Menü ≡

KI soll Schmerzen bei der Katze erkennen

03.07.2023

In immer mehr Bereichen und Anwendungsgebieten kommt Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. So macht diese Technologie auch vor der Veterinärmedizin nicht Halt. In einem gemeinsamen Studie der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und des Information Systems Department der University of Haifa in Israel soll die Möglichkeit der automatisierten Schmerzerkennung bei Katzen mittels KI validiert werden.

Professorin Dr. Sabine Kästner und Professor Dr. Holger Volk aus der Klinik für Kleintiere der TiHo leiteten die Studie gemeinsam mit Professorin Dr. Anna Zamansky der Universität Haifa. Volk sagt: „Unser Ziel ist, Schmerzen bei Katzen besser bewerten zu können, um damit die Behandlungen tierschonender durchzuführen. KI-Systeme bieten uns in der tierärztlichen Praxis eine Riesenchance, die Versorgung von Katzen zu verbessern.“ Kästner fügte hinzu: „Es ist bei unterschiedlichen Tierarten bereits jetzt möglich, anhand der Gesichtszüge Schmerzen zu bewerten. Dafür werden ausgewählte Punkte im Gesicht der Tiere bei unterschiedlichen Schmerzzuständen vermessen und kategorisiert. Auch für Katzen gibt es bereits solch ein wissenschaftliches Schmerzbewertungssystem. Die Systeme werden auch als Grimace-Score bezeichnet.“ Um mit dem Grimace-Score zu arbeiten, ist allerdings viel Erfahrung und Fachwissen erforderlich. „Auch ist die Methode subjektiv und anfällig für Vorurteile“, erklärt Zamansky. „Darum arbeiten wir an automatisierten und KI-basierten Systemen, die eine neutrale Einordnung ermöglichen.“

Die Ergebnisse seien vielversprechend und das Genauigkeitsniveau bereits sehr gut. Die Systeme eröffnen neue Möglichkeiten, Schmerzen bei Katzen zu bewerten. Besonders wichtig für das erfolgreiche Arbeiten der KI seien jedoch vielfältige Datensätze, mit denen der Algorhythmus zuvor gefüttert wird.

TiHo