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News

Tierwohl bei Schweinen mit Hilfe von Indikatoren messbar machen

19. Juli 2023

Tierwohl ist keine subjektive Einschätzung, sondern kann anhand von verschiedenen Indikatoren messbar gemacht werden. Zum Management von Schweinebetrieben gehört die regelmäßige Erfassung von Tierschutzindikatoren. Anhand von Leitfäden können die Schweinehalter:innen erkennen, wie das Wohlbefinden ihrer Tiere ist. Grundsätzlich sollten die Landwirt:innen immer nach dem gleichen Muster vorgehen.

Damit eine objektive Beurteilung des Tierwohls im Stall auch von unterschiedlichen Personen erfolgen kann, wurden geeignete Tierwohlindikatoren in Studien und Projekten definiert. Anhand dieser täglich erfassten Indikatoren können die Landwirt:innen die Stärken und Schwächen in der eigenen Schweinehaltung ausloten und haben so die Möglichkeit, das Tierwohl stetig zu verbessern. Beim Erfassen der Merkmale wird zwischen tierbezogenen, managementbezogenen und ressourcenbezogenen Indikatoren unterschieden. Zusammen ergeben diese ein umfassendes Bild der Tierhaltung.

Agrarheute

Schafe schubsen ausdrücklich erwünscht

18. Juli 2023

Auf den Deichen entlang der niedersächsischen Nordseeküste helfen Schafe nahezu ganzjährig aktiv beim Küstenschutz, indem sie Gras fressen und die Grasnarben fest trampeln. Spaziergänger:innen werden durch zahlreiche Schilder eindringlich darauf hingewiesen, die Tiere nicht zu streicheln, zu ärgern oder von befestigten Wegen zu vertreiben. Sollte ein Schaf jedoch auf dem Rücken liegen, darf und sollte ihm mit einem Schubser geholfen werden, sich wieder aufzurichten.

Über das ganze Jahr werden Lämmer geboren, und meist sind es tragende Schafe, die es allein nicht schaffen, wieder auf die Beine zu kommen. Auch Rassen mit kurzen Beinen sind hin und wieder betroffen. Wenn Schafe sich auf dem Boden wälzen, um sich etwa zu kratzen, dann bleiben sie manchmal auf dem Boden liegen und können sich aus eigener Kraft nicht mehr aufrichten. Dann benötigen sie Hilfe. Ein beherztes Greifen ins Fell und ein Schubser reichen aus, damit die Tiere wieder aufstehen. „Schafe schubsen“ ist in solchen Fällen also ausdrücklich erwünscht und es rettet das Leben des Tieres, erklärt das Landvolk Niedersachsen.

Landvolk Niedersachsen

Belgien verbietet Import von Jagdtrophäen

18. Juli 2023

Nach den Niederlanden, Frankreich und Finnland, hat nun auch Belgien ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen erlassen. Am vergangenen Freitag (14.07.2023) hat der Ministerrat der belgischen Regierung dem Vorschlag des Kabinetts zugestimmt, die Einfuhr für eine Vielzahl von bedrohten und gefährdeten Tierarten und deren Trophäen unverzüglich zu stoppen. Diese Resolution schützt so viele bedrohte und gefährdete Tierarten wie das Flusspferd, das südliche Breitmaulnashorn, den afrikanischen Savannenelefanten, Löwen und Eisbären.

„Wir begrüßen die Tatsache, dass die einstimmige Entschließung des Parlaments in eine gesetzliche Maßnahme umgesetzt wurde, und freuen uns darauf, die Details der Gesetzgebung zu studieren, sobald sie veröffentlicht ist", zeigte sich Ruud Tombrock, Exekutivdirektor von Humane Society Europe, erfreut über die Regierungsentscheidung. Die Tierschutzorganisation hatte sich seit langem gegen die Einfuhr von Trophäen bedrohter Tierarten eingesetzt und fordert als nächsten Schritt ein EU-weites Importverbot von Jagdtrophäen gefährdeter und geschützter Arten.

Auch in Deutschland, Italien, Großbritannien und Polen wird bereits aktiv über solche Verbote diskutiert. Umweltministerin Steffi Lemke (Die Grünen) hatte im April 2022 angekündigt, die Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Tierarten einschränken zu wollen. Deutschland hat zudem seine Mitgliedschaft im Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) zum Jahr 2023 gekündigt. 

Aktuell ist Deutschland nach den USA weltweit der zweitgrößte Trophäenimporteur von geschützten Wildtieren. 

News Belgium

Gütsel

Lumpy Skin Disease breitet sich in Nepal aus

18. Juli 2023

Die Lumpy Skin Disease (LSD) ist eine Erkrankung von Rindern, die durch Capripoxviren verursacht wird. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Stechinsekten und kann bei den infizierten Tieren unter anderem zu Fieber sowie Hautveränderungen in Form von Knoten führen, die am gesamten Körper der Rinder auftreten. Seit ca. zwei Jahren tritt die LSD vermehrt in Nepal, China, Bangladesch und weiteren Teilen Asiens auf.

