Menü ≡

News

Gezielte Fütterung unterstützt Fellwechsel von Equiden

10. Oktober 2023

Der Herbst ist eingezogen und damit steht auch die Zeit des Fellwechsels bei Equiden an. Durch eine gezielte Gabe von Mineralfutter kann die Entwicklung eines widerstandsfähigen Deckhaares und entsprechender Unterwolle gefördert werden. Dabei sollten Pferdebesitzer:innen und Stallbetreiber:innen besonders auf die Zufuhr von Zink, Schwefel, Eisen, Kupfer und Jod achten, da eventuelle Reserven aufgebraucht sind. Zudem ist der Energiebedarf der Pferde während des Fellwechsels erhöht. Dies sollte bei der Fütterung und beim Training berücksichtigt werden.

Schweizerbauer

Prof. Hensel erhält Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig

10. Oktober 2023

Ende September 2023 hat die Veterinärmedizinische Universität Leipzig ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Im Rahmen der Festveranstaltung, die die Feierlichkeiten einläutete, wurde Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel die Ehrendoktorwürde verliehen. In seiner Danksagung würdigte Prof. Uwe Truyen besonders den Einsatz des Präsidenten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) für das Öffentliche Gesundheitswesen und die Festigung der Stellung des Tierarztes/der Tierärztin darin sowie seine herausragenden Leistungen als Hochschullehrer auf dem Gebiet der Tierhygiene. Auch Hensel unterstrich die Bedeutung des Tierarztes bzw. der Toierärztin in und für die Gesellschaft. So heile der Tierarzt nicht nur Tiere, sondern sorge auch für die Unbedenklichkeit tierischer Lebensmittel. Weiterhin ist er/sie ein bedeutender Baustein im Kampf gegen Zoonosen. „Zwei Dinge sind es, die die akademische Welt ausmachen. Das eine ist Herz und das andere ist Hirn. Nutzen wir es!“, so die Aufforderung Hensels an alle Anwesenden.

Dem akademischen Festakt folgte am 30. September ein festlicher Ballabend in der Kongresshalle des Leipziger Zoos. Einen ausführlichen Bericht zu den Feierlichkeiten der 100-Jahr-Feier können Sie auf Vetion.de nachlesen.

Uni Leipzig

West-Nil-Virus bei Pferd in Schleswig-Holstein nachgewiesen

10. Oktober 2023

Bei einem Pferd in Schleswig-Holstein ist das West-Nil-Virus (WNV) nachgewiesen worden. Nachdem das Tier im Kreis Herzogtum Lauenburg neurologische Symptome gezeigt sowie Fieber entwickelt hatte, ist nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums eine Laboruntersuchung eingeleitet worden, die inzwischen durch das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt wurde. Die Infektion des Pferdes ist der erste bestätigte WNV-Fall in Schleswig-Holstein. Im Juli 2023 war ein Waldkauz im Tierpark Dessau an der anzeigepflichtigen Tierseuche verendet. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, seien in 2023 bislang vier WNV-Infektionen bei Menschen nachgewiesen worden.    

WNV wird durch Stechmücken übertragen, deren Hauptwirte Vögel sind. Im Jahr 2022 gab es laut FLI bundesweit 17 registrierte Fälle bei Pferden und 54 Infektionsnachweise bei Vögeln. Auch wenn eine Infektion von Pferden und Menschen eher selten vorkommt, empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet), Pferde in den bereits betroffenen Gebieten gegen WNV zu impfen. Bei etwa 8% der infizierten Pferde komme es zu neurologischen Symptomen. Diese Verlaufsform geht mit einer hohen Letalität von ca. 30 bis 50% einher. Zudem zeigen überlebende Pferde häufig bleibende Schäden, so die StIKo Vet.

Landesregierung Schleswig-Holstein

Ozonkonzentration beeinflusst Bestäubungsleistung von Bienen

9. Oktober 2023

Erhöhte Konzentrationen von Ozon in der Luft können dazu führen, dass sich Duftfahnen von Blumen verändern bzw. kleiner ausfallen. Das wiederum hat zur Folge, dass die Bestäubungsleistung von Honigbienen abnimmt, weil die Insekten die Blüten dann seltener finden.

