Fehlende Gelder und allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit haben auch auf die Forschung einen großen Einfluss. Der Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) rechnet in den nächsten Jahren mit einer Stagnation in der chemisch-pharmazeutischen Branche. Zwar liege der Chemie-Innovationsstandort Deutschland im internationalen Vergleich aktuell noch auf dem vierten Platz, doch verändere sich gerade die Dynamik. Unter anderem hat China den bis 2022 größten Industriestandort Europa längst überholt.
Der zweite Quartalsbericht 2023 des VCI zeigt einen Rückgang von Produktion, Kapazitäten, Preisen und Umsätzen. Der Verband befürchtet ein Andauern der Talfahrt, zumal die Nachfrage gesunken ist und auch die hohen Energiepreise die Branche stark belasten. Hinzu kommt der anhaltende Fachkräftemangel und zu wenig Studienanfänger im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Qualifizierte Mitarbeitende, die dringend benötigt werden, um die Intensität in Forschung und Entwicklung, durch die sich Deutschland bislang auszeichnen konnte, aufrecht zu erhalten.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) beschreibt den aktuellen Zustand als „stabil, aber zu wenig dynamisch“. Der Verband bemängelt fehlende Veränderungen und Verbesserungen. Auch der VCI fordert neben mehr Wagniskapital eine ausreichende und verlässliche Finanzierung von Förderprogrammen und den Ausbau der steuerlichen Forschungsförderung.