Mit dem Monat Mai kommen auch die Mauersegler zurück in unsere Breitengrade. Der Höhlenbrüter, der 2021 auf die Vorwarnstufe der roten Liste der bedrohten Arten gesetzt werden musste, ist neben dem kurzen, gegabelten Schwanz, auch an seinen schrillen Rufen zu erkennen. Ein alter und leider sehr hartnäckiger Mythos macht dem kleinen Vogel jedoch das Leben schwer.
Das Gerücht, dass ein Mauersegler nicht aus eigener Kraft vom Boden aus starten kann, lässt Menschen annehmen, man müsse ihn in die Luft werfen, was nicht selten fatal für das Tier enden kann. Ein Mauersegler, der auf dem Boden sitzt, kann verletzt, entkräftet oder noch zu jung zum Fliegen sein. Würde der Vogel in diesem Moment hoch in die Luft geworfen werden, würde er hilflos wieder herabstürzen, ggf. mit Knochenbrüchen, Prellungen und/oder inneren Blutungen. Statt einer falsch interpretierten „Starthilfe“ sollte das Tier umgehend gesichert und eine Pflegestelle oder Tierarztpraxis kontaktiert werden. Die Deutsche Gesellschaft für Mauersegler weist in diesem Fall auch dringend darauf hin, dass einem hilfsbedürftigen Mauersegler nicht eigenständig Futter gereicht bzw. in den Schnabel gestopft werden sollte. Eine falsche Fütterung kann zu schweren Schäden und letztlich zum Tod des Mauerseglers führen, heißt es auf der Seite der Tierschützer:innen.
Um die Pflege, Aufzucht und Rehabilitation von Mauerseglern sowie die Schaffung und den Erhalt von Brutplätzen kümmern sich deutschlandweit verschiedene Auffangstationen und Vereine wie die Mauerseglerhilfe Apus e.V..
Da Jungvögel und andere Wildtiere im Frühjahr und Sommer besonders häufig in die Tierarztpraxis gebracht werden, bietet Myvetlearn.de die vierteilige E-Learningreihe Wildtiere in der tierärztlichen Praxis an. In Kurs 3 befasst sich Referent Dr. Florian Brandes (FTA für Wildtiere und Artenschutz) um die Aufzucht von Jungvögeln und vermittelt hier die Grundlagen und Besonderheiten, die bei der Aufzucht verschiedener Jungvogelspezies zu beachten sind. Dabei wird auf die Fütterung unterschiedlicher Singvögel und anderer Vogelarten sowie die artgemäße Unterbringung und Vorbereitung auf die Auswilderung eingegangen. Weiterhin werden aufzuchtbedingte und häufige Erkrankungen besprochen. Die Fortbildungsreihe ist zudem mit zahlreichen interaktive Übungen ausgestattet, die das Lernen intensivieren und abwechslungsreicher gestalten. Für Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) steht eine separate E-Learningreihe zu Wildtieren zur Verfügung.