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Belastung von Versuchstieren messbar verringern

In der medizinischen Forschungsarbeit kann auf Versuche mit Tieren nicht komplett verzichtet werden. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung von Arzneimitteln und Impfstoffen. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser Mittel müssen, bevor sie auf den Markt kommen, bei Versuchstieren getestet werden. Die Belastung dieser Tiere soll jedoch so gering wie möglich gehalten werden.

In 13 wissenschaftlichen Einzelprojekten unter der Leitung der Medizinischen Hochschule Hannover (MMH) untersucht die Forschungsgruppe (FOR) 2591 bereits seit mehr als 6 Jahren, wie Schmerz, Stress und andere Leiden und Schäden bei Versuchstieren objektiv festgestellt und gemessen werden können. Der Verbund hat eine Art Methoden-Werkzeugkiste entwickelt, die nun auf ihre Eignung in der breiten Anwendung überprüft werden soll. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verlängert daher die Projektförderung um weitere 2 Jahre und unterstützt das Vorhaben mit insgesamt rund 3,8 Millionen Euro.

„Wir standen bislang vor dem Problem, dass viele Methoden, Belastungen der Versuchstiere zu minimieren, vor allem nach individueller Erfahrung und Bauchgefühl getroffen werden mussten“, erklärt Professor André Bleich, Leiter des Instituts für Versuchstierkunde und des Zentralen Tierlaboratoriums der MHH. Mit der neu entstandenen, standardisierten Skala lassen sich unterschiedliche Messgrößen wie Körpertemperatur, Herzschlagrate oder Aktivität der Tiere beurteilen und vergleichen. „Dieses System erlaubt uns erstmals, die Bedingungen für Versuchstiere überall nach denselben Maßstäben objektiv einschätzen und verbessern zu können“, so Bleich.  Die neue Förderphase wollen die Wissenschaftler:innen nutzen, um die neu entwickelte Methoden-Werkzeugkiste, die sich nach dem Baukastenprinzip für unterschiedliche Versuchsfragen und Tiermodelle kombinieren und anwenden lässt, Behörden, Gutachter:innen und Forschenden vorzustellen und mit ihnen kritisch zu überprüfen. „Dann werden wir sehen, ob sie den Anforderungen in der täglichen Routine genügt oder eventuell noch durch weitere Modelle und Methoden ergänzt werden muss, an die wir noch gar nicht gedacht haben.“

MMH

Kürzungen im Agrarbereich teilweise zurückgenommen

Die massiven Proteste der Landwirt:innen in den vergangenen Wochen gegen die Sparpläne der Bundesregierung scheinen gewirkt zu haben. Wie einer aktuellen Meldung des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu entnehmen ist, will die Ampel einen Teil ihrer angekündigten Einsparungen im Agrarbereich für 2024 zurücknehmen. So soll es keine Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft geben. Weiterhin sollen die Steuerbegünstigungen beim Agrardiesel nun schrittweise eingespart werden. Im Jahr 2024 erfolgt eine Reduzierung des Entlastungssatzes um 40 Prozent. In den Jahren 2025 und 2026 wird jeweils eine weitere Reduzierung um 30 Prozent erfolgen, so dass für im Jahr 2026 verbrauchte Mengen keine Subvention mehr erfolgt. Die Rück-Vergütung der im Jahr 2023 verbrauchten Mengen im Jahr 2024 erfolgt unverändert.

„Wir haben gemeinsam eine Lösung gefunden, die eine überproportionale Belastung der Land- und Forstwirtschaft abwendet. In den letzten Tagen habe ich dazu viele intensive Gespräche geführt, auf die Schlagseite zulasten des Agrarsektors hingewiesen und Vorschläge zur Gegenfinanzierung gemacht“, erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir die Änderung der Pläne und bedanke sich dafür bei Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Vizekanzler Robert Habeck und Bundesfinanzminister Christian Lindner. Gleichzeitig kritisierte er, dass es im Rahmen der Proteste der Landwirt:innen aber auch Aktionen gab, die deutlich über das Ziel hinausgeschossen sind und sich in der demokratischen Auseinandersetzung nicht gehörten.

BMEL