiner Leitung sind vom 4. bis 6. Oktober 2023 etwa 30 Expert:innen verschiedener Fachdisziplinen sowie aus der Praxis zu der ersten wissenschaftlichen Fachtagung in Deutschland zusammengekommen und haben sich über den Status quo der In-Vitro-Erzeugung ausgetauscht. „Wir müssen Forschung bündeln und verschiedene Perspektiven zusammenbringen, um diese Zukunftstechnologie nach vorne zu bringen!“, erklärte Lin-Hi.
Im Rahmen der Fachtagung haben die Teilnehmer:innen die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten präsentiert und sind so über Fächergrenzen hinweg miteinander ins Gespräch gekommen. In die Ergebnisse der Tagung, die zu einem „Big Picture“ zuzsammengefasst wurden, sind sowohl technologische als auch soziale Aspekte eingeflossen. Neben der deutlichen Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, der bei der Erzeugung von konventionellen Fleisch entsteht, brauche es angesichts der wachsenden Weltbevölkerung neue Ansätze für die globale Versorgung mit Proteinen, waren sich die Teilnehmenden einig. „Schließlich macht die in-vitro Technologie die Herstellung von Fleisch ohne Tierleid möglich und bietet zudem Ansatzpunkte, um Fleischprodukte besser und gesünder zu machen. Ich bin überzeugt, dass die Verschmelzung von Biotechnologie und Lebensmitteltechnologie die Zukunft der Ernährung fundamental prägen wird“, erklärte Professor Lin-Hi abschließend. „Wir müssen mutiger sein und brauchen viel mehr Engagement in Wirtschaft, Politik und Forschung. Nur dann kann der Standort Deutschland langfristig wettbewerbsfähig bleiben.“
Universität Vechta
Laboklin richtet erstmals Internationalen Hundezüchtertag aus
Tierärzt:innen und Hundezüchter:innen sind am 14. Oktober 2023 von 8-14 Uhr eingeladen, am 1. Internationalen Hundezüchtertag der Firma Laboklin teilzunehmen. Die Veranstaltung findet online statt. Die Teilnehmenden erwartet ein vielfältiges Programm zu Genetik, Fellfarben, Hormonen und vielen anderen interessanten Themen rund um die Hundezucht. Das Web-Seminar findet in englischer Sprache statt, die Veranstaltung wird zudem aufgezeichnet.
Bereits zwei Wochen später, am 28. Oktober 2023, wird sich der nächste Online-Züchtertag mit dem Schwerpunktthema Allergien beim Hund befassen. Unter anderem referiert dann Prof. Dr. Ingrid Vervuert (Uni Leipzig) über den Dauerbrenner BARFen. Dr. Regina Wagner (Laboklin) wird sich dem Thema Allergien beim Hund widmen. Die Teilnehmenden erwarten zudem Vorträge über genetische Farbmerkmale mit gesundheitlicher Relevanz sowie über Futtermittelallergien. Dem Vortragsteil schließen sich drei zusätzlich buchbare Seminare an. Auch in diesem Jahr haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, den Züchtertag zusätzlich als Aufzeichnung anzuschauen, um das Gelernte zu vertiefen.
Auf Tierhalter-Wissen.de haben Hundezüchter:innen und interessierte Hundehalter:innen die Möglichkeit, ihr Wissen über die Zucht mit Hunden aufzufrischen.
Internationaler Hundezüchtertag
Online-Umfrage zur Änderung der TÄHAV
Die am 1. März 2018 in Kraft getretene 2. Verordnung zur Änderung der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV) hat das übergeordnete Ziel, die Entstehung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen einzudämmen und damit auch die Wirksamkeit von Antibiotika zu erhalten. Erstmals sind auch Umwidmungsverbote für bestimmte antibiotische Tierarzneimittel sowie die Verpflichtung zur Anfertigung von Antibiogrammen in bestimmten Behandlungsfällen in der 2. Verordnung enthalten.
