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News

Verbundvorhaben erhält Bundesmittel für Wissensvermittlung    

4. Dezember 2023

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt mit knapp 400.000 Euro den Wissentransfer des Verbundvorhabens „Fortschritte mit Kompetenz und Spezialwissen für eine tierwohlgerechte, umweltschonende und nachhaltige Nutztierhaltung“. Der entsprechende Zuwendungsbescheid, der in der vergangenen Woche an die Landesforschungsanstalt (LFA) Mecklenburg-Vorpommern übergeben wurde, sichert das länderübergreifende Projekt für weitere drei Jahre.

„Tierwohl mit einheitlichen Parametern zu beschreiben, den Wissensstand dazu zu sichten, in geeigneten Formaten für die Praxis, die Politik oder die Aus- und Weiterbildung verfügbar zu machen, ist eine langfristige Aufgabe. Es ist schon etwas Besonderes, wenn sich alle Bundesländer gemeinsam im „Netzwerk Fokus Tierwohl“ engagieren und Kapazitäten einbringen. Tierwohlthemen unserer Zeit bundesweit abgestimmt in die Wissensvermittlung einzubringen ist mit über 1.200 Veranstaltungen und mehr als 60.000 Teilnehmern in Deutschland Beleg dafür, dass der Bedarf und das Interesse sehr groß sind. Ich bin zuversichtlich, dass die LFA in den nächsten drei Jahren viele erfolgreiche Formate anbieten wird“, zeigte sich Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zufrieden.

„Durch die Einstellung einer sogenannten Tierwohlmultiplikatorin an der LFA, durch die Mitwirkung meiner Mitarbeitenden in Expertengremien für die Tierarten Rind, Schwein und Geflügel und durch sogenannte Impulsbetriebe aus MV ist unser Bundesland ganz dicht am Puls der Zeit. Wir können akute und wichtige Fragestellungen schnell identifizieren, das Netzwerk anzapfen, um Fachverstand zu finden und dieses Wissen dann schnell zielgruppengerecht überführen. Ich freue mich, dass wir in den kommenden drei Jahren wieder ein breites Angebot an Themen liefern werden“, ergänzte LFA-Direktor Dr. Peter Sanftleben.

Um die Verbesserung der Tiergesundheit geht es auch in dem Projekt VetMAB, das die Antibiotikaminimierung im Stall zum Ziel hat und sich sowohl an Landwirt:innen als auch an die bestandsbetreuenden Tierärzt:innen richtet.

Regierung MV

Varroa-Milben können große Winterverluste bei Honigbienen verursachen

4. Dezember 2023

Bienenvölker in Baden-Württemberg haben derzeit ein großes Risiko, von der Varroa-Milbe befallen zu werden, da die warmen Temperaturen im Herbst zu einen starken Wachstum der Milbenpopulationen geführt haben. Ein Befall kann große Verluste im Winter verursachen, warnt die Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim. Die Parasiten dringen nämlich in die Brutzellen der Honigbienen ein und vermehren sich dort. Die durch die Varroamilben übertragenen Viren können bei den Bienen zu Flügeldeformationen führen, so dass die Tiere nicht mehr flugfähig sind.

„Dies ist eigentlich eine äußerst heikle Phase in der Entwicklung der Honigbiene, denn die Larven müssen einen Kokon spinnen und sich metamorphosieren, d. h. ihr gesamter Körper verändert sich von einer dicken, weißen Larve zu einer erwachsenen Honigbiene“, erläutert Dr. Kirsten Traynor, Leiterin der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim.

Ist eine Bienenbrut vorhanden, kann die Milbenpopulation schnell wachsen, denn jede Muttermilbe kann während der Entwicklungszeit einer Honigbiene ein bis zwei reife Tochtermilben hervorbringen. Die Forschenden der Uni Hohenheim weisen darauf hin, dass tote Bienen zur labordiagnostischen Untersuchung an den Bienengesundheitsdienst geschickt werden können. So könnte ein eventueller Befall mit Varroamilben bestätigt bzw. ausgeschlossen werden.

Um die Haltung, die Gesundheit und den Schutz von Bienen geht es unter anderem auch in der gleichnamigen vierteiligen E-Learning-Reihe, die Tierärzt:innen zur Online-Fortbildung auf Myvetlearn.de zur Verfügung steht. Die Kursreihe ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.

Uni Hohenheim

Brandenburg plant Verbot von Privathaltung gefährlicher Tiere

1. Dezember 2023

Bei der ersten landesweiten Tierschutzkonferenz des Landes Brandenburg hat neben der Verbesserung des Katzenschutzes, der Novellierung der Hundehalteverordnung sowie der Stärkung von Wildtierauffangstationen auch der Umgang mit gefährlichen Tieren im Fokus gestanden. „Der Tierschutz ist als Staatsziel im Grundgesetz verankert und sollte deshalb deutlich mehr Beachtung finden. Das Thema ist sehr umfassend, sodass wir uns heute auf einige Kernbereiche konzentriert haben. Gemeinsam mit Fachleuten haben wir beraten, welche rechtlichen Rahmenbedingungen benötigt werden, um den Tierschutz im Land weiter verbessern zu können“, erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke zum Abschluss der Konferenz.

