Der meteorologische Sommer ist am Sonntag zu Ende gegangen. In nahezu allen deutschen Regionen gab es auch in diesem Jahr extrem hohe Temperaturen von bis zu 36,5 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Viele Menschen und Tiere leiden unter dieser großen Hitze.
Bei Kälbern beginnt der Hitzestress bereits ab 20°C. Die Jungtiere fangen an zu schwitzen und hecheln mit geöffnetem Maul. Gemäß einer aktuellen Studie wirkt sich der Hitzestress auch negativ auf die Darmbarriere bei Holstein-Bullenkälbern aus. Die Folge können lokale sowie systemische Entzündungen im Körper der Tiere sein. Die Ergebnisse der Studien zeigen zudem, dass das Gleichgewicht der Darmbakterien gestört wird.
Wie das E-Magazin Der Hoftierarzt schreibt, hat das internationale Forscherteam unter der Beteiligung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) zwölf Wochen alte Kälber in temperaturgeregelten Räumen untersucht. Bei ihren Analysen lag der Schwerpunkt auf entzündungsfördernden und -hemmenden Signalen sowie der Zusammensetzung der Mikrobiota-Gemeinschaft.
Die Wissenschaftler:innen stellten fest, dass die durch Hitzestress hervorgerufene Veränderung der Bakteriengemeinschaften im Dickdarm durch eine Zunahme der Gattung Butyrivibrio spp., eines bekannten butyratproduzierenden Organismus, sowie Veränderungen im bakteriellen Stoffwechsel gekennzeichnet war. Bei HS-Kälbern konnten die Forschenden eine starke positive Korrelation zwischen der Rektaltemperatur und entzündungsfördernden Eggerthii spp. feststellen.
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung für die Entwicklung gezielter Therapien gegen Hitzestress, um die Darmfunktion bei Kälbern zu schützen.