Der illegale Welpenhandel scheint nicht gestoppt werden zu können. Nach Informationen der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN sind in 2024 über das Meldetool 190 Verdachtsfälle von Betroffenen und Zeug:innen gemeldet worden. Mehr als ein Drittel dieser Fälle bezog sich auf den Handel im Internet. Aus Nordrhein-Westfalen wurde knapp ein Viertel aller Verdachtsfälle (46 Fälle) gemeldet, gefolgt von Bayern mit rund 12 Prozent (23 Fälle) und Baden-Württemberg mit 19 Fällen. Die Dunkelziffer ist jedoch immens.
„Die zahlreichen emotionalen Geschichten von Betroffenen, die uns wie jedes Jahr auch 2024 über unser Meldetool erreicht haben, zeigen einmal mehr die Dringlichkeit, dieses Tierschutzproblem endlich anzugehen: Alle Online-Plattformen müssen zwingend eine zuverlässige Verifizierungspflicht für Tierverkäufer:innen einführen und nur noch gechippte sowie in einem Heimtierregister registrierte Tiere für eine Anzeige zulassen“, fordert Saskia Dauter aus dem Investigations- und Rechercheteam bei VIER PFOTEN Deutschland. Dieser Schritt würde verhindern, dass kriminelle Händler:innen sich hinter dem Deckmantel der Anonymität verstecken und immer weiter Tierleid produzieren. „Dafür ist auch die Einführung einer bundeseinheitlichen Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen unumgänglich“, so Dauter.
Mit Hilfe der Meldungen konnten die Tierschützer:innen von VIER PFOTEN in Zusammenarbeit mit zuständigen Behörden insgesamt 23 Welpen und ein Muttertier retten. Doch die Nachfrage in ganz Europa nach Hundewelpen, insbesondere nach Französischen Bulldoggen, Pomeranians oder Yorkshire Terriern, scheint nach wie vor anhaltend stark zu sein, sodass gemäß einem Bericht jährlich fast sechs Millionen Hunde nötig wären, um diese zu decken – knapp eine Million davon in Deutschland.