In Nepal häufen sich seit März 2023 die Ausbrüche, mehr als 25.000 Kühen und Büffel sind seitdem an der Krankheit verendet. Wie ein Sprecher des örtlichen Landwirtschaftsministeriums mitteilte, seien mehr als 680.000 Kühe und Büffel mit der LSD infiziert. Zur Bewältigung der Krise werden daher internationale Spender zur Hilfe aufgerufen, da nicht genügend Impfstoff verfügbar sei. In dem Himalaya-Land werden nach Ministeriumsangaben rund 7,2 Millionen Kühe und 5,2 Millionen Büffel gehalten. Ein Großteil der ansässigen Bevölkerung ist abhängig von der Landwirtschaft.

Proplanta

Mit Tränken Wildtieren und Insekten helfen

17. Juli 2023

Die Hitzetage und die extreme Trockenheit machen auch Wildtieren stark zu schaffen. So kann Jede:r Vögeln, Igeln und anderen Wildtieren im heimischen Garten mit dem Aufstellen von Wassertränken helfen, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Dabei sollte auf den geeigneten Standort geachtet werden, wie Selina Zang, Fachreferentin für Heimtiere im Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF), rät: „Für Vögel sollten Tränken möglichst erhöht zur Verfügung stehen. Denn beim Trinken und Baden müssen sie sich als potenzielle Beutetiere vor Fressfeinden sicher fühlen.“

Für Igel und Mäuse sollten die Schälchen auf dem Boden stehen. Diese sollten täglich gesäubert und mit frischem Wasser befüllt werden, damit sich keine gefährlichen Keime entwickeln können, empfiehlt der ZZF. Dies ist besonders wichtig, weil Vögel die Tränken auch gern zum Baden nutzen und mehrere Tiere aus einer Quelle trinken. Kleine Zweige auf den Schälchen sorgen dafür, dass auch Insekten wie Bienen nicht ertrinken. Das Aufstellen von Tränken im Garten bzw. auf dem Balkon oder der Terrasse ist außerdem ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz.

Um Wildtiere geht es auch in der gleichnamigen E-Learningreihe auf Myvetlearn.de

ZZF

E-Learningreihe: Wildtiere in der Praxis

Österreich unterstützt Landwirt:innen bei der Digitalisierung

17. Juli 2023

Die Digitalisierung schreitet weltweit voran und hat inzwischen alle Bereiche der Landwirtschaft erreicht. So gewinnt auch Künstliche Intelligenz (KI) in der Tierhaltung und dem Pflanzenbau immer mehr an Bedeutung. „Ein wesentlicher Teil der Verwaltung, Buchhaltung und Förderantragstellung findet auf den meisten Höfen bereits digital statt. Nun müssen wir ein Umfeld schaffen, damit die Digitalisierung und die damit einhergehenden größeren Veränderungen, bei der täglichen Arbeit im Stall und auf den Feldern, erfolgreich umgesetzt werden kann. Wir müssen Digitalisierung in der Landwirtschaft aktiv aufzugreifen und vorantreiben, um die Chancen auch für die kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft zu mobilisieren", erklärte der österreichische Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig bei der Vorstellung des Projekts AgrifoodTEF, einem Netzwerk von Testzentren in Europa.

Hier werden Unternehmen & Start-ups aus dem Agrar- und Lebensmittelproduktionssektor bei der Produktentwicklung von KI- und Robotik-Lösungen unterstützt. Um eine gute digitale Infrastruktur als Basis für den Ausbau der Digitalisierung zu schaffen, unterstützt Österreich mit der 'Innovation Farm - Farming for Future' Landwirt:innen bei der mobilen und stationären Breitbandversorgung, wie Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky betonte. Betriebe können einen entsprechenden Antrag stellen und bis zu 50.000 Euro für den Breitbandausbau erhalten. Ziel sei es, dass alle landwirtschaftlichen Betriebe bis 2030 mit einem Breitbandanschluss fürs Internet ausgestattet werden sollen, so Tursky.

Topagrar 

Vetion-Fokusthema: Digitalisierung von Veterinärmedizin und Landwirtschaft 

Risiko der ASP-Einschleppung wächst während der Reisezeit

17. Juli 2023

Hessen ist bislang von Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verschont geblieben. Doch das Risiko einer Viruseinschleppung ist während der Hauptreisezeit im Sommer besonders hoch. Aus diesem Grund weist das Landwirtschaftsministerium Hessen erneut eindringlich auf die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen hin.

Reiserückkehrer:innen aus ASP-Hochrisikogebieten wie Italien, Griechenland, Kroatien, Polen, Rumänien und Ungarn sind angehalten, mitgebrachte Lebensmittelreste sicher zu entsorgen. In der Natur achtlos entsorgte Speisereste, beispielsweise bei Pausen an Autobahnen, Landstraßen oder Wanderwegen, können von Wildschweinen gefressen werden und so die ASP-Verbreitung fördern. Das Ministerium bittet daher alle Bürger:innen, Speisereste nur in verschließbaren Müllbehältern zu entsorgen und diese auf keinen Fall in der Natur zurückzulassen. Zudem sollten Schweinehalter:innen die gesetzlich vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen unbedingt einhalten, um ihre Tiere vor einer Infektion mit dem Virus der ASP zu schützen. So dürfen keine Fleisch- oder Wurstwaren in die Betrieb gelangen bzw. an die Schweine verfüttert werden.

