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MKS breitet sich in Ungarn und der Slowakei aus

2. April 2025

Nach dem Bekanntwerden erster Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei sind inzwischen in beiden Ländern weitere Ausbrüche gemeldet worden. Entsprechend groß ist die Sorge in den Nachbarländern, vor allem in Österreich, da alle Ausbrüche sich in der Nähe der Grenze befinden. „Mit großer Besorgnis beobachten wir die jüngste Entwicklung der Maul- und Klauenseuche (MKS) in unseren Nachbarländern. Aktuellen Berichten zufolge gibt es erneut zwei Verdachtsfälle in Ungarn, die derzeit untersucht werden. Diese Meldungen verdeutlichen einmal mehr, wie schwierig es ist, die Ausbreitung der Seuche unter Kontrolle zu bringen“, kommentiert Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der österreichischen Tierärztekammer (ÖTK), die aktuelle Lage. "Das ist eine dramatische Gefahr für unsere Tierbestände, vor allem aufgrund der extremen Ansteckungsfähigkeit des Virus. Wir fordern daher sofortige und konsequente Maßnahmen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Die Situation erfordert entschlossenes Handeln!“

Die ÖTK fordert angesichts der aktuellen Entwicklungen neben dem Einfuhrstopp von Tieren und Fleischprodukten strengere Einreisekontrollen, insbesondere im Personenverkehr. Mobile Grenzkontrollen sollten durch stationäre Kontrollpunkte direkt an der Grenze ersetzt werden. Aber auch der Transit von Tiertransporten müsse dringend gestoppt werden, um das Risiko einer Einschleppung zu eliminieren. Ein weiteres Problem stelle die potenzielle Einschleppung des Virus durch Reisende und Arbeitskräfte aus den betroffenen Regionen dar. "Nur durch schnelles, entschlossenes Handeln auf nationaler und internationaler Ebene kann eine weitere Verbreitung der Maul- und Klauenseuche verhindert und die Sicherheit der landwirtschaftlichen Tierbestände gesichert werden", betont Frühwirth.

In den Überwachungszonen in Österreich wurden inzwischen mehr als 1.000 Tiere auf das Virus untersucht. Bislang blieben alle Ergebnisse neagtiv auf MKS. Aber auch in Deutschland beobachtet man die Situation mit wachsender Sorge. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) rief dringend dazu auf, bei klinisch auffälligen Klauentieren in Deutschland immer auch MKS labordiagnostisch ausschließen zu lassen. Auf den Betrieben MUSS hohe Wachsamkeit herrschen, denn je eher ein MKS-Ausbruch erkannt und Maßnahmen getroffen werden können, desto besser die Chance, eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Außerdem müssen die Biosicherheitsmaßnahmen strikt eingehalten werden. Zu diesem Thema bietet Myvetlearn.de Tierärzt:innen entsprechende Online-Fortbildungen an.

ÖTK

Wolfspopulation in Europa wächst weiter

2. April 2025

Der Wolfsbestand in Europa hat sich seit dem Jahr 2015 mehr als verdoppelt. Nach aktuellen Information leben rund 21.500 Wölfe in europäischen Ländern. Laut einer Studie von Forschenden unter der Leitung der Italienerin Cecilia Di Bernardi ist die Population der Raubtiere in Italien, Deutschland, Bulgarien, Griechenland, Polen, Spanien und Rumänien angewachsen, während sie in Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Nordmazedonien zurückging. In anderen Ländern sind die Bestände relativ stabil geblieben.

Laut Experten-Schätzungen werden jährlich 56.000 Nutztiere von Wölfen gerissen und getötet. Damit einher gehen Entschädigungen in Höhe von rund 17 Millionen Euro, die an die Nutztierhalter:innen gezahlt werden. Auf Grund der stetig wachsenden Population wurde der Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf inzwischen „geschützt“ abgesenkt.

Auch in Deutschland wird immer häufiger von Nutztierrissen berichtet. Allein in Niedersachsen leben mehr als 500 Wölfe und daher ist die Art nicht länger vom Aussterben bedroht. Das Land stellt Schaf- und Ziegenhalter:innen rund vier Millionen Euro für den Wolfsschutz zur Verfügung. Der erste Förderzeitraum hat am 1. April 2025 begonnen. Anträge konnten Betriebe mit mehr als zehn Tieren stellen. Die Förderung läuft über fünf Jahre.