Mittels einer Online-Befragung möchte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nun evaluieren, welche Erfahrungen Tierärzt:innen mit den Regelungen zu Umwidmungsverboten und Antibiogrammpflichten in den vergangenen fünf Jahren gemacht haben. Zudem möchte das Ministerium mit Hilfe der Angaben etwaige Verbesserungspotentiale identifizieren. Daher wäre es wünschenswert, dass möglichst viele kurativ tätige Tierärzt:innen an der Umfrage teilnehmen.
Die Umfrage läuft bis zum 27. Oktober 2023 und wird vom Dienstleistungszentrum der Bundesregierung für bessere Rechtsetzung im Statistischen Bundesamt durchgeführt. Der Evaluierungsbericht kann im Anschluss auf der Webseite des BMEL eingesehen werden.
Umfrage zur Änderung der TÄHAV
Kiebitz zum Vogel des Jahres 2024 gewählt
Der Kiebitz (Vanellus vanellus) wird Vogel des Jahres 2024. Nach der öffentlichen Vogelwahl, organisiert vom Naturschutzbund NABU sowie dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben sich rund 27 Prozent der knapp 120.000 Teilnehmenden für den sogenannten „Gaukler der Lüfte“ entschieden. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten der Steinkauz (22,9 Prozent) und das Rebhuhn (21,5 Prozent).
„Wieder haben weit über 100.000 Menschen aus ganz Deutschland an unserer öffentlichen Vogelwahl teilgenommen. Das Interesse an der heimischen Vogelwelt ist ungebrochen. Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.
Der Kiebitz, ein schwarz-weiß gefärbter, etwa taubengroßer Regenpfeifer mit einer auffälligen Federhaube auf dem Kopf, gilt als stark gefährdet. Vor allem die Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtschaft gefährden die Art. Seinen Namen verdankt der frisch gewählte Vogel des Jahres seinem einprägsamen Ruf „Kie-wit“.
NABU
Prof. Hensel erhält Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig
Ende September 2023 hat die Veterinärmedizinische Universität Leipzig ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Im Rahmen der Festveranstaltung, die die Feierlichkeiten einläutete, wurde Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel die Ehrendoktorwürde verliehen. In seiner Danksagung würdigte Prof. Uwe Truyen besonders den Einsatz des Präsidenten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) für das Öffentliche Gesundheitswesen und die Festigung der Stellung des Tierarztes/der Tierärztin darin sowie seine herausragenden Leistungen als Hochschullehrer auf dem Gebiet der Tierhygiene. Auch Hensel unterstrich die Bedeutung des Tierarztes bzw. der Toierärztin in und für die Gesellschaft. So heile der Tierarzt nicht nur Tiere, sondern sorge auch für die Unbedenklichkeit tierischer Lebensmittel. Weiterhin ist er/sie ein bedeutender Baustein im Kampf gegen Zoonosen. „Zwei Dinge sind es, die die akademische Welt ausmachen. Das eine ist Herz und das andere ist Hirn. Nutzen wir es!“, so die Aufforderung Hensels an alle Anwesenden.
Dem akademischen Festakt folgte am 30. September ein festlicher Ballabend in der Kongresshalle des Leipziger Zoos. Einen ausführlichen Bericht zu den Feierlichkeiten der 100-Jahr-Feier können Sie auf Vetion.de nachlesen.
Uni Leipzig
Forscherin der FU Berlin stellt Zelltherapie für arzneimittelresistente Epilepsie vor
Weltweit sind mehr als 50 Millionen Menschen an Epilepsie erkrankt, einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Bei schätzungsweise 5 Millionen Menschen wird jedes Jahr die Neudiagnose Epilepsie gestellt. Eine abnorme elektrische Aktivität im Gehirn kann wiederholt epileptische Anfälle auslösen. Das medizinische Ziel ist es, die Anzahl solcher Anfälle gering zu halten.
