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ZOWIAC mit Hessischem Wildtierpreis ausgezeichnet

29.05.2024

ZOWIAC untersucht invasive Karnivoren (Fleischfresser) unter anderem im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf bedrohte einheimische Arten und die jeweiligen Ökosysteme sowie auf ihren Befall mit Parasiten und anderen Krankheiten auslösenden Erregern. Nun ist das Teilprojekt „Jagd, Naturschutz und Wissenschaft – Hand in Hand für den Erhalt einer artenreichen Herpetofauna“ des Forschungsgroßprojektes, an dem die Goethe-Universität, die Senckenberg Gesellschaft und der NABU beteiligt sind, mit dem Hessischen Wildtierpreis ausgezeichnet worden. Die ZOWIAC-Leiter Prof. Dr. Sven Klimpel und Timo Spaniol vom NABU nahmen den Preis entgegen.

Der Preis würdigt die herausragenden Leistungen im Bereich des Wildtierschutzes. ZOWIAC hat sich zudem durch seine außergewöhnliche Netzwerkarbeit hervorgetan, indem Naturschutz- und Landesbehörden, Ministerien, Landwirtschaft sowie Jagdvereinen und Bürgerwissenschaften gut zusammenarbeiten. Diese Netzwerkarbeit ist notwendig, um invasiven Arten wie Waschbären und Marder, deren Populationen stark gewachsen sind, und deren massiven Einfluss auf Artgemeinschaften und Ökosysteme unter Kontrolle zu haben. Neben dem nicht unerheblichen wirtschaftlichen Schaden bedrohen die gebietsfremden Tiere die heimische Artenvielfalt. Zudem können sie für eine große Anzahl von Parasiten und Krankheitserregern als Wirte fungieren und diese auf Wild-, Nutz- und Haustiere sowie den Menschen übertragen. Da Waschbären und Marder verstärkt auch urbane Regionen besiedeln, besteht daher ein erhöhtes Risiko der Übertragung von zoonotischen Krankheitserregern (u.a. Waschbärspulwurm), humanpathogener Viren (u.a. West-Nil-Virus, Corona-Viren) und Mikroorganismen (u.a. multiresistente Keime).

Um sich mit dem Umgang, der Versorgung und der Aufzucht von Wildtieren vertraut zu machen, können sich Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte in zwei separaten E-Learningreihen auf Myvetlearn.de online fortbilden. Im ersten von 4 Kursen stellt Referent Dr. Florian Brandes die rechtlichen Grundlagen zum Umgang mit Wildtieren in der tierärztlichen Praxis vor. Dabei wird auf die wichtigsten Aspekte bei der Aufnahme von Arten eingegangen, die dem Naturschutzrecht oder dem Jagdrecht unterliegen. Ebenso werden Hinweise gegeben, wie mit invasiven Tierarten umzugehen ist, für die rechtliche Regelungen (Prävention und Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten) bestehen. Ergänzend wird zudem die heikle Frage der Euthanasie von Wildtieren angesprochen.

Goethe Universität Frankfurt