StIKo Vet rät zu Impfung gegen EHV und BTV

05.03.2025

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) hat sich erneut für die flächendeckende Impfung von Pferden gegen equine Herpesviren (EHV) ausgesprochen. In einer umfassenden Stellungnahme begründet die StIKo Vet, warum an der EHV-Immunisierung als Core-Impfung beim Pferd festgehalten wird.

In dieser hat die Kommission Bezug genommen auf zahlreiche Studien, die die Wirksamkeit der EHV-Impfstoffe untersucht hatten. Ein Großteil dieser Studien hatten hochsignifikante Unterschiede zwischen geimpften und ungeimpften Tieren gezeigt: Die Impfung reduziert die Schwere der Erkrankung und vor allem die Dauer und Höhe der Virusausscheidung. Durch die konsequente Impfung ganzer Bestände kann die Viruslast gesenkt, und es können so mögliche Infektionsketten unterbrochen werden. 

Zudem hat die StIKo Vet in ihrer Stellungnahme auch auf gesichtete Ausbruchsuntersuchungen verwiesen, die keinen gesicherten Zusammenhang zwischen einer EHV-Impfung und dem Auftreten neurologischer Symptome nach EHV-Infektion darlegen. Die Analysen deuten eher darauf hin, dass eine hohe Impfquote im Bestand das Risiko schwerer Verlaufsformen signifikant senken kann.

Die Impfstoffkommission rät dringend zu einem ausreichenden Schutz der Pferde gegen EHV-1, weist aber darauf hin, dass es trotz Impfung zu Ausbrüchen kommen kann. Daher sollten andere Maßnahmen der Seuchenprävention nicht vernachlässigt werden, wie die transparente Ausbruchskommunikation, allgemeine Hygienemaßnahmen sowie die Vermeidung gemeinsamer Aufstallung in nicht ausreichend belüfteten Innenräumen. Soweit möglich, sollten Tiere aus verschiedenen Beständen und bereits erkrankte oder besonders infektionsgefährdete Pferde separiert werden.

Anlässlich des bevorstehenden Frühjahrs und der beginnenden Gnitzensaison wiederholt die StIKo Vet die dringende Empfehlung, empfängliche Wiederkäuer im kommenden Frühjahr gegen BTV-3 impfen zu lassen. Ein besonderes Augenmerk sollte demnach auf Regionen liegen, die im letzten Jahr wenig betroffen waren und in denen die Impfabdeckung gering ist.

Empfängliche Wiederkäuer, die im vergangenen Jahr grundimmunisiert wurden, sollten noch vor der Gnitzensaison eine einfache Wiederholungsimpfung erhalten. Wie die StIKo Vet betont, ist die Impfung auch in Beständen wichtig, in denen im vergangenen Jahr bereits Fälle von Blauzungenkrankheit festgestellt wurden. Die Impfung mit einem serotypspezifischen Impfstoff ist die einzige Möglichkeit, um Schäden durch Tierverluste, Aborte und Leistungsrückgang nachhaltig vorzubeugen.

FLI