Ein internationales Forscherteam, unter ihnen Veterinärmedizinerin und Neurowissenschaftlerin Prof. Sonja Bröer von der Freien Universität Berlin, arbeitet im Rahmen einer Studie an einer regenerativen Zelltherapie, die bei einer arzneimittelresistenten Epilepsie zur Heilung bzw. Linderung führen könnte. Diese Therapie basiert auf Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ausschüttenden Nervenzellen, die die übermäßigen elektrischen Entladungen in Nervenzellen des Gehirns hemmen könnten. Basierend auf den Daten aus der Studie wird die Zelltherapie inzwischen in einer laufenden klinischen Phase 1/2-Studie am Menschen getestet.
Die Neu-Berliner Veterinärmedizinerin Bröer wird erste klinische sowie präklinische Daten anlässlich des „Berlin Neuroscience Meeting“ des Einstein-Zentrums für Neurowissenschaften präsentieren.
FU Berlin
Studie Zelltherapie
Prof. Wehrend bleibt 1. Vorsitzender der ATF
Im Rahmen der Delegiertenversammlung am 6. Oktober 2023 ist Prof. Axel Wehrend als gewählter Vorsitzender der Akademie für tierärztliche Fortbildung (ATF) im Amt bestätigt worden. Somit geht Prof. Wehrend nun in seine vierte Amtszeit. Als stellvertretenden Vorsitzenden wählten die Delegierten Prof. Martin Kramer (Gießen), der seit 2016 auch Mitglied des BTK-Präsidiums für das Ressort „Weiterbildung, Forschung und Industrie“ ist. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Dr. Annekatrin Eckart (Buxheim) neu gewählt und Dr. Bodo Kröll (Erfurt), Dr. Heidi Kübler (Obersulm), Dr. Bettina Laub (Horst) und Prof. Dr. Stephan Neumann (Göttingen) in ihren Ämtern bestätigt.
Wie bereits berichtet,wählten die Delegierten auch das neue Präsidum der Bundestierärztekammer (BTK). Neuer BTK-Präsident ist Dr. Holger Vogel, Amtstierarzt und Präsident der Landestierärztekammer Mecklenburg-Vorpommern. Dr. Vogel, bislang Verantwortlicher für das Ressort „Öffentliches Veterinärwesen und gesundheitlicher Verbraucherschutz“ und Präsident des Bundesverbands der beamteten Tierärzte, folgt damit auf Dr. Uwe Tiedemann, der das Amt seit 2015 innehatte. „Ich freue mich über meine neue Aufgabe in der Berufspolitik und möchte sowohl die BTK als Plattform der Landes-/Tierärztekammern ausgestalten als auch die Zukunft der tierärztlichen Berufsfelder sichern“, sagt der neue BTK-Präsident.
Unterstützt wird Dr. Vogel ab dem 1. November von Dr. Christiane Bärsch (Präsidentin der Tierärztekammer Niedersachsen), die zur neuen 1. Vizepräsidentin gewählt wurde. Neue 2. Vizepräsidentin ist dann Dr. Evelin Stampa (Präsidentin der Tierärztekammer Schleswig-Holstein). Weitere Mitglieder im Präsidium der BTK sind Dr. Siegfried Moder (Ressort „Praktische Berufsausübung“), Dr. Christine Bothmann („Öffentliches Veterinärwesen und gesundheitlicher Verbraucherschutz“) sowie Prof. Dr. Dr. h. c. mult. (Bursa, Toruń, Stara Zagora) Martin Kramer („Weiterbildung, Forschung und Industrie“). Das Ressort „Internationale Angelegenheiten“ wird weiterhin von Dr. Cornelia Rossi-Broy verantwortet.