So plant die brandenburgische Landesregierung noch in dieser Legislaturperiode neue Regelungen. Grundsätzlich will die Regierung die private Haltung dieser Tiere verbieten. Zudem soll der Handel und die Zucht exotischer und heimischer Wildtiere reglementiert sowie ein verpflichtender Sachkundenachweis für deren Haltung eingeführt werden. Auslöser für diese Entscheidungen sind nicht zuletzt die häufig notwendig gewordenen Beschlagnahmungen und anderweitige Unterbringungen von exotischen Tieren wie Papageien und Reptilien, nachdem unzureichende Haltungsbedingungen und/oder fehlende Sachkenntnis der Halter:innen festgestellt worden ist. Der Ministerpräsident und die Verbraucherschutzministerin Nonnemacher appellieren daher an Bundesminister Cem Özdemir, verbindliche Regelungen für den Handel und die Zucht exotischer und heimischer Wildtiere sowie einen verpflichtenden Sachkundenachweis für deren Haltung in das Bundestierschutzgesetz mit aufzunehmen.

Landesregierung Brandenburg

Mykorrhiza-Pilze könnten Pflanzenschutzmittel ersetzen  

1. Dezember 2023

Krankheitserreger in Ackerböden können Pflanzen befallen und damit einhergehend eine verringerte Ernte verursachen. Eine Impfung des Bodens mit Mykorrhiza-Pilzen könnte hier Abhilfe leisten. Gleichzeitig könnte auf zusätzlichen, umweltbelastenden Dünger verzichtet werden, wie Forschende der Schweizer Universitäten Zürich (UZH) und Basel berichten. Die Wissenschaftler:innen haben gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Agroscope sowie dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL einen groß angelegten Freilandversuch durchgeführt und Mykorrhiza-Pilze ausgebracht.

Auf 800 Versuchsflächen, beziehungsweise 54 Maisfeldern in der Nord- und Ostschweiz, wurden die Pilze vor der Aussaat in den Boden eingearbeitet. Die Ernteerträge konnten mit Hilfe der alternativen Biologicals um bis zu 40 Prozent erhöht werden. „Die Mykorrhiza-Pilze ermöglichten auf einem Viertel der Äcker einen bis zu 40 Prozent besseren Ertrag. Das ist enorm“, sagt der Co-Studienleiter Marcel van der Heijden, Bodenökologe an der Universität Zürich und Agroscope.

Das Ausbringen von Mykorrhiza-Pilzen habe allerdings nur dann einen Nutzen, wenn die Äcker auch mit Krankheitskeimen belastet sind. Andernfalls führt der Einsatz der Pilze zu keiner Ertragssteigerung, teilweise könnte der Ertrag sogar zurückgehen, wie Co-Erstautorin Stefanie Lutz von Agroscope erklärt. „Dort sind die Pflanzen ohnehin schon stark und wachsen hervorragend. Das Ausbringen von Mykorrhiza bringt hier keinen zusätzlichen Nutzen", sagt Natacha Bodenhausen vom FiBl, ebenfalls Erstautorin.

Weitere Forschungen müssen nun folgen, um herauszufinden, wie sich die Pilze am einfachsten großflächig ausbringen lassen. „Die Ergebnisse dieses Feldversuches sind aber schon jetzt ein großer Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Landwirtschaft“, erklärt Marcel van der Heijden.

UZH

Mensch mit Variante des Schweinegrippe-Virus infiziert  

1. Dezember 2023

Erstmals ist in Großbritannien bei einem Mensch eine Infektion mit dem Schweinegrippevirus des Typ Influenza A (H1N2)v aufgetreten. Die betroffene Person war aufgrund von Atemwegsbeschwerden getestet worden und sei inzwischen nach einem milden Krankheitsverlauf wieder vollständig genesen, teilte die britische Gesundheitsbehörde UKHSA (UK Health Security Agency) mit.

Auch wenn die bislang wenigen Infektionen bei Menschen weltweit meist harmlos verlaufen, müsse die Lage sehr genau beobachtet werden. Denn es besteht das Risiko, dass das Virus mutiert und sich dann auch von Mensch zu Mensch übertragen könnte, so die UKHSA. „Wir arbeiten eilig daran, die engen Kontakte zu ermitteln und eine potenzielle Übertragung zu reduzieren“, sagte Meera Chand, die bei der UKHSA für entsprechende Vorfälle zuständig ist.

