News

Weideintensität und Menschenkontakt beeinflussen Fleischqualität

1. April 2025

Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf die Qualität von Fleisch. Unter anderem spielen die Genetik, der Gesundheitszustand und das Bewegungsverhalten des Tieres sowie Haltung und Fütterung dabei eine Rolle. Stress vor der Schlachtung wirkt sich besonders negativ auf die Fleischqualität aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Firma Agroscope.

Für ihre Untersuchungen mit Limousinrindern und verschiedenen Milchrassen haben Forschende zwei Weidesysteme getestet. Im Sommer wurden die Tiere auf Alpweiden gehalten und am Ende der Sömmerung (sommerlicher Weidegang in der Schweiz) geschlachtet. Die Studie zeigte, dass die Haltung auf kleineren Weideparzellen in Kombination mit häufigem Weidewechsel den Stress der Tiere mindern kann.

Rinder mit hoher Weideintensität bewegten sich auf den kleineren Flächen weniger, kamen jedoch durch den häufigeren Parzellenwechsel öfter in Kontakt mit Menschen. Diese Tiere zeigten vor der Betäubung ein niedrigeres Stressniveau und das Fleisch wies geringere Wasserverluste sowie einen schnelleren Abbau des Proteins Troponin auf – beides Hinweise auf höhere Qualität. Auch sensorische Tests bestätigten eine bessere Zartheit. Der menschliche Kontakt dürfte zur Stressreduktion beigetragen haben, lässt sich aber nicht unabhängig von der Weideintensität bewerten.

Agrarheute

Kostenfreie bpt-Hochschulseminare für zukünftige Praktiker:innen

1. April 2025

Auch in diesem Jahr richtet der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) zwei kostenfreie Hochschulseminare aus. Unter dem Motto „Tiermedizinstudium – und dann?“ können sich Studierende der Veterinärmedizin zu ihrem weiteren Ausbildungs- und Berufsweg umfassend informieren und zwar am 12. Juni 2025 in der LMU München sowie am 3. Juli 2025 in der JLU Gießen. Praktizierende Tierärzt:innen werden sich und ihre Arbeit vorstellen und für Fragen bereitstehen.

Die angehenden Tierärzt:innen haben beim anschließenden Get Together zudem die Möglichkeit des Austausches mit erfahrenen Kolleg:innen und können so wichtige Kontakte für ein Praktikum oder sogar die erste Arbeitsstelle nach dem Studium knüpfen.

Eine Anmeldung ist ab sofort möglich.

bpt

Viele Veränderungen im Bereich Landwirtschaft definiert

1. April 2025

Für neu- und umgebaute Tierwohlställe soll mindestens ein 20 Jahre langer Bestandsschutz eingeführt werden. Darauf haben sich CDU/CSU und SPD in ihren Koalitionsverhandlungen geeinigt. Zudem sollen die notwendigen Mittel für den tierwohlgerechten Stallumbau auf der Grundlage staatlicher Verträge dauerhaft bereitgestellt werden. Für den Umbau der Nutztierhaltung werden demnach in den kommenden vier Jahren jeweils 1,5 Mrd. Euro in den Haushalt eingepreist.

Weiterhin sollen die Regelungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes im Bereich der Nutztierhaltung mehr an die Praxis angepasst werden. Praxistauglicher soll auch das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz werden, das trotz Widerstand der Fleischlobby bestehen bleiben soll und auf weitere Tierarten sowie auf die Außer-Haus-Verpflegung ausgeweitet werden soll.

Außerdem soll der Wolf umgehend ins Jagdgesetz aufgenommen werden. Grundsätzlich sollen Einkommensanreize für Klima-, Umwelt- und Tierwohlleistungen deutlich gesteigert, Jung- und Neulandwirte stärker gefördert werden, wie aus dem erarbeiteten Eckpunktepapier hervorgeht.

Proplanta

Boehringer Ingelheim unterstützt Telefonseelsorge für Tiermediziner:innen und TFAs

31. März 2025

Der Berufsalltag von Tiermediziner:innen und tiermedizinischen Fachangestellten ist häufig geprägt von belastenden Situationen. Neben Krankheit und Tod von Tieren sieht sich das tiermedizinische Fachpersonal auch immer wieder mit Tierhalter:innen konfrontiert, die aggressives und unverständliches Verhalten zeigen. Die täglichen emotionalen Herausforderungen und Stresssituationen führen dazu, dass Tiermediziner:innen im Vergleich anderen Berufsgruppen dreimal so häufig unter Depressionen leiden und ein fünffach erhöhtes Suizidrisiko haben.