Die Prämie beträgt 260 Euro pro Hektar Weidefläche oder 325 Euro pro Hektar Deichfläche. Umgerechnet auf die Schaf- und Ziegenzahl sind das laut Ministerium 40 Euro pro Tier auf Weideflächen und 50 Euro pro Tier am Deich. Voraussetzung für eine Prämienzahlung ist ein schon bestehender wolfsabweisender Grundschutz. Die Prämie soll die Förderung unbürokratischer machen. Ende 2024 lebten in Niedersachsen mehr als 500 Wölfe. Der Wolf ist daher nach Ansicht der Landesregierung im Land nicht mehr vom Aussterben bedroht.

Schweizerbauer

Ministerium Niedersachsen

Bewerbungsstart für den Deutschen Tierschutzpreis 2025

2. April 2025

Bereits zum 21. Mal wird in diesem Jahr der Deutsche Tierschutzpreis vergeben. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit Whiskas und Pedigree erneut Menschen, die sich besonders für den Tierschutz engagieren.

Die Bewerbungsphase hat gerade begonnen und endet am 30. April 2025. Tierschützer:innen können sich mit ihren Vereinen, Initiativen oder Projekten bewerben bzw. vorgeschlagen werden. Die Gewinner:innen erwarten Preisgelder in Höhe von 6.000 bzw. 3.000 Euro. Für den diesjährigen Tierschutzpreis hat der Deutsche Tierschutzbund zudem erstmals eine eigene Kategorie für ein Kinder- oder Jugendtierschutzprojekt geplant, die der Nachwuchsarbeit im Tierschutz eine besondere Gewichtung geben soll. Auch hier liegt das Preisgeld bei 3.000 Euro.   

„Mit dem Deutschen Tierschutzpreis zeichnen wir ehrenamtlich engagierte Menschen aus, die ihre Zeit, ihre Energie, ihr Herz und auch ihr Geld für die geben, die selbst keine Stimme haben. Es sind Persönlichkeiten, die für die Tiere kämpfen, trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben und damit zu Vorbildern werden“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Deutscher Tierschutzbund

Weideintensität und Menschenkontakt beeinflussen Fleischqualität

1. April 2025

Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf die Qualität von Fleisch. Unter anderem spielen die Genetik, der Gesundheitszustand und das Bewegungsverhalten des Tieres sowie Haltung und Fütterung dabei eine Rolle. Stress vor der Schlachtung wirkt sich besonders negativ auf die Fleischqualität aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Firma Agroscope.

Für ihre Untersuchungen mit Limousinrindern und verschiedenen Milchrassen haben Forschende zwei Weidesysteme getestet. Im Sommer wurden die Tiere auf Alpweiden gehalten und am Ende der Sömmerung (sommerlicher Weidegang in der Schweiz) geschlachtet. Die Studie zeigte, dass die Haltung auf kleineren Weideparzellen in Kombination mit häufigem Weidewechsel den Stress der Tiere mindern kann.

Rinder mit hoher Weideintensität bewegten sich auf den kleineren Flächen weniger, kamen jedoch durch den häufigeren Parzellenwechsel öfter in Kontakt mit Menschen. Diese Tiere zeigten vor der Betäubung ein niedrigeres Stressniveau und das Fleisch wies geringere Wasserverluste sowie einen schnelleren Abbau des Proteins Troponin auf – beides Hinweise auf höhere Qualität. Auch sensorische Tests bestätigten eine bessere Zartheit. Der menschliche Kontakt dürfte zur Stressreduktion beigetragen haben, lässt sich aber nicht unabhängig von der Weideintensität bewerten.

Agrarheute

Kostenfreie bpt-Hochschulseminare für zukünftige Praktiker:innen

1. April 2025

Auch in diesem Jahr richtet der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) zwei kostenfreie Hochschulseminare aus. Unter dem Motto „Tiermedizinstudium – und dann?“ können sich Studierende der Veterinärmedizin zu ihrem weiteren Ausbildungs- und Berufsweg umfassend informieren und zwar am 12. Juni 2025 in der LMU München sowie am 3. Juli 2025 in der JLU Gießen. Praktizierende Tierärzt:innen werden sich und ihre Arbeit vorstellen und für Fragen bereitstehen.

Die angehenden Tierärzt:innen haben beim anschließenden Get Together zudem die Möglichkeit des Austausches mit erfahrenen Kolleg:innen und können so wichtige Kontakte für ein Praktikum oder sogar die erste Arbeitsstelle nach dem Studium knüpfen.