Weltweit gab es seit 2005 nach Angaben der UKHSA 50 erfasste Fälle von Influenza A(H1N2)v beim Menschen. Genetisch verwandt zu der nun in Grossbritannien gefundenen Variante (1b.1.1) sei aber keiner davon gewesen.

UKHSA

Schweizerbauer

Nutriapopulation in Baden-Württemberg stark gewachsen

30. November 2023

Nutrias sind recht possierliche Bioinvasoren, die sich immer weiter ausbreiten. So auch in Baden-Württemberg, wo allein im Jagdjahr 2021/2022 rund 3.900 Nagetiere erlegt wurden, Tendenz deutlich steigend. Zwischen 2006 und 2016 haben sich die Vorkommensflächen der Nutrias in Baden-Württemberg um 81 Prozent vergrößert. Diese Art profitiert vom Klimawandel und den damit einhergehenden milden Wintern. Da die Tiere das heimische Ökosystem bedrohen und große Schäden anrichten, wird dringend darum gebeten, die Tiere nicht zu füttern.

ntv

ASP weltweit auf dem Vormarsch

30. November 2023

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in vielen Ländern der Welt weiter aus. Neben Wildschweinen sind auch viele Hausschweinebestände betroffen, wie beispielsweise in einer südlichen Region Russlands. In Polen und Italien verschärft sich hingegen die Lage vor allem in der Wildschweinpopulation. So weitet sich in Italien die anzeigepflichtige Tierseuche immer weiter aus. Erstmals ist auch die nord-italienische Region Emilia-Romagna betroffen. Wie die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) in Paris mitteilte, wurde ein Wildschwein in der Provinz Piacenza positiv auf das Virus getestet. Entsprechend besorgt sind die Schweinehalter und fordern von der Regierung das intensive Bejagen bzw. die Tötung von etwa der Häfte der gesamten Wildschweinpopulation in Italien, was etwa 700.000 Tieren entspricht.

Auch in Polen stieg die Zahl der mit dem ASP-Virius infizierten Wildschweine wieder an, nachdem der Seuchenzug zuvor gestoppt zu haben schien. Entsprechend besorgt sind die deutschen Schweinehalter in den an Polen grenzenden Gebieten.

Agrarheute

Felinen Hyperthyreose bleibt anfänglich häufig unerkannt

30. November 2023

Eine plötzlich auftretene Agilität und ein gestiegener Appetit können die ersten Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) bei älteren Katzen sein, werden jedoch nicht selten von den Halter:innen falsch interpretiert. Die hyperaktive Phase wird jedoch schon bald von Symptomen wie Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und Gereiztheit sowie Durchfall und Erbrechen, Kurzatmigkeit in Verbindung mit einem stumpfen, struppigen Fell abgelöst.

Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ist für die Früherkennung der Hormonkrankheit sowie eine erfolgreiche Therapierung unerlässlich, wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) erklärt. Und mit einer entsprechenden medizinischen Versorgung können die betroffenen Katzen weiterhin ein erfülltes Seniorenleben führen. Nur therapiert lassen sich schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Nieren-, Herz- oder Leberschäden vermeiden. Unerkannt und unbehandelt allerdings leidet die Katze mit einer Schilddrüsenüberfunktion, gleichzeitig verringert sich ihre Lebensqualität und Lebenserwartung erheblich.

Häufigste Ursache der Erkrankung ist ein gutartigen Tumor am Schilddrüsenlappen, der wiederum zu einer vermehrten Produktion und Ausschüttung des Hormons Thyroxin führt. Infolgedessen läuft der gesamte Stoffwechsel der Katze auf Hochtouren. Auch wenn bis heute die Ursache für die krankhafte Wucherung nicht eindeutig geklärt ist, können eine genetische Veranlagung und immunologische Faktoren, aber auch Fütterungseinflüsse diese begünstigen.

Wichtig ist in jedem Fall der Diagnose, dass die Halter:innen erkrankter Katzen das Gewicht ihrer Tiere wöchentlich kontrollieren sowie Veränderungen an Appetit und Verhalten dokumentieren. Zudem sollten die Schilddrüsen- und Nierenwerte, weitere Blutparameter sowie ggf. der Blutdruck bei einer medikamentösen Behandlung engmaschig kontrolliert werden.

Das Vetion-Fokusthema Hyperthyreose bei der Katze geht sehr ausführlich auf die Erkrankung ein. Tierärzt:innen können sich zudem in dem Kurs 12 der Online-Seminarreihe Reihe Consensus Statements für die Kleintiermedizin zu dem Thema fortbilden.

