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Jagdverband fordert mehr Anstrengungen für Artenschutz

25.06.2024

Im Fokus des diesjährigen Bundesjägertags, den der Deutsche Jagdverband (DJV) am 21. und 22. Juni in Mainz veranstaltet hat, stand der Erhalt der heimischen Artenvielfalt. Nach Meinung der Delegierten wird dafür in Deutschland nicht genügend getan. Sie fordern entsprechend Maßnahmen, um diese zu verbessern. So wurden zwei Positionspapiere verabschiedet, die konkrete Maßnahmen für den Schutz von Arten wie Rothirsch, Rebhuhn und Feldhase enthalten.

Siedlungsbauten und ungünstige Verkehrswege beeinträchtigen nicht selten die Wanderungen von Rothirschen, was unter anderem Inzucht zur Folge hat. Bereits in drei Bundesländern konnten genetisch bedingte Missbildungen wie verkürzte Unterkiefer nachgewiesen werden, die auf Inzucht zurückzuführen ist. Der DJV fordert in einem Positionspapier die Finanzierung von bis zu 100 Querungshilfen bis 2030 über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK).

Im zweiten Positionspapier fordern die Delegierten den dringenden Erhalt von Brachflächen, um Arten wie Rebhuhn, Feldhase oder Feldlerche einen Ganzjahreslebensraum sowie ausreichend Nahrung bieten zu können. Für verpflichtende Brachflächen seien jedoch kostendeckende Ausgleichszahlungen sowie ein Abbau der bestehenden bürokratischen Hürden notwendig, heißt es in dem Papier. Neben dem Verlust von Lebensraum gefährden Raubsäuger wie Füchse und Waschbären diese Arten stark. Der DJV sieht die Politik in der Pflicht, sich zur Jagd auf diese und andere Raubsäuger als Instrument für den Artenschutz zu bekennen, um den negativen Einfluss dieser dämmerungs- und nachtaktiven Arten zu minimieren.

Um sich mit dem Umgang, der Versorgung und der Aufzucht von Wildtieren vertraut zu machen, können sich Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte in zwei separaten E-Learningreihen auf Myvetlearn.de online fortbilden. Im ersten von 4 Kursen stellt Referent Dr. Florian Brandes die rechtlichen Grundlagen zum Umgang mit Wildtieren in der tierärztlichen Praxis vor. Dabei wird auf die wichtigsten Aspekte bei der Aufnahme von Arten eingegangen, die dem Naturschutzrecht oder dem Jagdrecht unterliegen. Ebenso werden Hinweise gegeben, wie mit invasiven Tierarten umzugehen ist, für die rechtliche Regelungen (Prävention und Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten) bestehen. Ergänzend wird zudem die heikle Frage der Euthanasie von Wildtieren angesprochen.

DJV