BTK
Anschaffung von Heimtieren sollte gut geplant sein
Anlässlich des heute (04.10.2023) begangenen Welttierschutztages mahnt der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), Tiere nicht unüberlegt anzuschaffen. Inzwischen leben Heimtiere in fast jedem 2. Haushalt in Deutschland. Doch neben der Freude, die Hunde, Katzen und andere Haustiere in den Alltag bringen, bedeuten diese auch viel Verantwortung. Und leider werden die Bedürfnisse der tierischen Familienmitglieder sowie die Kosten häufig von den Halter:innen unterschätzt.
„Wir raten daher zur überlegten und geplanten Anschaffung von Heimtieren”, erklärt ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. Sowohl Tierheime als auch der Zoofachhandel oder Züchter:innen können die neuen Halter:innen gründlich bei der Vermittlung beraten, so Holthenrich. Im Gespräch könne auch geklärt werden, ob die Haltungsansprüche des bevorzugten Tieres erfüllen werden können und ob die Halter:innen die lebenslange Verantwortung für das Tier übernehmen wollen. Statt eines Kaufs besteht auch die Möglichkeit, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren. Denn hier warten zahlreiche Hunde, Katzen und andere Haustiere auf Menschen, die ihnen eine zweite Chance bieten. „Im Tierheim ist auch eine Betreuung ‚auf Probe‘ möglich, damit zwischen Tier und Mensch eine Bindung entsteht, zum Beispiel bei Besuchen im Katzenhaus oder Spaziergängen mit dem Hund”, so Holthenrich.
Zur Vorsicht rät der Präsident bei der Wahl der Züchter:innen von Rassetieren. So sollten Interessierte darauf achten, dass sowohl mehrere Welpen als auch das Muttertier zu sehen sind. „Lassen Sie sich Zeit mit der Entscheidung und schieben Sie die Anschaffung lieber auf, wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie noch eine umfassendere Beratung benötigen”, rät Holthenrich. „Seriöse Anbieter bleiben im Übrigen auch nach dem Kauf ein Ansprechpartner für alle Fragen zum Tier.”
Den Welttierschutztag nimmt auch Dr. Till Backhaus, Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, zum Anlass, Kritik am Verzug beim Tierschutzgesetz zu äußern. Der Minister fordert das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, den Bundesländern nun endlich den Gesetzesentwurf zur Gesetz zur Änderung des Tierschutzgesetzes vorzulegen, der bereits im Juli diesen Jahres vorliegen sollte. Nach nunmehr 10 Jahren sei eine Novellierung des Gesetzes dringend notwendig.
„Das ist für den Tierschutz eine gute Nachricht, denn es werden viele Themen berührt, die schon länger auf eine gesetzliche Regelung warten. Das betrifft u.a. die Anbindehaltung, die Videoüberwachung in Schlachthöfen, Regelungen für den Onlinehandel, Kontrollen in Tierkörperbeseitigungsanlagen sowie die Ausweitung von Straf- und Bußgeldvorschriften“, erklärt Backhaus. Auch in diesem Jahr unterstützt das Bundesland die Tierheimförderung mit 300.000 Euro, die Kastration freilebender Katzen mit 55.000 Euro sowie Hilfeleistungen für verletzte Wildtiere mit 5.000 Euro zur Verfügung. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die langjährig gewachsenen Strukturen auch zukünftig durch die Förderung aufrechterhalten werden können und es so möglich ist, diese wichtige Arbeit für Heim- und Wildtiere fortzusetzen“, so der Minister abschließend.
Prof. Gerhard Greif feierlich in den Ruhestand verabschiedet
Im Rahmen einer großen Feier ist der Präsident der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), Prof. Dr. Gerhard Greif, am vergangenen Dienstag (26.09.2023) in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden. Der Präsident verlässt die TiHo nach seiner fast 22 Jahre währenden Amtszeit als dienstältester Präsident einer deutschen Universität.