BfT

Achtung! Hohes Eintragsrisiko für Geflügelpest

29. November 2023

Mit Beginn der kälteren Jahreszeit wieder vermehrt Nachweise von Geflügelpest

Kühles, feuchtes Wetter erhöht das Risiko, dass Nutzgeflügel an der Geflügelpest erkrankt. Daher bittet das Hessische Landwirtschaftsministerium alle Geflügelhalterinnen und Geflügelhalter, ihre Tiere durch die strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen vor der Geflügelpest zu schützen. Das heißt konkret: der direkte und indirekte Kontakt von Haus- und Wildvögeln muss unbedingt vermieden werden. Vor allem darf Wildvögeln kein Zugang zu Futter, Einstreu und Gegenständen gewährt werden, die mit Hausgeflügel in Kontakt kommen können. Geflügel darf außerdem nicht an Gewässern trinken, zu denen auch wildlebende Vögel Zugang haben. Neben der Einhaltung dieser Vorsichtsmaßnahmen ist es wichtig, dass Bestände regelmäßig kontrolliert und nur gesunde Tiere zugekauft werden. Erste Krankheits- oder auch Todesfälle bei Geflügel sollten immer durch einen Tierarzt abgeklärt werden. Alle Geflügelhaltungen sind verpflichtet, ihre Bestände bei der zuständigen Veterinärbehörde anzumelden, sofern dies noch nicht erfolgt ist.

Seit Mitte Oktober 2023 werden wieder vermehrt Ausbrüche bei Geflügel, aber auch Fälle bei Wildvögeln in Deutschland und anderen EU-Mitgliedstaaten gemeldet. Während im Frühjahr und Sommer überwiegend Möwen betroffen waren, treten die aktuellen Fälle nun stärker bei Wasservögeln auf. Mit den Vogelzügen steigt die Gefahr, dass sich das Virus in der heimischen Wildvogelpopulation weiterverbreitet, denn bei winterlichen Wetterverhältnissen halten sich Wildvögel in höherer Dichte an Rast- und Sammelplätzen auf.

Wegen der steigenden Meldungen von Fällen bei Wildvögeln stuft das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das Risiko eines Viruseintrages in deutsche Geflügelhaltungen und Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln wieder als hoch ein.

Um eine Infektion von wildlebenden Vögeln mit dem Virus der Geflügelpest möglichst früh zu erkennen, sollten Bürgerinnen und Bürger kranke oder tote Tiere, insbesondere Wassergeflügel (Schwäne, Enten, Gänse), an die zuständige Veterinärbehörde des Landkreises oder der kreisfreien Stadt melden. Tot aufgefundene Singvögel oder Tauben sollten nur dann gemeldet werden, wenn mehrere tote Vögel dieser Arten an einem Ort gefunden werden.

Biosicherheitsmaßnahmen in landwirtschaftlichen Betrieben sind auch Thema in der Online-Fortbildungsreihe "Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung" auf Myvetlearn.de, die in mehreren Kursteilen nach Tierart strukturiert Tierärztinnen und Tierärzten angeboten wird.

Hessisches Umweltministerium

Nachhaltige Tierhaltung im Fokus der Tönnies Forschung

29. November 2023

Die nachhaltige Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere, die sich konsequent am Tier ausrichtet und gleichzeitig umweltfreundlich ist, stand beim Workshop der Tönnies Forschung gGmbH in Marienfeld im Zentrum der Diskussionen. Um den Spagat zwischen Tierwohl und Emissionsreduzierung bestmöglich hinzubekommen, empfiehlt der Vorsitzende des Kuratoriums der Tönnies Forschung, Prof. Hans-Joachim Bätza, einzelne Bausteine zu verbessern. Darunter fallen neben der Futtereffizienz, optimierten Stallbedingungen sowie selektiver Züchtung auch alternative Proteinquellen, Bildung und Schulung von Mitarbeiter:innen sowie das Gesundheitsmanagement.    

Die eine Quintessenz für eine optimale Haltung gebe es nicht, so Bätza. Grundsätzlich sei eine Konsumreduzierung tierischer Lebensmittel in den reichen Ländern sowie die primäre Grünlanderzeugung von Milch empfehlenswert, erklärte Prof. Friedhelm Taube von der Universität Kiel. Auch das Thema Offenstall wurde vielfach diskutiert. Um die Geruchsentwicklung, die mit dieser Stallform einhergeht, einzugrenzen, sollten die Buchten strukturiert sowie der Auslauf überdacht sein. Zudem könnten Spaltenböden im "Toilettenbereich" dafür sorgen, dass Ammoniakemissionen reduziert werden, wie Lars Broer von der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Nord-West darlegte. Prof. Kai Frölich aus dem Vorstand des Tierparks „Arche Warder“ forderte zudem die gezielte Förderung von klein- und mittelbäuerlichen Strukturen. Staatliche Förderinstrumente sollten nicht mehr wie bislang die Größe der Fläche berücksichtigen, sondern sich überwiegend am Ausmaß der jeweiligen Ökosystemleistungen orientieren, so Frölich abschließend.

Proplanta

Tönnies