Die Population der Wölfe in Deutschland wächst konstant. „Die Wiederansiedlung des Wolfes in Deutschland ist vor dem Hintergrund des weltweiten Artenaussterbens ein großer Gewinn für den Naturschutz“, machte Bundesumweltministerin Steffi Lemke bei einem Besuch einer Brandenburger Schäferei deutlich. Um die ebenfalls in Deutschland bedeutsame Weidetierhaltung und den Naturschutz in Einklang zu bringen, müssten Konflikte praxistauglich gelöst werden. Das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz (BMUV) hat daher die „Dialogreihe Wolf“ ins Leben gerufen. An der Auftaktveranstaltung am 1. Juni 2023 haben Weidetierhalter:innen, Naturschutzverbände, Jagd- und Tierschutzverbände sowie Vertreter:innen der Länder und der Wissenschaft teilgenommen.
„Die Weidewirtschaft hat herausragende Bedeutung für den Naturschutz, für artenreiche Wiesen und sie ist fester und jahrhundertealter Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Die Weidetierhalter haben unsere Unterstützung verdient. Ich bin deshalb froh, dass seit dem 1. Januar 2023 die Weidetierprämie gilt, die einen wichtigen Beitrag zur ökonomischen Stabilisierung der Betriebe leistet. Aber das bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere für die Weidetierhaltung. Lösungen für dieses Problem müssen gemeinsam und vor allem praxistauglich erarbeitet werden. Nur durch guten Herdenschutz lassen sich Wolfsrisse vermeiden. Daher müssen Schäfer und Schäferinnen unbürokratisch und schnell bei der Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen unterstützt werden, vor allem finanziell“, so die Ministerin.
„Schon früher gab es den Wolf hier, es ist nur natürlich, dass er wieder zurückkommt. Wer die Natur liebt, akzeptiert auch den Wolf. Aber natürlich möchte ich keine Tiere verlieren, ich verstehe die Angst vieler Weidetierhalter. Wichtig ist, dass wir bei Rissen nicht allein gelassen werden und wir schnell und leicht Unterstützung finden, wenn es um Herdenschutzmaßnahmen geht oder dann auch um notwendige Abschüsse von Problem-Wölfen“, betonte Schäfer René Jeronimus.