„Dr. Gerhard Greif leitete die TiHo über zwei Jahrzehnte mit großem Geschick und hat sie – gemeinsam mit den Mitarbeitenden – zu dem gemacht, was sie heute ist: eine international renommierte, forschungsstarke Einrichtung mit exzellenten tierärztlichen Wissenschaften. Unter seiner Leitung hat die TiHo beispielsweise ihre Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen national und international ausgebaut, bauliche Erweiterungen erfahren, das Studienangebot erweitert und die Ausbildung in der Veterinärmedizin auf eine neue Stufe gehoben. Dies zeigt deutlich, dass die TiHo unter seiner Führung immer für Innovation stand und sein Wirken weiterhin in der TiHo spürbar sein wird“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs bei seiner Festrede. „Dr. Greif hat die Hochschullandschaft in Niedersachsen und Deutschland maßgeblich geprägt und für den tierärztlichen Berufsstand europaweit entscheidende Impulse gesetzt. Für die TiHo hat er während seiner langjährigen Tätigkeit als Präsident eine exzellente Basis geschaffen, auf der die Hochschule in Zukunft erfolgreich und nachhaltig agieren kann“, ergänzte Dr. Nicole Elleuche, Vorsitzende des Stiftungsrates der TiHo.
Während seiner Amtszeit setzte Greif viele für die TiHo wichtige Projekte um, unter anderem die Überführung der Tierärztlichen Hochschule Hannover in die Trägerschaft einer Stiftung des öffentlichen Rechts, den Bau des Klinikums am Bünteweg sowie die Etablierung des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) für die Biodiversitätsforschung, um nur einige der Projekte zu nennen. Zudem wird die TiHo unter Greifs Führung seit Jahren im Shanghai-Ranking unter den ersten fünf Universitäten im Fach Tiermedizin geführt.
Professor Dr. Klaus Osterrieder, Professor für Virologie am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin, wird die Nachfolge von Prof. Greif antreten. Die Amtsübernahme verzögert sich jedoch noch. Daher wird Anna Mikolon als Hauptberufliche Vizepräsidentin die Amtsgeschäfte des Präsidenten bis zur Klärung offener Punkte übernehmen. Die akademischen Belange vertreten Professorin Prof. Dr. Ursula Siebert, Vizepräsidentin für Forschung, und Professorin Dr. Andrea Tipold, Vizepräsidentin für Lehre.
TiHo
Große Kunstausstellung zum Jubiläum der Uni Leipzig
In diesem Jahr feiert die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig ihren 100. Geburtstag. Für diesen Anlass ist der einstige Neo-Rauch-Meisterschüler Martin Galle beauftragt worden, eine Ausstellung zu kuratieren. Unter dem Titel „The Land Before Time“ stellen 32 Künstler:innen mit ihren Arbeiten die Tiere in den Fokus. „In diesen Arbeiten wird die Bandbreite an Emotionalitäten deutlich. Und immer tritt das Tier in den Vordergrund, der Mensch in den Hintergrund“, sagt Galle. Der Leipziger Maler steuert ebenfalls 12 Tierporträts zu der Ausstellung bei.
„Früher hätte man zu solch einem Jubiläum den Dekan gemalt. Aber das bindende Glied zwischen Wissenschaftlern, Studierenden und Tierpflegern sind die Tiere“, so der Kurator. Die Schau ist noch bis zum 5. Oktober 2023 im Hörsaal der Klinik für Klauentiere zu sehen. „Die Gemälde sollen später an ganz unterschiedlichen Stellen auf dem Campus gehängt werden, damit sie auch den Studierenden und Besucher der Kliniken zugänglich sind und alle Betrachter stets an das Jubiläum erinnern“, kündigt der Dekan der Veterinärmedizinischen Fakultät, Prof. Thomas Vahlenkamp, an.
Das 100-jährige Jubiläum wird am 29. September 2023 mit einer Akademischen Festveranstaltung sowie einem Gesellschaftsabend in der Kongresshalle am Zoo Leipzig am 30. September 2023 gebührend gefeiert.
