Die globale Erderwärmung hat auch dramatische Folgen für die Populationen der Kaiserpinguine. Im Februar 2022 waren die Brutbedingungen besonders schwierig, da das Meereis zu dem Zeitpunkt erstmals auf unter zwei Millionen Quadratkilometer gesunken war. Das entspricht einer Reduzierung um ein Drittel mehr als üblich. Forschende des British Antarctic Survey (BAS) stellten nach Auswertung von Satellitenbildern fest, dass mit großer Wahrscheinlichkeit im vergangenen Jahr in vier von fünf beobachteten Kolonien keine Küken überlebt haben.
„Wir haben noch nie erlebt, dass Kaiserpinguine in einer einzigen Saison in diesem Ausmaß nicht erfolgreich brüten“, erklärt Peter Fretwell, der Hauptautor der Studie. Durch das verfrühte Schmelzen des Meereises konnten die meisetn Pinguinküken nicht überleben, da sie zu diesem Zeitpunkt noch kein wassertaugliches Federkleid besaßen. Denn die jungen Kaiserpinguine werden erst zwischen Dezember und Januar flügge und sind dann erst schwimmtauglich.
Laut Berechnungen der BAS-Wissenschaftler:innen könnte bis zum Ende des Jahrhunderts mehr als 90 Prozent der Kaiserpinguinkolonien ausgestorben sein. „Wir wissen, dass Kaiserpinguine in einem sich erwärmenden Klima sehr gefährdet sind“, erklärt Fretwell. „Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass extreme Meereisverluste wie dieser häufiger und häufiger auftreten werden.“