Eine Anmeldung ist ab sofort möglich.

bpt

Viele Veränderungen im Bereich Landwirtschaft definiert

1. April 2025

Für neu- und umgebaute Tierwohlställe soll mindestens ein 20 Jahre langer Bestandsschutz eingeführt werden. Darauf haben sich CDU/CSU und SPD in ihren Koalitionsverhandlungen geeinigt. Zudem sollen die notwendigen Mittel für den tierwohlgerechten Stallumbau auf der Grundlage staatlicher Verträge dauerhaft bereitgestellt werden. Für den Umbau der Nutztierhaltung werden demnach in den kommenden vier Jahren jeweils 1,5 Mrd. Euro in den Haushalt eingepreist.

Weiterhin sollen die Regelungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes im Bereich der Nutztierhaltung mehr an die Praxis angepasst werden. Praxistauglicher soll auch das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz werden, das trotz Widerstand der Fleischlobby bestehen bleiben soll und auf weitere Tierarten sowie auf die Außer-Haus-Verpflegung ausgeweitet werden soll.

Außerdem soll der Wolf umgehend ins Jagdgesetz aufgenommen werden. Grundsätzlich sollen Einkommensanreize für Klima-, Umwelt- und Tierwohlleistungen deutlich gesteigert, Jung- und Neulandwirte stärker gefördert werden, wie aus dem erarbeiteten Eckpunktepapier hervorgeht.

Proplanta

Boehringer Ingelheim unterstützt Telefonseelsorge für Tiermediziner:innen und TFAs

31. März 2025

Der Berufsalltag von Tiermediziner:innen und tiermedizinischen Fachangestellten ist häufig geprägt von belastenden Situationen. Neben Krankheit und Tod von Tieren sieht sich das tiermedizinische Fachpersonal auch immer wieder mit Tierhalter:innen konfrontiert, die aggressives und unverständliches Verhalten zeigen. Die täglichen emotionalen Herausforderungen und Stresssituationen führen dazu, dass Tiermediziner:innen im Vergleich anderen Berufsgruppen dreimal so häufig unter Depressionen leiden und ein fünffach erhöhtes Suizidrisiko haben.

Um ihre Kolleg:innen in derartigen Notsituationen zu helfen, haben Dr. Nicole Lange, Dr. Maike de Rose und Dr. Constanze Hartmann gemeinsam mit weiteren engagierten Menschen aus der Tiermedizin im vergangenen Jahr den gemeinnützigen Verein VETHiLFE e.V. gegründet. Hier bieten sie bundesweit die erste berufsspezifische Telefonseelsorge im tiermedizinischen Umfeld an. Ab 1. Juni 2025 können sich tiermedizinische Fachkräfte an die neue Telefonhotline wenden, wo sie Unterstützung und ein offenes Ohr finden.

Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim unterstützt das im vergangenen Jahr gegründete Gemeinschaftsprojekt mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro. „Wir unterstützen das Ziel der VETHiLFE, Hilfe für Helfende in der Tiermedizin-Community anzubieten, von ganzem Herzen“, erklärte Sandra Quintero, Leiterin der Tiergesundheit Deutschland bei Boehringer Ingelheim, bei der Scheckübergabe. „Unsere Spende wird dazu beitragen, die mentale Gesundheit von Menschen zu stärken, die sich tagtäglich leidenschaftlich für das Wohl von Tieren einsetzen.“

Darüber hinaus kooperieren Boehringer Ingelheim und die VETHiLFE e.V. bei der Social Media Kampagne „Tierärzte geben alles“, die das Ziel verfolgt, die Wertschätzung für den tiermedizinischen Beruf zu stärken. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass nur knapp die Hälfte aller Tierärzt:innen der Meinung sind, dass ihre Arbeit im Allgemeinen geschätzt wird. Die gemeinsame Kampagne soll dazu beitragen, die oft unsichtbaren Aspekte im Engagement der Veterinärmediziner zu beleuchten und ihre Resilienz sowie die Leidenschaft für ihren Beruf in den Fokus zu rücken.

Boehringer Ingelheim

Schweinebestand in der EU weiter abgenommen

28. März 2025

Die Schweinebestände in der Europäischen Union haben sich weiter reduziert. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes (Eurostat) der EU hervor. Demnach gab es zum Stichtag im Dezember 2024 insgesamt 131,985 Mio. Schweine, was einem Minus von 0,7% oder 877.000 Tieren entspricht.

