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Amselsterben in Schleswig-Holstein und Dänemark

19.09.2024

Rund 600 verendete sowie mehr als 300 kranke Amseln sind in den vergangenen acht Monaten dieses Jahres in Schleswig-Holstein gezählt worden. Damit hat sich die Fallzahl im Vergleich zu 2023 bereits verfünffacht. Nach Informationen des Naturschutzbund Deutschland (NABU) könnte das Usutu-Virus für das mysteriöe Amselsterben verantwortlich sein. Das Virus wird von Stechmücken auf Singvögel übertragen, die von Mai bis September besonders aktiv sind. Der besonders regnerische Sommer könnte eine Ursache für die hohe Anzahl dieser Stechmücken sowie der toten Amseln sein.

Auch im Nachbarland Dänemark gab es in den vergangenen Wochen vermehrt Fälle von orientierungslosen und toten Amseln. Die Dänische Ornithologische Vereinigung (DOF BirdLife) geht auch hier von Usutu-Infektionen aus. „Wir hören derzeit auch in Dänemark viel von toten Amseln. Es gibt eindeutig mehr Personen, die uns über solche Fälle in diesem Jahr informieren, aber bisher konnten wir nicht mit Sicherheit feststellen, ob es sich um dieselbe Krankheit handelt. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass wir in Dänemark das Gleiche wie in Deutschland erleben“, sagt Knud Flensted, Ornithologe und Sekretär des Naturschutzpolitischen Ausschusses der DOF BirdLife.

Das Usutu-Virus ist auch auf Menschen übertragbar. Bei infizierten Personen kann es zu Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschlägen kommen. Daher sollte man erkrankte Amseln in Ruhe lassen und die toten Vögel nur mit Handschuhen anfassen. Expert:innen haben zudem in der letzten Zeit eine Ausbreitung des Virus nach Südeuropa beobachtet, insbesondere nach Österreich, Ungarn, Italien, Spanien und in die Schweiz, wo es sowohl bei Vögeln als auch bei Pferden und Menschen Krankheiten verursacht hat.

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