Uni Leipzig
Tagung zur Reproduktionsmedizin Pferd auf dem LTK
Im Rahmen des 12. Leipziger Tierärztekongresses findet auch erneut die 12th International Conference on Equine Reproductive Medicine (ICERM) statt. Am 20. Januar 2024 erwarten die Teilnehmer:innen insgesamt 19 Vorträge von internationalen Expert:innen zum Hauptthema Pferdereproduktion. „Das Motto der International Conference on Equine Reproductive Medicine (ICERM) 2024 lautet ‚Prospects in equine reproductive medicine’, denn sie stellt Perspektiven der Reproduktionsmedizin bei Pferden zur Diskussion“, erklärt Konferenzleiter Prof. Dr. Harald Sieme von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Reproduktionsmedizinische Einheit der Kliniken. In den fünf Einheiten werden unter anderem die Themen Andrologie und assistierte Reproduktionsbiotechnologien sowie die nicht trächtige, die trächtige und die peripartale Stute behandelt. „Zu den Highlights gehören die Themen Zucht und Sporteinsatz, Endometriose, Endometritis, Ovum Pick-Up (OPU) und in vitro Embryoproduktion, Trächtigkeitsverluste sowie die Behandlung tragender Stuten“, so Prof. Sieme. Angestrebt sei, die Attraktivität der equinen Reproduktionsmedizin für die deutschen Pferdepraktikerinnen und -praktiker zu erhalten.
Mit der vierteiligen E-Learning-Kursreihe Reproduktionsmedizin Pferd können sich Tierärzt:innen auch auf Myvetlearn.de dazu fortbilden. In vier, einzeln buchbaren Online-Modulen gehen die Referent:innen der Justus-Liebig-Universität Gießen unter anderem auf Gynäkologie, Andrologie, Trächtigkeit und Geburt sowie Neonatologie ein.
Leipziger Tierärztekongress
Myvetlearn.de
Programm des Leipziger Tierärztekongresses 2024 ist online
Vom 18. – 20. Januar 2024 findet der 12. Leipziger Tierärztekongress statt. Mit zuletzt (Juli 2022) 5.600 Teilnehmer:innen ist der Kongress die größte Fortbildungsveranstaltung für Tierärzt:innen im deutschsprachigen Raum. Die Teilnehmer:innen erwartet ein umfassendes Kongressprogramm, bei dem tierartspezifische sowie fachübergreifende Themen im Fokus stehen.
Wie die Veranstalter:innen mitteilen, ist das Programm nun vollständig und steht auf der Internetseite zum Download zur Verfügung. So können sich die Kongressbesucher:innen schon im Vorfeld mit den verschiedenen Programmpunkten vertraut machen und ihren Besuch planen.
Ab sofort ist auch der Ticketshop für die Online-Buchung geöffnet. Fachbesucher:innen können sowohl Tages- als auch Dauerkarten für die Fachmesse vetexpo und den Kongress erwerben.
Bis zum 30. November 2023 gilt noch der vergünstigte Frühbucherpreis.
Teil des LTK ist auch die Vetjobs24 Career Corner mit zahlreichen Workshops. Vetion.de bietet dort drei Workshops an. Zum Thema Integration und Erlernen des Fachvokabulars für internationale Tierärzte wird es jeweils einen Workshop geben am
Donnerstag, 18.01.2024 von 15:30 – 16:30 Uhr und
Freitag, 19.01.2024 von 10:00 – 11:00 Uhr.
Außerdem bietet Vetion.de einen Workshop am Freitag von 9:00 – 10:00 Uhr zum Thema Hurra! Endlich Tierarzt – so bleibt die Begeisterung für den Beruf erhalten. Schwerpunkt des Workshops ist das Erlernen von Techniken, um den Herausforderungen mit Resilienz zu begegnen.
Leipziger Tierärztekongress 2024