Den stärksten Bestandsabbau vermeldeten Polen (-7,1%) und Italien (-14,7%), was mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf die dort grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) zurückzuführen ist. Während sich die Zahl der Schweine in Deutschland (-21,18 Mio.), Frankreich (11,72 Mio.) und den Niederlanden (-10,18 Mio.) verringert hat, haben sowohl Spanien und Dänemark ihre Bestände um 2,1% bzw. 1,9% aufgestockt. Damit hat Spanien als größter Produzent der EU auch das bisherige Rekordniveau von Dezember 2022 übertroffen.

Den EU-weiten Ferkelbestand beziffert Eurostat auf etwa 39,96 Mio. Tiere. Das waren 1,6% weniger als im Dezember 2023, aber 1,1% mehr als ein weiteres Jahr zuvor.

Schweizerbauer

Boehringer Ingelheim schreibt FMD Award 2025 aus

28. März 2025

Im laufenden Jahr sind Fälle der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland, Ungarn und in der Slowakei erstmals nach mehreren Jahrzehnten festgestellt worden. Bei der Tierseuche handelt es sich um eine hochgradig ansteckende Viruserkrankung, die Rinder, Schweine und Schafe befallen kann. Auch wenn die MKS für die menschliche Gesundheit keine direkte Bedrohung darstellt, kann ein Ausbruch eine enorme finanzielle Belastung für die Viehwirtschaft bedeuten und unsere Lebensmittelversorgung beeinträchtigen.

Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim setzt sich für innovative Forschung zur Bekämpfung der MKS ein und hat nun den FMD Award 2025 ausgeschrieben. Wissenschaftler:innen können sich mit ihren Forschungsprojekten für den mit 10.000 Euro dotierten Preis bewerben. Voraussetzungen für die Bewerbung sind ein abgeschlossenes Studium der Veterinärmedizin oder Biowissenschaften sowie die Veröffentlichung einer Forschungsarbeit zur MKS in den vergangenen vier Jahren. Mit dem Förderpreis möchte das Unternehmen die Gesundheit von Nutztieren vorantreiben und die Prävention der Maul- und Klauenseuche unterstützen.

Die entsprechenden Bewerbungsunterlagen sind bis zum 15. April 2025 per E-Mail an laurence.gabana@boehringer-ingelheim.com einzureichen. Weitere Informationen sind hier zu finden.


AMK berät über bundesweites Register für Tierschutzverstöße

27. März 2025

Am 26. März 2025 hat die Agrarministerkonferenz (AMK) in Baden-Baden begonnen. Hier tauschen sich die Vertreter:innen der Länder drei Tage lang fachlich und politisch zu aktuellen Themen aus. Ein Tagesordnungspunkt wird unter anderem die Einführung eines bundesweiten Registers bei Tierschutzverstößen sein.
 
Die Landesregierung Sachsen-Anhalt setzt sich für einen entsprechenden Beschluss der Länder ein. Es sei erforderlich, Informationen über verhängte Tierhaltungs- und Betreuungsverbote für die Tierschutzbehörden bundesweit verfügbar zu machen, hatte das Landwirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Linksfraktion mitgeteilt.
 
Zu Jahresbeginn war mal wieder ein Tierschutzskandal bekannt geworden, dieses Mal in Magdeburg. Nahe der Stadt waren bei einem Einsatz am 4. Januar 2025 rund 200 tote sowie weitere 500 teils schwer verwahrloste Schafe auf einem Grundstück gefunden worden. Nach Angaben der Stadt mussten 250 Tiere notgetötet werden. Neben 14 Hunden, von denen einer wegen stark aggressiven Verhaltens getötet werden musste, wurden fünf Esel, zwei Ponys und ein Maultier sichergestellt. Die Halterin der Tiere ist untergetaucht.
 
Für ein bundesweites Register hatte sich Brandenburg in einer Bundesratsinitiative bereits im September 2022 ausgesprochen. Im April 2023 war solch ein Register Thema bei der Sitzung der Bund-Länder-Tierschutzreferenten. Seither konnte jedoch kein Ergebnis erzielt werden, obgleich immer wieder erschütternde Fälle von Animal Hoarding ans Tageslicht kommen.

Proplanta

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