Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus 330 Wissenschaftler:innen aus 23 Institutionen in 15 Ländern, hat eine erste Definition des positiven Tierschutzes („PAW“/Positive Animal Welfare) erstellt. In dem erzielten wegweisenden Konsens legen die Wissenschaftler:innen dar, dass Tiere durch die Erfahrung überwiegend positiver Geisteszustände und die Entwicklung von Kompetenz und Resilienz gedeihen.
Positives Tierwohl sei weit mehr als gute physische Gesundheit und die Linderung von Leiden, erklärt Studienerstautor Jean-Loup Rault vom Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften der Veterinärmedizinischen Universität Wien. „Es geht darum, die Fähigkeit von Tieren zu fördern, sich durch lohnende Erfahrungen, Wahlmöglichkeiten und die aktive Verfolgung von Zielen zu entfalten, betont Rault. Beispiele für die Förderung seien ein größeres Platzangebot für Kälber zum Spielen oder die Haltung von Schweinen auf Stroh.
Diese neuartige Definition soll die innovative Forschung vorantreiben und die Tierpflegepraktiken besser mit den gesellschaftlichen Erwartungen an die Haltung und Pflege von Tieren in Einklang bringen. „Diese Definition ist ein wichtiger Schritt hin zu einer wesentlichen Verbesserung des Wohlergehens von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben, Heimen und Zoos“, sagt Co-Autorin Margit Bak Jensen.