Zu diesem Ergebnis kamen Forschende des britischen Centre for Ecology & Hydrology (UKCEH) sowie vier weiterer Universitäten des Landes in einer aktuellen Studie. Die Untersuchungsergebnisse lassen den Schluss zu, dass eine erhöhte Ozonkonzentration in der Luft Auswirkungen auf den Wildblumenreichtum hat und landwirtschaftliche Erträge reduziert. Die Forscher gehen zudem davon aus, dass auch andere geruchskontrollierte Verhaltensweisen, im wesentlichen die Partnersuche der Insekten, durch die Luftverschmutzung beeinträchtigt werden könnten.

Für Tierärzt:innen stehen auf Myvetlearn.de vier einzeln buchbare Module zum Thema Bienen für die Online-Weiterbildung zur Verfügung. Neben den Grundlagen zur Bienenhaltung befasst sich der Kurs mit Bienenkrankheiten und -produkten sowie rechtlichen Grundlagen der Bienenhaltung.

UKCEH

Proplanta

Forscherin der FU Berlin stellt Zelltherapie für arzneimittelresistente Epilepsie vor

9. Oktober 2023

Weltweit sind mehr als 50 Millionen Menschen an Epilepsie erkrankt, einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Bei schätzungsweise 5 Millionen Menschen wird jedes Jahr die Neudiagnose Epilepsie gestellt. Eine abnorme elektrische Aktivität im Gehirn kann wiederholt epileptische Anfälle auslösen. Das medizinische Ziel ist es, die Anzahl solcher Anfälle gering zu halten.

Ein internationales Forscherteam, unter ihnen Veterinärmedizinerin und Neurowissenschaftlerin Prof. Sonja Bröer von der Freien Universität Berlin, arbeitet im Rahmen einer Studie an einer regenerativen Zelltherapie, die bei einer arzneimittelresistenten Epilepsie zur Heilung bzw. Linderung führen könnte. Diese Therapie basiert auf Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ausschüttenden Nervenzellen, die die übermäßigen elektrischen Entladungen in Nervenzellen des Gehirns hemmen könnten. Basierend auf den Daten aus der Studie wird die Zelltherapie inzwischen in einer laufenden klinischen Phase 1/2-Studie am Menschen getestet.

Die Neu-Berliner Veterinärmedizinerin Bröer wird erste klinische sowie präklinische Daten anlässlich des „Berlin Neuroscience Meeting“ des Einstein-Zentrums für Neurowissenschaften präsentieren.

FU Berlin

Studie Zelltherapie

Prof. Wehrend bleibt 1. Vorsitzender der ATF

9. Oktober 2023

Im Rahmen der Delegiertenversammlung am 6. Oktober 2023 ist Prof. Axel Wehrend als gewählter Vorsitzender der Akademie für tierärztliche Fortbildung (ATF) im Amt bestätigt worden. Somit geht Prof. Wehrend nun in seine vierte Amtszeit. Als stellvertretenden Vorsitzenden wählten die Delegierten Prof. Martin Kramer (Gießen), der seit 2016 auch Mitglied des BTK-Präsidiums für das Ressort „Weiterbildung, Forschung und Industrie" ist. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Dr. Annekatrin Eckart (Buxheim) neu gewählt und Dr. Bodo Kröll (Erfurt), Dr. Heidi Kübler (Obersulm), Dr. Bettina Laub (Horst) und Prof. Dr. Stephan Neumann (Göttingen) in ihren Ämtern bestätigt.

Wie bereits berichtet,wählten die Delegierten auch das neue Präsidum der Bundestierärztekammer (BTK). Neuer BTK-Präsident ist Dr. Holger Vogel, Amtstierarzt und Präsident der Landestierärztekammer Mecklenburg-Vorpommern. Dr. Vogel, bislang Verantwortlicher für das Ressort „Öffentliches Veterinärwesen und gesundheitlicher Verbraucherschutz“ und Präsident des Bundesverbands der beamteten Tierärzte, folgt damit auf Dr. Uwe Tiedemann, der das Amt seit 2015 innehatte. „Ich freue mich über meine neue Aufgabe in der Berufspolitik und möchte sowohl die BTK als Plattform der Landes-/Tierärztekammern ausgestalten als auch die Zukunft der tierärztlichen Berufsfelder sichern“, sagt der neue BTK-Präsident.