Um ihre Kolleg:innen in derartigen Notsituationen zu helfen, haben Dr. Nicole Lange, Dr. Maike de Rose und Dr. Constanze Hartmann gemeinsam mit weiteren engagierten Menschen aus der Tiermedizin im vergangenen Jahr den gemeinnützigen Verein VETHiLFE e.V. gegründet. Hier bieten sie bundesweit die erste berufsspezifische Telefonseelsorge im tiermedizinischen Umfeld an. Ab 1. Juni 2025 können sich tiermedizinische Fachkräfte an die neue Telefonhotline wenden, wo sie Unterstützung und ein offenes Ohr finden.

Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim unterstützt das im vergangenen Jahr gegründete Gemeinschaftsprojekt mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro. „Wir unterstützen das Ziel der VETHiLFE, Hilfe für Helfende in der Tiermedizin-Community anzubieten, von ganzem Herzen“, erklärte Sandra Quintero, Leiterin der Tiergesundheit Deutschland bei Boehringer Ingelheim, bei der Scheckübergabe. „Unsere Spende wird dazu beitragen, die mentale Gesundheit von Menschen zu stärken, die sich tagtäglich leidenschaftlich für das Wohl von Tieren einsetzen.“

Darüber hinaus kooperieren Boehringer Ingelheim und die VETHiLFE e.V. bei der Social Media Kampagne „Tierärzte geben alles“, die das Ziel verfolgt, die Wertschätzung für den tiermedizinischen Beruf zu stärken. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass nur knapp die Hälfte aller Tierärzt:innen der Meinung sind, dass ihre Arbeit im Allgemeinen geschätzt wird. Die gemeinsame Kampagne soll dazu beitragen, die oft unsichtbaren Aspekte im Engagement der Veterinärmediziner zu beleuchten und ihre Resilienz sowie die Leidenschaft für ihren Beruf in den Fokus zu rücken.

Boehringer Ingelheim

Schweinebestand in der EU weiter abgenommen

28. März 2025

Die Schweinebestände in der Europäischen Union haben sich weiter reduziert. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes (Eurostat) der EU hervor. Demnach gab es zum Stichtag im Dezember 2024 insgesamt 131,985 Mio. Schweine, was einem Minus von 0,7% oder 877.000 Tieren entspricht.

Den stärksten Bestandsabbau vermeldeten Polen (-7,1%) und Italien (-14,7%), was mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf die dort grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) zurückzuführen ist. Während sich die Zahl der Schweine in Deutschland (-21,18 Mio.), Frankreich (11,72 Mio.) und den Niederlanden (-10,18 Mio.) verringert hat, haben sowohl Spanien und Dänemark ihre Bestände um 2,1% bzw. 1,9% aufgestockt. Damit hat Spanien als größter Produzent der EU auch das bisherige Rekordniveau von Dezember 2022 übertroffen.

Den EU-weiten Ferkelbestand beziffert Eurostat auf etwa 39,96 Mio. Tiere. Das waren 1,6% weniger als im Dezember 2023, aber 1,1% mehr als ein weiteres Jahr zuvor.

Schweizerbauer

Boehringer Ingelheim schreibt FMD Award 2025 aus

28. März 2025

Im laufenden Jahr sind Fälle der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland, Ungarn und in der Slowakei erstmals nach mehreren Jahrzehnten festgestellt worden. Bei der Tierseuche handelt es sich um eine hochgradig ansteckende Viruserkrankung, die Rinder, Schweine und Schafe befallen kann. Auch wenn die MKS für die menschliche Gesundheit keine direkte Bedrohung darstellt, kann ein Ausbruch eine enorme finanzielle Belastung für die Viehwirtschaft bedeuten und unsere Lebensmittelversorgung beeinträchtigen.

Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim setzt sich für innovative Forschung zur Bekämpfung der MKS ein und hat nun den FMD Award 2025 ausgeschrieben. Wissenschaftler:innen können sich mit ihren Forschungsprojekten für den mit 10.000 Euro dotierten Preis bewerben. Voraussetzungen für die Bewerbung sind ein abgeschlossenes Studium der Veterinärmedizin oder Biowissenschaften sowie die Veröffentlichung einer Forschungsarbeit zur MKS in den vergangenen vier Jahren. Mit dem Förderpreis möchte das Unternehmen die Gesundheit von Nutztieren vorantreiben und die Prävention der Maul- und Klauenseuche unterstützen.

Die entsprechenden Bewerbungsunterlagen sind bis zum 15. April 2025 per E-Mail an laurence.gabana@boehringer-ingelheim.com einzureichen. Weitere Informationen sind hier zu finden.


AMK berät über bundesweites Register für Tierschutzverstöße

27. März 2025

Am 26. März 2025 hat die Agrarministerkonferenz (AMK) in Baden-Baden begonnen. Hier tauschen sich die Vertreter:innen der Länder drei Tage lang fachlich und politisch zu aktuellen Themen aus. Ein Tagesordnungspunkt wird unter anderem die Einführung eines bundesweiten Registers bei Tierschutzverstößen sein.
 
Die Landesregierung Sachsen-Anhalt setzt sich für einen entsprechenden Beschluss der Länder ein. Es sei erforderlich, Informationen über verhängte Tierhaltungs- und Betreuungsverbote für die Tierschutzbehörden bundesweit verfügbar zu machen, hatte das Landwirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Linksfraktion mitgeteilt.
 
Zu Jahresbeginn war mal wieder ein Tierschutzskandal bekannt geworden, dieses Mal in Magdeburg. Nahe der Stadt waren bei einem Einsatz am 4. Januar 2025 rund 200 tote sowie weitere 500 teils schwer verwahrloste Schafe auf einem Grundstück gefunden worden. Nach Angaben der Stadt mussten 250 Tiere notgetötet werden. Neben 14 Hunden, von denen einer wegen stark aggressiven Verhaltens getötet werden musste, wurden fünf Esel, zwei Ponys und ein Maultier sichergestellt. Die Halterin der Tiere ist untergetaucht.
 
Für ein bundesweites Register hatte sich Brandenburg in einer Bundesratsinitiative bereits im September 2022 ausgesprochen. Im April 2023 war solch ein Register Thema bei der Sitzung der Bund-Länder-Tierschutzreferenten. Seither konnte jedoch kein Ergebnis erzielt werden, obgleich immer wieder erschütternde Fälle von Animal Hoarding ans Tageslicht kommen.

Proplanta

Zeitumstellung bringt erhöhtes Risiko von Wildunfällen mit sich

27. März 2025

Am kommenden Wochenende beginnt in ganz Deutschland die Sommerzeit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 2 auf 3 Uhr vorgestellt. Dadurch wird es am Morgen eine Stunde später hell, Tiere und Menschen starten dann gleichzeitig in den Tag. Durch das zeitliche Zusammentreffen vom morgendlichen Autoverkehr und dem Wildwechsel steigt die Gefahr von Wildunfällen, wie das Regierungspräsidium Kassel betont.

Da viele heimische Wildtiere wie Rehe, Füchse und Feldhasen in den frühen Morgenstunden besonders aktiv auf Futter- und Reviersuche sind und dabei Straßen und Wege kreuzen, sollten Autofahrer:innen speziell in ländlichen Gebieten zwischen 6 und 8 Uhr besonders aufmerksam sein. Aber auch abends zwischen 21 und 23 Uhr besteht ein erhöhtes Unfallrisiko.

In dem Fall, dass ein Wildtier am Straßenrand steht oder sogar auf die Fahrbahn läuft, empfiehlt die Behörde abzublenden, zu hupen und zu bremsen. Bei einem drohenden Zusammenstoß gelte es, das Lenkrad festzuhalten und zu bremsen statt riskant auszuweichen. Verletzte oder tote Tiere sollten Autofahrer nicht in ihr Auto laden, das sei Aufgabe des Försters oder der Jagdpächterin, wie der ADAC erklärt.