Auch der E-Learning-Kurs 4 der 7-teiligen E-Learningreihe Biosicherheit zeigt Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände auf, die von Dr. Harlizius (u.a. FTA für Schweine, Mitglied im BTK-Ausschuss für Schweine) vorgestellt werden. Bei Buchung dieses Kurses erhalten die Kursteilnehmenden zusätzlich den Kurs 1: Definition und Eintragswege in Bestände kostenfrei dazu.

Umweltministerium Hessen

Vetion-Fokusthema: Afrikanische Schweinepest  

E-Learningreihe Biosicherheit auf Myvetlearn.de 

Bundestierschutzbeauftrage Kari zu Gast bei der AVA-Haupttagung

17. Juli 2023

Mitte Juni 2023 hat Dr. Ariane Désirée Kari als erste Bundesbeauftragte für Tierschutz ihr Amt angetreten. Die Fachtierärztin für Tierschutz sowie ehemalige stellvertretende Landestierschutzbeauftragte von Baden-Württemberg soll in ihrem neu errichteten Bundesamt einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Tierschutzes sowie zur Förderung des Austausches zwischen Bund, Ländern und Verbänden im Tierschutzbereich leisten.

Im Rahmen der 23. Haupttagung der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) wird Kari am 14. September 2023 in der „Gemeinsamen Sektion“ mit Nutztierärzt:innen diskutieren und ihre Standpunkte zu Tierschutz, Tierwohl und Tiergesundheit in einer zeitgemäßen Nutztierhaltung gemeinsam mit den Veterinär:innen erörtern.

Um verschiedene Themen und Probleme des Tierschutzes geht es auch in der Myvetlearn.de-Fortbildung „Aktuelle Probleme des Tierschutzes“, die am 14. und 15. September 2023 als Präsenzfortbildung in Hannover oder wahlweise ONLINE als Live-Stream stattfinden wird.

AVA

Online-Tierschutztagung auf Myvetlearn.de

Ei-Ersatz aus Wasserlinsen

14. Juli 2023

Nach Informationen der Statista GmbH ist in Deutschland die Zahl der Menschen, die sich vegan ernähren bzw. weitgehend auf tierische Erzeugnisse verzichten, in den vergangenen 7 Jahren stetig gewachsen. So hat auch der pflanzliche Ei-Ersatz an Bedeutung zugenommen. Das Start-up Plantible Foods aus den Niederlanden hat mit Rubi-Whisk nun den ersten Ei-Ersatz aus Wasserlinsen auf den Markt gebracht. Das aus der freischwimmenden Lemna-Pflanze, auch Entengrütze genannt, gewonnene "Rubi-Protein" kann (RuBisCO) sowohl für Backwaren als auch für Fleischalternativen und pflanzlichen Milchprodukte verwendet werden.

In einem neu entwickelten Verfahren wird das Protein in einem mechanischen Prozess von der Pflanze extrahiert. Dabei entsteht ein neutral riechendes und schmeckendes, farbloses Protein mit funktionellen Eigenschaften, die tierischen Proteinen ähneln. Rubi-Whisk ist wasserlöslich, kann in wenigen Minuten steif geschlagen werden und besitzt eine hohe Stabilität. Schon in diesem Sommer planen die beiden Gründer Tony Martens  Fekini und Maurits van de Ven, das Produkt in großen Mengen herzustellen, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Im ersten Schritt wird der Ei-Ersatz in veganen Macarons verarbeitet.

Topagrar

Statista

Vetion-Fokusthema: Fleischlos glücklich

Heimtierhaltung in Europa stark angestiegen

14. Juli 2023

Haus- und Heimtiere erfreuen sich immer größerer Beliebtheit bei der Bevölkerung. In knapp 50 Prozent der europäischen Haushalte (rund 90 Mio.) lebte im Jahr 2022 mindestens ein Tier. Das hat der Jahresbericht des europäischen Verbandes der Heimtiernahrungsindustrie FEDIAF ergeben. Demnach gab es 127 Mio. Katzen und 104 Mio. Hunde in europäischen Haushalten. Hinzu kommen nach neuesten Zählungen 53 Mio. Ziervögel, 29 Mio. Kleintiere sowie 22 Mio. Aquarien und 11 Mio. Terrarien, was einem Anstieg um knapp 27,5 Millionen bzw. 8,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch ist der Markt für Heimtiernahrung in 2022 um 3,5 Prozent gewachsen und liegt nun bei über 29 Milliarden Euro (Vorjahr: 27,7 Milliarden), wie der Verband mitteilt. Mit Heimtiernahrung sowie Dienstleistungen und Non-Food-Bedarfsartikeln konnte die Branche im vergangenen Jahr einen Umsatz von 53,6 Milliarden Euro generieren.

ZZF

Vetion-Fokusthema: Heimtierhaltung