Unterstützt wird Dr. Vogel ab dem 1. November von Dr. Christiane Bärsch (Präsidentin der Tierärztekammer Niedersachsen), die zur neuen 1. Vizepräsidentin gewählt wurde. Neue 2. Vizepräsidentin ist dann Dr. Evelin Stampa (Präsidentin der Tierärztekammer Schleswig-Holstein). Weitere Mitglieder im Präsidium der BTK sind Dr. Siegfried Moder (Ressort „Praktische Berufsausübung“), Dr. Christine Bothmann („Öffentliches Veterinärwesen und gesundheitlicher Verbraucherschutz“) sowie Prof. Dr. Dr. h. c. mult. (Bursa, Toruń, Stara Zagora) Martin Kramer („Weiterbildung, Forschung und Industrie“). Das Ressort „Internationale Angelegenheiten“ wird weiterhin von Dr. Cornelia Rossi-Broy verantwortet.

BTK

Neues BTK-Präsidium gewählt

6. Oktober 2023

Dr. Holger Vogel ist am Freitag, 6.10.2023, zum neuen Präsidenten der Bundestierärztekammer (BTK) gewählt worden. Er folgt damit Dr. Uwe Tiedemann ins Amt, der nach zwei Amtsperioden für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung stand. Vogel hatte keinen Gegenkandidaten.

Zur 1. Vizepräsidentin wurde Dr. Christiane Bärsch gewählt. Die Kleintierpraktikerin und Präsidentin der Tierärztekammer Niedersachsen setzte sich damit klar gegen die bisherige Vizepräsidentin Dr. Iris Fuchs, die bayerische Kammerpräsidentin durch. Als 2. Vizepräsidentin setzte sich Dr. Evelin Stampa, Rinderpraktikerin und Kammerpräsidentin von Schleswig-Holstein, gegen Dr. Martin Hartmann durch.

Somit bestreiten die Ämter der Vizepräsidentinnen nun zwei praktizierende Tierärztinnen, während der Präsident Amtstierarzt und Kammerpräsident in Mecklenburg-Vorpommern ist.

Bildquelle: MIKA fotografie

Wir sind Tierarzt

BTK

Aufwandsentschädigung für Fallwildsuche in Niedersachsen gestrichen

6. Oktober 2023

Niedersachsen wird ab dem kommenden Jahr keine Aufwandsentschädigung für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) mehr zahlen. „Der zukünftig entstehende Aufwand für das Suchen und Beproben von Fallwild, den Mehrabschuss von Schwarzwild und den Einsatz brauchbarer Jagdhunde bei Drückjagden könne leider nicht mehr entschädigt werden“, heißt es auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen seien nicht gegeben.

Schon mit Blick auf den ASP-Ausbruch in einem Hausschweinbestand im Emsland im vergangenen Jahr 2022, werten die Landwirt:innen und Jäger:innen des Landes diesen Entschluss als ein fatales Signal. „Wir haben keinerlei Verständnis für diese Entscheidung des Landwirtschaftsministeriums. Die Aufwandsentschädigungen müssen dringend weiterhin und auch rückwirkend zum 1. Januar 2023 gezahlt werden. ASP-Fälle in Hausschweinbeständen hätten für das Land Niedersachsen Schadenspotenzial in Milliardenhöhe – da sprechen wir von ganz anderen Dimensionen“, erklärt Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.

Um weitere ASP-Ausbrüche zu vermeiden, müsste weiterhin der Schwarzwildbestand reduziert werden, so Hennies. Und dazu gehöre auch, dass die Jägerschaft für ihr Engagement finanziell entschädigt werde, fordert auch Astrid Garben-Mogwitz, Präsidentin des Zentralverbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen (ZJEN). Gemeinsam appellieren die Verbände an das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium, die Gewährung von Aufwandsentschädigungen für Präventionsmaßnahmen gegen ASP schnellstmöglich wieder einzuführen.

