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Wildschweine im Rhein-Sieg-Kreis mit gefährlichem Parasit befallen

17.01.2025

Nach September 2023 ist in der vergangenen Woche ein weiteres Mal der „Duncker’sche Muskelegel“ bei Wildschweinen entdeckt worden. Der gefährliche Parasit wurde im Labor des Rhein-Sieg-Kreises im Rahmen der routinemäßigen Untersuchung von Wildschweinproben auf Trichinen entdeckt. Die Wildschweinkörper waren zu diesem Zeitpunkt noch unverarbeitet und wurden unmittelbar nach dem Laborbefund beschlagnahmt. Nach der individuellen Begutachtung des Chemischen Veterinär- und Untersuchungsamts Krefeld steht fest, dass drei Wildschweine aus einem Revier mit dem Parasit befallen waren. Die anderen Tiere wurden negativ getestet.

„Wir haben die Wildkörper daraufhin als untauglich für den Verzehr bewertet und deren Entsorgung angeordnet“, erklärt Dr. Simon Eimer vom Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises. Theoretisch können sich Personen, die nicht ausreichend durcherhitztes Fleisch oder durchgereifte Rohwurst von Wildschweinen verzehren, infizieren und schwer erkranken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt das Risiko für eine Übertragung auf den Menschen als gering ein. „Dennoch sollte Wildbret vom Schwarzwild vorsichtshalber stets mindestens 2 Minuten lang bei 72°C Kerntemperatur erhitzt werden, um Erreger zuverlässig abzutöten.“

Der Duncker’sche Muskelegel ist vor allem in den östlichen Bundesländern bekannt und hat als Endwirt Tiere wie Füchse, Marderhunde und Waschbären. Wildschweine fungieren jedoch als Fehlwirt, bei dem sich der Parasit im essbaren Gewebe ansiedeln kann. Der Fund im Rhein-Sieg-Kreis zeigt, wie wichtig sorgfältige Kontrollen und eine sachgemäße Verarbeitung von Wildbret sind, um mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Rhein-Sieg-Kreis