Seit Oktober befinden sich Fledermäuse hierzulande im Winterschlaf. Dafür wird die Körpertemperatur nahezu auf die Umgebungstemperatur herabgesenkt. Um die Monate bis zum Frühjahr zu überstehen, benötigen die vom Aussterben bedrohten Tiere genügend Fettreserven. Immer häufiger reichen diese jedoch nicht aus, da die Fledermäuse schon unterernährt in den Winterschlaf gehen. Wie Fledermausschützer Ulrich Lensinger erklärt, besteht dann die Gefahr, dass die Tiere noch in den Quartieren sterben oder zu früh aufwachen.
In Schleswig-Holstein, wo Zehntausende Fledermäuse angesiedelt werden, leiden viele der Tiere sehr unter dem Insektenschwund. So könnte der Einfluss von Klimafaktoren, der landwirtschaftlichen Nutzung und bestimmter Lebensraumfaktoren den massiven Rückgang verursacht haben. Wissenschaftler:innen suchen intensiv nach den Gründen. Die Analyse brachte bisher jedoch keine eindeutige Klärung.
Der Insektenschwund ist aber nicht die einzige Gefahr, so Lensinger. So seien gerade die hochfliegenden und fern wandernden Arten wie der große Abendsegler oder die Rauhautfledermaus durch Windenergieanlagen gefährdet. Zudem fallen durch Gebäudesanierungen und -dämmungen immer mehr Quartiere weg. Lensinger plädiert daher sehr für die Schaffung von Ersatzquartieren, um den Tieren zu helfen.