Die gewerbliche Aufzucht von Kaninchen kann sowohl tierwohlgerecht als auch wirtschaftlich sein. Das zeigt das europaweit einzigartige EIP-Agri-Projekt eines völlig neu konzipierten Tierwohl-Kaninchenstalls. Die sieben Projektpartner haben den innovativen Stall für die Haltungsstufe 3 mit Außenklimareiz konzipiert. Allen Partnern geht es darum, herauszufinden, was das Beste für die Tiere ist. Auf dem Hof von Landwirt und Projektkoordinator Thomas Bauer in Hohenlohe ist der Tierwohlstall in den Probelauf gestartet. „Wir wollen zeigen, dass wir uns ständig weiterentwickeln. Die Haltung der Tiere mit Außenklimareiz und Einstreu ist nach der Umstellung von Käfig- auf Bodenhaltung nun die nächste große Herausforderung für die Branche“, sagt Bauer stellvertretend für die sieben Projektpartner. Modernste Kamera- und Computertechnik sowie intelligente Systeme zur Auswertung werden genutzt, um das Verhalten der Kaninchen zu analysieren. Ein Technikraum und ein umlaufender Gang ermöglichen dabei die Kontrolle der automatischen Klima- und Lichtsteuerung, der Fütterung, Reinigung und persönliche Rundgänge. Die Ergebnisse sollen anschließend auch anderen Kaninchenhaltern zur Verfügung gestellt werden. „Mich interessiert besonders, ob und wie sie untereinander agieren, wenn sie in diesen neuen Ställen leben. Werden sie sich in der Gruppe anders verhalten? Welche Einstreu wird die richtige sein und wo liegen die Unterschiede?“, erklärt Susan Loske von der Technischen Hochschule Bingen, die selbst viel vor Ort auf dem Hof sein wird.