Erstmals wieder Amerikanische Faulbrut in Hessen festgestellt

22.04.2025

Im hessischen Lahn-Dill-Kreis ist es bei zwei Bienenvölkern zu einem Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut gekommen. In diesem Gebiet waren bereits im Jahr 2023 Ausbrüche gemeldet worden, wie die  Kreisverwaltung mitteilt. In der Gemeinde wurde ein Sperrbezirk eingerichtet, in dem bereits ein Großteil der Untersuchungen und Beprobungen der Bienenstände und -völker durchgeführt wurde. Eine Ausbreitung über den aktuellen Sperrbezirk hinaus sei bis jetzt nicht bekannt, heißt es weiter.

Die Amerikanische Faulbrut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die die Bienenbrut befällt und unbehandelt zum Absterben ganzer Bienenvölker führen kann. Die Krankheit, die weltweit verbreitet ist, wird hauptsächlich über Futter – durch Füttern oder Räuberei – verbreitet. Aber auch kontaminierte Waben bzw. Gerätschaften könnten zur Verbreitung beitragen, wie die Obfrau für Bienengesundheit beim Landesverband Hessischer Imker, Verena Rübsam, erklärt. Daher dürften im Falle eines Ausbruchs weder Bienen noch Wachs oder Waben aus dem betroffenen Gebiet verbracht werden.

Um eine Verbreitung der Tierseuche zu vermeiden, sollten Imker:innen daher regelmäßig die eigenen Brutwaben im Bienenvolk sorgfältig kontrollieren und die Hygiene am Bienenstand einhalten. Rübsam weist zudem darauf hin, dass die Imker:innen keinen fremden Honig verfüttern und nur Bienenvölker mit gültigem Gesundheitszeugnis kaufen sollten. „Import-Honig hat oft einen hohen Sporengehalt“, erläuterte Rübsam. Ein Bienen-Gesundheitsmobil, das der Landesverband Hessischer Imker vor zwei Jahren eingerichtet hat, könne ausgeliehen werden, um eine Sanierung der eigenen Bienenvölker durchzuführen.

Die Behörde im Lahn-Dill-Kreis fordert alle Imker:innen auf, wachsam zu sein und Faulbrut-verdächtige Symptome unverzüglich zu melden. Typische Anzeichen für die Krankheit sind unter anderem dunkel verfärbte, eingesunkene und teils löchrige Zelldeckel, ein lückenhaftes, unregelmäßiges Brutbild, eine fadenziehende Masse in der Brutzelle sowie ein schwaches Bienenvolk.

Proplanta

Lahn-Dill-Kreis