Für die globale Landwirtschaft sind Bienen von entscheidender Bedeutung. Die emsigen Insekten bestäuben zahlreiche Nutzpflanzen. Viele Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass die Zahl der Bienenvölker stetig sinkt. Dazu gehören neben dem Einsatz von Pestiziden und dem zunehmenden Verlust von Lebensräume auch die Auswirkungen des Klimawandels.
Ein von Wissenschaftler:innen der University of California, Riverside (UCR) entwickeltes Frühwarnsystem kann helfen, Bienenvölker vor zu hohen oder niedrigen Temperaturen zu schützen. Mit Hilfe von kostengünstigen Wärmesensoren, deren Daten von der Software „Electronic Bee-Veterinarian“ (EBV) ausgewertet werden, erhalten Imker:innen Einblicke in Echtzeit.
Das Tool kann zudem vorhersagen, wie sich die Temperaturen in den Bienenstöcken entwickeln werden. So können Imker:innen schnell die nötigen Gegenmaßnahmen einleiten, was vor allem für das Wohl des temperaturempfindlichen Bienennachwuchses entscheidend sein kann, wie UCR-Insektenkundler Boris Baer erklärt. Baer sieht in der Technologie eine Revolution der Bienenzucht. „Im vergangenen Jahr haben die Vereinigten Staaten über 55 Prozent ihrer Honigbienenvölker verloren. Wir erleben einen massiven Zusammenbruch der Bienenpopulationen, und das ist äußerst besorgniserregend, da etwa ein Drittel unserer Nahrung von Bienen abhängt“, betont der Forscher.
„Wir wandeln die Daten, die die Sensoren liefern, in einen sogenannten Gesundheitsfaktor um, der die Wohnqualität im Bienenstock mit Null bis Eins beziffert. Null bedeutet höchste Lebensgefahr, Eins optimale Bedingungen. Das ermöglicht es Imkern, die mit dem zugrunde liegenden Modell nicht vertraut sind, die Gesundheit eines Bienenstocks schnell zu beurteilen“, erklärt Informatikerin Shamima Hossain.