Mit Campylobacter-Keimen kontaminiertes Geflügelfleisch gilt als eine der Hauptinfektionsquellen für Campylobacteriose, die seit mehr als 15 Jahren in der EU die häufigste gemeldete Zoonose beim Menschen ist. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Campylobacter-Keime in sogenannten Halshautproben bei Masthähnchen im Vergleich zum Vorjahr erstmals zurückgegangen (-10 %). Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilte, waren im Jahr 2022 rund 35% der für das Zoonosen-Monitoring untersuchten Proben positiv. Seit zehn Jahren ist auch erstmals der Anteil von Halshautproben mit hohen Campylobacter-Keimzahlen von über 1.000 KbE/g leicht gesunken – von etwa 22 % auf 18,4 %.
„Diese positive Entwicklung dürfte auch auf das im Jahr 2018 eingeführte Prozesshygienekriterium für Campylobacter auf Masthähnchen-Schlachtkörpern zurückzuführen sein“, erklärte BVL-Präsident Friedel Cramer. „Die fortlaufenden Untersuchungen im Zoonosen-Monitoring werden zeigen, ob sich die im Jahr 2022 beobachtete positive Entwicklung hinsichtlich der Kontamination der Hähnchen-Schlachtkörper mit Campylobacter spp. weiter fortsetzt“, so Cramer. Um sich vor Campylobacter-Infektionen zu schützen, empfiehlt das BVL, Hähnchenfleisch gründlich durchzuerhitzen und eine strenge Küchenhygiene einzuhalten. Nur so könne verhindert werden, dass Erreger vom rohen Fleisch auf verzehrfertige Lebensmittel wie Salat übertragen werden.