Weiteres Pferd mit Borna-Virus infiziert

21.03.2025

Im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn ist bei einem weiteren Pferd das Borna-Virus nachgewiesen worden. Das Tier musste bereits am 12. März 2025 in einer Tierklinik eingeschläfert werden. Bereits zu Beginn des Jahres war im gleichen Landkreis der Erreger bei einem Pferd festgestellt worden. Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilt, stehen die beiden Fälle in keinem Zusammenhang. Zudem ist das Virus im laufenden Jahr bei jeweils einem Pferd im Landkreis Prignitz, Weißenburg-Gunzenhausen und Kelheim aufgetreten.

Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) wird durch Feldmäuse, die es in Urin, Kot und Speichel ausscheiden und selber nicht erkranken, übertragen. Besonders empfänglich für das Virus sind Pferde und Schafe, aber auch Alpakas und Lamas. Im vergangenen Jahr konnte der Erreger auch bei mehreren Bibern und Igeln nachgewiesen werden, so das LGL. Auch Menschen können daran erkranken. Übertragungen von Pferd zu Pferd, von Pferd zu Mensch oder von Mensch zu Mensch wurden bisher nicht nachgewiesen.

Wie der Landkreis auf seiner Seite mitteilt, beträgt die Inkubationszeit zwei bis sechs Monate bis zum Auftreten erster Symptome. Pferde entwickeln Symptome einer Großhirnerkrankung (z.B. Verhaltensstörungen, Apathie, Kreiswandern), die meist progressiv und tödlich sind. Es wird dringend empfohlen, den Kontakt mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen zu vermeiden. Generell sollten beim Auffinden toter Spitzmäuse Vorsichtsmaßnahmen bei der Entsorgung getroffen werden (Gummihandschuhe, Feinstaubmaske (z. B. FFP2) und nach Möglichkeit Schutzbrille).

Der direkte Virusnachweis von Bornaviren ist beim Mensch als auch beim Tier meldepflichtig. 

Landkreis Neumarkt