In Tschechien wird in 2027 ein Gesetz in Kraft treten, das endlich die Käfighaltung von Legehennen verbietet. Angesichts der aktuell herrschenden massiven Unterschiede in den anderen EU-Mitgliedsstaaten fordert der tschechische Agrarminister Marek Výborný ein EU-weites Verbot der Käfighaltung. Výborný warnt vor einer „unvorteilhaften Konkurrenzposition“ der Eierproduzent:innen in seinem Land, sollte der zuständige Gesundheitskommissar Olivér Várhelyi nicht zeitnah einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorlegen. Ein EU-weiter Ausstieg aus der Käfighaltung war mehrfach in Aussicht gestellt worden, wurde bislang jedoch nicht umgesetzt.
Wie die Stiftung der Tierschutzorganisation Compassion in World Farming (CIWF) mitteilt, ist die Käfighaltung in der europäischen Eierproduktion noch immer weit verbreitet. Demnach belegt Malta mit einem Anteil von 99 Prozent den absoluten Spitzenplatz, gefolgt von Estland (88%) und Spanien (87%). Auch in Portugal (81%) und Polen (70%) ist die Käfighaltung von Legehennen mehrheitlich Alltag. Während der Anteil in Deutschland, den Niederlanden und Slowenien knapp unter 20 % liegt, gehört in Luxemburg, Österreich und Schweden die Käfighaltung mit weniger als 5% der Vergangenheit an.
Das aktuell geltendem EU-Recht sieht vor, dass Legehennen in sogenannten „ausgestalteten“ Käfigen in Kleingruppen gehalten werden dürfen, wobei eine Mindestfläche von 0,075 Quadratmeter Fläche pro Tier vorgeschrieben ist. In Deutschland ist diese Haltungsform nur noch bis Ende 2025 erlaubt.