Die Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) ist eine Erkrankung von Wiederkäuern, vor allem Rindern, die sich durch plötzliches starkes Fieber, Blutungen an verschiedenen Körperstellen und Teilnahmslosigkeit der Tiere bemerkbar macht. Außerdem kann auch blutiger Durchfall auftreten. In Frankreich gab es im Herbst vergangenen Jahres eine extreme Häufung von EHD-Ausbrüchen in Rinderhaltungen. Seit September 2023 wurden insgesamt 4.330 Ausbrüche registriert.
Nach Informationen der Plattform für Tiergesundheit (ESA) konnte die Ausbreitung der Tierseuche in Frankreich nun gestoppt werden. Demnach haben sich die nach den Ausbrüchen verhängten Sperrzonen seit dem 7. Dezember 2023 nicht mehr verschoben und damit auch nicht über die Bretagne hinaus in Richtung Norden bewegt. Jedoch sind in Spanien und Portugal weitere EHD-Ausbrüche nachgewiesen worden. Wie die Plattform berichtet, gab es Ende Juni 2024 einen neuen Ausbruch in der spanischen autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha. Acht neue Nachweise wurden zudem aus dem Norden Portugals gemeldet.
Die EHD betrifft neben verschiedenen Hirsch- und Antilopenarten besonders Rinder. Die Krankheit , deren klinischen Symptome nicht von denjenigen der Blauzungenkrankheit zu unterscheiden sind, kann einen erheblichen Produktionsverlust verursachen, insbesondere in Milchviehbetrieben. Schafe und Ziegen können sich ebenfalls anstecken, zeigen aber selten erkennbare klinische Symptome.
Der Krankheitserreger wird durch den Stich von Mücken (Gnitzen) übertragen. Daher ist das Risiko der EHD-Übertragung besonders im Spätsommer und Frühherbst hoch. Ein Impfstoff gegen EHD ist weder in der Europäischen Union noch in der Schweiz zugelassen.