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Umfrage beleuchtet Akzeptanz von Wildtieren im urbanen Raum

14.05.2024

Durch die intensiven Stadtentwicklungen der letzten Jahre rücken Wildtiere und Menschen immer näher zusammen. Einige dieser Tiere werden von den Stadtbewohner:innen mehr toleriert als andere, wie aus einer aktuellen Umfrage der Technischen Universität München (TUM), der Universität Jena sowie der Technischen Universität Wien hervorgeht. Die Forschenden ermittelten in einer Umfrage, wie Münchner Einwohner 32 städtische Tierarten bewerten und an welchen Orten in der Stadt sie diese bevorzugt sehen möchten.

Bei den Befragten liegen Eichhörnchen und Marienkäfer auf den ersten Plätzen. Aber auch ein Großteil der Vögel und Säugetiere sowie Gliederfüßer, Eidechsen und Frösche werden positiv betrachtet und demnach meist in der Nachbarschaft der Befragten, Stadtparks, allgemein in der Stadt sowie im Umland platziert. In der unmittelbaren Wohnumgebung sehen die wenigsten Menschen die Wildtiere. Auf den unteren Plätzen der Beliebtheitsskala landen Marder, Ratten, Wespen, Nacktschnecken, Stadttauben und Kakerlaken. „Es zeigt sich, dass die Präferenzen der Stadtbewohner für Orte klar mit ihren Einstellungen zu den Tieren korrelieren“, erklärt der Forscher Dr. Fabio Sweet.

Die Umfrageergebnisse haben wichtige Auswirkungen für die Stadtplanung und den Naturschutz. Denn sie zeigen unter anderem, dass die Akzeptanz für die meisten Wildtiere in der Stadt groß ist, aber nicht für die unmittelbarer Nähe zum Wohnraum, wie etwa dem Balkon, gilt. Maßnahmen zur Förderung der städtischen Biodiversität sind am erfolgreichsten, wenn sie nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch sozial akzeptabel gestaltet sind. Es ist deshalb notwendig, die Erkenntnisse über die Lebensweise dieser Tiere und die Akzeptanz der Menschen für sie zu kombinieren. So kann die Stadtplanung gleichzeitig den Tierschutz in Städten fördern und Konflikte zwischen Mensch und Tier vermeiden.

Um Wildtiere in der tierärztlichen Praxis geht es in der gleichnamigen, vierteiligen E-Learningreihe für Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de. Tiermedizinischen Fachangestellten steht zu dem Thema eine separate Online-Fortbildungsreihe zur Verfügung.

TUM