Um die Behandlung von Wildtieren geht es auch in der gleichnamigen vierteiligen E-Learningreihe auf Myvetlearn.de. Wir verlosen gemeinsam mit der Schlütersche Fachmedien GmbH unter allen Tierärzt:innen, die ein oder mehrere Module dieser Reihe im Zeitraum zwischen 3.3.2025 und 31.3.2025 buchen, ein Exemplar des Buches Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis.

Hessenschau

Wildtiere mit wenig Aufwand unterstützen

26. März 2025

Mit dem gerade begonnenen Frühling werden auch schon bald wieder zahlreiche Vogelarten, Insekten und Igel durch die Gärten fliegen, krabbeln und laufen. Nach dem langen Winter sind die heimischen Tiere auf der Suche nach Futter sowie Nistmaterial und -plätzen. Der Deutsche Tierschutzbund weist darauf hin, dass nur wenig Aufwand betrieben werden muss, um den Wildtieren Nahrung und Unterschlupf zu bieten. Denn ein naturnah gestalteter Garten kann einen aktiven Beitrag zum Tier- und Artenschutz leisten.

„Heimische Pflanzen, weniger Eingriffe durch den Menschen und der Verzicht auf Pestizide helfen, die Artenvielfalt zu erhalten. Laubsauger sollten bei der Gartenpflege tabu sein. Sie sind nicht nur laut, sondern auch gefährlich für Kleintiere wie Insekten, Spinnen und Amphibien, da sie in den Sog geraten und dabei gehäckselt und getötet werden. Laubbläser wirbeln neben Kleintieren auch Feinstaub auf und zerstören den natürlichen Nährstoffkreislauf des Bodens. Stattdessen sollte Laub in Beeten oder unter Hecken belassen werden, wo es als Frostschutz und Lebensraum dient“, erklärt Katrin Pichl, Referentin für Wildtiere beim Deutschen Tierschutzbund.

In Hecken sowie Kletterpflanzen wie Efeu, Wilder Wein und Hopfen finden Vögel und Insekten einen willkommenen Unterschlupf und geeignete Brutplätze. Heimische Pflanzen wie Glockenblumen, Kornblumen, Wilde Möhre oder Kapuzinerkresse sind wahre Insektenmagneten. Auch Blühsträucher wie Weißdorn, Schlehe oder Wildrosen spenden Nahrung und Schutz. „Damit die Tiere sich wohl fühlen, sollten im Garten naturnahe Ecken eingerichtet werden. Liegen gelassenes Laub, Holzstapel oder Reisighaufen lockt Insekten und somit wiederum Vögel, Igel, Fledermäuse und Eidechsen an, die sich von diesen ernähren. Zugleich finden verschiedene Tierarten dort auch Versteck-, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten“, so Pichl. 

Da die Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden und damit auch einen Beitrag zur Arterhaltung leisten. 

Andere Wildtierarten werden in der ATF-anerkannten E-Learningreihe Wildtiere auf Myvetlearn.de ebenfalls behandelt. Wer übrigens bis zum 31. März 2025 ein oder mehrere Module der Reihe Wildtiere in der Praxis bucht, wahrt seine Chance, ein Exemplar des Buches Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis zu gewinnen.

Deutscher Tierschutzbund

Gnitzen für Labor-Studie gesucht

25. März 2025

Im Verbundprojekt CeratoVirPlus wird das Vorkommen von Gnitzen (Familie Ceratopogonidae) auf landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland räumlich und zeitlich erfasst. Im Anschluss werden die gefangenen Gnitzen im Labor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) untersucht und auf das Vorkommen von Krankheitserregern wie dem Blauzungenvirus analysiert. Ihnen kommt eine große Bedeutung bei der Verbreitung des Virus zu und sie haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit landwirtschaftlicher Nutztiere in Deutschland. 

Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Datenlage zum Vorkommen und zur Verbreitung einheimischer Gnitzenarten und von ihnen übertragener pathogener Viren, um die infektiologischen und epidemiologischen Zusammenhänge besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Um die Projektziele zu erreichen, sind die Forschenden auf die Unterstützung von Landwirtinnen und Landwirten angewiesen. Möchten Sie etwas über das Gnitzenvorkommen in Ihrem Betrieb erfahren? Dann kontaktieren Sie die Forschenden über Gnitze@zalf.de.

Mehr Informationen finden sich auch unter www.gnitzenmonitoring.de

BLE

1 2 3 121