Landvolk Niedersachsen

Niedersachsen weitgehend BVD-frei

6. Oktober 2023

Die EU Kommission hat Ende September weite Teile Niedersachsens sowie den Großteil Schleswig-Holsteins, Nordrhein-Westfalens und zwei Landkreise in Bayern offiziell frei von der Bovinen Virusdiarrhoe (BVD) erklärt. Niedersachsen hatte im April diesen Jahres einen Antrag auf Seuchenfreiheit eingereicht, der nun mittels Durchführungsverordnung genehmigt wurde. Noch fallen die Landkreise Cuxhaven, Göttingen, Northeim, Oldenburg und Stade nicht unter den Status BVD-frei und bleiben zunächst Zonen mit Tilgungsprogramm. Die Listung als "seuchenfrei" bedeutet für die betreffende Rinderhalter:innen Erleichterungen beim Handel.

Mit Hilfe von Ohrgewebsproben und Kennzeichnung der Kälber gelang es in Deutschland in den vergangenen 12 Jahren, den BVD-Virus nach und nach erfolgreich aus den Betrieben zu verdrängen, so dass nur noch vereinzelt BVD-Infektionen auftraten. Eine frühzeitige Beprobung der Kälber ist daher weiterhin ein wichtiger Baustein für die langfristige Absicherung des Gesundheitsstatus.

Ministerium Niedersachsen

Qualzuchten werden noch immer auf Hundeausstellungen präsentiert

6. Oktober 2023

In Österreich ist es gemäß Tierschutzgesetz verboten, Hunde mit sogenannten Defektzuchtmerkmalen auf Ausstellungen zu präsentieren. Auch in Deutschland dürfen Hunde aus Qualzuchten nicht mehr ausgestellt werden oder an Prüfungen teilnehmen. Trotzdem wurden auf zwei Ausstellungen des Österreichischen Kynologenverbands (ÖKV) und Tulln im September 2023 wieder qualzuchtbetroffene Tiere vorgeführt.

Auf der Haustiermesse in in Wiener Neustadt wurden zwei Deutsche Doggen, die sehr von Qualzuchtmerkmalen gezeichnet waren, den Zuschauer:innen präsentiert. Einer der beiden Doggen konnte alleine nicht aufstehen und benötigte vier Erwachsende, die ihn auf die Beine bringen mussten. „Es ist sehr schwer vorstellbar, dass dem ÖKV die Gesundheitsbefunde dieser bemitleidenswerten Hunde nicht bekannt sind. Trotzdem wurden sie zum wiederholten Male zur Repräsentation der Rasse Deutsche Dogge herangezogen und vor Publikum ausgestellt“, sagt Clemens Purtscher von Shifting Values. Die österreichische Tierschutzorganisation erneuert daher ihre Forderung nach einem Qualzuchtverbot. „Wenn jetzt nicht endlich das Qualzuchtverbot kommt, ist das eine Bankrotterklärung der Tierschutzpolitik in Österreich“, mahnt Purtscher.

Um Hunde mit Defektzuchtmerkmalen geht es auch in der siebenteiligen Online-Fortbildungsreihe „Tierärztliche Gesundheitsbescheinigung für Hunde mit Quaklzuchtmerkmalen“ auf Myvetlearn.de. Die Fortbildungsreihe richtet sich gleichermaßen an Amtstierärzt:innen als auch an kurativ tätige Kolleg:innen.

Als Ergänzung der Reihe bietet Myvetlearn.de Tierärzt:innen zudem ein Webinar mit Tierpathologe und Bestsellerautor Prof. Dr. Achim Gruber an, der sich am 25.10.2023 mit dem Thema Krank durch Rassezucht und der ‘vernünftige Grund’: Aktuelle Forschungsergebnisse, Ethik und mögliche Auswege auseinander setzt.

Shifting Values