Rote Vogelmilben sind Ektoparasiten, die bevorzugt Jung- und Legehennen befallen und weltweit große Schäden in den betroffenen Beständen verursachen. Neben Gewichtsverlust und erhöhten Mortalitätsraten, Verschlechterungen der Eiqualität sowie Abnahmen der Legeleistung kann ein starker Befall durch die blutsaugenden Parasiten auch zu unerwünschten Verhaltensweisen der Hennen führen.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts unter der Beteiligung des Friedrich-Loeffler-Institus (FLI) ist eine Milbenfalle entwickelt worden, die rote Vogelmilben mit Hilfe von Kaltplasma sehr effektiv abtötet und so die Gesundheit sowie das Wohlergehen von Jung- und Legehennen fördert.
„Die Falle ist als eine Art Unterschlupf konstruiert, der von den Milben sehr gut angenommen wird. In der Falle werden die Milben einem kalten Atmosphärendruckplasma ausgesetzt, das durch dielektrische Barriereentladung in einem Entladungsraum erzeugt wird. Dieser befindet sich zwischen einer von einem Dielektrikum abgedeckten, elektrisch positiv aufladbaren Elektrode und einer geerdeten Elektrode. Die Milbenfallen werden unterhalb der Sitzstangen angebracht und sind mit einer automatischen Reinigung ausgestattet, die die abgetöteten Milben aus der Falle herausschiebt“, erklärt der FLI-ITT-Projektleiter Dr. Thomas Bartels.
Im Rahmen der Eröffnungsfeier der EuroTier in Hannover am 12. November 2024 ist die Milbenfalle mit der Goldmedaille des Innovation Award 2024 ausgezeichnet worden.