Die meisten europäischen Länder konnten in den vergangenen Monaten Erfolge im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) vorweisen. Die Zahl der Ausbrüche bei Hausschweinen ist seit Jahresbeginn gering, mit Ausnahme von Rumänien, wo alleine im Jahr 2025 bereits 47 Fälle gemeldet worden sind.
Ganz anders sieht es bei den ASP-Ausbrüchen bei Wildschweinen aus. Mit einer sehr negativen Bilanz sticht aktuell Deutschlands Nachbarland Polen hervor. Hier wurden bis zum 11. Februar 2025 bereits 536 Wildschweine positiv auf das ASP-Virus getestet, allein 123-Fälle waren es in der vergangenen Woche. Das entspricht mehr als ein Viertel aller in Polen im Jahr 2024 aufgetretenen ASP-Fälle bei Wildschweinen, wie einer Grafik des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zu entnehmen ist.
Wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtet, trat die Tierseuche in diesem Jahr in allen Woiwodschaften auf, mit Ausnahme von Niederschlesien, Lodz, Kleinpolen, Karpatenvorland und Schlesien. Im Vergleich zu 2023 war die Zahl der ASP-Ausbrüche in Polen im Jahr 2024 zurückgegangen. Nun wächst die berechtigte Sorge, dass die Ausbruchszahlen weiter in die Höhe gehen könnten. Da zahlreiche Wildschweinkadaver nahe der deutschen Grenze gefunden wurden, wächst zudem das Risiko der Erregereinschleppung nach Brandenburg. In Deutschland gab es bislang rund 370 ASP-Fälle. Um einen Eintrag in Hausschweinebestände zu verhindern, sind Schweinehalter:innen daher dringend angehalten, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und strikt einzuhalten.
Die regelmäßige Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben thematisiert auch die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. Kurs 4 der Reihe befasst sich mit Maßnahmen und Hinweisen zur Biosicherheit für Schweinebestände.